The Chaos Engine 2 Schon vor geraumer Zeit angekündigt, hat es nun doch noch den Weg auf die Amiga-Konsolen gefunden: Der Nachfolger der legen- dären Chaos Engine ! Entwickelt wurde das Spiel, genauso wie sein Vorgänger, von den Bitmap Brothers. Distributor ist Renegade Software, welche sich inzwischen die Warner Interactive Company einverleibt hat. Geliefert wird das drei Disketten umfassende Spiel in einem stabilen Karton, mit recht ansehnlichem Cover. Im Inneren befindet sich außer den Disketten lediglich die 45 Seiten umfassende, in vier Sprachen (englisch, französisch, deutsch, italienisch) übersetzte Anleitung und ein einzelnes Zettelchen mit der Tastaturbelegung. Lauffähig ist das Spiel auf allen Amiga 1200 oder Amigas, die mit dem AGA-Chipset nachgerüstet worden sind, mit mind. 2 MB Chip-Ram. Getestet wurde das Spiel auf einem Amiga 1200, OS 3.0, Blizzard 1230-IV, 18 MB Ram. Sucht man nun in der Anleitung nach Hinweisen zur Installation des Spieles, so wird man bitter enttäuscht. Die Erklärung kommt allerdings von selbst, sobald man eine Diskette in das Laufwerk geschoben hat: Kopierschutz ! Und dadurch bedingt, läßt es sich auch nicht auf Festplatte installieren :-( Also bleibt einem nichts anderes übrig, als das Spiel von Diskette aus zu booten ... wie damals im Mittelalter. Weiterhin muß man beachten, daß man in der Amiga Early Startup Control den FastCache ausschaltet - sonst tut sich garnichts :-( Zumindest wird ein zweites Disketten-Laufwerk unterstützt ! Nun zur Geschichte: Wer meint mit der Zerstörung der Chaos Engine im ersten Teil, auch den Baron Fortesque vernichtet zu haben, wird eines besseren belehrt. Er konnte mittels einer Zeitmaschine in eine andere Zeitepoche fliehen. Wir sind nun aufgefordert ihn zu finden. So legen wir also unsere Diskette 1 in das Laufwerk DF0: und booten unsere Freundin ... und warten ... und warten ... bis nach ca. 2 Minuten doch endlich etwas auf dem Bildschrim erscheint. Nein, ... natürlich kein Intro, lediglich das Logo von Renegade Software und den Bitmap Brothers. Nachdem wir im Optionbildschirm gelandet sind, haben wir die Möglichkeit zu wählen, ob wir alleine gegen den Computer oder zu zweit gegeneinander antreten wollen. Danach hat man die Wahl zwischen 4 Kämpfern, die haargenau denen aus dem ersten Teil ähneln, zu wählen. Sie unterscheiden sich in ihrer Intelligenz, sowie der Feuerkraft. Haben wir unsere Kämpfer ausgewählt, gelangt man auf einen Screen, in dem einen der eigentliche Auftrag bekanntgegeben wird. Man muß halt einen Schlüssel auffinden, Bonuspunkte sammeln und Feinde eliminieren. Daraufhin gelangt man in die eigentliche Spielebene. Und hier erkennt man auch schon den gravierendsten Unterschied zum ersten Teil: der Screen ist diesmal horizontal zweigeteilt. Ein weiterer Unterschied ist, daß der zweite Kämpfer uns diesmal nicht unterstützt, sondern bekämpft. So ist es die Hauptaufgabe, den gegnerischen Kämpfer durch eine höhere Punktzahl zu schlagen. Erst wenn einem dieses gelungen ist, gelangt man in den nächsten Level. Hat man diesen Punkt erreicht, bekommt man ein Paßwort zugewiesen, damit man zu einer anderen Zeit, am gleichen Ort mit dem Spiel fortfahren kann. Die Grafik Im Gegensatz zum ersten Teil sieht man hier natürlich einen recht großen Unterschied - mehr Farbe, mehr Details. Dem entgegen steht allerdings die relative Unübersichtlichkeit der zwei horizontal gesplitteten Screens - man verliert leicht die Übersicht. Zumindest ist ein Radarschirm vorhanden, um evtl. Gegner im weiteren Umfeld doch noch aufzuspüren. Der Sound Ansprechend, entspricht aber fast genau dem Sound des ersten Teils. Die Spielbarkeit Die Joysticksteuerung funktioniert wie auch schon beim Vorgänger tadellos, wobei diesmal noch einige Tastaturbefehle, zur Auswahl von Spezialwaffen integriert wurden. Der Schwierigkeitsgrad dürfte für Anfänger etwas zu hoch angesetzt sein. Abschließendes Urteil THE CHAOS ENGINE 2 läßt bestimmt keine Langeweile aufkommen - nichtsdestotrotz habe ich mir von dieser Fortsetzung doch ein wenig mehr versprochen. Die Charaktere sind exakt die gleichen geblieben, der Sound wurde beibehalten - nur das Spielsystem wurde leicht verändert. Und über die Tatsache, daß heutzutage immer noch Spiele erscheinen, die nicht auf Festplatte zu installieren sind, braucht man auch kein Wort zu verlieren. Das ebenfalls mit keinem Wort die Installation im Handbuch erwähnt wird und damit auch nicht das zwingend erforderliche Abschalten des FastCache, wirft ebenfalls Schatten, auf dieses von den Spiele-Freaks sehnsüchtig erwartete Spiel. Naja, ... da davon auszugehen ist, daß dieses Spiel das letzte von den Bitmap Brüdern für den Amiga entwickelte Spiel ist, wollen wir allgemeine Bescheidenheit üben und uns mit dem zufrieden geben, was man hat. Zusammenfassung: Titel: The Chaos Engine 2 Hersteller: Bitmap Brothers/Renegade Software System: A 1200, AGA-Chipset, 2 MB Chip-Ram Umfang: 3 Disketten Anleitung (4-sprachig) +: Spielprinzip Grafik -: nicht auf HD installierbar wenig Neues Urteil: Aufgrund der momentan vorherr- schenden Spiele-Flaute empfehlenswert Rainer Lübkemeier