Kommt Euch der Name "Sillatunna Software" bekannt vor? Nein? Ist ja auch kein Wunder - sind die Jungs doch gewissermaßen Neulinge im Geschäft. Sie wollen den ausgedörrten Rennspielemarkt auf dem Amiga wieder mit neuer Software versorgen. "XTreme Racing" soll das Spiel heißen. Ich habe eine spielbare Demoversion ergattern können und werde mal die ersten Eindrücke schildern. Hochgeschwin- digkeits-Gaudi oder Plattfuß mach der ersten Runde? Mal sehen... Diese Demoversion ist eine "Christmas Demo" und dementsprechend ist der Kurs auch in eisigen Gefilden angesiedelt. Dieses Spiel versucht, eine Art "Super Mario Kart"-Fieber auch auf den Amiga zu übertragen. Das Spielprinzip ist einfach: Man steuert seinen Wagen über eine Strecke. Diese ist eigentlich keine Strecke im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr eine Grafik/Textur in Über- größe. Das Gefährt des Spielers bleibt immer in der Mitte des Bildschirmes; es wird nur die Textur rotiert. So etwas ähnliches gab es vor einiger Zeit auch im Aminet. Man konnte ein IFF-Bild in das Programm laden und "drüberfahren". War das noch ziemlich miserabel, weiß "XTreme Racing" vollauf zu überzeugen. Die Strecke rotiert und zoomt supersoft und gibt keinen Anlaß zu Beschwerden. Damit der Parcours nicht so platt wirkt, gibt es noch kleine Bäume oder Gebäude am Straßenrand. In dieser Demoversion treibt sogar der Weihnachtsmann sein Un- wesen. Er bewegt sich zwar nur am Straßenrand entlang, wenn man jedoch mit einem ordentlichen Tempo in die Kurve geschossen kommt, kann es passieren, daß man Onkel Santa auf dem Kühlergrill kleben hat. Man sollte es allerdings vermeiden, den armen Kerl absichtlich über den Haufen zu fahren, da der Wagen bei einer Kollision mächtig an Tempo verliert. Die Gegner sind zwar nicht immer die hellsten, aber auch nicht extradämlich. Damit die Flitzerei sich nicht allzu witzlos gestaltet, liegen überall auf der Straße Fragezeichen verstreut. Fährt man drüber, so bekommt man eins von vielen Gimmicks, wie z.B. einen Turbo, eine Rakete, eine Zielsuchrakete, eine Bombe, eine Zeitbombe, eine Bananenschale, einen vierfachen Streuschuß und noch viel mehr. Damit kann man seine Gegner daran hindern, sich ungestraft nach vorne zu arbeiten. Man kann auch taktisch vorgehen und warten, bis der andere Fahrer sein Überholmanöver beendet hat, und ihn dann aus dem Windschatten heraus abzuschießen. Allerdings sollte man es vermeiden, selbst in eine Bananenschale zu tuckern, da dies eine Pirouette und somit den Verlust von etlichen Plätzen hervorrufen kann. An einigen Stellen finden sich in der Fahrbahn- decke eingearbeitete Booster. Fährt man drüber, so wird der Wagen derart beschleunigt, daß eine Feuerspur auf den Asphalt zurück- bleibt. Eisflächen mahnen zum vorsichtigen Fahren, denn wenn man einmal ins Schlittern gekommen ist, braucht man einen Baum, um zum Stehen zu kommen. Ihr seht also, dieses Spiel ist schon eine Mordsgaudi. Vor allem aber zeigt es, wie 3D-Rennspiele aussehen müssen. Das vielfältige Optionsmenu läßt ebenfalls keine Wünsche mehr offen: Man kann die Größe der Pixel (1×1, 1×2, 2×2) ein- stellen, den Blickwinkel auf die Straße, eine Streckenkamera,etc. Auf ungetunten Freundinnen empfiehlt sich der 2×2-Darstellungsmodus bei mittlerer Bildschirmgröße und 25 fps. Wer seinen A1200 mit einer Turbokarte und etwas FastRAM ausgestattet hat, darf es ruhig mal mit 1×1 Pixel (entspricht im Vollbildmodus einer Auflösung von 320×256 Punkten) und 50 fps versuchen. Besitzer eines 68040-Rechners (oder höher :) dürfen das Spiel gerne im Vollbildmodus mit sämtlichen Luxus-Einstellungen spielen, ohne auch nur das dezenteste Ruckeln wahrzunehmen. So sollten Rennspiele aussehen. Man kann zwar auch die aus "Virtual Karting" bekannte Rasterdarstellung wählen, aner das ist wohl eher ein abschreckendes Beispiel, das sich keiner antun sollte... Die Demoversion macht also einen Riesenappetit auf die Vollversion, wer sich vorab schon mal als Pistenrowdy be- tätigen möchte, darf dies gerne tun, indem er sich die spielbare Demoversion testet. Igor Vucinic