Der am 12. Februar 41 nach Christus geborene Tiberius Claudius Caesar Germanicus entstammte der Ehe des Kaisers Claudius mit Messalina. Seinen Beinamen Britannicus erhielt er anl
lich der Eroberung Britanniens im Jahre 43. Agrippina die J
ngere sorgte daf
r, da
er als angeblich geistesschwacher Epileptiker von der Thronfolge ausgeschlossen und ihr eigener Sohn Nero Kaiser wurde. Dieser lie
Britannicus Anfang Februar 55 vergiften.
EAnton Bruckner (1824 bis 1896)
Er widmete seine 9. Symphonie dem "lieben Gott".
Der am 4. September 1824 in Ansfelden, Ober
sterreich, geborene Orgelvirtuose und Komponist stammte aus einer katholischen Familie b
uerlichre Herkunft. Als S
ngerknabe am Stift Sankt Florian erhielt er Musikunterricht und wurde mit 17 Jahren Hilflehrer in Windhaag an der b
hmischen Grenze. Nach Autodidaktischer Weiterbildung wurde er 1851 Stiftsorganist von Sankt Florian und 1855 Domorganist in Linz. 1868 zog er nach Wien, studierte Kontrapunkt, ferner Komposition und wurde Hofkapellenorganist sowie Lehrer f
r Orgelspiel und Komposition am Wiener Konservatorium. 1875 berief man ihn zum Lektor f
r Musik an die Universit
Erst im Alter von 40 Jahren fand Bruckner zu der ihm eigenen Tonsprache. Beeindruckt von der Musik Richard Wagners,
hrte er dessen Satzweise und Instrumentierung auf das Gebiet der symphonischen und kirchlichen Kompositionen, wobei seine an Erfindung unerh
rt reichen und meisterhaft gestalteten Werke durchaus eigene Sch
pfungen sind. In ihnen verband sich Bruckners naive Fr
mmigkeit mit seinen genialen Geschick, gro
angelegte Kontrapunkte und raffinierte Modulationen zu formen. Seine neun Symphonien z
hlen zusammen mit seinen kirchlichen Kompositionen zu den H
hepunkten der romantischen Musik. Erst sp
t wurde Bruckner Anerkennung zuteil: 1891 verlieh man ihm die Ehrendoktorw
rde, und vier Jahre sp
ter erhielt er im Belvedere eine Ehrenwohnung, wo er bis zu seinem Tod am 12. Oktober 1896 lebte.
'BGeorges Brassens (1921 bis 1981)
Franz
sischer Chansons
nger.
Dem am 22. Oktober 1921 im s
dfranz
sischen S
te geborenen Liedermacher gelang erst 1952 der Durchbruch; er fand dann mit seinen ironischen, sozialkritischen und zuweilen derb-aggressiven Balladen Anh
nger in allen Schichten der franz
sischen Gesellschaft. Zu den bekanntesten seiner etwa 135 Lieder geh
ren "Le bistro", "Les lilas" oder "Le gorille". 1967 erhielt er als erster S
nger den Poesie-Preis der Acad
mie francaise. Brassens starb am 30. Oktober 1981 in seiner Geburtsstadt.
%CJacques Brel (1929-1978)
Der Orkan im franz
sischen Chanson der 60er Jahre.
Der Belgier, am 8. April 1929 in Br
ssel geboren, eroberte nach seinem Erfolg "Quand on n`a que l`amour" 1957 im Sturm die Herzen der Freunde des franz
sischen Chansons, weil er bei seinen Auftritten alle Dimensionen der Gef
hlswelt in Wort und Ton bannte: Da wurde die versteckte Sch
nheit der Weiten Flanderns besungen, dann sarkastisch die honorige Welt der Etablierten als Netz von Heuchelei und L
ge zerrissen und schlie
lich mit Sympathie das Leben der Gestrauchelten besungen. Zu seinen gr
ten Erfolgen geh
ren "Les Bourgeois" (1961) und "Amsterdam" (1965).
Nach 1967 trat Brel nur noch selten auf, seine Versuche als Filmschauspieler blieben ohne Erfolg. Am 9. Oktober 1978 starb er in Bobigny an einem Krebsleiden.
BMistinguett (1873 bis 1956)
Ihre Beine waren mit 500.000 Francs versichert.
Jeanne-Marie Bourgeois, am 5. April 1873 in Enghien-les-Bains geboren, begann 1890 am Casino de Paris ihre Karriere als Revuestar unter dem einem Schlagertext entnommenen Pseudonym "Miss Tinguett". Im Moulin-Rouge, dessen zeitweilige Eigent
merin sie war, feierte sie rauschende Triumphe, und im Folies-Berg
re sang und tanzte sie zusammen mit dem von ihr entdeckten Maurice Chevalier.
Mehrfach trat sie auch als Schauspielerin auf, unter anderem in "Madame Sans-G
ne" und dem Film "Les Mis
rables" (1913). Ihren Abschied von der B
hne nahm Mistinguett im Jahre 1951. Drei Jahre sp
ter erschienen ihre Memoiren "Toute ma vie".
Sie starb am 5. Januar 1956 in Bougival bei Paris.
fin Marie-Jeanne Du Barry (1743 bis 1793 n. Chr.)
Die letzte M
tresse Ludwigs "des Vielgeliebten".
Marie-Jeanne B
cu, am 19. August 1743 in Vaucouleurs (Meuse) geboren, war die Tochter einer N
herin und eines Kapuzinerm
nchs. Sie wurde die Geliebte Jean du Barry, der ihr Zugang zum Hof verschaffte und sie 1769 mit Ludwig XV. verkuppelte. Dieser ordnete ihre Heirat mit dem Bruder Jeans an und machte sie zur "dame du lit royal", die letzte M
tresse des K
nigs. Obwohl sie kein Interesse an Politik hatte, war sie durch geschickt eingef
delte Intrigen am Sturz des Herzogs von Choiseul beteiligt.
Ansonsten gab sie, vom K
nig mit Geschenken
bersch
ttet, das Geld mit vollen H
nden aus. Beim Regierungsantritt Ludwigs XIV. wurde sie vom Hof verbannt. W
hrend der Revolution emigrierte sie nach England, kehrte aber wieder zur
ck, wurde zum Tod verurteilt und am 8. Dezember 1793 in Paris hingerichtet.
DWilhelm Busch (1832 bis 1909)
"Das Gute - dieser Satz steht fest, ist stets das B
se, das man l
Der Dichter, Zeichner und Maler, geboren am 15. April 1832 in Wiedensahl bei Stadthagen, besuchte die Kunstakademie zu D
sseldorf, Antwerpen und M
nchen. Erfolgreich wurde er jedoch nicht als Maler, sondern als Zeichner und Autor humoristischer Bildergeschichten, die er zun
chst ab 1859 als Mitarbeiter der "Fliegenden Bl
tter" und des M
nchener Bilderbogens" ver
ffentlichte.
In epigrammatisch knappen Versen und sarkastischen Bildern machte er sich
ber die Scheinmoral der b
rgerlichen Gesellschaft und die spie
ige Enge des Alltags lustig. Hinter seinen ab 1864 erschienenen B
chern "Bilderpossen" (1864), "Max und Moritz" (1865), "Hans Huckebein, der Ungl
cksrabe" (1870) und den antiklerikalen Geschichten "Der heilige Antonius von Padua" (1870), "Die fromme Helene" (1872) und "Pater Filucius" (1875) verbarg sich trotz aller drastischen Situationskomik tiefer Pessimismus im Sinne Schopenhauers, der in seiner sp
teren Prosa "Eduards Traum" (1891) und "Der Schmetterling" (1895) deutlich hervortrat. Dennoch war er allgemein als volkst
mlicher Humorist bekannt.
Busch starb am 9. Januar 1909 in Mechtshausen im Landkreis Hildesheim- Marienburg.
>DIngeborg Bachmann (1926 bis 1973)
Intellektualit
t und Poesie kennzeichnen das Werk der Schriftstellerin und Lyrikerin.
Ingeborg Bachmann wurde am 25. Juni 1926 in Klagenfurt geboren und wuchs in K
rnten auf. Sie studierte Philosophie in Wien und promovierte 1950
ber die kritische Aufnahme der Existenzphilosophie Martin Heideggers. Danach arbeitete sie als Rundfunkredakteurin, bis sie 1953 freie Schriftstellerin wurde. Sie geh
rte der "Gruppe 47" an, deren erste Lyrikpreistr
gerin sie mit ihrem Gedichtband "Die gestundete Zeit" war.
r kurze Zeit war Ingeborg Bachmann mit Max Frisch verheiratet. Sie lebte in Wien, London, Paris, Rom und Z
rich. Nach der R
ckkehr von einer Amerikareise
bernahm sie 1959 als erste Gastdozentin den "Lehrstuhl f
r Poetik" an der Universit
t Frankfurt. Ingeborg Bachmann schrieb H
rspiele, Erz
hlungen und einen Roman ("Malina", 1971), ferner Essays und
bersetzungen, und zusammen mit Hans Werner Henze erarbeitete sie Opernlibretti. Sie starb am 17. Oktober 1973 in Rom bei einem Wohnungsbrand. Die Umst
nde ihres Todes blieben ungekl
DCharles Baudelaire (1821 bis 1867)
In "Les fleurs du mal" (Die Blumen des B
sen) legte er die Abgr
nde der menschlichen Seele blo
Baudelaire, geboren am 9. April 1821 in Paris, verlor im Alter von sechs Jahren seinen Vater. Ein Jahr sp
ter, 1828, heiratete seine Mutter einen General, dessen strenge Erziehung den Jungen bald rebellieren lie
. Als er 1838 in der Pariser Boh
me untertauchte, schickte ihn sein Stiefvater auf eine Reise nach Kalkutta. Bei Mauritius verlie
er jedoch das Schiff, kehrte nach Paris zur
ck und forderte die Auszahlung seines v
terlichen Erbes. Da er das Geld schon bald f
r Alkohol, Drogen und Frauen ausgegeben hatte, lie
ihn sein Stiefvater f
r unm
ndig zu erkl
ren.
Baudelaire bet
tigte sich nun als Journalist, Schriftsteller und
bersetzer. Seine Gedichtsammlung "Les fleurs du mal" wurde im literarischen Salon der Madame Sabatier, dem auch Flaubert angeh
rte, diskutiert und brachte ihm schlie
lich ein Verfahren wegen Gef
hrdung der Sittlichkeit. Schulden, Krankheit, eine fortschreitende L
hmung und Sprachst
rungen hinderten ihn dann an seiner weiteren Arbeit. Baudelaire starb, v
llig ausgezehrt, am 31. August 1867 in einer Anstalt in Paris.
CJames Dean (1931 bis 1955)
Nur drei Filme lie
en ihn zum Idol werden.
James Byron Dean, geboren am 8. Februar 1931 in Fairmont, Indiana, besuchte die Schauspielschule der University of California und sp
ter das renommierte "Actor
s Studio" in New York, wo er Elia Kazan kennenlernte.
Dieser vermittelte ihm nach einem gro
en Broadway-Erfolg einen Hollywood-Vertrag. Schon in seinem ersten Film, Kazans Steinbeck- Verfilmung "East of Eden" (1955), verk
rperte er den ebenso verletzlichen wie aggressiven Jugendlichen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, der mit unerbittlicher Wahrheitsliebe die sozialen Werte der Elterngeneration zerst
Ganz
hnlich war seine Rolle in "Rebel Without a Cause" im gleichen Jahr. Die Filme wurden zum Ausdruck einer ganzen Generation, f
r die Dean zur Kultfigur wurde. Noch bevor sein letzter Film, "Giant", 1956 in die Kinos kam, verungl
ckte Dean am 30. September 1955 nahe Salinas in Kalifornien mit seinem Sportwagen t
dlich.
CClaude Debussy (1862 bis 1918)
Seine Musik ist das Bindeglied zwischen Romantik und Moderne.
Der Sohn eines kleinen Gesch
ftsmannes, am 22. August 1862 in Saint-Germain-en-Laye geboren, studierte zun
chst am Pariser Konservatorium und erhielt 1884 den Rom-Preis. Zun
chst von Wagners Musik begeistert, wandte er sich unter dem Einflu
russischer (er war eng mit Mussorgski befreundet) und fern
stlicher Musik nach und nach von der Romantik ab. In "L`apr
s-midi d`un faune" (1882), nach einem Gedicht Mallarm
s, entwickelte er einen Stil, der das Pendant zum Impressionismus in der Malerei bildete - und wurde damit zum Wegbereiter der modernen Musik. Mit der Oper "Pell
as et M
lisande" schuf er eine Alternative zu Wagners Musikdrama-Konzept.
Debussy schrieb auch musiktheoretische Abhandlungen und zahlreiche Kritiken. Die Werke aus dem letzten Jahrzehnt seines Lebens zeigen klassizistische tendenzen. Er starb am 25. M
rz 1918 in Paris an Krebs.
]DAntonio Dvorak (1841 bis 1904)
Seine Symphonie "Aus der neuen Welt" ist eines der popul
rsten Werke der Musik.
Dvorak, geboren am 8. September 1841 in Nelahozeves bei Prag als Sohn eines Gastwirts, ging als 16j
hriger nach Prag, wo er zun
chst als Bratschist und Organist t
tig war. 1873 gewann er bei einem Wettbewerb ein Staatsstipendiumund wurde dank der F
rderung durch Johannes Brahms und Eduard Hanslick Professor am Prager Konservatorium.
Als Komponist schon bald weit
ber die Landesgrenzen hinaus bekannt, wurde ihm 1892 die Leitung des New Yorker Konservatoriums
bertragen. Seit 1901 war er Direktor des Prager Konservatoriums. Drei Jahre vor seinem Tod wurde Dvorak Mitglied des
sterreichischen Herrenhauses. Er starb am 01. Mai 1904 in Prag.
Seine Musik zeichnet sich durch eine au
erordentliche Melodik und Klangreichtum aus und verbindet Einfl
sse von Beethoven, Schuhmann, Brahms und Smetana mit Elementen des slawischen Volkstanzes. Neben seinen neun Symphonien f
nf symphonischen Dichtungen und neun Opern ("Rusalka", 1900) komponierte er Kirchen- und Kammermusik sowie Klavierwerke und Lieder.
EEdgar Degas (1834 bis 1917)
Das Ballett war sein Lieblingsthema.
Der am 19. Juni 1834 in Paris geborene Maler und Graphiker stammte aus einem wohlhabenden B
rgerhaus und studierte zun
chst Jura, ehe er sich an der Ecole des Beaux-Arts einschrieb. Als besonders begabter Zeichner schulte er sich an dem Klassizisten Ingres und den Malern der italienischen Fr
hrennaissance, die er w
hrend eines Italienaufenthaltes 1856 kopierte.
Zuerst malte er Historienbilder und Portraits. Seit den 70er Jahren wandte Degas sich dann jenen Darstellungsgebieten zu, mit denen er die moderne Malerei gegenst
ndlich bereichert hat: Opern- und Ballettszenen, Rennpl
tze, Szenen des t
glichen Lebens. Haltung und Bewegung sind scharf beobachtet und - oft mit impressionistischen Mitteln - wie in Momentaufnahmen wiedergegeben.
Zu diesem Eindruck tragen vor allem die alle akademische Konvention bewu
t verleugnenden Bildausschnitte mit scharf angeschnittenen Randfiguren bei. Ab 1874 stellte er oft mit den Impressionisten aus. F
r seine Ballettszenen hat Degas oft eigene Photographien als Vorlagen benutzt und sich gerne des Pastells bedient. Gegen Ende seines Lebens modellierte der fast erblindete Maler Ton- und Wachsstatuetten, die nach seinem Tod in Bronze gegossen wurden.
Er starb am 26. September 1917 in Paris.
ESir Alexander Fleming (1881 bis 1955)
Entdeckte durch Zufall eines der wichtigsten Medikamente.
Alexander Fleming, schottischer Bakteriologe, wurde am 6. August 1881 in Lochfield Darvel geboren. Nachdem er verschiedene Stipendien erhalten hatte, konnte er mit dem langersehnten Medizinstudium beginnen. W
hrend des Studiums vor allem mit der Erforschung von Bakterien befa
t, passierte ihm eines Tages das Mi
geschick, da
eine seiner m
hsam steril gehaltenen Bakterienkulturen von den Sporen eines Schimmelpilzes befallen und von diesem mit einem Geflecht und seinen Fruchtk
rpern
berzogen wurde.
Eigentlich beabsichtigte Fleming, ver
rgert
ber die unbrauchbar gewordene Kultur, diese wegzuwerfen, doch er machte die erstaunliche Entdeckung, da
sich
berall dort, wo sich der Pilz ausbreitete, keine Bakterien ansiedelten und dort, wo welche vorhanden waren, diese sogar zu Grunde gingen.
Er nannte den Stoff, ein Stoffwechselprodukt des Pilzes, Penicillin, und schaffte es schlie
lich, ausreichende Mengen zur Behandlung von Patienten herzustellen. F
r seine Verdienste, die zu den wichtigsten Entdeckungen in diesem Jahrhundert z
hlen wurde Fleming 1944 in den Adelsstand erhoben und erhielt ein Jahr sp
ter den Nobelpreis f
r Medizin.
Er starb am 11. M
rz 1955 in London.
BAntonio Stradivari (1644 bis 1737)
Einer der gr
ten Meister der Geigenbaukunst.
Stradivari, um 1644 in Cremona geboren, war Sch
ler des ber
hmten Geigenbauers Nicola Amati und machte sich um 1667 selbstst
ndig. Er entwickelte eine eigene Form der Geige mit hellem, gro
em und vollem Klang, dessen Geheimnis noch nicht restlos gekl
rt werden konnte.
Von seinen ungef
hr 2.000 Instrumenten sind heute noch etwa 540 Violinen, 50 Violoncelli und 12 Violen erhalten, deren Wert unsch
tzbar geworden ist. Stradivari starb am 18. Dezember 1737 in Cremona. Seine S
hne Francesco (1671-1743) und Omobono (1679-1742) f
hrten die Werkstatt weiter.
@Sigmund Freud (1856 bis 1939)
Der Begr
nder der theoretischen und praktischen Psychoanalyse.
sterreichische Neurologe und Psychoanalytiker Sigismund Schlomo Freud wurde am 6. Mai 1856 in Pribor (Freiberg/ Nordm
hren) geboren. Bereits 1860 siedelte seine Familie nach Wien
ber. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Medizin.
Er lernte bei dem bekannten Physiologen Ernst Wilhelm Ritter von Br
cke und f
hrte Untersuchungen
ber die Funktion des Zentralnervensystems durch (erste Publikation 1877). Nach bestandenem Examen arbeitete er zun
chst im Krankenhaus. Anschlie
end assisitierte er bei dem Psychiater Theodor Meynert, dem Autor der Strukturlehre der Gro
hirnrinde. Hierbei entdeckte Freud die schmerzstillende Wirkung des Kokains.
1885 schlossen sich weitere Studien bei J.M.Charcot in Paris an. Zur
ckgekehrt nach Wien, heiratete er Martha Bernays und gr
ndete eine Privatpraxis. Aus der engen Zusammenarbeit mit dem Physiologen Josef Breuer entwickelte Freud das psychoanalytische Therapieverfahren. Er gewann seine grundlegenden Einsichten in die Triebstruktur menschlichen Verhaltens.
Als Prim
rtrieb erkannte Freud den Geschlechtstrieb. Die starke emotionale Bindung seiner Patienten schien ihn in der Richtigkeit dieser Annahme zu best
tigen. Nach
Freud ergeben sich Fehlentwicklungen, die zu Neurosen f
hren, vor allem durch Unterdr
ckung der Triebhaftigkeit des Menschen.
Er entwickelte aufgrund dieser Erkenntnisse das Verfahren der Psychoanalyse als Heilverfahren bei seelischen St
rungen und Neurosen. 1899 erschien sein gro
es Werk "Die Traumdeutung". Freud versuchte darin den Traum "zur
bersetzen", ihn f
r die Patienten verstehbar zu machen und die unbewu
ten W
nsche, die ihm zugrunde lagen, zu erkl
ren. 1902 wurde Freud zum au
erplanm
igen Professor ernannt.
Es folgten Begegnungen mit Wilhelm Stekel, Karl Abraham und vor allem mit C.G.Jung, den er stark beeinflu
te. 1923 erkrankte Freud an Gaumenkrebs. Von diesem Leiden wurde er bis zu seinem Tod mehr als anderthalb Jahrzehnte erheblich strapaziert. In dieser Zeit entwickelte sich seine Tochter Anna Freud immer st
rker zum Sprachrohr seine Forschungen und Erkenntnisse.
Die Nationalsozialisten verbrannten 1933 Freuds B
cher, 1938 ging er in die Emigration nach London. Dort starb er am 23. September 1939 an einem inoperablen Kiefertumor. Freuds Lehre, h
ufig kritisiert und abgelehnt, hat bahnbrechend auf den gebieten der Psychologie, Psychiatrie Philosophie und Anthrpologie gewirkt.
FDModest Petrowitsch Mussorgski
(1839 bis 1881)
Erneuerer der russischen Musik.
Der am 21. M
rz 1839 in Karewo geborene russische Komponist fand schon fr
h zu den Neuerern der russischen Musik, zu Rimski-Korsakow, Borodin und Balakirew, die sich auf Tradition und Gr
e ihrer Heimat besannen. Urspr
nglichkeit, Farbenreichtum und Gewalt seiner musikalischen Sprache beeinflu
te auch die westeurop
ische Musik, etwa Debussy.
Mussorgskis Hauptwerk ist die Oper "Boris Godunow", die wie viele Werke des Autodidakten von Rimski-Korsakow erg
nzt und auff
hrbar gemacht wurde. Sie zeigt besonders typisch das Nebeneinander von Vitalit
t, Melancholie und religi
ser Versunkenheit.
Seine zahlreichen weiteren Opernpl
ne kamen
ber Entw
rfe und Fragmente nicht hinaus. Au
erdem schrieb Mussorgski Lieder, Orchesterwerke ("Die Nacht auf dem kahlen Berge") und den durch die Gem
lde seiner Freunde Nicolai und Hartmann inspirierten Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung", der sp
ter von Maurice Ravel orchestriert wurde.
Mussorgski starb einsam und v
llig mittellos am 28. M
rz 1881 in St. Petersburg.
Table1
"Revision
Index1
ColA1
FTheodor Fontane (1819 bis 1898)
Einer der gr
ten realistischen deutschen Erz
hler des 19. Jahrhunderts.
Henri Th
odore Fontane entstammte einer Hugenottenfamilie, wurde am 30. Dezember 1819 in Neuruppin geboren und zun
chst wie sein Vater Apotheker. 1849 gab er den Beruf auf und arbeitete als freier Schriftsteller und Korrespondent bei der "Dresdener Zeitung".
Er hatte zwischenzeitlich unter anderem in Cottas "Morgenblatt" erste Gedichte und kleine Romane ver
ffentlicht und sein Interesse am Journalismus entdeckt. 1855 ging er als halbamtlicher Presseagent im Auftrag der Regierung nach London, kehrte 1859 nach Berlin zur
ck und arbeitete ab 1860 in der Redaktion der "Kreuz-Zeitung".
Mit seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" begann er 1862, beendete sie jedoch erst 1882. In den Jahren 1864-70 arbeitete er als Kriegsberichterstatter, geriet in franz
sische Gefangenschaft und wurde auf der Ile d`Oleron interniert. Auf Betreiben Bismarcks hin freigelassen, kehrte er nach Berlin zur
ck und arbeitete als Theaterkritiker bei der "Vossischen Zeitung".
1892 erkrankte er an einer Gehirnan
mie und starb am 20. September 1898 in Berlin. Fontane begann, angeregt durch Stoffe aus der schottisch-englischen und preu
ischen Geschichte, als Balladendichter ("Archibald Douglas", "John Maynard", "Herr von Ribbeck im Havelland"). Seine gro
en Zeitromane "Irrungen und Wirrungen" (1888), "Frau Jenny Treibel),(1893), "Effie Briest", 1899), in denen er treffsicher die Personen und gesellschaftlichen Zust
nde seiner Zeit darstellte, entstanden erst in einem Alter von nahezu 60 Jahren.
Mit ihnen hatte er den modernen deutschen Gesellschaftsroman geschaffen, vergleichbar mit den franz
sischen Realisten Flaubert und Balzac.
DRobert Musil (1880 bis 1942)
Er schrieb einen der gro
en modernen Romane.
Der am 6. November 1880 in Klagenfurt geborene Sohn eines Ingenieurs besuchte 1892-97 verschiedene milit
rische Bildungsinstitutionen. Die dort gemachten Erfahrungen verarbeitete er in seinem pubert
tsroman "Die Verwirrungen des Z
glings T
rless" (1906).
1898 verlie
er die Technische Milit
rakademie, um in Br
nn Maschinenbau zu studieren. Nachdem er die Ingenieurspr
fung abgelegt hatte, entschlo
er sich, mit dem von seinem Vater vorgezeichneten Weg zu brechen, und ging 1903 nach Berlin um dort Philosophie und Psychologie zu studieren.
Mit einer Arbeit
ber Ernst Mach promovierte er zum Doktor der Philosophie. Nachdem ihn der I. Weltkrieg nochmals zur
ck zum Milit
r zwang, lebte er ab 1923 bis zu seinem Lebensende am 15. April 1942 in Genf als freier Schriftsteller. W
hrend dieser Zeit entstand sein umfangreiches Hauptwerk "Der Mann ohne Eigenschaften", das die gesellschaftlichen Verh
ltnisse der untergehenden Donaumonarchie mit ironischer Skepsis darstellt.
EGustav Mahler (1860 bis 1911)
Mittler zwischen der Sp
tromantik und Neuer Musik.
Der am 7. Juli 1860 im m
hrischen Kalischt geborene
sterreichische Komponist und Dirigent studierte am Wiener Konservatorium und begann schon fr
h seine Dirigentenlaufbahn, die ihn nach Leipzig, Budapest, Hamburg und Wien f
hrte. Hier war er 1897-1907 Direktor der Hofoper und leitete 1898-1901 auch die Wiener Philharmoniker.
1907 wurde Mahler Gastdirigent der Metropolitan Opera in New York und 1909 Leiter der New Yorker Philharmonie. Kurz vor seinem Tod kehrte er nach Wien zur
ck. Mittelpunkt seines kompositorischen Schaffens sind Symphonie und Lied. Wie sein Lehrer Anton Bruckner schuf er neun Symphonien, eine zehnte blieb Fragment.
Der Romantik verpflichtet, verarbeitete er volkst
mliche Themen mit den Mitteln der Montage, der Verfremdung und Ironisierung und nahm damit musikalische Gestaltungsweisen der heutigen Zeit vorweg, so da
er zun
chst nur von wenigen verstanden wurde.
Mahlers Symphonien sind immer wieder von vokalen Partien durchsetzt. Durch Einsatz von Solisten und Ch
ren erreicht er besonders in den Schlu
tzen oratorienhafte Wirkungen. Sein Wohl volkst
mlichstes Werk ist "Das Lied der Erde" (1908) nach alten chinesischen Gedichten.
Den "Kindertotenliedern" (1901-04) liegen Texte von Friedrich R
ckert zugrunde. Au
erdem vertonte er auch Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn". Er starb am 18. Mai 1911 in Wien.
|DAntoine de Saint-Exup
(1900 bis 1944)
"Der kleine Prinz" machte ihn weltber
Der am 29. Juni 1900 in Lyon als Marie Roger Graf von Saint-Exup
ry geborene Schriftsteller kam 1921 in der Armee zur Fliegerei und wurde 1926 Postflieger. Vom Fliegen handeln alle Werke. "Courrier Sud" (S
dkurier, 1929) beschreibt die Spannung zwischen der Freiheit in den Wolken und der Erstarrung des Lebens in der Gro
stadt.
"Vol de nuit" (Nachtflug, 1931) ist die spannende Geschichte vom Pioniergeist der Piloten und "Pilote de guerre" (Flug nach Arras, 1942) die Geschichte eines Kampfpiloten, der einen v
llig sinnlosen und gef
hrlichen Einsatz fliegt. Das M
rchen f
r Erwachsene "Le petit prince" (Der kleine Prinz), schrieb Saint-Exup
ry 1943.
hrend in Europa der II. Weltkrieg tobte, beschwor er hier die Vision einer sch
nen Welt, die alleine Kinder erkennen k
nnen - ein Appell an die Erwachsenen, von den Kindern zu lernen. Am 31. Juli 1944 startete Saint-Exup
ry von Sardinien aus zu seinem letzten Flug. Seine Maschine wurde wahrscheinlich
ber Korsika von einem deutschen Aufkl
rungsflugzeug abgeschossen, und Saint-Exup
ry blieb verschollen.
TCAnt
nio de Oliveira Salazar
(1889 bis 1970)
Der portugiesische Caudillo.
Der portugiesische Politiker wurde am 18. April 1889 in Vimeiro geboren. Als Sch
tzling einer Milit
rjunta wurde der Professor f
r Volkswirtschaft und Finanzwissenschaft in Coimbra (seit 1916) 1928 Finanyminister mit umfassender Vollmacht.
Von 1932-68 Ministerpr
sident, st
tzte er seine Herrschaft auf eine autorit
re katholisch-st
ndestaatliche Verfassung (1933), auf Armee, Polizei und Kirche. Im Spanischen B
rgerkrieg unterst
tzte er Franco mit 18.000 Freiwilligen. Im II. Weltkrieg blieb Portugal neutral, wurde dann jedoch NATO-Mitglied.
Salazars sp
tere Regierungsjahre waren durch den Kampf gegen die Unabh
ngigkeitsbewegung in Angola, Mocambique und Guinea-Bissau gepr
gt. Er starb zwei Jahre nach seiner Abl
sung am 27. Juli 1970 in Lissabon an einem Schlaganfall.
tFHans Sachs (1494 bis 1576)
"Ein Schuster und Poet dazu".
Der Sohn eines Schneidermeisters wurde am 5. November 1494 in N
rnberg geboren, besuchte die Lateinschule und war ab 1508 Schusterlehrling. Den Meistergesang, die vom Minnegesang abgeleitete, nach strengen Regeln von Handwerkern betriebene Dichtkunst, lernte er durch den Weber Leonard Nunnenbeck.1511-16 begab er sich, wie damals
blich auf Wanderschaft und kn
pfte dabei
berall Beziehungen zu den Singschulen. 1517 kehrte er nach N
rnberg zur
ck und lie
sich dort als Meister nieder.
Neben dem Meistergesang beherrschte Sachs auch die Reimrede und das Drama; oft bearbeitete er den gleichen Stoff in mehreren Gattungen. Er schrieb etwa 4.000 Meisterlieder und gab 1561 die Zahl seiner St
cke mit 208 an, davon allein 85 f
r das N
rnberger Fastnachtsspiel.
Es sind jedoch nur wenige Werke erhalten, darunter die "Dialoge" (1524) und das Gedicht "Die Wittembergisch Nachtigall" (1524), in denen Sachs f
r Luther und die Reformation Partei ergriff, und mehrere seiner Fastnachtsspiele. Die in verschiedenen Varianten des Knittelverses abgefa
ten Werke, in denen er trotz derber Sp
e die Moral des ehrbaren B
rgertums vertrat, machten Sachs schon zu Lebzeiten zum "ber
hmtesten deutschen Poeten".
In der Zeit des Barock und der Aufkl
rung wurde er geringsch
tzig abgelehnt und geriet weitgehend in Vergessenheit. Erst Sturm und Drang und besonders die Romantiker entdeckten ihn neu. Goethe schrieb 1776 das Gedicht "Hans Sachsens poetische Sendung", aber vor allem durch Wagners Oper "Die Meistersinger von N
rnberg" wurde er wieder popul
r. Hans Sachs starb am 19. Januar 1576 in N
rnberg.
CAntonio Salieri (1750 bis 1825)
Lehrer Beethovens, Schuberts und Liszts.
Der italienische Opernkomponist, am 18. August 1750 in Legnano bei Verona geboren, kam in jungen Jahren nach Wien und wurde dort von Gluck gef
rdert. Im Karneval 1770 deb
tierte er mit der Oper "L
amour innocente" am Hoftheater und wurde zwei Jahre sp
ter Hofkomponist und Dirigent.
1792 komponierte er das "Te Deum" zur Kr
nung von Kaiser Franz II.. Kurz nach seinem 50j
hrigen Jubil
um im Wiener Hofdienst starb er am 7. Mai 1825. Bei der Beerdigungsfeier wurde sein eigenes Requiem gespielt. Er war in Wien Lehrer von Beethoven, Schubert und Liszt.
Der nie ausger
umte Verdacht er habe seinen Konkurrenten Mozart vergiftet, hat seinem Ansehen nachhaltig geschadet. Die Mordtat konnte ihm aber nicht nachgewiesen werden.
BEgon Schiele (1890 bis 1918)
Seine Aktdarstellungen wurden als Pornographie verurteilt.
sterreichische Maler und Zeichner wurde am 12. Juni 1890 in Tulln an der Donau geboren und studierte 1906-09 an der Wiener Akademie. Seine fr
heren Bilder sind dem Wiener Jugendstil, vor allem Gustav Klimt, verpflichtet. Ab 1908 trat an die Stelle der dekorativen Jugendstilornamentik mehr und mehr eine in nerv
sen Linien und Pinselstrichen die Psyche sezierenden Expressivit
Zu den Hauptwerken Schieles, der 1912 eine Haftstrafe wegen angeblicher Pornographie verb
en mu
te, geh
ren "Mutter und Tod", 1911, "Liebespaar", 1913, und "Umarmung", 1917. Der K
nstler starb am 31. Oktober 1918 in Hiertzing bei Wien an einem Lungenleiden.
DArthur Schnitzler (1862 bis 1931)
Literarisches Gegenst
ck zu Siegmund Freud.
Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien als Sohn eines Medizinprofessors geboren, studierte ebenfalls Medizin und war Assistenzarzt an der Wiener Poliklinik, bis er sich dann mehr und mehr seinen literarischen Arbeiten widmete. Er geh
rte zum Kreis "Junges Wien" und war mit Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten und Karl Kraus befreundet.
Wegen seiner Novelle "Leutnant Gustl" (1901) wurde ihm der Offiziersrang abgesprochen, auch kam es wegen der Auff
hrung seines Theaterst
cks "Der Reigen" 1903 zu einer Gerichtsverhandlung, die allerdings folgenlos blieb. Schnitzler, der als Erz
hler die Atmosph
re der Wiener Gesellschaft um die Jahrhundertwende auf einzigartige Weise einfing, verwendete schon vor James Joyce das Stilmittel des sogenannten inneren Monologs.
In seinen Theaterst
cken vermochte er dank seiner psychologisch-analytischen Sch
rfe und einer ironischen Distanziertheit die Probleme seiner Epoche, vor allem die b
rgerliche Dekadenz und den Antisemitismus, ohne erhobenen Zeigefinger darzustellen. Zu den bekanntesten St
cken z
hlt neben dem "Reigen" auch "Professor Bernhardi" (1912).
Schnitzler starb am 21. Oktober 1931 in Wien.
CMoritz von Schwind (1804 bis 1871)
Gestalter der deutschen Sagen- und M
rchenwelt.
Der am 21. Januar 1804 in Wien geborene Maler und Zeichner ging, nachdem er die Wiener Kunstakademie absolviert hatte, 1828 nach M
nchen zu Peter von Cornelius, der ihn in die Monumentalmalerei einf
hrte. Dort wurde er Professor f
r Kunst, dozierte aber auch in Frankfurt am Main.
chst war er vor allem als Illustrator f
r die "Fliegenden Bl
tter" und die "M
nchener Bilderbogen" t
tig. Neben stimmungsvollen Tafelbildern ("Der Ritt des Falkensteiners", 1843/44; "Die Morgenstunde", 1858; "R
Schwind wurde durch seine illustrative, poetisch-gem
tvolle Kunst zu einem der Hauptmeister der deutschen Sp
tromantik. Seit 1847 war er Akademieprofessor in M
nchen. Er starb am 8. Februar 1871 in Niederp
cking bei Starnberg.
FWilliam Shakespeare (1564 bis 1616)
Der gr
ter Dramatiker der Neuzeit.
Der Sohn eines beg
terten Gewerbetreibenden kam am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon zur Welt und besuchte die dortige Lateinschule. Mit 18 Jahren heiratete Shakespeare die acht Jahre
ltere Anne Hathaway, mit der er drei Kinder, darunter Zwillinge, hatte.
Wahrscheinlich arbeitete er eine kurze Zeit als Lehrer, ging aber um 1586 nach London, um sich dort einer der zahlreichen Schauspielertruppen anzuschlie
en, wo er sich als Schauspieler, Regisseur und B
hnenautor bet
tigte. Er wurde Mitbesitzer des Globe Theatre und Teilhaber der Theatergruppe "Chamberlain`s Men", die ab 1603 unter k
niglicher Protektion stand und sich "King`s Men" nannte.
Shakespeares Wirkungsgeschichte ist mit keinem anderen neuzeitlichen Theaterschriftsteller vergleichbar. Sein Schaffensbeginn f
llt zusammen mit dem H
hepunkt der Regierung Elisabeths I. von England und einer nationalen Hochstimmung, hervorgerufen durch den Sieg
ber die spanische Armada 1588. Das Vordringen der Renaissanceideen unterst
tzte die neue Generation intellektueller St
ckeschreiber wie Christopher Marlowe und Shakespeare, die volkst
mliche und humanistische Elemente in ihren Werken verkn
pften.
