Jack Orlando

Der Morgen danach
Der Tag war eigentlich noch jung, sechs, sieben Uhr vielleicht,
und dennoch steckte ich schon mit beiden Beinen tief und fest im
Dreck. Probleme - eine meiner besonderen Spezialit�ten. Meine
unerl��lich pochenden Schl�fen so gut wie eben m�glich
ignorierend schleppte ich mich zur�ck zu meiner Wohnung, kramte
den Schl�ssel unter der Fu�matte hervor und lie� den �blichen
Wortschwall �ber mich ergehen, der stets gerade dann aus Alices
Mund hervorscho�, wenn ich merklich nicht in der Stimmung f�r ein
Gespr�ch war... In jenem B�ro angekommen, in dem ich einst
glanzvolle Zeiten erlebt hatte, �ffnete ich zun�chst die linke
Schublade meines B�cherschrankes und nahm den Schl�ssel f�r die
weiter rechts befindliche Kommode heraus: Die Knarre darin w�rde
in den n�chsten 48 Stunden sicherlich zum Einsatz kommen. Darauf
nahm ich den kleinen Geldbetrag auf dem Sofa an mich, badete
kurz, wie von Alice befohlen, und stattete ihr erneut einen
Besuch ab: Mit dem Staubwedel aus meiner Wohnung konnte das
gewissenhafte Liebchen endlich ihren Hausputz machen, w�hrend ich
mich in aller Ruhe umsah. Unbedingt lange hielt es mich
allerdings nicht innerhalb des Hauses, ich hatte das untr�gliche
Gef�hl, den Tatort genauer inspizieren zu m�ssen. Und nat�rlich -
die Polizei hatte wie immer geschlampt: Auf dem Boden etwa lag
ein Zigarrenstummel dessen Ursprung einzig der Laden meines alten
Freundes Charlie sein konnte. Wenigstens eine erste Spur! Einen
weiteren Hinweis ergatterte ich, als ich dem kleinen Schuhputzer
Alices Apfel anbot: Ein m�chtiger Pate namens Don Scalletti hatte
hier wohl seine Finger zumindest mit im Spiel. Nur dunkel entsann
ich mich, da� der T�ter �ber die Feuerleiter geflohen war, jedoch
hatte er sie hinter sich hochgezogen. Um sie jetzt wieder
herunterzubekommen, w�rde ich die Kurbel aus einer der
Seitengassen ben�tigen. Das einzige Problem daran war der
gewaltt�tige Schwarze, dem sie geh�rte. Ich lieh mir also die
Boxhandschuhe aus Alices Wohnung, nahm den Besen aus dem Hausflur
und kehrte damit ein Hufeisen unter dem Bauch eines Pferdes in
meiner Nachbarschaft hervor. Das Hufeisen fand dann seinen Weg in
einen der Handschuhe und verschaffte so dem unfreundlichen
Gesellen mit der Besitzneurose derbe Kopfschmerzen. Unfair,
zugegeben - aber effektiv! Mit der Kurbel in meinem Besitz konnte
ich das Dach endlich erreichen. Und die Anstrengungen hatten sich
gelohnt: ich fand dort oben eine Streichholzschachtel vor, die
den Schriftzug des Clubs NightO'Granis' trug - ein Club, dessen
Whiskey ich sehr genau kannte. Wieder auf festem Grund, gab mir
der Inspektor meine Autoschl�ssel zur�ck, so da� einer Fahrt zur
Stadtmitte im Prinzip nichts mehr im Wege stand ... au�er jenem
wiedererwachten H�nen, der dem Kinderspiel "Wer hat Angst vor'm
schwarzen Mann?" extra f�r mich eine komplett neue Bedeutung
verlieh...

