T r a p p e d - Das Rad von Talmar Bei diesem Spiel handelt es sich um ein Rollenspiel, mit Anleihen aus dem Adventure- und Action-Bereich ! Wobei das Ganze im Stile der 3D-Dungeons á la Alien Breed 3D dargestellt wird. Verantwortlich für dieses Spiel zeichnen sich NEW GENERATION SORTWARE und OXYRON SOFTWARE. Es umfaßt 7 Disketten. Geliefert wird es erstaunlicherweise in einem für Videofilme üblichen Plastikhülle. Außer einem kleinen Zettel mit einigen wenigen Hinweisen zur Installation des Programmes, herrscht dort gähnende Leere. Wo ist das Handbuch ? Nun ... das "umweltbewußte" (Zitat des Herstellers) Handbuc befindet sich in Form eines Online-Handbuches auf den Disketten und wird bei der Installation mit auf die Festplatte kopiert. Dieses Handbuch ist dort dann in deutscher und englischer Sprache vorhanden. Lauffähig ist das Spiel auf allen AGA-Amigas mit mind. 2 MB Ram und auf ECS-Amiga mit 68030er Prozessor und ebenfalls 2 MB Ram. Eine Festplatteninstallation ist zwingend erforderlich. Auf der Festplatte müssen mindestens 15 MB an freiem Speicherplatz vorhanden sein. Wer allerdings mit dem Minimum von 2 MB arbeitet, muß dabei einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Zusätzliches Ram wir mit der Animation der Waffen, zusätzlicher Musik und Geräuscheffekten, einem Anti-Alias-Modus zur Anhebung der Qualität der 3D-Engine etc., belohnt. Die Installation geht reibungslos mit dem auf der Diskette vorhandenen Installationsprogramm über die Bühne. Getestet wurde das Spiel auf einem A 1200, OS 3.0, 68030/50 Mhz. (Blizzard 1230-IV), 10 MB Ram, Festplatte. Das Spiel kann bequem von der Workbench aus gestartet werden - genügend ChipRam vorausgesetzt (ca. 1,85 MB sollten es schon sein). Die Bildschirmtexte sind in englisch gehalten. Kommen wir zur eigentlichen Geschichte ... und da ich von Natur aus ein recht praktisch denkender Mensch bin, zitiere ich einfach mal das Handbuch: "Am Ende der großen Kriege, als Tarnak besiegt war, löste sich der Fluch des Dämons von der Bevölkerung Kaldrion. Die verschiedenen Rassen begannen ihren altäglichen Tätigkeiten nachzugehen, die Städte und Handelswege wurden wieder aufgebaut und in den Hütten der Bewohner kehrte wieder Frieden ein. Zurück blieb nur der Sarg Tarnak's aufbewahrt im Tempel von Rak Atun unter staendiger Bewachung durch die Hohepriester. Mehrere Jahrhunderte vergingen und durch das friedliche Zusammenleben begünstigt, erblühte Kaldrion zu neuer Pracht. In der Hauptstadt Talmar, benannt nach dem Gott der Magie, treffen sich die Bewohner, um Handel zu betreiben, die neuesten Gerüchte auszutauschen oder um sich in den zahlreichen Tavernen bei Bier und Spiel zu vergnügen. Im Westen des Landes bildete sich eine neue Glaubensrichtung durch Anerkenng von Myss, der Feuergöttin, gebildet. Die Anhänger haben sich in einem Dorf um den Vulkan von Gilvar versammelt und beten ständig zu ihrer Gottheit. Auf der Ebene von Alorn entstand ein Handelsposten, wo sich allerhand Gesindel herumtreibt. Vom Wegelagerer über Diebe bis hin zu Mitgliedern der Kaste der Traumdiebe, alles ist hier zu finden. Nicht gerade ein Ort, wo ein ehrlicher Bürger eine Nacht verbringen sollte. Nördlich der Ebene von Alorn befindet sich die Stadt Ctha Val, benannt nach Ctha, dem Gott der Sonnen, und Val einem der großen Krieger der einst Tarnak zur Strecke brachte. Darshiv, die älteste Stadt auf Kaldrion, ist die Stadt der Propheten, Weissager und Astrologen. Sie alle haben die Religion des Sternengottes Darshiv anerkannt und glauben, dass er der Lenker des Universums ist. In den Bibliotheken der Stadt lagern viele alte Schriftrollen und Bücher, so auch die Prophezeiung des Rades von Talmar. Es heißt: ...Das Böse wird auferstehen und welche Krieger sich auch dem Kampf stellen, sie alle werden sterben. Es gibt nur eine Möglichkeit den Kampf gegen Tarnak endgültig zu beenden. Im Süden des Landes liegen die Katakomben der Götter, dort versteckt sind die 12 Symbole der Götter verborgen. Vereint man diese zu einem Rad, dem Rad von Talmar, so kann Tarnak auf ewig in seine Welt verbannt werden..." So weit, so gut ... Allen voran sei gesagt, daß es sich bei Trapped um ein reines One-Player-Game handelt. Nach einem kleinen Intro gelangen wir auch gleich auf