#### # # #### # # #### ### # # # # # # # # # # # # # ## ## # ## # # #### # # ### #### # # # # # # # # # # # # # # # # # # # #### ### # # ### # # ### # # omniscsi.device - GVP-ROM-Modul von Ralph Babel Ein neuer Gerätetreiber für alle Series-II-SCSI-Host-Adapter und alle Turbokarten mit SCSI-Host-Adapter von GVP. Aufgrund gestiegener Anforderungen und einer größeren Vielfalt verfügbarer SCSI-Geräte ist eine Neuprogrammierung des ursprünglichen GVP-Gerätetreibers notwendig geworden. In die bisherigen Treiberversionen wurden immer wieder Programmteile eingefügt, um Probleme zu beheben, die es mit einigen populären SCSI-Geräten gab. Auch mußten immer mehr GVP-Produkte im Treiber berücksichtigt werden. All dies führte mit der Zeit zu erheblichen Platzproblemen, die zu Kompromissen bei der Treibererstellung führen mußten. Zwar gelang es bisher immer, alle aktuellen Geräte zu berücksichtigen, doch gerade durch den Preiskampf weichen immer mehr Hersteller bei der Firmware- und Hardware-Entwicklung vom SCSI-Standard ab oder sparen an bestimmten Stellen ein. Beispiel hierfür sind etwa CD-ROM-Laufwerke, die keine PARITY mehr unterstützen. Der neue OMNISCSI.DEVICE-Gerätetreiber ist ein portabler Treiber für alle Amigas, der zuerst für die am weitesten verbreiteten GVP-Series-II-SCSI-Host-Adapter verfügbar ist. Er ist noch schneller und zuverlässiger als alle bisherigen Standard-SCSI-Gerätetreiber und dabei völlig kompatibel zu allen bisher unterstützten SCSI-Geräten und weiteren mehr. Durch all diese Erweiterungen paßt der neue Gerätetreiber jedoch nicht mehr in den bereitgestellten ROM-Bereich des Series-II. Er wurde daher in ein ROM-Modul gepackt, das es ermöglicht, bis zum Vierfachen des bisherigen Adreßraums zu adressieren. - Welche Hardware wird denn jetzt konkret unterstützt? Kurz gesagt sind dies alle Series-II-SCSI-Host-Adapter und alle Turbokarten mit SCSI-Host-Adapter von GVP. Diese sind im folgenden aufgeführt: - Series-II-SCSI-Host-Adapter mit und ohne RAM-Option für den A2000/A3000/A4000 - Series-II-SCSI-Host-Adapter für den A500 - A530-Turbokarte für den A500 - Combo030-Turbokarten für den A2000 - G-Force030-Turbokarten für den A2000 - G-Force040-Turbokarten für den A2000 - A1208-SCSI-Host-Adapter für den A1200 - Verhält sich mein System genauso wie vorher, nachdem das ROM-Modul eingesetzt wurde? Es ist im Grunde nur eine einzige inkompatible Änderung in Ihrem System feststellbar: Der Name des Gerätetreibers hat sich geändert. Meldete er sich bisher mit GVPSCSI.DEVICE, so heißt er jetzt OMNISCSI.DEVICE. - Gibt es einen neuen GVPPATCH, um DFÜ-Probleme beim Einsatz von DMA-Transfers zu verhindern? Der Patch existiert nicht mehr in seiner ursprünglichen Form, sondern wurde in das Steuerprogramm GVPSCSICTRL integriert. Er wird aber erst bei höheren Übertragungsraten notwendig. - Bekomme ich eine noch höhere Leistung beim Einsatz der B-Version des SCSI-Bausteins 33C93? Alle bekannten Fehler in der internen Verarbeitung durch den 33C93 und den 33C93A werden vom Gerätetreiber selbsttätig umgangen. Auf einen Einbau eines 33C93B-Chips, was sich bei den meisten Karten aufgrund der SMD-Bestückung ohnehin schwierig gestalten würde, können Sie somit getrost verzichten. Als Argument für die Verwendung der B-Version wird oft noch die Unterstützung von FAST-SCSI angeführt, doch da der Zorro-II-Bus schon bei einem Durchsatz von 3,5 MBytes/s ausgereizt ist, sind synchrone Übertragungen durch die A-Version des 33C93 (bis 4,7 MBytes/s) mehr als ausreichend. - Ich habe bisher Probleme beim Einsatz von BRU und AMAX-IV. Können diese behoben werden? BRU und AMAX-IV sind wohl mit die populärsten, beileibe