Inzwischen ist die SCSI-3 Norm in vollem Gange und wie bei der SCSI-2 gegenüber der SCSI-1 geht es um Erweiterungen, unter denen alte Geräte von ihrer Hardware her nach wie vor laufen, sie benötigen höchstens
eine neue Firmware, um voll der SCSI-2 zu entsprechen.

Übrigens spricht man bei SCSI nicht von Ess-Zeh-Ess-Iih, sondern von Skasih [ska:zi:], damit es einfacher auszusprechen ist. Das hat nichts damit zu tun, daß man sich wichtig anhören will, es ist wirklich sinnvoll so, wie man ganz schnell merkt, wenn man es so ausspricht.


1.2 Geräte
Gegenüber so stumpfen und einfachen Bussen wie zB dem IDE-Bus (naja, eigentlich ist das gar kein Bus sondern nur ein Kabel) hat der SCSI-Bus einige Möglichkeiten mehr, wesentlich für den Anwender ist dabei
zunächst die Tatsache, daß mehr als nur ein oder zwei Geräte angeschlossen werden können.

Bei SCSI sind das nun 8, 16 oder 32 Geräte insgesamt, bzw. aus der Sicht des Anwenders jeweils eines weniger. Woran liegt das nun?
Eigentlich könnte man doch beliebig viele Geräte ansprechen, indem man einfach eine Gerätenummer übergibt. Dem ist jedoch nicht so, weil sonst einige der Features von SCSI nicht möglich wären. Die Anzahl der
möglichen Geräte ist dabei gleich der Bus-Breite des SCSI-Bus, also 8 Geräte an einem normalen SCSI-Bus, 16 Geräte an wide SCSI mit 16 Bit Breite und 32 Geräte an wide-SCSI mit 32 Bit Busbreite.
Dies liegt daran, daß bei der Selektion und der Arbitrierung immer die Datenleitung gesetzt wird, die der Gerätenummer entspricht, entweder die eigene oder eben die des Gerätes, das man ansprechen will.

1.3 LUN
Was ist denn nun eine LUN schon wieder? LUN steht nicht für den Mond, sondern für 'Logical Unit Number', also für ein logisches Gerät. Ein logisches Gerät muß nicht tatsächlich existent sein, wenn es das auch
oft ist.

Ein SCSI-Gerät kann also solche 'Untergeräte' haben. Damit können innerhalb eines SCSI-Gerätes mehrere 'Teile' angesprochen werden.

Die Nummer, die zur Ansprache dieses Untergerätes dient, ist die eben diese LUN (logical unit number)

Beispiele dafür sind:

  • mehrere physikalische Laufwerke auf einer SCSI-Id (zum Beispiel eine Megafile 30 mit 2 Laufwerken)
  • mehrere Medien in einem Laufwerk, wie bei CD-Wechslern. Bei den gebräuchlichen Wechslern stellt jedes CD eine 'Untergerät' dar, als wären es eben mehrere CD-Laufwerke.
  • logische Trennung verschiedener Laufwerkseigenschaften, zB
    Phase-Change-Laufwerke, die auf einer LUN das CD-ROM sind, auf der anderen die Festplatte

Besonders die logische Trennung verschiedener Funktionalitäten ist dabei sehr interessant, wenn es auch etwas fraglich erscheint, ob sich zwei LUNs innerhalb eines Gerätes als unterschiedliche Gerätetypen
ausweisen sollten.

 

SCSI - Enträtselt 3/8