Shakespeares dramatisches Werk umfa
te 35 St
cke, an weiteren hat er ma
geblich mitgearbeitet. Mit seinen fr
hen Geschichtsdramen wie "Richard III." (1593) reagierte er auf das neuerwachte Interesse an der nationalen Vergangenheit, ab 1595 schrieb er seine poetischen Dramen wie "Romeo und Julia". Ein H
hepunkt seines Werks sind die Kom
dien "Wie es euch gef
llt", "Viel L
rm um nichts" und "Was ihr wollt" (um 1600).
Shakespeare, der sich 1612 auf seinen Besitz in Stratford zur
ckzog, starb in seinem Geburtsort am 23. April 1616.
@George Bernard Shaw (1856 bis 1950)
"Die b
sartigsten Cliquen bestehen aus einem einzelnen".
Der gr
te englischsprachige Dramatiker des 20. Jahrhunderts hat in seinem umfangreichen Werk mit Witz und Ironie die Gesellschaft und Moral seiner Zeit kritisiert und einen neuen, vom Common sense geleiteten, unkonventionellen Menschen propagiert. Shaws fr
he Dramen lehnen sich formal an Ibsen an, weisen aber als Besonderheit auch schon witzige Dialoge und das Paradoxon auf und lassen seine Ab
sicht, n
mlich die Gesellschaftsreform, erkennen.
Bekannt sind "Frau Warrens Gewerbe" (1898) sowie "Caesar und Cleopatra" (1901) geworden. Der am 26. Juli 1856 in Dublin geborene Schriftseller wendet sich in "John Bull
s Other Island" entschieden gegen die in England
bliche Verunglimpfung Irlands. In "The doctor`s dilemma" prangert er die Kurpfuscherei an und in "Candida" die verlogene Ehrenmoral. In "Saint Joan" von 1923 zeichnet Shaw eine reine, unkonventionelle Frauengestalt, in der sich sein Glaube an die Lebenskraft ("life force"), die durch das gro
e Individuum die Menschheit in eine bessere Zukunft f
hrt ausspricht, ebenso wie schon in "Man and Superman" von 1903 und in "Back to Methuselah" von 1921, einem St
ck, in dem - an Nietzsche anklingend - der
bermensch gefeiert wird.
In den sp
teren Dramen dominiert meist die politische Satire ("Der Kaiser von Amerika", 1929). Shaw verfa
te auch zahlreiche kunst und literaturkritische, sozialkritische und politische Schriften. Er war Mitbegr
nder der "Fabian Society", deren Ziel eine gem
igte Sozialisierung Englands war. Am 2. November 1950 starb er in Ayot Saint Lawrence, Herfortshire.
EMary Wollstonecraft Shelley
(1797 bis 1851)
Ihr "Frankenstein" ist eine Metapher f
r verantwortungslose Wissenschaft.
Die am 30. August 1797 in London geborene Tochter des Schriftstellers William Goldwin und der Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft (die kurz nach ihrer Geburt starb) brannte als 17j
hrige mit dem verheirateten Percy Bysshe Shelley durch und lebte mit ihm zun
chst auf dem Kontinent.
Sie heirateten 1816 nach dem Selbstmordversuch seiner ersten Frau. Das Paar machte die Bekanntschaft Lord Byrons, und in dessen Schweizer Villa, wo sich G
ste und Gastgeber, beeindruckt durch schaurige Erz
hlungen der deutschen Romantiker, die Zeit mit Spukgeschichten vertrieben, entstand der Roman "Frankenstein oder der moderne Prometheus", mit dem die noch nicht 20j
hrige Mary Shelley gleich zwei literarische Genres, Horror und Science-fiction, begr
ndete.
Die Fabel vom Wissenschaftler, der ein Gesch
pf aus Leichenteilen zusammensetzt und zum Leben erweckt, das sich schlie
lich gegen ihn wendet, hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren, wenn auch die vielen Verfilmungen, vor allem mit Boris Karloff, die psychologisch durchdachte Handlung sehr verf
lschen.
Mary Shelley schrieb noch weitere Romane, darunter den Zukunftsroman "The Last Man". Sie starb am 1. Februar 1851 in London.
DGeorges Simenon (1903 bis 1989)
Die Gesamtauflage seiner B
cher bel
uft sich inzwischen auf 500 Millionen Exemplare.
Der franz
sisch-belgische Schriftsteller wurde am 13. Februar 1903 in L
ttich geboren und sollte urspr
nglich Priester werden, entdeckte aber schon mit 16 Jahren das Schreiben. Bis 1922 war Simenon Lokalreporter. In dieser Zeit erschien sein erster Roman, der die L
tticher Lebensgewohnheiten karikierte.
Nach seinem Wehrdienst ging er nach Paris und arbeitete auch hier zun
chst als Reporter, entschlo
sich jedoch bald, freier Schriftsteller zu werden. Da er seinen Lebensunterhalt verdienen mu
te, war er nicht sehr w
hlerisch mit seinen Themen. Er schrieb Liebes- und Abenteuerromane, sogar Pornographisches und zeigte eine unglaubliche Produktivit
Nicht selten lieferte er an einem Tag 80 bis 100 druckfertige Seiten. 1930 begann er mit der Maigret-Serie und schuf so eine der ber
hmtesten Kommissarfiguren des 20. Jahrhunderts. Seine sogenannten Non-Maigret-Romane wurden als literarische Meisterwerke gefeiert, und auch die ab 1973 folgenden autobiographischen Schriften waren erfolgreich.
Simenon starb hochbetagt am 4. September 1989 in Lausanne.
CBedrich (Friedrich) Smetana
(1824 bis 1884)
nder der nationaltschechischen Musik.
Der Sohn eines Baumeisters, geboren am 2. M
rz 1824 im ostb
hmischen Leitomischl, besuchte ab 1843 das Konservatorium in Prag, lernte dort Robert Schumann kennen und konnte ab 1848 mit der Unterst
tzung von Franz Liszt eine eigene Musikschule er
ffnen.
Da er in seinem Land nicht gen
gend Anerkennung fand, nahm er 1856 die Stelle eines Musikdirektors in G
teborg an, kehrte 1861 wieder nach Prag zur
ck und wurde 1866 Dirigent am Nationaltheater. Der fast v
llige Verlust seines Geh
rs zwang ihn, diese Anstellung 1874 aufzugeben.
Er starb am 12. Mai 1884 in der Landesheilanstalt in Prag. Seine Oper "Die verkaufte Braut" (1866), der Zyklus von sechs symphonischen Dichtungen unter dem Titel "Mein Vaterland", darunter "Die Moldau" (1874-79), und das Streichquartett e-Moll "Aus meinem Leben" (1876) erlangten internationale Bedeutung.
HSokrates (ca. 470 bis 399 vor Christus)
Der Weiseste unter den Weisen, der wu
te, das er nichts wu
Sokrates wurde um 470 vor Christus als Sohn eines Steinmetzen und einer Hebamme in Athen geboren. Er hat seine Vaterstadt nur zur Teilnahme an Feldz
gen verlassen, bei denen er sich durch Mut und Tapferkeit auszeichnete. Seine
ere Erscheinung, nach den erhaltenen Bildnissen zu urteilen, entspricht weder dem herk
mmlichen Bild eines Griechen noch dem eines Philosophen, deutet doch seine ganze Haltung eher auf einen Handwerker hin - der er ja der Herkunft nach auch war.
Den erlernten Beruf des Vaters vernachl
ssigte er aber fr
hzeitig und ebenso seine Familie (sprichw
rtlich sind die Vorw
rfe seiner Frau Xanthippe geworden), um sich ganz der Lehrert
tigkeit zu widmen, zu der er sich berufen f
hlte und die in dieser Art v
llig neu war.
Tag f
r Tag bewegte sich Sokrates, einfach, fast
rmlich gekleidet, auf den Stra
en und Pl
tzen von Athen. Eine bunte Schar von Sch
lern umgab ihn, unter ihnen viele J
nglinge aus den ersten Familien der Stadt. Er lehrte unentgeltlich und lebte von der Gastfreundlichkeit seiner Sch
Das Lehren vollzog sich ganz im Gespr
ch, in einem Frage-und-Antwort-Spiel. Dabei wandte sich Sokrates nicht nur an seine Sch
ler, sondern redete mit Vorliebe Passanten an. Regelm
ig mit harmlosen Fragen beginnend, dann immer weiterfragend und nicht lockerlassend, f
hrte er das Gespr
ch allm
hlich auf allgemeine philosophische Fragen wie : Was ist Tugend ? Wie gewinnen wir Wahrheit ? Welche ist die beste Staatsverfassung ?
Dabei trieb er seinen Gespr
chspartner immer weiter in die Enge, bis dieser sein Nichtwissen eingestand - und Sokrates hatte erreicht, was er erreichen wollte. Politisch hatte sich Sokrates f
r die aristokratische Partei entschieden. Als nach einem Umsturz die demokratische Partei wieder an die Macht kam, klagte man Sokrates im Jahre 399 vor Christus der Gottlosigkeit und der Verf
hrung der Jugend an. Seine mutige Verteidigungsrede ist in der Wiedergabe Platons erhalten.
Sokrates wurde zum Tode verurteilt und mu
te den Schierlingsbecher trinken. Er lehnte es ab, um Gnade zu bitten, und lie
sich auch nicht zur Flucht bewegen.
DAlbert Speer (1905 bis 1981)
"Ich habe einem Regime gedient, dessen eigentliche Energie auf die Menschenausrottung gerichtet war".
rnberger Proze
war der einstige Architekt und "Freund" Hitlers einer der wenigen, die sich zu ihrer Mitschuld an den namenlosen Verbrechen des Nationalsozialismus bekannten: Albert Speer, geboren am 19. M
rz 1905 in Mannheim, war 1931 der NSDAP beigetreten und Bewunderer Hitlers geworden.
Er stieg rasch auf, organisierte Weiheveranstaltungen und Reichsparteitage, baute unter anderem die Neue Reichskanzlei (1939) und wurde 1942 Reichsminister f
r Bewaffnung und Munition. Unter seiner F
hrung erreichte die deutsche Kriegswirtschaft enorme Produktionszahlen (H
hepunkt 1944) - und das trotz zunehmender massiver Bombenangriffe auf Fabriken und Verkehrswege.
rz 1945 widersetzte sich Speer der Anordnung Hitlers, mit einer Taktik der "verbrannten Erde" die Alliierten aufzuhalten ("Nero-Befehl"), und konnte so noch manche wichtige Einrichtung retten. Das bewahrte ihn nicht vor schwerer Strafe: 1946 zu 20 Jahren Haft verurteilt, blieb er die volle Zeit im Kriegsverbrechergef
ngnis Spandau.
Nach seiner Haftentlassung ver
ffentlichte er ungew
hnlich erfolgreiche Memoirenb
nde. Er starb am 1. September 1981 in London.
bECarl Spitzweg (1808 bis 1885)
Humoristischer Genremaler der Biedermeierzeit.
Spitzweg wude am 4. Februar 1808 in M
nchen geboren. Er war eigentlich Apotheker, entschlo
sich aber nach einer Krankheit, Maler zu werden. Er kopierte Werke alter Meister in der Alten Pinakothek in M
nchen, entwickelte dann aber durch Kontakte mit zeitgen
ssischen, realistisch orientierten Malern wie Eduard Schleich eine delikate, fleckige Malweise, die vor allen in Landschaftsdarstellungen die impressionistische Malerei vorwegnimmt.
Seine kleinformatigen Genrebilder geben die Welt des B
rgers - und Spie
rgers - seiner Zeit wieder. Sie sind nach wie vor beliebt, weil sie humorvoll und ironisch angelegt sind. Ber
hmt ist "Der arme Poet" (1839), in dem hohe Dichtkunst und j
mmerliche Lebensverh
ltnisse des Dichters einen absurden Gegensatz bilden, oder auch der B
cherwurm" auf der Leiter.
Bilder wie "Der Kakteenfreund", "Im Dachst
bchen" , "Spnaisches St
ndchen" oder "Der Hypochonder" wurden einem breiten Publikum bekannt. Spitzwegs Darstellungen sind voller Detailbeobachtung und einf
hlsamer Psychologie. Er durchschaut die von ihm geschaffenen Idyllen durchaus als enge Verh
ltnisse, die skurrile Menschen erzeugt.
Er war selbst ein ausgesprochener Eigenbr
tler. 1868 wurde er zum Ehrenmitglied der M
nchener Akademie der Bildenden K
nste ernannt. Er starb am 23. September 1885.
+CErnst R
diger Graf von Starhemberg
(1638 bis 1701)
Meister der Verteidigung.
In hellen Haufen berannten die T
rken 1683 Wien, doch die Stadt hielt. Das Hauptverdienst daran hatte R
diger Graf von Starhemberg, am 12. Januar 1638 in Graz geboren und bew
hrt in den Kriegen gegen Franzosen und T
rken in den 60er Jahren. Er war 1680 zum Wiener Stadtkommandanten ernannt worden, als die kaiserlichen Kr
fte weitgehend im Kampf gegen die Reunionspolitik Ludwig XIV. gebunden waren.
Starhemberg konnte daher nur auf Verteidigung setzen und bauten die Befestigungen der Stadt so geschickt aus, da
er zwei Monate lang gegen die vielfache
bermacht bis zum Entsatz durch das Heer unter Polenk
nig Johann III. Sobieski standhalten konnte, wof
r er zum Feldmarschall ernannt wurde.
Er starb am 4. Januar 1701 in Wien.
rst Ernst R
diger Starhemberg
(1899 bis 1956)
Er floh vor seinen einstigen Mitstreitern.
Er wandelte sich vom Anh
nger zum Feind Hitlers: Ernst R
diger Starhemberg, geboren am 10. Mai 1899 im ober
sterreichischen Eferding, war im I. Weltkrieg noch kurze Zeit Soldat, verlor dann seinen Adelsrang, studierte Jura und war in rechtsradikalen Kreisen aktiv.
1923 nahm er am Hitler-Putsch in M
nchen teil, kehrte nach dessen Scheitern nach
sterreich zur
ck und trat 1928 in den Heimatschutz ein, den er 1930-36 f
hrte. Starhemberg wandte sich vom Nationalsozialismus ab, propagierte einen autorit
sterreichsichen St
ndestaat mit Anlehnung an Italien (Austrofaschismus) und wurde 1930 Innenminister.
1934
bernahm er die F
hrung der Vaterl
ndischen Front und die Vizekanzlerschaft unter Schuschnigg, verlor aber mit der Ann
herung Italiens an Deutschland an Einflu
und ging 1937 ins Einflu
und ging 1937 ins Exil. 1940 k
mpfte Starhemberg auf franz
sischer Seite gegen die Wehrmacht, floh nach der Niederlage nach England und S
damerika und kehrte erst kurz vor seinem Tod (15.3.1956) nach Schruns in Vorarlberg zur
CCharlotte von Stein (1742 bis 1827)
Eine nahe Freundin Goethes.
Die Tochter des Hofmarschalls von Schardt, geboren am 25. Dezember 1742 in Eisenach, wurde 15j
hrig Hofdame der Herzogin Amalie in Weimar und heiratete den herzoglichen Stallmeister Friedrich Freiherr vom Stein. Die Ehe war nicht gl
cklich. Goethe lernte die sieben Jahre
ltere Mutter von sieben Kindern kurz nach seiner Ankunft in Weimar im November 1775 kennen und verliebte sich in sie.
lf Jahre, bis zur Italienreise, w
hrte die enge Freundschaft, die das Schaffen und die Pers
nlichkeitsentwicklung des Dichters stark beeinflu
te. Von der Entt
uschung Charlottes nach Goethes Verbindung mit Christiane Vulpius legte ihre Trag
die "Dido" (1794) Zeugnis ab.
Dennoch kn
pfte sie zu Ende ihres Lebens wieder freundschaftliche Bande mit ihm. Ihre Briefe an Goethe blieben der Nachwelt jedoch vorenthalten, denn sie forderte sie zur
ck und verbrannte sie. Frau von Stein starb am 6. Januar 1827 in Weimar.
EAdalbert Stifter (1805-1868)
In seinen Werken vernimmt man das "Rauschen des B
hmerwaldes".
Der wohl gr
te Erz
hler wurde am 23. Oktober 1805 in Oberplan im B
hmerwald geboren. Nach dem Studium in Wien verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Privatlehrer und Maler. Als er 1848 zum Schulinspektor in Linz ernannt wurde, waren bereits seine Erz
hlungen (u.a. "Brigitta", "Der Hochwald", "Abdias") in einem sechsb
ndigen Werk unter dem Titel "Studien" erschienen.
Der Einflu
der Romantik Jean Pauls ist in diesen fr
hen Werken unverkennbar. Hier setzten sich schon Stifters Grundthemen durch: die zarten, durch ein Zuviel an Leidenschaft gef
hrdeten Beziehungen zwischen jungen Menschen, die ethische Ert
chtigung in Ehe und Familie, die Natur als Offenbarung g
ttlicher Ordnung.
In der Vorrede zu den "Bunten Steinen" fand er die Formel vom "sanften Gesetz", das den sittlichen Menschen und die stille Natur im Einklang sieht. In seinem Bildungsroman "Nachsommer", den Nietzsche die vollkommenste deutsche Prosadichtung nannte, geht es Stifter um die reine Harmonie und die
berwindung des Zwiespaltes auf der Ebene h
herer Bildung.
In dem episch breiten Romanwerk "Witiko" versuchte er im R
ckgriff auf die mittelalterliche Geschichte, die gro
e Ordnung in der Einheit von Endlichem und Unendlichem zu gestalten. Stifter setzte, seit 1863 unheilbar erkrankt, w
hrend eines Schmerzanfalls am 28. Januar 1868 in Linz seinem Leben ein Ende.
ETheodor Storm (1817 bis 1888)
Der "Husumerei" blieb er zeitlebens verpflichtet.
Der Hauptvertreter des poetischen Realismus wurde am 14. Dezember 1817 in Husum als Sohn eines angesehenen Advokaten geboren und wurde 1843 Rechtsanwalt in seiner Geburtsstadt. Wegen seines Eintretens f
r die Erhebung der Elbherzogt
mer gegen die d
nische Herrschaft verlor er 1852 sein Amt und war bis 1864 in Heiligenstadt und Potsdam im preu
ischen Justizdienst. Danach setzte er seine Laufbahn im mittlerweile preu
ischen Husum fort.
Storms Lyrik steht zwischen Sp
tromantik und Realismus und kreist um die heimatliche Landschaft sowie Liebe und Ehe. Unmittelbarkeit des Gef
hls, Musikalit
t der Sprache und wehm
tige Stimmung kennzeichnen seine Verse. Als lyrischer Stimmungsk
nstler erweist sich der Friese auch in seinen 58 Novellen.
hrend der schmerzlich-melancholische Ton in "Immensee" oder "Angelika" oft die Grenze des Sentimentalen
bersteigt, findet Storm sp
ter zu einer handlungsbetonten, realistischen Form und schuf mit "Aquis submersus" oder "Zur Chronik von Grieshuus" auch archaisierende historische Chroniknovellen.
Sein Sp
twerk "Der Schimmelreiter", das vom Kampf eines d
monischen Menschen gegen die Elemente berichtet, f
hrt an die Grenzen von Mythos und Psychologie. Sein Werk wurde wegweisend f
r den Impressionismus und Neuromantik und beeinflu
te Rainer Maria Rilke und Thomas Mann.
Storm starb am 4. Juli 1888 in Hademarschen in Holstein.
@Jonathan Swift (1667 bis 1745)
Sein "Gulliver" wird als Jugendbuch mi
verstanden.
Swift wurde am 30. November 1667 in Dublin geboren. Nach dem Studium der Theologie war er ab 1689 Sekret
r des englischen Staatsmannes und Schriftstellers Sir William Temple. Nach f
nf Jahren kehrte er nach Irland zur
ck und wurde Pfarrer in Belfast.
Hier ver
ffentlichte er seine ersten satirischen Schriften, in denen er mit Hilfe von Allegorien und in meisterhaftem Stil aktuelle Konflikte karikierte. Seine politischen Aktivit
ten, vor allem das Eintreten f
r die nationalen Interessen Irlands, brachten ihn ab 1694 immer wieder in Schwierigkeiten.
Weltruhm erlangte er schlie
lich mit dem zwischen 1721 und 1726 entstandenen vierteiligen Roman "Gullivers Reisen". In der Form eines Reiseberichts gei
elte er darin die Erb
rmlichkeit des Menschen bis zum Menschenha
, lieferte eine Utopie und stellte sie wieder in Frage.
Der Roman erschien zun
chst anonym, da Swift Verfolgungen bef
rchtete. In sp
teren Zeiten wurden die ersten beiden Teile des "Gulliver" von Bearbeitern mehr und mehr gegl
ttet und auf ihre abenteuerliche Oberfl
che rea
duziert, so da
sie beliebte Jugendlekt
re wurden. Swift starb am 19 . Oktober 1745 in Dublin.
^DJean Jaur
s (1859 bis 1914)
hrer der franz
sischen Sozialisten.
Am 3. September 1859 in Castres, Tarn, geboren, war Jaur
s ein brillianter Sch
ler und wurde als erster seines Jahrgangs in die renommierte "Ecole normale sup
rieure" aufgenommen.
1883 wurde er Professor f
r Philosophie und begann zugleich als Abgeordneter der Sozialisten seine politische Laufbahn. Er pr
gte das Programm der Sozialisten mit den Grundpositionen von Humanismus und Pazifismus, band au
erdem die Gewerkschaft CGT eng an die sozialistische Partei.
Als Forum der Bewegung gr
ndete er 1904 die Parteizeitung mit dem programmatischen Namen "L`Humatit
". In der Sozialistischen Internationalen k
mpfte er f
r einen engeren Zusammenschlu
der Sozialisten und rief zum internationalen Streik gegen die kriegsvorbereitende chauvinistische Politik der europ
ischen Regierungen auf.
Im Juli 1914 versuchte er noch, die Massen in Frankreich gegen den Krieg mit Deutschland zu mobilisieren. Umsonst: Unmittelbar vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges, am 31. Juli 1914, wurde er von einem nationalistischen Fanatiker in einem Pariser Caf
ermordet.
LBJoseph Bonaparte (1768 bis 1844)
nig von Napoleons Gnaden.
Im Schatten Napoleons stieg auch der
ltere Bruder des Korsen, Joseph, geboren am 7. Juni 1768 in Corte, vom Advokaten zum Monarchen auf. 1806 machte ihn der Kaiser zum K
nig von Neapel und zwei Jahre sp
ter zum K
nig von Spanien. Aber hier brach sofort der gro
e Volksaufstand aus.
Nach der Niederlage bei Vitoria (1813) mu
te Joseph Spanien verlassen. 1815 lie
er sich als Graf von Survilliers in den Vereinigten Staaten nieder, kehrte aber 1841 nach Europa zur
ck und lebte bis zu seinem Tod am 28. Juli 1844 in Florenz.
FJames Joyce (1882 bis 1941)
Sein Roman "Ulysses" wurde als literarische Revolution gefeiert.
Der Jesuitensch
ler, geboren am 2. Februar 1882 in Dublin, lehnte es 1898 nach seiner Schulausbildung ab, dem Orden beizutreten, und begann ein Literatur- und Sprachstudium in Dublin. Nach Erhalt seines Magisters studierte er 1902 zuerst in Dublin, anschlie
end in Paris Medizin, beendete dieses Studium jedoch nicht.
Mit Nora Barnacle, die er erst 1931 heiratete, verlie
er 1904 Irland und lebte mit seiner Familie zun
chst als Englischlehrer in Italien. 1907 erschien der Gedichtband "Kammermusik". In Ezra Pound lernte er 1913 seinen Entdecker und F
rderer kennen, der f
r die Publikation seiner Werke sorgte.
Ein Jahr sp
ter erschienen seine "Dubliner Erz
hlungen" und Joyce begann seinen Roman "Ulysses", der 1922 in Sylvia Beachs Verlagsbuchhandlung "Shakespeare & Company" ver
ffentlicht wurde. Nicht die Handlung des Romans, sondern die schriftstellerische Montagetechnik des Vor- und Zur
ckblendens, die st
ndig wechselnde Erz
hlweise und die r
ckhaltlose Darstellung der Vorstellungen und W
nsche dreier Menschen im Ablauf eines Tages lie
en ihn zu einem epochemachenden Werk werden, dessen Erscheinen im englischsprachigen Raum zeitweilig verboten worden war.
1939 erschien sein letztes Werk "Finnegans Wake" (Finnegans Nachtwache, nicht vollst
ndig ins deutsche
bersetzt). Joyce, durch schwere Depressionen und Alkoholexzesse k
rperlich geschw
cht und im Alter fast v
llig erblindet, starb am 13. Januar 1941 in Z
rich, seinem freiwillig gew
hlten Exil.
EDon Juan d`Austria (1547 bis 1578)
Ein Kaisersohn aus Regensburg.
Der sp
tere Sieger von Lepanto wurde am 24. Februar 1547 in Regensburg geboren und war ein unehelicher Sohn Karls V., wahrscheinlich aus dessen Verh
ltnis mit der Kaufmannstochter Barbara Blomberg. Er wuchs in Unkenntnis seiner Herkunft bei einfachen Leuten auf, kam dann als Page an den kaiserlichen Hof, wurde 1559 schlie
lich von Philipp II. als Halbbruder anerkannt und mit dem Namen Juan d`Austria in den Ritterstand erhoben.
Schon bald konnte er seine gl
nzende milit
rische Begabung beweisen. Als Befehlshaber der Flotte der Heiligen Liga besiegte er 1571 die T
rken bei Lepanto und brach deren Seevorherrschaft. Sein Ziel, ein eigenes Herrschaftsgebiet zu erlangen, konnte er indes nicht erreichen, zumal Philipp, der ihn durchaus sch
tzte nicht von Eifersucht auf den erfolgreichen Heerf
hrer frei war.
1576 zum Generalstatthalter der Niederlande ernannt, verweigerten ihm 1577 die Generalst
nde den Gehorsam, woraufhin er sich gezwungen sah, die Truppen des Alessandro Farnese ins Land zu rufen.
Trotz seines Sieges
ber die Aufst
ndischen bei Gembloux gelang es Juan nicht, die spanische Autorit
t wiederherzustellen. Im gleichen Jahr, am 1. Oktober 1578, starb er in Bouge Namur, wahrscheinlich an der Pest.
BDJos
phine (1763 bis 1814)
Die gl
ckliche Ehe mit Napoleon hielt nur f
nf Jahre.
phine Tascher de la Pagerie wurde am 23. Juni 1763 in Trois-Ilets auf der Insel Martinique geboren und siedelte 1778 nach Frankreich
ber. Sechzehnj
hrig heiratete sie im Jahr darauf den Vicomte Alexander de Beauharnais, mit dem sie zwei Kinder hatte, Eug
ne, den sp
teren Herzog von Leuchtenberg und Vizek
nig von Italien, und Hortense, die sp
tere K
nigin von Holland und Mutter Napoleons III.
1794 wurde ihr Mann hingerichtet, sie selbst eingekerkert. Nach ihrer Freilassung war sie die Geliebte des Konventspr
sidenten Barras, der ihre Ehe mit Napoleon Bonaparte 1796 beg
nstigte. 1804 setzte Napoleon ihr eigenh
ndig die Krone der Kaiserin aufs Haupt.
nf Jahre sp
ter entschlo
er sich jedoch wegen ihrer Kinderlosigkeit und b
rgerlicher Herkunft zur Scheidung, f
r die er die Zustimmung des Papstes erhiel, und heiratete die
sterreichische Kaisertochter Marie Louise.
phine zog sich mit Titel und Hofhaltung einer Kaiserinwitwe auf ihr Schlo
Malmaison zur
ck, wo sie am 29. Mai 1814 starb.
$CJeanne d`Arc (1412 bis 1431)
Die "Jungfrau von Orleans" wurde zur franz
sischen Nationalheldin.
Die in Domr
my-la-Pucelle um 1412 geborene Tochter wohlhabender Landleute f
hlte sich berufen, im Hundertj
hrigen Krieg zwischen England und Frankreich franz
sische Heere zum Sieg zu f
hren. Sie befreite 1429 Orleans und geleitete Karl VII. zur K
nigskr
nung nach Reims.
1430 wurde die in M
nnerkleidung mutig "k
mpfende Stimme Gottes" von Burgundern gefangengenommene und den verb
ndeten Engl
ndern ausgeliefert. Von einem kirchlichen Gericht in Rouen wurde sie als Ketzerin und Zauberin zu lebenslanger Haft verurteilt, nach Widerruf der Reue in einem weltlichen Verfahren als r
llige Ketzerin am 30. Mai 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Sie wurde 1456 rehabilitiert und 1920 heiliggesprochen.
EEmil Jannings (1884 bis 1950)
Erhielt als erster Schauspieler den "Oscar".
Jannings wurde am 23. Juli 1884 in Rohrschach in der Schweiz geboren. Er spielte zun
chst Kinderrollen auf Tourneeb
hnen und nahm dann Schauspielunterricht bei Max Reinhardt. Seit 1914 spielte er auch in Filmen, ab 1916 h
ufig unter der Regie von Ernst Lubitsch, dessen "Madame Dubarry" ihn 1919 auch in den USA bekannt machte.
chst blieb er jedoch in Deutschland. Meist stellte er au
ergew
hnliche Figuren aus der Geschichte dar, wie etwa Heinrich VIII. in "Anna Boleyn" (1920) oder Nero in "Quo Vadis" (1925). Besonders eindrucksvoll war er in den Murnau- Filmen "Tart
ff" (1925) und "Faust" (1926).
1927 ging er nach Hollywood, wo er unter anderem "The Last Command" (1928) drehte und als erster Schauspieler der Filmgeschichte den Oscar erhielt. Sein schlechtes Englisch zwang Jannings bei Aufkommen des Tonfilms schlie
lich zur R
ckkehr nach Berlin, und er spielte 1930 im ersten deutschen Tonfilm "Der Blaue Engel" seine wohl bekannteste Rolle. Seine
berzeugenden Darstellungen von Herrenmenschen etwa in "Der alte und der junge K
nig" (1935) und die Mitwirkung in dem Propagandafilm "Ohm Kr
ger" (1941) brachten ihm 1940 unter den nationalsozialistischen Machthabern die Leitung der UFA ein.
Von den Alliierten nach dem Krieg mit Arbeitsverbot belegt, lebte er bis zu seinem Tod am 2. Januar 1950 in Strobl am Wolfgangssee.
DSergei Rachmaninow (1873 bis 1943)
Der letzte gro
e Poet der romantischen Klavierkomposition.
Der am 20. M
rz 1873 zu Oneg im Gouvernement Nowgorod geborene Klaviervirtuose wurde durch die musikalische Tradition der Familie gepr
gt: Sein Gro
vater war Sch
ler bei dem Iren John Field, dem Vater der traumseligen fr
hromantischen Nocturnes.
Eine andere Inspirationsquelle bot die Volksmusik, die mit den Aktivit
ten des "M
chtigen H
ufleins" salonf
hig wurde. Rachmaninow studierte zuerst in Moskau zusammen mit Alexander Scriabin bei Tanejew und Arenski Komposition. Bis zur Revolution 1917 lebte er mit Unterbrechungen in Ru
land, als Pianist bereits ein weltber
hmter Mann.
Bis 1934 wechselte sein Wohnsitz mehrfach zwischen Europa und den USA, wo er schlie
lich sein Zuhause finden sollte als einer der erfolgreichsten Komponisten und Interpreten seiner Zeit. Er starb am 28. M
rz 1943 in Beverly Hills. Seine bekanntesten Werke sind die vier Klavierkonzerte, die symphonische Dichtung "Toteninsel" und das Pr
lud cis-Moll.
]CJoseph Wenzel Graf Radetzky von Radetz
(1766 bis 1858)
"In Deinem Lager ist
sterreich" (Franz Grillparzer).
Der volkst
mliche Heerf
hrer der Kaiserlich K
niglichen Monarchie kam am 2. November 1766 in Trebnitz als Spro
aus altem b
hmischen Adel zur Welt. Bereits mit 22 Jahren war er Truppenf
hrer im T
rkenfeldzug 1788/89. Zu Beginn der Freiheitskriege gegen Napoleon ernannte ihn F
rst Schwarzenberg zum Chef des Generalstabs.
An der strategischen Planung der V
lkerschlacht bei Leipzig hatte er entscheidenden Anteil, auch verlangte er zusammen mit Gneisenau die sofortige Verfolgung der gegnerischen Truppen. W
hrend der Revolution von 1848/49 rettete er die
sterreichische Herrschaft in Italien durch seine Siege bei Custoza und Novarra.
Radetzky war bis 1857 Generalgouverneur der oberitalienischen Provinzen und starb am 5. Januar 1858 in Mailand.
RDGrigori Jefimowitsch Rasputin
(1872 bis 1916)
Der "Heilige Teufel" am Zarenhof.
Rasputin wurde vermutlich 1872 in Prokrowskoje in Sibirien geboren, wollte zun
chst M
nch werden, heiratete jedoch und lebte als Bauer in Sibirien. Bald begann er als vagabundierender Pilger Berg Athos durch die Lande zu ziehen und machte sich nach seiner R
ckkehr durch Wunderheilungen einen Namen.
Seit 1903 hatte er in St. Petersburg am Kaiserhof die Stellung eines Lampenw
rters f
r Heiligenbilder inne und gewann, da er durch seine hypnotischen F
higkeiten dem an der unheilbaren Bluterkrankheit leidenden Thronfolger Alexei helfen zu k
nnen schien, alsbald gro
en Einflu
vor allem auf die Zarin Alexandra.
Zwar wurde in hofkreisen Kritik am politischen Einflu
wie am skandal
sen Lebenswandel des d
monischen Wundermannes laut, doch wurden seine Kritiker nach Sibirien verbannt. W
hrend des I. Weltkrieges wurde die Machtgier des Sch
tzlings der Kaiserfamilie zu einer immer gr
eren Belastung der Monarchie, so da
eine adlige Verschw
rergruppe zum letzten Mittel griff und Rasputin am 20. Dezember 1916 ermordete.
DMax Reger (1873 bis 1916)
Der "Akkordarbeiter" schuf in wenigen Jahren ein monumentales Werk.
Er konnte musikalisch w
ten: Mit dem Grundthema der Tonbuchstaben A-f-f-e machte er in einer Violinsonate opus 72 seinem
rger
ber einen Kritiker Luft. Doch Reger war trotz seiner Vitalit
t und Lebensgier zugleich ein Meister der Feinstruktur. Geboren im oberpf
lzischen Brand am 19. M
rz 1873, wurde er Sch
ler des komponisten Riemann, der ihn vor Wagners "Gift von Bayreuth" warnte.
Vergeblich, Reger wu
te, was die Musik dem Sch
pfer des "Rings" verdankte, und verband Wagnersche Harmonik, Brahmsche Melodik und die strengen Formen des Sp
tbarock in meisterhafter Kontrapunktik zu unverwechselbarem neuen Ausdruck.
Eine gewaltige F
lle von Orgel-,Klavier-,Vokal-, Kammermusik- und Orchesterwerken, darunter Variationen
ber ber
hmte Themen von Bach, Mozart, Beethoven oder Hiller, machten Reger weithin bekannt. Auch geistliche Musik spielte in seinem Schaffen eine gro
e rolle, etwa im "100. Psalm" opus 106 (1908/09), der im Mittelsatz in einem
ltigenden Doppelchoral endet.
Reger verzehrte in seiner Arbeitskraft seine Kr
fte (allein im Winter 1913/14 gab er 126 Konzerte) und erlag am 11. Mai 1916 in Leipzig einem Schlaganfall.
DMaurice Ravel (1875 bis 1937)
Sein "Bol
ro" ist wohl das popul
rste Orchesterwerk des 20. Jahrhunderts.
Ravel wurde am 7. M
rz 1875 als Sohn eines Franzosen und einer Baskin in Ciboure im D
partement Pyr
es-Atlantiques geboren und begann nach seinem Studium am Pariser Konservatorium eine Laufbahn als Pianist und Dirigent, die durch eine L
hmung 1933 beendet wurde.
Seither lebte er zur
ckgezogen als Komponist in einem kleinen Dorf. Anregungen empfing er vor allem von Debussy aber auch von Strawinsky, Sch
nberg und Rimski-Korsakow sowie von der Folklore und vom Jazz. Geistreiche Form und sensibles Klangempfinden kennzeichnen seinen Stil. Die Oper "Die spanische Stunde" (1911), das Ballett "Daphnis et Chlo
" (1912), die Orchesterwerke "Rhapsodie espagnole" (1907), "La Valse" (1920) und "Bol
ro" (1928) geh
ren zu seinen bekanntesten Werken.
Daneben schuf er Kammermusik und mehrere Klavierzyklen. Ravel gilt als Hauptvertreter des franz
sischen Impressionismus nach Debussy. Er starb an einem Gehirnleiden am 28. Dezember 1937 in Paris.
DFerdinand Freiherr von Richthofen
(1833 bis 1905)
Der Wegbereiter der modernen Geographie.
Nach einer geologischen Ausbildung nahm der am 5. Mai 1833 im oberschlesischen Carlsruhe geborene Baron 1860-62 an einer offiziellen preu
ischen Handelsmission teil und lernte China und Japan kennen. Seine geologischen Studienreisen f
hrten ihn mehrfach nach S
dostasien und Kalifornien.
1875 wurde er Professor in Bonn, 1883 in Leipzig und 1886 in Berlin, wo er das geographische Institut und das Institut f
r Meereskunde einrichtete. Die Geographie definierte Richthofen als die Wissenschaft von der Erdoberfl
che und deren Erscheinungen, die mit ihr in kausalen Wechselbeziehungen stehen und betonte somit ihren naturwissenschaftlichen Charakter.