aber nicht die einzigen Programme, bei denen Probleme mit dem GVPSCSI.DEVICE auftraten. Dadurch, daß sich der Treiber streng an Commodores "Direct-SCSI"-Standard hielt, deckte er Fehler in einigen unsauber programmierten Anwendungen auf. In den beiden genannten Fällen lag es beispielsweise daran, daß eine Flag (SCSIF_READ) nicht gesetzt wurde, was aber von besagtem Standard gefordert wird. Das neue OMNISCSI.DEVICE kann konfiguriert werden, solche Probleme zu umgehen. - Ich will Datentransfers auf meinen Festplatten im Synchronmodus fahren. Ist das möglich? Bisher war es nur möglich, beim Einrichten von Festplatten die entsprechende Information in den RDB zu schreiben, doch wurde der Modus nicht wirklich genutzt. Mit dem neuen Treiber ist ein Betrieb von SCSI-Geräten im Synchronmodus endlich möglich. - Ich muß bisher immer lange warten, bis mein Rechner startet. Geht das jetzt schneller? Die langen Wartezeiten sind im Grunde durch das SCSI-Protokoll vorgegeben, doch gibt es Möglichkeiten, ein nahezu sofortiges Hochfahren des Rechners von der Bootplatte zu erreichen, ohne daß die SCSI-Spezifikationen verletzt werden. Dies ist jetzt im neuen Treiber berücksichtigt. - Mein A4000/040 unterstützt kein DMA ins Chip-RAM. Stellt das ein Problem für den Betrieb des Host-Adapters dar? Der neue Treiber bietet für dieses Hardware-Problem alter Revisionen der im A4000 verwendeten 68040-Karte eine Option, die jegliches DMA ins Chip-RAM unterbindet, Zugriffe auf den übrigen Zorro-II-Bereich - etwa On-Board-RAM - aber weiterhin zuläßt. - Welche SCSI-Peripheriegeräte werden unterstützt? Es wurden alle uns verfügbaren SCSI-Geräte - aktuelle und auch solche aus unserem "Museum" - getestet, darunter eine Vielzahl von Wechselplatten, CD-ROM- und Bandlaufwerken. In langen Testreihen sind uns keinerlei Probleme bekannt geworden. - Sollte ein guter Gerätetreiber denn nicht automatisch alle SCSI-Geräte unterstützen? Eigentlich schon, nur ist dies nicht immer "automatisch" möglich. Jedes SCSI-Gerät besitzt selbst einen SCSI-Controller mit eigener Firmware. Es wäre schön, wenn diese fehlerfrei wäre, doch leider ist dem nicht immer so, so daß - wenn ein Problem nicht durch Ausschalten bestimmter Treiberoptionen behebbar ist - manchmal um solche Fehler herumprogrammiert werden muß. Dies geht natürlich erst dann, wenn der Fehler bekannt wird und ist auch mit ein Grund, warum es von Zeit zu Zeit neue Revisionen des GVPSCSI.DEVICE gab. Alle bisher bekannten Firmware-Fehler von SCSI-Geräten sind im neuen Treiber berücksichtigt. - Welche weiteren Verbesserungen bietet mir der neue Treiber? - Datentransfers unterliegen keinen Restriktionen, so daß die Idealwerte für die MOUNTLIST/RDB-Einträge MASK, MAXTRANSFER und BUFMEMTYPE verwendet werden können. Der Treiber entscheidet also selbst über den effizientesten Weg zur Datenübertragung (DMA, gepuffertes DMA oder PIO) und benötigt keine verlangsamenden Workarounds im Dateisystem. - Zugriffsart und SCSI-Optionen wie DISCONNECT, SYNCHRONOUS und PARITY können für jedes angeschlossene SCSI-Gerät individuell eingestellt werden. Dadurch ist eine wesentlich komfortablere Konfiguration Ihres Systems möglich. - Das Rescan-Kommando ist nur noch dann erforderlich, wenn Plattenpartitionen (z. B. auf Wechselmedien) nachträglich eingebunden werden sollen. - Eine interessante neue Funktion ermöglicht das Setzen eines rigorosen Schreibschutzes für ein angeschlossenes Medium, der selbst solche Kommandos abblockt, die das Dateisystem umgehen und direkt den Treiber ansprechen (HD_SCSICMD, CMD_WRITE, TD_FORMAT). Auf diese Weise läßt sich beispielsweise die Systemplatte vor jeglicher Art Viren