Echtes Stadtleben
Mit einigen Stunden Versp�tung kam ich endlich in der Innenstadt
an und suchte sogleich meinen langj�hrigen Kumpel Charlie auf. In
einem kurzen Gespr�ch erz�hlte mir dieser tats�chlich von einem
unbekannten, neuen Kunden, der die fraglichen Zigarren gekauft
hatte, und gab eine vage Personenbeschreibung ab. Nachdem ich
Charlie obendrein f�nf Dollar und eine druckfrische Ausgabe der
Today News abgeschwatzt hatte, verlie� ich seinen Laden in
Richtung Night 0'Granis'. Hier begann der haarige Teil meines
Falles: Der T�rsteher war ein ganz �bler Zeitgenosse, hielt
offensichtlich Informationen zur�ck und verlangte - nicht gerade
zu meiner �berraschung - eine happige Entlohnung f�r seine
Dienste: F�nf meiner zehn Dollar gingen hier drauf. Wenn ich
gewu�t h�tte, da� der Gorilla mich nur auf eine geschw�tzige
Blondine im Club-Inneren hinweisen wollte, hatte ich das Geld
gespart und w�re kostenlos durch den Hintereingang marschiert,
den man leicht �ber eine bereitstehende Leiter erreichen konnte.
Wie dem auch sei, weitere f�nf Scheinchen sp�ter verriet mir eine
optisch �u�erst ansprechende Dame den Namen "August Bellinger"
und den Namen von dessen Domizil, dem Hotel Paradise. Bellingers
Zimmernummer (101 ) brachte ich in Erfahrung, indem ich mich an
der Rezeption simpelst als sein Bruder ausgab. Und selbst da� man
mir den Schl�ssel nicht aush�ndigen wollte, war kein gr��eres
Problem, weil die Putzfrau ihren Bund im hinteren Teil des
Erdgeschosses vergessen hatte. Schon wenige Minuten sp�ter setzte
mich deshalb der Aufzug im ersten Stockwerk ab. Ich vergewisserte
mich per Anklopfen, da� in Zimmer 101 niemand war, schlo�
schlie�lich auf und trat ein. Als erstes fiel mein Blick auf den
verd�chtigen Koffer unter dem Bett. Ich �ffnete ihn schnell und
konnte meine kindlich freudige �berraschung �ber die neue
Entdeckung kaum unterdr�cken: Die Einzelteile einer
professionellen Waffe konnten gewi� sogar bei der Polizei als
Beweis f�r Bellingers Dasein als Sniper gelten. Ich mu�te aber
noch mehr erfahren. Ein Seitenblick auf das Notizbuch auf dem
kleinen Nachttisch offenbarte die Stichw�rter: "20 Uhr, Mr.
Smith, Night C)'Granis, Today News" ... kaum hatte ich diese
gelesen, versetzte mich ein urpl�tzliches Rascheln vor der T�r in
Alarmbereitschaft: Bellinger war zur�ck! H�tte ich damals nicht
einen Abgang durch das Zimmerfenster gemacht, ich w�re mit
Sicherheit nicht mehr am Leben! Trotz des Schocks galt es nun,
vor Bellinger im Night 0'Granis zu sein, um Mr. Smith zu treffen.
Allerdings fiel mir auf dem Weg eine Bauruine auf, die man
notd�rftig mit Brettern verschlossen hatte: Das konnte nur
interessant werden! Ich fackelte also nicht lange von wegen
"polizeilich versiegelt" etc., sondern trat die Absperrung
krachend ein. Dann st�berte ich im Inneren schnell durch die
R�ume, klaubte einen Baseballschlager auf und brachte ihn
geradewegs zum Einsatz, als ein Penner verhindern wollte, da� ich
ihm sein Seil wegnehme. Nun, ich bekam das Seil! Kl�ger als beim
letzten Mal w�hlte ich hernach die Hintert�r f�r meinen Auftritt
im Night 0'Granis, gab dem solo sitzenden Herrn meine Ausgabe der
Today News als Erkennungszeichen und lie� mich auf ein Gespr�ch
mit ihm ein. Es stellte sich heraus, da� hier die Bezahlung f�r
den begangenen Mord �ber die B�hne gehen sollte, Smith f�hrte
mich deswegen mit vertraulicher Stimme an einen ruhigeren Ort.