Sein 1886 erschienener "F
hrer f
r Forschungsreisende" ist die erste systematische Darstellung der Geomorphologie, die er als eigenst
ndige Disziplin begr
ndete. Die wegweisende L
nderkunde "China", deren sieben B
nde zwischen 1877 und 1912 erschienen, bezieht neben der rein naturwissenschaftlichen Betrachtung auch das Wirken des Menschen mit ein.
Nach ihm wurde eine der Hauptketten des Nanschan "Richthofen-Gebirge" benannt (Qilan Shan). Er starb am 5. Oktober 1905 in Berlin.
FArmand Jean du Plessis, Herzog von Richelieu
(1585 bis 1642)
Der Architekt des franz
sischen Absolutismus.
Richelieu wurde am 9. September 1585 in Paris geboren und entstammte einer verarmten Landadelsfamilie aus Poitou. Von schwacher Gesundheit, schlug er die geistliche Laufbahn ein und gelangte bereits mit 21 Jahren auf den Bischofsstuhl von Lu
Als Politiker trat er erstmals als Sprecher des Klerus auf der Generalst
ndeversammlung 1614 hervor, wo er der K
niginmutter Maria von Medici auffiel, die ihn fortan protegierte und 1616 zum Staatssekret
r ernannte. Sie erreichte schlie
lich, da
ihr Sohn Ludwig XIII. den Kardinal (seit 1622) im Jahre 1624 zum leitenden Minister ernannte.
Richelieus politische Ziele unterschieden sich kaum von denen fr
herer Herrscher: Er wollte den m
chtigen Hochadel und die Protestanten ausschalten und die habsburgische Hegemonie bek
mpfen. Diese Ziele verfolgte er jedoch weit r
cksichtsloser und erfolgreicher als jeder vor ihm.
Obwohl er sich offiziell an das Edikt von Nates hielt, war die politische Macht der Protestanten nach dem Fall von La Rochelle 1628 gebrochen. Gegen den Adel ging er rigoros vor, indem er zahlreiche Burgen, Schl
sser und befestigte Pl
tze zerst
ren lie
hrend er selbst keinen Krieg gegen die Habsburger beginnen wollte, unterst
tzte er ihre Feinde, die deutschen F
rsten und Gustaf II. Adolf, womit er sich auf die protestantische Seite im Drei
hrigen Krieg stellte.
Als er am 4. Dezember 1642 in Paris starb, hatte er den Grundstein f
r die absolutistische Monarchie und die Hegemonie Frankreichs gelegt, auf dem sein Nachfolger Mazarin und nach ihm Ludwig XIV. aufbauen konnten.
@Tilman Riemenschneider (ca. 1455 bis 1531 nach Chr.)
Bildhauer und B
rgermeister in W
rzburg.
Riemenschneider erblickte zwischen 1455 und 1460 in Osterode im Harz wahrscheinlich das Licht der Welt. Nach Lehr- und Wan
derjahren in Schwaben und am Oberrhein, wo er pr
gende Eindr
cke empfing, wurden ihm 1485 in W
rzburg die Meisterw
rde und das B
rgerrecht verliehen.
Mit seiner gutgehenden Werkstatt, in der bis zu 18 Gesellen arbeiteten belieferte Riemenschneider das fr
nkische Gebiet mit einer Vielzahl von Figuren und Alt
ren. Zu seinem Meisterwerken z
hlen "Adam und Eva" am Portal der W
rzburger Marienkapelle, das Grabmal f
r Kaiser Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde im Bamberger Dom, die Alt
re in M
nnerstadt, Rothenburg und Creglingen.
Riemenschneiders Skulpturen weisen eine unverwechselbare handwerkliche Meisterschaft auf; ihre Wirkung beruht vor allem auf der stark verinnerlichten Mimik und Gestik. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen verzichtete der W
rzburger Meister seit etwa 1500 auf die farbige Fassung seiner Bildwerke.
Das Spiel des Lichts und die Beschaffenheit des Materials gewann gegen
ber der sonst
blichen Bemalung die Oberhand. Als Ratsherr und B
rgermeister stand Riemenschneider im Bauernkrieg 1525 auf der Seite der Aufst
ndischen. Nach Haft und Folter versiegte seine Schaffenskraft. Der Hauptmeister der sp
tgotischen Plastik starb am 7. Juli 1531 in W
rzburg.
'EAuguste Rodin (1840 bis 1917)
berragender Bildhauer des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Der am 12. November 1840 in Paris geborene K
nstler, begr
ndete eine Stilrichtung, die man als Impressionismus in der Plastik bezeichnet hat. Die Oberfl
che seiner Skulpturen ist weich und bewegt durchformt, so da
ein reiches Spiel von Licht und Schatten malerische Wirkungen erzeugt.
Oft wird der Reiz des Unvollendeten und Torsohaften gesucht, und zuweilen sind die Figuren nur so weit aus dem Block hervorgearbeitet, da
das Wesentliche in Erscheinung tritt. Rodin war zwar dem Neubarock seiner Zeit verpflichtet, aber die st
rksten k
nstlerischen Eindr
cke empfing er von Michelangelo.
Er hat in seinen Werken immer neue M
glichkeiten gefunden, seelische Erregungen, wie Lust, Leidenschaft und Verzweiflung, in der Ausdruckssprache des K
rpers und ins Allgemeinmenschliche erhoben darzustellen. In den Bildnissen wu
te er das Psychische zu erfassen, indem er die nuanciertesten Regungen eines Gesichts wiedergab.
Zu seinen Hauptwerken geh
ren "Das eherne Zeitalter" (1876), "Der Denker" (1880), "Die B
rger von Calais" (1884-86), "Der Ku
" (1886), "das Balzac-Denkmal" (1892-97), "H
llentor" (1880-1917) und "Denkmal der Arbeit". Rodin war auch ein genialer Zeichner und Aquellarist.
Er starb am 17. November 1917 in Meudon.
aDWilhelm Conrad R
ntgen (1845 bis 1923)
Er entdeckte die nach ihm benannten Strahlen.
ntgen wurde am 27. M
rz 1845 im bergischen Lennep geboren. Der Sohn einer Holl
nderin und eines Deutschen wuchs in Holland auf, studierte in Z
rich Physik und war dann Professor in Stra
burg (seit 1876), Gie
en (seit 1879), W
rzburg (seit 1888) und M
nchen (seit 1900).
Nach Untersuchungen
ber die W
rmeabsorption des Wasserdampfes und physikalische Eigenschaften der Kristalle gelang R
ntgen 1895 die Entdeckung der R
ntgenstrahlen. Diese "neue Art von Strahlen" fand er zuf
llig bei der Untersuchung von Kathodenstrahlen mit Hilfe einer Entladungsr
Die dabei entstandenen Strahlen durchdrangen fast alle Gegenst
nde, sogar die Knochen seiner eigenen Hand wurden auf dem Schirm sichtbar. Nachdem er weitere Experimente gemacht und erkannt hatte, da
diese Strahlen auch auf photographische Platten einwirkten, ver
ffentlichte er seine Erkenntnisse und erhielt als erster Preistr
ger 1901 den Nobelpreis f
r Physik.
ntgen starb nach Jahren des Leidens, hervorgerufen durch seine Experimente, am 10. Februar 1923 in M
nchen.
+FJohn Davidson Rockefeller (1839 bis 1937 n. Chr.)
Der moderne Kr
"Ich bin doch nicht Rockefeller" ist eine Standardfloskel bei finanziellen Zumutungen. Sie reklektiert den fast sagenhaften Ruf des zu seiner Zeit reichsten Mannes der Welt: John Davidson Rockefeller, geboren am 8. Juli 1839 in Richford, New York, als Sohn einer nicht eben beg
terten vielk
pfigen Familie.
Schon mit 19 stieg der junge Mann mit geliehenen Dollars ins
lgesch
ft ein und erkannte die h
heren Gewinnm
glichkeiten auf dem Raffinieriesektor. Der deutschst
mmige Rockefeller, Abk
mmling einer 1733 eingewanderten Familie Steinhauer, baute seit 1870 zielstrebig einen
ltrust, die Standard Oil Company, auf, der mit nicht immer einwandfreien Mitteln, durch Fusionen und Verdr
ngungswettbewerb, bald eine marktbeherrschende Position eroberte.
1890 provozierte er damit das Anti-Trust-Gesetz (Sherman Act), das die Entflechtung des Konzerns anordnete. Rockefeller, der sich 1896 auf eine Farm zur
ckzog und ein fast spartanisches Leben f
hrte, beugte sich jedoch erst 1911, als l
ngst durch Beteiligungen ein kaum noch zu durchschauender Multi entstanden war.
Den zeitweise schlechten Ruf seines Imperiums polierte er durch gezielte Kampagnen, vor allem aber durch gro
gige Stiftungen (u.a. Gr
ndung der University of Chicago, 1890; Rockefeller Foundation, 1913) auf. Er hinterlie
bei seinem Tod am 23. Mai 1937 in Ormond, Florida, ein Verm
gen, das heute auf
ber 10 Milliarden Dollar gesch
tzt wird und verzweigt angelegt ist (u. a. Mobil Oil, Chase Manhattan Bank, Boeing, Eastern Airlines).
IMaximilian de Robespierre
(1758 bis 1794)
"Wir werden Frankreich eher in einen Leichenacker verwandeln als den Versuch aufzugeben, es in unserem Sinne umzugestalten".
Robespierre, eine der markantesten Gestalten der Franz
sischen Revolution, wurde am 6. M
rz 1758 als Sohn eines angesehenen Rechtsanwaltes in Arras geboren und begann ebenfalls eine erfolgversprechende Karriere als Anwalt in seiner Heimatstadt.
Wie viele B
rgerliche faszinierten ihn die Schriften Jean-Jaques Rousseaus, die die bestehende politische und soziale Ordnung radikal in Frage stellten. 1789 wurde er Deputierter des 3. Standes in den Generalst
nden, und bald machte er im Jakobinerklub durch seine bis ins letzte Wort ausgefeilten Reden auf sich aufmerksam.
Er trat ein f
r eine durchgehende Demokratisierung der Staats- und Gesellschaftsordnung im Sinne der Gleichheit aller, der politischen Freiheit und der Br
derlichkeit und erwarb sich aufgrund seiner bescheidenen Lebensf
hrung und seines Eintretens f
r das einfache Volk den Ruf eines "Unbestechlichen". 1790 wurde er schlie
lich Pr
sident des Jakobinerklubs.
hrend er noch ma
geblich an der Ausarbeitung der Verfassung vom 3. September 1791 beteiligt war, die Frankreich in eine konstitutionelle Monarchie umwandelte, forderte Robespierre bereits ein Jahr sp
ter die gewaltsame Beseitigung der Monarchie durch die aufst
ndischen Massen zur Durchsetzung der absoluten Volkssouver
Nach dem Sturz des K
nigs am 10. August 1792 wurde er F
hrer der Bergpartei, der radikalen Linken, die im Nationalkonvent dominierte. Er betrieb die Hinrichtung Ludwigs XVI. und die Entmachtung der gem
igten Girondisten. Die daraufhin in den Provinzen ausbrechenden b
rgerkriegs
hnlichen Erhebungen und der drohende Einmarsch ausl
ndischer Armeen zwangen den Nationalkonvent, die Exekutive an den Wohlfahrtsausschu
abzutreten, in dem Robespierre den Vorsitz
bernahm.
Mehr und mehr erlag er dem fanatisch-ideellen Machttrieb. Als der Hohepriester einer neuen Gesellschaft wurde er beim Versuch "Vernunft" und "Tugend" zur Herrschaft zu bringen, zum blindw
tigsten der Schreckensm
nner und brachte schlie
lich auch seine Genossen H
rbert und Danton aufs Schafott.
Als er am 8. Thermidor (26.7.1794) im Konvent die letzten seiner Gegner angriff, ohne Namen zu nennen, f
hlten sich alle bedroht. Daher trat Tallien am folgenden Tag seinerseits gegen ihn im Konvent auf und erreichte seine Verhaftung. Robespierre wurde mit 20 seiner Genossen am 28. Juli 1794 guillotiniert. Sein Sturz bedeutete das Ende der Schreckensherrschaft.
DJoachim Ringelnatz (1883 bis 1934)
Er grub einen "Gang ins Ungef
hre".
In der an "hoher" Dichtung orientierten Darstellung deutscher Literatur wird Ringelnatz meist verkannt. Dabei hat dieser Klassiker der literarischen Groteske mehr als blo
e Nonsensdichtung geschaffen und selbst in seiner Nonsensdichtung mehr poetische Kreativit
t bewiesen als mancher "seri
se" Dichter.
Joachim Ringelnatz, mit b
rgerlichem Namen Hans B
tticher, am 7. August 1883 im s
chsischen Wurzen geboren, verlie
ohne Wissen der Eltern vor dem Abitur die Schule, um zur See zu fahren. Danach
bte er verschiedene Berufe in mehreren L
ndern aus. Seit 1909 war Ringelnatz Hausdichter im Kabarett "Simplicissimus" in M
nchen.
Im I. Weltkrieg bei der Marine eingezogen, kehrte er 1920 wieder dorthin zur
ck. Sp
ter trat er auch in dem Berliner Kabarett "Schall und Rauch" auf. In Berlin ist er am 17. November 1934 gestorben. Seine sp
ttischen und grotesken Gedichte, im Moritaten- und Bankels
ngerton, gefielen besonders wegen ihrer sprachspielerischen Elemente ("Wenn ich zwei V
glein w
r, und auch vier Fl
gel h
tt..."). Unsinn mischte sich mit Tiefsinn. Zu ironisch-frivolem tritt oft ein moralisierender Unterton.
/ENikolaj Andrejewitsch Rimski-Korsakow
(1844 bis 1908)
Der russische Klangzauberer.
Der enthusiastische Musiker wurde am 6. M
rz 1844 in Tichwin im Gouvernement Nowgorod geboren und besuchte 1856-62 die Petersburger Marineschule. 1861 lernte er Mili Balakirew kennen und schlo
sich dem nach der echten nationalrussischen Musik suchenden "M
chtigen H
uflein" an, dem damals schon C
sar Cui und Modest Mussorgski, sp
ter auch Alexander Borodin angeh
rten.
hrend einer Weltumseglung im Dienst der kaiserlichen Flotte vollendete Rimski-Korsakow seine 1. Symphonie. 1873-84 war er Inspekteur der russischen Marinekapellen und ab 1871 am Petersburger Konservatorium Professor f
r Instrumentation und freie Komposition.
1886-1900 dirigierte er in Belajews Symphoniekonzerten. Zur stattlichen Garde seiner Sch
ler z
hlten Sergei Tanejew, Anatol Liadow, Anton Arenski, sein Getreuer Alexander Glasunow, Ottorino Respighi, Igor Strawinsky und Sergei Prokofjew. Seine zahlreichen Opern, von epischer Grundhaltung, sind wie die Orchesterwerke Juwelen der Instrumentation; unter letzteren sind "Sch
razade", "La grande P
que russe", "Antar" und das "Capriccio Espa
ol" am bekanntesten.
Rimski-Korsakow war ein konventioneller Komponist mit einem phantastischen Klanginstinkt. Er starb am 8. Juni 1908 in der N
he von St. Petersburg.
ADArthur Rimbaud (1854 bis 1891)
Ein junger Dicher von beispielloser K
hnheit.
Mit 16 Jahren schrieb der am 20. Oktober 1854 in Charleville, Ardennes, geborene Rimbaud die ersten Gedichte unter der Anleitung von Paul Verlaine, mit dem ihn ein Liebesverh
ltnis verband. Die Erstlingswerke "Le bateau ivre" (Das trunkene Schiff, 1871) und "Lettres du voyant" (Briefe des Sehenden, 1871) bezeichneten Dichtung als Ausbruch in das Unsichtbare und Unergr
ndliche.
Nach dem Bruch mit Verlaine erschien zwei Jahre sp
ter die Prosadichtung "Une saison en enfer" (Eine Zeit in der H
lle, 1873), in der er, menschlich v
llig entt
uscht, bekannte, in der Kunst die Erf
llung nicht gefunden zu haben. 1874 ver
ffentlichte Rimbaud sein letztes Werk, "Les illuminations" (Die Erleuchtungen), in der er versuchte, Bewu
tes und im Unterbewu
tsein Aufgenommenes zu fixieren, um so den Taumel des Seins in die Sprache zu
bersetzen.
Im Alter von 20 Jahren h
rte Rimbaud auf zu dichten. Er reiste durch Europa, bet
tigte sich 1881-90 als Waffenh
ndler in
thiopien und starb am 10. November 1891 in Marseille.
NERainer Maria Rilke (1875 bis 1926)
Er dichtete, um das Leben zu ertragen.
Der am 4. Dezember 1875 in Prag geborene Dichter wurde von seinen Eltern in eine Milit
rerziehungsanstalt geschickt. F
r den sensiblen jungen Mann entwickelte sich der dortige Aufenthalt zu einem Trauma. Nach einem kurzen Literaturstudium in Prag und M
nchen entschied er sich f
r eine ausschlie
liche Existenz als Schriftsteller.
Dabei war er unf
hig, sich an einem Ort niederzulassen: Er zog ein Leben als Gast in Schl
ssern und Hotels vor. 1897 lernte Rilke Lou Andreas-Salom
kennen, mit dem er zwei Reisen nach Ru
land unternahm (1899 und 1900). 1900-02 hielt er sich bei der K
nstlergemeinschaft in Worpswede auf, wo er seine Ehefrau, die Bildhauerin Clara Westhoff, kennenlernte.
In diesen Jahren sowie in der sich anschlie
enden Zeit in Paris, wo er 1905/06 Sekret
r Rodins war, entwickelte Rilke seinen eigenen bahnbrechenden Stil: In den "Neuen Gedichten" (1907) und in "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" (1910) verlieh er dem Endzeitbewu
tsein des Fin de si
cle Ausdruck.
Angesichts des Realit
tszerfalls wollte Rilke die Dinge selbst sprechen lassen. 1919 siedelte er in die Schweiz
ber. Seine gro
en Sp
twerke ("Duineser Elegien" und "Sonette an Orpheus") schrieb er in k
rzester Zeit auf Schlo
Duino bei Trient. Er starb am 29. Dezember 1926 in Valmont.
CAdam Riese (ca. 1492 bis 1559)
Ein Rechen-Riese.
Der um 1492 in Staffelstein am Main geborene Rechenmeister war seit 1523 als Beamter im s
chsischen Bergbau t
tig und verfa
te mehrere neuartige deutsche Rechenb
cher, zum Beispiel "Rechenung auff der Linihen" (1518) und "Rechenung auff der Linihen und Federn" (1522, bis 1656 in mehr als 100 Auflagen nachgedruckt).
In seinre ungedruckten "Coss", einer Einf
hrung in die Algebra, erscheint erstmalig ein Wurzelzeichen. Bis in die heutige Zeit ist die Redensart "nach Adam Riese" verbreitet, mit der die Richtigkeit einer einfachen Rechnung unterstrichen wird. Die Lehrb
cher Rieses waren an der Praxis ausgerichtet und umfa
ten deswegen zahlreiche Beispiele aus dem kaufm
nnischen Alltag.
Riese starb am 30. M
rz 1559 in Annaberg im Erzgebirge.
DMayer Amschel Rothschild (1744 bis 1812)
ndete die ber
hmte Bankiersdynastie.
Mayer Amschel Rothschild wurde am 23. Februar 1744 in Frankfurt am Main geboren, wo die Familie seit 1585 nachweisbar ist. Er wurde M
nzen- und Antiquit
ndler und kam durch diese T
tigkeit in Kontakt mit Kurf
rst Wilhelm I. von Hessen, f
r den er das Wechsel- und Anleihgesch
hrte.
Dank seiner erfolgreichen T
tigkeit erhob der F
rst ihn zum F
rstlich Hessischen Hoffaktor und verschaffte ihm Verbindung zu Georg III. von England, seinem Gro
vater. Von dieser Verbindung profitierte vor allem Mayer Amschels dritter Sohn Nathan, der 1798 nach England auswanderte, dort im Textilgesch
ft reich wurde und die Londoner Filiale der Rothschildschen Wechsel- und Anleihgesch
fte aufbaute.
Zur Zeit der napoleonischen Besetzung Hessens versteckte Mayer Amschel f
r den F
rsten das Geheime Kabinettsarchiv. Der Dank des F
rsten erreichte ihn nicht mehr, denn er starb am 19. September 1812 in Frankfurt. Daf
r erhob der F
rst 1817 die f
nf Sohne Mayer Amschels, die mit Filialen in Paris, Wien, London und Neapel eine internationale Bank aufgebaut hatten, in den Adelsstand.
@Peter Paul Rubens (1577 bis 1640)
"Mein Talent ist so geartet, da
keine Unternehmung, sei sie auch noch so gro
...mein Selbstvertrauen jemals
berstiegen h
Der fl
mische Barockmaler wurde am 28. Juni 1577 im westf
lischen Siegen als Sohn eines Antwerpener Juristen geboren. Nach dessen Tod kehrte die Familie nach Antwerpen zur
ck, wo Rubens nach dem Besuch der Lateinschule unter anderem bei Otto van Veen in die Lehre ging und 1598 als freier Meister in die Malergilde aufgenommen wurde.
Der Erfolg lie
nicht lang auf sich warten. 1600-08 arbeitete er im Dienst des Herzogs von Mantua, in dessen Auftrag er auch in diplomatischer Mission nach Spanien reiste. In Italien studierte er die gro
en Meister der Antike und der Renaissance. 1608 heiratete er in Antwerpen Isabella Brand und wurde im gleichen Jahr Hofmaler des Statthalters Erzherzog Albrecht.
Er baute sich 1611-18 ein pr
chtiges Haus mit Atelierr
umen. Um die aus ganz Europa kommenden Auftr
ge bew
ltigen zu k
nnen, f
hrte er eine wohlorganisierte Werkstatt mit zahlreichen Mitarbeitern. 1626 starb seine erste Frauund Rubens heiratete die 16j
hrige Helene Fourment, die in seinen Gem
lden immer wieder als Portrait erscheint.
Sein gewaltiges Lebenswerk umfa
t alle Gattungen der Malerei: Altarbilder, Landschaften, Jagdst
cke, h
fische Zyklen, Mythologien, offizielle und private Bildnisse, Entw
rfe f
r Tapisserien, Deckengem
lde und Festdekorationen. Er war der ber
hmteste Maler seiner Zeit. Seine geistreichen Bilderfindungen, sein sinnlicher, leidenschaftlicher Bewegungsstil und die meisterhafte Farbkultur machte ihn zum un
bertroffenen Vorbild.
Seine Motive wurden in graphischen Repro
duktionen
berall verbreitet. Der gro
e humanistisch gebildete Maler, Diplomat und Sammler starb am 30. Mai 1640 in Antwerpen.
DGiocchino Rossini (1792 bis 1868)
Der Meister der Opera buffa.
Der Sohn eines Hornisten und einer Theaters
ngerin, geboren am 29. Februar 1792 in Pesaro, deb
tierte 1810 in Venedig mit der Oper "Heirat auf Wechsel", hatte aber erst 1813 mit "Tancredi" seinen entscheidenden Erfolg. "Die Italienerin in Algier" (1813) hie
die n
chste Oper, die 1816 auch in Deutschland aufgef
hrt wurde.
Im gleichen Jahr folgte "Der Barbier von Sevilla" (Text nach Beaumarchais). In nur 12 Tagen hatte er die Oper fertiggestellt. Sie fiel bei den ersten Auff
hrungen durch, gilt heute aber als Gipfel der alten Opera buffa. 1815-23 lieferte Rossini dem Opernunternehmer Barbaja j
hrlich zwei Opern (u.a. "Othello", 1816; "Die diebische Elster", 1817; "Das Aschenbr
del", 1817).
ber Wien ging er 1823 nach Paris, wo er zwei Jahre die Italienische Oper leitete und k
niglicher Generalmusikintendant wurde. 1829 schrieb er seine letzte Oper "Wilhelm Tell", eines der bahnbrechenden Werke der franz
sischen "gro
en Oper". 1832 entstand dann noch das Kirchenmusikwerk "Stabat mater".
Durch seine Musik zu einem wohlhabenden Mann geworden, zog sich Rossini 1836 nach Italien zur
ck, lebte aber wieder seit 1853 in Paris, wo er am 13. November 1868 starb.
EPeter Rosegger (1843 bis 1918)
Der Heimatdichter, der gegen die "moderne Sittenlosigkeit" zu Felde zog.
Rosegger wurde am 31. Juli 1843 in Alpl bei Krieglach in der Obersteiermark als Sohn eines Waldbauern geboren. Im Kindesalter arbeitete er als H
tejunge, lernte bei deinem pensionierten Dorflehrer Lesen und Schreiben und kam mit 15 Jahren in die Lehre zu einem wandernden Schneider, durch den er Land und Leute kennenlernte.
Erste literarische Versuche schickte er 16j
hrig an die "Grazer Zeitung", doch erst nach mehr als zehn Jahre sp
ter erhielt er Stipendien, die ihm ein Studium und Reisen nach Norddeutschland, Holland, die Schweiz und Italien erm
glichten.1876 lie
er sich in Graz nieder, wo er die Monatszeitschrift "Heimgarten" herausgab.
Seine erfolgreichsten Werke ver
ffentlichte er unter dem Pseudonym Petri Kattenfeier. Roseggers Erz
hlungen waren von Azengruber und Auerbach beeinflu
t und schilderten zum Teil in Mundart, Natur und Menschen seiner Heimat, wobei er die b
uerliche Tradition als Gegengewicht zur modernen industriellen Zeit verstand.
Bis heute in Erinnerung geblieben sind vor allem seine autobiographischen Romane "Die Schriften des Waldschulmeisters" (1875) sowie "Waldheimat" (1877) und die Erz
hlungen "Geschichten aus der Steiermark" (1871), "Geschichten aus den Alpen" (1873) und "Als ich noch Waldbauernbub war" (1902). Rosegger starb am 26. Juni 1918 in Krieglach.
CAlexander Roda Roda (1839 bis 1937 n. Chr.)
Mit seinen Satiren nahm er die deutsch-
sterreichische Obrigkeitsgl
ubigkeit aufs Korn.
r Friedrich Rosenfeld wurde am 13. April 1872 als Sohn eines Gutsp
chters, der 1870 den Namen Roda annahm, im slawonischen Puszta Zdenci geboren. 1892-1902 war er Soldat, verlie
das Milit
r im Range eines Oberleutnants der Reserve, was ihn aber nicht daran hinderte, sp
ter als Literat und B
hnenautor die Unantastbarkeit des Offiziersstandes und die Titelgl
ubikeit der
sterreicher seinem Spott auszusetzen.
Er bereiste ganz S
dosteuropa, arbeitete als Journalist und hielt Vortr
ber seine Reise. Roda Roda war Mitarbeiter des "Simplicissimus", schrieb Schw
nke und Satiren aus der Welt der Donaumonarchie, Romane ("Der Schnaps, der Rauchtabak und die verfluchte Liebe", 1908), Erz
hlungen und Lustspiele ("Der Feldherrnh
gel", 1910). 1937 emigrierte er
ber Belgien und die Schweiz in die USA, wo er am 20. August 1945 in New York starb.
uDManfred Freiherr von Richthofen
(1892 bis 1918)
"Mir ist nach jedem Luftkampf erb
rmlich zumute".
Der mit 80 Absch
ssen erfolgreichste Jagdflieger des I. Weltkriegs ist postum zum
berhelden verkl
rt worden: Zu Lebzeiten war Manfred Freiherr von Richthofen, geboren am 2. Mai 1892 in Breslau, in Angst und Mut ein Soldat wie viele andere. 1912 in ein Ulanenregiment eingetreten, wechselte er 1915 zu den Fliegern.
1916 ins Jagdgeschwader 1 aufgenommen, entwickelte sich der "Rote Baron" (so genannt nach seiner knallrot angestrichenen Fokker Dr. I) zum Schrecken der Alliierten, wurde F
hrer der Jagdstaffel 11 und nach zahlreichen Luftsiegen als Rittmeister mit dem Orden Pour le m
rite ausgezeichnet.
Zur Legendenbildung trugen sowohl sein 1917 erschienenes Buch "Der rote Kampfflieger" wie die ungekl
rten Umst
nde seines Todes am 21. April 1918 bei Vaux-sur-Somme bei: Seine offenbar besch
digte Maschine landete glatt hinter den englischen Linien, doch die Briten konnten nur die Leiche des gef
rchteten und geachteten Gegners bergen.
Nach Richthofen wurden sowohl in der Wehrmacht als auch in der Bundeswehr Jagdgeschwader benannt.
EPierre Auguste Renoir (1841 bis 1919)
Pralle Frauenk
rper waren sein Ideal.
Bereits als Kind kam der am 25. Februar 1841 in Limoges geborene Sohn eines armen Schneiders nach Paris. Zun
chst verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Porzellanmaler. 1862 nahm er sein Studium an der Ecole des Beaux-Arts auf, wo er Monet und Sisley kennenlernte.
Stark beeindruckt war er von den Bildern Courbets und Manets. Im K
nstlerort Barbizon im Wald von Fontainebleau widmete er sich der sogenannten Freilichtmalerei, aus der sich der Impressionismus entwickelte. Ab 1874 nahm Renoir an den Gruppenausstellungen der Impressionisten teil.
Heiterkeit und Unbeschwertheit sind Kennzeichen seiner farbenfrohen Darstellungen aus dem Alltagsleben des Pariser B
rgertums. Seine gro
e Liebe galt jedoch der Aktmalerei. Er schuf eine gro
e Anzahl von Bildern mit sinnlich-naiven, stets prallen,
ppigen jungen Frauen ("Badende", "Das Urteil des Paris").
Eine rheumatische Erkrankung, die schlie
lich zur Verkr
ppelung seiner H
nde f
hrte, zwang Renoir 1905 zum Umzug nach S
dfrankreich. Er malte jedoch weiter, wobei er recht s
lichen Farben den Vorzug gab. Ein Maillol-Sch
ler half ihm ab 1907 bei der Herstellung einiger gro
er Plastiken.
Renoir starb am 3. Dezember 1919 in Cagnes an der C
Azur.
cEJean Renoir (1894 bis 1979)
Der Meister des poetischen Realismus.
Renoir, am 15. September 1894 in Paris geboren, war der zweite Sohn des Malers Pierre Auguste Renoir. Er nahm am I. Weltkrieg teil, studierte danach Philosophie und Mathematik, und arbeitete zusammen mit seiner Frau an Keramiken, aber beide waren vom Film fasziniert, so da
Renoir sich in den 20er Jahren diesem Medium zuwandte.
Sein erster gro
er Erfolg war die aufwendige Verfilmung von Zolas Roman "Nana" (1926). Nach dem Aufkommen des Tonfilms wurde er in den 30er Jahren zu einem der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus. Zu seinen Erfolgen z
hlten "Nachtasyl", "Eine Landpartie" (beide 1936) und "Die gro
e Illusion" (1937).
Ende der 30er Jahre entwickelte sich Renoir, beeinflu
t durch die Kommunistische Partei, immer mehr zum Sozialkritiker. Sein Fim "Die Spielregel" (1939) war heftig umstritten. 1940 mu
te er in die USA emigrieren, wo er gezwungen war, die amerikanische Staatsb
rgerschaft anzunehmen, um das Land
berhaupt betreten zu k
nnen.
Seine bekanntesten Hollywoodfilme waren "Tagebuch einer Kammerzofe" (1946) und "Die Frau am Strand" (1947). nach dem Krieg drehte er unter anderem "French Can-Can" (1955) und "Das Fr
ck im Gr
nen" (1959). Seine Autobiographie widmete er den jungen Fimemachern der Nouvelle Vogue. Er starb am 12. Februar 1979 in Beverly Hills, Kalifornien.
ZHRembrandt (1606 bis 1669)
Der bedeutendste holl
ndische Barockmaler.
Rembrandt, eigentlich Harmensz van Rijn, als Sohn eines M
llers am 15. Juli 1606 in Leiden geboren, entschlo
sich nach einer kurzen Studienzeit, Maler zu werden. Nach seiner Ausbildung bei Jakob van Swanenburgh und Pieter Lastmann zog er 1631 nach Amsterdam.
Sein 1632 entstandenes Gruppenbild "Die anatomische Vorlesung des Dr. Nicolaes Tulp" wies ihn als gro
en Menschendarsteller aus und machte ihn zu einem der begehrtesten Portraitisten. 1639, inzwischen verheiratet mit Saskia van Uylenbruch, die aus einem verm
genden Elternhaus stammte, erwarb er ein repr
sentatives Haus in Amsterdam.
Seine Selbstbildnisse aus dieser Zeit, vor allem mit Saskia (1636), dokumentierten seinen Wohlstand und sein Selbstbewu
tsein. 1642 endete mit dem Tod seiner Frau auch seine lebensfrohe Schaffensperiode. Im selben Jahr stellte er sein Wohl ber
hmtestes Bild, "Die Nachtwache", fertig, das jedoch von den Auftraggebern nicht akzeptiert wurde. Da Rembrandt sich nun den W
nschen der Amsterdamer B
rger nicht mehr beugen wollte, blieben weitere Bildnisauftr
ge aus.
Die hohen Schulden f
r das Haus, seine Sammelleidenschaft und Verluste als Kunsth
ndler f
hrten zum finanziellen Zusammenbruch. 1657 kam es zur Versteigerung seiner gesamten Habe. Die Schaffenskraft Rembrandts war jedoch nicht gebrochen. Das belegen seine Bilder "Die Staalmeesters" (1661/62), "Lesender Titus" (1665) und "Die R
ckkehr des verlorenen Sohnes" (1668).
Obwohl er mit seiner zweiten Lebensgef
hrtin, Hendrickje Stoffels, und seinem Sohn Titus ab 1660 wieder Kunsthandel betrieb, blieb Rembrandt bis zu seinem Tod am 4. Oktober 1669 in Amsterdam ein hochverschuldeter Mann. Rembrandt hinterlie
etwa 700 Gem
lde, 300 Radierungen und 1600 Handzeichnungen. Seine Werke zeichnen sich durch hohe technische Fertigkeit und einf
hlsame Beobachtungsgabe aus.
Einzigartig sind Tiefe des seelischen Ausdrucks aus und vergeistigende Wirkung des Lichts. Kein anderer gro
eer K
nstler hat so viele Selbstbildnisse hinterlassen; besonders die im Alter entstandenen geben ein beredtes Zeugnis von seinem Leben.
ERaffael (1483 bis 1520)
hmtester Maler der italienischen Renaissance.
Raffaello Santi, am 6. April 1483 in Urbino geboren, erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater Giovanni Santi und kam fr
hzeitig in Kontakt mit gebildeten Humanistenkreisen. Nach einer Lehrzeit bei Perugino arbeitete er seit 1504 als selbst
ndiger Maler in Florenz, wo die ersten Madonnenbilder und vielfigurigen Altarkompositionen entstanden.
1508 ging Raffael nach Rom, denn dort erwartete ihn sein erster gro
er Auftrag: die Ausmalung der Stanzen im Vatikan mit Fresken, denen ein anspruchsvolles, humanistisch gepr
gtes Programm zugrunde lag. "Die Schule von Athen" wurde weltber
hmt als Inbegriff klassischer Kunst voll Harmonie und Sch
nheit.
Raffaels reifem Stil, der hohe Idealit
t mit meschlicher W
rme und Nat
rlichkeit verbindet, geh
rt auch die "Sixtinische Madonna" in der Dresdener Gem
ldegalerie an. Seine Bildnisse (u.a. Julius II., Graf Castiglione, Leo X. mit zwei Kardin
len) zeigen souver
ne Charaktere, Renaissancemenschen im Licht eines edlen Kolorits, das f
r Jahrhunderte vorbildlich blieb.
Als Architekt orientierte sich Raffael an seinem Onkel Bramante, nach dessen Tod er die Bauleitung von St. Peter
bernahm. Der geniale K
nstler starb an seinem 37. Geburtstag am 6. April 1520 in Rom.
DErich Maria Remarque (1898 bis 1970)
ber Nacht weltber
hmt mit "Im Westen nichts Neues".
In diesem Kriegsroman lie
der am 22. Juni 1898 als Erich Paul Remark in Osnabr
ck geborene Sohn eines Buchbinders seine Erlebnisse und Erfahrungen als Soldat im I. Weltkrieg einflie
en und gestaltete die Geschichte vom Leben und Sterben des 19j
hrigen Paul B
umer und seiner Kameraden als vehemente Anklage gegen den Kriegswahnsinn.
Kaum erschienen (1929), wurde der Roman zum Gegenstand erbitterter politischer Auseinandersetzungen. Sahen die einen in der realistischen Darstellung des Frontgeschehens ein Antikriegsbuch, so mu
te der Roman auf Reaktion
re und Militaristen als Beleidigung der Frontsoldaten wirken, vor allem, weil sie sich in mancher Figur wiedererkannten, zum Beispiel in dem hirnlosen Drillautomaten Unteroffizier Himmelsto
Schon bevor die Nazis seine B
cher
ffentlich verbrannten, war Remarque geflohen, zun
chst in die Schweiz, dann in die USA. Dort erzielte er seinen zweiten Welterfolg mit dem Emigrantenroman "Arc de Triomphe" (1946). Die sp
ter erschienenen Romane haben weder die Wirkung noch den Rang der beiden ersten erreicht. Remarque starb am 25. September 1970 in London.
GCXenophon (430 bis 354 vor Christus)
hmter Athener in persischem Sold.
Der um 430 vor Christus geborene Heerf
hrer und Geschichtsschreiber, zeitweilig Sch
ler des Sokrates, geh
rte einer griechischen S
ldnertruppe an, die im persischen Bruderkrieg (401) Kyros den J
ngeren gegen Artaxerxes II. unterst
tzte, aber nach der Schlacht bei Kunaxa den R
ckzug zum Schwrzen Meer unter Xenophons Leitung antreten mu
te. Danach trat Xenophon in spartanische Dienste. Von seiner Vaterstadt verbannt, lie
er sich in seinem Landhaus in der N
he von Olympia nieder.
