HINTERGRÜNDE
Ecstasy

Die chemische Bezeichnung für Ecstasy ist ein Zungenbrecher:
"3.4-Methylendioxymethamphetamin", kurz: MDMA. Es handelt sich bei dieser Substanz um ein Amphetaminderivat, es wirkt also leistungssteigernd. Amphetamine sind dem Adrenalin ähnliche Stoffe, die Sucht auslösen können und daher dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen. Medizinisch werden sie gegen Müdigkeit, Depressionen und als Appetitzügler eingesetzt. Durch die Methylisierung des Amphetamins erhält Ecstasy seine Wirkung auf psychische Funktionen.
Diese (psychotrope) Wirkung setzt nach ca. 20-60 Minuten ein und zeichnet sich durch die erwähnte Euphorisierung aus. Doch wird diese "Stimmungsaufhellung" mit anderen Wirkungen schwer erkauft. Es kommt zu Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, das Urteilsvermögen ist eingeschränkt, Angstzustände, Antriebslosigkeit und depressive Verstimmungen treten ein.

Drogenkonsum unter Jugendlichen

Unter Bezug auf das Bundeskriminalamt warnte der CDU-Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe (Bonn/Lünen) im Juli 1996 vor einem gefährlichen Anstieg des Drogenkonsums unter Jugendlichen. Demnach habe im ersten Quartal 1996 der Mißbrauch von Ecstasy um 91% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gelegen. Auch andere stimulierende Suchtmittel wie LSD (+73%) seien stärker nachgefragt. Hingegen wäre der Konsum "harter" Drogen wie Heroin oder Kokain 1995 um sieben Prozent zurückgegangen. Nach Untersuchungen der Bielefelder Universität nehmen vier Prozent der 18-jährigen und fast neun Prozent der 25-jährigen regelmäßig synthetische Drogen.

Ecstasy - Forschungsergebnisse und Perspektiven

Die Überdosierung von Ecstasy (MDMA) erhöht tendentiell das Auftreten psychiatrischer Störungen wie paranoiden Psychosen oder depressiven Syndromen. Dies ist aber kaum bei einmaliger Einnahme von MDMA zu erkennen, sondern überwiegend erst nach einer kumulativen Dosis von 40 - 50 Tabletten. Dies ist insbesondere deshalb problematisch, weil eine schnelle Toleranzwirkung gegenüber MDMA zu beobachten ist und die positiven Wirkungen von Ecstasy rasch gegenüber den beschriebenen negativen Effekten abnehmen.
Bei einer kleinen Gruppe von Anwendern, die die Droge zur Abwehr negativer Gefühlszustände wie Depression, Selbstwertregulierung oder Überforderung einsetzen, besteht die reale Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. In solchen Fällen kann MDMA auch als Einstiegsdroge fungieren, die dann bei einer späteren Abhängigkeit von Opiaten endet.
( zusammengestellt nach einer Information der Forschungsgruppe "Designer-Drogen" an der Psychiatrischen Klinik der Universität Hamburg: "Ecstasy (MDMA) - Forschungsergebnisse und -perspektiven".

Ansprechpartner:
Priv. Doz. Dr. Rainer Thomasius
Universität Hamburg
Psychiatrische und Nervenklinik
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20246 Hamburg
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