Bis dahin war alles klar! Als sich der Dicke aber umdrehte und
ich das verd�chtige Klicken eines Magazins vernahm, zog ich ihm
reflexartig mit meiner eigenen Knarre einen �ber den Sch�del. Und
ich hatte Recht damit: Der Geldkoffer war leer, die
Patronenkammer daf�r voll! Um mir sp�tere Scherereien mit einem
erwachten Smith zu ersparen, fesselte ich ihn sorgf�ltig mit dem
gerade erst erk�mpfen Seil und kehrte zur�ck in den Club, um mich
nun um Bellinger zu k�mmern. Wieder er�ffnete die Today News
unser Gespr�ch. ich hielt einen Ortswechsel f�r angebracht und
bestand daher auf einem Spaziergang zum Cotton Club ... f�r
Bellinger sollten es die letzten Schritte sein. Er kam bei einem
typischen Drive-by-Shooting ums Leben, das - wie sollte es anders
sein - mir angerechnet wurde. Nat�rlich wartete ich anschlie�end
nicht auf den Inspektor. Vielmehr sorgte ich mich um mein
l�diertes Auto, das die Polizei zu "Franks Werkstatt" gebracht
hatte. Ohne das war ich vollkommen aufgeschmissen. ich lief also
zum Werkstatt-Gel�nde, unterhielt mich mit Frank, der mir
zusicherte, den Wagen in ein paar Stunden fertig zu haben, und
nahm den zweiten Wagen auf dem Abstellplatz unter die Lupe: Eine
Einladung ins Casino war das erfreuliche Ergebnis. Nur ...
welches Casino? Mit dieser Frage im Kopf ging ich zum Cotton
Club, wo mich ein schmieriger Mafioso abpa�te. Zu seinem Ungl�ck
kam er mir mit unz�hligen Andeutungen und Warnungen, die ich
erstens nicht verstand und die ich zweitens reichlich daneben
fand: Meine Antipathie entlud sich dementsprechend in einer
schallenden Ohrfeige! Praktischerweise wu�te der nun
eingesch�chterte ItaloAmerikaner genauestens �ber die Lage des
Casinos Bescheid... ich zeigte dem T�rsteher dort meine
Einladung, betrat das Casino und begann, da ich am Spielen
keinerlei Interesse hatte, die G�ste zu nerven. Als ich
schlie�lich mit meiner Pistole vor der Nase des zweiten Gorillas
herumfuchtelte, wurde es ihm zu bunt: Er f�hrte mich in Don
Scallettis B�ro, wo sich der Pate angeregt mit mir unterhielt.
Bevor ich in den Keller gesperrt wurde, schnappte ich noch etwas
von einer Verabredung am Hafen auf. Au�erdem rannte Scallettis
Tochter Elizabeth weinend raus, als der get�tete Bellinger zur
Sprache kam. Elizabeth war es dann auch, die mir half
auszubrechen, indem sie mir ein Brecheisen brachte: Ich bot ihr
im Gegenzug an, sich vor ihrem Vater in meiner Wohnung zu
verstecken. Anschlie�end rannte ich eilig zur�ck in Scallettis
B�ro, schnappte mir meine Pistole und die Mappe des Paten (zwecks
Beweismaterial) und verlie� das Geb�ude durch die Hintert�r. Auf
der Treppe im Hinterhof drehte zwar ein weiterer Anabolika-Bulle
seine Runden. Aber ein kurzer Dreh an dem Ventil neben mir setzte
die Nase rasch au�er Gefecht. Ich sammelte die Patronen vom Boden
auf, trat an das Ausgangstor heran und �ffnete das Vorh�ngeschlo�
mit zwei gezielten Sch�ssen...
Frank hatte den Wagen derweil schon fertig hergerichtet, aber ich
hatte kein Geld, ihn zu bezahlen. Deshalb wanderte ich ziellos
und demotiviert durch die Stra�en der Stadt, bis ich auf der
R�ckseite des Hotels einen alten Bekannten aus der
Prohibitions-Zeit traf: Jerry Cooper, auch bekannt als "das
Fl�schchen". Dieser gab mir den hei�en Tip, mal in der
Schnapsbrennerei vorbeizuschauen, wenn ich Rum br�uchte. Und weil
Rum unter M�nnern immer und jederzeit als Zahlungsmittel gelten
kann, machte ich mich sofort auf die Socken. Der garstige
Lagerleiter dort ignorierte jedoch mein Anliegen, was mich zu
unkonventionelleren Mitteln greifen lie�: im Hof schnappte ich
mir eine Motorkurbel, die verwahrlost auf einer Kiste lag, und
setzte den stehenden LKW flugs in Gang. Der Lagerleiter dachte
nun, sein Fahrer w�re bereit, die neue Ladung wegzubringen, und
machte Feierabend: Damit war der Weg zum Rum und damit zu meinen
Autoschl�sseln sowie zu einem Wiedersehen mit Don Scalletti im
Hafengebiet frei!

