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Leichter als
erwartet. Mut zu sch÷pfen ist oft die schwerste Aufgabe.
Wie erwartet waren die ⁿberhaupt nicht darauf
vorbereitet, da▀ Kranke auf die Idee kommen k÷nnten,
die Ruhestelle zu ⁿbernehmen. Das Personal tat uns eine
gro▀en Gefallen. Hatte sich vollstΣndig in einem Raum
versammelt, feierte Tagesabschlu▀, hΣtte selbst von
einigen Beamten ⁿberwΣltigt werden k÷nnen. Der Raum
war ein perfektes GefΣngnis: Eine Tⁿr fⁿhrte hinein
und ein Flie▀band auf der anderen Seite heraus. Die Tⁿr
lie▀ sich zuverlΣssig absperren und zwischen Flie▀band
und Wand wΣre jeder zermalmt worden. Wir machten
Leibesvisitation (einige von uns hatten richtig Freude
daran), wir sammelten alle GerΣte ein, auch den
Firlefanz. Ich trau diesen elektronischen Dingern nicht.
Und: Nicht zu glauben, was da alles zusammenkam. Es wurde schon da heikel. Arsenia begann mit
einem der WΣchter herumzuspielen, ganz harmlos zuerst,
piepste mit dessen Apparat herum, sprach ⁿber dessen
Freundin und dessen Mutter, dann hatte er pl÷tzlich
blitzschnell mit seiner Rechten das Kinn des WΣchters in
der Hand, das GerΣt fiel klappernd auf den Tisch, wir
sahen alle zu, er drⁿckte ihm den Mund auf und begann,
an den ZΣhnen zu ziehen, hielt inne, als habe er eine
Erleuchtung, nahm das Handy und wΣhlte, mein Zahnarzt,
sagte er und blickte stolz um sich, seht wie bedeutsam
ich bin und wie ich alles im Griff habe, schien er zu
sagen. Ich wei▀ nicht, wen er anrief, ob er ⁿberhaupt
jemanden anrief, aber mit dem Bewu▀tsein alles Clowns
der im Mittelpunkt steht, begann er zu reden … Herr
Doktor, ich habe die Chance mir meine ZΣhne wieder
zurⁿckzuholen, ja, stellen Sie sich vor, genau von
denjenigen, die sie mir gestohlen haben, was fⁿr ein
Glⁿck, nicht. Aber, Doktor, ich tu mich schwer, die
lassen sich nicht so leicht herausziehen, ich wei▀
nicht, wie ich es anstellen soll, ich bin ja keine
Fachmann, Herr Doktor, aber das wissen sie ja, wie
bitte?.
Arsenia neigte den Kopf,
konzentriert. wir sahen immer noch zu.
Eine Zange, sagen Sie, das hier ist
eine Kantine, tuts nicht auch eine Gabel, blutig und
schmerzhaft, sagen sie, nein, der vertrΣgt viel, sie
kennen doch den Spruch, hart im Geben, hart im Nehmen.
Jetzt warten Sie mal, ich schau, wie ich mir der Gabel
zurechtkomme, bleiben Sie dran, vielleicht brauch ich Sie
gleich noch mal.
Da mu▀te ich angreifen, die Angst
in den Augen des WΣchters, Arsenia war so drauf, da▀ er
es geschafft hΣtte, dem anderen die ZΣhne einzeln aus
dem Mund zu picken, mit einer Gabel.
Im Reflex wollte er um sich
schlagen, aber dann drehte er sich um und sah mich, und
sah die anderen an. Niemand zeigte an, da▀ er ihn
unterstⁿtzte. Er lie▀ die Gabel auf den Boden fallen
und steckte das Handy des WΣchters
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