nur sportlicher Ehrgeiz. zu sein als die Pro- grammierer der Industrie. was die Hacker motiviert, oder die Absicht. als unbezahlte Tester den Sicher- heitstandard imme' hohe, zu treiben, der irrt. Ihr Auftreten mag an Eulenspiegeleien erinnern, ihre Aktionen haben aber mehr Žhnlichkeit mit der Strate- gie begrenzter Regelverletzungen. die ja in der Stu- dentenrebellion formuliert worden ist. Und es ist nur folgerichtig daá sie fr sich selbst den Anspruch erheben. in der Tradition Der Aufkl„rung zu stehen '' Was heute die Compute, sind, war vor ber fnf Jahrhunderten die Erfind eng des Buchdrucks Das erste Buch. Evas gedruckt wurde, war die Bibek Dide- rots Enzyklop„die, eine Sammlung des Wissens, des Erfahrungsschatzes der Menschen jener Zeit. wurde erst sp„ter gedruckt und vom Papst verboten. - Und das was jetzt gerade mit Datenverarbeitung lauft ist das Setzen von Strukturen. Eine herrschende Minderheit setzt die Strukturen. Das Gros der Men- schen berblickt sie gar nicht. Durch unsere extreme Nutzung der neuen Techniken stoáen wir schon jetzt auf bestimmte Probleme Und dann versuchen wir zu berichten šber z.B. schon praktizierte Zensur in den neuen Medien, wie sie bisher noch gar nicht oder nicht mal in Gedanken vorhanden waren. weil die Art von Pr„sentation noch nicht da war, die so eine Zensur berhaupt erlaubt .. Beispiel:dieFirmaSELbaut”ffentlicheBildschirmtext- &er„te. die in Banken oder PostAmtern oder halt in Firme”lgeb„uden fr den ”ffentlichen Abruf von Btx- Seiten bereitstehen. Sie haben da gleich die M”glich- keit eingebaut, daá man Btx-Seiten bestimmter Infor- mationsandieter nicht abrufen kann mit diesem Ger„t. Durch eine Vo auswahl. eine Negativauswahl k”nnen wie es heiát unerwnschte Anbieter ausgeschlossen werden... - Konkret: man kann (u. a.) unser Programm dort nicht abrufen Das ist gesperrt. Das verstoát zwar. so sagte uns ein Datenschotzbeauftrager. nach dessen Empfinden - oder, na ja. beim Datenschatzbeauftragen spricht man da vielleicht besser nach dessen juristi- scher Beurteilung. nicht dem Staatsvertrag, da Bild- schirmtext ein neues Medium ist und das so ist. als wenn man aus der Zeitung etwas raussuppt. Aber so ein Konzern kann sich's gegenw„rtig erlauben' "Tatsache ist. daá Standard Elektrik Lorenz ein i~dschirmtext-Gerat entwickelt und auf der Hannover- Messe vorgestellt hat, bei dem einzelne Anbieter ausgesperrt werden k”nnen Wer ein solches Ger„t dem Publikum zum unentgeltlichen Gebrauch zur Ver- fugung stellt, wie es SEL auf der Hannover-Messe auch zu Demonstrationszwecken tat, kann darber bestimmen, welche Programmangebote er zulassen will Von dieser technischen und rechtlichen M™glich- keit hatte die Elektronikfirma Gebrauch gemacht, als sie medienkritische Seiten sperrte. Das gleiche w„re es, wenn ein Arzt aus den Zeitschriften die in seinem Wartezimmer ausliegen, Anzeigen eines bestimmten Arzeneimittelherstellers herausschneiden wrde, weil er dessen Produkte ablehnte. Mit dem einzigen Unter- schied, dal3 eine solche private Zensur auff„lliger w„re und sehr schnell offenbarte. was dieser Arzt von der Kritikf„higkeit seiner Patienten hielte. Ein Eingriff, der einer Pressezensur gleichk„me. l„ge freilich dann vor, wenn die Bundespost bei gebhrenpflichtigen ”ffentlich aufgestellten Ger„ten auch eine Vorauswahl tr„fe. Doch davon kann bislang noch keine Rede sein. Die Hacker sind miátrauisch gegenber gesellschaft- lichen Kraften, die das demokratische Potential die kommunikative Hefe, die in den neuen elektronischen Medien steckt, unter Kontrolle bringen wollen." Die neuen Technologien sind Burgersteige, auf denen wir Wegerecht beanspruchen". sagt Wau und verweist auf die Schluáakte von Helsinki, in der die Unterzeich- ner aus 0st und West einen freien Informationsau- stausch anstreben. Freie Kommunikation sollte das oberste Prinzip beim Aufhau der elektronischen Netze sein. national und international." 'Wir sagen, daá wir heute eine Zeit erreicht haben, wo es nicht nur ein Menschenrecht auf k”rperliche Unversehrtheit gibt und Essen und Trinken, was auch heute in vielen Teilen der Welt noch nicht gew„hrleistet ist, sondern auch ein Menschenrecht auf freie, welt- weite Kommunikation. Daá ich einfach das Recht habe, jetzt hier den Telefonh”rer abzuheben und meinetwe- gen einen Freund in New York anzurufen und mit ihm zu sprechen. Und daá da nicht einfach irgend jemand kommen kann und sagen kann: 'Das darfst Du jetzt nicht sageni Zack, ich trenne die Verbindung!' - Selbst- w„higespr„che in den Ostblock sind z.Z. nicht . - Halt! In die Sowiet-Union, DDR und diese ganzen Sachen, die gehen auch okay. Aber die Sowjet-Union nur ber Amt. - Wahle 007-1234567 und du h”rst: 'Der Selbst- w„hlferndienst in die Sowjet-Union ist