Reichlich Stoff
Die Amiga-Gemeinde wurde im Juli extrem auf die Folter gespannt. ESCOM stellte am
3. Juli 1996 Vergleichsantrag. Die Zukunft von ESCOM schien gesichert, da ein Konkurs
abgewendet schien. Doch alle Spekulationen, wie ein Vergleich aussehen k�nnte, waren
wohl Luftschl�sser. ESCOM war schon am 15. Juli 1996 endg�ltig gezwungen den Anschlu�konkurs
zu beantragen. Dieser Schritt war notwendig, da sich nach den Feststellungen des
Vergleichsverwalters der gestellte Vergleichsantrag nicht erf�llen lie�. Die
erforderliche Liquidit�t war einfach nicht zu mobilisieren, um die Zeit f�r
m�gliche Sanierungsgespr�che zu �berbr�cken.
Das ESCOM-Imperium bricht nun endg�ltig zusammen. ESCOM �sterreich stellte
ebenfalls Konkursantrag mit einer �berschuldung von knapp 4 Millionen Mark.
Die Filialen in Frankreich wurden sofort verkauft. Schadt Computertechnik
hat sich 65 Prozent der ESCOM Business GmbH gesichert, die verantwortlich
f�r den Service war. Die ESCOM-Ladenketten in Deutschland bleiben vorerst
ge�ffnet. Verkauf findet weiterhin statt und zwar solange, bis die Lager
ger�umt sind.
Der ESCOM-Konkurs hat auch in der Amiga-Gemeinde f�r viel Verwirrung gesorgt.
Auch wenn AMIGA Technologies die Meldung verbreitete, VIScorp hat sich alle Rechte,
Patente und Lizenzen f�r den Amiga gesichert, so war dies damals noch nicht korrekt:
Es existierten zwar Vertr�ge �ber einen m�glichen Verkauf, aber die letzte
Unterschrift war noch nicht offiziell get�tigt. ESCOM war immer noch Eigent�mer
von Amiga und genau das war das Problem.
ESCOM geht Pleite und zieht AMIGA Technologies mit in den Konkurs. So war die Gelegenheit
g�nstig f�r andere Amiga-Interessierte wie die eagle computer products GmbH, ein Kaufgebot
beim Konkursverwalter abzugeben. Schnell haben Zeitschriften wie Focus und Handelsblatt �ber
dieses Kaufgebot berichtet und schon war das Fiasko perfekt. Einerseits hie� es, Amiga sei
bereits verkauft, andererseits w�rden noch Kaufgebote beim Konkursverwalter eingereicht.
Die Verwirrung konnte aber dann am 18. Juli beseitigt werden. Der letzte und auch
endg�ltige Kaufvertrag wurde von ESCOM, VIScorp und dem Konkursverwalter unterzeichnet.
VIScorp ist damit endg�ltig Eigent�mer von Amiga, inkl. aller Rechte, Patente und Lizenzen.
Um uns von der Richtigkeit dieser Aussage zu �berzeugen, sind wir nach Frankfurt gereist
und haben uns den Originalvertrag vorlegen lassen. Der Konkursverwalter konnte uns leider
nicht genehmigen, diesen Vertrag im Heft abzudrucken. Am 24. Juli hat sich dann VIScorp
mit einem offenen Brief im Internet (s. Seite 12) an die Amiga-Gemeinde gewendet, um
allen Ger�chten endg�ltig ein Ende zu bereiten.
Die Firma AMIGA Technologies GmbH wird bis Mitte August von der Bildfl�che verschwinden
und durch die neue Firma VIScorp GmbH ersetzt. Petro Tyschtschenko wird als Gesch�ftsf�hrer
diese Firma weiterf�hren. Der Amiga wird weiterleben, das konnte vor zwei Jahren der
Commodore-Konkurs und auch heute die ESCOM-Pleite nicht verhindern. VIScorp will den
Desktop-Amiga weiterentwickeln und genau darum geht es den Amiga-Fans.
Herzlichst Ihr
Stephan Quinkertz, Chefredakteur
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