Dre Verlust der spartanischen Vormachtstellung nach der Schlacht von Leuktra (371) trieb Xenophon nach Korinth, wo er um 354 starb.
Xenophon hinterlie
ein umfangreiches schriftstellerisches Werk, darunter die ber
hmte "Anabasis" mit der Schilderung des "Zuges der Zehntausend".
[CXerxes I. (519 bis 465 vor Christus)
Griechenland behauptete sich gegen die persische Macht.
Im Alten Testament hei
t er Ahasverus, der um 519 vor Christus geborene Sohn des Perserk
nigs Dareios I., der seinem Vater 486 auf den Thron folgte. Zun
chst hatte Xerxes Aufst
nde in
gypten und Babylonien niederzuschlagen, ehe er im Kampf gegen das vereinte Griechenland das Erbe seines gescheiterten Vaters antrat.
Unter Aufbietung aller milit
rischen Machtmittel zog er durch den Hellespont gegen Griechenland, siegte durch Verrat bei den Thermopylen gegen die Truppen Leonidas und verw
stete Athen. Doch seine Flotte erlitt bei Salamis eine vernichtende Niederlage (480), ebenso ein Jahr sp
ter sein Landheer bei Plat
Fortan widmete Xerxes sich dem Ausbau von Persepolis und seiner prachtvollen Residenz in Susa, wo er 465 Opfer einer Palastrevolte wurde.
EUlrich Zwingli (1484 bis 1531)
Er war Wegbereiter f
r Calvins Gottesstaat.
Der am 1. Januar 1484 in Wildhaus, Kanton St. Gallen, geborene, aus gro
uerlichen Verh
ltnissen stammende Reformator war zun
chst Pfarrer in Glarus und Einsiedel und wurde 1519 an das Z
richer Gro
nster berufen, wo er bis zu seinem Lebensende seinen Dienst als Leutpriester versah. Im Geist des Humanisten Erasmus von Rotterdam strebte Zwingli eine am Gehalt der Bibel orientierte Kirchenreform an.
Unter dem Eindruck der antip
pstlichen Bewegung, die Luther mit seiner Leipziger Disputation 1519 in Gang gebracht hatte, entschlo
sich Zwingli, unterst
tzt vom Gro
en Rat Z
richs, zum Bruch mit Rom. Er errichtete mit Hilfe, des Rats, der die Oberhoheit
ber die Kirche des Kantons Z
rich ergriffen hatte, ein strenges Kirchenregiment.
Unter Zwinglis F
hrung breitete sich der Protestantismus rasch in den gro
en St
dten der Schweiz aus, w
hrend er in den
rmeren Kantonen auf heftigen Widerstand stie
, da nach der Losl
sung von Rom das st
dtische Patriziat ein Gesetz gegen das "Reislaufen" (ausl
ndische S
ldnerdienste) erlassen hatte, das die
rmere Landbev
lkerung wirtschaftlich auf das schwerste traf. Nach langj
hrigen Interventionen des Hauses Habsburg kam es schlie
lich 1531 zu einem offenen Krieg der von Z
rich gef
hrten Kantone gegen die "Sonderb
ndler". Als Feldprediger fand Zwingli in der Schlacht bei Kappel am 11. Oktober 1531 den Tod. Sein Reformationswerk wurde von Calvin vollendet.
@Stefan Zweig (1881 bis 1942 nach Christus)
Er schuf feinnervige Novellen und psychoanalytisch beeinflu
te Biographien.
Der Schriftsteller und
bersetzer wurde am 28. November 1881 in Wien geboren. In seinen Novellen ("Amok", 1922; "Angst",1925; "Verwirrung der Gef
hle", 1927; "Schachnovelle", 1941) hat er psychoanalytische Diagnostik an geheimnisvollen, vom Unbewu
ten her gesteuerten F
llen erprobt. Weltber
hmt machten ihn die Darstellungen literarischer Portraits und geschichtlicher Charaktere ("Baumeister der Welt", "Sternstunden der Menschheit" sowie Biographien
ber "Marie Antoinette", "Joseph Fouch
", "Maria Stuart" u.a.).
Zweigs Werke fanden weltweit Verbreitung und stehen der neuromantischen Dichtung sowie dem Wiener Impressionismus sehr nahe. 1938 zwangen ihn die Nationalsozialisten in die Emigration, und er kam
ber Gro
britannien nach Brasilien. Hier schrieb er das schon vom Tode umschattete Erinnerungsbuch an die mit dem Jahre 1914 untergegang
ene "Welt von gestern". Verzweifelt
ber den Krieg, die Barbarisierung Europas und die Vernichtung des Geistes begingen er und seine Frau am 23. Februar 1942 in Petr
polis bei Rio de Janeiro Selbstmord.
FCarl Zuckmayer (1896 bis 1977)
Zu Lebzeiten der erfolgreichste Dramatiker deutscher Sprache.
"Zuck", wie ihn seine Freunde und Verehrer nannten, wurde am 27. Dezember 1896 in Nackenheim am Rhein geboren. Als Offizier kehrte er aus dem I. Weltkrieg zur
ck und versuchte sich neben seinen Studien - eher erfolglos - als expressionistischer Dichter. 1920 wechselte er endg
ltig zum Theater und arbeitete zeitweilig zusammen mit Bertold Brecht als Dramaturg bei Max Reinhardt. Der Durchbruch als Dramatiker gelang ihm mit volkst
mlichen B
hnenst
cken wie "Der fr
hliche Weinberg". Sein Talent zeigte sich in realistischen Milieuschilderungen mit oft derber Komik und plastischer Menschengestaltung.
Seine mehrfach verfilmte Kom
die "Der Hauptmann von K
penick" (1931) war eine z
ndene Satire auf deutsches Obrigkeitsdenken und preu
ischen Militarismus. Wegen seines
ffentlichen Auftretens gegen Joseph Goebbels erhielt Zuckmayer von den Nazis Auff
hrungsverbot. 1933 emigrierte er mit seiner Frau zun
chst nach Salzburg und ging 1938 in die USA, wo er als Schriftsteller, Drehbuchautor und Farmer lebte.
Sein 1947 in Z
rich uraufgef
hrtes St
ck "Des Teufels General" befa
te sich mit dem Problem des Widerstands im Dritten Reich. Es wurde zu einem Welterfolg. Obwohl hochgeehrt, wollte sich Zuckmayer nach Kriegsende nicht mehr dauerhaft in Deutschland niederlassen. 1958 siedelte er endg
ltig in die Schweiz
ber und schrieb dort seine Autobiographie "Als w
s ein St
ck von mir". Sie wurde zu seinem gr
ten Prosaerfolg. Er starb am 18. August 1977 in Visp.
EEmile Zola (1840 bis 1908)
Der f
hrende Kopf des franz
sischen und europ
ischen Naturalismus.
Zola wurde am 2. April 1840 in Paris geboren. Nach der nichtbestandenen Reifepr
fung arbeitete er zun
chst als Dockarbeiter und Verlagsangestellter. Ab 1866 konnte er sich ganz dem Journalismus und der Schriftstellerei zuwenden: So
bte er 1898 in der Tageszeitung "L
Aurore" vehemente Kritik am Vorgehen der Justizbeh
rden in der Dreyfus-Aff
re, worauf er f
r ein Jahr nach England fliehen mu
te. Als Autor und Theoretiker k
mpfte er entschieden f
r den literarischen Naturalismus, der die wissenschaftlichen Erkenntnisse
ber die Determiniertheit des Menschen durch Milieu und Vererbung in sich aufnahm.
In seinem zwanzigb
ndigen Hauptwerk "Les Rougon-Macquart", das den Verfall einer Familie
ber f
nf Generationen hinweg beschreibt, liegt der Schwerpunkt weniger auf der psychologischen Darstellung einzelner Individuen, sondern auf der nahezu dokumentarischen Beschreibung der Lebenswelt im zweiten franz
sischen Kaiserreich. Besonders ber
hmt wurden die Romanteile "Nana" (1880) und "Germinal" (1885).
Zola verlieh hier in meisterhafter Weise unbelebten Dingen den Charakter riesiger mythischer Wesen. Er starb am 29. September 1902 in Paris und wurde 1908 im Pantheon beigesetzt.
jDFerdinand Graf von Zeppelin (1838 bis 1917 nach Christus)
Ihm ging es ums Fliegen nicht um die Geschwindigkeit.
Jahrelang bel
chelt, dann Volksheld - die Karriere des Grafen von Zeppelin ist einzig. Geboren am 8. Juli 1838, Berufsoffizier, w
rtembergischer Gesandter in Berlin, hatte sich der verm
gende Adlige schon 1873 mit der Konstruktion eines Luftschiffes befa
t, war aber nur auf am
siertes Kopfsch
tteln gesto
en. 1892 gelang ein erster Entwurf, 1895 erhielt Zeppelin sein Patent, und am 2. Juli 1900 startete das erste nach ihm benannte lenkbare Starrluftschiff LZ 1 unter dem Jubel ganz Deutschlands zum Jungfernflug. Die 1909 gegr
ndete Werft in Friedrichshafen fertigte noch 129 Zeppeline.
Dann kam das furchtbare Ende, das der Graf aber nicht mehr erleben mu
te; er war am 8. M
rz 1917 in Berlin gestorben: Das Luftschiff "Hindenburg" verbrannte 1937 auf dem amerikanischen Flugplatz Lakehurst. Die
ra der "fliegenden Zigarren" war vor
ber, eine mehrfach angestrebte Renaissance gab es f
r sie nur als Reklameflieger, im Zeitalter der Jets sind 50-100 Stundenkilometer Reisegeschwindigkeit nicht mehr interessant.
DZarathustra (ca. 6. Jahrhundert vor Christus)
Wollte die Menschen zum Licht f
hren.
Der Name "Zarathustra" des persischen Religionsstifters, der im 6. Jahrhundert vor Christus lebte, bedeutet w
rtlich "Der Kamele zu treiben versteht". Von Zarathustra sind 17 prphetische Hymnen in awesetischer Sprache
berliefert ("Gathas"). Die endg
ltige Redaktion der Texte erfolgte erst im 3. Jahrhundert nach Christus (im Rahmen des heiligen Buches der "Awesta") unter den Sassaniden und enth
lt legend
re Komponenten wie j
ngere
berlieferungsgeschichten. Im Sassanidenreich zur Staatsreligion erhoben, lebte der "Parsismus" seit der Islamisierung Persiens nur noch in kleinen Gemeinden weiter.
Die Lehre Zarathustras ist im Kern dualistisch. Demnach schuf das gute Geistprinzip
ber gewisse Kr
fte mittelbar Licht und Kosmos: mit der Trennung von Geist und Materie waren auch das Gute und das B
se in Kraft gesetzt. Auf der Seite der Finsternis (in sp
terer Version: b
ser Geist Angra Mainju) entwickelt sich L
ge, auf der Seite des Lichts (Geist-Gott Ahura Mazda) Wahrheit. Der einzelne entscheidet frei
ber seine Zugeh
rigkeit zu einer der Welten.
Zarathustra ist zur Hilfe auf dem Weg zu irdischem Reichtum und ewiger Lichtexistenz ausgesandt.
GGiordano Bruno (1548 bis 1600 nach Christus)
Der italienische Naturphilosoph fiel der Inquisition zum Opfer.
Filippo Bruno wurde 1548 in Nola in Kampanien geboren. Mit 15 Jahren trat er in den Dominikanerorden ein und erhielt den Ordensnamen Giordano. Seine Naturliebe, sein der Welt zugewandtes Wesen, das Kennenlernen der wissenschaftlichen Entdeckungen seiner Zeit veranla
ten ihn jedoch, den Orden wieder zu verlassen. Von nun an f
hrte er ein unstetes Wanderleben, das ihn zuerst nach Genf f
hrte, dann nach Paris, wo er Vorlesungen hielt, und nach London, wo er mehrmals an den Hof K
nigin Elisabeths geladen wurde. Hier schrieb er seine philosophischen Hauptwerke. 1585 wieder in Paris , dichtete er seinen ber
hmten Dialog "Heroische Leidenschaften". Weitere Wirkungsst
tten waren Marburg, Wittenberg, Prag, Helmstedt, wo er bedeutende Lehrgedichte verfa
te, und Frankfurt. Nirgends fand er Ruhe, nie eine gen
gende Zahl von H
rern, kaum einen Verleger, der seine ketzerischen Schriften zu drucken wagte. Nach Venedig eingeladen, kehrte er in seine Heimat zur
ck. Dort verriet ihn sein Gastgeber an die Inquisition: Er wurde nach Rom ausgeliefert, wo er nach siebenj
hriger Haft am 17. Februar 1600 auf dem Campo dei Fiori verbrannt wurde.
Der Hauptgrund f
r Brunos Verurteilung war die Art, wie er das Verh
ltnis Gottes zur Welt definierte. Er wies die Ansicht zur
ck, da
Gott die Welt von au
en, wie ein Ro
lenker sein Gespann, regiere. Gott stehe nicht
ber und au
er der Welt, er sei in der Welt, wirke als beseelendes Prinzip in ihrem Ganzen wie in jedem ihrer Teile. Solche Ansichten galten als ketzerischer Monismus und Pantheismus. Aber Brunos Denken hat
ber seinen Tod hinaus gewirkt: auf Leibnitz, der von ihm den Monadenbegriff
bernahm, auf Spinoza, auf Goethe, Schelling und viele andere.
CGeorge Bizet (1838 bis 1875)
Er ist der Sch
pfer der beliebten "Carmen".
Der franz
sische Komponist Alexandre C
sar Leopold al Bizet, am 25. Oktober 1838 in Paris geboren, besuchte bereits mit neun Jahren das Konservatorium und erhielt 1857 den Rom-Preis. W
hrend seines dreij
hrigen Aufenthaltes in Rom entstand seine Opera buffa "Don Procopio". Nach Paris zur
ckgekehrt, fiel er besonders Franz Liszt als gro
artiger Pianist auf. Seine fr
hen Opern "Die Perlenfischer" (1863) und "Das sch
dchen von Perth" (1867), beeinflu
t durch Gounod, Meyerbeer und Verdi, brachten ihm nur m
igen Erfolg, Anerkennung hingegen fanden seine "L`Arl
sienne"-Suiten (1872). Die Oper "Carmen" nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Merim
e, heute einer der popul
rsten und meistgespielten Opern, fiel bei ihrer Urauff
hrung am 3. M
rz 1875 in Paris durch. Von diesem Mi
erfolg schwer getroffen, starb Bizet kurz darauf im Alter von 37 Jahren am 3. Juni 1875 in Bougival (Hauts-de-Seine).
EGiovanni Boccaccio (1313 bis 1375)
Die Pest war Anla
r sein ber
hmtestes Werk.
Der uneheliche Sohn eines florentinischen Kaufmanns und einer Franz
sin wurde 1313 geboren und wuchs in Florenz auf. Auf Wunsch seines Vaters sollte er Kaufmann werden, doch er ha
te diesen Beruf und studierte beide Rechte, aber vor allem widmete er sich humanistischen Studien und der Dichtkunst. Seit 1330 war Boccaccio mit Petrarca befreundet, mit dem zusammen er Reisen unternahm und sich um die Wiederbelebung des Griechischen bem
hte. Am Hof Roberts von Neapel soll er sich in die Prinzessin Maria verliebt haben, der er sp
ter den Versroman "Fiametta" (1343) widmete. Seine Familie beordete ihn 1340 nach Florenz zur
ck, wo ihm zu seinem Leidwesen das Amt eines Richters und Notars
bertragen wurde. Er lebte von den bescheidenen Eink
nften und zehrte von den Erinnerungen an Neapel.
1348 wurde Florenz von der Pest heimgesucht. Diese Katastrophe bildet den Hintergrund von Boccaccios ber
hmtesten Werk, dem 1353 erschienen "Decamerone", in dessen Rahmenhandlung sich junge Leute auf der Flucht vor der Pest Geschichten erz
hlen. Nach einer Begegnung mit dem M
nch Ciani (1362) sah Boccaccio die weltlichen Wissenschaften mit Widerspruch zur Religion und sein Gut in Certaldo zur
ck, das er nur f
r einige diplomatische Missionen und Vorlesungen
ber Dantes "G
ttliche Kom
die" verlie
. Er starb am 21. Dezember 1375 auf seinem Landsitz bei Florenz.
PETania Blixen (1885 bis 1962)
Ihre Schilderung der fremdartigen, faszinierenden Welt Afrikas machte sie ber
hmt.
Tania Blixen wurde am 17. April 1885 als zweites Kind des Offiziers, Politikers und Schriftstellers Wilhelm Dinesen in Rungsted geboren. Ihre Kindheit und Jugend waren gepr
gt von der Erziehung in einem starren, b
rgerlichen Milieu. Nach dem Selbstmord des Vaters, der ihr sehr nahegestanden hatte, heiratete sie ihren Halbvetter Baron Bror Blixen-Finecke und lie
sich mit ihm 1913 in Kenia nieder. Dort hatte das Ehepaar die gr
tenteils aus Geldern ihrer Familie finanzierte Farm "Ngong" in der N
he von Nairobi gekauft, die sich jedoch f
r den Anbau von Kaffee als ungeeignet erwies. 17 Jahre verbrachte Tania Blixen auf dieser Farm, die sie, nachdem ihr Mann 1921 nach D
nemark zur
ckgekehrt war und die Scheidung eingereicht hatte, allein weiterf
hrte. 1932 sah sie sich zum Verkauf gen
tigt und kehrte auf das elterliche Gut "Rungstedlund" zur
ck, wo sie zur Schriftstellerin wurde. 1934 erschienen "Sieben gotische Geschichten" und "Phantastische Erz
hlungen handeln von der Auseinandersetzung des Menschen mit seinem Schicksal.
Tania Blixen starb am 7. September 1962 in Rungstedlund.
DJoseph Beuys (1921 bis 1986)
Seine Kunst forderte Widerspruch heraus.
Der ebenso bewunderte wie umstrittene Zeichner, Bildhauer und Aktionsk
nstler wurde am 12. Mai 1921 in Krefeld geboren. Nach einem Biologiestudium war er im II. Weltkrieg Luftwaffenpilot. Als einschneidenstes Ereignis seines Lebens bezeichnete Beuys einen Flugzeugabsturz
ber der Krim den er nur mit
erster Not
berlebte. Er wurde von Tataren gefunden und gepflegt. Die zu seiner Heilung eingesetzten Materialien Filz, Fett und Honig wurden zu Leitmotiven in seinem sp
teren Werk. Nach dem Krieg studierte Beuys in D
sseldorf Kunst und geh
rte der Meisterklasse des Bildhauers Ernst Matar
an. Er wurde zum Wortf
hrer der Avantgarde und schuf in vielen, meist
ffentlichen Aktionen symbolgeladene Objekte. So go
er 1982 die Nachbildung der russischen Zarenkrone in einen "Friedenshasen" um.
Der stets medienwirksame, in Filzhut und Fliegerweste auftretende Beuys war der Propagandist eines neuen Kunstverst
ndnisses. Danach war f
r ihn jeder Mensch ein K
nstler. Internationale Anerkennung fand er 1979 durch eine gro
e Retrospektive seiner Skulpturen und Zeichnungen im New Yorker Guggenheim-Museum. Beuys starb am 23. Januar1986 in D
sseldorf.
DSarah Bernhardt (1844 bis 1923)
Die gro
e Heroine des Fin de si
cle.
Henriette Rosine Bernhardt wurde als uneheliches Kind einer Holl
nderin am 22. Oktober 1844 in Paris geboren. Im Alter von 16 Jahren erm
glichte ihr einer der Liebhaber ihrer Mutter, Duc de Morny, ein Halbbruder Napoleons III., die Aufnahme in das Pariser Konservatorium und die Schauspielausbildung. 1862 erhielt sie ihr erstes Engagement an der Com
die Francaise, deren Teilhaberin sie 1872 wurde. Zahlreiche Auslandstourneen f
hrten sie ab 1880 durch Europa, nach Amerika und Australien, und 1899
bernahm sie das Th
atre des Nations, das seitdem ihren Namen tr
Ihre Begabung f
r emotionales Schauspiel gaben ihr die M
glichkeit, als gro
e Trag
din in klassischen franz
sischen Dramen ebenso wie in modernen Gesellschaftsst
cken, ja sogar in M
nnerrollen (Hamlet) zu
berzeugen. Neben Romanen und Lustspielen schrieb sie 1907 ihre Memoiren ("Mein Doppelleben") und zeigte Talent in der Malerei und Bildhauerrei. Sarah Bernhardt starb am 26. M
rz 1923 in Paris.
fCAlban Berg (1885 bis 1935)
Vom Sp
tromantiker zum Expressionisten der Wiener Schule.
Der Kaufmannssohn, geboren am 9. Februar 1885 in Wien, zeigte schon fr
h eine musikalische Begabung und wurde Sch
ler Arnold Sch
nbergs, dessen Kreis er 1910-20 neben Anton von Webern und Egon Wellesz angeh
rte. Als ein Hauptvertreter dieser "Wiener Schule" l
ste sich Berg schrittweise von der Sp
tromantik seiner fr
hen Kompositionen und gelangte unter dem Einflu
von Sch
nbergs Zw
lftonmusik zu einem atonalen Expressionismus.
In seinen Opern "Wozzeck" (nach Georg B
chners Dramenfragment "Woyzeck") und "Lulu" (nach den Trag
dien "Erdgeist" und "Die B
chse der Pandora" von Frank Wiedekind) erreichte dieser musikalische Expressionismus einen H
hepunkt.Berg, der auch Lieder, Kammer- und Orchestermusik sowie ein Violinkonzert komponierte, starb am 24. Dezember 1935 in Wien.
DAlessandro Graf von Cagliostro (1743 bis 1795)
Einer der ber
hmtesten Betr
ger aller Zeiten.
Cagliostro, am 8. Juni 1743 im Armenviertel von Palermo als Giuseppe Balsamo geboren, erwarb sich auf Reisen nach
gypten und Kleinasien medizinische und chemische Kenntnisse, die er f
r zahlreiche Gaukeleien und Betr
gereien nutzte. Vor dem europ
ischen Hochadel trat er als Geisterbeschw
rer und Alchimist auf, wobei er insbesondere durch den Verkauf seines "Lebenselexiers" zu gro
em Reichtum gelangte.
1776 begann sein Abstieg, als er in die Halsbandaff
re verwickelt wurde, mit der Kardinal Rohan, der F
rstbischof von Stra
burg, dem Ruf Marie Antoinettes schweren Schaden zuf
gte. Cagliostro wurde aus Frankreich verbannt, floh nach London, wurde bei seiner R
ckkehr nach Italien 1779 verhaftet und zum Tode verurteilt, weil ihn seine Frau bei der Inquisition als Freimaurer denunziert hatte. Von Papst Pius VI. 1791 zu lebenslanger Haft begnadigt, starb er am 26. August 1795 im Kerker des Schlosses San Leone bei Urbino.
CEnrico Caruso (1873 bis 1921)
Der ber
hmteste Operntenor seiner Zeit.
Der gro
nger, am 27. Februar 1873 in Neapel geboren, wuchs in
rmlichen Verh
ltnissen auf. Er nahm Unterricht bei Guglielmo Vergine und trat 1894 in seiner Heimatstadt erstmals auf. Als Loris in der Oper "Fedora" errang er in Mailand seinen ersten Triumph. Auftritte in London und Petersburg folgten, und bald galt er als ber
hmtester Tenor seiner Zeit.
1903 sang Caruso erstmals an der Metropolitan Opera, der er bis zu seinem Tod angeh
ren sollte. Neben seiner Stimme, die die ganze Bandbreite vom lyrischen Fach bis zum metallisch-harten Heldentenor umfa
te, wurde auch seine schauspielerische Begabung ger
hmt. Ab 1902 nahm er
ber 250 Schallplatten auf. Im Dezember 1920 erlitt er auf der B
hne der "Met" einen Blutsturz, sang die Partie jedoch zu Ende. Nachdem sich sein Zustand leicht gebessert hatte, fuhr er zur Erholung mit seiner Familie nach Neapel, wo er am 2. August 1921 starb.
@Paul C
zanne (1839 bis 1906)
Bahnbrecher der modernen Malerei.
Der Sohn eines Bankiers, geboren am 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence, studierte zun
chst Jura, nahm jedoch schon fr
h an Malkursen in y
seiner Heimatstadt teil und setzte sich schlie
lich gegen den Willen seines Vaters durch: Er brach das Studium ab und ging 1862 nach Paris, wo er die Acad
mie Suisse besuchte und sich durch h
ufige Besuche im Louvre schulte. In dieser Zeit malte er romantische, sehr dunkle Bilder.
Sein Jugendfreund Emile Zola machte ihn mit den Impressionisten bekannt, und er befreundete sich mit Pissarro. Dieser f
hrte ihn 1871 in die Freilichtmalerei ein, und unter seinem Einflu
hellte sich C
zannes Palette auf. 1874 stellte er gemeinsam mit den Impressionisten aus, bald darauf trennte er sich von Ihnen und kehrte nach Aix zur
Etwa ab 1880 entwickelte er einen eigenen Stil jenseits des Impressionismus, der zu seinen Lebzeiten nur wenig erfolgreich war, aber zum Ausgangspunkt vieler wichtiger Str
mungen der modernen Malerei wurde. C
zanne starb am 22. Oktober 1906 in Aix-en-Provence.
HMarc Chagall (1887 bis 1985)
Er verschmolz Fauvismus, russische Volkskunst und j
dische Mystik zu einem eigenen Stil.
Der russisch j
dische Maler und Graphiker, geboren am 7. Juli 1887 in Liosno bei Witebsk, wurde 1908 Sch
ler von Leo Bakst an der Petersburger Akademie. Seine ersten Bilder "Die B
uerin" (1907) und "Der Aleeweg" (1908) waren beeinflu
t durch Toulouse-Lautrec und Gaugin. 1910-1914, w
hrend eines Aufenthaltes in Paris, lernte er den Fauvismus und Kubismus kennen.
gt durch seine Kindheiterinnerungen an Witebsk, entstanden Bilder mit d
rflichen Szenen ("Ich und das Dorf", 1911). H
hne, Pferde, K
he, durch die Luft fliegende Liebespaare und sein Violine spielender Onkel ("Der Geiger", 1911/12) traten in der phantasievollen Welt Chagalls auf. 1914, nach einer erfolgreichen Ausstellung in Berlin, kehrte er nach Witebsk zur
ck. Seine dort entstehenden Bilder "Der Jude in Gr
n", "Der Jude in Schwarz-Wei
", "Witebsk vom Sagunow-Berg" und das blaue Haus" zeigten Chagalls enge Verbundenheit zum Judentum und zu Ru
land. 1915 heiratete er Bella, die er zuvor als "Meine Braut mit schwarzen Handschuhen" (1909) portraitiert hatte und die er sp
ter als "Bella mit der gr
nen Nelke" (1925) und "Bella in Gr
n" (1934/35) malte. Bis zum Tode Bellas 1944 lebten beide in einer unvergleichlichen Lebens- und Geistesgemeinschaft. 1920 hatte Chagall in Moskau ein neues Bet
tigungsfeld entdeckt: als B
hnenbildner f
r das j
dische Kammertheater. Sp
ter entwarf er in den Vereinigten Staaten B
hnenbilder und Kost
r Balette von Tschaikowsky und Strawinsky und 1955 f
r Mozarts "Zauberfl
te" an der Metropolitan Opera in New York.
1923-41 lebte Chagall erneut in Paris. Seine Bilder aus den 30er Jahren zeigen Liebespaare, Blumen und Motive aus der Zirkuswelt. 1941emigrierte er in die Vereinigten Staaten. Es entstanden vom Krieg gezeichnete Bilder wie "Die Anfechtung" und "Der Krieg" (beide 1943). Nach dem Tode seiner Frau kehrte er 1949 nach Frankreich zur
ck, wo er nun auch als Glasmaler arbeitete. 1960 entstand das erste der beiden Fenster f
r die Kathedrale von Metz, 1962 wurden die Glasfenster in die Klinik Hadassah in Jerusalem eingebaut, und er entwarf die Fenster f
r die Kirche St. Stephan in Mainz.
Chagall starb am 28. M
rz 1985 in Saint-Paul-de-Vence.
FCharles Spencer Chaplin (1889 bis 1977)
ber seine Filme lachte und weinte die ganze Welt.
Der Sohn eines Music-Hall-Artistenpaares wurde am 16. April 1889 in London geboren und stand schon als Kind auf der B
hne. 1913 blieb er bei einer USA-Tournee als Filmkomiker in Hollywood. Hier drehte er innerhalb eines Jahres 35 Filmkom
dien und kreierte schon 1914 jene Figur, die ihn weltber
hmt machen sollte: Den Tramp Charlie. Bald schrieb er auch die Drehb
cher, produzierte, f
hrte Regie und wurde sehr popul
r. Bis 1918 stieg sein Gehalt auf 1 Million Dollar j
hrlich. 1920 drehte er dann seinen ersten Langfilm "The Kid", der zwischen Kom
die und Melodram changierte und ein weltweiter Erfolg wurde. Mit Douglas Fairbanks, Mary Pickford und David W. Griffith hatte Chaplin ein Jahr zuvor die "United Artists" gegr
ndet. Ab 1923 entstanden die Meisterwerke "Goldrausch" (1925), "Circus" (1928), "Lichter der Gro
stadt" (1931 und "Moderne Zeiten" (1936).
Auch nach Einf
hrung des Tonfilms benutzte Chaplin die Tonspur zun
chst ausschlie
lich f
r Musik und Ger
usche und verlie
sich auf die universelle Sprache der Gesten und Mimik. Erst bei seiner gro
en Abrechnung mit dem Faschismus ("Der gro
e Diktator", 1940) erklang auch Sprache aus dem Lautsprecher.
Private Skandale (drei Scheidungen, alle Ehefrauen waren sehr jung), sein Eintreten f
r die russisch- amerikanische Freundschaft sowie die Weigerung, Amerikaner zu werden, brachten ihn in das Schu
feld der Kommunistenjagd. 1952 verlie
er die USA, ging in die Schweiz und kehrte 1972 zur Verleihung des "Ehrenoscars" nach Hollywood zur
ck. 1975 wurde er geadelt. Da er die Rechte an allen seinen Filmen behalten hatte, konnte er seinen Lebensabend als reicher Mann verbringen. Er starb am 25. Dezember 1977 in Vevey am Genfer See.
ric Fran
ois Chopin (1810 bis 1849)
Sein Herz wurde in Warschau begraben.
Chopin, am 1. M
rz 1810 in Warschau als Sohn einer Polin und eines Franzosen geboren, komponierte schon mit sieben Jahren seine ersten St
cke. Klavierunterricht erhielt er zun
chst von seiner Mutter und dann bei Joseph Elsner. Sp
ter h
rte er literaturgeschichtliche Vorlesungen und kam in Kontakt mit namhaften Warschauer Intellektuellen und Politikern.
hrend der polnischen Revolution verlie
er 1830 Polen und kam 1831 nach Paris, wo er als gro
er Pianist und beliebter Klavierp
dagoge lebte und mit vielen gro
en Pers
nlichkeiten seiner Zeit verkehrte. Seine romantisch- poetischen Kompositionen schrieb er fast ausschlie
lich f
r das Klavier und verwandte Motive der polnischen Volksmusik.
Seit 1830 hatte sich Chopin von den klassischen Formen gel
st und wandte sich den kleinen Formen zu. Gegen Ende seines Lebens schrieb er dann seine beiden gro
en Sonaten in b-Moll und h-Moll - St
cke, die vorher nie gekannte Modulationen aufwiesen und die Welt staunen lie
1836 machte Franz Liszt den Komponisten mit der franz
sischen Schriftstellerin George Sand bekannt, mit der er von da an vor allem auf Mallorca zusammenlebte. Eine Tuberkuloseerkrankung f
hrte schlie
lich zu seinem fr
hen Tod am 17. Oktober 1849 in Paris. Auf seinen Wunsch hin wurde sein Herz in der Heilig-Geist-Kirche zu Warschau begraben.
@ENikita Chruschtschow (1894 bis 1971)
Er entzauberte den "roten Zaren".
Ob er sich mit Ferkeln auf dem Arm photographieren lie
, seinen Protest gegen "amerikanische Provokationen" mit dem Schuh auf den Konferenztisch h
mmerte oder im Pelz Panzerparaden der Roten Armee abnahm: Er machte Politik zum Anfassen. Der russische Arbeitersohn Nikita Chruschtschow, am 17. April 1894 in Kalinowka geboren, wurde 1935 ZK- und 1939 Politb
romitglied. Dank kluger Zur
ckhaltung
berstand er die "S
uberungen" Stalins. Im II. Weltkrieg politischer Kommissar, danach 1. Sekret
r der ukrainischen Parteiorganisation, wurde Chruschtschow erst 1949 von Stalin ins Zentrum der Macht geholt. Nach dem Tod des Diktators (1953) setzte er sich im Kampf um die Nachfolge durch, wurde 1. Sekret
r des ZK, 1958 auch Ministerpr
sident und rechnete auf dem XX. Parteitag 1956 mit den Verbrechen Stalins ab. Das darauf folgende "Tauwetter" l
ste Ersch
tterungen im ganzen Ostblock aus - in Ungarn mu
te Chruschtschow schlie
lich Panzer zur Niederschlagung des Volksaufstandes einsetzen. Dem Westen gegen
ber verfolgte er trotz vieler Krisen (u.a. Berliner Mauer 1961, Kuba Aff
re 1962) einen Kurs der "friedlichen Koexistenz", der zum Bruch mit China f
hrte.
1964 entmachtet und von Breschnew abgel
st, starb der stiernackige Politiker am 11. September 1971 in Moskau.
CHedwig Courths-Mahler (1867 bis 1950)
Der erfolgreichste deutsche Autorin von Trivialliteratur.
Die Schriftstellerin wurde am 18. Februar 1867 in Nebra, Th
ringen, geboren und arbeitete zun
chst als Verk
uferin in Leipzig. Schon mit 17 Jahren schrieb sie ihren ersten Roman. Nach der Heirat mit dem Maler Fritz Courths zog sie nach Chemnitz und ver
ffentlichte im "Chemnitzer Tageblatt" ihren ersten Fortsetzungsroman. Dies war der Auftakt zu mehr als 200 Unterhaltungsromenen, die Millionenauflagen erreichten. Die Welt ihrer Romane entsprach dem naiven Wunschdenken sozial Benachteiligter, die sich nach einem erf
llten Leben in h
herer Gesellschaft, nach Gl
ck, Liebe und Reichtum sehnten. Angriffen von seiten der Literaturkritik, die ihr naive Schwarz-Wei
-Sicht und stilistische M
ngel vorwarf, hielt sie ihre gro
e Leserschaft entgegen.
Hedwig Courths-Maler starb am 26. November 1950 in Rottach-Egern.
'HJames Cook (1728 bis 1779)
berquerte als erster Mensch den s
dlichen Polarkreis.
Cook wurde als Sohn eines schottischen Landarbeiters am 27. Oktobers 1728 in Marton-in-Cleveland (York) geboren. Mit 18 Jahren ging er zur See, trat 1755 als einfacher Matrose in die Royal Navy ein und wurde nach kurzer Zeit zum Maat bef
rdert. Im Selbststudium erwarb er nautische, geographische, kartographische und astronomische Kenntnisse, so da
er schon bald als kundiger Navigator und Kartograph galt.
Am 26. August 1768 stach Cook mit dem f
r seine Zwecke umgebauten ehemaligen Kohlenfrachter "Endeavour" in See, um f
r die K
niglich Geographische Gesellschaft astronomische Beobachtungen auf Tahiti vorzunehmen und von dort zu dem noch unbekannten "S
dkontinent" (Terra australis) vorzusto
en. Drei Monate lang beobachtete er auf Tahiti das Leben der Eingeborenen, machte sich au
erdem mit der Pflanzen- und Tierwelt vertraut, kartographierte die umliegenden Inseln, die er zu Ehren seiner Auftraggeber "Gesellschaftsinseln" nannte, und stellte fest, da
Neuseeland aus zwei Hauptinseln bestand, es somit das "S
dland" gar nicht gab. Seine Weiterreise f
hrte ihn von Neuseeland an die fast unbekannte Ostk
ste Australiens und durch die Tores-Stra
e nach Batavia (Djakarta).
ber das Kap der Guten Hoffnung kehrte er 1771 nach England zur
ck. 1772-75
berquerte er zweimal den s
dlichen Polarkreis, erreichte die Osterinseln, die Neuen Hebriden, Neukaledonien, Kap Hoorn und S
dgeorgien.
1776 brach er zu seinen dritten Expedition auf, um die n
rdliche Durchfahrt zwischen dem Pazifik und dem Atlantik zu erkunden. Dabei entdeckte er eine Inselgruppe, die er zu Ehren des Earl of Sandwich "Sandwich-Inseln" nannte, das heutige Hawaii.
Nach Erreichen der Westk
ste Nordamerikas segelte er durch die Beringstra
e ins Nordpolarmeer, wurde wegen gro
er Treibeismassen zur Umkehr gezwungen und erreichte am 26. November 1778 Hawaii. Dort wurde er infolge eines Versto
es seiner Mannschaft gegen das Tabugesetz von den Eingeborenen, die anfangs freundlich gesinnt waren, am 14. Februar 1779 get
\DMarie Curie (1867 bis 1934)
Mit ihrer Entdeckung brach das Atomzeitalter an.