zur Zeit nicht m”glich. Bitte melden Sie Ihre Gespr„che ber das Auslandsfernamt 0010 an.' - Das ist 'ne politische Bankrotterkl„rung, wenn das ein Land macht!" .,Keine Eintuhrbeschrankungenfur Informationenwelt- weit, aber auch keinerlei Behinderungen fr den Da- tenfloá auf nationaler Ebene, dafr treten die Hacker ein Vom Datengeheimnis halten sie nicht viel, weil sie der Meinung sind, es wrde nur fr die Aufrech- terhaltung irrationaler Herrschaft gebraucht werden. Datenschutz bedeutet nach ihrer Meinung, daá sich die Machtigen im Staate nicht in die Karten gucken lassen wollen. Den Geheimniskr„mern aber nachzu- weisen, dal3 sie nicht unbeobachtet bleiben darin lagen List und Lust der Hacker. Auch Bildschirmtext, vom Anspruch her eigentlich ein Medium der Breiten- kommunikation, entspricht nicht ihren Vorstellungen." 'Bei den elektronischen Medien, wie wir sie uns vorstellen, hat jeder die Gelegenheit, zu informieren und auch jeder die Gelegenheit, informiert zu werden. Beim Bildschirmtext ist das im Augenblick nicht unbe- dingt gegeben. Man muá Anbieter sein, um irgendwas machen zu k”nnen... - Die Post hat gleich wieder eine 7wei-Klassen-Geselischaft geschaffen. Das ist deren Konzept. Und die Zwei-Klassen-Gesellschaft heiát daá wir hier als Anbieter, um effektiv dabei sein zu k”nnen, uns ein teures Gerat von der Post leisten mssen, das eine schnelle šbertragung in beiden Richtungen gestattet. Der gew”hnliche Bildschirmtext- Teilnehmer kann nur ein sechzehntelmal so schnell Nachrichten schicken wie er vom System mit Meldun- gen vongemht wird. Beim Fernsehen ist das Verhalt- nis ja noch viel schlimmer. Da ist es nicht eins zu sechzehn, wo Du irgendwas kriegst, sondern noch viel scharfer... Aber das sind ja auch Verh„ltnisse, die bestimmte Strukturen. bestimmte Kommunikations- und gesellschaftliche Strukturen beschreiben. Und es gibt auch andere Konzepte..." Wir leben in der besten aller denkbaren Welten wohl nicht Technische Normen, die im Laufe der Zeit die Gestalt von natrlich Gewachsenen annehmen, k”n- nen zum Hemmschuh der gesellschaftlichen Entwick- lung werden - auch wenn sie zum Zeitpunkt ihrer Festlegung dem Entwicklungsstand entsprochen ha- ben m”gen. Ob Bildschirmtext und die Struktur anderer Datennetze schon heute berholt sind, darber l„át sich streiten - auch mit den Hackern, auch wenn sie ihren Club einen CHAOS Computer Club genannt Cheap Thrill Software BeIter Than Drugs antl Cheaper, Too lf you've been spending too much grams a cosmic experience. 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'Zu unseren Netzen geh”ren freie Mailboxen, die i rgendwelche Leute machen, wei I sie sehen, sie haben Computer und sie k”nnen 'ne Kommunikation auf- bauen. Und dann machen sie halt Ne Mailbox. Klem- men sich irgendwie ans Telefon ran und jeder kann anrufen und mit jedem anderen, der angerufen und eine Nachricht hinterlassen hat irgendwie in Verbin- dung treten. Das geh”rt zu offenen Netzen Und das sind die Kommunikationsnetze, die uns vorschweben. Nicht irgendwas, das vom Staat einem irgendwie vorgesetzt wird und 'Macht damit, was erlaubt ist'' Dazu gibt's dann Staatsvertr„ge und was weiá ich nicht alles und Gesetzesbestimmungen, die nicht sach- gem„á sind, sondern Ergebnis von Interessenkln- gei n. Auch wenn wir geistiges Eigentum respektieren, ist die Vorgehensweise der Post in Berlin ungeh”rig. Dort standen in Mailboxen die Namen von Leuten, die Softwarescheink„ufe t„tigten. Das laát sich nicht ver- bieten. Denn auch viele Leute, die nur selbstgeschrie- bene Software vertreiben, legen keinen Wert auf de- rartige Gesch„ftsbeziehungen. Aber die Mailboxen die den Telefonh”rer nicht mit einem Selbstbaukran abgehoben haben oder ein Modem mit Postgenehmi- gung hatten, bekamen Žrger beim unangemeldeten Hausbesuch von der Post. Egal ob es Data Becker Atari oder sonstwer veranlaát hat: Die Post hat da sehr anschaulich versucht, das Fernmeldeanlagenge- setz als Vorwand fr Zensur zu benutzen. Die Medien berichten darber kaum. Positiv formuliert: sie begrei- fen die Bedeutung derartiger Falle nicht. Zum Gluck gibt es etliche Freaks, die in ihrer Bude vor ihrem Rechner sitzen und sich berlegen: 'Was kann ich damit machen?' Im Rumexperimentieren und den dabei staufindenden Debatten und Debakeln ent- steht ein Kommunikationsnetz, das in unserem Sinne ist. - Ans„tze gibt es. Wir haben hier in Deutschland kann man sagen, die im Verhaltnis meisten Mailboxen in Europa Das ist immerhin ein Anfang, auch wenn es inhaltlich noch lange nicht so weit ist wie in den USA, wo es neben den mailboxinternen Debatten schon umfangreiche Literatur wie etwa das Buch NETWEAVING gibt." L~LUSTH1.WS 850730 2157 Mai Ei. . Ä ~ ~- ";~' ;~~~&Ä eifre CR - d ~ T7~ ~ auweh