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Schädlingsbefall:
Hochgezüchtete Pflanzen locken durch mangelnde Kommunikation weniger
Nützlinge an als Wildpflanzen
Von den Ergebnissen einer Arbeitsgruppe an der Universität Gainsville
in Florida berichtete kürzlich die FAZ. Demnach verlieren hochgezüchtete
Nutzpflanzen die Fähigkeit zur Kommunikation mit ihren Nützlingen.
Die Wissenschaftler haben an verschiedenen Baumwollarten die Menge und Zusammensetzung
von Botenstoffen in den Blättern nach einem Befall mit den Larven eines
Falters untersucht. Werden die Blattdrüsen durch die gefräßigen
Larven verletzt, setzen sie flüchtige Substanzen - meist Terpene -
frei. Diese Stoffe locken räuberisch lebende Insekten wie zum Beispiel
Wespen an, die es auf die Schädlinge abgesehen haben und so den Befall
auf natürliche Weise begrenzen. Die Zusammensetzung der flüchtigen
Substanzen war bei Wildpflanzen und Zuchtsorten bei unbeschädigtem
Blattzustand gleich. Waren die Blätter angeknabbert, setzten die Wildpflanzen
jedoch im Gegensatz zu den Zuchtpflanzen achtmal so viele Terpene in die
umgebende Luft ab. Und das, obwohl die Schäden an der Wildart ohnehin
geringer waren. Die Schlußfolgerung der Forscher: Die Verständigung
mit Nutzinsekten ist bei den neuen Baumwollsorten unterbrochen.
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