CHIP-Media-PC - Update

Unser CHIP-Media-PC hat den Wunsch vieler Leser nach einer wohnzimmertauglichen Multimedia-Lösung erfüllt. Mit diesen Tipps wird er noch besser.

Sat-Karte: „Wie lässt sich das Gerät mit einem Satelliten-Empfänger koppeln?“, lautet die Essenz aus mehr als der Hälfte der Leserbriefe, die wir zum CHIP-Media-PC erhielten. Als schnelle Lösung lässt sich die TV-Karte des Media-PC per S-Video-Kabel mit dem Satelliten-Receiver verbinden. Leider bleibt die komfortable Aufnahme-Programmierung dabei auf der Strecke.

Besser ist der Einsatz einer digitalen Satelliten-Receiver-Karte. Die erhältlichen Produkte lassen sich grob in zwei Gruppen teilen: Große Karten mit MPEG-Decoder und eigenem TV-Ausgang ab 250 Euro sowie kürzere Karten, die den digitalen Video-Datenstrom via Software von der Computer-CPU decodieren lassen. Solche Karten sind bereits für unter hundert Euro erhältlich – zum Beispiel Hauppauge WinTV Nova-s, VisionPlus VisionDTV oder Terratec Cinergy 1200S. Mit Letzterer haben wir die Umrüstung des Media-PC auf Satellitenempfang ausprobiert.

Die im digitalen DVB-S-Datenstrom enthaltenen Programm-Informationen machen den Service von tvtv.de überflüssig. Zugriff auf diese Informationen erhält man bei der Cinergy per Mausklick aus der Timeshifting-fähigen Karten-Software. Leider sind die Bedienungs-Fenster der Terratec-Software so komplex und groß geraten, dass sie auf dem Fernsehschirm nur mit Mühe zu bedienen sind.

Dafür erlaubt die mitgelieferte Software von Ulead und Cyberlink das Weiterverarbeiten und Recodieren der DVD-inkompatiblen MPEG-Daten vom Satelliten. Der Konvertierungsprozess läuft mit dem P4/2,4 GHz in Echtzeit. Endprodukt ist eine MPEG-Datei, die genau wie die Aufnahmen der Hauppauge-Karte in unserem originalen Media-PC verwendet werden kann. Mit TMPEG-DVD-Author und Nero entstehen so zu Stand-alone-Playern kompatible Video-DVDs.

Firmware und BIOS: Radio-Fans aufgepasst! Das aktuelle BIOS des MSI Mega 651 vom Oktober 2003 (auf der Heft-CD unter CHIP-Code Praxis02) versetzt Sie in die Lage, das im Barebone-PC integrierte Radio unter Windows zu nutzen – Rundfunk-Begeisterte können damit zur Hauppauge-TV-Karte WinTV 250 ohne Radio-Tuner greifen. Dieses Modell bietet im Gegensatz zur rund 20 Euro teureren WinTV 350 keinen separaten TV-Ausgang, was aber auch nicht unbedingt wichtig für die Funktionalität des Media-PC ist. Software-Ausstattung und Integration des Programm-Services von tvtv.de sind übrigens bei beiden Modellen identisch.

Einen Bug beheben die aktuellen Firmware- und BIOS-Versionen für den DVD-Brenner LG 4040B und das MSI-Mainboard Mega 651 leider noch nicht: Zwar klappt das Öffnen der Laufwerks-Schublade per [Eject]-Taste, nicht aber das Schließen. Kurios: Mit keinem anderen Laufwerk aus dem Laborfundus tritt das Problem auf. Umso erstaunlicher, dass der LG-Brenner auf das Kommando zum Einziehen der Schublade zum Beispiel aus CD-Player-Programmen heraus korrekt reagiert. MSI und LG Electronics arbeiten an einer Lösung – bis dahin muss jeder Anwender die Schublade per Hand schließen. Der Brenner ist trotzdem zu empfehlen, da er sehr tolerant gegenüber Medien ist.

Tastatur: Einige Leser mochten sich nicht mit der Infrarot-Tastatur des Media-PC anfreunden und haben nach einer Funk-Alternative gefragt. Unser Tipp: Die KL9205 von GETT (59 Euro über www.kunion.de) funktioniert zuverlässig. Der integrierte Trackball arbeitet etwas präziser als die Kugelsteuerung der IR-Tastatur von Conrad, die wir für den Media-PC verwendet haben – die ist dafür etwas kleiner.