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1 Der GNU C Compiler: Allgemeine Informationen und Installation

Dieser Abschnitt enthält Informationen über den Amiga-Port des GNU C Compilers generell und die Installation insbesondere.


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1.1 Aktuelle Version

Die aktuelle gcc-Version (im Folgenden als <gcc-aktuell> bezeichnet) ist 2.5.8. Die Version 2.6 ist in Arbeit und wird unter anderem eine neue Version der beliebten ixemul.library (die Unix-Systemaufrufe auf dem Amiga emuliert) sowie eine absolut neue C-Library enthalten, die die ixemul.library nicht mehr benötigt.


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1.2 Hardwareanforderungen

Jeder Amiga (vom A1000 bis zum A4000/40) ist prinzipiell in der Lage, die GNU-Utilities für AmigaDOS zu benutzen. Allerdings braucht man wenigstens 4MB RAM, um kleinere oder mittlere Projekte zu übersetzen, für größere (z.B. für gcc selbst) entsprechend mehr. Gigamem arbeitet mit gcc zusammen, es *könnte* also evtl. auch mit weniger gehen. Dazu braucht man aber eine MMU. @xref{68EC0xx}.

Eine volle Installation mitsamt C++ und Objective-C, inline-Dateien und Commodore Includes (@pxref{Include-Dateien}) benötigt ca. 20 MB Platz auf der Festplatte.

Gcc arbeitet auch unter Kickstart 1.2/1.3, die volle Funktionalität ist aber erst ab Kickstart 2.x+ vorhanden. Eine schnelle CPU (z.B. 68030@25MHz oder besser) ist ebenfalls sinnvoll.


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1.3 Wer hat es gemacht?

Gcc und damit zusammenhängende Software wurde von den folgenden Personen auf den Amiga portiert (see section Wichtige Informationsquellen):

	Gcc v2.2.2:   Markus Wild
	Gcc v2.3.3:   Markus Wild
	Gcc v2.4.5:   Philippe Brand, Lars Hecking, Fred Fish
	Gcc v2.5.0 und später: Philippe Brand, Fred Fish, Leonard Norrgard

	Ixemul.library:    Markus Wild, Leonard Norrgard, R. Luebbert
	Libnix:		   Matthias Fleischer, Gunther Nikl
        Gerlib:            Gerhard Müller

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1.4 Wo finde ich die gcc-Quelltexte?

Alle gcc-Quelltexte und alle Binärdateien findet man auf:

  1. Aminet (wuarchive.wustl.edu und Mirror wie ftp.luth.se) in /pub/aminet/dev/gcc (@pxref{FTP})
  2. Ramses The Amiga Flying BBS:
    	+33-1-60037015  HST Dual v32 terbo 4800-21600
            +33-1-60037713  SupraFax v32bis    4800-14400
            +33-1-60037716  Tornado v22bis     1200-2400
    

    in Topic ‘Development’, Area ‘Gcc’ (are 156).

Den originalen GNU-Quelltext bekommt man

  1. von denselben FTP-Servern wie die Binaries
  2. gnu.prep.ai.mit.edu (18.71.0.38) in ‘/pub/gnu
  3. Ramses The Amiga Flying BBS in Topic ‘AmigaUnix/Unix/Linux/NetBSD’, Area ‘Gnu Source Code

Diese Archive sollten alles Nötige enthalten, mit Ausnahme der Quelltexte der ixemul.library. Diese erhält man ebenfalls auf dem Aminet, Directory ‘dev/gcc’. (Zur Zeit ist die Version 40 der ixemul.library in Arbeit. Die Quelltexte werden am gleichen Ort sein.)

Durch Richard Stallman, Free Software Foundation, ist festgelegt:

"The GPL says that any distribution of binaries must contain either the source code or a written offer to supply source code (see the GPL for details of what is required)."

Übersetzt: Die GPL (GNU General Public License) legt fest, daß jede Distribution entweder den Quelltext oder das schriftliche (oder geschriebene?) Angebot, diese zu liefern, enthalten muß. (Näheres siehe in der GPL.)


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1.5 Inline-Dateien

Die Inline-Dateien für den gcc kann man aus den originalen FD-Dateien von Commodore wie folgt erzeugen (@xref{Include-Dateien}, @pxref{Pragmas}):

CLI> Assign INCLUDE: GCC:os-include
CLI> Assign FD: INCLUDE:fd
CLI> Makedir INCLUDE:inline
CLI> cd USR:bin/geninline
CLI> gen31

Dies sollte alle Inline-Dateien in ‘GCC:os-include/inline’ erzeugen. Falls man die 2.0- bzw. 3.0-Includes besitzt, sollte man gen20 bzw. gen30 benutzen. Inline-Dateien für OS3.1 (rev 40.13) sind in <gcc-aktuell> enthalten. See section Aktuelle Version. (1)

Auch mit dem Programm fd2inline kann man Inline-Dateien erzeugen:

CLI> fd2inline <fd_file> <proto_file>

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1.6 Wie konvertiere ich die Amiga-Libraries für den gcc?