einen Screen, in dem wir uns einen von insgesamt 5 Charakteren aus- suchen. Diese Charaktere unterscheiden sich zum einen in ihrer Bewaff- nung, wie z.B. Hammer, Kriegsaxt, Schwert, Morgenstern etc., und zum anderen in ihrer individuellen Kraft, Gesundheit, Schnelligkeit, Kondition, Größe und ihrem Reaktionsvermögen. Welcher sich für diese Expedition am besten eignet, muß man allerdings selbst entscheiden. Sobald wir nun unseren Helden auserkoren haben, finden wir uns in einem muffigen Kellerraum wieder. Die einzige Tür ist ver- schlossen und ein Schlüssel ist vorerst nicht zu finden. Gesteuert wird unser Held nun entweder über die Maus, wobei die rechte Maustaste für die Fortbewegung und die linke Maustaste für die Anwendung der Waffen zuständig ist, in Zusammenarbeit mit der Tastatur, oder man lenkt die Geschicke komplett über die Tastatur. Ich persönlich favorisiere die komplette Tastatursteuerung. Nachdem wir uns in dem Raum, in dem wir uns befinden, reichlich umgeschaut haben, finden wir diverse Gegenstände, die uns ent- weder kleine Tips geben und die, wenn wir sie aufgenommen haben, in irgendeiner Weise helfen können. So gibt uns die aufgesammelte Kerze für eine gewisse Zeit Licht, so daß wir uns in den Räumlichkeiten nun etwas genau umsehen können. So finden wir schließlch und endlich auch den Schalter, der uns die Möglichkeit gibt, die einzige Tür des Raumes zu öffnen. Am Ausgang stellt sich uns dann auch sofort ein Gegner in Menschengestalt entgegen, den wir allerdings ohne große Probleme mit unserer Waffe erledigen können. So begeben wir uns nun hinein in riesiges Labyrinth und machen uns auf die Suche nach den einzelnen Bestandteilen des Rades von Talmar, um so zu verhindern, daß das Böse wiederaufersteht. Auf diesem Weg stellen sich uns eine Unzahl von Gegner entgegen, die wir mit bloßer Gewalt oder mit Hilfe von Zaubern eliminieren müssen. Dabei gilt es viele Gegenstände, Zaubertränke, etc. aufzusammeln und Rätsel zu lösen. Die Grafik, bzw. die 3D-Engine verleiht dem ganzen Spiel ein sehr düstere und schaurige Atmosphäre. Mit dem passenden Prozessor sind die Bewegungen dabei fließend. Die einzelnen Charaktere sind deutlich und auch in Einzelheiten zu erkennen. Sie erreicht zwar nicht ganz die Qualitäten von Alien Breed 3D II, aber sind dennoch als sehr gut gelungen zu bezeichnen. Der Sound ist der eigentlichen optischen Atmosphäre angepaßt und wirkt zu keiner Zeit störend. Die Steuerung ist eigentlich auch ohne Tadel, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat. Mir persönlich wäre zwar eine Joystick-Steuerung lieber gewesen, aber das paßt vielleicht auch nicht ganz in das Genre der Rollen- spiele. Möchte man das Spiel unterbrechen, kann man dieses an jeder be- liebigen Stelle tun. Es kann allerdings jeweils nur ein Spiel- stand abgespeichert werden, sodaß man bei erneuten Start an der abgespeicherten Stelle weitermachen kann. Will man allerdings ein ganz neues Spiel beginnen, wird der alte Spielstand automatisch gelöscht. So kann ich also zu dem abschließenden Urteil kommen, daß TRAPPED jedem Rollenspiel-Fan bedenkenlos empfohlen werden kann. Auch ich, der ich nun wirklich kein Fan von Rollen- spielen bin, habe mich schnell in seinen Bann ziehen lassen. Seine gute Spielbarkeit und die tolle Atmosphäre lassen dabei absolute Kurzweile aufkommen. Das einzige Manko ist das fehlende Handbuch. Das Online- Handbuch läßt zwar keine Fragen offen, aber wer will schon bei evtl. Schwierigkeiten erst das dazugehörige Programm starten. Daß die Entwickler zwar gerade im Amiga-Bereich die Kosten ganz besonders genau im Auge behalten müssen, dürfte jedem klar sein, aber das fehlende Handbuch dann mit dem Umweltschutz zu begründen, kommt mir dan allerdings ein wenig weit hergeholt vor. Aber dieses kann den guten Gesamteindruck des Spieles allerdings nicht trüben. Zusammenfassung: Titel: Trapped Hersteller: Oxyron Software/ New Generation Software System: AGA, mind. 2 MB Ram ECS m. 68030, 2 MB Ram, Festplatte, mind. 15 MB Umfang: 7 Disketten Online-Handbuch, dt. u. engl. Spieler: 1 Grafik: sehr gut Sound: gut Spielbarkeit: gut Atmosphäre: sehr gut Spielbarkeit: gut Motivation: sehr gut Anleitung: ausreichend Gesamturteil: sehr empfehlenswert Rainer Lübkemeier