waren, die fr die kommende Žnderung der Durchfhrungs- verordnung zum Amateurfunkgesetz (kurz:V-AFuG) zust„n- digsind.AufdieserTagung'inderenMittelpunktdie”ffentliche PR-Vorfhrung stand, wurde den FTZ-Vertretern ei nerseits aufgezeigt, was mit PR m”glich und machbar ist, andererseits wurden ihnen (entgegen der sonst gebten vorsichtigen Hal- tung) klipp und klar die Gedanken zum Thema Vernetzung mittels Digipeatern vorgetragen. Die Postler zeigten sich von den Pl„nen zieml ich angetan' so daá unseren bayrischen Kollegen hier nochmals fr den Vortrag und die konsequente Vertretung der PRler-lnteressen gedankt sei. Anfang Juni '85 trat eine neue DV-AFuG in Kraft, in die allerdings noch keine Ergebnisse der Mnchner Tagung eingeflossen waren; dafr w„re die Zeit auch zu knapp gewesen. In dieser DV wurde die Einhaltung des Bandplanes der IARU Region 1 (Interna- tionale Amateurfunkvereinigung) als verbindlich aufgenom- men, so daá die Datenanruffrequenzen als schutzbedrftige Frequenzen gelten, auf denen kein anderer Amateurfunkbe- trieb als der im Bandplan ausgewiesene stattzufinden hat. Im Moment (Mitte Juni) warten wir auf die Inbetriebnahme der Digipeater DB 0 WD (Deister, 30 km SW von Hannover) und DB 0 WS (Steinberg bei Goslar>, die eigentlich bereits stattgefunden haben sollte. Damit w„ren dann die Bundesl„n- der Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein- Westfalen und evtl. auch Hessen 'amateurm„áig' miteinander verbunden. Es handelt sich al lerdings nicht um so zuverl„ssige Strecken wie z.B. Datex, da sie ber sogenannte Tropo- Scatter-Verbindungen laufen. Von den Tropo-Scatter- Verbindungen k„men wir erst dann ab, wenn zwischen den Digipeatern Sichtverbindung best„nde, wenn also die Digi's auf erh”hten Standorten w„ren, die voneinander nur etwa 80 bis 100 km entfernt w„ren. Was die Zukunft fr Packet Radio bringen wird, steht teilweise noch in den Sternen. Sicherlich wird das Netz in der Bundesrepublik besser ausgebaut wer- den; anzustreben w„ren Netze, wie sie in den Staaten in der Form von Westnet und Easinet existieren. Wesinet umfaát die St„dte Sacramento, San Francisco, San Jose, Fresno, Santa Barbara, Los Angeies und San Diego - also 2/3 von Kalifornien. Eastnet umfaát mehr als 50 (!) Digipeater und erlaubt Verbin- dungen von Ottawa/Kanada bis MiamilFlorida, wobei zwi- schen zwei Digi's oftmals zwei und mehr m”gliche Wege offenstehen. Bei derartig ausgedehnten Netzen muá aller Ballast (Rufzeichennennung in Telegrafie, Baken-Texte usw) unterbleiben, da die Digi's mit dem reinen Datenaustausch schon genug zu tun haben und die zur Verfgung stehenden Frequenzen sonst oberlastet w„ren. In diesem Zusammen- hang sind Protokoll„nderungen n”tig. Nach dem ISO- Zwiebelmodell existieren sieben Schichten (sog. Layer). Level 1 (unterste Schicht, Physical Layer} legt Spannungspe- gei, Hand-shake-Verfahren, Baudraten, Modemnormen und šbertragungswege fest. Level 2 (Link Layer) legt den Aufbau und die Arten von Paketen sowie den Ablauf der Verbindung fest. Level 3 (Network Layer) legt den Aufbau von Local Area Networks (LAN) sowie den Digipeater-Betrieb fest. Level 4 (Transport