Eine Landratte im Hafen
Am Hafeneingang stand ich vor verschlossenen Toren: erneut ein
Vorh�ngeschlo�. Allerdings half mir meine Kanone diesmal nicht
sehr viel weiter. Wenigstens stolperte ich �ber stolze f�nf
Cents, die ich im "Bloody Shark" stehenden Fu�es in Bier
investierte. Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, meinen Frust
endg�ltig im Alkohol zu ertr�nken, doch bei dem k�mmerlichen
Anblick eines d�rstenden Matrosen besann ich mich eines besseren.
Wenigstens bekam ich im Austausch f�r das k�hle Hopfen-Na� ein
St�ckchen Wurst. Dieses warf ich sodann dem kl�ffenden und
z�hnefletschenden K�ter auf dem Gel�nde des Schiffsbauers zu, und
- siehe da - er verwandelte sich in ein schnurrendes K�tzchen ...
zumindest sah er so aus. Auf jeden Fall konnte ich nun die
Metallschere aufheben, die der Hund so eifers�chtig bewacht
hatte. Das Vorh�ngeschlo� am Hafeneingang verlor damit einiges an
Imposanz! Auf dem Hafengel�nde wurde ich gl�cklicherweise
rechtzeitig auf die Wachpatrouilie aufmerksam, die in endlosen
Kreisen um die Lagerh�user schlich. Es hie�, den richtigen Moment
zum Laufen abzupassen: Sobald der Typ an der Vorderfront
entlangmarschierte, setzte auch ich mich in Bewegung, denn seine
Laufrichtung �ndern w�rde er nicht. An den Lagerh�usern entlang
schritt ich voran bis zu einem wahren Labyrinth aus gro�en
Holzkisten, das ich bis ins letzte Eck erkundete. Gelegentlich
stie� ich dabei auf ein paar �ble Burschen, deren Absichten mit
mir definitiv eng mit den alten Seemanns-Begriffen "entgr�ten und
Knoten reinmachen" verbunden waren. Meine Pistole leistete jedoch
erneut gute Dienste im Sinne des Verschreckens! Einer der R�uber
verlor ein Stemmeisen, mit dem ich ein halbloses Holzbrett aus
einer der Kisten brechen konnte. Dieses wiederum mu�te bei einem
einsamen Boot im Norden als Laufplanke herhalten, um meine
Klamotten trocken zu halten. Von einem kleinen Anker einmal
abgesehen, bot das Boot einen recht d�rftigen Eindruck, so da�
ich auf direktem Wege wieder von Bord ging. Wenig sp�ter traf ich
einen Seemann im Besitz eines Seiles, das er aber nur gegen eine
neue Angel herausr�cken wollte. Mangels diesbez�glicher
Ressourcen verlie� ich das Hafengel�nde wieder (stets auf der Hut
vor der Wache) gen Bootsbauer, wo ich glaubte, einen Trunkenbold
gesehen zu haben. Und tats�chlich: Der Schlaf hat den S�ufer
inzwischen gepackt und fortgerissen, seine Flasche Rum aber war
wach und wollte getrunken werden. Ich steckte sie also ein. Kaum
hatte ich dem Kapit�n im Hafen mein neues Angebot unterbreitet,
da war ich auch schon Besitzer eines erstklassigen Seils.