Die Tochter eines Physiklehrers wurde am 7. November 1867 als Marie Sklodowska in Warschau geboren. Obwohl sie ihr Studium der Physik und Chemie in Paris aus finanziellen Gr
nden erst mit 25 Jahren aufnehmen konnte, bestand sie alle Pr
fungen mit Auszeichnung und wurde Assistentin des Physikers Becquerel. Schon zu Beginn ihrer Forschung war sie von der Existenz neuer Elemente, von denen bisher unbekannte Strahlen ausgingen,
berzeugt. Schlie
lich gelang es ihr in Zusammenarbeit mit ihrem Mann, Pierre Curie, trotz denkbar schlechter Arbeitsbedingungen und st
ndiger Geldnot, 1898 zwei radioaktive Elemente, das Polonium und das Radium, nachzuweisen.
1903 erhielten die Curies daf
r gemeinsam mit Becquerel den Nobelpreis f
r Physik. Nach dem Tod ihres Mannes trat sie 1906 dessen Nachfolge im Lehramt an der Sorbonne an und erhielt 1911 zum zweiten mal den Nobelpreis, diesmal f
r Chemie. Marie Curie bezahlte ihre Entdeckung mit dem Leben: Sie starb am 4. Juli 1934 an einer durch radioaktive Strahlung verursachten Blutkrankheit.
DPierre Curie (1859 bis 1906)
Er und seine Frau entdeckten die ersten radioaktiven Elemente.
Curie, franz
sischer Physiker, wurde am 15. Mai 1859 in Paris als Sohn eines Arztes geboren. Als Kind f
r geistig leicht zur
ckgeblieben gehalten,
berraschte er durch seine schnelle Begabung in den F
chern Latein und Mathematik und wurde bereits mit 16 Jahren zum Studium der Naturwissenschaften zugelassen. Ab 1883 Leiter des Laboratoriums f
r Physik und Chemie in Paris, besch
ftigte sich Curie vor allem mit der Symetrie von Kristallen und der Piezoelektrizit
t, die er zusammen mit seinem Bruder Jacques 1880 entdeckt hatte. Daneben untersuchte er das Verhalten paramagnetischer und ferromagnetischer Stoffe.
Gemeinsam mit seiner Frau Marie Curie entdeckte er die radioaktiven Elemente Polonium und Radium, wof
r sie zusammen mit Becquerel 1903 den Nobelpreis f
r Physik bekamen. Pierre Curie wurde 1904 Professor an der Sorbonne und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, bevor er am 19. April 1906 bei einem Verkehrsunfall in Paris ums Leben kam.
EOliver Cromwell (1599 bis 1658)
Er glaubte sich von Gott gesandt.
Der Landedelmann, am 25. April 1599 in Huntingdon geboren, war seit 1628 Mitglied des Unterhauses und wechselte 1640 auf die Seite der puritanischen Opposition. Als der B
rgerkrieg ausbrach, f
hlte sich Cromwell dazu ausersehen, die Puritaner zum Sieg zu f
hren. Er machte aus der vorwiegend aus Bauern bestehenden Reiterei des Parlamentsheeres eine Elitetruppe, die "Neue Armee", die dem Heer K
nig Karls I. gewachsen war. 1644 errang er den Sieg bei Marston Moore und schlug 1645 auch die k
nigstreuen Schotten bei Naseby und 1648 bei Preston. Da er in Verhandlungen mit dem K
nig keinen Sinn sah, betrieb Cromwell nach dem Ausschlu
der Presbyterianer aus dem Parlament die Verurteilung und Hinrichtung des K
nigs 1649. Die royalistischen Aufst
nde 1649/50 in Irland und 1650751 in Schottland schlug er blutig nieder.
1653 zum Lordprotektor der Republik ernannt, installierte er praktisch eine Milit
rdiktatur, lehnte die Krone jedoch ab. W
hrend Cromwell mit Siegen
ber die Niederlande (1653/54) und Spanien (1657) Englands Stellung als Seemacht erheblich st
rkte, verfolgte er im Inneren Andersdenkende mit gro
rte- trotz offizieller Religionstoleranz der von ihm in Kraft gesetzten neuen Verfassung.
Cromwell starb am 3. September 1658 in London. Sein Sohn und Erbe, Richard, konnte sein Werk nicht fortsetzen: Er scheiterte bereits ein Jahr sp
ter, so da
das Haus Stuart auf den Thron zur
ckkehren konnte.
DJames Fenimore Cooper (1789 bis 1851)
Der Vater des "Lederstrumpf".
Der Schriftsteller wurde unter dem Namen William Cooper am 15. September 1789 in Burlington, New Jersey, geboren. Cooper scheiterte am College in Yale und ging 1806 zur Handels- und Kriegsmarine. 1810 lie
er sich in Cooperstown, einer von seinem Vater gegr
ndeten Stadt, als Farmer nieder und begann nebenbei zu schreiben. Sein erster Erfolg war 1821 der Roman "Der Spion". Schon zwei Jahre sp
ter schrieb er an der "Lederstrumpf"-Serie, ver
ffentlichte sie aber doch noch nicht.
1826-33 bereiste Cooper mit seiner Familie Europa. Die dort gewonnenen Eindr
cke verarbeitete er in mehreren sozialkritischen Romanen, politischen Schriften und Reisebildern. Schlie
lich vollendete er den als Zivilisationskritik konzipierten "Lederstrumpf", der begeistert aufgenommen wurde und in aller Welt Verbreitung fand - allerdings hatte er ein
hnliches Schicksal wie Defoes "Robinson" und Swifts "Gulliver", die popul
re Jugendb
cher wurden. Doch Cooper war mehr als ein Jugendbuchautor - so beeinflu
te er mit seinen Seeromanen Melville und Conrad. Er starb am 14. September 1851 in Copperstown.
@Jean Cocteau (1889 bis 1963)
Dichter, Filmregisseur, Choreograph und Maler.
Cocteau, am 5. Juli 1889 in Maisons-Laffitte bei Paris geboren, ver
ffentlichte bereits mit 17 jahren seine ersten Gedichte - und sollte zu einer der interessantesten K
nstlerpers
nlichkeiten Frankreichs werden. Neben seinen Romanen "Der gro
e Sprung" (1923) und "Kinder der Nacht" (1929) sowie den Dramen "Orpheus" (1927) und "H
llenmaschine" (1934) machten ihn seine Filme "Das Blut eines Dichters" (1939), "Es war einmal" (1946) und "Orph
e" (1950) weltber
hmt. Zu seinen Freunden z
hlte er Proust, Rilke und Gide, schrieb Libretti f
r Strawinsky und Francis Poulenc sowie Balette f
r Satie und Milhaud.
Er zeichnete sich auch als Illustrator, Bildhauer und Maler aus und wurde 1955 Mitglied der Acad
mie fran
aise. Cocteau, der dem Dadaismus und Surrealism\
us viele Anregungen gegeben hatte, starb am 11. Oktober 1963 in Milly-la-For
t bei Paris.
DLon Chaney (1883 bis 1927)
Der Mann mit den tausend Gesichtern.
Lon Chaney wurde 1883 in Colorado Springs geboren. Schon fr
h verlie
er die Schule, er wurde Dekorateur, doch 1898 folgte er seinem
lteren Bruder zum Theater, wo sie Operetten herausbrachten.
Zum Film kam Chaney 1912, schon bald geh
rte er zum festen Schauspielerstamm der Universal und spielte als Kleindarsteller manchmal in vier Filmen gleichzeitig - stets mit einer anderen Maske. Sein ungew
hnliches Talent, grauenhafte Masken zu entwerfen und mit grotesken Verrenkungen Monster und Kr
ppel darzustellen, brachte ihm schlie
lich ab 1919 Hauptrollen in Horror- und Kriminalfilmen. Seine Perfektionswut grenzte dabei oft an Masochismus, dennoch gab er noch der deformierten Figur einen menschlichen Zug. Meisterleistungen waren "Der Gl
ckner von Notre Dame" (1923) und das ber
hmte "Phantom der Oper" (1925), bei dem das Entsetzen auch auf der Leinwand echt war - Chaney hatte seine Maske bis zum letzten Moment geheim gehalten.
Seine beste Schauspielerische Leistung brachte er 1927 in "London after Midnight" als grotesker Vampir. Zun
chst hatte Chaney sich geweigert, in Tonfilmen aufzutreten, bewies dann aber, da
er auch hier gl
nzen konnte. 1930 starb er an Kehlkopfkrebs.
CColette (1873 bis 1954)
Ihre Romane "Mitsou", "Ch
ri" und "Gigi" machten sie weltber
Die Schriftstellerin wurde am 28. Januar 1873 in Saint-Sauveur-en-Puisaye (Yonne) als Sidonie Gabrielle Colette geboren. Mit ihrem ersten Mann, dem franz
sischen Journalisten Gauthier-Villars, verfa
te sie gemeinsam die erfolgreichen Romane der "Claudine"- Serie (1900-03). Schon hier legte sie den Grundstein f
r ihren sp
teren Erfolg. Nach der Trennung von ihrem Mann legte sie als T
nzerin, Chansonette, Kritikerin und Modejournalistin in Paris. Dieses Milieu beschreibt sie auch in ihren Erz
hlungen und Romanen: "Kom
dianten" (1913), "Mitsou" (1919), "Ch
ri" (1920), "Ch
ris Ende" (1926) und "Gigi" (1945). In einfacher Sprache erz
hlt sie von der Liebe und Einsamkeit der Frauen. Ihr Roman "Gigi" war die Vorlage zu dem gleichnamigen erfolgreichen Musical. Die Colette starb am 3. August 1954 in Paris.
/CGeorge Eastman (1854 bis 1900)
"Sie dr
cken auf den Knopf, wir besorgen den Rest."
So lautete der Werbeslogan, mit dem Eastmans Firma die Kodak-Box-Kamera anpries. Der am 12. Juli 1854 in Waterville, New York, geborene Erfinder und Industrielle hatte mit seinem Transparent-Rollfilm 1889 den m
hsamen Plattenwechsel nach jeder Aufnahme
berfl
ssig und das Photographieren ohne Stativ m
glich gemacht.
Sein am Flie
band produzierter Film mit photographischer Emulsion auf Gelantinebasis wurde auch von Thomas Edison f
r seinen Kinematographen verwendet. 1900 brachte die Eastman Company eine Box-Kamera f
r Kinder auf den Markt.
Der Gr
nder des f
hrenden Film- und Kameraunternehmens der Welt setzte am 14. M
rz 1932 in Rochester, New York, seinem Leben ein Ende. Sein Verm
gen vermachte er Bildungseinrichtungen.
8DMarie Freifrau von Ebner- Eschenbach
(1830 bis 1916)
"Eine kluge Frau hat Millionen von Feinden : alle dummen M
nner."
Die Schriftstellerin wurde am 13. September 1830 als Gr
fin Dubsky im m
hrischen Kremsier geboren. 18j
hrig heiratete sie ihren Vetter, den Physiker und sp
teren Feldmarschall - Leutnant Moritz von Ebner-Eschenbach. Theaterbesuche hatten in ihr fr
h den Wunsch geweckt, Dramatikerin zu werden, doch trotz der F
rderung durch Grillparzer blieb die Qualit
t ihrer St
cke gering.
Schlie
lich fand sie die ihr gem
e literarische Form in kleinen Erz
hlungen, die sie 1883 unter dem Titel "Dorf- und Schlo
geschichten" ver
ffentlichte. Au
erdem schrieb sie zwei Romane, Gedichte und Aphorismen. Ihr Werk ist dem literarischen Realismus des 19. Jahrhunderts verpflichtet, meisterhaft erz
hlt, wobei Gestalten und Konflikte psychologisch genau und mit unverstelltem Blick auf soziale Gegebenheiten und Mi
nde gezeichnet sind.
Zum 70. Geburtstag verlieh die Wiener Universit
t ihr die Ehrendoktorw
rde. Sie starb im Alter von 85 Jahren am 12. M
rz 1916 in Wien.
EThomas Alva Edison (1847 bis 1931)
Er interessierte sich f
r alles und war der erfolgreichste Erfinder aller Zeiten.
Edison, amerikanischer Elektrotechniker und Erfinder, wurde am 11. Februar 1847 in Milan (Ohio) als Sohn eines Holz- und Getreideh
ndlers geboren. Schon mit 12 Jahren mu
te er Geld verdienen, um seine Familie zu unterst
tzen. Mit 15 Jahren versuchte er sich an der Herausgabe einer Zeitung und ging dann als Telegraphist zur Eisenbahn.
Diese Stelle verlor er, als man ihn dabei erwischte, wie er mit Hilfe eines selbstgebastelten Apparates sein st
ndliches Kontrollzeichen an die Nachbarstation automatisch durchgab. 1868 meldete er die ersten Patente f
r seine Erfindungen auf dem Gebiet der Telegraphie an, zum Beispiel f
r einen "Universal-Typendrucktelegraphen" f
r die New Yorker B
rse oder einen Stimmenz
hler f
r das Parlament.
Mit dem damit verdienten Geld konnte er sich ein eigenes Laboratorium einrichten, in dem er 1876 das erste Kohlenk
rnermikrophon zur Verbesserung des Bellschen Telephons sowie 1877 einen Phonographen erfand und 1879 die Kohlenfadenlampe verbesserte. 1881 in Paris demonstrierte er den ersten mit einer Dampfmaschine verbundenen Stromerzeuger und nahm im selben Jahr das erste Elektrizit
tswerk in Betrieb. In der Folgezeit erfand er den Kinothegraphen und das Kinotoskop.
Insgesamt erhielt Edison Patente f
r 1500 Erfindungen, zu denen sogar das Fertighaus geh
rt. Er starb am 18. Oktober 1931 in West- Orange, New Jersey.
-EJoseph Freiherr von Eichendorff (1788 bis 1857 n. Chr)
Sein "Taugenichts" spiegelt das Lebensgef
hl der Romantik wieder.
Der Sohn eines preu
ischen Offiziers und Landadeligen wurde am 10. M
rz 1788 auf Schlo
Lubowitz bei Ratibor geboren. Katholisch erzogen, studierte er Jura, zun
chst in Halle, dann in Heidelberg, wo er Arnim und Brentano kennenlernte. 1809 ging er nach Berlin, traf dort Brentano wieder und schlo
1810 seine Studien in Wien ab, wo er sich dem Romantikerkreis um Schlegel und dessen Frau Dorothea anschlo
Nach seiner Teilnahme an den Freiheitskriegen heiratete er und schlug eine Beamtenlaufbahn ein, die ihn
ber Breslau, Danzig und K
nigsberg 1831 nach Berlin f
hrte. Hier war er Regierungsrat f
r katholische Angelegenheiten, trat aber aufgrund der sich versch
rfenden Konflikte zwischen der katholischen Kirche und dem preu
ischen Staat 1844 zur
Eichendorff hat seit seiner Studienzeit publiziert, so 1826 die Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts". Seine zahlreichen Gedichte, die volksliedhaft, aber doch sehr kunstvoll sind, wurden von Komponisten wie Schuhmann vertont. Eichendorffs Werk bildet den H
hepunkt der Sp
tromantik. In der Zeit nach seiner Pensionierung widmete er sich verst
rkt der Literaturtheorie. 1855 siedelte er nach Neisse
ber, wo er am 26. November 1857 verstarb.
?FSergei Eisenstein (1898 bis 1948)
Er drehte das Meisterwerk des sowjetischen Films.
Eisenstein, am 23. Januar 1898 in Riga geboren, studierte zun
chst wie sein Vater Bauingenieurwesen, sattelte aber dann auf Architektur um. An der Oktoberrevolution zwar nicht beteiligt, meldete er sich dennoch 1918 zur Roten Armee. Anschlie
end ging er als Kulissemaler ans Moskauer Prolet-Kult-Theater, wurde aber bald Regisseur der Truppe. Aus einer Theaterproduktion entstand dann 1924 sein erster Film "Stacka", da er erkannt hatte, da
dieses Medium die Massen besser erreichen konnte.
Nach dem unerwarteten Erfolg des Erstlings w
hlte Eisenstein aus einer achtteiligen Vorlage die Episode um den "Panzerkreuzer Potemkin" (1925) aus. Dieser Film geh
rt zu den unbestrittenen Meisterwerken der Filmgeschichte - seine Technik, besonders die Montage, beeinflu
te Generationen von Regisseuren. Es folgten "Oktober" (1928) und "Das Alte und das Neue" (1929). 1930 ging Eisenstein.auf eine Auslandsreise, die durch Vorlesungen und Filmvorf
hrungen finanziert wurde und ihn zwei Jahre in die Filmmetropolen Europas und nat
rlich auch nach Hollywood brachte.
Bei seiner R
ckkehr 1932 fand er eine ver
nderte Sowjetunion vor: Der von Stalin propagierte Sozialistische Realismus lie
keine formale Experimente mehr zu. Zunehmend in seiner Arbeit behindert, bet
tigte sich Eisenstein nun haupts
chlich als Lehrer an der Filmhochschule und als brillianter Theoretiker. Er starb am 11. Februar 1948 in Moskau. Sein letzter Film "Iwan der Schreckliche", kam verst
mmelt und erst zehn Jahre nach seinem Tod in die Kinos.
<FPrinz Eugen von Savoyen-Carignan
(1663 bis 1736 n.C.)
Der "edle Ritter" war ein Volksheld.
Der Spro
der savoyischen Herzogsfamilie wurde am 18. Oktober 1663 in Paris geboren und am franz
sischen Hof erzogen. Nachdem er von Ludwig XIV. wegen seines schw
chlichen, h
lichen Aussehens abgewiesen worden war, bot er 1683 seine Dienste Kaiser Leopold I. an und konnte bereits beim Entsatz Wiens seine
berragenden milit
rischen F
higkeiten beweisen. Seit 1697 Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres, gelang ihm 1699 bei Zenta der Entscheidungssieg
ber ein zahlenm
ig weit
berlegenes Heer.
Durch den Frieden von Karlowitz kam
sterreich in den Besitz Ungarns und Siebenb
rgens. Im Spanischen Erbfolgekrieg sicherte er gemeinsam mit Marlborough die Gro
machtstellung
sterreichs gegen Ludwig XIV. und errang die wichtigen Siege bei H
dt (1704), Turin (1796) und Malplaquet (1706). Die von Prinz Eugen erreichten politischen Gewinne wurden jedoch durch das Ausscheiden Englands aus der Koalition und das Mi
trauen am Wiener Hof zum Teil wieder zunichte gemacht.
Als wichtigster kaiserlicher Ratgeber der Kaiser Leopold I., Joseph I. und Karl VI. und Inhaber hoher
mter blieb er jedoch der f
hrende Feldherr und Staatsmann
sterreichs. Sein Handeln war getragen von absoluter Loyalit
sterreich
ber alles !) und von neuen Gedanken der Staatsr
son. Er stand nicht nur mit den Philosophen Montesquieu, Voltaire und Leibnitz in Verbindung, sondern war auch ein kunstsinniger M
zen und einer der bedeutendsten Bauherren der Barockzeit. .
Der "edle Ritter" starb am 21. April 1736 in Wien.
DEuripides (ca. 484 bis 407 vor Christus)
Der j
ngste der drei gro
en griechischen Trag
diendichter.
Euripides, geboren um 485/484 oder 480 vor Christus auf Salamis, galt als ernster und verschlossener Mensch, der am
ffentlichen Leben wenig teilnahm. 438 wurde in Athen sein erstes St
ck, "Alkestis", aufgef
hrt. "Medea", "Andromache", "Elektra", "Troerinnen", "Orest" und "Iphigenie in Aulis" sind nur einige seiner zahlreichen Werke. 75 sind dem Titel nach bekannt, 18 erhalten. Im Gegensatz zu Aischylos und Sophokles, die an der
berlieferten Gl
ubigkeit festhielten, sind die Gestalten des Euripides erstmals den G
ttern entwachsen.
Er gew
hrt in seinen Trag
dien tiefe Einblicke in die Seelenkr
fte und unl
sbaren Konflikte menschlichen Daseins. Frauen- und Sklavengestalten treten bei ihm in den Vordergrund, und die Trag
die verliert ihre kultische Bedeutung. Dies trug ihm den Vorwurf der Gottlosigkeit ein. 408 ging Euripides an den Hof des Makedonenk
nigs Archelaos in Pella, wo er vermutlich 407/06 vor Christus starb.
BEEdward Kennedy "Duke" Ellington
(1899 bis 1974)
Arrangeur, Bandleader und Dirigent.
Duke Ellington, am 29. April 1899 in Washington geboren, stammte aus einer gutb
rgerlichen Familie. Zun
chst arbeitete er als Plakatdrucker und Graphiker, bis Fats Waller den begabten Amateurmusiker dazu
berredete, nach New York zu gehen. Bald schon hatte er eine eigene Gruppe, mit der er sich 1927 in den legend
ren "Cotton Club" hocharbeitete.
Hier kamen die ersten Radioauftritte und schlie
lich ab 1943 Gastspiele in der "Carnegie Hall". Gro
en Eindruck machte er bei einem Auftritt 1933 vor der k
niglichen Familie in England - ein Meilenstein auf dem dornigen Weg der Emazipation schwarzer Musiker. Nicht sein Klavierspiel machte ihn zum Star, sondern sein Talent als Bandleader, Arrangeur und Dirigent. Seine Arrangements schrieb er f
r ein gro
es Ensemble von Solisten, ohne sie in ihrer Improvisation einzuengen.
So zog er immer wieder ausgepr
gte Individualisten in sein Orchester. Der von ihm geschaffene "mood style" pr
gte die Tanzmusik der Swing-
ra. Ab 1940 versuchte Ellington immer wieder, in gr
eren symphonischen Werken angloafrikanische Musik mit der europ
ischen Tradition zu verbinden, doch im Ged
chtnis sind vor allem seine zahlreichen Standarts, wie seine Erkennungsmelodie "Take the A-train".
Er starb am 24. Mai 1974 in New York.
CElisabeth (1837 bis 1898)
Die sch
ne "Sissi" war eine ungl
ckliche Frau.
Elisabeth, die Tochter des Herzogs Maximilian Joseph in Bayern, am 24. Dezember 1837 geboren, heiratete schon mit 17 Jahren Kaiser Franz Joseph I. Obwohl sie sonst kein gro
es Interesse an Politik hatte, zeigte sie starke Sympathien f
r die Unabh
ngigkeitsbestrebungen der Magyaren, die Graf Andr
ssy der
ltere zur Verbesserung der ungarischen Position in der Doppelmonarchie nutzen konnte. In Ungarn geno
sie daher gro
e Verehrung in breiten Bev
lkerungskreisen. Ihre Haltung war h
ufig widerspr
chlich, zudem besa
sie eine starke Abneigung gegen
ber dem spanisch-habsburgischen Hofzerimoniell, so da
sie sich immer mehr isolierte.
Ihre Vereinsamung wuchs nach dem Selbstmord ihres Sohnes, des Kronprinzen Rudolf (1889). Ruhelos unternahm sie trotz angegriffener Gesundheit viele Reisen, bis sie am 10. September 1898 in Genf dem italienischen Anarchisten Lucceni zum Opfer fiel.
IAlbert Einstein (1879 bis 1955)
Ihm gelang mit der Relativit
tstheorie der Durchbruch zu einer neuen Idee von Raum und Zeit.
Der Physiker Albert Einstein wurde am 14. M
rz 1879 in Ulm als Sohn einer j
dischen Familie geboren. Nachdem er die Schule abgebrochen hatte, bewarb er sich ohne Abitur an der Eidgen
ssischen Technischen Hochschule in Z
rich, fiel jedoch durch die Aufnahmepr
fung.
Erst beim zweiten Anlauf schaffte er es. Nach dem Abschlu
1902 fand er eine kleine Stellung beim Bundespatentamt in Bern, wo er drei Jahre blieb. Im M
rz 1905 entstanden drei Arbeiten, von denen jede nobelpreisw
rdig war. In der ersten f
hrte er die Lichtquantenhypothese ein und folgerte, da
auch elektromagnetische Strahlung aus Korpuskeln bestehen mu
, formulierte zum ersten Mal die Dualit
t der Wellenteilchen des Lichts und erkl
rte, praktisch nebenbei, den photoelektrischen Effekt.
Seine Abhandlung
ber die Theorie der Brownschen Bewegung bewies auf klassischen Grundlagen die atomistische Struktur der Materie. In der dritten Arbeit, "Zur Elektrodynamik bewegter K
rper", entwickelte er schlie
lich die "spezielle Relativit
tstheorie", die Raum und Zeit neu definierte und zu relativen Begriffen machte: In einem Inertialsystem gibt es keine absolute, sondern nur relative Bewegung, wobei die Masse eines K
rpers von der Geschwindigkeit abh
Daraus folgt die ber
hmte Formel E= mc
- die theoretische Grundlage der Atombombe. 1916 erweiterte er seine spezielle zur allgemeinen Relativit
tstheorie, die gleichzeitig eine neue Theorie der Gravitation enthielt. Der Nachweis der von der allgemeinen Relativit
tstheorie vorhergesagten Lichtablenkung im Gravitationsfeld w
hrend der Sonnenfinsternis von 1919 machte Einstein weltber
hmt. 1921 erhielt Einstein f
r seine Leistungen den Nobelpreis f
r Physik.
Einstein wurde 1909 Professor f
r theoretische Physik an der Universit
rich, ging 1911 nach Prag und 1912 an die TH Z
rich. Seit 1914 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institutes f
r Physik in Berlin wurde er 1933 wegen seiner j
dischen Abstammung des Amtes enthoben und emigrierte er in die USA. Er starb am 18. April 1955 in Princeton.
In den Vereinigten Staaten versuchte er vergeblich, eine "Einheitliche Feldtheorie" zu schaffen, die neben der Gravitation auch die Elektrodynamik umfassen sollte. Sein Lebensende war gepr
gt von Selbstvorw
rfen, weil er Roosevelt empfohlen hatte, die Atombombe zu bauen, obwohl er an der Entwicklung selbst nicht beteiligt war.
@Gustave Eiffel (1832 bis 1923)
Er schuf das Wahrzeichen von Paris.
Der am 15. Dezember 1832 in Dijon geborene Ingenieur erm
glichte mit seiner Technik des Eisenbaus die Konstruktion von Bauwerken, von denen die Menschheit vorher nur getr
umt hatte. Der nach ihm benannte 300 Meter hohe Turm in Paris, seinerzeit das h
chste Bauwerk der Welt, entstand anl
lich der Weltausstellung von 1889, als Wunderwerk
der Technik und des Fortschritts gefeiert.
Seine Erfahrungen im Br
ckenbau nutzend, gab Eiffel dem aus vorgefertigten Elementen in 16 Monaten errichteten Turm die gr
gliche Winddurchl
ssigkeit, so da
er auch st
rksten St
rmen standhalten konnte. Eiffel, der auch das Stahlskelett f
r die Freiheitsstatue in New York entwickelte, besch
ftigte sich ab 1890 in seinem Laboratorium auf der obersten Plattform des Eiffelturms mit aerodynamischen Problemen.
Er starb am 28. Dezember 1923 in Paris.
DDwight D. Eisenhower (1890 bis 1969)
Von Beruf Sieger.
"Ike", so der Spitzname des bis heute popul
ren 34. Pr
sidenten der USA, wurde am 14. Oktober 1890 in Denison (Texas) geboren, schlug die Soldatenlaufbahn ein und war zu Beginn des II. Weltkrieges Generalstabschef von MacArthur auf den Philippinen. Ma
geblich beteiligt an den Planungen f
r ein Eingreifen der USA in Europa, koordinierte er dann auch die Landungen in Nordafrika, Italien und in der Normandie, der eigentlichen Invasion am 6. Juni 1944, bei der er den Oberbefehl
ber alle alliierten Streitkr
fte hatte.
Am 7. Mai 1945 konnte Eisenhower, der einen seperaten Waffenstillstand abgelehnt hatte, die deutsche Kapitulation entgegennehmen. Er war in der Folgezeit Oberbefehlshaber der US-Truppen in Deutschland, Generalstabschef der US-Armee und 1950-52 NATO- Oberbefehlshaber. 1952 zog er f
r die Republikaner ins Wei
e Haus ein und wurde vier Jahre sp
ter wiedergew
Seine liberale Politik litt unter dem Kalten Krieg und einem Klima der Kommunistenhysterie. Immerhin konnte er 1953 den Koreakrieg beenden und 1956 mit der Sowjetunion die Suezkrise beilegen. Im Ged
chtnis blieb er als der immer l
chelnde Wahlk
mpfer "Ike", um den die ganze Nation trauerte, als er am 28. M
rz 1969 in Washington starb.
CHanns Eisler (1898 bis 1962)
Ein politisch engagierter Komponist.
Eisler, am 6. Juli 1898 in Leipzig geboren, war 1918-23 Kompositionssch
ler bei Arnold Sch
nberg in Wien, wo er Arbeiterch
re leitete. Danach unterrichtete er am Klindworth-Sharwrenka-Konservatorium und an der Marxistischen Arbeiterakademie in Berlin.
Hier begann er seine lebenslange freundschaftliche Zusammenarbeit mit Brecht. 1933 emigrierte Eisler in die USA. Die dort entstandene "Deutsche Sinfonie" hat er selbst als sein Hauptwerk bezeichnet. Au
erdem schrieb er zahlreiche Filmmusiken. In der MacCarthy-
ra 1948 als Kommunist abgeschoben, lebte Eisler fortan in Berlin.
Er wurde zum bekanntesten Komponisten der DDR, deren Nationalhymne von ihm stammt. Neben zahlreichen Instrumentalwerken (Symphonien,Suiten, Kammermusik) komponierte er Ch
re, Kantaten und Lieder sowie die Musik zu Brecht-St
cken ("Ma
nahme", "Schweyk","Galileo").
Mit hohen Auszeichnungen bedacht, starb Eisler am 6. September 1962 in Berlin.
DEchnaton (1364 bis 1334 vor Christus)
Der Ketzerk
nig brach mit der
gyptischen Vielg
tterei und gr
ndete eine neue Hauptstadt.
Der Sohn Amenophis III. und dessen Frau Teje, einer Priestertochter, kam 1364 vor Christus als Amenophis IV. auf den
gyptischen Thron. Offenbar unterst
tzt von seiner Mutter und Gattin Nofretete, versuchte er, die alte Religion durch den monotheistischen Aton-Kult, dessen Symbol die Sonnenscheibe war, zu ersetzen und brachte so die m
chtige Priesterschaft gegen sich auf.
Im sechsten Regierungsjahr gr
ndete er Achet-Aton, das heutige Tell el-Armana, als neue Hauptstadt. Hier legte er seinen bisherigen Namen ab und nannte sich fortan "Echnaton", "dem Aton wohlgef
llig." In Armana entwickelte sich ein in der
gyptischen Kunst bisher nicht gekannter Naturalismus, der auch die Darstellung der k
niglichen Familie im privaten Bereich einschlo
Im Alter von 30 Jahren starb Echnaton. Nofretete wurde nicht viel
lter. Unter seinen Nachfolgern setzten sich die m
chtigen Amun-Priester wieder durch und l
schten weitgehend Namen und Bildnisse der beiden "Ketzer" aus. - Armana wurde aufgegeben und geriet in Vergessenheit. Die dort ausgegrabenen Kunstwerke z
hlen zu den sch
nsten und eigenwilligsten der
gyptischen Kunst.
sONapoleon I. (1769 bis 1821)
ttelt nur an euren Ketten, der Mann ist euch zu gro
" (Goethe).
Er kam an einem Feiertag zur Welt: Der 15. August, an dem Napoleone Buonaparte 1769 als Sohn eines Anwalts im korsischen Ajaccio geboren wurde, war Mari
Himmelfahrt. Doch auch die Verehrung f
r Napoleon Bonaparte, so die sp
tere franz
sische Namensform, macht aus dem Tag f
r viele Franzosen eine Art Nationalfeiertag.
Seine kometengleiche Karriere begann 1793, als der junge Offizier einen gegen die Revolution gerichteten Aufstand in Toulon niederschlagen konnte und daf
r zum Brigadegeneral bef
rdert wurde. Man wurde in Paris auf ihn aufmerksam und gab ihm 1796 das Oberkommando in Italien, wo er in mitrei
ender Manier seine Truppen gegen
sterreich von Sieg zu Sieg f
hrte.
Ohne R
ckfrage schlo
er 1797 in Campoformio einen vorteilhaften Frieden mit Wien und dr
ngte nun zum Kampf gegen England. Zwar wurde das dazu gestartete Unternehmen in
gypten 1799 wegen des britischen Seesiegs bei Abukir zum Fiasko, doch schm
lerte das die Popularit
t Bonapartes nicht.
Auf sie konnte er bauen, als er am 9. November (18. Brumaire des Revolutionskalenders) 1799 das regierende Direktorium st
rzte und an seine Stelle ein dreik
pfiges Kollegium von "Konsuln" setzte, das er quasi diktatorisch leitete (1801 Erster Konsul auf Lebenszeit).
Es ging ihm vor allem um eine innere Konsolodierung Frankreichs: Er schlo
Frieden mit
sterreich (1801 in Lun
ville) und England (1802 in Amiens) und liquidierte mit einem Konkordat (1802) den Religionskrieg der Revolution, ohne freilich die eingezogenen Kircheng
ter zur
ckzugeben. Ein ganzes Reformpaket galt der Modernisierung der Verwaltung, des Schulwesens und des Rechts, festgelegt im "Code Civil" (1804 als "Code Napol
on" verk
ndet).
Plesbiszite ermutigten Bonaparte zur Errichtung des erblichen Kaisertums (Kr
nung am 2. Dezember 1804), das er in der Nachfolge des Imperium Romanum ("Empire") und Karls des Gro
en sah. Imperialistisch war denn auch das Programm Napoleons I., wie er sich nun als "Kaiser der Franzosen" nannte:
1805 schlug der geniale Feldherr
sterreich und Ru
land bei Austerlitz, 1806 dem
tigte er bei Jena und Auerstedt Preu
en, 1807 arrangierte er sich mit dem Zaren in Tilsit, 1809 blieb er in einem zweiten Waffengang gegen
sterreich Sieger und beherrschte nun ganz Westeuropa.
e Gebiete wurden annektiert und an die ganze Verwandschaft verteilt: Bruder Louis wurde K
nig von Holland, Schwager Murat erhielt das K
nigreich von Neapel, Bruder Jer
me wurde "K
nig Lustig" von Westfalen, Bruder Joseph sollte in Madrid herrschen.
Diese letzte Besetzung aber aber zeigte die Grenzen auch napoleonischer Macht, denn die Spanier erhoben sich 1808 und setzten mit ihrem Befreiungskampf ein Fanal f
r Europa, in dem einzig Gro
britannien Napoleon und sogar seiner Kontinentalsperre (Verbot britischer Waren) widerstand.
Diese Ma
nahme aber sch
digte das Festland weit mehr als den britischen Gegner und sorgte f
r eine Not, die neben dem Freiheitsdrang zum Motor der Auflehnung werden sollte. Erst die Niederlage Napoleons im 1812 entfesselten Krieg gegen Ru
land, wo ihn die Weite des Raumes und der harte Winter besiegten, lie
den Freiheitsfunken auch in Preu
en und sogar in
sterreich z
nden, dem sich Napoleon zur Absicherung seiner Dynastie durch Heirat mit der Kaisertochter Marie Louise (1810) verbunden hatte.
In der V
lkerschlacht bei Leipzig wurde der Korse im Oktober 1813 entscheidend geschlagen, mu
te 1814 abdanken und ging als Altkaiser ins Exil nach Elba. Zwar konnte er angesichts der Uneinigkeit der Sieger 1815 noch einmal zur
ckkehren, doch blieb es bei einer "Episode der 100 Tage". Bei Waterloo endete am 18. Juni 1815 eine der gl
nzendsten Laufbahnen, aber auch eine der h
rtesten Milit
rdiktaturen der Weltgeschichte.
Auf der Atlantikinsel Sankt Helena interniert, starb Napoleon I. am 5. Mai 1821. Seine Gebeine wurden 1840 in den Pariser Invalidendom
ENapoleon III. (1809 bis 1873)
Er schuf das moderne Preu
Charles Louis Napoleon Bonaparte wurde am 20. April 1809 in Paris geboren. Der Neffe Napoleons I. lebte ab 1815 mit seiner Mutter im schweizerischen und deutschen Exil. Seine Schulzeit verbrachte er in Augsburg. Seit dem Tod des Herzogs von Reichstadt im Jahre 1832 galt er als das Haupt der Familie Bonaparte und f
hlte sich zur Widererichtung des napoleonischen Kaisertums berufen.
Nach zwei gescheiterten Putschversuchen, am 30. November 1836 in Stra
burg und am 6. August 1840 in Boulogne, wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt, konnte jedoch 1846 nach London fliehen. Im Revolutionsjahr 1848 nach Frankreich zur
ckgekehrt, wurde er mit 74 Prozent der Stimmen zum Pr
sidenten gew
Nach einem Plesbizit am 2. Dezember 1852 lie
er sich zum erblichen Kaiser der Franzosen ausrufen. Mit Hilfe autorit
rer Regierungsmethoden festigte Napoleon III. sein Regime. Gleichzeitig versuchte er die Lage der unteren Klassen zu verbessern, ohne jedoch den Kapitalismus einzuschr
nken.
Sein au
enpolitisches Ziel, die Vormachtstellung Frankreichs auf dem Kontinent, schien er nach dem Krimkrieg (Pariser Kongre
1856) erreicht zu haben. In Bismarck fand er jedoch seinen Meister. 1870 in den Deutsch-Franz
sischen Krieg getrieben, geriet er durch die Kapitulation von Sedan in preu
ische Gefangenschaft.
Nach seiner Entlassung ging Napoleon III. ins Exil nach England, wo er am 9. Januar 1873 in Chislehurst bei London starb.
