UNIVERSITÄT TÜBINGEN - ZENTRUM FÜR DATENVERARBEITUNG
Abteilung Literarische und Dokumentarische Datenverarbeitung
Brunnenstraße 27, D-72074 Tübingen
Leiter: Prof. Dr. Wilhelm Ott
Lokale Beschreibung für TUSTEP auf den Anlagen des ZDV: UNIX
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Kapitel
7. Einige hilfreiche UNIX-Befehle
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7.1 Hilfe zur Selbsthilfe
Informieren über UNIX-Befehle
Die Beschreibung von Leistung und Syntax von UNIX-Befehlen kann
man sich mit dem Befehl
man
(
manual
) ausgeben lassen.
%
man command <CR>
Für
command
ist der UNIX-Befehl anzugeben, zu dem man eine Be-
schreibung wünscht. Die Beschreibung wird auf den Bildschirm
ausgegeben. Mit der Leertaste blättert man jeweils um einen
Bildschirm weiter. Mit
q
wird die Beschreibung beendet. (Es sind
die Möglichkeiten wie bei
more
, siehe dazu 7.2.2.)
Will man sich die Beschreibung auf Papier (z. B. doppelseitig
in der Express-Station auf dem Drucker ps030_d4) drucken lassen,
gibt man folgenden Befehl:
%
man command | lpr -Pps030_d4 <CR>
Falls man den Befehlsnamen nicht kennt, kann man auch über ein
Stichwort auf das Manual zugreifen.
%
man -k stichwort <CR>
Aufgelistet werden alle Befehle, die mit dem angegebenen Stich-
wort zu tun haben. Über diese Befehle kann man sich dann im ein-
zelnen wie oben informieren.
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7.2 Die UNIX-Startdateien
.login
,
.cshrc
und
.alias
UNIX kennt auch Startdateien. Beim Einloggen wird die Datei
.login
ausgeführt, beim Start der tC-Shell, in der Sie normaler-
weise arbeiten und die nach dem Einloggen automatisch aufgerufen
wird, die Datei
.cshrc
. Beide Dateien werden beim Einrichten
Ihrer Login-ID vom System-Verwalter in Ihr Home-Verzeichnis ko-
piert. Diese Beispiele sind ausführlich kommentiert und enthal-
ten Einstellungen, mit denen man vernünftig arbeiten kann.
Eine weitere Datei, die der Systemverwalter in Ihr Home-Ver-
zeichnis kopiert, ist die Datei
.alias
. Sie wird ebenfalls beim
Start der tC-Shell (von der Datei
.cshrc
) aufgerufen und enthält
selbstdefinierte Benutzerkommandos. Damit können für häufig ge-
brauchte UNIX-Befehle abkürzende Aufrufe definiert werden. Z. B.
ist der Aufruf von TUSTEP mit dem Befehl
tustep
hier definiert.
Die Datei dient vor allem als Beispiel für eigene Erweiterungen.
7.2.1 Auflisten der Startdateien mit dem Befehl
ls
Der UNIX-Befehl
ls
, mit dem Sie sich eine Liste Ihrer Dateien am
Bildschirm zeigen lassen können, zeigt nicht die Startdateien,
deren Dateienamen mit einem Punkt beginnen. Wollen Sie auch die-
se Dateinamen am Bildschirm sehen, geben Sie den Befehl
ls
mit
der Option
-a
("alle"):
%
ls -a <CR>
Es werden
alle
Dateien aufgelistet.
7.2.2 Anschauen der Startdateien
Die Startdateien - und alle anderen Systemdateien - kann man
anschauen mit dem Befehl
%
more dateiname <CR>
Es wird dann jeweils ein Bildschirm der angegebenen Datei ge-
zeigt. Weiterblättern kann man mit der
<Leertaste>
um einen Bildschirm.
<CR>
blättert um eine Zeile weiter. Durch die Eingabe von
q
wird das Zeigen beendet.
Das Blättern mit
<Leertaste>
und
<CR>
, sowie das Beenden mit
q
gilt auch, wenn man sich mit dem Befehl
man
die Manualpages zu
einem UNIX-Befehl zeigen läßt.
7.2.3 Änderungen der Startdateien
Will man an den Startdateien Änderungen vornehmen, kann man dies
mit dem Betriebssystem-Editor
vi
mit folgendem Aufruf:
%
vi dateiname <CR>
Zur Bedienung des
vi
siehe oben 7.1.
