Meine Herren, mein Freund, der sagte mir damals ins Gesicht: >Das Größte auf Erden ist Liebe< und >An morgen denkt man nicht<. Bertold Brecht ICH BIN EINER DER DIE TRAUER TRÄGT UND SICH SCHREIEND AM BODEN ROLLT WENN ES ZEIT IST ZU TRAUERN Gerald Lassnig DURCHEINANDER SICH LIEBEN IN EINER ZEIT IN DER MENSCHEN EINANDER TÖTEN MIT IMMER BESSEREN WAFFEN UND EINANDER VERHUNGERN LASSEN UND WISSEN DAß MAN WENIG DAGEGEN TUN KANN UND VERSUCHEN NICHT STUMPF ZU WERDEN UND DOCH SICH LIEBEN (Auszug) Erich Fried Wir sollten die Herausforderung annehmen - uns durch seine Ironie wachrütteln lassen. Blicken wir unter die Oberfläche - begegnen wir uns selbst. Didier R. Henri Morteveille Blieb zugeeignet und wurd doch entzogen War nicht zu brauchen und war doch vorhanden War wohl nicht da, doch wenigstens nicht fort (aus: "Das erste Sonett") Bertold Brecht Was ich wohl fühle, wenn ich mich entblöße In schönen schlauen Griffen des Lichts Der goldenen Lampen teilhaft, als Stripptöse Antwort ich: nichts. (aus: "Gedanken eines Revuemädchens während des Entkleidungsaktes") Bertold Brecht Meine Herren, mein Freund, der sagte mir damals ins Gesicht: >Das Größte auf Erden ist Liebe< und >An morgen denkt man nicht<. Bertold Brecht Blieb zugeeignet und wurd doch entzogen War nicht zu brauchen und war doch vorhanden War wohl nicht da, doch wenigstens nicht fort (aus: "Das erste Sonett") Bertold Brecht WELCHE STUNDE DENN? VORZEIT, NOCH IMMER. WELCHE STUNDE? DIE ZWÖLFTE, BALD VOLL. (AUS "SCHNEE-ERWARTUNG") JULIANE WINDHAGER WARUM AN DINGE GLAUBEN DIE WIR NICHT ANNEHMEN KÖNNEN DINGEN WIR ANNAHMEN UND KÖNNEN TRÄUMEN Klaus Hantinger Die endliche Plastizität, die Ausstrahlung der zauberhaft gewählten Farbmengen und die Zusage meines Auges an die so aussagekräftige Wirkung meiner Empfindung ist der Eindruck der Stadt Salzburg. Klaus Hantinger Philosophie und Kunst Philosophiert der Künstler so wird Kunst endlos Künstelt der Philosophe so wird Philosophie aussichtslos Klaus Hantinger KEINE ANTWORT, ÜBERALL STILLE IM GASTHOF - DAS GANZE ZIMMER VOLL MONDSCHEIN - ... JEAN PAUL Die Maske die jeder Mensch trägt ist so unsichtbar wie der Mensch der dahinter (ver)steckt (lebt). Die Maske die Du siehst berührt Dich - durch Faszination, durch Schrecken, durch Furcht, Ekel oder Unverständnis. Dieser Punkt führt zu Kriegen und Haß, denn die Maske die Du trägst ist dem Anderen fremd. Die Trauer darüber schlummert tief in Deinen Eingeweiden und verliert sich erst im Sieg. Siegen wiederum kann nur Derjenige welcher Masken durchschauen und augenblicklich vor Sie treten kann. Klaus Hantinger Die höchste Kunst bedarf des Erklärens und aller angewandten Psychologie nicht, sie stellt ihre Gestalltungen hin und vertraut ihrem Zauber, ohne das Nichtverstandenwerden zu fürchten. Hermann Hesse Ich sehe die Welt als Künstler an und glaube, zwar demokratisch zu denken, fühle aber durchaus aristokratisch, das heißt, ich vermag jede Art von Qualität zu lieben, nicht aber die Quantität. Hermann Hesse Ich möchte um des Lebens allein willen nicht leben; ich möchte um der Frau allein willen nicht lieben, ich bedarf des Umweges über die Kunst, ich bedarf des einsamen und versponnenen Vergnügens des Künstlers, um mit dem Leben zufrieden sein, ja um es ertragen zu können. Hermann Hesse Die Tiefe ist im Klaren und Heiteren. Hermann Hesse Lichtfänger - Embryo der Kunst Kunst ist Kultur Kultur ist Farbe Schwarz ist Weiß Hell ist Dunkel Leben ist Tot Tot ist Schwarz Schwarz ist Farbe Farbe ist Licht Licht ist Leben Kunst ist Leben Kunst ist Kultur Leben ist Leben K.Hantinger ..."es begann mit...": wenn man so zu erzählen anfangen würde, wäre alles wie erfunden, man würde den Zuhörer oder den Leser nicht zu einer privaten Teilnahme erpressen, sondern ihm eben nur eine recht phantastische Geschichte vortragen. Peter Handke DIE SCHRECKENSMOMENTE SIND AUCH IMMER NUR GANZ KURZ, EHER UNWIRKLICHKEITSGEFÜHLE ALS SCHRECKENSMOMENTE, AUGENBLICKE SPÄTER VERSCHLIEßT SICH ALLES WIEDER, UND WENN MAN DANN IN GESELLSCHAFT IST, VERSUCHT MAN SOFORT, BESONDERS GEITESGEGENWÄRTIG AUF DEN ANDEREN EINZUGEHEN, ALS SEI MAN GERADE UNHÖFLICH ZU IHM GEWESEN. Peter Handke MEINE GRÖSSE: DAS ALLEINSEIN PETER HANDKE Wir sollten die Herausforderung annehmen - uns durch seine Ironie wachrütteln lassen. Blicken wir unter die Oberfläche - begegnen wir uns selbst. Didier R. Henri Morteveille BEOBACHTER AUS DEM FERNSEHSESSEL SIE VERURTEILEN >>DIE OBEN<< - UNGEPRÜFT; SIE VERURTEILEN >>DIE UNTEN<< - UNGEPRÜFT UND WÄHNEN SICH SELBST IN DER MITTE, STERIL UND OHNE ECHTEN STANDPUNKT. KRISTIANE ALLERT-WYBRANIETZ