Profi-Tipp: Homepage-Fehlermeldungen abfangen und umleiten (Teil 1)

Beim Erstellen Ihrer Homepage sind Sie möglicherweise schon einmal auf .htaccess-Dateien gestoßen. Das sind leistungsfähige Werkzeuge für Administratoren. Doch auch Sie können sie nutzen, etwa für die gezielte Vergabe von Rechten für Benutzergruppen oder die unsichtbare Umleitung von Internet-Adressen.

1. Aufbau und Möglichkeiten von .htaccess-Dateien

Bei den Files handelt es sich um Konfigurationsdateien für Verzeichnisse auf Apache-Webservern. Diese Server sind bei den meisten Internet-Providern im Einsatz. Der Punkt vor dem Dateinamen stammt aus der Unix-Welt. Die .htaccess-Dateien sind reine Textdateien, die Sie mit einem Editor über einen Telnet-Zugang direkt auf dem Server bearbeiten oder via FTP dorthin übertragen können.

Die Dateien sind echte Alleskönner: Mit ihnen lässt sich der Zugriff auf eine Webseite mit einem Kennwort schützen oder Benutzer abhängig von ihrer IPAdresse sperren. Auch ist es möglich, Optionen für das Durchsuchen von Verzeichnissen festzulegen, automatische Weiterleitungen zu definieren und typische HTTP-Fehlermeldungen auf separate Fehlerseiten umzuleiten. Selbst alternative Inhalte lassen sich abhängig von der eingestellten Sprache an den aufrufenden Browser senden – ohne Verwendung von Skriptsprachen.

Die Konfigurationsdateien gelten jeweils für das Verzeichnis, in dem sie gespeichert sind, sowie für alle untergeordneten Verzeichnisse. Wenn Sie für ein Unterverzeichnis andere Einstellungen benötigen, müssen Sie darin eine weitere .htaccess-Datei anlegen.

2. Unterstützung für .htaccess-Dateien kontrollieren

Die meisten Provider ermöglichen die Nutzung der praktischen Dateien – doch leider nicht alle. Bevor Sie mit dem Editieren beginnen, werfen Sie daher einen Blick auf die Tabelle und prüfen, ob Ihr Provider den Einsatz unterstützt. Manche Anbieter beschränken die Verwendung von .htaccess-Dateien aus Sicherheitsgründen. Eventuell steht Ihnen ein Tarif- oder Providerwechsel bevor, damit Sie die hilfreichen Funktionen nutzen können.

3. Fehlermeldungen abfangen und gezielt umleiten

Am häufigsten geben Webserver HTTP-Fehlermeldungen mit dem Statuscode 403 (Zugriff verboten), 404 (Seite nicht gefunden) und 500 (interner Serverfehler) zurück. Da die Besucher Ihrer Webseite mit diesen Meldungen wenig anfangen können, sollten sie stattdessen auf eine spezielle Fehlerseite oder die Startseite Ihrer Homepage umgeleitet werden. Dazu legen Sie eine .htaccess-
Datei im Stammordner Ihrer Homepage an oder editieren eine bereits vorhandene Datei. Für jede Fehlermeldung fügen Sie eine neue Zeile ein:

ErrorDocument 403 /tools/fehler403.html

ErrorDocument 404 /index.html
ErrorDocument 500 "Es ist ein interner Server-Fehler aufgetreten"
Im Beispiel leitet die Fehlermeldung 403 den Besucher auf eine zuvor von Ihnen erzeugte und im Verzeichnis »/tools« abgelegte Fehlerseite um. Fehlercode 404 leitet ihn hingegen auf die Startseite »index.html« Ihrer Homepage. Auch die Ausgabe einer selbst definierten Fehlerbeschreibung im Fenster des Browsers ist möglich. Die Meldung klammern Sie einfach hinter dem Fehlercode in Anführungszeichen.

Am sinnvollsten ist sicherlich eine separate Fehlerseite, die den Besucher über das Problem informiert und einen Link zur Startseite enthält. Sie fügt sich anders als die Standardmeldung harmonisch in den Internetauftritt ein.


Provider .htaccess nutzbar Einschränkung
1 & 1
www.1und1.com
Ja, alle Webhosting-4.0-Pakete ab BasicVerzeichnis-Listing deaktiviert
AOL / Compuserve
www.aol.de, www.compuserve.de
Nein-
Arcor
www.arcor.de
Ja, alle Webseiten unter home.arcor.de/benutzernameVerzeichnis-Listing deaktiviert
Claranet
www.claranet.de
JaKeine Angabe
Domain Factory
www.domainfactory.de
JaKeine Angabe
Eastlink
www.eastlink.de
JaWeitere Funktionen lassen sich über den Support kostenlos freischalten.
Freenet
www.freenet.de
Ja, bei allen Domain-Produkten von freepack A bis PVerzeichnis-Listing deaktiviert
Strato
www.strato.de
Ja, ab Tarif Powerweb A »mod-rewrite« nur bei gemietetem Server möglich
T-Online
www.t-online.de
Nein-