UNIVERSITÄT TÜBINGEN - ZENTRUM FÜR DATENVERARBEITUNG
Abteilung Literarische und Dokumentarische Datenverarbeitung
Brunnenstraße 27, D-72074 Tübingen
Leiter: Prof. Dr. Wilhelm Ott
Lokale Beschreibung für TUSTEP auf den Anlagen des ZDV:
Filetransfer
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Kapitel
6. Filetransfer zwischen verschiedenen Rechnern
Zwischen allen Rechnern, die am Tübinger ETHERNET oder außerhalb
von Tübingen am INTERNET hängen, können Files (Dateien) mit dem
Filetransfer-Protokoll
ftp
ausgetauscht werden.
Übertragen von TUSTEP-Dateien
Für das Übertragen von TUSTEP-Dateien ist vor der Übertragung
der Binärmodus einzustellen.
ftp>
bin <CR>
Erfolgt die Übertragung zwischen Rechnern mit unterschiedlicher
Integer-Darstellung (z. B. zwischen Workstations und Intel-Rech-
nern (PC)), so ist auf dem Zielrechner die empfangene Datei mit
dem Kommando #RETTE in eine neue Datei zu kopieren, damit die
Daten in TUSTEP zugänglich werden.
Zwischen Rechnern mit gleicher Integer-Darstellung (z. B.
zwischen Compute-Server und Text-Server) ist dieses Umkopieren
nicht notwendig, da kann die empfangene Datei ohne sie zu kopie-
ren in TUSTEP bearbeitet werden.
Beim Filetransfer mit
ftp
ist es notwendig, daß man das Paßwort
der Login-ID auf dem anderen Rechner kennt, mit der man den Da-
tenaustausch vornimmt. Soll dies vermieden werden, kann der Weg
über
anonymous
auf dem
x400link
gewählt werden (siehe unten
6.3).
Zum Anfang dieses Kapitels
6.1 Filetransfer mit
ftp
von einem UNIX-Rechner
In der folgenden Beschreibung stehen die Eingaben
otheruserid,
filename, newfile, oldfile
symbolisch für eine entsprechende
gültige Angabe.
hostname
steht für den Rechner, zu dem die Verbindung aufge-
baut werden soll. Dabei kann auch der Rechner angegeben werden,
auf dem man sich bereits befindet, um einen Filetransfer inner-
halb eines Rechners durchzuführen. Es kann der INTERNET-Name in
abgekürzter oder vollständiger Form angegeben werden oder die
Node-ID in Zahlenform: z. B. für den Compute-Server die Abkür-
zung
compserv
, der volle Name
compserv.zdv.uni-tuebingen.de
oder
die Node-ID
134.2.250.1
für den FDDI-Anschluß und
134.2.2.1
für
den ETHERNET-Anschluß.
6.1.1 Aufbauen der Verbindung zum anderen Rechner
%
ftp hostname <CR>
6.1.2 Aufbauen der Verbindung zu einer Login-ID
Die Verbindung muß zu der Login-ID auf dem Host aufgebaut wer-
den, mit der Daten ausgetauscht werden sollen. Das Paßwort die-
ser Login-ID muß bekannt sein.
Name (host:myuserid):
otheruserid <CR>
Soll die Verbindung zu der in Klammern angegebenen Login-ID
(
myuserid
) auf dem Host aufgebaut werden, so genügt eine leere
Eingabe (<CR>). Zur Verbindung mit einer anderen Login-ID muß
diese (
otheruserid
) eingetippt und mit <CR> abgeschickt werden.
Password:
geheim <CR>
geheim
ist das Paßwort für die angegebene Userid; es erscheint
beim Eintippen nicht auf dem Bildschirm; auch der Cursor bewegt
sich nicht.
Einstellen des Binärmodus, falls TUSTEP-Dateien übertragen
werden sollen (siehe dazu auch oben).
ftp>
bin <CR>
6.1.3 Filetransfer:
a) Holen einer Datei mit demselben Namen:
ftp>
get filename <CR>
filename
ist der Name der zu übertragenden Datei auf dem Host-
Rechner. Die Datei wird auf dem eigenen Rechner unter demselben
Namen empfangen.
Achtung!!! Falls eine Datei namens
filename
bereits vorhanden
ist, wird sie überschrieben!!!
Wird für
filename
nur ein Dateiname ohne Pfadangabe angegeben,
so wird die Datei vom aktuellen Verzeichnis des Host-Rechners,
das ist das Home-Directory oder das mit dem ftp-Befehl
cd
einge-
stellte Verzeichnis, geholt. Auf dem lokalen Rechner wird die
Datei mit demselben Namen in dem aktuellen Verzeichnis, das ist
das Verzeichnis, von dem aus
ftp
aufgerufen wurde, abgespei-
chert.
