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Art of Internet: Neuer Skandal?
Vor kurzer Zeit erregte die Firma Art
of Internet GmbH (deren Server mittlerweile schon wieder vom
Netz genommen worden zu sein scheint) unsere Aufmerksamkeit:
Für 40 DM im Monat bietet dieser Frankfurter Provider
ähnlich wie die einschlägig berüchtigte Firma Protel
einen Internet-Zugang über eine gebührenfreie
0130-Rufnummer an.
Wie uns Art-of-Internet-Geschäftsführer Jan Czmok
auf Anfrage mitteilte, soll ein Port-zu-User-Verhältnis von
1:15 eingehalten werden, um möglichst vielen Kunden den
Zugang zu ermöglich. Daß diese Rechnung nicht aufgehen
kann, ist leicht nachzuvollziehen: Soll dieses Verhältnis
bei guter Bandbreite eingehalten werden, müßten rund
30 Benutzer eine 64-KBit-Leitung zum Internet finanzieren –
bei den derzeitigen Tarifen völlig illusorisch. Auf dieses
Problem angesprochen, argumentiert Geschäftsführer
Czmok: “Dies funktioniert bei uns über die Menge der
User.” Daß wir auf der uns genannten 0130-Nummer
abwechselnd Frei- und Besetztzeichen, kein einziges Mal aber
einen Carrier hörten, konnte uns schon nicht mehr so richtig
wundern.
Schließlich verwies Czmok noch auf die
Quersubventionierung durch weitere Geschäftsbereiche: So
stellt Art of Internet auch Firmen die Internet-Connectivity zur
Verfügung. Zu den Kunden zählt nach Aussage von Czmok
auch die Firma Comnet,
an der Protel-Geschäftsführer Sascha Kettner
beteiligt ist. Wie klein die Welt doch ist ...