AUSZUG AUS DER "LINDENSTRASSE"
Abschied von der Lindenstraße: Nach mehr als sechseinhalb Jahren zieht Eva-Maria Sperling aus München fort und siedelt nach Starnberg über. Sie zieht damit einen Schlusstrich unter die vergangenen Monate, in denen ihr Mann erstens untreu wurde und zweitens nach Afrika auswanderte, in denen Sohn Momo in der psychiatrischen Klinik landete und Sohn Philipp immer mehr zum Zyniker mutierte. Starnberg ist weit weg - aber immer noch nah genug, daß die praktische Ärztin auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Gefüge von Deutschlands erfolgreichster Fernsehstraße spielen kann. Schließlich sind mit dem Umzug die Probleme nicht aus der Welt.
"Es ist völlig logisch, daß Eva-Maria auszieht", erklärt Inga Abel, die seit Sommer 1992 die Ärztin verkörpert. "In der alten Wohnung wird sie ständig mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und kann kaum Abstand gewinnen." Ob der Wechsel in eine andere Stadt sehr viel bringt, wagt Inga Abel zu bezweifeln: "Die Probleme ziehen mit, vor allem das Verhältnis zu ihrem Mann Kurt bleibt ungeklärt. Vielleicht bekommt sie aber die Kraft, sich endlich mit der verfahrenen Familiensituation auseinanderzusetzen. Bislang hat sie viel zu viel verdrängt."
Auch nach mehr als sechs Jahren spielt Inga Abel die Rolle der Eva-Maria Sperling mit Vergnügen und Engagement. "Mir gefällt ihre Spontaneität, ihre Art, die Dinge anzupacken." Weniger positiv beurteilt sie Eva-Marias Art, einsame Entschlüsse zu fassen. "Dabei geht sie ohne Rücksicht über andere hinweg, stößt die Leute oft einfach vor den Kopf."
Neben ihrer Arbeit in der "Lindenstraße" spielt Inga Abel immer wieder Theater, bis Ende Januar 1997 beispielsweise in der "Comödie Bochum". In ihrer Freizeit werkelt sie leidenschaftlich gerne im Garten. Neuerdings hat sie die Liebe zum Briefmarkensammeln entdeckt. Dieses Hobby korrespondiert hervorragend mit einem anderen "Nebenjob": Inga Abel bearbeitet einen großen Teil der "Lindenstraße"-Autogrammpost - und entdeckt dabei immer wieder die eine oder andere Marke, die gut in ihre Sammlung paßt.