Sie können aber auch Änderungen mit TUSTEP vornehmen, indem Sie
die Startdatei in den Editor holen, korrigieren und anschließend
wieder retten. Die einzige Schwierigkeit ist, daß die mit Punkt
beginnenden Dateien in TUSTEP keine legalen Dateinamen sind, und
daher nicht angemeldet werden können. Daher müssen Sie einmalig
Ihren Startdateien einen zweiten Namen zuordnen, unter dem Sie
die Datei dann in TUSTEP ansprechen können.
Am Beispiel der Datei
.cshrc
wird das Vorgehen im folgenden
beschrieben. Für die anderen Startdateien gehen Sie analog vor.
1. Einmalig: Zuordnen eines zweiten Namens:
%
ln .cshrc cshrc.sys <CR>
Sie vergeben für die Datei
.cshrc
den zweiten Namen
cshrc.sys
was ein legaler TUSTEP-Dateiname ist. Dieser Name wird in Zu-
kunft immer in Ihren Dateilisten erscheinen.
2. Aufruf von TUSTEP
3. Anmelden der Datei:
Gib Kommando >
#an,,cshrc.sys <CR>
4. Aufruf des Editors mit der Standard-Editor-Datei:
Gib Kommando >
#ed,-std- <CR>
5. Holen der Daten der Startdatei:
Gib Anweisung >
h,cshrc.sys,- <CR>
6. Korrigieren der Daten der Startdatei
7. Retten der Daten der Startdatei:
Gib Anweisung >
r!,cshrc.sys,- <CR>
8. Beenden des Editors und Beenden von TUSTEP
9. Ausführen der geänderten Start-Datei:
%
source .cshrc <CR>
Durch das Ausführen der Startdatei stehen Ihnen die Änderungen
aktuell zur Verfügung. Bei weiteren Sitzungen wird die Startda-
tei automatisch beim Einloggen abgearbeitet.
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7.3 Zulassen von Dateien für andere Benutzer/innen
Will man eine eigene Datei anderen Benutzer/innen zugänglich
machen, so muß man diesen Benutzer/innen eine Lese- oder
Schreibberechtigung für diese Datei erteilen. Dabei ist es in
UNIX nicht möglich, eine Berechtigung gezielt für eine/n Benut-
zer/in zu erteilen. Man kann Berechtigungen nur für sich selbst,
für alle (die Welt, "others") oder für die Gruppe vergeben. Als
Gruppe gelten laut Voreinstellung alle Login-IDs, deren ersten
beiden Zeichen übereinstimmen. Andere Gruppeneinteilungen kann
man durch den Systemverwalter bilden lassen.
Um der Gruppe für eine Datei die Leseberechtigung zu geben,
dient folgender UNIX-Befehl:
%
chmod g+r filename <CR>
Die Gruppe (
g
) bekommt die Berechtigung Lesen (
r
=
read)
für die
Datei
filename
gesetzt (
+
Der entsprechende UNIX-Befehl für die Schreibberechtigung (
w
=
write
) lautet:
%
chmod g+w filename <CR>
Auf die Datei kann von der Gruppe erst zugegegriffen werden,
wenn auch das Verzeichnis, in dem sich die Datei befindet, für
die Gruppe zugänglich ist.
Um eine Datei zu lesen, muß das Verzeichnis für die Gruppe
mindestens die Berechtigung ausführbar (
x
-
executable
) haben.
Damit ist es für die Gruppe möglich, eine Datei zu lesen, es ist
aber nicht möglich, sich die Dateinamen des Verzeichnisses auf-
listen zu lassen. Soll eine Datei zum Schreiben freigegebene
werden, so muß man auch für das Verzeichnis die Schreibberechti-
gung erteilen.
Für das Ändern der Berechtigung für das eigene Home-Directory
geht man am besten folgendermaßen vor:
Wechseln in das eigene Home-Directory:
%
cd <CR>
Wechseln in das Oberverzeichnis zum Home-Directory:
%
cd .. <CR>
In diesem Verzeichnis läßt sich das Home-Directory wie eine Da-
tei ansprechen.
Vergeben der Berechtigung
executable
(
aaibb01
ist Ihre Login-
ID):
%
chmod g+x aaibb01 <CR>
Um wieder eine Berechtigung zu entziehen, sind die entsprechende
Befehle mit
-
zu geben, z. B.:
%
chmod g-w filename <CR>
Entzieht der Gruppe für die angegebene Datei die Schreibberech-
tigung.
Analog lassen sich die Berechtigungen für alle (
others
) verge-
ben, z. B.:
%
chmod o+r filename <CR>
Gibt allen die Leseberechtigung für die angegebene Datei.
Eine ausführliche Information zu
chmod
erhält man mit dem UNIX-
Befehl
%
man chmod <CR>
siehe dazu oben unter 7.1).