Wird für
filename
ein Dateiname mit Pfadangabe angegeben, so
muß auf dem lokalen Rechner der gleiche Pfad vorhanden sein.
b) Holen einer Datei mit neuem Namen:
ftp>
get oldfile newfile <CR>
oldfile
ist der Name der Datei auf dem Host-Rechner, die geholt
werden soll;
newfile
ist der Name der Datei auf dem eigenen
Rechner in der die Daten empfangen werden.
Achtung!!! Falls eine Datei namens
newfile
bereits vorhanden
ist, wird sie überschrieben!!!
Wird für
oldfile
nur ein Dateiname ohne Pfadangabe angegeben, so
wird die Datei vom aktuellen Verzeichnis des Host-Rechners, das
ist das Home-Directory oder das mit dem ftp-Befehl
cd
einge-
stellte Verzeichnis, geholt.
Wird für
newfile
nur ein Dateiname ohne Pfadangabe angegeben,
so wird die Datei im aktuellen Verzeichnis des lokalen Rechners,
das ist das Verzeichnis, von dem aus
ftp
aufgerufen wurde, abge-
speichert.
Für beide Angaben (
oldfile
und
newfile
) kann ein Dateiname
mit Pfadangabe für den Host-Rechner bzw. den lokalen Rechner
angegeben werden. Die Datei wird dann aus dem entsprechenden
Verzeichnis geholt bzw. im entsprechenden Verzeichnis abgespei-
chert.
c) Holen mehrerer Dateien mit wildcards:
ftp>
mget *.* <CR>
Ein Asteriskus ersetzt im Dateinamen beliebig viele Zeichen. Es
werden alle Dateien geholt, die dem angegebenen Schema (beliebig
viele Zeichen - Punkt - beliebig viele Zeichen) entsprechen. Vor
der Übertragung wird der Name jeder Datei angezeigt. Ihre Über-
tragung muß mit <CR> bestätigt werden. Wird
n
eingegeben, so
wird die Datei nicht übertragen, sondern die nächste angefragt.
Soll die Anfrage unterbleiben, so ist vor dem Befehl
mget
der
Befehl
ftp>
prompt <CR>
zu geben. Es werden dann im folgenden ungefragt alle Dateien
übertragen.
Bei der Übertragung mit
mget
mit Nicht-UNIX-Rechnern ist ggf.
vor dem Befehl
mget
der Befehl
ftp>
case <CR>
zu geben. Das bewirkt, daß auf dem UNIX-Rechner die Dateinamen
in Kleinbuchstaben vergeben werden. Denn nur Dateien in Klein-
buchstaben können von TUSTEP aus angesprochen werden.
Verwendet man für die zu übertragenden Dateinamen eine be-
stimmte Konvention (z. B. Anhängen der Extension
.ftp
), so läßt
sich die Möglichkeit der wildcards geschickt verwenden, um alle
Dateien auf einmal zu übertragen, z. B.:
%
mget *.ftp <CR>
Für die Pfadangabe gilt das oben unter a) gesagte.
d) Senden einer Datei mit demselben Namen:
ftp>
put filename <CR>
filename
ist der Name der zu übertragenden Datei auf dem eigenen
Rechner. Die Datei wird auf dem Host-Rechner unter demselben
Namen empfangen.
Wurde
bin
eingestellt, so kann es sich bei der Übertragung
zwischen gleichartigen Rechnern bei
filename
auch um eine TU-
STEP-Datei (TYP=seq) handeln.
Achtung!!! Falls eine Datei namens
filename
bereits vorhanden
ist, wird sie überschrieben!!!
Wird für
filename
nur ein Dateiname ohne Pfadangabe angegeben,
so wird die Datei vom aktuellen Verzeichnis des lokalen Rech-
ners, das ist das Verzeichnis, von dem aus
ftp
aufgerufen wurde,
gesendet. Auf dem Host-Rechners wird die Datei mit demselben
Namen in dem aktuellen Verzeichnis, das ist das Home-Directory
oder das mit dem ftp-Befehl
cd
eingestellte Verzeichnis, abge-
speichert.
Wird für
filename
ein Dateiname mit Pfadangabe angegeben, so
muß auf dem Host-Rechner der gleiche Pfad vorhanden sein.
e) Senden einer Datei mit neuem Namen:
ftp>
put oldfile newfile <CR>
oldfile
ist der Name der Datei auf dem eigenen Rechner, die ge-
sendet werden soll;
newfile
ist der Name der Datei auf dem Host-
Rechner, in der die Daten empfangen werden.
