Ganz gleich, ob in den Studios oder in der Außenkulisse gedreht wird, ob die "Lindenstraße" in die Sommer- oder Weihnachtspause geht - die acht Barben in Gabi Zenkers Aquarium sind die einzigen Lebewesen, die ständig in der "Lindenstraße" leben. Und bei Aufnahmen in Gabis Schlafzimmer ständig im Hintergrund zu sehen sind.
? Wie lebt es sich als Dauerkomparse in der "Lindenstraße"?
Oooch, eigentlich ganz ruhig. Schwimmen, tauchen, faulenzen - so geht die Zeit schnell 'rum. Und das Futter ist auch ganz okay. Als Vegetarier hat man da eh' keine große Auswahl. Am schönsten ist es natürlich, wenn hier im Schlafzimmer so alle zwei, drei Wochen die Scheinwerfer angehen und die Kameras aufgebaut werden. Dann kommt richtig Leben in die Bude. Klar, daß Gabi unsere Lieblingsschauspielerin ist - wo sie uns doch manchmal heimlich füttert. Der Andy ist auch okay, gar nicht so rüpelhaft, wie er manchmal auf dem Bildschirm wirkt. Futter haben wir von dem aber noch nie bekommen...
? Was war Euer einschneidendstes Erlebnis?
Wir haben schon viele kommen und gehen sehen. Benno Zimmermann zum Beispiel. Oder Phil Seegers. Am besten in Erinnerung bleibt uns aber der 25. Dezember 1994, als Cyril (ein Geschenk Bennos an seine damalige Frau Gabi ) von uns ging. Gerade noch hatte er durch die Scheibe verträumt auf Bennos Foto geblickt - und schon trieb er kieloben. Ist wahrscheinlich zu lange im Kreis geschwommen... Immerhin haben uns die Tränen, die Gabi Zenker ob seines plötzlichen Todes ins Aquarium vergoß, ein wenig getröstet. Außerdem hat Andy ja gleich Ersatz mitgebracht. "Benno II" hat sich jedenfalls prima eingelebt.
? Eure Zukunftspläne?
So lange es die Gesundheit zuläßt, werden wir hier noch unsere Runden drehen. Sicherlich klagen einige über Rückenprobleme, andere über Flossenschwund. Unseren Job als Edel-Statisten lassen wir uns aber von keinem Fisch der Erde streitig machen. Dennoch haben wir zwei Wünsche: einmal den Sommer im Teich hinter Dr. Dresslers Villa zu verbringen. Und endlich einen Fernseher zu bekommen. Wir haben uns nämlich noch nie auf dem Bildschirm gesehen.