Irene Fischer
![]() Irene Fischer |
Geboren am 24. (!) 12. 1959 in Frankfurt. Schauspielunterricht in München und Prag. Spielte Theater in München (u.a. "Yvonne, Prinzessin von Burgund" und "Julie", Regie Ingmar Bergmann) und stand in diversen Filmproduktionen vor der Kamera (Hauptrollen u.a. in"Tunguska" von Christoph Schlingensief, "solaris tv" von George Moorse). Arbeitet außerdem als Autorin (u.a. Drehbücher für Film und Fernsehen). Verheiratet, zwei Kinder, ein Hund. Lebt in der Nähe von Freiburg. Seit Folge 61 (Januar 1987) als Anna Ziegler(-Beimer) in der "Lindenstraße". |
Was mögen Sie an Anna Ziegler? Und was nicht?
Ich halte die Anna für eine der interessantesten Rollen der LINDENSTRASSE. Kaum eine Figur hat so eine grundlegende Entwicklung genommen wie Anna: vom verhuschten Mäusi zur engagierten Frau. Ich spiele die Anna sehr gerne; klar geht sie mir manchmal auf den Wecker mit ihrer ständigen Flennerei, aber sie ist nun mal nicht "cool", sondern sehr emotional. Ich finde das sympathisch, es macht mir Spaß, diese Figur zu spielen. Sie liebt ihren Hans und die Kinder wie wahnsinnig; sie ist keine Glucke, aber ihre Familie würde sie verteidigen wie ein Hühnerhabicht.
Anna Ziegler redet nicht nur über Politik; sie handelt (indem sie etwa Mary Dankor versteckte). Sind Sie privat auch ein politisch denkender Mensch?
Ich interessiere mich zwar für Politik, würde aber niemals in eine Partei eintreten o. ä. Überzeugender als alle Politiker sind für mich Menschen wie Rupert Neudeck, der mit seinen Aktionen (z. B das Rettungsschiff Cap Anamur) zeigt, was Zivilcourage bewirken kann.
Sie stehen nicht nur vor der Kamera, sondern arbeiten auch als Drehbuchautorin. Welche Themen reizen Sie besonders? Und: Woran schreiben Sie gerade?
Ich bin nicht auf bestimme Gebiete festgelegt, aber z. B. Actionthemen oder Krimis interessieren mich nicht besonders. Viel "spannender" sind für mich leise Geschichten, die nicht in der Ästhetik von Werbefilmen erzÄhlt werden wollen. (Einer meiner Lieblingsfilme ist z.B. "Gilbert Grape" von Lasse Hallström.) Im Moment schreibe ich an einem Kinofilm für Kinder und - zusammen mit meiner Co-Autorin Dorothee Schön - an einer Komödie mit grotesken Zügen .
Welches Buch lesen Sie gerade? Und warum gerade dieses?
Ich lese gerade zum zweiten Mal "Die Räuberbraut" von Magret Atwood, weil ich finde, daß das eines der besten Bücher ist, die in den letzten zwanzig Jahren geschrieben wurden. Echt.
Wann waren Sie zuletzt im Kino? Welcher Film? Und wie hat er Ihnen gefallen?
Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich lange nicht im Kino war, zuletzt in "Sinn und Sinnlichkeit". Hat mir gut gefallen. Schöne Geschichte! Schöne Landschaften! Toller Humor! Außerdem bin ich natürlich Fan von dem Schweinchen namens Babe ("Wenn die Damen mit den roten Halsbändern nun bitte den Kreis verlassen würden, wäre ich ihnen aufrichtig verbunden...").
Was war Ihre liebste TV-Sendung in den vergangenen Wochen (außer "Lindenstraße")?
"The absolutely Fabulous", einfach genial, aber leider nur auf Video, da es in Deutschland nicht läuft.
Haben Sie ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?
"Aus einem verzagten Arsch kommt selten ein fröhlicher Furz." (Martin Luther)