Achtung!!! Falls eine Datei namens
newfile
auf dem anderen
Rechner bereits vorhanden ist, wird sie überschrieben!!!
Wird für
oldfile
nur ein Dateiname ohne Pfadangabe angegeben, so
wird die Datei aus dem aktuellen Verzeichnis des lokalen Rech-
ners, das ist das Verzeichnis, von dem aus
ftp
aufgerufen wurde,
gesendet.
Wird für
newfile
nur ein Dateiname ohne Pfadangabe angegeben,
so wird die Datei im aktuellen Verzeichnis des Host-Rechners,
das ist das Home-Directory oder das mit dem ftp-Befehl
cd
einge-
stellte Verzeichnis, abgespeichert.
Für beide Angaben (
oldfile
und
newfile
) kann ein Dateiname
mit Pfadangabe für den lokalen Rechner bzw. den Host-Rechner
angegeben werden. Die Datei wird dann aus dem entsprechenden
Verzeichnis gesendet bzw. im entsprechenden Verzeichnis abge-
speichert.
f) Senden mehrerer Dateien mit wildcards:
ftp>
mput *.* <CR>
Es werden alle Dateien gesendet, die dem angegebenen Schema ent-
sprechen. Vor der Übertragung wird jede Datei angezeigt. Ihre
Übertragung muß mit <CR> bestätigt werden. Wird
n
eingegeben, so
wird die Datei nicht übertragen, sondern die nächste angefragt.
Soll die Anfrage unterbleiben, so ist vor dem Befehl
mput
der
Befehl
ftp>
prompt <CR>
zu geben. Es werden dann im folgenden ungefragt alle Dateien
übertragen.
Bei der Übertragung mit
mput
mit Nicht-UNIX-Rechnern ist ggf.
vor dem Befehl
mput
der Befehl
ftp>
case <CR>
zu geben. Das bewirkt, daß auf dem UNIX-Rechner die Dateinamen
in Kleinbuchstaben vergeben werden. Denn nur Dateien in Klein-
buchstaben können von TUSTEP aus angesprochen werden. Siehe auch
die Empfehlung oben bei c).
Für die Pfadangabe gilt das oben unter d) gesagte.
6.1.4 Beenden der Verbindung zum anderen Rechner
ftp>
quit <CR>
%
Die Verbindung ist wieder abgebaut. Sie können mit der Arbeit
fortfahren und UNIX-Befehle auf Ihrem Rechner eingeben, z. B.
wieder TUSTEP aufrufen.
Zum Anfang dieses Kapitels
6.2 Filetransfer mit
ftp
von einem DOS-Rechner
Hängt ein PC am INTERNET (ETHERNET des ZDV), so können mit
ftp
auch Daten vom PC auf andere Rechner übertragen oder von dort
abgeholt werden. Die Übertragung mit
ftp
erfolgt wie oben in 6.1
beschrieben. Sie muß aber in jedem Fall vom PC aus initiert wer-
den. Es sind für den PC folgende Besonderheiten zu beachten.
6.2.1 Laden der Übertragungs-Software:
Vor dem Aufruf von
ftp
muß die Übertragungssoftware geladen wer-
den:
C:>
tcpip <CR>
oder:
C:>
tcp <CR>
Nun kann, wie oben beschrieben, der Aufruf von
ftp
erfolgen.
(Beim Übertragen von TUSTEP-Dateien
bin
nicht vergessen!)
6.2.2 Vergabe des Dateinamens bei der Übertragung:
Nach dem
ftp
-Befehl
get
oder
put
erfolgt die Meldung:
local/foreign file (default filename):
Man hat die Möglichkeiten mit <CR> den vorgeschlagenen Dateina-
men für die zu empfangende Datei zu bestätigen oder hinter dem
prompt einen neuen Namen (mit Pfadangabe und ggf. Laufwerksanga-
be) anzugeben, unter dem die Daten empfangen werden.
6.2.3 Entfernen der Übertragungssoftware aus dem Hauptspeicher:
Um nach beendeter Übertragung den Hauptspeicher wieder für ande-
re Programme voll zur Verfügung zu haben, ist der Rechner entwe-
der neu zu booten oder der folgende Befehl zu geben:
C:>
inet unload <CR>
Zum Anfang dieses Kapitels
6.3 Filetransfer mit
ftp
mittels
anonymous
auf dem
x400link
Der direkte Filetransfer mit
ftp
- neben dem Verpacken von
(kurzen) Dateien als MAIL zur Zeit die einzige Möglichkeit des
Datentransfers - hat den Nachteil, daß das Paßwort der Login-ID
des Austauschpartners bekannt sein muß, um dorthin eine Datei zu
senden oder um von dort eine Datei abzuholen. Will man die Be-
kanntgabe des Paßworts und die damit verbundenen Gefahren (wie
Löschen, Überschreiben und Kopieren von Dateien) vermeiden, bie-
tet es sich an, den Filetransfer über
anonymous
auf dem
x400link
abzuwickeln.
