Editorial | Italian version English version |
In einem Meisterwerk der Science Fiction von P.H. Dick können wir den
Kampf zwischen einem wahrhaften Urschleim und einer geheimnisvollen, sich
erneuernden Energie, dem Ubik, erleben. In dieser fantastischen Welt der
Nichtlebenden fließt die Zeit rückwärts: zum Beispiel wird ein moderner
Computer erst in eine Rechenmaschine umgewandelt und dann in einen Abakus.
Science Fiction?? Das kann ich nicht behaupten, dasselbe passierte dem
Amiga. Die Amigas der 80er waren eine außergewöhnliche Synthese aus
Leistung und Einfachheit, ein Traum wurde wahr, der nie vorher gesehene
Dinge mit größter Leichtigkeit ermöglichte. Mit tiefer Sorge mußten wir
mit ansehen, wie ein schlechtes Management einen Vorteil von 10 Jahren
gegenüber der Konkurrenz verspielte: vor unseren Augen verkümmerte dieses
kleine und wunderschöne Juwel zuerst zu einem guten System mit wenig
Software, dann zu einem akzeptierten Kompromiß zwischen Eleganz und
Rechenleistung und letztendlich zu einem Opfer der Probleme, für die wir
PCs kritisieren. PowerUp-Erweiterungen mit teuren und unauffindbaren
Speicher-Simms, Intuition mit tausenden von Patches, wo einer sich in den
nächsten einmischt, unser gutes System scheint den Zauber dieser Jahre
verloren zu haben. Beengt in einer dunklen Ecke derselben
Informationsgesellschaft, welche wir zu revolutionieren behaupteten, sind
wir heutzutage die "Nichtlebenden": die Presse erwähnt uns kaum, neue
Software ist schwierig und Ersatzteile noch schwieriger zu finden.
Es gibt jedoch, wie in dem Roman von Dick, eine mächtige Kraft gegen diesen
Verfall, welche ohne Angst versucht, die technologische Führung
wiederzuerlangen: die Stärke der Ideen und Ideale, die die Gedanken in
einem grenzenlosen Krieg vereint.
Es ist die Kraft der Amiga Group Italia, welche eine Vereinbarung für die
Veröffentlichung eines neuen Amiga-orientierten Magazins mit Pluricom (dem
neuen Herausgeber von Byte und MC-Microcomputer) traf.
Es ist die Kraft von Diff, einem anderen neuen Web-Magazin,
erfreulicherweise im Abonnement. Paolo Canali und Sergio Ruocco
diskutieren über den Amiga und alternative Systeme.
Es ist die Kraft von AmyWorld, welches seit acht Monaten aktuellste
Informationen anbietet, jetzt auch erhältlich in Englisch, Portugiesisch,
Serbisch (sofern dies die NATO-Angriffe zulassen) und Deutsch.
Es ist die Kraft der Zusammenarbeit in einem Projekt.
Es ist nicht nur blanker ''Idealismus'', unfähig die Welt zu verändern,
beachtet man, daß selbst der Software-Riese Corel angekündigt hat,
wahrscheinlich die neuen Amigas zu unterstützen...
Mit derselben Geschwindigkeit wie UBIK sich ausbreitet, welches Tote zum
Leben zu erwecken scheint. Gab es nicht ein Gerücht, daß Phase5 bankrott
ist?? Siehe da, nach einem Tuscheln kam die Ankündigung neuer G3/G4-Karten
(selbst für den A1200). Es ist eine unausgesprochene Herausforderung
gegenüber der Met@box AG, zuvor bekannt als Pios Computer AG (erinnert das
an was?): die Gesellschaft wird geführt von Dave Haynie, welcher vor
kurzem PPC 750/333 Mhz für Amigas ankündigte...
Die FD-Software kommt zurück mit Umsetzungen wie Netscape und mit neuen
Veröffentlichungen italienischer Entwickler, einschließlich Darkage
Software.
Und was können wir über die Ernennung von Jim Collas vom
Senior-Vizepräsident von Gateway's Entwicklungs- und Managementabteilung
zum Präsident von Amiga Inc. sagen? Es ist wahrhaftig eine Demonstration
des Vertrauens zum Amiga, ein klarer Beweis für das Interesse an neuer
Technologie (wir wissen nicht, inwiefern sie ein Erbe der heutigen Amigas
sein wird), welche dem Konzept nach, den Begriff der
Informationstechnologie im Heimbereich verändern wird...
Eine tiefe Skepsis bleibt allerdings bei der schwierigen Lage mit wenigen
Entwicklern und fast keinem Markt oder Sicherheiten.
Wichtig ist, dass jetzt -zumindest zur Zeit- der Verfall gestoppt wurde, und die Arbeit für eine bessere Zukunft beginnen kann. Es gibt noch Leben im Amiga, es gibt noch Kraft, Ideen und Träume. Und solange es noch Leben gibt, gibt es jemanden, der über den Amiga berichten kann.
Übersetzt von Dirk Neubauer
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