gar nichts von der Daten- schleuder weiá. Es gibt Leu- te, die besch„ftigen sich mit dem Modembauplan, wir stellen zum Beispiel Platinen her, vertreiben sie auch. Dann machen wir die Daten- schleuder, und haben die Kommunikation ber Com- puter. Das ist einfach eine of- fene Struktur, wo jeder, der Lust hat, mitmachen kann und es irgendwann bleiben l„át. Wir sind aber am Uber- legen, ob wir das Ganze in Vereinsstrukturen einbin- den sollen. Es gibt ein paar Stellen nach auáen, wo wir einfach auf Probleme sto- áen. Aber auf der anderen Seite gef„llt uns einfach die- se offene Struktur Das ist ein Dilemma. Elite urehe Egli. ,,~r,~; ," l..Jt sich dei~r Stocher:, Ort-!? Wenn man das auf der Ebene der Abonnenten an- setzt, kommt man so auf ber 200, davon etwa 30 in Ham- burg. Das sind immer so flie- áende Grenzen. Soll ich jetzt einen Grafiker, der mal ein paar Bilder fr die Daten- schleuder malt als Mitglied einstufen oder nicht? Das Sex hen wir nicht so eng. Da kommt jemand dazu, findet das interessant, macht dann einfach mit. Das ist auch so bei den Treffen, die wir ein- mal in der Woche in einer Kneipe hier in Hamburg ma- chen. Da kommen wechsel- weise immer andere vorbei, ein Stammtisch eben. Zum anderen treffen wir uns ein- mal im Monat allgemein zum Informationsaustausch. Welche Leute Nachen mTt7 Das geht vom Piloten ber einen Schlosser, Leute mit ei- nem eigenen Laden bis hin zu Arbeitslosen und Studen- ten. Sie sind zwischen 16 und 35 Jahre alt. Nicht „lter. b~uriri'~ Er (,~ re~i'`ii~t,~ Lege ER Aktivit„ten? Wir m”gen es berhaupt nicht, wenn wir in irgendeine Ecke gedr„ngt werden. Jetzt wird gesagt, alles seien Kri- minelle, die Datenbanken knacken und einen groáen Unfug treiben. Wir erheben grunds„tzlich nicht den An- spruch, daá wir uns an alle Gesetze und Regeln halten, zum Beispiel bezogen auf die Verwendung von nicht FTZ- geprftem Ger„t. Wir wollen die Bundespost davon ber- zeugen, daá das wie in Eng- land gehandhabt wird, also grob gesagt, die Nutzung von nicht FTZ-geprftem Ge- r„t zugelassen wird. Das ist eine klare Forderung von uns. Wir sind das Gegenteil von Computerkriminellen, die wegen des eigenen fi- nanziellen Vorteils in Com- putersysteme eindringen und irgendwelche Sachen von dort verkaufen; genauso wie wir uns ganz klar von Leuten distanzieren, die Soft- ware kopieren und dann wei- terverkaufen. Auf der ande- ren Seite ist das bei uns so wie beim Patentrecht: Wenn wir bestimmte Dinge aus- schlieálich fr den privaten Gebrauch benutzen, kann es durchaus vorkommen, daá wir Ger„te verwenden oder Sachen machen, die irgend- wie nicht zugelassen sind. Was sind die wichtigsten Ziele des CCC? Eine ganz wichtige Zielset- zung ist das neue Menschen- Techt auf weltweiten, freien Informationsaustausch. Un- gehindert. Das ist eine Chan- ce, die die elektronischen Medien einfach bieten. Es passiert in einigen extremen F„llen, sagen wir mal bei ~- lefonaten mit Israel, daá sich die Zensur einschaltet und die Verbindung abbricht. Und in die Sowjetunion gibt es berhaupt keinen Selbst- w„hlverkehr. Sonst ist das Telefon ja ein Hilfsrnittel, um mit Menschen in aller Dielt Verbindung zu bekommen und unzensiert zu reden. Und das ist ein ungeheurer Fortschritt, wenn man 200 Jahre zurckdenkt. Und die- se Entwicklung wollen wir in Richtung auf die neuen Me- dien weitertreiben; wir ver- suchen einfach, die interna- tionale freie Diskussion zu f”rdern, also so etwas wie der Freiedom of Information act® in den USA erreichen, weltweit. Versteht Ihr letzt unter frei