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Die meisten wissen, daß es Charles Lindbergh war, der als erster im Flugzeug allein den Atlantik überquerte. Kennen Sie den zweiten? Der Zweite ist vergessen, das Profil des ersten unsterblich.

Ein Profil verlangt Erstklassigkeit, ist unbegrenzt haltbar und in aller Regel eine sehr willkürliche Abbildung der Realität. Denn egal, wer dieser Charles Lindbergh wirklich war, ein zeitlich winziger Lebensabschnitt setzte den Akzent, der ihn auf ewig prägt.

Mit den Brandenburgischen Sommerkonzerten ging nach dem Fall der Mauer ein anderer Klassiker auf Landpartie.


Sponsorenbroschüre


Die Brandenburgischen Sommerkonzerte entstanden aus dem Wunsch des Gründers, das verlorene und doch nie vergessene Land wiederzuentdecken. Das entsprang nicht der Sehnsucht nach vergangener Pracht, sondern dem pragmatischen Wunsch, das Selbstbewußtsein des Landes, den Stolz auf seine Schönheiten zu fördern durch eine Reihe von musikalischen Veranstaltungen.

Ihrem Selbstverständnis nach sollten die Brandenburgischen Sommerkonzerte nicht
zum Festival hochstilisiert werden, nicht Durchreisestation internationaler Stars sein, sondern ein Fest mit den Bewohnern der Mark. Sie sollten auch einen Beitrag leisten zur Identität der Region, Brandenburgs Bedeutung fördern nicht nur durch soziale und wirtschaftliche, sondern auch durch kulturelle Integration.

Das Unternehmensziel war ebenso souverän wie mutig formuliert, ein selbsttragendes gemeinnütziges Konzept, das völlig ohne staatliche Subventionen auskommt und sogar Überschüsse zur Erhaltung und Förderung des Kulturgutes im Land Brandenburg erwirtschaftet.

Zurück zu Lindbergh. Welcher der vielen Inhalte war bedeutend genug, dem Projekt das Profil zu geben, das es brauchte? Was war das Merkmal der Erstklassigkeit, das bei einem noch gar nicht existenten Produkt von vornherein "für die Ewigkeit prägt". Hält man sich die gebräuchlichen Alternativen vor Augen, sind es im wesentlichen die prominenten Köpfe, die "verkaufen", so wie Justus Frantz beim Schleswig-Holsteinischen Musikfestival, oder die prominenten Orte, wie Bayreuth oder Glyndburne. Beide Alternativen "konnten es nicht sein", wenn man dem Konzept folgen wollte.

Eine weitere bewährte Einführungstechnik stand ebensowenig zur Verfügung, weil sie Eigenständigkeit gekostet hätte: die Omnipotenz der großen Plattenfirmen als Sponsoren und Promoter.

Was nebenan einfach und selbstverständlich abgebildet ist, war die willkürliche und mutige Antwort: unser Markenzeichen als Leitbild für alle Konzerte und die "Idee, die dahintersteckt".

"Wir setzen auf die Marke" ist eine der am häufigsten gebrauchten Branchenlügen.
Sie wird sehr oft dann bemüht, wenn das Produkt nichts Rechtes hergibt oder Verkaufszahlen in den Keller rutschen.
Die Ausgangsposition der Brandenburgischen Sommerkonzerte war markentechnisch besser - die fingen bei null an.

Der Traum von der Marke verbindet sich bei den einschlägig Gebildeten gern mit Spekulationen von Franchising, Merchandising, von Sponsorengeldern durch die zu erwartende Medienpräsenz. Und salamitaktisch gestreute Give-aways haben nicht nur Bekanntheit zu schaffen, sondern einen Kult zu gebären.

Anzeigenseite im Almanach


Die Marke ist aber weder ein Produkt noch eine hübsche Spielidee für Manager, sondern ein merkwürdiger Zustand in der Beziehung zwischen Produkt und dem Kunden.