Layer} regelt die Verbindung von LANs, die Reihenfolge der Packets im Datenstrom Level 5&6: tJbertragungsfehler bei Upioad in die Mailbox - fehlt. Level 7 (Application Layer) regelt die Zusammenarbeit mit Anwenderprogrammen etc. Bisher bietet die Software im ('alten') TAPR-TNC nicht nur Level 1 und 2 an, sondern auch Bestandteile des Level 3 (Digipeating). Im Moment laufen Versuche, ein geeignetes Verfahren fr Level 3 zu finden und zu Implamentieren. Vorstellbar w„re es beispielsweise, daá man sich bei m Knoten seines LANs 'anmeldet' und abfragt' wer sich noch alles angemeldet hat. Ebenfalls w„re es m”glich, sich zum n„chsten (bern„chsten usw.) Knoten durchzuw„hlen und dort abzufra- gen' wer 'dran' ist und mit einem von denen eine Verbindung aufzubauen. Eine andere M”glichkeit besteht darin, daá die Knoten untereinander Leitweg-lnformationen austauschen, man also nur z.B. CONNECT DJ3TQ AT M (wie Mnchen) oder CONNECT DL1 HK AT HH Wie Hamburg) einzugeben braucht, um eine Verbindung aufzubauen. Aufgabe der Knoten w„re es dann, mittels Routing festzustellen, wie das jeweilige Packet zu bef”rdern ist (wobei aufeinanderfolgende Packets nicht unbedingt ber gleiche Wege zu gehen brauchen). Vorstehende Forderungen an Level 3 scheint derzeit das TCP/IP-Protokoll am besten zu erfllen, das mehr als zehn 1~16 1 /~~\ . ' _ Jahre lang im Arpanet/Milnet/lnternet gelaufen und somit auch hinreichend getestet ist. TCP/IP ist auf vielen Rechnern, von VAXen bis zum IBM PC, implementiert worden; auáerdem ist es gut dokumentiert. Wie eingangs schon erw„hnt, wird Packet Radio erst dann gr”áere Verbreitung finden, wenn die Preise fr TNCs fallen werden. Deshalb wird an mehreren Projekten zur Neuentwicklung eines TNCs gearbeitet - nicht zuletzt auch bei der TAPR-Gruppe, die im Mai den TNC 2 vorstellte, eine Z80- Losung, bei der eine SIO mit Zusatzlogik als HDLGBaustein verwendet wird. Software fr eine derartige L”sung ist in C als Freeware bei [)G3LP verfgbar. Ein anderes Konzept basiert auf dem SCC-Baustein (serial communication controler), da die Preise fr diesen 4~Beiner schnell und stark gesunken sind. Dieser Baustein braucht als „uáere Beschaltung (neben einer minimalen Anpassung an den Zumbus) nur noch einen Quarz und kann dann mittels internem Baudrate-Generator und digitaler PLL auf dem einen Kanal mit einem Terminal kommunizieren und auf dem anderen Kanal den synchronen PR-Verkehr bearbeiten. Da die Preise fr den Z8530 SCC um die 30 DM liegen, ist ein Preis von 200 DM fr einen kompletten TNC wohl realistisch. Derzeit laufen in vielen St„dten diese Neuentwicklungen parallel und leider ohne gengende Kommunikation/Absprache. Wir hoffen, auch durch diesen Artikel dem abzuhelfen. Teilweise h”rt man auch von reinen Software-L”sungen fr beliebte Rechner wie Apple, C64 usw. Auáerdem drfte den Hardware-Bastlern unter den PR-lern mit der Entwicklung von QPSK und Spread Spectrum ein weiteres Bet„tigungsfeld offen- stehen Auáerdem wird sich in Zukunft noch etwas auf dem Sektor Kurzwellen-PR tun. Im Moment sind die Mnchner Kollegen (BAPR = Bavarian Amateur Packet Radio) sehr auf Kurzwelle aktiv. Je