Indiana Jones and the Fate of Atlantis (dt. Titel: Indiana Jones und das Schicksal von Atlantis) 1939 - knapp vor Ausbruch des 2.Weltkrieges stehen die Nazis kurz davor, eine Waffe in ihre Hände zu bekommen, die gefährlicher als die Atombombe ist. Nur Indy kann sie noch daran hindern, das grauenvolle Geheimniss zu entdecken, das einst das sagenumwobene Atlantis zerstörte. Im Frühjahr 1993 erschien endlich die langerwartete Amiga Umsetzung von Indy IV. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als ob das Spiel nicht mehr vom PC (erschienen im Juni 92) umgesetzt werden sollte. Das 11 Disks umfassende Programm führt Indy und seine Haßliebe Sophia, zu der im Spiel ebenfalls gewechselt werden kann, auf der Suche nach dem legendären Atlantis rund um die Welt. Im Spiel gibt es mehr als 200 verschiedene Orte, die nach und nach besucht werden müssen. Es gibt drei verschiedene Lösungswege. Neben dem Team-Weg, bei dem die nervende Sophia Indy ständig begleitet (wobei die sich dadurch ergebenden Gespräche sehr zum Spielspaß beitragen), gibt es noch den Puzzle-Weg (mehr Rätsel) und den Fäuste-Weg mit mehr Aktionsequenzen. Dadurch kann man das Spiel mehrmals Durchspielen, da die Lösungswege erheblich voneinander abweichen. Wie schon üblich bei Programmen von LucasArts, kommt man nie in eine Sackgasse und muß nicht alle zwei Minuten speichern. Abwechslungsreiche Grafiken zeigen interessante und geheimnisvolle Schauplätze wie Höhlen, Ausgrabungsstätten und Lavaströme. Die allseits bekannte Bedienungsschnittstelle mit neun Verben läßt auch komplexere Puzzles problemlos zu, ohne daß der Spieler sich lange mit einem unverständlichen Parser herumplagen muß. Die Gespräche sind recht umfangreich, das Spiel wird mehrmals von filmartigen Zwischensequenzen unterbrochen, die den Fortgang der Handlung erklären. Interessante Handlung an fesselnden Schauplätzen wie Monte Carlo, Kreta, Algerien, die Azoren, Island und schließlich Atlantis, wirklich gute und zahlreiche Rätsel, die mit etwas Nachdenken immer zu lösen sind, sowie ein paar abwechslungsreiche Actionsequenzen sichern viele Stunden Spielspaß. Aufgrund seines Umfanges ist Indy IV nicht an nur einem Wochenende zu lösen. Das Spiel läuft auf allen Amigas ab 1 MB. Aufgrund der vielen Disks ist jedoch eine Harddisk dringend anzuraten, andernfalls wird Indy fast unspielbar. Ein komfortables Installationsprogramm wird mitgeliefert, das die rund 10 MB Daten auf die Festplatte kopiert. Weiters ist zu sagen, daß Indy auf einem alten 7-Mhz Amiga (500/600/2000) sehr langsam abläuft, erst mit einer Turbokarte oder einem Amiga 1200 läuft das Spiel in brauchbarer Geschwindigkeit ab. Das Spiel gibt es auch in einer von Boris Schneider für Softgold vollkommen ins Deutsche übersetzten Version. Die Grafik ist zwar durchaus gut gemacht, dennoch ist natürlich die VGA-Version wesentlich netter anzusehen. Selbst für Amiga Verhältnisse ist die Grafik nicht ganz so schön wie beispielsweise beim Vorgänger Monkey Island II, sie wirkt etwas schlampig konvertiert. Für mich gibt es trotzdem keinen Zweifel: Indy IV ist das beste Amiga-Adventure aller Zeiten! Auch die Presse war sich im Urteil über Indy IV einig. Einige der erhaltenen Auszeichnungen: Powerplay 6/92 "besonders empfehlenswert" Amiga Joker Mega Hit (91%) ASM 6/92 Hit + Spiel des Monats (Sehr Gut) Amiga Games 3/93 85% (AG Award) Amiga Plus 3/93 90% Amiga Format 92% (Format Gold) C&VG 93% Amiga Action 91% Hersteller: LucasArts Genre: Adventure Sprache: vollkommen deutsch, gut übersetzt Disks: 11 Positiv: extrem spannende und gute Geschichte, logische Rätsel Negativ: schlampige Grafik-Konvertierung Spielbar mit: Jedem Amiga ab 1 MB Empfohlen: 68020 CPU + Festplatte, 2 MB Speicher Wolfgang Unger