Soll eine Datei von der Login-ID
aaaaa01
zur Login-ID
bbbbb01
übertragen werden (beide befinden sich auf einem Rechner am IN-
TERNET, gleichgültig ob im ZDV oder in einer anderen Stadt), so
hat das Verfahren folgenden Ablauf:
Von der Login-ID
aaaaa01
wird die Datei an
anonymous
auf dem
x400link
geschickt (siehe unten a) und b)).
Von der Login-ID
bbbbb01
wird die Datei von
anonymous
auf dem
x400link
abgeholt (siehe unten b) und c)) .
Aus Gründen des Datenschutzes (solange die Datei unter
anony-
mous
auf dem
x400link
liegt, kann sie von der ganzen Welt gele-
sen, abgeholt, überschrieben oder gelöscht werden) empfiehlt es
sich, für die Übertragung die Daten zu verschlüsseln, so daß
wenigstens niemand die Daten interpretieren kann.
Verzichtet man auf das Verschlüsseln, so kann man die in 4.1
beschriebenen Verfahren anwenden.
a) Verschlüsseln der Daten und Umwandeln ins Datenaustauschfor-
mat:
Vor dem Filetransfer werden unter der Login-ID
aaaaa01
die Daten
einer TUSTEP-Datei im Austauschformat in eine SDF-Datei ge-
schrieben und gleichzeitig verschlüsselt:
Gib Kommando >
#um,seqfile,sdffile,bx,+,* <CR>
Und Simson liebte eine Frau im <CR>
Tal Sorek. Ihr Name war Delila. <CR>
*eof <CR>
Der Schlüssel ist ein beliebiger Text, der mindestens 40, maxi-
mal 400 Zeichen lang ist. Groß- und Kleinschreibung, Satzzeichen
und Leerzeichen sind von Bedeutung.
b) Transfer der Datei
sdffile
zur Login-ID
anonymous
auf den
x400link
des ZDV:
Die Übertragung der Datei erfolgt über INTERNET mittels
ftp
mit
folgenden Befehlen:
%
ftp x400link <CR>
Name (x400link:myuserid_a):
anonymous <CR>
Password:
beliebig <CR>
ftp>
cd scratch <CR>
ftp>
dir <CR>
Mit
dir
bekommt man die Liste der schon vorhandenen Dateien und
kann bei der Übertragung mit folgendem Befehl ggf. einen neuen
Namen vergeben, um vorhandene Dateien nicht zu überschreiben:
ftp>
put sdffile <CR>
ggf.:
ftp>
put sdffile newname <CR>
ftp>
quit <CR>
Die Datei kann nun von der Login-ID
bbbbb01
(genauer gesagt von
der ganzen Welt) vom
x400link
abgeholt werden.
c) Holen der Datei von
anonymous
%
ftp x400link <CR>
Name (x400link:myuserid_b):
anonymous <CR>
Password:
beliebig <CR>
ftp>
cd scratch <CR>
ftp>
get sdffile <CR>
Vorsicht! Eine gleichnamige Datei auf dem eigenen Rechner wird
ohne Warnung überschrieben; ggf. kann bei der Übertragung ein
neuer Name vergeben werden:
ftp>
get sdffile newname <CR>
Die abgeholte Datei wird mit
delete
auf dem
x400link
gelöscht.
ftp>
delete sdffile <CR>
ftp>
quit <CR>
d) Entschlüsseln der Daten und Umwandeln ins TUSTEP-Format
Nach dem Filetransfer werden unter der Login-ID
bbbbb01
die Da-
ten der SDF-Datei entschlüsselt und in eine Datei im TUSTEP-For-
mat geschrieben:
Gib Kommando >
#um,sdffile,seqfile,xb,+,* <CR>
Und Simson liebte eine Frau im <CR>
Tal Sorek. Ihr Name war Delila. <CR>
*eof <CR>
Der Schlüssel muß hierbei exakt derselbe sein, wie er beim Ver-
schlüsseln der Daten verwendet wurde. Groß- und Kleinschreibung,
Satzzeichen und Leerzeichen sind von Bedeutung.
Besonderheiten:
Der vollständige Name des
x400link
s lautet
x400link.zdv.uni-tuebingen.de
Er muß verwendet werden, wenn man ihn von außerhalb des Tübinger
Netzes ansprechen will.
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tustep@zdv.uni-tuebingen.de - Stand: 23.04.96