Startprobleme von NT 4

Ein typisches Startproblem von Windows NT ist der von Administratoren gefürchtete Blue Screen mit Fehlermeldungen wie »0x0000007B« oder »0x4,0,0,0«. Die Ursachen dieser Fehlermeldungen können vielfältig sein.

> Boot-Device: Grundsätzlich kommt es zu diesem Problem, wenn das Boot-Device, also meistens eine Festplatte, nicht verfügbar ist. Das kann an einem Bootsektor-Virus, an einem fehlerhaften oder falsch konfigurierten Gerätetreiber oder auch an physikalischen Fehlern am Boot-Datenträger liegen.

Möglich wäre etwa, daß das System beim Installieren mit dem Befehl »Winnt /b« keinen Massenspeicher finden konnte, weil der Festplatten-Controller nicht genügend Zeit zum Initialisieren hatte. Oder es ist zu einem Ressourcenkonflikt zwischen dem Controller (IDE oder SCSI) und einem anderen Gerät gekommen. Manchmal kann auch die Umsetzung der physikalischen auf die logischen Parameter versagt haben oder die Einträge zum Laufwerk in der Registrierdatenbank sind zerstört worden.

> Virenbefall: Prüfen Sie zunächst alle zuletzt benutzten Disketten auf Viren. Falls ein Virus Ihren PC befallen hat und sich nicht sauber entfernen läßt, bleibt nur noch die Neuinstallation von Windows NT. Weitere Informationen bekommen Sie in der Microsoft Knowledgebase unter http://support.microsoft.com/support/search.

> Mini-Port-Treiber: NT braucht einen sogenannten Mini-Port-Treiber, um mit dem Boot-Controller zu kommunizieren. Wenn dieser Treiber defekt oder inkompatibel zum Laufwerk-Controller ist, können Sie ihn erset-zen, in dem Sie einen neuen Treiber (SCSIPORT.SYS oder DISK.SYS) einfach in den Ordner %systemroot%\ system32\drivers kopieren oder alternativ den Emergency-Repair-Prozeß durchlaufen.

Wenn Sie NT mit dem Schalter »/B« installieren und es dabei zum Fehler kommt, drücken Sie beim erneuten Start des Systems die Taste [F6], sobald die Meldung »Setup inspiziert Ihre Hardware-Konfiguration« erscheint. So können Sie einen Treiber für Ihren Massenspeicher nachträglich noch einmal auswählen.

> Festplatte: Die NT-Boot-Partition muß innerhalb der ersten 1.024 Zylinder des Boot-Laufwerks liegen. Laut Microsoft liegt das an den Restriktionen des INT-13-BIOS-Aufrufs für den Start des Systems. Prüfen Sie auch die Einstellungen zu Ihrer Boot-Platte in den CMOS-Einstellungen und im SCSI-BIOS.

Sollte das Dateisystem beschädigt sein, so überprüfen Sie die Festplatte in einem anderen Rechner mit dem Befehl »chkdsk«. Alternativ können Sie auch, sofern möglich, eine Parallelinstallation des Systems versuchen und die Festplatte prüfen. Das geschieht bereits bei der Installation automatisch.

> Registry: Wenn der Systemteil der NT-Registrierdatenbank defekt ist, kann das auch das Laden des Mini-Port-Treibers für den Boot-Controller verhindern. Starten Sie dann von den drei NT-Boot-Disketten und wählen Sie »NT-Reparatur« aus. Wählen Sie danach die Inspektion der Registrierdatenbank und lassen Sie nur den Systemkonfigurationsteil (Hive) ersetzen.

> Kombi-Floppy: Ist ihr PC mit einem 3,5/5,25-Zoll-Kombi-Laufwerk ausgestattet, sollten Sie im BIOS das Drive Swapping nach der Installationsdis-kette 2 deaktivieren.

> Master Boot Record: Eine weitere Ursache kann ein defekter MBR sein. Der Grund dafür ist neben einem Virus oft auch die Folge einer fehlerhaften Festplattenkonfiguration. Dieser Fehler tritt beispielsweise bei PCs auf, die der Hersteller mit DOS und Windows 95 vorkonfiguriert hat. Während DOS auf einen nicht sauber abgeschlossenen Boot-Sektor unproblematisch reagiert, zeigt NT nach der ersten Verwendung des Festplattenmanagers den oben beschriebenen Fehler. Abhilfe schafft hier in der Regel nur eine erneute Partitionierung der Festplatte.