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Die beiden Säulen des Projekts sollten die neue Dokumentbeschreibungssprache HTML (Hypertext Markup Language) und ein neues High-Level-Internet-Protokoll, HTTP (Hypertext Transfer Protocol), bilden. Neue Endanwender-Software sollte die Dateien online anzeigen und Verweise ausführen können. Wegen des Hypertext-Charakters wurde das ganze Projekt World Wide Web (weltweites Netz) getauft.
HTML lag zunächst als Internet-Draft vor. Das ist eine alte Tradition im Internet. Es handelt sich dabei um Dokumente mit Standardisierungs- oder Neuerungsvorschlägen für internet-weite Belange. Gleichzeitig wurde bereits begonnen, WWW-Server einzurichten, die das neue HTTP-Protokoll unterstützten. Parallel dazu wurden Programme für Endanwender entwickelt. Software-Entwickler wurden von der Idee des WWW angesteckt und entwickelten fieberhaft die ersten WWW-Browser.
Während HTML noch immer nicht offiziell standardisiert war, brachten einflußreiche Blätter wie die New York Times in der zweiten Jahreshälfte 1993 Artikel über das neue Fieber in der Internet-Gemeinde. Die Anzahl der Schaulustigen wuchs, ebenso wie die Anzahl von Server-Betreibern im Internet, die sich die frei verfügbare HTTP-Software installierten und damit WWW-fähig wurden. Hunderte, tausende Menschen mit Internet-Zugang und Zugang zu Servern begannen, HTML fürs WWW zu schreiben, Wissenschaftliches, aber auch Persönliches, Abstruses, Verrücktes.
Je mehr sich HTML verbreitete, desto dringlicher wurde eine Normierung. Die Bestrebungen hierzu sind vor allem
Dan Conolly
zu verdanken, der in SGML bewandert war (SGML ist bereits seit Mitte der 80er Jahre standardisiert) und aus HTML eine SGML-konforme Sprache machte. Den ersten beiden Versionen von HTML fehlte jedoch noch vieles, was sich Entwickler wünschten. Als sich auch namhafte Software-Hersteller in den Boom einmischten, begann ein Kampf um das Prestige der besten Browser-Software, der immer auch mit dem Mittel betrieben wurde, neue HTML-Elemente in die eigene Software zu integrieren, ohne Absprache mit dem
W3-Konsortium
zu halten, das sich um die Normierungsbelange im WWW kümmert. Netscape war in dieser Politik der "proprietären HTML-Tags" lange führend, doch heute geht Microsoft eher noch agressiver zu Werke.
Mittlerweile treffen deshalb im WWW und in Sachen HTML drei Welten aufeinander: die geordnete Welt der internationalen Normierungsgremien, die chaotische Welt der kreativen Genies im Internet, und die profitorientierte Welt der großen Software-Firmen. Der jetzt aktuelle HTML-Standard 3.2 ist ein Kompromiß zwischen den verschiedenen Parteien. Doch auch dieser Sprachstandard läßt noch viele Wünsche offen, weshalb HTML wohl auch in absehbarer Zukunft noch eine Waffe im Schlachtfeld der kommerziellen Anbieter bleiben wird, die durch die Schaffung von de-facto-Standards ihre Führungsrolle im Zukunftsmarkt WWW sichern wollen.
Der aktuelle Sprachstandard von HTML 3.2 datiert vom 7. Mai 1996, die aktuelle Referenz-Spezifikation vom 5. November 1996. Nachdem es innerhalb des W3-Konsortiums nie zu einer Einigung über den seit mehr als einem Jahr geplanten und etwas zu sehr von der Praxis abweichenden Sprachstandard 3.0 gekommen war, hat man sich gemeinsam mit den Firmen Netscape, Novell, SoftQuad, Spyglass und Sun Microsystems auf den neuen Standard 3.2 geeinigt. Inzwischen sind schon weitere Bestrebungen im gange. DasW3-Konsortium engagiert sich vor allem für die offizielle Einführung der Style-Sheets (Formatvorlagen für Absätze) in HTML. Auch die Unterstützung mathematischer Formelsprache wird weiterhin diskutiert. Die Übernahme der so beliebten und derzeit noch inoffiziellen
Frames steht ebenfalls auf dem Programm. Einsicht in all diese Bestrebungen und zu allen offiziellen Dokumenten erhalten Sie über die Einstiegsseite
Hypertext Markup Language
auf dem Server des W3-Konsortiums.
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