Linklibraries im Amigastil wie amiga.lib können von gcc nicht ohne weiteres verwendet werden. Man muß sie zunächst mit hunk2gcc, einem Programm von Markus Wild, übersetzen.

Dazu braucht man zunächst eine aktuelle Kopie der amiga.lib (aus dem NDU, @pxref{Include-Dateien}). Nachdem man sich ein Directory für die konvertierten Dateien erstellt hat, wechselt man mit cd in dieses Directory und gibt das Folgende ein:

	hunk2gcc amiga.lib [..further libs if you like..]

Dies erzeugt ein Objektfile wie a.out für jedes einzelne Modul, das die Library enthält. Diese Module muß man anschließend in einer gcc-Library zusammenfassen:

	ar qc libamiga.a obj.*
	ranlib libamiga.a

Das Programm ranlib fügt eine Symboltabelle in die Library ein. (Dadurch wird der Zugriff auf die Library sehr viel schneller.)

Solange man keine reinen AmigaDOS-Funktionen verwendet, kann man auch eine Pseudo-Library erzeugen:

  cat "int dummy;" >dummy.c
  gcc -c dummy.c
  ar crv libamiga.a dummy.o
  mv libamiga.a gcc:lib

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1.7 Wie installiere ich den gcc?

Zunächst eine wichtige Bemerkung von Philippe Brand: Die meist gestellte Frage im Zusammenhang mit gcc-2.5.8 ist

"Warum kann ich keine C++-Programme übersetzen?"

Das liegt daran, daß ich einen Fehler bei der gcc-Distribution gemacht habe. Anstelle der 2.5.8-Versionen der C++- und Objective-C-Compiler habe ich die Version 2.5.7 verwendet. Um dies zu beheben, gibt es zwei Möglichkeiten:

Auf dem Aminet befindet sich auch die Datei ‘dev/gcc/gcc258ud1.lha’, die einige korrigierte Libraries, Includes usw. enthält ...

Und vergessen Sie nicht, die Datei ‘gcc258-readme.lha’ ebenfalls von Aminet zu kopieren.

  1. Falls dies die erste gcc-Installation ist:
    CLI> cd Disk_mit_viel_freiem_Platz:
    CLI> lha x gcc258-x.lha
    

    Dabei steht x für die Zahlen 1 bis 4, evtl. auch 5 bis 6, falls Sie auch die Quelltexte installieren wollen.

    Von der Workbench aus wird nun das Programm GCC-Install gestartet. Dies ist das von Vielen gewünschte Installer-Skript für den gcc. Man muss also nur die Archivdateien entpacken, der Rest (Erzeugen von Umgebungsvariablen, Assigns, Kopieren der Shared-Libraries usw.) wird vom Installationsskript erledigt.

    Bei dieser Gelegenheit:

    Installer and Installer project icon © Copyright 1991-93 Commodore-Amiga, Inc. All Rights Reserved. Reproduced and distributed under license from Commodore.

  2. Falls bereits eine ältere gcc-Version vorhanden ist: Löschen Sie einfach das alte gcc-Directory und führen Sie dann eine Neuinstallation durch. Es hat sich zu viel geändert. (Ein Backup vorher ist aber sicher keine schlechte Idee.)

Bitte verwenden Sie unbedingt die ixemul.library in der Revision 45 und nicht die Revision 47! Letztere ignoriert ‘ENV:’.

Um gcc zu verwenden, brauchen Sie einen Stack von wenigstens 50000 Bytes. Dies sollte für die meisten Anwendungen ausreichen. Wollen Sie allerdings gcc selbst übersetzen, dann sollten Sie wenigstens 250000 Bytes rechnen, für noch komplexere Dinge entsprechend mehr. Auch ar und ranlib brauchen einen großen Stack, wenigstens 200000 bis 300000 Bytes, abhängig von der Größe der Library.


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1.8 Wichtige Informationsquellen

Der aktuelle Betreuer des Amiga-Ports von gcc ist:

    Philippe BRAND
    Fidonet: Ramses The Amiga Flying BBS 2:320/104.21
    Email:   phb@colombo.telesys-innov.fr (ONLY for personnal email).
    Ftp:     colombo.telesys-innov.fr:/pub/amigados-gnu
             or /pub/incoming/uploads for uploads.

Es gibt auch eine Mail-Liste in Finnland. @xref{Mail-Listen}. Philippe Brand wird im Normalfall Fragen an diese Liste weiterleiten.


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Footnotes

(1)

Perl Skripte haben Schwierigkeiten, die Include-Dateien von AmigaDOS korrekt zu behandeln. Hier wäre etwas freiwillige Arbeit nötig ...


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