Um eine Datei einer anderen Login-ID unter TUSTEP anzusprechen
ist ggf. das oben unter 3. gesagte zu beachten.
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7.4 Informieren über die Plattenplatzbelegung
Über Ihr Plattenplatzkontingent und die aktuelle Plattenplatz-
belegung können Sie sich mit dem Befehl
%
quota -v <CR>
informieren.
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7.5 Informieren übrt und Abbrechen von Hintergrundprozessen
Prozesse können mit Ctrl+Z gestoppt und in den Hintergrund ge-
schickt werden. Beim Beenden der Sitzung mit dem Rechner bekommt
man einen Hinweis auf die gestoppten Prozesse. Durch erneutes
Eingeben von
exit
oder
logout
werden diese Prozesse und die Sit-
zung beendet.
Manchmal kommt es vor, daß Prozesse durch Programm- oder
Netzwerkfehler unterbrochen werden (abstürzen). Sie können dann
auch nach Beenden der Sitzung bestehen bleiben. Über solche Pro-
zesse kann man sich informieren, um sie ggf. abzubrechen.
Informieren über vorhandene Prozesse:
%
ps x <CR>
Die bestehenden Prozesse werden aufgelistet. Rechts steht der
Befehlsname, zu dem sie gehören, links steht die Prozeß-Identi-
fikation (PID), mit der der Prozeß angesprochen werden kann.
Normalerweise werden zwei Prozesse aufgelistet:
ps
ist der aktu-
elle Befehl, den Sie gegeben haben,
-csh
ist die C-Shell, in der
Sie sich normalerweise immer befinden. Sind darüber hinaus wei-
tere Prozesse vorhanden (z. B.
tustep
), so sollten diese in der
Regel abgebrochen werden, außer es handelt sich um einen Batch-
Prozeß (siehe dazu oben unter 5.2).
Abbrechen von Prozessen:
%
kill -9 PID <CR>
wobei für
PID
die Prozeß-Identifikation des abzubrechenden Pro-
zesses anzugeben ist. Nach der Meldung über den erfolgten Ab-
bruch erscheint durch Eingabe von
<ENTER>
wieder der Prompt.
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7.6 Störungen im Terminalbetrieb
7.6.1 Absturz des Programms: Meldung
Suspended
Selten kommt es - möglicherweise durch Leitungsstörungen oder
durch Betätigen von Strg+X - vor, daß TUSTEP abstürzt und die
Meldung
Suspended
auf dem Bildschirm mit dem Betriebssystem-
Prompt erscheint; Tastatureingaben sind in diesem Zustand u. U.
auf dem Schirm nicht sichtbar. In diesem Fall ist folgende Ein-
gabe zu machen:
%
<LF> fg <LF>
Ist an Ihrer Tastatur keine <LF>-Taste (line feed) vorhanden,
kann stattdessen auch die Tastenkombination
Ctrl+J
betätigt wer-
den.
Das Programm wird dann an der Stelle fortgesetzt, an der es
unterbrochen wurde.
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7.7 Ändern des Paßworts
Aus Sicherheitsgründen sollte man von Zeit zu Zeit sein Paßwort
ändern. Gelegentlich wird man dazu auch beim Einloggen aufgefor-
dert; dann ist das folgende analog anzuwenden.
Auf Compute-Server und Text-Server
Auf dem Compute-Server und Text-Server geht man zum Ändern des
Paßworts wie folgt vor:
%
passwd <CR>
Changing password for 'aabcc01'
Old password:
bisheriges_Paßwort <CR>
New password:
neues_Paßwort <CR>
Re-enter new password:
neues_Paßwort <CR>
AFS-Pool
Im AFS-Pool gilt der leicht abweichende Befehl:
%
kpasswd <CR>
Changing password for 'aabcc01' in cell 'zdvpool.uni-t...'
Enter old password:
bisheriges_Paßwort <CR>
New password (RETURN to abort):
neues_Paßwort <CR>
Retype new password:
neues_Paßwort <CR>
Password changed.
Für alle Rechner gilt:
Die Paßwörter erscheinen beim Eintippen
nicht
und auch der
Cursor bewegt sich nicht. Das neue Paßwort ist zweimal
identisch
einzutippen (achten Sie auch auf Groß- und Kleinschreibung).
Wenn keine Fehlermeldung erfolgte, ist damit das Paßwort ge-
ändert und es gilt in Zukunft das neue Paßwort. Kam es zu einem
Fehler (z. B. durch die Eingabe von zwei verschiedenen neuen
Paßwörtern), dann gilt weiterhin das alte Paßwort.
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tustep@zdv.uni-tuebingen.de - Stand: 23.04.96