schützen. - Der in der G-Force040 integrierte I/O-Extender ist jetzt auch ohne angeschlossene SCSI-Platte nutzbar. - Welche Datentransferraten sind auf meinem System erreichbar? Durch die Vielzahl einsetzbarer GVP-Host-Adapter und die fast unüberschaubare Palette von SCSI-Geräten und deren Kombinationen ist es schwer, allgemeine Benchmarks für alle Einsatzbereiche zu erstellen. Exemplarisch haben wir eine Konfiguration gewählt, die ein typisches Bild ergibt: - A2000B in der Revision 4.1 (PAL; die NTSC-Version ist schneller) OHNE Beschleunigerkarte oder sonstige geschwindigkeitssteigernde Komponenten - Kickstart 37.175, Workbench 37.67 - 1 MB Chip-RAM - GVP-Series-II-SCSI-Host-Adapter bestückt mit 2 MB Fast-RAM - Festplatte Maxtor MXT-540 Es gibt drei grundsätzlich verschiedene Arten von Transferraten, die in Testberichten und Werbung Verwendung finden: - rohe Datenübertragungsgeschwindigkeit Die maximale Datenübertragungsrate des Host-Adapters ist nur durch den Zorro-II-Bus beschränkt und kann maximal 3,5 MBytes/s betragen. Das Programm RAWSCSISPEED mißt die Werte für READ BUFFER und WRITE BUFFER und liefert eine gute Annäherung für die entsprechende maximale Übertragungsrate. Im verwendeten Testsystem werden Werte von nahezu 3,4 MBytes/s gemessen, jeweils für Lesen und Schreiben. - Transferrate auf Gerätetreiberebene Diese Übertragungsgeschwindigkeit kann mit dem Programm SCSISPEED (FF665) gemessen werden. Anders als bei RAWSCSISPEED wird hier die Zeit, die für die Kommandointerpretation u. ä. benötigt wird, mit berücksichtigt. Für einen 256-KByte-Puffer wird ein Wert von 3,1 MBytes/s gemessen. Dieser reduziert sich auf 2,6 MBytes/s, wenn von SCSISPEED gleichzeitig die zur Verfügung stehende CPU-Zeit bestimmt wird. Sie wird mit 79 % angegeben; die CPU-Belastung durch den Treiber liegt somit laut den Angaben von SCSISPEED bei nur 21 %. - Transferrate auf Dateisystemebene Mit dem Programm DISKSPEED (ebenfalls FF665) wird die Datenübertragungsrate auf der DOS-Ebene gemessen. Die resultierenden Werte sind stark abhängig vom verwendeten Dateisystem, von Blockgröße, Pufferung, Fragmentierung der Festplatte und weiteren Faktoren, so daß hierdurch nur geringe Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit des Host-Adapters und dessen Gerätetreiber gezogen werden können. Trotzdem wurden Messungen durchgeführt. Auf einer leeren Partition, die auf den äußeren Spuren genannter Festplatte angelegt wurde (mit einer logischen Blockgröße von 512 Bytes) zeigt DISKSPEED 2,4 MBytes/s jeweils beim Lesen und Schreiben von 256-KByte-Blöcken in obiger Konfiguration an. Nochmals zur Erinnerung: Es handelt sich bei all diesen Werten um solche für ein reines 68000er-System in Minimalausstattung. - Und was ist mit SCSI-2? Der neue Treiber ist vollständig konform zu SCSI-2. Die bisherigen GVP-SCSI-Host-Adapter stellen jedoch keine Terminierungsspannung (TERMPWR) zur Verfügung, was nur laut SCSI-1-Spezifikation eine Option ist. Alle Unterschiede zwischen SCSI-1, CCS und SCSI-2 werden vom Treiber aber transparent behandelt und beeinflussen den normalen Betrieb nicht. Der SCSI-Bus selbst ist natürlich weiterhin 8 Bits breit und unterstützt keine FAST- oder WIDE-Übertragungen, zwei der neuen Optionen unter SCSI-2, aber das neue OMNISCSI.DEVICE reizt den Zorro-II-Bus ohnehin bis an seine Grenzen aus. Der Anschluß von SCSI-2-Geräten bereitet demzufolge im Normalfall keinerlei Probleme. Preis: DM 99,- Stefan Ossowskis Schatztruhe Gesellschaft für Software mbH Veronikastraße 33 D-45131 Essen Germany Telefon: +49 (201) 788778 Fax: +49 (201) 798447 E-Mail: Copyright © 1994, 1995 Ralph Babel. All right reserved.