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93.TXT
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1997-02-20
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3KB
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46 lines
Fⁿr eine gr÷ssere Zugdichte auf den Berliner S-Bahn-Strecken erwog man 1912 die
Elektrifizierung, da man glaubte im Dampflokomotivbau am Ende des Machbaren
angekommen zu sein. Um diesem Glauben zu widersprechen, baute Henschel eine
1ÆD1Æh3-Tenderlokomotive mit ╓lzusatzfeuerung.
Der Erste Weltkrieg und die erzielten Versuchsergebnisse mit der neuen
Lokomotive machten der Elektrifizierungsdiskussion jedoch ein vorlΣufiges Ende.
Der EinzelgΣnger musste nach Frankreich abgegeben werden; kurze Zeit spΣter
lieferte allerdings die Union-Giesserei eine 1ÆD1Æ-Lok ab, die sich allerdings an den
PlΣnen der G 8 orientierte. Diese als T 14 bezeichnete Lokomotive Σhnelte in
Sachen Laufwerk der Henschel-Versuchslok, war aber aufgrund eines relativ
kleinen Kuppelraddurchmesser von 1350 mm besser fⁿr den Gⁿterzugdienst
geeignet.
Obwohl diverse UnzulΣnglichkeiten den Betrieb mit den T 14 behinderten, wurden
rund 600 Stⁿck beschafft. Der Versailler Vertrag verpflichtete zur Abgabe einiger
Maschinen ins benachbarte Ausland. Bei Grⁿndung der DRG waren noch 406 Loks
der Bauart T 14 vorhanden, welche als Baureihe 93.0-.4 eingereiht wurden.
Ab 1919 hatte die Union-Giesserei mit dem Bau einer verbesserten Variante, als T
14.1 bezeichnet, begonnen, diese hatten allerdings wieder die Achsanordnung
1ÆD1Æ, waren aber ansonsten als Zweizylinder-Heissdampflok ausgefⁿhrt. Dabei
wurden unter anderem die RadsΣtze senkrecht beweglich gelagert, um ein abheben
der letzten RadsΣtze beim Befahren von Ablaufbergen zu verhindern, wie es bei
den T 14 vorgekommen war.
Auch die DRG liess eine weitere Anzahl T 14.1 bauen; diese Baureihe bekam die
Nummernreihe 93 501 bis 1261. Bei fast alle Direktionen waren die Maschinen
beheimatet, die meisten Maschinen waren aber in Berlin zu finden. Nach dem
Zweiten Weltkrieg verteilten sich die T 14 fast gleichmΣssig auf die beiden
benachbarten deutschen Staaten: die DB besass 144 Loks, die DR 159. Von den
neueren T 14.1 waren bei der DB 444 untergekommen, die DR besass 172.
Die DB-T 14 wurden bis 1957 fast alle ausgemustert, nur die 93 026 war bis 1960
im Einsatz als Bauzuglok beim Bw Frankfurt (Main)-Ost. Die T 14.1 konnten sich bis
zum Erscheinen der ersten Dieselloks der Baureihe V 100 in fast ganz Deutschland
behaupten. 1969 musterte die DB die letzten T 14.1 beim Bw Hannover aus.
Bei der DR blieben die 93er (T14 und T 14.1) bis 1972 im Einsatzbestand. Bei der
EDV-Umstellung 1970 erhielten einige Maschinen noch die neue Bezeichnung,
wobei der Ordnungsnummer der T 14 eine 8 vorangestellt wurde, die T 14.1
erhielten die 2000er-Nummern. Nach ihre Ausmusterung kam die 93 230 zum
Bestand des Verkehrsmuseums Dresden.