Diese Beziehung muß intakt bleiben. Es war schwer vorstellbar, auf Kirchenstühlen Coca Cola-Logos zu präsentieren oder Kammerorchester im Markenoutfit von Pommery musizieren zu lassen. Die permanent im Raum stehende Frage war: "Wie kann man die Nutzenerwartung der Sponsoren befriedigen, ohne die Konzerte zu trivialisieren und damit an dem Ast zu sägen, auf dem man sitzt."

Die Überlegung brachte den Brandenburgischen Sommerkonzerten den Sponsorenpreis 1992: Die Marke wurde nicht das "Objekt" der Sponsoren, die sie unterstützen wollen oder müssen, sondern das Medium, das ihrem Profil nutzt.

Die Marke ist es, die unsere Sponsoren präsentiert und nicht die Sponsoren unsere Marke. Der jährlich erscheinende Almanach der Brandenburgischen Sommerkonzerte wurde so aufgebaut, daß sämtliche Sponsoren sich ausschließlich in einem farblich und formal festgelegten Anzeigenraster darstellen konnten. In der Regel blieb für sie selbst nur noch das Logo und eine mehr oder weniger intelligente verbale Überleitung zu ihrem Anliegen. Der Almanach wurde zu einem hochangesehenen, verkaufswerten Jahrbuch der Kultur in Berlin und Brandenburg. Er "inszenierte" die Inserenten in einem hochklassigen Umfeld.

In gleicher Konsequenz entstand das Sponsoren-Video der Brandenburgischen Sommerkonzerte. Sie wurden von Beginn an in nahezu allen Fern-sehsendern präsentiert. Und was im Fernsehen erfolgreich ist, kann aller Wahrscheinlichkeit nach auch neue Freunde für die Branden-burgischen Sommerkonzerte ansprechen. Diese Überlegung machte aus einer publizistisch wirkungsvollen Fernsehsendung ein Sponsoren-video - ohne die meist peinlichen "Success-Stories" und Nutzen parolen. Weil dieses Video sich im wahrsten Sinne des Wortes überall sehen lassen konnte, wurde es in den Folge-jahren auch zum Verkaufsartikel.

Apropos Verkaufsartikel. Die Marke Brandenburgische Sommerkonzerte wurde auch im Merchandising ein Identifizierungsmerkmal für das Image der Produzenten, das Zeichen für ihre eigene Produktphilosophie. Der Verkaufsstand im Rahmenprogramm der Konzerte geriet dann auch zu einer einträglichen Quelle zusätzlicher Einnahmen. Allerdings spielte auch die Eigeninitiative der Menschen vor Ort (Motto: "Essen und Trinken für Brandenburg") eine wahrhaft gewichtige Rolle. Mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee bis hin zum Leberwurstbrot wurde die Landpartie ausstaffiert, um auch hier Geld zur Erhaltung der Denkmäler in Brandenburg zu generieren.

Die Brandenburgischen Sommerkonzerte wuchsen von 7 auf 14, später dann 23 Veranstal-tungen in der Region und begeisterten über 100.000 Besucher. Sie wurden zur einzigen geschlossenen Kommunikationskampagne für die Kultur des Landes Brandenburg und bekamen 1996 eine zusätzliche Bedeutung, als die Länderfusion Berlin/Brandenburg in der Diskussion war. Sie waren das klare Zeichen und Bekenntnis, Land und Leute zu vereinen, ein Bekenntnis, das für die Brandenburgischen Sommerkonzerte als Ziel über allen anderen steht.

Stellvertretend für dieses Ziel steht das prägende Detail: unser Markenzeichen. Das Kantsegel auf dem Kaphag-Haus gibt der Marke die Öffentlichkeit, die sie verdient und durchbricht damit das geschilderte Prinzip:
Kein anderes Medium kann dieses Zeichen so einzigartig inszenieren wie das Kantsegel. Die Werbung dort oben wird unter Umständen eine Einmaligkeit bleiben.

Das Kantsegel ist konstruiert wie die Tragfläche eines Flugzeugs - gäbe es diese Technologie heute ohne das Image des Charles Lindbergh?


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Kantsegel auf dem Kaphag-Haus