Derartig ausger�stet traute ich mich, die Lagerhallen zu
betreten, warf einen fl�chtigen Blick auf den Stahltr�ger,der an
einem m�chtigen Magneten von der Decke baumelte, und kletterte
hinauf auf den eisernen Laufsteg. Ohne lange nachzudenken, wandte
ich mich dann nach rechts und platzte so mitten in eine geheime
Unterhaltung zwischen Don Scalletti und einem Soldaten namens
Major Maximilian Stewart: Die beiden machten illegale
Waffengesch�fte und - ich wollte es gar nicht glauben - mein
guter Freund, der Inspektor, stand auf ihrer Gehaltsliste...
Sobald die Unterhaltung beendet war, dr�ckte ich einen kleinen,
roten Knopf an der Wand dort. Dem lauten Krachen und Scheppern
nach zu urteilen hatte ich den Magneten im Nachbarraum
deaktiviert! Wie auch immer, der Weg zum Dach war nun nicht mehr
von Gewehrl�ufen bewacht, weil s�mtliche Sch�tzen dem Dr�hnen
gefolgt waren. Oben angekommen, mu�te ich erneut Gebrauch von der
Schlagkraft meines Revolvers machen! Ich wartete noch, bis die
Wache am Boden au�er Sichtweite war, konstruierte mir aus Anker
und Seil eine Kletterapparatur, hakte diese am Sims fest und lie�
mich auf den Lastwagen gleiten ...

Jack r�ckt vor, die Front ist nahe!
Erst in unserem lokalen Armeecamp kam der Laster der Verbrecher
endg�ltig zum Halten - ausgerechnet in einer verriegelten Halle!
Ich mu�te irgendwie da heraus und den Colonel vom Treiben seines
Adjutanten unterrichten. Doch wenn mich hier jemand entdeckt
hatte, w�re "�rger" eine recht untertriebene Formulierung
gewesen. Ich mu�te sehr vorsichtig sein. Zu Beginn griff ich mir
die Axt aus der Seitenlade des LKWs, um das T�rschlo�
aufzuknacken. An der frischen Luft ging es stracks nach links zur
Lagerhalle, wo ich ein St�ck festen Draht von der Stra�e
aufsammelte. Wieder zur�ck in Halle 2, wurde der Draht dann an
der Werkbank zu einem Dietrich umgeformt und schlie�lich
eingesetzt, um die T�r zum Lager zu �ffnen: Ruckizucki hatte mich
wenig sp�ter in einen imposanten Major verwandelt, dessen
einziger Makel es war, da� seine Kleider von der Stange kamen ...
nun, und da� er eine Detektei f�hrte. Geschniegelt und
gestriegelt wie ich war, betrat ich das Verwaltungsgeb�ude in der
Mitte der Kaserne. Zu allem Ungl�ck sa� Major Stewart im
Vorzimmer des Colonels, ein Durchkommen war entsprechend
unm�glich: Eine Ausrede jagte die n�chste. Also betrat ich die
Telefonzentrale, wo ein hektischer Jung-Soldat Stecker
umst�pselte wie ein Derwisch. Er st�rte. Mit der gesamten W�rde,
die mir mein milit�rischer Rang derzeit verlieh, sprach ich ihn
deshalb an und machte ihn auf ein Problem mit meinem Telefon
aufmerksam. Gehorsam dackelte er sofort von dannen, um die
Reparatur vorzunehmen. Daraufhin f�hrte ich den losen
Telefonstecker in eine der Buchsen, wartete auf das Freizeichen
und w�hlte die Nummer des Inspektors. Ich wollte alle Schurken
zusammenhaben, wenn ich sie auffliegen lie�. Dementsprechend gab
ich mich als Max aus und wies den verdutzten Inspektor an, in
einer halben Stunde in der Kaserne zu sein, wo sein Anteil auf
ihn warte. Anschlie�end eilte ich eine T�re weiter ins
Sekretariat und wies die Tippse dort an, Major Stewart von einem
Einbruch in Halle 2 in Kenntnis zu setzen. Es lief wirklich alles
wie am Schn�rchen. Das Vorzimmer war nun leer, so da� ich
ungehindert zum Colonel hineinspazieren konnte, um ihm den
gesamten Sachverhalt darzulegen. Ich hatte den Fall doch
tats�chlich gel�st - aber irgendwie war bisher alles viel zu
glatt gelaufen...

Von Daniel Kreiss