nach Zielgebiet werden die Frequenzen 3.603 MHz mit 200 Hz Hub, 300 Baud; 7.043 MHz 200 Hz Hub, 300 Bd; 14.103 MHz 200 Hz Hub 300 Bd (haupts„chlich USA-Verkehr) und 21.116 MHz mit 1000Hz Hub, 600 Baud (Afrika) sowie 28.??? MHz benutzt. Vielleicht ergibt es sich ja eines Tages, daá st„ndige Crossband- Digipeater fr UKWIKW-Verkehr zur Verfgung stehen, um die bestehenden Netze in den USA in Griffweite zu haben. Falls das scheitern sollte, steht immer noch die M”glichkeit offen, den Interkontinental-Betrieb ber den sogenannten PAGSAT abzuwic- kein. Der PACSAT soll im Grunde nichts anderes als eine fliegende Mailbox werden, die Packets ber Deutschland entgegennimmt, kurz ber den Groáen Teich fliegt und dort abl„dt. Mit der Rckantwort muá man dann allerdings - je nach Umiau- flaufzeit des Satelliten - mehr oder weniger warten. Der Start von PACSAT war u rspr ngl ich f r 1g86 geplant, es wi rd wah rschei nl ich aber noch etwas l„nger dauern, bis die Funkamateure gengend Geld zur Finanzierung eingesammelt haben. Vielleicht wird es ja auch eines Tages, als Gegenstck zum amerikanischen Usenet-Gateway fr PR-ier, einen Gateway zu Datex-P geben. Weitere Bet„tigungsfelder fr PR-ler stellt die Verknpfung von Packet Radio mit Sonderbetriebsarten des Amateurfunks dar. Einem TNC ist es egal, ob er 'geschriebenes Wort' oder andere Daten, wie z.B. ein Fernsehstandbild oder Faksimile-Bilder bertragen soll. Ebenso werden Versuche vor- angetrieben, mit PR sogeannte Meteor-Scatter-Verbindungen her- zustellen. Dabei wird die ionisierte Luft, die sich im Schweif eines Meteoriten bildet, als Reflektor benutzt. Da diese 'Dursts' und 'Dings' nur sehr kurz sind, kann man PR besonders gut zur Informationsbermittlung einsetzen (statt, wie frher, Telegrafie mit Tempo 500}. šberhaupt l„át sich mit PR einiges elegant l”sen, wofr sonst aufwendige Ubertragungs-Schaltungen notwendig gewesen w„- ren, z.B. automatische Peilanlagen, bei denen sich drei oder mehr Peilstationen durch Paketaustausch auf ein Fehlerdreieck und den Standort des Senders einigen - oder die Auswertung von abgesetzten meteorologischen Meástationen, ber die man z.B. Aufschluá ber Windrichtung und Geschwindigkeit auf Bergen bekommen kann. Informationen ber PR gibt es in Deutschland und seinen Rechnern nur recht sp„rlich Nimmerhin gibt es in der IMCA-Box ein Brett Packet Radio!~; der L”wenanteil kommt' wie sollte es auch anders sein, aus amerikanischen drahtgebundenen Netzen ber einige verschlungene Wege nach Deutschland. Dabei f„llt zwar immer ziemlich viel Mll an (wen interessieren schon Veranstaltungshinweise auf PR/Computerfeste an der LJS- Ostkste), aber der Rest reicht auch schon, leider fehlt nur den meisten Amateuren die Zeit, das Material auszuwerten und zu sichten. šber Thomas, DL2MDE, kann man an die 'BAPR-lnfo' herankommen; einige Informationen stehen auch von Zeit zu Zeit in der cqDL, ansonsten kann man sich an das Referat Bild und Schrift des DARG wenden. Wer mit der Amateurfunkgruppe des CCC Kontakt aufnehmen m”chte, kann sich an die Leitstelle 777 wenden (Schwarzmarkt, Bundesstraáe 9, 2 Harnburg 13~. DF7HI PAKRADH' WS 850731 0351