VEPablo Neruda (1904 bis 1973)
Chiles dichtender Politiker und politischer Dichter.
Neftal
Ricardo Reyes y Basualto, der am 12. Juli 1904 in Parral zur Welt kam, legte sich sein Pseudonym in Anlehnung an den tschechischen patriotischen Dichter Jan Neruda zu. Seit 1921 Professor f
daogoik in Santiago, bekleidete er diplomatische Posten im asiatischen Raum (1927-32) und Argentinien (1933).
In Spanien (1934-36) setzte er sich f
r die Republik ein und wurde daf
r von General Franco ausgewiesen. Danach war er Generalkonsul in Mexiko (1940-43), wurde 1945 als Mitglied der Kommunistischen Partei Chiles Senator. Nach dem Verbot der KP lebte Neruda zun
chst im Untergrund und verlie
schlie
lich heimlich das Land.
1949-52 lebte er in der Sowjetunion und China. 1969 wurde er Pr
sidentschaftskandidat der Kommunistischen Partei und im folgenden Jahr Botschafter in Paris. Neruda starb kurz nach einem Milit
rputsch gegen die Allende-Regierung am 29. September 1973 in Santiago de Chile.
Themen seines dichterischen Werkes sind die Liebe, die Natur, seine chilenische Heimat und das Individuum in der Gesellschaft. Der meistgelesene chilenische Dichter erhielt 1971 den Nobelpreis f
r sein von Melancholie durchzogenes Werk (u.a. "Zwanzig Liebesgedichte und ein Lied der Verzweiflung", 1924; "Spanien im Herzen", 1937; "Der gro
e Gesang", 1950, Weltende", 1969).
GSir Isaac Newton (1643 bis 1727)
Ohne seine Entdeckungen sind moderne Physik und Raumfahrt nicht vorstellbar.
Der englische Physiker und Mathematiker wurde am 4. Januar 1643 in Woolsthorpe als Sohn eines Bauern geboren und wuchs nach dem Tod seines Vaters bei seiner Gro
mutter auf. Obwohl er in der Schule nicht durch besondere Leistungen auffiel, entschied er sich f
r ein Studium am Trinity College in Cambridge, wo er Vorlesungen des Philosophen, Mathematikers und Theologen Isaak Barrows bevorzugte, dessen Nachfolger er 1669 wurde.
Seine bedeutendsten Erkenntnisse sind die Entwicklung der Infinitesimalrechnung, die Entdeckung der Natur des Lichts und die Findung der Gravitationstheorie. Er erkannte, da
sich K
rper proportional zu ihrer Masse gegenseitig anziehen, und wies nach, da
sich dieser Grundsatz auch im Weltall, etwa bei Planeten, anwenden l
t, wo sich beispielsweise die Anziehungskraft der Erde und die Fliehkraft des Mondes ausgleichen und diesen in der Bahn halten.
So machte er es m
glich, mit ver
nderlichen Gr
en wie Geschwindigkeit und Kraft zu rechnen. Er verbesserte ferner das Teleskop und entdeckte bei Experimenten mit lichtbrechenden Prismen, da
es licht aus
berlagerungen farbiger Lichtkomponenten, also aus ungleichm
ig brechbaren Strahlen, besteht, wobei er sowohl den Korpuskelcharakter als auch die Welleneigenschaften des Lichts feststellte.
Mit seinen Erkenntnissen, die er in seinem Werk "Philosophiae naturalis principia mathematica" (1687) zusammenfa
te, schuf Newton das Fundament der modernen Naturwissenschaften. Newton war ein sehr eigenwilliger und auch sehr komplizierter Mensch. Nach dem erbitterten Streit mit Leibnitz, der zur gleichen Zeit die Infinitesimalrechnung erfand, zog er sich zeitweise aus der Forschung zur
1699 wurde er Leiter des k
niglichen M
nzamtes, 1703 Pr
sident der Royal Society, der er seit 1672 angeh
rte. Der gro
e Naturwissenschaftler starb am 31. M
rz 1727 in Kensington und wurde in der Westminster Abbey beigesetzt.
HAristoteles (384 bis 322 vor Christus)
Das Werk des griechischen Philosophen pr
gte das Denken im Mittelalter.
Aristoteles, 384 vor Christus im thrakischen Stagira geboren, kam schon mit 18 Jahren nach Athen als Sch
ler Platons, in dessen "Akademie" er fast zwei Jahrzehnte verblieb, zuerst als Lernender, danach als Lehrender, zuletzt mit eigener Philosophie der Ideenlehre Platons entgegentretend.
Nach Platons Tod (347) weilte Aristoteles eine Zeitlang zu Assos in Kleinasien bei Hermias, einem fr
heren Mitsch
ler, der zum F
rsten von Atarneus geworden war und dessen Adoptivtochter er heiratete. Phillip II., K
nig von Makedonien, berief ihn 342 an den Hof als Erzieher seines Alexander, der sp
ter der Gro
e genannt werden sollte. Nach dem Regierungsantritt Alexanders kehrte Aristoteles nach Athen zur
ck, gr
ndete die "Peripatetische Schule" und entfaltete in der attischen Metropole eine ausgedehnte Forschungs- und Lehrt
tigkeit, wof
r ihm wahrscheinlich neben seinem eigenen Verm
gen, reiche Mittel zur Verf
gung standen, die er von Alexander erhielt. Aristoteles legte sich eine eine gro
e Privatbibliothek an, dazu eine naturwissenschaftliche Sammlung mit Pflanzen und Tieren aus der ganzen damals bekannten Welt. Zu Vergleichszwecken lie
er auch alle bekannten Staatsverfassungen sammeln, insgesamt 158. Nach dem Tod Alexanders war er in Athen, das sich gegen die makedonische Herrschaft erhob, gef
hrdet. Er zog sich auf die Insel Eub
a zur
ck, wo er 322 starb.
Aristoteles gilt als der Begr
nder der wissenschaftlichen Philosophie und ihrer Einzelwissenschaften wie Metaphysik, Logik und Ethik sowie als einflu
reichster Denker f
r die gesamte abendl
ndische Philosophie. Au
erdem kann seine Lehre von der Seele, die als den K
rper formende Kraft verstanden wurde, als Beginn psychologischer Fragestellungen gewertet werden. Ausgangspunkt seines philosophischen Denkens ist die Ideenlehre Platons, zu dessen Gegner er sich entwickelte, da er sich nicht an der Mathematik als eigentliche Wissensgrundlage, sondern an der Erfahrung orientierte.
Der Kern der Philosophie des Aristoteles lag daher in der Metaphysik, in der er das G
ttliche als oberste Wirklichkeit bestimmte.
=DArnulf von K
rnten (850 bis 899)
Er bannte die Normannengefahr.
Unehelichkeit war schon immer ein Makel, daher fand Arnulf bei der Thronfolge zun
chst keine Ber
cksichtigung. K
nig Karlmann konnte seinem um 850 geborenen einzigen Sohn 876 lediglich die Markgrafschaften K
rnten und Pannonien sichern. Doch Kaiser Karl III., der Dicke, bew
hrte sich nicht, so da
die Deutschen F
rsten 887 doch nach Arnulf riefen und ihn zum ostfr
nkischen K
nig w
hlten. Auch er vermochte zwar die wachsende Selbst
ndigkeit der Teilk
mer nicht zu verhindern, doch gelang ihm, gest
tzt auf die Kirche, eine St
rkung der Reichsautorit
t, wozu sein gl
nzender Sieg
ber die Normannen bei L
wen 891 beitrug, 894 als K
nig auch in Italien anerkannt, setzte Arnulf die Oberhoheit des Reiches im gleichen Jahr auch in B
hmen und M
hren durch, zog nach Rom und wurde dort Ende Februar von Papst Formosus als letzter Karolinger zum Kaiser gekr
Der Italienzug hatte seine Stellung gest
rkt, aber seine Gesundheit untergraben. Am 8. Dezember 899 starb der Enkel Ludwigs des Deutschen in Regensburg.
@Louis Daniel Armstrong (1900 bis 1971)
Alle Welt nannte ihn "Taschenmund" : Satchmo.
Der Enkel freigelassener Sklaven, Inbegriff des Jazztrompeters, wurde am 4. Juli 1900 in New Orleans geboren. Wie viele schwarze Musiker aus dem S
den der <
Vereinigten Staaten zog es ihn zu Beginn der 20er Jahre nach Chicago, wo er zun
chst bei Joe "King" Oliver spielte spielte. Sein unverwechselbares Trompetenspiel und der rauhe Gesang lie
en die strengen Formen des Dixie weit hinter sich und wirkten stilbildend in einer Phase, in der Solisten immer gr
ere Bedeutung erlangten. 1924 wechselte er nach New York zum Orchester Fletcher Herndersons, doch bald gr
ndete er eigene Formationen, und zwar zun
chst die "Hot Five" und dann die "Hot Seven", mit denen er erste Schallplatten aufnahm.
In den folgenden Jahren gastierte er dann als Solist bei verschiedenen Orchestern. Als sich Armstrong Mitte der 30er Jahre dem gem
igten Swing zuwandte, hatte er als Instrumentalist und S
nger mit gro
em Showtalent schon alle Rassenschranken hinter sich gelassen. Von den fr
hen 40er Jahren bis zu seinem Tod am 6. Juli 1971 spielte er mit seinen verschiedenen Ensembles die ihm eigene Stilart aus Swing, New Orleans und Dixie. W
hrend dieser Zeit avancierte Satchmo, der auch in einigen Hollywoodfilmen mitspielte, zum gefeierten Weltstar.
DArchimedes (285 bis 212 vor Christus)
"Gib mir einen Platz, wo ich stehen kann und ich werde die Erde bewegen."
Der griechische Mathematiker und Mechaniker wurde um das Jahr 285 vor Christus in Syrakus geboren und studierte in Alexandrien. Archimedes wies nach, da
sich die Inhalte eines Kegels, einer Halbkugel und eines Zylinders von gleicher Basis und H
he wie 1 : 2 : 3 verhalten, ermittelte fast exakt die Zahl Pi und berechnete die Inhalte von Fl
chen und K
rpern, die durch Kegelschnitte begrenzt werden. Archimedes entdeckte dar
ber hinaus die Ableitung der Hebelgesetze (Archimedischer Punkt) und das Prinzip des hydrostatischen Auftriebs, nach dem ein v
llig eingetauchter K
rper scheinbar soviel an Gewicht verliert wie das von ihm verdr
ngte Fl
ssigkeitsvolumen. Mit Hilfe seiner Kriegsmaschinen (Schleudern, Hebewerke) konnte Syrakus zwei Jahre erfolgreich der r
mischen Belagerung trotzen. Die Vertreibung der r
mischen Flotte mit gro
en Brennspiegeln ist jedoch legend
Bei der Eroberung seiner Vaterstadt im Jahre 212 wurde er von r
mischen Soldaten get
tet. "St
rt mein Kreise nicht!" soll der gerade
ber seine Zeichnungen sitzende Gelehrte seinen M
rdern zugerufen haben.
0CApollinaire, Guillaume (1880 bis 1918)
Er brachte die Surrealisten auf den Weg.
Wilhelm Apollinaris de Kostrowitski wurde am 26. August 1880 als unehelicher Sohn einer polnischen Gr
fin und eines italienischen Offiziers in Rom geboren, lebte ab 1898 in Paris und kurze Zeit auch als Hauslehrer in Deutschland. Er hielt sich mit erotischer Literatur
ber Wasser, meldete sich zur franz
sischen Armee und wurde 1916 verwundet.
Appolinaire wurde als enger Freund von Dufy, Braque und Matisse zum Sprachrohr der Kubisten. Er gilt als einer der Erneuerer der franz
sischen Lyrik und hatte als Kritiker gro
en Einflu
auf die moderne Kunst. Der Untertitel "drame surr
aliste" seines B
hnenwerkes "Les Mamelles de Tir
sias" (1917) gab der surrealistischen Bewegung ihren Namen.
Er starb am 9. November 1918 in Paris.
qFAnna Stuart (1665 bis 1714)
Unter ihr wurde aus der Personalunion England- Schottland die Realunion "Gro
britannien".
Die zweite Tochter aus der ersten Ehe Jakobs II. wurde am 6. Februar 1665 in London geboren und streng anglikanisch erzogen. Jakob jedoch heiratete in zweiter Ehe Beatrice von Modena, trat 1672 zum katholischen Glauben
ber und versuchte, eine absolutistische Herrschaft durchzusetzen. Als 1688 die Whigs und Tories im Parlament aufbegehrten und ihren Schwager Wilhelm von Oranien nach England riefen, stellte sich Anna auf die Seite der "Glorreichen Revolution", in deren Verlauf ihr Vater gest
rzt wurde.
1702 starb Wilhelm III., und Anna wurde seine Nachfolgerin. Obwohl dem Parlament seit 1689 gr
ere Rechte zustanden, herrschte sie weitgehend autorit
r. Allerdings
bte die ehrgeizige Sarah Jennings, Frau des Herzogs von Marlborough, der den Oberbefehl
ber die englischen Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg hatte, gro
en Einflu
auf sie aus. Nachdem Anna 1707 die Personalunion England-Schottland in eine Realunion mit dem Namen "Gro
britannien" umgewandelt hatte, st
rkten die zunehmenden Erfolge der Marlboroughs die Partei der Whigs so sehr, da
Anna um ihre Macht f
rchten mu
te - 1710 st
rzte sie den Herzog und setzte auf die Tory- Karte.
Als sie dann versuchte, ihren katholischen Stiefbruder Jakob (III.) als Thronerben einzusetzen, f
hrte dies 1714 zu einer Macht
bernahme durch das Haus Hannover, die bereits 1701 im Act of Settlement als Nachfolgeregelung festgelegt worden war und der Anna selbst nach dem fr
hen Tod ihrer Kinder zugestimmt hatte. Wenige Tage sp
ter, am 1. August 1714, starb Anna Stuart.
cDBoleyn Anna (ca. 1507 bis 1536)
Sie war der Anla
r Englands Bruch mit der katholischen Kirche.
Die zweite Frau Heinrichs VIII. von England wurde wohl 1507 als Tochter eines Ministers geboren und vom zw
lften Lebensjahr an am franz
sischen Hof erzogen. 1522 kam sie als Hofdame der K
nigin Katharina von Aragon an den englischen Hof und erregte die Aufmerksamkeit des K
nigs.
Heinrich versuchte vom Papst in Rom die Annullierung seiner Ehe mit der ungeliebten sechs Jahre
lteren Katharina zu erreichen, die ihm keinen Thronfolger geboren hatte. Als die Kurie auch unter dem Druck Kaiser Karls V., eines Neffen Katharinas, die Scheidung ablehnte, nahm Heinrich VIII. 1533 den Bruch mit der katholischen Kirche in Kauf und lie
die Ehe vom Erzbischof in Westminster annullieren. Er heiratete Anna heimlich und machte sie zur K
nigin, doch zu seiner Entt
uschung gebar sie ihm nicht den erwarteten Thronfolger, sondern ein M
dchen, die sp
tere K
nigin Elisabeth I. . Schlie
lich wurde auch Anna von einer Hofdame, von Jane Seymour, verdr
ngt. Wegen angeblichen Ehebruchs lie
der K
nig Anna am 19. Mai 1536 enthaupten.
nDSilesius Angelus (1624 bis 1677)
Der Liederdichter war ein Gegner der Reformation.
Johannes Scheffler, wie sein eigentlicher Name lautete, wurde am 25. Dezember 1624 bei Breslau als Sohn eines Gutsbesitzers geboren, der seines protestantischen Glaubens wegen Polen verlassen hatte. W
hrend des Studiums in Stra
burg, Leiden und Padua lernte er die Schriften der Mystiker kennen, und als er nach seiner Promotion 1648 zum Dr. med und Dr. Phil. herzoglicher Leibarzt in Oels wurde, suchte er weiterhin Kontakt zu Mystikerkreisen. Nach seiner R
ckkehr nach Breslau 1653 trat er zum katholischen Glauben
ber und lie
sich 1661 zum Priester weihen. Neben vielen religi
sen Streitschriften, die er unter dem Pseudonym "Angelus Silesius" ("Schlesischer Bote") ver
ffentlichte, sind sein wichtigstes Werk die sp
ter unter dem Titel "Der Cherubinische Wandersmann" erschienenen "Geistreichen Sinn- und Schlu
reime", eine Sammlung von zweizeiligen Spr
chen, die das religi
se Weltbild des Barock widerspiegeln. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Angelus zur
ckgezogen im Breslauer Kreuzherrenstift, wo er am 9. Juli 1677 verstarb.
mCSamuel Adams (1772 - 1803)
Er organisierte die "Boston Tea Party".
Der am 27. September 1722 in Boston geborene Journalist Samuel Adams war einer der Initiatoren der amerikanischen Revolution. Als F
hrer der radikalen Patrioten in Massachusetts organisierte er den entscheidenden Aufstand gegen das britische K
nigreich, die "Boston Tea Party", bei der im Dezember 1773 im Hafen von Boston 342 Teekisten vernichtet wurden. Der Grund: Die englische Regierung hatte der "East India Company" erlaubt, ihren Tee zu besonders g
nstigen Bedingungen in die amerikanischen Kolonien einzuf
hren, und ihr damit ein Monopol verschafft.
Die "Party" l
ste die Amerikanische Revolution aus.
Samuel Adams, der sich danach f
r die Unabh
ngigkeitserkl
rung und ein f
deratives System einsetzte, war 1794- 97 Gouverneur von Massachusetts. Er starb am 2. Oktober 1803 in seiner Heimatstadt.
sEArnold Zweig (1887 bis 1968)
Ein psychologisch realistischer Erz
hler und antimilitaristischer Zeitkritiker.
Der aus gutb
rgerlichem Hause stammende Schriftsteller, geboren am 10. November 1887 in Glogau, wandelte sich nach dem I. Weltkrieg vom preu
ischen Patrioten zum Pazifisten, w
hrend der Emigration in Pal
stina zum Zionisten und schlie
lich, als hochangesehener DDR-Autor, zum Kommunisten, wobei die Bindung an seinen Freund und Lehrmeister Siegmund Freud stets st
rker blieb als die an Marx.Zweig wurde 1957 Pr
sident des "Deutschen P.E.N.- Zentrums Ost und West", seit 1967 des "P.E.N. - Zentrums DDR".
In breit angelegten Romanen setzte er sich kritisch mit den gesellschaftlichen Kr
ften der Zeit auseinander und behielt die traditionalistische Erz
hlweise seiner fr
heren Aufzeichnungen sowie ihre tiefenpsychologischen Analysetechniken bis zum Schlu
bei. Seinen mehrb
ndigen Romanzyklus "Der gro
e Krieg der wei
nner"
ber die Zeit des I. Weltkrieges ("Der Streit um den Sergeanten Grischa", 1927; "Junge Frau von 1914", 1931; "Erziehung vor Verdun", 1935; u.a..) verstand Zweig sp
ter als "ein literarisches Dokument der
bergangszeit vom Imperialismus zum sozialistischen Zeitalter".
Seine sp
teren Werke "Die Feuerpause" (1954) oder "Die Zeit ist reif" (1957) wurden mehr oder weniger vom marxistischen Denken beeinflu
t. Zweig starb am 26. November 1968 in Ost-Berlin.
BHeinrich Zille (1858 bis 1929)
Unvergessener Karikaturist mit "Berliner Schnauze".
Der Sch
ler Theodor Hosemanns ist bis heute einer der popul
rsten Berliner Zeichner und Karikaturisten geblieben. Am 10. Januar 1858 in Radeburg geboren, zeigte Zille die existenziellen Abgr
nde aber auch den liebenswerten Alltagshumor des Berliner proletarischen "Millj
hs" auf. Er zeichnete nach der Jahrhundertwende f
r Zeitschriften wie den "Simplicissimus" und gab in den 20er Jahren mehrere Mappenwerke heraus. Sein Werk, eine Mischung aus Mitgef
hl, Sarkasmus, Witz und solidarisch empfundener Verbitterung ist in j
ngster Zeit durch eine Publikation seiner Photographien erg
nzt worden.
Zille starb am 9. August 1929 in Berlin.
DClara Zetkin (1857 bis 1933)
Sie ordnete das Frauenrecht dem Klassenkampf unter.
Die Frauenrechtlerin und Politikerin, am 5. Juli 1857 im s
chsischen Wiederau als Clara Ei
ner geboren, wurde im Lehrerinnenseminar von Auguste Schmidt, einer der Wortf
hrerinnen der b
rgerlichen Frauenbewegung, ausgebildet und studierte nach ihrer Heirat mit dem russischen Revolution
r Ossip Zetkin an der Sorbonne. Nach dem fr
hen Tod ihres Mannes kehrte sie nach Deutschland zur
ck, wo sie sich den Sozialdemokraten anschlo
. 1891-1916 leitete sie die sozialdemokratische Frauenzeitschrift "Die Gleichheit".
Als kompromi
lose K
mpferin f
r die Sache der Frau war sie auch in den eigenen Reihen gef
rchtet. Sie lehnte jede Zusammenarbeit mit der b
rgerlichen Frauenbewegung ab, da f
r sie die Frauenproblematik aufs engste mit dem Klassenkampf verbunden war. Mit Entstehen der KPD wurde sie die F
hrerin der Kommunistischen Frauen und war 1920-33 Mitglied des Reichstages. 1932 mu
te sie als dessen satzungsgem
e Alterspr
sidentin die Schm
hungen Goebbels
ber sich ergehen lassen.
Nach der Macht
bernahme der Nationalsozialisten ging Clara Zetkin in die Sowjetunion, wo sie am 20. Juni 1933 in Archangelskoje bei Moskau starb.
DZenon von Kiton, der J
ngere (336 - 262 vor Christus)
Er begr
ndete die Stoa.
ber das Leben des um 336 vor Christus geborenen Kaufmannssohns ist nur wenig bekannt, und auch seine Schriften sind nur in Bruchst
cken
berliefert. Er stammte aus Kiton auf Zypern und war vielleicht nichtgriechischer Abstammung.
Als begeisterter Anh
nger Platons entdeckte er die Philosophie als Lebensweg und wurde Sch
ler der Kyniker Kraton, Stilpon und Xenokrates. Aus den Philosophien seiner Zeit entwickelte er ein eigenst
ndiges System, um entgegen der privatistischen Ethik der Epikureer eine Lebenshilfe zu formulieren, die sowohl individuellen Gl
ckserwartungen als auch dem Anspruch auf gesellschaftlich- politische Stabilit
t Rechnung tragen sollte. Um 300 hat er die nach der "bunten Halle" benannte stoische Philosophenschule gegr
ndet, die bis in die r
mische Kaiserzeit, insbesondere auf Marc Aurel, gro
en Einflu
ben sollte.
Im Zentrum des stoischen Denkens steht das Streben nach einem von Affekten und materiellen Begierden unbeeinflu
ten Tugendleben. Der Vater jener Gl
cksseligkeitslehre, die in der Pflichterf
llung das h
chste Ideal sah, soll um 262 seinem Leben in Athen ein Ende gesetzt haben.
DWilliam Butler Yeats (1865 bis 1939)
"Menschen sind die sch
umende Flutlinie des Meeres der G
tter."
In jedem Jahr treffen sich in Sligo, Republik Irland, Fachleute aus aller Welt, um sich in der International Yeats Summer School in Vorlesungen und Diskussionen
ber Pers
nlichkeit und Werk des am 13. Juni 1865 in Sandymount, Dublin, geborenen Dichters auszusprechen. Die Landschaft f
r seine Dichtung, das Grenzland zwischen Ulster und Connaught, ist voll von mythologischen Erz
hlungen, die Yeats in seinen Dramen gestaltete.
Der Einakter "Cathleen ni Houlihan" (1902) leistete als Allegorie des leidenden und k
mpfenden Irlands wertvolle Vorarbeit zur Gr
ndung des irischen Nationaltheaters (Abbey Theatre in Dublin), das Yeats bis zu seinem Tod am 28. Januar 1939 in Roqueburne-Cap-Martin bei Nizza leitete. In "The Cat and the Moon" (Die Katze und der Mond, 1902) hat er Anregungen des klassischen japanischen No-Theaters zu eigenem dichterischen Besitz verarbeitet. In seinen B
hnenst
cken, die er "poetische Dramen" nannte, ist Yeats vor allem Lyriker, doch haben die Fabeln, zum Beispiel alte irische Legenden, stets einen gro
en Reichtum an dramatischer Spannung.
1923 wurde Yeats mit dem Nobelpreis f
r Literatur ausgezeichnet.
gCPeter Graf Yorck von Wartenburg (1904 bis 1944)
Deutscher Widerstandsk
mpfer gegen Hitler.
Der Urenkel des Philosophen Paul Yorck von Wartenburg wurde am 13. November 1904 in Klein-
ls geboren. 1927 nach dem Jurastudium in den Staatsdienst eingetreten, war Yorck zeitweilig als Regierungsberater t
tig. Als Leutnant im Polenfeldzug eingesetzt, wurde er 1942 vom Wehrwirtschaftsamt des R
stungsministeriums herangezogen. Der Cousin Claus Schenk von Stauffenbergs teilte mit anderen Milit
rs die Ablehnung des nationalsozialistischen Herrschaftssystems und z
hlte zu den Mitinitiatoren des "Kreisauer Kreises". Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde Yorck vor den Volksgerichtshof geladen und von Roland Freisler nach schweren Beschuldigungen und Beleidigungen zum Tod durch Erh
ngen verurteilt. Am 8. August 1944 wurde das Urteil vollstreckt.
KDOwen D. Young (1874 bis 1962)
Er verhalf Hitler zu breiter
ffentlichkeit.
Der Gr
nder des Senders "Radio Corporation of America" (1919), Bankier, Pr
sident von General Electric (1920-39) und Politiker Owen D. Young, geboren am 27. Oktober 1874 in Van Hornesville, New York, ging mit einem nach ihm benannten Plan in die Geschichte ein, der nie zum Tragen kam. Young war Vorsitzender einer Gruppe von Experten, die 1929 zusammentrat, um die deutschen Reparationen neu zu regeln.
Der unter seiner Leitung ausgehandelte Kompromi
- 34,5 Milliarden Reichsmark in 59 Jahresraten (also bis 1988) - stie
auf erbitterten Widerstand bei der deutschen Rechten, zu deren Sprecher NSDAP-Chef Hitler wurde, der beim Kampf um ein Volksbegehren gegen den Youngplan 4,1 Millionen Stimmen zusammenbrachte. Dieses Volksbegehren scheiterte zwar mit 5,8 Millionen Stimmen, doch Hitler war international bekannt geworden. Im Reichstag zwar ratifiziert, verschwand der Plan mit Ende der Reparationen 1932 wie sein Namensgeber, der am 11. Juli 1962 in Saint Augustine, Florida, starb, in der historischen Versenkung.
@Marguerite Yourcenar (1903 bis 1987)
Wurde als erste Frau 1980 in die Acad
mie fran
aise aufgenommen.
Die franz
sische Schriftstellerin wurde am 7. Juni 1903 in Br
ssel geboren. Sie stammte aus einer alten Adelsfamilieund hie
eigentlich Marguerite de Crayencour. Ihr Studium absolvierte sie in England, Frankreich und der Schweiz. Zeitlebens unternahm sie ausgiebige Reisen durch Europa, den Vorderen Orient und die USA, wo sie w
hrend des II. Weltkrieges am Sarah-Lawrence-College in New York Literatur lehrte. 1949 lie
sie sich endg
ltig auf der Insel Mount Desert an der Ostk
ste nieder, wo sie bis zu ihrem Tod am 18. Dezember 1987 lebte. Der literarische Durchbruch gelang ihr mit dem Roman "Ich z
hmte die W
lfin", 0
imagin
re Memoiren des r
mischen Kaisers Hadrian von gro
er psychologischer Einf
hlung. Auch in ihren anderen Romanen sucht sie zum Zeitlos-Menschlichen vorzudringen.
Yourcenar, die 1977 den gro
en Literaturpreis der Acad
mie fran
aise erhielt, ver
ffentlichte auch Gedichte, Theaterst
cke und Essays.
sEFerdinand Georg Waldm
ller (1793 bis 1865)
Realistischer Landschafts- und Portraitmaler.
sterreichische Maler wurde am 15. Januar 1793 in Wien geboren. neben unregelm
igen Besuchen der Wiener Kunstakademie verdiente er seinen Lebensunterhalt als Theatermaler und Zeichenlehrer. 1814 heiratete er die S
ngerin Katharina Weidner. Er reiste nach Italien und Dresden, um die Werke der alten Meister zu studieren. Um 1826 erhielt er die ersten Portraitauftr
ge vom kaiserlichen Hof, gleichzeitig schuf er zahlreiche B
rgerportraits, biedermeierliche Standesportraits mit scharfem Blick f
r die physiognomischen Besonderheiten der Dargestellten.
Ein gewisser kritischer Realismus ist ihnen nicht abzusprechen, wie Waldm
ller
berhaupt eine wirklichkeitsnahe Richtung in der Malerei propagierte im Gegensatz zur historisierenden Sp
tromantik und dem Akademismus der offiziellen Malerei. Er war seit 1829 Professor an der Kunstakademie in Wien, aber seine streitbaren Ver
ffentlichungen gegen den akademischen Unterricht brachten ihm die vorzeitige Pensionierung ein und den massiven R
ckgang der Auftr
In seinen Landschafts- und Sittenbildern ("Vorfr
hling im Wiener Wald", 1864) ist er in fast pedantischer Manier um Stofflichkeit und Naturn
he bem
ht. Seine Darstellungen sind nicht romantisch, sondern eher n
chtern und klar. Waldm
ller starb am 23. August 1865 in Hinterbr
hl bei Wien.
CEdgar Wallace (1875 bis 1932)
Er machte den "Thriller" popul
Am 1. April 1875 wurde Wallace in Greenwich unter dem Namen Richard Horatio als unehelicher Sohn eines Schauspielers geboren. Aus
rmlichen Verh
ltnissen, ohne abgeschlossene Schulausbildung, arbeitete er sich bis zum Kriegskorrespondenten in S
dafrika hoch. Sp
ter wurde er Journalist in London und begann neben Lyrik, Sachliteratur und Theaterst
cken auch Kriminalgeschichten zu schreiben.
Er wurde zu einem der erfolgreichsten Kriminalautoren englischer Sprache. Zu seinen bekanntesten Werken geh
ren Titel wie "Der Hexer", "Der Frosch mit der Maske" oder "Der Zinker". Wallace faszinierte seine Leser mehr durch den "thrill", die Spannung mit Gruseleffekten, als durch die methodische Aufkl
rung des Verbrechens. Zwischen 1905 und 1932 schrieb Wallace
ber 170 Krimis, die er zum teil auch f
r die B
hne bearbeitete. Ein gro
er Teil seiner B
cher wurde verfilmt. Er starb am 10. Februar 1932 in Hollywood.
EAndy Warhol (1927 bis 1987)
Der f
hrende Vertreter der Popart.
Am 6. August 1927 wurde Warhol als Sohn tschechischer Einwanderer mit Namen Warhola im amerikanischen Pittsburgh, Pennsylvania, geboren. 1945-49 studierte er am Carnegie Institute of Technology seiner Heimatstadt und ging dann nach New York, wo er als Werbegraphiker unter anderem f
r die Schuhindustrie arbeitete.
Auch sp
ter blieb er als K
nstler den trivialen Objekten des Massenkonsums und der Massenpresse treu. Suppendosen und Coca-Cola-Flaschen, Waschmittelkartons und Pressebilder, Abbilder der "Superstars" von John F. und Jacqueline Kennedy
ber Marilyn Monroe bis zu Elvis Presley und Mickey Mouse waren die wichtigsten Sujets seiner Bilder.
chst malte Warhol noch mit der Hand, mehr und mehr bediente er sich jedoch der Siebdrucktechnik mit ihren Vervielf
ltigungsm
glichkeiten, getreu seiner Devise, da
jeder Mensch ein K
nstler ist. Seit 1962 bestand seine Factory, die Wohn- und Werkstatt seiner Freunde und Mitarbeiter, die schlie
lich die Werke nach seinen Angaben fertigten. Sp
ter machte Warhol gegen hohe Honorare Portraits zahlungskr
ftiger Kunden. Hauptmerkmale seiner Kunst sind die Serialisierung und Trivialisierung der Motive, Ausdruck des "American way of life". Seit 1963 entstanden in der Factory Filme, bei denen Warhol die stehende Kamera als unbestechliches, unsentimentales Medium einsetzte ("Blue Movie", "Empire State Building", "Trash").
Warhol starb am 22. Februar 1987 bei einer Operation.
FWalther von der Vogelweide
(1170 bis 1230)
"Ih saz uf eime steine.."
Der Dichter wurde um 1170 geboren. Sein Geburtsort ist von jeher beliebtes Streitobjekt der Forschung, jedoch deutet vieles auf Nieder
sterreich. Nur eine einzige Urkunde gibt es
ber ihn: Danach wurden ihm im Jahre 1203 von Bischof Wolfger von Passau f
nf Solidi zur Anfertigung eines Pelzmantels ausgezahlt.
Da Walthers Dichtung jedoch in hohem Ma
e politisch war, l
t sich aus Selbstaussagen einiges rekonstruieren. Er war landloser Ministeriale und lebte von 1190-98 am Hof der Babenberger in Wien, wo er bei Reinmar von Hagenau den Minnesang erlernte. Da er sich mit dem Nachfolger des Herzogs Friedrich des Katholischen, Leopold dem Glorreichen
berwarf, f
hrte er ab 1198 das Wanderleben eines Minnes
ngers, er diente unter anderem den F
rsten von Th
ringen, nachweislich hielt er sich auch w
hrend des B
rgerkrieges bei der Stauferpartei Philipps von Schwaben auf, den er gegen Otto von Braunschweig in seinen Liedern nachhaltig unterst
tzte. Von Friedrich II. erhielt er um 1220 bei W
rzburg ein kleines Lehen.
Neben seiner politischen Lyrik spielt auch der Minnesang in Walthers Werk eine Rolle, mit zunehmendem Alter wandte er sich jedoch von der ritualisierten "Hohen Minne", der nach h
fischer Sitte unerf
llbaren Liebe, der "Niederen Minne", der echten erf
llten Liebe - auch unter dem Stand -, zu. Im 19. Jahrhundert wurde Walther von der nationalistischen Str
mung in Deutschland zunehmend als patriotischer Dichter vereinnahmt, wobei die mittelalterliche Realit
t ignoriert wurde.
Eines seiner Lieder inspirierte Hoffmann von Fallersleben zur Dichtung des "Lieds der Deutschen". Walther starb um 1230, der
berlieferung nach befindet sich sein Grab in W
rzburg.
DJames Watt (1736 bis 1819)
Mit seiner Dampfmaschine begann ein neues Zeitalter.
Der britische Ingenieur und Erfinder wurde am 19. Januar 1736 im schottischen Greenock-on-Clyde geboren und erlernte bei einem Instrumentenmacher in London das Feinmechanikerhandwerk, nachdem er schon in der Schule durch handwerkliches Geschick und mathematische Begabung aufgefallen war. Er wurde 1757 an der Universit
t Glasgow als "Mathematical- instrument-maker" angestellt und besch
ftigte sich ab 1759 mit dem Problem der Dampfmaschine, das ihm keine Ruhe mehr lie
So entwickelte er 1765 die erste direktwirkende Niederdruckdampfmaschine mit vom Zylinder getrenntem Kondensator. Er verband sich 1774 mit einem Unternehmer namens Boulton. Beiden gelang es, erste Maschinen in praktischen Betrieb zu nehmen, und es zeigte sich, da
die Wattsche Dampfmaschine anderen Konstruktionen weit
berlegen war, weshalb sie bald in fast allen Produktionsbereichen Einzug hielt.
Watt starb, nachdem er sich schon 1800 aus der aktiven Arbeit zur
ckgezogen hatte, am 19. August 1819 in Heathfield bei Birmingham. Dem genialen Erfinder, dessen Grabst
tte unbekannt ist, wurde ein Monument in der Westminster-Abtei errichtet.
EFJohn Wayne (1907 bis 1979)
"Der Tag wird kommen" (The Searchers).
Der Schauspieler, am 26. Mai 1907 in Winterset, Iowa, als Marion Michael Morrison geboren, begann nach seiner Karriere als Footballprofi in Hollywood als Requisiteur. Zun
chst Nebendarsteller, gab ihm John Ford 1939 die Hauptrolle in "Stagecoach" (H
llenfahrt nach Santa F
). Dies war der Beginn einer beispiellosen Laufbahn. Wayne, gro
und kantig, gl
nzte in unz
hligen Western, aber auch in Kriegs- und Abenteuerfilmen.
Seinem Image des harten, wenn n
tig brutalen, aber immer gerechten Helden versuchte Wayne, der politisch erzreaktion
r war und McCarthy sowie sp
ter die Pr
sidenten Nixon und Reagan unterst
tzte, auch im wirklichen Leben nahezukommen. Seine eigenen Regierarbeiten "Alamo" (1960) und "Die Gr
nen Teufel" (1968) zeugten von dieser Haltung. Zwei Regisseure indes verstanden es, den Mythos Wayne in ihren Filmen einzusetzen: Howard Hawks, der ihn beispielsweise in "Rio Bravo" (1959) oder "Hatari!" (1962) ironisierte, und John Ford, der diesen Mythos in seinem Meisterwerk "The Searchers" (Der Schwarze Falke, 1956) in seiner ganzen Monstrosit
t und Ambivalenz pr
sentierte und f
r den er zum Symbol des amerikanischen Pioniergeists wurde. ("Der Mann der Liberty Valance erscho
", 1962).
