Bug des Monats: Der Reset-Schalter klemmt

Problem:
Manchmal trifft es auch die eigenen Leute, in diesem Fall meinen Kollegen O.: Er will seiner Freundin einen Internet-PC spendieren, der natürlich wenig kosten soll. Die meisten Komponenten hat er schon, ein ATX-Gehäuse findet er in der Münchner Elektronikmeile für schlappe 49,99 Euro.

Als vorsichtiger Testredakteur baut er den Rechner zunächst offen auf dem Tisch zusammen – wer weiß, was einem die Kollegen so andrehen. Aber das System übersteht sogar einen 48-Stunden-Dauertest. Also das Ganze ins Gehäuse eingebaut und die Freundin zur feierlichen Eröffnung geholt. Sie schaltet ein, doch die Maschine gibt nicht mal einen Post-Code-Piep von sich. Peinlich!

Diagnose:
Da der PC keinen Mucks macht, geht der Kollege nach der klassischen Methode vor: Alle Komponenten – außer CPU und Grafikkarte – runter vom Board – und? Nichts! Also alles noch mal auf dem Tisch aufbauen. Der Rechner funktioniert tadellos.

Ist ein Kurzschluss zwischen Board und Gehäuse das Übel? Beim erneuten Einbau achtet O. auf unerwünschte leitende Verbindungen und isoliert die Motherboard-Halterungen. Druck auf »On« – nichts! Völlig genervt entfernt er jetzt außer der Stromversorgung alle Kabel vom Board. Mit einem Schraubenzieher schließt er die Einschaltpins – der Rechner bootet! Kabel für Kabel steckt Kollege O. wieder auf das Board, bis er endlich den Übeltäter findet.

Lösung:
Die Kunststoffnase des Reset-Schalters ist verklemmt und blockiert durch permanenten Kurzschluss das Board. Ein Ruck mit der Zange behebt den Fehler.