auch ko- stenlos? Das w„re sch”n. Aber an- gesichts meiner llelefon- rechnung unerde ich sagen, daá das schon lange nicht mehr kostenlos ist. Das ist ei- ne Wunschvorstellung, die sich so nicht verwirklichen l„át. Es ist aber viel billiger als zum Beispiel jetzt dau- ernd herumreisen zu ms- sen; es ist so m”glich, daá zu relativ geringen Kosten in- ternationale Konferenzen stattfinden. Und an dem Punkt stinken wir natrlich auch gegen eine restriktive Gebhrenpolitik der Bun- despost an. Es ist um den Faktor 4 billiger, von den IJSA nach hier zu telefonie- ren als von hier in die USA. In den USA sind Ortsgespr„- che zum Beispiel kostenlos. Die Bundespost hat ihr Mal nopol, und sie nutzt es aus. So ist es in den USA m”glich, als Funkamateur das Funknetz mit dem Telefonnetz zu kor peln, was in der Bundesre- publik verboten ist. An sol- chen Stellen haben wir, ein- mal vorsichtig ausgedrckt, reformerische Vorstellun- gen. C, In, ~ E i h r j r! d ~ ~ ! [~ ~ ~ ~ h l i n i ~ ~ ; t r t F ~ v,~e'itn'~.~; vor, John D~llr,cr i, g~rid`.~.chr P~r&"E'.en In Er~r [. bei? Das ist ein Buch, das eine Reihe von Leuten ziem„ch beeindruckt hat. Das ist eine Aktualisierung von -Brave New World® oder ¯1984® auf elektronische Medien. Es schildert eine Reihe von Ge- fahren und Chancen, die zu wenig in der Diskussion sind. Da finde ich einfach, das ist ein richtiges Buch. Wie, meint Ihr, wird sich das Ganze In den n„chsten 10 'fahren weiterent- wlekelo7 Einrichtung von mehr Mailboxen. Die ganze Com- puterei wird das Miteinan- der der Menschen ganz sch”n beeinflussen. In viel st„rkerem Maáe als das lle- lefon. Als negatives Bild: Vor 10 Jahren gab es die ersten Videogruppen Neues Me- dium, kann man interessante Sachen damit machen, zum Beispiel eine Stadtteilvideo oder Betroffenenvideo.. Also ein Medium fr Einf„lle. Und was ist nach 10 Jahren her- ausgekommen? Ein absolu- tes Massending, mit Horror und Porno. Und in „hnlicher Weise sehe ich das irn Nega- tiven fr die Computerei. Sie fhrt zu einer neuen Fonn von Orientierung auf die Ma- schine und Sprachlosigkeit. Ich sage nur .1926 Metroper lis' als Stichwort. Wir wollen versuchen, die Leute von ih- ren Daddelspielen wegzu- ziehen und zu einem kreati- veren Umgang mit dem Me- dium zu bewegen. Unsere Hoffnung ist, daá der Com- puter als neues Medium po sitiv zur Verst„ndigung bei- tr„gt. ™l. ™l Wie gehl Ihr In diesem Zusammcn- hang die ZukueN fr den CCC? Wichtig ist, daá das ge- druckte Medium nur eine Krcke und ein šbergangs- medium ist, womit alle ange- sprachen werden, die ke~- nen Computer und kein M dem haben. Also fr die, die nicht Bonliner sind. Auf Dau- er wird eine gedruckte Sa- che an Bedeutung verlieren. Die Ecken in den Mailboxen, wo Nenigl~eiten drinstehen, sind viel aktueller und inter- essanter. Was in der Daten- f Schleuder Geht, ist oft total l. veraltet, wenn sie raus- kommt. Jene, die sich ein biá chen in Mailboxen herum- tun, sind vom Informations- stand einfach vier Wochen weiter. Deshalb máte sich der Informationsaustausch . viel mehr auf die elektroni- schen Medien verlagern. Auch bei uns. Was wrdet Ihr lernandern raten, der Kuh fr die Kommunikstlen als sol ehe Interesselee? Online! Rein in die Dingen Gucken und sehen, was ihm gef„llt, ob er irgendwas fin- det, womit er etwas anfangen kann und was seinen Interes- sen entspricht. Und wenn er nichts findet, sollte er zuse- hen, daá er etwas aufbaut. Auf alle F„lle immer aktiv sein. . Wer da ein biáchen ernst- haft herangeht, wird rela- Ausgabe 10/Oktober 1984 kam Um.