Seinen einzigen "Oscar" bekam Wayne, der 1964 eine Lungenkrebserkrankung
berstanden hatte, 1970 f
r "Der Marshall". Auch in seiner letzten gro
en Rolle, in Don Siegels "The Shootist" (Der Scharfsch
tze, 1976), schien er wieder sich selbst zu spielen: einen krebskranken Revolverhelden.
Er starb am 11. Juni 1979 in Los Angeles.
DCarl Maria von Weber (1786 bis 1826)
Der Begr
nder der deutschen romantischen Oper.
Der Sohn eines schw
bischen Musikers, am 18. November 1786 in Eutin geboren, war 1797 Sch
ler bei Michael Hadyn in Salzburg, sp
ter bei dem Komponisten und Musiktheoretiker Abb
Vogler in Darmstadt. Mit 18 Jahren erhielt Weber eine Anstellung als Opernkapellmeister in Breslau und arbeitete 1807-10 als Sekret
r und Musiklehrer des Herzogs Ludwig in Stuttgart.
Es folgten Konzertreisen als Pianist in die Schweiz, nach Prag und nach Berlin. 1813-16 Operndirektor in Prag,
bernahm er im Jahr darauf die musikalische Leitung des neugegr
ndeten Opernhauses in Dresden. Ganz im Gegensatz zu seinen Opern "Abu Hassan" (1811), "Euryanthe" (1823) und "Oberon" (1826), die aufgrund ihrer teilweise verworrenen Libretti wenig Anklang fanden, wurde der "Freisch
tz" bei seiner Urauff
hrung 1821 ein voller Erfolg. In seinem M
rchen von Gut und B
se, finsteren M
chten und patriotisch-freiheitlichen Gedanken schafft es Weber, in hochromantischer Klangf
lle Phantasie und Lebensn
he zu verbinden.
Seine ber
hmte Klaviermusik "Aufforderung zum Tanz" erfreut sich in der Orchesterbearbeitung auch heute noch gro
er Beliebtheit. Der vielseitig begabte Komponist starb am 5. Juni 1826 in London.
dCAnton von Webern (1883 bis 1945)
Von der Sp
tromantik
ber die freie Atonalit
t zur Reihentechnik.
sterreichische Dirigent und Komponist, am 3. Dezember 1883 in Wien geboren, war zun
chst Sch
ler von Arnold Sch
nberg (1904-1908) und ab 1908 Kapellmeister in Wien, Danzig, Stettin und Prag. 1921-34 leitete er die Wiener Arbeitersymphoniekonzerte und den Arbeitersingverein. Als Dirigent beim
sterreichischen Rundfunk war er ab 1927 zust
ndig f
r die neue Musik.
Nach einem Auff
hrungsverbot 1938 arbeitete er zur
ckgezogen als Privatmusiklehrer. Er starb am 15. September 1945 in Mittersiel.
Sein 31 Opuszahlen umfassendes Werk geht von der Sp
tromantik aus ("Passacaglia op.1", 1908) und gelangt
hler wurde am 24. Juli 1864 in Hannover geboren. In jungen Jahren besch
ftigte er sich mit Friedrich Nietzsche und August Strinberg, die sp
ter seine die deutsche Literatur nachhaltig beeinflussenden Dramen thematisch mitpr
gten.
Seit 1896 Mitarbeiter des "Simplicissimus" und Dramaturg in M
nchen arbeitete er auch als Schauspieler in eigenen St
cken. 1901/02 wirkte er im Kabarett "Die elf Scharfrichter", ab 1902 im "
berbrettl" und war 1905-08 Mitglied des Deutschen Theaters in Berlin. Seine St
cke sind antib
rgerlich und
ben schonungslose Kritik an der heuchlerischen Moral der wilhelminischen Bourgeoisie. Ein Beispiel hierf
r gibt schon sein erstes Drama "Fr
hlings Erwachen" (1891), das die Pubert
tsprobleme Jugendlicher thematisiert. Er richtet sich gegen die Behinderung eines freien, auch sexuell betonten Lebens, beispielsweise in den Dramen "Der Erdgeist" (1895) und "Die B
chse der Pandora" (1904). Wedekind, dessen Auff
hrungen von Zensurverboten sehr erschwert waren und der 1899/1900 eine Festungshaft wegen Majest
tsbeleidigung verb
en mu
te, starb am 9. M
rz 1918 in M
nchen.
DJohnny Weissm
ller (1921 bis 1984)
Die atemberaubende Karriere eines Lieblings der Massen.
Er kam erst mit 16 Jahren zum Schwimmsport - und stellte schon ein Jahr sp
ter seinen ersten Weltrekord auf: Johnny Weissmuller, geboren am 2. Juli 1904 in Windber, Pennsylvania, schwamm am 27. September 1921 die 160 Yards Freistil in 1:27,4 Minuten. Das sollte der Auftakt zu einer beispiellosen Laufbahn sein, in der er nicht weniger als 67 Weltbestzeiten schwamm - darunter auch auf so selten geschwommenen Strecken wie den 300 Metern Freistil und den heute nicht mehr durchgef
hrten Yarddistanzen.
Die vielen Rekordzeiten des Deutschamerikaners sind heute fast vergessen, nicht jedoch seine f
nf olympischen Goldmedaillen, die er 1924 und 1928 bei den Spielen in Paris bzw. Amsterdam gewann, und vor allem nicht die Leistung mit der er Sportgeschichte schrieb: Am 9. Juli 1922 schwamm der Ausnahmeathlet als erster die 100 Meter Freistil unter einer Minute: 58,6 Sekunden wurden in Alameda f
r ihn gestoppt.
Johnny Weissm
ller, der nach seiner Karriere als Schwimmer eine zweite als Tarzan-Darsteller begann und mit seinen 19 Filmen noch gr
eren Ruhm (und harte Dollars) erlangte, starb am 20. Januar 1984 im mexikanischen Acapulco de Ju
DGeorge Washington (1732 bis 1799)
Der erste Pr
sident der Vereinigten Staaten von Amerika.
Am 22. Februar 1732 wurde der Mann, den die geschichtsbewu
ten Amerikaner als "Sch
pfer der Nation" verehren, in Wakefield, Virginia, geboren. Als Milizoberst seines Heimatstaates eignete sich der reiche Tabakpflanzer von 1755-59 in Grenzk
mpfen gegen Indianer und Franzosen ein erstaunliches Ma
an Wissen an, was den Ausschlag daf
r gab, da
ihm der 2. Kontinentalkongre
im Sommer 1775 den Oberbefehl
ber die amerikanischen Truppen
bertrug.
Die Schwierigkeiten, die Washington zu l
sen hatte, waren erdr
ckend: Als Kommandeur eines zusammengew
rfelten Haufens mu
te er fast mehr Zeit darauf verwenden, von den Parlamenten der Einzelstaaten Geld, Ausr
stung und Rekruten zu bekommen, als die Briten zu bek
mpfen.
Mit Hilfe europ
ischer Offiziere, wie dem Preu
en Wilhelm von Steuben, gelang es ihm, eine schlagkr
ftige Armee aufzubauen, die gegen das britische Berufsheer bestehen konnte. 1787 war der hochgeachtete Washington Vorsitzender der Verfassunggebenden Versammlung, und wurde 1789 zum ersten Pr
sidenten gew
hlt, der w
hrend seiner zwei Amtsperioden eine Konsolidierung des jungen Bundesstaates erreichte. Er starb auf seinem Besitz Mount Vernon am 14. Dezember 1799.
FOrson Welles (1915 bis 1985)
Der unbequeme Gigant rieb sich in Mittelm
igkeit auf.
Der Regisseur und Schauspieler, am 6. Mai 1915 in Kenosha, Wisconsin, geboren, war nach seinem Studium zun
chst als Journalist t
tig, ehe er w
hrend eines Irlandaufenthaltes 1931 zum Theater kam. Zur
ckgekehrt in die USA, machte er als Leiter mehrerer Theater mit ungew
hnlichen Inszenierungen Furore, ber
hmt wurde er jedoch mit einer H
rspielversion von H.G Wells "Krieg der Welten", die durch ihren Realismus in New York eine Panik ausl
Der junge Regisseur wurde daraufhin nach Hollywood eingeladen, wo er 1941 sein Meisterwerk "Citizen Kane" fertigstellte, ein Film, der immer dabei ist, wenn es darum geht, die zehn besten Filme der Welt zu nennen. Da der Film jedoch nicht den erwarteten Kassenerfolg brachte, setzten die Studios den unbequemen Welles immer mehr unter Druck und entlie
en ihn bereits Mitte der 40er Jahre. In den folgenden Jahren war er gezwungen, mit Auftragsarbeiten oder mittelm
igen Rollen als Schauspieler das Geld f
r seine freiproduzierten Filme zu verdienen. Seine Darstellungen etwa in "Der dritte Mann" (1949) oder "Ein Mann zu jeder Jahreszeit" (1967) hoben sich positiv aus der Masse heraus.
Welles produzierte und inszenierte unter anderem zwei Shakespeare-Verfilmungen, "Macbeth" (1948) und "Othello" (1951), sowie den klassischen "Film noir": "Im Zeichen des B
sen" (1958).
Trotz vieler Mi
erfolge ist Welles Einflu
auf die Entwicklung des Films, vor allem durch "Citizen Kane", von immenser Bedeutung, so zum Beispiel der Einsatz von Weitwinkelobjektiven und Sch
rfentiefe anstelle von Schnitten. Er starb am 10. Oktober 1985 in Los Angeles.
@Franz Werfel (1890 bis 1945)
"Fremde sind wir auf der Erde Alle".
sterreichische Dichter wurde a
m 10. September 1890 in Prag geboren und schrieb zum Beispiel "Der Weltfreund" (1912). 1912-14 arbeitete er als Verlagslektor in Leipzig, wo er Mitbegr
nder der Sammlung "Der j
ngste Tag" (1913) wurde. 1929 heiratete er Alma Mahler, die Witwe von Gustav Mahler.
1938 emigrierte Werfel nach Frankreich, dann
ber Spanien und Portugal in die USA. Dort schrieb er zu n
chst neben ekstatischer und vision
rer Lyrik auch symbolistisch-expressive Ideenromane, sp
ter fand er zu einem historischen und politischen Realismus. Seinen Pazifismus bezeugen beispielsweise der Roman "Stern der Ungeborenen" (1944) oder die Kom
die "Jacobowsky und der Oberst" (1944), in der die Liebe zum Menschen und der Verzicht auf Gewalt gegen die Dummheit und Brutalit
t der Nationalsozialisten bestehen. Franz Werfel, der mit seinen Erz
hlungen auch international Erfolg hatte, starb am 26. August 1945 im kalifornischen Beverley Hills.
CJean-Antoine Watteau (1684 bis 1721)
Maler der "Galanten Feste".
Der franz
sische Maler fl
mischer Herkunft wurde am 18. Oktober 1684 in Valenciennes geboren und kam 1702 nach Paris, wo er 1712 zur Akademie zugelassen wurde. In seinem von Krankheit und Schwermut
berschatteten kurzen Leben schuf er ein erstaunlich umfangreiches Werk, das in zahllosen Nachstichen verbreitet wurde und die Rokokomalerei befruchtet hat wie kein zweites. Die leuchtende zarte Farbigkeit seiner Bilder verschwimmt zu einem kostbar schimmernden Gesamtton, in dessen duftiger Atmosph
re sich die heiter beschwingten Figuren in schwereloser Eleganz bewegen.
Szenen der italienischen Kom
die und der h
fisch-galanten Gesellschaft, meist in Parklandschaften, bilden die bevorzugten Themen. Hauptwerke sind "Die Einschiffung nach Kythera" (1717), "Gilles", "Das Liebesfest" und "Das Ladenschild des Kunsth
ndlers Gersaint" (1720).
Watteau war auch ein genialer Zeichner und Radierer. Er starb am 18. September 1721 in Nogent-sur-Marne.
EAlbrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein
(1583 - 1634)
"Nacht mu
es sein, wo Friedlands Sterne strahlen" (Schiller).
Der protestantische Adlige Albrecht von Wallenstein aus B
hmen, am 24. September 1583 in Hermanitz zur Welt gekommen, trat 1604 in habsburgische Dienste und aus Karrieregr
nden 1607 zum Katholizismus
ber. Konfiszierte G
ter, die er in B
hmen aufgekauft hatte, erhob Kaiser Ferdinand II. zum Herzogtum Friedland.
Herzog Albrecht, fortan auch der Friedl
nder genannt, trat im Drei
hrigen Krieg mit einem eigenen S
ldnerheer auf des Kaisers Seite, wurde Oberbefehlshaber aller kaiserlichen Truppen, besiegte 1626 Ernst II. von Mansfeld und vertrieb die D
nen vom Festland. Mit dem Herzogtum Mecklenburg und dem F
rstentum Sagan belohnt, mu
te er 1630 auf Druck der Kurf
rsten zur
cktreten. Doch seine Stunden kam erneut, als sich die Lage der Kaiserlichen durch die Intervention Schwedens zusehends verdunkelte und man den k
hnen Feldherren wieder brauchte. Er verlor zwar 1632 die Schlacht bei L
tzen, der Gegner aber den genialen K
nig Gustav II. Adolf. Diese Lage und die neuen Vollmachten nutzte Wallenstein zu eigenm
chtigen Verhandlungen mit den Schweden, was den Argwohn gegen ihn am Kaiserhof sch
rte und zu seiner Ermordung am 25. Februar 1634 in Eger f
hrte.
bDWilhelm Heinrich Wackenroder (1773 bis 1798)
Trotz seines kurzen Lebens einer der einflu
reichsten Romantiker.
Der am 13. Juli 1773 in Berlin geborene Dichter lernte schon w
hrend seiner Gymnasialzeit Ludwig Tieck kennen, mit dem ihn fortan eine enge Freundschaft verband. Wackenroder, in dem Liebe zur Kunst mit tiefer Religiosit
t verschmolz, hatte in den wenigen Jahren seines Lebens gro
en Einflu
auf Tieck und auf die gesamte romantische Bewegung.
"Herzensergie
ungen eines kunstliebenden Klosterbruders" (1797) war das einzige zu seinen Lebzeiten erschienene Werk und gilt als erstes Zeugnis des romantischen Lebensgef
hls. Auf einer Wanderung durch Mainfranken hatten die beiden Freunde ein gemeinsames Projekt, den Roman "Franz Sternbalds Wanderungen" geplant, doch Wackenroder starb am 13. Februar 1798 pl
tzlich, so da
Tieck ihn vollendete - die Form des Fragments war bewu
t gew
hlt und spielte in der romantischen Literatur eine wichtige Rolle. Der Maler Sternbald wurde zum Vorbild der romantischen Malerei der Nazarener. Durch Herausgabe weiterer Schriften hielt Tieck die Erinnerung an den Freund wach.
CVergil (70 bis 19 vor Christus)
Der Nationaldichterdes Imperiums Romanum.
Publius Vergilius Maro kam am 15. Oktober 70 vor Christus bei Mantua zur Welt, studierte Rhetorik und Philosophie, kam in den Literatenkreis um Maecenas und lernte wohl durch den Schriftsteller und Kulturpolitiker Asinus Pollio auch Augustus kennen. Vergil stand fortan in dessen Gunst. Er starb nach einer Griechenlandreise in Brundisium am 21. September 19 vor Christus.
Vergils Ruhm als bedeutendster Dichter des alten Rom begr
ndet sich in erster Linie auf ein gro
es Nationalepos "Aeneis", worin er in zw
chern die Irrfahrten und Heldentaten des Aeneas, des Stammvaters der R
mer, nacherz
hlt und auf die k
nftige Gr
e des r
mischen Volkes hinweist. Die "Aeneis" vereinigt in sich alle Elemente des mythologischen und historischen Epos und weist Vergil als vollendeten Meister der r
mischen Kunstpoesie aus.
Ebenfalls von Bedeutung sind seine Hirtengedichte und "Bucolica" und sein landwirtschaftliches Lehrgedicht "Georgica".
DPaul Verlaine (1844 bis 1896)
Seine Poesie verwandelte Worte in Musik.
In einem Herbstgedicht hei
t es bei ihm: "Und ich geh / mit dem Wind, / der mich forttr
gt, / dahin, / dorthin, / wie ein / fallendes Blatt." So war sein Leben: Geboren am 30. M
rz 1844 in Metz als Sohn eines Offiziers, wurde Paul Verlaine Beamter, hielt es aber im Mief der Amtsstuben nicht aus und tauschte ihn bald mit dem der Kneipen und Kaschemmen. "Saturnische Gedichte" (1866) und "Galante Feste" (1869) hie
en seine ersten Gedichtsammlungen, die schon die ganze Meisterschaft des ungl
cklichen Lyrikers in Musikalit
t und Reim zeigen.
Trotz Heirat (1869) nahm Verlaine bald sein unstetes Leben und die Alkoholexzesse wieder auf, verband sich 1871 in homophiler Freundschaft mit Rimbaud, den er nach einem Streit im Rausch schwer verletzte. Er mu
te anderthalb Jahre ins Gef
ngnis in Mons und konnte danach im b
rgerlichen Leben trotz mehrerer Anl
ufe, unter anderem in England, nicht mehr Fu
fassen.
Selbst der Ruhm, der sich nun einstellte, und die Verehrung, die er bei der j
ngeren Dichtergeneration geno
, vermochten den kranken Poeten nicht mehr aufzurichten. Am 8. Januar 1896 starb der wohl bedeutendste Lyriker des Symbolismus in Paris.
DJan Vermeer van Delft (1632 bis 1675)
Faszinierende Lichtregie kennzeichnet seine Bilder.
Der holl
ndische Maler wurde am 31. Oktober 1632 in Delft geboren. 1653 wurde er Mitglied der Delfter Lukasgilde, 1663 und 1670 ihr Vorsteher. Sein erstes datiertes Werk ist das Gem
lde "Bei der Kupplerin" (1656). Vermeer malte vorwiegend b
rgerliche Interieurs mit einer oder zwei Frauenfiguren, bisweilen auch Paaren.
Seine Figuren sind fast immer in stille h
usliche T
tigkeiten versunken, sie befinden sich in meditativer Zust
ndlichkeit, von der Au
enwelt geradezu hermetisch abgeschlossen. Die hohe Sinnlichkeit seiner emailartig leuchtendenden Farben und seine empfindsame Lichtregie machen Vermeer zu einem der gr
ten Maler des 17. Jahrhunderts. Mit "Ansicht von Delft" (1658) und "Die Stra
e" schuf er f
r seine Zeit ungew
hnliche Stadtportraits, die in der Natur entstanden, nicht im Atelier. H
hepunkte seiner Malerei sind "Das M
dchen mit der Perle", "Briefleserin in Blau", "Spitzenkl
pplerin", "Goldw
gerin", "Der Maler in seinem Atelier".
Von Vermeer sind nur rund 40 Bilder bekannt. Da er sehr lange an einem Werk arbeitete und deshalb von seiner Malerei nicht leben konnte, bet
tigte er sich auch als Kunsth
ndler. Er wurde am 15. Dezember 1675 in Delft begraben.
EGiuseppe Verdi (1813 bis 1901)
Der gr
te Opernkomponist Italiens.
Am 10. Oktober 1813 in Le Roncole bei Parma in
rmlichen Verh
ltnissen geboren, kam Verdi durch G
nner zu einer guten Schulausbildung und zu einem Musikstudium in Mailand, wo er am Konservatorium abgelehnt wurde. Seine erste Oper "Oberto" wurde 1839 an der Scala aufgef
hrt, doch erst mit "Nabucco" (1842) kam es zum Durchbruch. Politisch engagiert, stellte er sein Schaffen auch in den Dienst des Risorgimento.
So entstand die Oper "la Battaglia di Legnano", die 1849 in Rom kurz vor Garibaldis Einmarsch gespielt wurde. Verdi w
hlte nun anspruchsvollere Stoffe, und so kamen unter anderem "Macbeth" (1847), "Luisa Miller" (1849), "Rigoletto" (1851), "Il Trovatore" und "La Traviata" (beide 1853) heraus. Der mitrei
ende Schwung, die z
ndende Melodik dieser Werke machten ihn popul
r in der ganzen Welt.
Nach "I Vespri Siciliani" (1855), "Un Ballo in maschera" (1859), "La Forza del destino" (1862) und "Don Carlos" (1867) kam mit "Aida", der Festoper zur Er
ffnung des Suezkanals, 1871 in Kairo seine glanzvollste Sch
pfung zur Auff
hrung. Das Streichquartett in E-Moll, 1873 entstanden, belegt seine hervorragende Begabung auch in der Instrumentalmusik, und die "Missa di Requiem" (1874) zeigt ihn von der tiefgr
ndigen sowie schmerzerf
llt- leidenschaftlichen Seite.
Die sp
ten Gipfelpunkte im Schaffen des am 21. Januar 1901 in Mailand verstorbenen Meisters sind die Opern "Otello" (1887) und "Falstaff" (1893).
EJules Verne (1828 bis 1905)
Mit ihm begann die Science-fiction.
Der junge Verne, am 8. September 1828 in Nantes geboren, ging er nach Paris, um Jura zu studieren. Das Studium gab er aber bald auf, um f
r das Theater zu schreiben. Die mi
ckte Ballonpartie eines Freundes inspirierte ihn zu seinem ersten Roman "F
nf Wochen im Ballon" (1863). Der Erstling wurde ein gro
er Erfolg und der Beginn eines Werks, das sich bis heute unverminderter Publikumsgunst erfreut. Vernes Ruf als einer der Begr
nder der Science-fiction Literatur beruht auf der Kombination von abenteuerlichen Expeditionen in phantastische Gefilde ("Die Reise zum Mittelpunkt der Erde", "Die Reise um den Mond") mit verbl
ffenden technischen Visionen.
Er schrieb von "Hubschraubern", "Raketen" und "Atom-U-Booten", als noch nicht einmal das Flugzeug existierte. Seine Romane spiegeln die Fortschrittsgl
ubigkeit der zweiten H
lfte des 19. Jahrhunderts. In sp
ten Werken ("Der Herr der Welt") weicht der Optimismus allerdings zunehmend der Einsicht, da
die Technik in den falschen H
nden zur unkontrollierbaren Gefahr werden kann.
Vernes Werk wurde in fast alle europ
ischen Sprachen
bersetzt und immer wieder neu aufgelegt. Verne starb, von der Acad
mie Fran
aise mehrfach preisgekr
nt, am 14. M
rz 1905 in Amiens.
vDVespasian (9 bis 79)
Ein kaiserlicher Pfennigfuchser.
Titus Flavius Vespasianus, am 17. November 9 nach Christus bei Reate, dem heutigen Rieti, als Sohn eines Ritters geboren, stieg rasch in hohe zivile und milit
rische
mter auf. 66
bernahm er den Oberbefehl im j
dischen Krieg, dessen erfolgreiche Beendigung er seinem Sohn Titus
berlie
, nachdem ihn das Ostheer zum Kaiser aufgerufen hatte (69).
Sein Sieg
ber das Heer des Kaisers Vitellius bei Betriacum machte ihn zum Alleinherrscher, und gleich packte er die Reorganisation des zerr
tteten Staatsgef
ges mit der notwendigen Weitsicht und H
rte an. Vespasian war ein sparsamer Herrscher, verfocht eine rigorose Steuerpolitik (die Besteuerung
ffentlicher Abtritte kommentierte er mit den Worten "Geld stinkt nicht !") und sorgte neben einer Heeresreform f
r die Ausweitung des Beamtentums auf Provenziale. Die Wiederherstellung geordneter Staatsfinanzen erlaubte ihm schlie
lich die Errichtung prachtvoller Bauten, von denen das Kollosseum in Rom am bekanntesten ist. Als Vespasian am 24. Juni 79 in Rom starb, folgten ihm seine S
hne Titus und Domitian nacheinander auf den Thron.
IVoltaire (1694 bis 1778)
Stolz war er auf den Beinamen "Freund der Ungl
cklichen".
ger der Geschichte war f
r ihn in erster Linie das Individuum, dessen Einmaligkeit er durch seine Namenswahl unterstrich. Er kam am 21. November 1694 als Fran
ois Marie Arouet l.J. (le Jeune = junior) in Paris zur Welt und verschl
sselte den Nachnamen zum Anagramm (Neubildung durch Umstellung der Buchstaben), zu Voltaire.
Schon als Jesuitensch
ler als kritischer Geist aufgefallen, wurde er von einem Onkel in Freidenkerkreise eingef
hrt und erwarb sich den Ruf eines bissigen Kritikers. Wegen einiger ihm zugeschriebenen Spottverse auf Ludwig XIV. mu
te er 1717/18 f
r elf Monate in die ber
chtigte Bastille.
Im weiteren Leben war er oft auf der Flucht. Die erste f
hrte ihn nach England und l
ste nach der R
ckkehr gleich die n
chste aus. Voltaire n
mlich schrieb seine "Philosophischen Briefe" (1734), in denen er durch Vergleich der britischen mit den franz
sischen Zust
nden den Absolutismus anprangerte, so da
erneut Verhaftung drohte, vor der er nach Lothringen floh.
Hier entstanden in anderthalb Jahrzehnten auf dem Schlo
der Marquise de Ch
telet eine F
lle naturwissenschaftlicher, historischer und politischer Schriften, aber auch poetische, meist dramatische Werke. Durch die Marquise de Pompadour bei Hof wieder in Gnade, erhielt Voltaire 1745 die Ernennung zum Hofhistoriographen und wurde 1746 in die Acad
mie Fran
aise aufgenommen. 1750 nahm er eine Einladung Friedrichs des Gro
en an den Hof in Potsdam an, doch aus der Freundschaft der aufgekl
rten Geister wurde bald eine Feindschaft der scharfz
ngigen Ironiker, so da
es 1753 zum Bruch kam.
Voltaire lie
sich schlie
lich 1755 bei Genf nieder , wo er die letzten Lebensjahrzehnte als Weiser von "Ferney", so der Name seines Gutes verbrachte. Es entstanden die Hauptwerke "Candide oder die Beste Welt" (1759) und das "Philosophische W
rterbuch" (1764), die Voltaire als Verfechter der Menschenrechte, K
mpfer gegen Unvernunft und Standesvorrechte sowie Geschichtsoptimisten ausweisen, der auf eine fortschreitende Vervollkommnung der Vernunft setzte und so zum Vork
mpfer der Revolution wurde.
Der pers
nlich eitle, reizbare und (ehr-)geizige Philosoph, der sich auch als Anwalt der Unterdr
ckten einen Namen machte, kehrte ohne Erlaubnis Anfang 1778 nach Paris zur
ck, wo er einen triumphalen Empfnag erlebte. Die nachfolgenden Ehrungen aber untergruben die Gesundheit des Greises, der am 30. Mai desselben Jahres in seiner Heimatstadt starb.
-CLuchino Visconti (1906 bis 1976)
Thematisierte in seinen Filmen die Dekadenz der Herrschenden.
Der Abk
mmling der ber
hmten Adelsfamilie, der sich zum Marxismus bekannte, geboren am 2. November 1906 in Mailand, lernte das Filmhandwerk bei Jean Renoir. Auf dessen Vorschlag hin inszenierte Visconti 1942 "Von Liebe besessen", einen der Filme, die den italienischen Neorealismus begr
ndeten. Von dieser Richtung l
ste er sich 1957 mit "Wei
chte".
Ohne sein soziales Engagement au
er acht zu lassen, gelangte er zu hoher erz
hlerischer und
sthetischer Subjektivit
t. In Filmen wie "Der Leopard" (1963), "Tod in Venedig" (nach Thomas Mann, 1970) oder "Gewalt und Leidenschaft" (1974) geht eine Gesellschaftsschicht, der Visconti in Ha
liebe verbunden war, in Sch
nheit unter.
Er starb am 17. M
rz 1976 in Rom.
@Amerigo Vespucci (1451 bis 1512)
Ein genialer Schwindler oder der wahre Entdecker Amerikas.
Vespucci wurde am 9. M
rz 1451 in Florenz geboren und entstammte einer Patrizierfamilie. Mit 30 Jahren verlie
er seine Heimat und ging nach Sevilla, um dort die Leitung des von dem Florentiner Berardi gegr
ndeten Handelshauses zu
bernehmen.
1497 r
stete Vespucci die Flotte aus, mit der Kolumbus Amerika entdeckte. Nach eigenen Angaben segelte Vespucci im Auftrag des spanischen K
nigs am 10. Mai 1497 von C
diz aus selbst nach Westen und entdeckte das amerikanische Festland (die K
ste von Honduras) ein Jahr fr
her als Kolumbus. Auf einer zweiten
berfahrt (1499/1500) entdeckte er zusammen mit dem Seefahrer Pinzon die M
ndung des Amazonas. Bei seiner dritten Reise in portugiesischem Auftrag erforschte er die brasilianische K
ste bis 52 Grad s
dlicher Breite.
Von der vierten Fahrt, die er in Begleitung des Portugiesen Coelho unternahm, brachte er eine gro
e Anzahl Farbh
lzer mit. Der deutsche Kosmograph Matthias Ringmann bezeichnete in einer Flugschrift von 1507 Vespucci als Entdecker der Neuen Welt, benannte sie nach dessen Vornamen und veranla
te den Kartographen Ferdinand Waldseem
ller, den Namen "America" auf einer Weltkarte einzutragen. Vespucci, desser
n Reisen von namhaften Historikern immer wieder in Frage gestellt wurden, starb am 22. Februar 1512 in Sevilla.
EDiego Rodriguez de Silva y Vel
zquez
(1599 bis 1660)
Einer der gr
ten Maler aller Zeiten.
Der aus einem vornehmen Elternhaus stammende spanische Maler wurde vermutlich am 6. Juni 1599 in Sevilla geboren. 1623 folgte er einer Einladung an den spanischen Hof und trat 1627 als Hofmaler Phillips IV. Es entstanden seine bekannten Bilder "Der Infant Don Carlos" und "Der Herzog Olivares" (beide um 1627). Das Zusammentreffen mit Rubens in Madrid veranla
te ihn 1629 zu seiner ersten Italienreise. Nach seiner R
ckkehr 1631 wurden die Farben seiner Bilder weicher und die Darstellungen realistischer.
Seinen religi
sen Bildern wie "Christus am Kreuz" (1638) und den Historienbildern wie "Die
bergabe von Breda" (1635) schlossen sich Portraits der Mitglieder der k
niglichen Familie und des Hofstaates an wie beispielsweise "Der Hofnarr Don Diego de Acedo" (1644). W
hrend seiner zweiten Italienreise 1649-51 entstand in Rom sein ber
hmtes Bildnis von Papst Innozenz X. Die Hauptwerke seiner letzten Schaffenszeit geh
ren zu den H
hepunkten in der Geschichte der Malerei: "Las Meninas" (1656) und "Las Hilanderas" (1657).
zquez erfa
te nun in ganz lockerer, impressionistischer Pinself
hrung die Erscheinungen von Licht und Farbe, wie sie erst im sp
ten 19. Jahrhundert in
hnlicher Weise wieder dargestellt wurden. Auch die Komposition dieser beiden gro
en Gruppenbilder war neuartig.
zquez starb am 6. August 1660 in Madrid.
RDCornelius Vanderbilt (1794 bis 1877)
Vom einfachen F
hrmann zum reichen Magnaten.
Der amerikanische Unternehmer wurde am 27. Mai 1794 in Port Richmond auf Staten Island geboren und verlie
die Schule bereits mit elf Jahren. Von geborgtem Geld kaufte er sein erstes Boot und transportierte damit Passagiere von Staten Island nach New York City. W
hrend des Krieges 1812 konnte er seine F
hrverbindung zu einer kleinen Flotte ausbauen. 1818 verkaufte Vanderbilt seine gesamten Schiffe und wurde Dampfschiffkapit
Mit den dabei erworbenen Kenntnissen wagte er 1829 die Gr
ndung einer Dampfschiffgesellschaft, die bald den gesamten Verkehr auf dem Hudson kontrollierte. Danach richtete er die Schnellverbindung New York - San Francisco
ber Nicaragua ein. Um 1850 wandte sich Vanderbilt dem Eisenbahngesch
ft zu. Er erwarb mehrere Linien und baute selbst Strecken. 1873 konnte er die erste Eisenbahnverbindung von New York nach Chicago er
ffnen. Seine Unternehmen und erfolgreiche B
rsenspekulationen machten ihn zum reichsten amerikanischen Finanzmann seiner Zeit. Er starb am 4. Januar 1877 in New York.
{DGetulio Dornelles Vargas (1883 bis 1954)
Er wurde "Vater der Armen" genannt.
Der brasilianische Staatsmann, am 19. April 1883 in S
o Borja, Rio Grande do Sul, geboren, entstammte einer Politikerfamilie, war nach seinem Jurastudium als Anwalt t
tig und begann seine Karriere 1907 als Abgeordneter des Kongresses von Rio Grande do Sul. 1922 wurde Vargas Mitglied des brasilianischen Nationalkongresses, vier Jahre sp
ter Finanzminister und 1928 Gouverneur von Rio Grande do Sul.
Dieses Amt bot ihm die Basis f
r den Staatsstreich vom 24. Oktober 1930, durch den Vargas provisorischer Pr
sident Brasiliens mit diktatorischen Vollmachten wurde. Vier Jahre sp
ter durch eine Wahl best
tigt, suchte er soziale Reformen durchzusetzen. Im Oktober 1945 wurde er vom Milit
r zum R
cktritt gezwungen. Trotzdem besa
Vargas weiterhin gro
e Popularit
t und wurde als Pr
sidentschaftskandidat der Arbeiterpartei und der Sozialen Fortschrittspartei im Jahre 1950 wiedergew
hlt. Im Zusammenhang mit einem Attentatsversuch auf den Oppositionspolitiker Lacerda 1954 erneut zum R
cktritt gezwungen, nahm sich Vargas am 24. August 1954 in Rio de Janeiro das Leben.
iEViktoria (1819 bis 1901)
Mutter einer Epoche, "Gro
mutter Europas".
Die einen schw
rmen von der "guten alten Zeit", wenn vom "Viktorianischen Zeitalter" die Rede ist, andere assoziieren damit nur Pr
derie, Heuchelei und nationalen D
nkel. Wohl selten haben sich in einer Person so umfassend alle Merkmale einer ganzen
ra kristallisiert wie in Viktoria, die am 24. Mai 1819 im Kensington Palast zur Welt kam, mit 18 Jahren K
nigin des damals m
chtigsten Staates Europas wurde und 64 Jahre regierte, ehe sie am 22. Januar 1901 auf der Isle of Wright starb.
Viktoria war durch einige Zuf
lle in die Thronfolge gerutscht, erwies sich als lernf
hig und fand in ihrem (Heirat 1840) Ehemann Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha einen idealen Lehrer und Partner, dem sie neun Kinder gebar. Mit seiner Hilfe gelang es ihr, die Krone aus dem politischen Tagesstreit herauszuhalten und trotz sinkender Macht eine Schiedsrichterrolle zu bewahren. Alberts Tod 1861 traf sie tief und f
hrte zu langer, fast v
lliger politischer Abstinenz.
Doch diese Vornehme Trauer steigerte eher noch ihre Popularit
t, die ohnehin wegen des steigenden Wohlstands und der britischen Weltgeltung (1876 Kaiserin von Indien) h
chste Werte erreichte. Durch ihre Kinder mit fast allen H
fen Europas versippt und verschw
gert (z.B. Enkel Kaiser Wilhelm II.), war Viktoria
ber England hinaus Symbolfigur der Epoche.
EAdelaide Marie Luise Viktoria
(1840 bis 1901)
Sie war eine scharfe Kritikerin ihres Sohnes.
Als sie um die Mittagsstunde des 5. August 1901 auf Schlo
Friedrichshof starb, sprengte eine in den nahen Taunusw
ldern bereitgehaltene preu
ische Kavallerieschwadron auf das Schlo
zu und umstellte es.
Wilhelm II. lie
das Sterbehaus seiner Mutter hermetisch abriegeln, w
hrend seine Beauftragten das Haus nach den Kassetten mit der Privatkorrespondenz der Verstorbenen durchsuchten. Die preu
ische K
nigin und sp
tere deutsche Kaiserin wurde am 21. November 1840 als
lteste Tochter der englischen Kaiserin Viktoria in London geboren. Am 25. Januar 1858 heiratete sie den preu
ischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den sp
teren Kaiser Friedrich Wilhelm III. Sie war selbstbewu
t, willensstark und lehnte die preu
ische Milit
r- und Machtpolitik ab. Im Sinne ihrer liberal-konstitutionellen Gesinnung versuchte sie Einflu
zu nehmen. Das brachte ihr die offene Feindschaft Bismarcks ein.
Ihn hielt die Kaiserin jedoch f
r einen sicheren Garanten f
r den Fortbestand des Reiches als ihren Sohn Wilhelm II., dem sie zeitlebens mit gro
em Mi
trauen gegen
berstand. Ihr k
nstlerisches Engagement machte sie beim Volk beliebt. Nach dem Tode ihres Mannes nannte sie sich Kaiserin Friedrich.
sEFran
ois Villon (ca. 1431 bis ca. 1463)
"Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund."
Der Rauf- und Saufbold, Dieb und hochbegabte Poet, um 1431 in Paris geboren, benutzte die vorgegebenen lyrischen Formen seiner Zeit, um vor allem die recht gek
nstelten Strophenformen der Rh
toriqueurs, zum Ausdruck seiner eigenen, in ihrer ungewohnten Intimit
t ergreifenden Auseinandersetzung mit dem Leben.
Immer wieder sprach er dem
tig-selbstironisch von sich, mit b
sem Spott von seinen Feinden, voller Z
rtlichkeit von der Mutter und geradezu fromm von der g
ttlichen Gnade, die er, der sich so sehr vor dem Tod
ngstigte, auf sich herabflehte.
