Game-Test Bloodnet Wer eine AGA-Zeitmaschine sein eigen nennen kann, wird hier in die düsteren Gossen von Manhattan gebeamt, wo er sich im Jahr 2094 als Cyberpunk Ramson Stark wiederfindet. Und der macht gleich im schön bebilderten Intro mit den Schattenseiten der Zukunft Bekanntschaft: In der von Vampiren, Straßengangs und den Söldnern des Trans-Tech-Konzerns bevölkerten City fällt er einem Blutsauger zum Opfer. Mit dem Ergebnis, daß er nun binnen weniger (Echtzeit-) Tage die verschollene Gehirnspeziallistin Deidre Hackett auftreiben darf - oder dem Umwandlungsprozeß zum Collzeitvampir erliegt... Nach der umfangreichen Charaktergenerierung qwird der erste Blutdurst abhängig von einer Energieleiste an Passantenhälsen gestillt, während man mit der Maus die sechs einblendbaren Befehlsicons bearbeitet, um isometrisch dargestellte und bildweise umschaltende Wohnungen, Hinterhöfe oder Parkanlagen nach Spuren und herrenlosen Gegenständen zu durchsuchen. Größeren Wegstrecken nimmt ein scroll- und anklickbarer Stadtplan den Schrecken, und allüberall lauern dubiose Gestalten, die Ramson mittels Anklicksätzen im umfangreichen und automatisch protokollierte Gespräche verstricken kann. Freilich wird kaum jemand infos ohne Gegenleistung herausrücken, während Drogen oder Waffen im Inventory so manche Zunge lockern. Ab und an trifft man auch einen Kumpel des Helden und kann ihn zum Party-Beitritt überreden. So läßt sich die Mannschaft nach und nach auf sechs unterschiedlich talentierte Köpfe (Hacker, Fighter, Diebe...) erweitern. Gekämpft wird natürlich auch, und zwar in Rundenform gegen Vampire, Gangster odfer Soldaten - bei Bedarf macht der Rechner die Gegner übrigens allein mit der Bleispritze, einem Elektroschocker oder einer Granate bekannt. Siege führen zu neuen Eigentumsverhältnissen und verbesserten Charackterwerten; zudem wäre Ramson kein echter Cyberpunk, hätte er nicht stets einen Compi dabei, um sich in das virtuelle Datennetz von Trans-Tech einklinken zu jönnen. Dort treibt er dann auf der Suche nach Terminals und versteckten Codewörtern durch umherschwirrende Bytes; ständig auf der Hut vor tödlichen Wächterprogrammen. Das alles spielt sich recht komplex und dank des mit Tekknobeats unterlegten und in vielen schönen Grafiken präsentirten Endzeit-Senarios auch sehr atmosphärisch. Unterschiede zur PC-Version sind dabei nicht zu finden, was sich leider auch auf die Scheachstellen bezieht: Trotz solider Steuerung leidet das Nervenkostüm unter den arg langsamen (und zudem biederen) Animationen sowie der Weitschweifigkeit der englischen Dialoge. Das Romanartig geknüpfte Blutnetz dürfte also vor allem fremdsprachigenkundigen Leseratten fesseln - und bald auch am A500 und CD32?? MEINE OBJEKTIVE BEWERTUNG: -------------------------- Grafik ........: 76% Animation .....: 63% Sound FX ......: 72% Musik .........: 77% Spielablauf ...: 70% Motivation ....: 74% Schwierigkeit .: Für Könner Preis/Leistung : 56% --------------------------- Gesamtwertung .: 75% Genrewertung ..: 85% Genre .........: SF-Rollenspuiel Einstufung ....: Gut Umfang ........: 12 Disketten HD-Installation: Ja / Erforderlich Speicherbar....: Spielstände Deutsch........: Anleitung Sylvester Beck (Silvio)