Er ist zu 1414 Tagen verurteilt worden, aber ein Leiden verhindert seinen Haftantritt.

Wolfgang Greth, Staatsanwaltschaft Wiesbaden
Herr Thust hat dann Anfang Februar durch seinen Verteidiger Haftunfähigkeit geltend gemacht. Er hatte zwei Atteste vorgelegt, die beweisen sollten, daß er haftunfähig ist. Diese Atteste waren immerhin von einigem Gewicht, von einiger Substanz und wir haben Herrn Thust genauso behandelt, wie jeden anderen Veruteilten auch.

Welches Zipperlein den agilen Endvierziger quält, durfte uns der Staatsanwalt nicht sagen, doch die Spatzen pfeifen es von den Knastdächern. Ebby leidet an der Schnarchkrankheit.

Dr. Richard Schulz, Uni-Klinik Gießen
Es ist eine Erkrankung bei der es zu einem Verschluß der oberen Atemwege kommt, hauptsächlich oder fast nur im Schlaf auftretend. Und dadurch entstehen dann Atmemstillstände, die definitionsgemäß zumindest 10 sec. andauern sollten und von der Häufigkeit her mehr als 10 mal pro Stunde auftreten sollten. Dann spricht man von einer Schlafapnoe.

Der Boxpromoter hat Angst zu ersticken. Aber - hat er wirklich Schlafapnoe? Na ja, irgendwie gehört er ja schon zur Risikogruppe.

Dr. Richard Schulz, Uni-Klinik Gießen
Die Betroffenen sind meistens Männer im mittleren Lebensalter, übergewichtige Patienten.

Aber es gibt Hoffnung für den gebeutelten Thust, sich 1414 Tage auf Staatskosten therapieren zu lassen. Unsere Recherchen ergaben: Einer Sauerstoffmaske ist es egal, ob sie vor oder hinter Gittern arbeitet.

Dr. Richard Schulz, Uni-Klinik Gießen
Die Patienten schlafen mit einer Maske, die einen Überdruck aufbaut, einen kontinuierlichen Überdruck und dadurch können dann die oberen Atemwege im Schlaf offen gehalten werden.

Über den Zinnen von Titus- Palace, dem bescheidenen Heim des prominenten Schnarchers, könnte bald wieder selige Ruhe einkehren. In hessischen Knästen wird der Lautschläfer bereits sehnsüchtig erwartet.