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Internet-Tools: HTML-Preprozessor HSC
Web-Design aufgepeppt
HTML ist die Sprache des
World Wide Web. Sie beschreibt die Seiten, die
man dann mit AWeb, IBrowse und Voyager anschauen
kann. Doch HTML ist keine richtige
Computersprache � dazu fehlen Schleifen,
Variablen, Abfragen und vieles mehr. Der
Preprozessor HSC dagegen peppt HTML kr�ftig auf
und erledigt nebenbei elegant noch andere
Aufgaben.
von Edgar Conrad
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Nat�rlich in HTML: Die Dokumentation von HSC ist nicht nur informativ, sondern gespickt mit h�mischen Bemerkungen und Witzen zu Windows und Netscape | |
Auch auf dem Amiga
sprie�en mittlerweile die Tools zum Gestalten der
eigenen Homepage aus dem Boden. So sch�n und nett
diese Programme auch sind, bleiben sie doch meist
nur an der Oberfl�che, doch f�r zwei, drei
Webseiten sind die Spielzeuge gut zu gebrauchen.
HSC im Einsatz
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Die PC-Zeitschrift PCgo!
setzt HSC auf einem Amiga ein, um die
PCgo!-Webseiten zu erzeugen. Dabei sind alle
Seiten und Abh�ngigkeiten in einem komplexen
makefile beschrieben. Make sorgt daf�r, da� aus
jeder HSC-Textdatei automatisch eine Web-Seite
mit Tabellen und eine Frame-f�hige Page entsteht.
Dank der Shareware �FTP-Mount� werden neu
�bersetzte Seiten mit einem einfachen Aufruf von
�Copy� automatisch auf den Webserver kopiert.
�AWeb� und �GoldED� steuern sich dabei per ARexx
gegenseitig und rufen gegebenenfalls HSC per Make
auf. Gegen diese elegante und schnelle L�sung
kann kein PC mit Windows 95 anstinken.
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Aber stellen Sie sich vor, Sie m�ssen 100 Seiten
st�ndig auf dem laufenden halten: Wer testet, ob
alle Links noch stimmen? Was tun, wenn auf allen
Seiten eine Werbung einzubauen ist, oder Sie von
jeder Seite eine Frame-Version und eine Version
ohne Frames ben�tigen � die man dann auch von
irgendwo aus der Welt direkt anspringen kann?
Dann versagen fast alle Web-Editoren, und genau
da kommt HSC ins Spiel. HSC ist eine Art
Compiler: Er verarbeitet eine Textdatei mit einem
stark verbesserten HTML und spuckt anschlie�end
normales HTML aus. Dabei kann er nebenbei testen,
ob Ihre Seiten fehlerfrei sind, kann Bildgr��en
berechnen sowie einf�gen und noch paar aktuelle
Daten einflechten. HSC ist sogar in der Lage,
w�hrend der �bersetzung Programme zu starten, und
deren Ausgaben in die Webseiten zu �bernehmen.
Um es aber gleich vorweg zu sagen: HSC ist nichts
f�r Anf�nger. Ohne gute HTML-Kenntnisse kommen
Sie keinen Schritt weit. Wer sich allerdings mit
HTML schon etwas auskennt, wird die Abfragen,
Makros (mit beliebigen, aber typisierten
Parametern) und andere Hilfen nicht mehr missen
wollen.
F�r die �berpr�fung von korrektem HTML
geh�rt zu HSC eine Datei mit Beschreibungen
(�HSC.prefs�). Beim Aufruf der Compilers in der
Shell lassen sich weitere Dateien mit
Definitionen angeben.
Ebenfalls sehr praktisch
ist die Umsetzung pseudo-absoluter URLs (Uniform
Ressource Locator) in relative. Wenn Sie � nur
ein Beispiel � die URL ":bilder/redball.gif"
angeben, und dies auf einer Seite
"/geschichte/top.html" tun, dann macht HSC aus
der ersten Adresse "../bilder/redball.gif". Geben
Sie die erste pseudo-absolute URL aber auf der
Seite "/texte/neu/index. html" an, macht HSC
daraus die Adresse "../../bilder/redball.gif".
Das hat enorme Vorteile, wenn URLs m�glichst kurz
sein sollen, Sie aber Seiten �fter verschieben
m�ssen. Dann brauchen Sie sich keine Sorgen zu
machen, wenn die Seite eine Ebene h�her oder
tiefer landet. HSC macht aus der pseudo-Angabe
die richtige echte Angabe.
HSC ist beim
�bersetzen nicht besonders schnell, l��t sich
aber problemlos auch auf langsameren Amigas
verwenden. Nur wenn Sie 10 oder 20 Seiten
�durchjagen�, kann das auf einem Amiga 1200 schon
eine Minute dauern. Wer selbst optimieren m�chte:
Der ANSI-C-Source liegt bei.
Vorteile auf einen Blick
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HSC bietet folgende Vorteile: |
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Einbinden weiterer HTML- oder HSC-Dateien per Include-Befehl
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Definition von Variablen und Berechnungen mit Variablen
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Abfragen mit if-else
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Makro-Definition mit typisierten Parametern
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Umsetzung pseudo-absoluter URLs in relative URLs (s. Artikeltext)
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Test auf HTML-Korrektheit und schlechten Stil
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Berechnung von Bildergr��en mit automatischem Einsetzen in den HTML-Text
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Link-Test von lokalen Links
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Ausf�hrung von AmigaOS-Befehlen mit Einbindung von Ausgaben der Befehle
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Die Dokumentation zu
HSC ist in Englisch in Form von Webseiten und
beschreibt die Funktionsweise gut. Darin erf�hrt
man auch, wie HSC entstanden ist und wie die
Projektverwaltung funktioniert. Der Autor Thomas
Aglassinger ist �sterreicher � man kann bei
Problemen auch in Deutsch schreiben. HSC ist
�brigens Freeware und l��t sich kostenlos nutzen.
Es gibt auch eine UNIX-Version � aber keine
Windows-Umsetzung. Sie bekommen HSC im Aminet im
Verzeichnis �text/hyper� oder direkt auf der
Webseite des Autors:
http://www.giga.or.at/~agi/hsc/.
Fazit: Wer viele
HTML-Seiten zu verwalten und gestalten hat,
sollte sich HSC unbedingt anschauen. Das Programm
erleichtert einem Webmaster das Leben erheblich.
lb
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Zuletzt aktualisiert am 23. Mai 1997.