PC Spiel 7/96 –
Spielfeld
Bandenkrieg
In
die Rolle eines Obermafioso schlüpfen Spieler bei CHAOS
OVERLORDS. Es geht darum, in dem Strategiespiel einer ganzen
Stadt seine Schreckensherrschaft aufzuzwingen.
Ein gnadenloses Regime hat alles verboten, was Menschen
glücklich macht – Alkohol, Zigaretten, Musik ...
Das läßt, wie schon in den 30ern in Chicago, ganze
Scharen von organisierten Verbrecherbanden aus dem Boden
schießen, die von skrupellosen Kriminellen angeführt
werden. Sie alle kennen nur ein Ziel: die Regierung zu
stürzen!
Die Schlacht um eine futuristische Stadt beginnt. Sechs Overlords
heuern Banden verschiedenster Art an. Vom zweiköpfigen
Schleimmonster bis zum biederen Wissenschaftler ist alles
verfügbar. Jeder Söldner hat allerdings seine
Vorzüge und damit seinen Preis. So stechen zum Beispiel
manche mit hervorragenden Forschungs- oder Kampfleistungen
heraus.
Nun gilt es, die schachbrettartig in Sektoren aufgeteilte Stadt
Stück für Stück unter Kontrolle zu bringen.
Verschiedene Einrichtungen wie Kasinos, Krankenhäuser und
Fabriken stellen – sobald man ihnen ein Angebot gemacht hat,
das sie nicht ablehnen können – gerne einen Teil ihres
Profits und andere Leistungen wie Forschungsergebnisse oder
kostenlose Heilkuren zur Verfügung.
Spuren die Einwohner eines beherrschten Viertels nicht richtig,
wird auch mal zu härteren Mitteln gegriffen. Trotzdem sollte
man es mit derartigen Raubüberfällen nicht zu weit
treiben, denn selbst in dieser Welt wacht das Auge des Gesetzes
und schickt Cyberpolizisten ins Gefecht. Angehende Al Capones
oder Paten verpfeifen natürlich auch gerne mal einen Gegner,
um ihm das Vergnügen einer Razzia zu bereiten.
Ab und zu, wenn man nicht
selbst gerade zur Attacke bläst, verirrt sich auch einmal
eine feindliche Schlägertruppe im heimischen Revier. Nun
heißt es, zu den vorher schon sorgfältig erforschten,
vielfältigen Waffen- und Verteidigungssystemen zu greifen.
Auch teure Verteidigungsausrüstungen wie Kelvar-Westen oder
Panzerfahrzeugen kommen gut ...
Auf den ersten Blick mag Chaos Overlords aus dem Hause New
World Computing ein wenig an Bullfrogs Syndicate
erinnern, aber das Spiel selbst läuft eher nach dem Muster
des Strategieklassikers Risiko. Das Game ist ganz ohne
Actionelemente aufgebaut, und die Hauptaufgabe ist die Einnahme
immer neuer Gebiete, um mit dem dort geforderten Tribut die
eigenen Truppen aufzustocken.
Es gibt zwei Befehlsebenen: die Übersichtskarte und die
Sichtradien der einzelnen Einheiten. Das Spiel erscheint zuerst
kompliziert, macht jedoch nach einiger Einarbeitungszeit mit
niedrigem Schwierigkeitsgrad keine Probleme.
Wolfram Späth
Al Capone läßt
grüßen
Wer strategische Auseinandersetzungen liebt und schon immer in
die Rolle eines korrupten Gangbosses schlüpfen wollte, macht
mit Chaos Overlords einen guten Fang. Zwar darf man keineswegs
aufwendige Action- oder Animationssequenzen erwarten, dennoch ist
stets aufregendes Spiel garantiert, wenn man im Mehrspielermodus
gegeneinander antritt (allein im Wettstreit mit den
Computergegnern ist's dagegen auf Dauer ein wenig eintönig).
Wolfram
Systemvoraussetzungen: 486/66, 8 MB RAM, SVGA, Windows 95
+ sehr guter Mehrspielermodus für bis zu sechs Spieler
+ stimmiges Konzept
- miserable Videosequenzen
Hersteller: New World
Computing, Preis: 90 DM