In einer derben , oft kaltschn
uzigen Weise, meist mit unverholener Sympathie, gestaltete er in seinen Balladen das Treiben des Gelichters in der Gosse, das er so gut kannte, und verschm
hte auch nicht den Wortschatz der Gauner und des fahrenden Volkes. Einige dieser Balladen hat er in sein kunstvoll gereimtes Hauptwerk "Le Grand Testament" eingebettet (1489 erschienen, 1532 Neuausgabe von C. Marot).
Villon erwarb 1452 den Magistergrad an der Universit
hrte aber als Mitglied einer Gaunerbande ein h
chst unkonventionelles Leben. 1462 wurde er wegen zahlreicher Straftaten zum Tode verurteilt, sp
ter wurde die Strafe zu zehn Jahren Verbannung aus Paris abge
ndert. Danach verlor sich seine Spur; irgendwann zwischen 1463 und 1480 ist er gestorben.
gCAntonio Vivaldi (1678 bis 1741)
Der Sch
pfer des Solokonzertes mit Orchester.
Der Sohn eines Geigers, geboren am 4. M
rz 1678 in Venedig, wurde 1703 zum Priester geweiht und begann seine musikalische Laufbahn als Kapellmeister an der Markuskirche in Venedig (1714). Bis 1740 war er auch Leiter des Conservatorio della Piet
. Konzertreisen f
hrten den Komponisten und hervorragenden Geiger nach Wien, Amsterdam, Rom, Florenz und Verona.
Mit seinen mehr als 200 Konzerten f
r Violine und vielen Solokonzerten f
r andere Instrumente, seinen Concerti grossi und Sonaten, etwa 50 Opern sowie Oratorien, Kantaten, Messen und Psalmen
bte er starken Einflu
auf die ihm nachfolgenden Komponisten aus. Dies gilt besonders f
r Johann Sebastian Bach, der einige seiner Werke bearbeitete.
Vivaldi starb w
hrend eines Aufenthaltes in Wien und wurde dort am 28. Juli 1741 begraben.
JDAdriaen de Vries (ca. 1550 bis 1626)
Hofbildhauer Kaiser Rudolfs II.
Der um 1550-60 in Den Haag geborene niederl
ndische Bildhauer war Sch
ler und Mitarbeiter Giovanni da Bolognas in Florenz. Nach Aufenthalten in Rom und Turin ging er 1596-1601 nach Augsburg und schuf dort f
r den Merkur- und Herkulesbrunnen antikisch empfundene Figuren von vollendeter nat
rlicher K
rperhaftigkeit.
Seit 1601 war er kaiserlicher Kammerbildhauer Rudolfs II. am Prager Hof. Der Kaiser war ein engagierter F
rderer der K
nste und besa
eine beachtliche Kunstkammer, zu deren Inventar de Vries mit zahlreichen geistreichen und technisch virtuosen Bronzestatuetten beitrug.
Er schuf auch mehrere heroisierende Portraits des Kaisers. Nach dessen Tod (1612) arbeitete er f
r den Grafen von Schaumburg, f
nig Christian IV. von D
nemark und f
r Wallenstein in Prag. Sein Werk ist deutlich vom sp
tmanierismus gepr
gt, die Formen sind
ngt, die Figurengruppen vielansichtig und komplex ineinander verschr
nkt, durchdrungen von kaprizi
sem h
fischem Erfindungsgeist.
De Vries starb am 13. Dezember 1626 in Prag.
>DTorquato Tasso (1554 bis 1595)
Goethe und viele andere Dichter haben sein Schicksal dargestellt.
Torquato wurde als Sohn des Dichters Bernardo Tasso am 11. M
rz 1544 in Sorrent geboren und von Jesuiten in Neapel erzogen. 1554 zog er nach Rom zu seinem Vater, dem er 1556-59 an den Hof des Herzogs von Urbino und nach Venedig folgte.
Das Jurastudium in Padua und Bologna (seit 1560) vernachl
ssigte er zugunsten der Dichtung. 1565 trat er in die Dienste des Kardinals Luigi d`Este in Ferrara, wo er im wesentlichen die n
chsten 20 Jahre blieb. Dort verfa
te er auch sein Hauptwerk "La Gerusalemme liberata" (Das befreite Jerusalem), das vom 1. Kreuzzug handelt.
Die kritische Aufnahme, die das Epos bei seinen Freunden fand, rief bei ihm eine innere Krise hervor, die sich mit zunehmendem Verfolgungswahn und
berzogenen Zweifeln an der eigenen Rechtgl
ubigkeit zum Wahnsinn steigerte. Nach einer siebenj
hrigen Inhaftierung wegen eines gewaltt
tigen
bergriffs und seines Geisteszustandes f
hrte ihn in ein unstetes Wanderleben durch weite Teile Italiens.
Er starb am 25. April 1595.
ELudwig Tieck (1773 bis 1853)
Er war der Nachfolger Goethes als literarische Autorit
Der Dichter, am 31. Mai 1773 als Sohn eines Seilermeisters in Berlin geboren, studierte in Halle und G
ttingen Literatur. Erste Meriten erwarb er sich mit dem Briefroman "Geschichte des Herrn William Lovell" (1796). Nach dem pl
tzlichen Tod seines Freundes Heinrich Wackenroder, den er seit seiner Gymnasialzeit kannte, vollendete er den gemeinsam konzipierten, in der Hauptsache aber von Wackenroder geschriebenen Roman "Franz Sternbalds Wanderungen" (1798).
Tieck lie
sich in Jena nieder, wo er sich dem fr
hromantischen Kreis um die Br
der Schlegel anschlo
und auch mit Schelling, Novalis und Brentano verkehrte. Als der Jenaer Kreis zerbrochen war, wohnte Tieck meist auf Gut Ziebingen bei Frankfurt an der Oder, war jedoch viel auf Reisen.
So besuchte er Prag (1813), Frankreich sowie England (1817), wo er Shakespeare-Studien betrieb. 1819 schlie
lich zog er nach Dresden, wo er zum Hofrat ernannt und Dramaturg am Hoftheater wurde. Von Friedrich Wilhelm IV. 1842 nach Berlin berufen, konnte er dort sein Lieblingsprojekt, eine Shakespeare B
hne, verwirklichen.
Ludwig Tieck starb am 28. April 1853 in Berlin. Der geb
rtige Berliner war eine zentrale Gestalt der Romantik, sowohl durch eigene Produktion, in der M
rchen eine besondere Rolle spielten, als auch durch seine literaturhistorischen Arbeiten. Dar
ber hinaus erwarb er sich als Herausgeber (Wackenroder, Novalis, Kleist und Lenz) Verdienste um die Literatur seiner Zeit.
GTizian (um 1487 bis 1576)
hepunkt venezianischer Malkultur der Hochrenaissance.
Tiziano Vecellio wurde um 1487-90 in Pieve di Cadore in Friaul geboren und lernte bei den Venezianern Gentile und Giovanni Bellini. Seit 1508 stand er im Bann von Giorgiones weichem, malerischem Stil. Er wurde im Laufe seines Lebens der gesuchteste Maler Europas.
Kaiser Karl V. holte ihn 1548 zum Reichstag nach Augsburg, wo er Kaiser, Thronfolger und die dort versammelten Pers
nlichkeiten malte. 1533 wurde er geadelt. Seine Vormachtstellung in Venedig war unantastbar. Tizian entwickelte die Farbe als vorherrschendes Gestaltungsmittel, kostbar und ausdrucksstark in einem. In seinen Altarbildern, Mythologien, Bildnissen und Gruppenportraits setzte er neue Ma
r die europ
ische Malerei.
Zu seinen Hauptwerken z
hlt die "Himmelfahrt Mariens" ("Assunta") in der Franziskanerkirche Santa Maria dei Frari in Venedig (1516-18), ein Altarbild, das durch bisher unbekannte Ausma
e Epoche machte, aber auch durch seine kompositorische Virtuosit
t und den ber
hmten Akkord von Rot, Blau und Gelb.
Auch die "Pesaro Madonna" in der Frari-Kirche (1526) pr
gte die Altarbildkunst nachhaltig. Tizian war ein brillianter Portraitist. Er kannte aus Erfahrung die Tugenden und Skrupellosigkeiten der M
chtigen, in seinen Bildern verbindet sich Repr
sentanz mit scharfer Charakterisierung.
Zwiesp
ltigkeit charakterisiert den selbstherrlichen Renaissancemenschen ("Aretin", 1545; "Papst Paul II. und seine Nepoten", 1546; "Karl V. sitzend", 1548; "Karl V. zu Pferd", 1548). Das Sp
twerk war auch f
r die Zeitgenossen ungew
hnlich. In ungeahntem Ma
wird die Farbe zum Tr
ger der Kompositionen, die vor allem auf die Kunst des Barocks wirkten ("Dornenkr
nung", 1570/71).
Tizian starb in hohem Alter am 27. August 1576 in Venedig.
*ELew Tolstoi (1828 bis 1910)
Einer der gro
en der Weltliteratur.
Lew (Leo) Nikolajewitsch Graf Tolstoi wurde am 9. September 1828 auf dem Gut Jasnaja Poljana geboren. Fr
h verwaist, meldete er sich 1851 beim Milit
r, um den eigenen Ausschweifungen ein Ende zu bereiten und seinen Gl
ubigern zu entkommen.
Nach mehreren Auslandsreisen zog er sich 1862 endg
ltig auf sein Landgut Jasnaja Poljana zur
ck und gr
ndete eine gro
e Familie. Als Gutsverwalter zeigte er mit der Errichtung einer Schule f
r Bauernkinder sowie der Herausgabe einer p
dagogischen Zeitschrift soziales Engagement. Auf Jasnaja Poljana schuf Tolstoi aber auch seine gro
en literarischen Werke (u.a. "Krieg und Frieden", 1865; "Anna Karenina", 1877; "Auferstehung", 1890).
Hierin f
hrte er die Technik der psychologischen Analyse, f
r die er das stilistische Mittel der Verfremdung hreanzog, zur Vollendung. Sowohl als Epiker wie als Dramatiker ("Die Macht der Finsternis", 1886) gelang es ihm, die widerspr
chlichsten Motive miteinander zu verbinden: die Suche nach dem Sinn des Lebens, Wahrheit und Moral, Zivilisationskritik, N
chstenliebe und Gewaltlosigkeit.
Seine offene Kritik an der orthodoxen Kirche f
hrte 1901 zu seinem Ausschlu
. Tolstoi starb auf der heimlichen Flucht vor seiner Familie am 21. November 1910 auf dem Bahnhof von Astapowo.
@Georg Trakl (1887 bis 1914)
"Am Abend t
nen die herbstlichen W
lder von t
dlichen Waffen..."
Er wurde am 3. Februar 1887 in Salzburg geboren. Nach kurzem Studium entschied er sich, Apotheker zu werden. Schon bald entfloh er dem Leben in Wien und zog sich aufs Land zur
ck, wo er unter zunehmend bedr
ckenderen finanziellen Problemen das Leben eines freien Dichters f
hrte.
1914 wurde er zum Wehrdienst eingezogen, den er als Milit
rapotheker absolvierte. Nach dem Erlebnis schrecklicher Kampfhandlungen, die der sensible junge Mann nicht verkraftete, wurde er mit starken psychischen St
rungen in das Krankenhaus von Krakau eingeliefert, in dem er am 3. November 1914 an einer
berdosis Kokain starb, die er sich vermutlich selbst verabreicht hatte.
Schon zuvor war er drogenabh
gig gewesen. Das dichterische Schaffen Trakls nahm seinen Ausgang von einem musikalischen Impressionismus. Ihm folgte das allm
hliche Zur
ckweisen von Realismus und Subjektivismus zugunsten einer monologisierenden
ffnung der Innenwelt mit ausdrucksvollen Metaphern zwischen Sinn und Vision, die das Sp
twerk pr
DKurt Tucholsky (1890 bis 1935)
mpfer des radikalen Sozialismus und gro
er Meister der kleinen Form.
Tucholsky wurde am 9. Januar 1890 in Berlin geboren. 1913-33 war er Mitarbeiter der Zeitschrift "Schaub
hne", sp
ter "Weltb
hne", eine der aggressivsten und wirksamsten Publikationen in der Weimarer Republik. Seine Beitr
ge, die er mit den Pseudonymen Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser zeichnete, waren ironische Attacken gegen das reaktion
re Spie
ertum.
Tucholsky war der verbale K
mpfer f
r einen linksliberalen, pazifistischen Humanismus. Er kritisierte die geistige Unbeweglichkeit des Beamtentums, Nationalismus, Militarismus, die Korruption im Pressewesen und in der Justiz in Deutschland der Zwischenkriegszeit, schrieb, zum Teil auf Wunsch seines Verlegers, aber auch kurzweilige Lyrik sowie die heiteren Erz
hlungen "Rheinsberg. Ein Bilderbuch f
r Verliebte" (1912) und "Schlo
Gripsholm" (1931).
Kurt Tucholsky arbeitete ab 1924 meist im Ausland, ab 1929 st
ndig in Schweden. Er wurde 1933 aus Deutschland ausgeb
rgert und verfemt. Zwei Jahre sp
ter, am 21. Dezember 1935, nahm er sich in Hind
s bei G
teborg das Leben.
6DJoseph Mallord William Turner
(1775 bis 1851)
Landschaft als Vision.
Der am 23. April 1775 in London geborene Maler und Aquarellist Turner, war zweifellos eine der au
ergew
hnlichsten K
nstlerpers
nlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Anfangs orientierte er sich an der niederl
ndischen Kunst des 17. Jahrhunderts und an der klassischen Landschaftsmalerei von Poussin und Claude Lorrain.
Auf zahlreichen Reisen sammelte er Material f
r topographische Darstellungen, die dann in Stichwerken erschienen. Sein zentrales Thema wurde die lichtdurchflutete Landschaft, deren Konturen sich im Atmosph
rischen mehr und mehr aufl
sen. Intensiv setzte er sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen
ber die Ph
nomene Licht und Farbe auseinander, unter anderem auch mit Goethes "Farbenlehre".
Turners virtuose Bew
ltigung der Aquarelltechnik, deren Wirkung er in die
lmalerei umzusetzen vermochte, lie
malerische Visionen entstehen, die fast zur Abstraktion vorstie
en. Der Maler starb am 19. Dezember 1851 in seiner Heimatstadt. Er hinterlie
etwa 20.000 Aquarelle und 1.600 Gem
GMark Twain (1835 bis 1910)
"Huckleberry Finn" und "Tom Sawyer" machten ihn unsterblich.
Samuel Langhorne Clemens wurde am 30. November 1835 in Florida, Missouri geboren und wuchs in dem St
dtchen Hannibal am Mississippi auf, das sp
ter h
ufig zum Schauplatz seiner Romane wurde. Nach dem fr
hen Tod seines Vaters verdiente er sich seit seinem 12. Lebensjahr seinen Lebensunterhalt als Setzerlehrling, Drucker und Zeitungsartikeln.
Als bei Ausbruch des B
rgerkrieges 1860 die Schiffahrt zum Erliegen kam, wurde er arbeitslos, ging mit seinem Bruder auf Goldsuche, war kurze Zeit Soldat und arbeitete dann wieder als Reporter. 1865 erschien seine Geschichte "Der ber
hmte Springfrosch von Calveras Country", die er unter seinem vom Lotsendasein inspirierten Pseudonym "Mark Twain" herausgab.
Obwohl es sich um eine bekannte Lagerfeuergeschichte handelte, wurde der Autor seines hervorragenden Erz
hltalentes wegen
ber Nacht ber
hmt. Von da an galt Mark Twain als begabter Humorist und witziger Erz
hler. Dieser Ruf machte ihm doch oft zu schaffen, da er hinter der humorvollen Fassade durchaus kritisches und nachdenkliches versteckte.
Seine beiden autobiographisch inspirierten Romane "Tom Sawyers Abenteuer" (1876) und "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" (1884) machten ihn weltber
hmt, ebenso wie seine
erst vergn
glichen satirischen Reiseberichte "Die Arglosen im Ausland" (1865".
1870 heiratete er Olivia Langdon, doch auf der H
he des Erfolges traf ihn schlie
lich eine Pechstr
hne: Sein Verlag ging mit Millionenverlusten in Konkurs, und Mark Twain mu
te sich mit Vortragsreisen
ber Wasser halten. Als in den Jahren darauf beide T
chter und seine Frau starben, verfiel er mehr und mehr einem tiefen Pessimismus. Sein phantastischer Roman "Ein Yankee am Hof des K
nigs Artus" schlug in der zweiten H
lfte unversehens in harte Zivilisationskritik um, seine Satiren wurden immer bissiger.
Mark Twain starb am 21. April 1910 in Redding, Connecticut.
DLeo Trotzki (1879 bis 1940)
Er propagierte die sozialistische Weltrevolution.
Der am 28. Oktober 1879 auf Gut Janowka als Lew Dawidowitsch Bronstein geborene Politiker war urspr
nglich Menschewik, trat aber im Revolutionsjahr 1917 zu den Bolschewiki
ber. Trotz ideologischer Gegens
tze avancierte er zum engsten Mitarbeiter Wladimir Lenins und z
hlte zu den f
hrenden Organisatoren der Oktoberrevolution.
Trotzki f
hrte 1918 die Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk und wurde zum Volkskommissar f
r Verteidigung ernannt. In dieser Funktion organisiserte er die Rote Armee. Nach dem Tod Lenins (1924) kam es zu einem erbitterten Machtkampf mit Stalin, in dem Trotzki unterlag.
1925 wurde er als Kriegskommissar abgesetzt, 1927 aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und zwei Jahre sp
ter des Landes verwiesen. Im mexikanischen Exil schrieb Trotzki mehrere B
cher, darunter "Die permanente Revolution" (1930), "Mein Leben" (1930) und "Stalin" (1941). Am 21. August 1940 wurde er, wahrscheinlich in Stalins Auftrag, in Mexico ermordet.
4FAnton Pawlowitsch Tschechow
(1860 bis 1904)
Der Meister der Kurznovelle schuf das impressionistische Stimmungsdrama.
Der am 29. Januar 1860 in Taganrog geborene Dichter hatte zun
chst Medizin studiert und sich als Arzt nieder gelassen, widmete sich aber, seit er auf Reisen Bekanntschaft mit dem europ
ischen Naturalismus gemacht hatte, mehr und mehr der Literatur.
Nachdem er mit humoristischen Skizzen f
r Witzbl
tter bekannt geworden war, ver
ffentlichte Tschechow Kurzgeschichten mit psychologisch genau gezeichneten Charakteren, Erz
hlungen, in denen sich tiefe Verzweiflung spiegelt. "Eine langweilige Geschichte", "Das Duell", "Mein Leben", "Die Braut" und vor allem "Die Steppe" waren in schlichter Sprache gehaltene und von einer Wehmut durchzogene Geschichten aus dem l
ndlich-kleinst
dtischen Milieu seines Landes.
Lebensangst und seelisches Leid sind Tschechows Hauptthemen. In seinen Dramen (u.a. "Die M
we", 1896; "Onkel Wanja", 1897; "Drei Schwestern", 1901; "Der Kirschgarten", 1904) thematisiert er die Probleme der Provinzintelligenz, vor allem ihr Leiden am Bewu
tsein der Leere ihres Daseins.
Durch Gastspiele des Moskauer K
nstlertheaters wurden Tschechows B
hnenwerke, die ihre Wirkung nicht aus einer dramatischen Handlung, sondern aus Seelenzust
nden und Stimmungen beziehen, schon fr
h in Westeuropa bekannt, wo sie auch durch ihren neuen Inszenierungsstil das Theater nachhaltig beeinflu
ten. Eine Erkrankung an Tuberkulose zwang Tschechow seit 1884 zum Leben in S
land (Jalta) und in westeurop
ischen Kurorten. Er starb am 15. Juli 1904 in Badenweiler.
kEPeter Iljitsch Tschaikowski
(1840 bis 1893)
Er begr
ndete die gro
e russische Ballett-Tradition.
Der Sohn eines H
ttendirektor, am 7. Mai 1840 in Wotkinsk geboren, ging nach anf
nglicher T
tigkeit im Justizministerium 1862 an das Petersburger Konservatorium, war 1866-78 Professor f
r Musiktheorie am Konservatorium in Moskau und lebte danach als freischaffender Komponist und Dirigent an verschiedenen Orten in Ru
land wie im Ausland.
Tschaikowski schuf ein alle Gebiete der Instrumental- und Vokalmusik umfassendes Werk. Neben der deutschen Romantik beeinflu
te ihn besonders die franz
sische und italienische Musik seiner Zeit, aber auch nationalrussische Elemente fanden Eingang in seine Kompositionen. Die Spannweite reicht von brillianter Artistik ("Nu
knacker-Suite", 1892) bis zu ausdrucksstarkem Pathos (6. Symphonie h-Moll, "Path
tique", 1892). Seine drei Klavierkonzerte und das Violinkonzert D-Dur (1881) stehen bis heute hoch in der Gunst des Publikums.
Von seinen zehn Opern haben sich "Eugen Onegin" und "Pique Dame", beide nach Vorlagen von Puschkin, im Repertoire der Opernh
user gehalten. Ballette wie "Schwanensee" (1876), "Dornr
schen" (1890) und "Der Nu
knacker" (1892) geh
ren zum klassischen Repertoire. Tschaikowski gilt als der bedeutendste Komponist der westlich orientierten russischen Schule.
Er starb am 6. November 1893 in St. Petersburg an der Cholera.
*EFran
ois Truffaut (1932 bis 1984)
Vom bissigen Kritiker zum Starregisseur.
Der Regisseur und Schauspieler, geboren am 6. Februar 1932 in Paris, schrieb ab 1951 als Kritiker f
r die Filmzeitschrift "Cahiers du cinema". die als Keimzelle der franz
sischen Nouvelle Vague gelten kann. Nach einigen Kurzfilmen gewann er 1959 mit "Sie k
ten und sie schlugen ihn", seinem ersten abendf
llenden Spielfilm, den Regiepreis in Cannes.
Die Hauptfigur Antoine Doinel, dargestellt von Jean-Pierre L
aud, tauchte dann noch in drei weiteren Filmen auf, in der Episode "Antoine und Colette" aus "Liebe mit 21" (1962), in "Geraubte K
sse" (1968) und "Tisch und Bett" (1970). Nach dem schnellen Abklingen der Nouvelle Vague in den fr
hen 60er Jahren entwikelte Truffaut, dem mit "Schie
en Sie auf den Pianisten" und "Jules und Jim" weitere Welterfolge gelungen waren, einen konsequent eigenen Stil.
chste technische Perfektion in Kameraeinsatz und Montage ergab rythmisch makellose Filme voller Grazie und Eleganz. Dabei blieb Truffaut, der in einigen Filmen auch selber spielte (u.a. "Der Wolfsjunge", 1970; "Die amerikanische Nacht", 1973) stets dem Unterhaltungsfilm verpflichtet. Der Protagonist der Neuen Welle, der 1980 mit "Die letzte Metro" noch einmal die Kritiker begeisterte, starb am 21. Oktober 1984 in Neuilly-sur-Seine.
8BWilliam Henry Fox Talbot (1800 bis 1877)
Erfinder des Negativ-Positiv-Verfahrens in der Photographie.
Der englische Physiker und Chemiker, am 11. Februar 1800 in Melbury geboren, entwickelte zwischen 1834 und 1839 ein Verfahren photographischer Abbildungen auf Chlorsilberpapier, die er mit Galluss
ure entwickelte. 1843 stellte er auf diese Weise auch Vergr
erungen her und gab das erste mit photographischen Illustrationen versehene Werk heraus.
erdem geh
rte Talbot zu den ersten Entzifferern der Keilschrift. Er starb am 17. September 1877 in Laycock Abbey.
DFriedrich Freiherr von der Trenck
(1726 bis 1794)
Abenteurer in preu
ischer Uniform.
Trenck wurde am 16. Februar 1726 in K
nigsberg geboren, studierte in seiner Vaterstadt, kam mit 22 Jahren zur preu
ischen Armee und war w
hrend des 2. Schlesischen Krieges Ordonanzoffizier Friedrichs des Gro
en. Doch seine Karriere endete j
h. Einer Liebesbeziehung zur Schwester des K
nigs, Amalie, und verr
terische Kontakte mit seinem
sterreichischen Vetter, dem Pandurenoberst Franz von der Trenck, bezichtigt, wurde Trenck 1745 in der Festung Glatz inhaftiert.
Er konnte jedoch fliehen, trat in russische Kriegsdienste und verwaltete 1749-54 in Wien den nachla
seines Vetters. Auf einer Reise nach Danzig wurde er 1754 erneut festgenommen und in Magdeburg zehn Jahre lang in harter Kerkerhaft gehalten. Erst eine Intervention Maria Theresias nach dem Siebenj
hrigen Krieg erwirkte seine Freilassung.
Danach f
hrte Trenck ein unstetes Abenteurerleben und war oft in geheimen diplomatischen Missionen unterwegs. Er verfa
te eine Autobiographie und bet
tigte sich auch als Weinh
ndler. W
hrend der franz
sischen Revolution hielt er sich in Paris auf, wurde unter Spionageverdacht verhaftet und auf Befehl Robespierres am 25. Juli 1794 hingerichtet.
?EOlof Palme (1927 bis 1586)
Ein Vork
mpfer f
r den Frieden.
Der schwedische Politiker, am 30. Januar 1927 als Sohn einer b
rgerlich-konservativen Familie in Stockholm geboren, trat als Jurastudent den schwedischen Jungsozialisten bei und wurde 1958 in den Reichstag gew
hlt. Unter dem Ministerpr
sidenten Tage Erlander, als dessen "Kronprinz" Palme schon bald galt, war er 1965-67 Minister f
r Verkehr, Post und Fernmeldewesen und 1967-69 Erziehungsminister.
Schon damals und erst recht als Ministerpr
sident und Vorsitzender der Sozaildemokraten (1969) lie
Palme keinen Zweifel an seiner Abneigung gegen die amerikanische Intervention in Vietnam und gegen die Bedrohung der Welt durch Atomwaffen. Das au
enpolitische Engagement trug ihm jedoch in Schweden die Kritik ein, er vernachl
ssige die Innenpolitik, und das war dann auch, neben den hohen Steuerbelastungen der Hauptgrund f
r seine Wahlniederlage von 1976.
Nunmehr Oppositionsf
hrer und seit 1981 Vorsitzender der UN-Kommission f
r Abr
stungs- und Sicherheitsfragen, setzte er sich vor allem f
r ein atomwaffenfreies Skandinavien ein. Als 1985 die Sozialdemokraten wieder zur St
rksten Partei Schwedens wurden, bildete Palme erneut die Regierung.
In der Nacht zum 28. Februar 1986 wurde Palme vor einem bislang unbekannten T
ter nach einem Kinobesuch auf offener Stra
e erschossen.
EFrancesco Petrarca (1304 bis 1374)
Italienischer Dichter und Humanist.
Petrarca wurde am 20. Juli 1304 in Arezzo als Sohn eines Notars geboren. Sein Vater war 1302 zusammen mit Dante aus Florenz verbannt worden und lebte sp
ter in Avignon. Dorthin
bersiedelte auch Petrarca, um Jura zu studieren. 1327 begegnete er seiner Geliebten, die in seinem Werk als "Laura" verewigt ist.
1330-47 bereiste Petrarca im Dienst des Kardinals von Colonna Frankreich, die Niederlande, Deutschland und Italien. In Rom setzte er sich intensiv mit der Antike auseinander und wurde 1341 zum Dichter gekr
nt. Von 1353 an lebte Petrarca acht Jahre lang in Mailand bei den Visconti, als deren Gesandter er 1356 bei Kaiser Karl IV. in Prag war. Danach hielt er sich in Venedig und Arqu
bei Padua auf, wo er am 19. Juli 1374 verstarb.
Vorbild f
r mehrere Jahrhunderte war Petrarcas Liebesdichtung. In ihr verband der Dichter die traditionelle Troubadourlyrik mit seinem eigenen Stil, in dem das pers
nliche Erleben der sinnlich-erotischen Beziehung zu seiner Geliebten Ausdruck fand. Seine formvollendeten Sonette und Kanzonen sind im "Canzoniere" gesammelt.
In seinen lateinischen Werken suchte Petrarca die Antike nachzuahmen und wurde so zum Begr
nder des Humanismus. Auch die Sammlung von Biographien ber
hmter Pers
nlichkeiten "De viris illustribus", die nicht vollendet ist, deutet bereits auf das neue Pers
nlichkeitsideal der Renaissance hin.
BGyges (? bis 652 vor Christus)
Konnte angeblich spurlos verschwinden.
Der Lydierk
nig soll der Sage zufolge mit Hilfe eines unsichtbar machenden Ringes seinen Vorg
nger Kaudales umgebracht und die Herrschaft
bernommen haben. Seit etwa 685 vor Christus K
nig, dehnte er lydischen Einflu
ber das griechisch besiedelte Westkleinasien aus und hielt gute Verbindungen zum griechischen Mutterland.
Er schlo
mit den Assyrern um 660 vor Christus ein B
ndnis gegen die Kimmerier. Deren ersten Ansturm wehrte er ab, kam aber 652 bei der Eroberung der lydischen Hauptstadt Sardes ums Leben. Gyges soll der erste Herrscher gewesen sein, der M
nzen pr
BPontius Pilatus (? bis ca. 39)
Richter in einem welthistorischen Proze
Im Neuen Testament tritt uns Pontius Pilatus, 26-36 nach Christus r
mischer Statthalter von Jud
a, als der Vertreter der weltlichen Macht entgegen, der die Unschuld des Jesu von Nazareth anerkannte (zweifellos eine christliche Idealisierung), ihn aber dennoch zum Tode verurteilte.
Der historische Pilatus war nach j
dischen Aussagen korrupt, grausam und starrsinnig. Er provozierte die Juden durch das Aufstellen kaiserlicher Standarten, entnahm dem Tempelschatz Gelder zum
quaduktbau und lie
samaritische Pilger auf dem Berg Garizim
berfallen und t
Auf Verlangen der Juden abberufen, soll er unter Caligula Selbstmord ver
bt haben oder unter Nero hingerichtet worden sein.
ichkeitsideal der Renaissance hin.
@Konrad Adenauer (1876- 1967)
hnung mit Frankreich und Westintegration der Bundesrepublik waren die Hauptziele des ersten Bundeskanzlers.
Am 5. Januar 1876 in K
ln geboren, wurde Adenauer nach einem rechts- und volkswirtschaftlichen Studium 1906 als Mitglied des Zentrums Beigeordneter der Stadtverwaltung seiner Heimatstadt. 1917-33 war er Oberb
rgermeister von K
ln. In diese Zeit fallen die Gr
ndung der Universit
t (1919), der K
lner Messe, der Sport- und
Musikhochschule, der Bau des M
ngersdorfer Stadions, der Fordwerke und der ersten Autobahn (K
ln-Bonn, 1932) sowie die Anpflanzung des Gr
rtels anstelle der aufgelassenen Befestigung.
1917/18 Mitglied des preu
ischen Herrenhauses, bem
hte er sich 1918 um die Trennung der Rheinlande von Preu
en. Seit 1920 Pr
sident des preu
ischen Staatsrates , z
hlte Adenauer zu den bedeutendsten Politikern der Weimarer Republik.
Nach der Macht
bernahme durch die Nationalsozialisten verlor er alle
mter, wurde vorzeitig pensioniert und lebte zur
ckgezogen in Rh
ndorf.
Nach dem 20. Juli 1944 kam er von den Alliierten f
r einige Monate wieder als Oberb
rgermeister eingesetzt. Auseinandersetzungen mit den britischen Beh
rden f
hrten jedoch zu seiner Entlassung. 1946 wurde er Vorsitzender der CDU in der britischen Zone und Landtagsabgeordneter in Nordrhein- Westfalen. 1948/ 49 war er Pr
sident des Parlamentarischen Rates und ma
geblich an der Schaffung des Grundgesetzes beteiligt. Im September 1949 wurde er mit nur einer Stimme Mehrheit zum ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gew
hlt. Dieses Amt hatte er bis 1963 inne.
Sein Nachfolger war Ludwig Erhard.
1950- 66 war Adenauer zugleich Parteivorsitzender der CDU. Seine bedeutendsten politischen Leistungen sind die dauerhafte Auss
hnung mit Frankreich (deutsch-franz
sischer Freundschaftsvertrag von 1963) als Voraussetzung f
r eine Europ
ische Einigung und die Anerkennung der Souver
t der Bundesrepublik Deutschland. Mit Staatspr
sident Charles de Gaulles verband ihn eine tiefe Freundschaft. 1954 erfolgte die Aufnahme der Bundesrepublik in die Westeurop
ische Union
(WEU) und 1955 in die NATO, im selben Jahr gelang es ihm bei einem Besuch in Moskau, diplomatische Beziehungen zu Moskau aufzunehmen. 1957 errang die CDU, die Partei des brillianten Wahlk
mpfers die absolute Mehrheit.
Adenauer starb am 19. April 1967 an den Folgen einer Erk
ltung in seinem Haus in Rh
ndorf. Dieses Haus dient heute als Erinnerungsst
tte an diesen bedeutenden Staatsmann.
dGJohannes Gutenberg (ca. 1397 bis 1468)
Seine Erfindung er
ffnete dem Buchdruck ganz neue M
glichkeiten.
cher, in Schreibstuben entstandene Handschriften beziehungsweise mit Holzschnitten gedruckte Blockb
cher gab es schon, als Johannes Gensfleischer zur Laden zwischen 1397 und 1400 im kurf
rstlichen Mainz das Licht der Welt erblickte. Doch dem Patriziersohn sollte es vorbehalten bleiben, durch ein neues Verfahren die Buchherstellung zu revolutionieren.
Das geschah um das Jahr 1450, als es ihm gelang, Drucklettern aus einer Legierung aus Blei, Antimon und Zinn mit einem Zusatz aus Wismut zu gie
en. Hierbei halfen Gutenberg nicht zuletzt seine Kenntisse als Goldschmied, ein Beruf, den er w
hrend seines Aufenthaltes in Stra
burg (1434-44) ausge
bt hatte.
Dort hatte er schon intensiv nach M
glichkeiten gesucht, die Buchherstellung zu vereinfachen, hatte ferner Geldgeber gefunden, die seine Forschungen finanzierten. In Mainz war es dann der reiche B
rger Johann Fust, der es ihm erm
glichte, eine Werkstatt einzurichten, zu der auch eine von Gutenberg entwickelte Druckerpresse geh
Aus dieser Werkstatt stammt eines der ber
hmtesten und sch
nsten B
cher aller Zeiten, die 42zeilige "Gutenberg-Bibel", die 1455 vollendet wurde. Gutenberg selbst konnte den Lohn seiner Arbeit nicht ernten. Zwischen ihm und seinem Geldgeber kam es wegen finanzieller Forderungen Fusts zum Proze
, den er verlor:
Er mu
te seinem Gegner die Druckerei samt Einrichtung sowie s
mtliche Exemplare seines Meisterwerks, der Bibel,
berlassen. Zwar konnte er mit Hilfe des Stadtsyndikus Humery eine neue Druckerei aufbauen, doch da war er schon ein gebrochener Mann. Der Pionier des Buchdrucks, dessen Erfindung zwar durch die Setzmaschine des 19. Jahrhunderts weiterentwickelt, jedoch erst mit dem Aufkommen des Photosatzes
berwunden wurde, starb vergessen am 3. Februar 1468 in seiner Heimatstadt.
lBPolykrates (200 bis 120 vor Christus)
Der ma
lose Tyrann, den die G
tter untergehen lie
Der Sohn des Aiakes machte sich um 537 vor Christus zum Tyrannen von Samos, beherrschte mit seiner Flotte fast die ganze
is und lie
artige Bauwerke errichten (Heratempel, Hafenmole). Zahlreiche K
nstler und Gelehrte verkehrten an seinem Hof.
Nachdem er 524 einen Angriff der Spartaner und Korinther abwehren konnte, wurde er durch List des Satrapen Oroites auf persisches Gebiet gelockt und 522 in Magnesia am M
ander gekreuzigt.
Schillers Ballade "Der Ring des Polykrates" liegt eine Erz
hlung von Herodot zugrunde..
sein, der M
nzen pr
CMarie Tussaud (1761 bis 1850)
Die Gr
nderin des Londoner Wachsfigurenkabinetts.
Marie Tussaud, geborene Grosholtz, kam am 7. Dezember 1761 in Stra
burg zur Welt und entstammte einer Henkers- und Scharfrichterfamilie. 1780 zog sie mit ihrem Onkel und Lehrer, dem angesehenen Wachsmodellierer Philippe Curtis, nach Paris, wo sie schon bald ihr Talent mit Wachsbildnissen von Angeh
rigen des Adels und der k
niglichen Familie bewies.
Jahre sp
ter sollten eben diese Wachsportraits von den Revolution
ren unter Spottliedern durch die Pariser Stra
en getragen werden. Ungeachtet ihrer royalistischen Gesinnung, modellierte Marie nun die K
pfe der Revolutionsf
hrer. 1795 heiratete sie den Ingenieur Fran
ois Tussaud, mit dem sie sieben Jahre sp
ter nach London zog.
Dort er
ffnete sie 1835 ihr ber
hmtes Wachsfigurenkabinett. Hauptattraktion der b
hnenartigen Szenarien waren nat
rlich die blutigen Ereignisse der franz
sischen Revolution. Madame Tussaud starb am 16. April 1850 in London.
1ETutanchamun (ca. 1332 bis 1323 vor Christus)
Ein Pharao, der nie regierte.
Dem englischen Arch
ologen Howard Carter stockte der Atem, als er nach jahrelangen m
hevollen Grabarbeiten am 4. November 1922 den ersten Blick in die Grabkammer des in keiner Geschichtsquelle erw
hnten K
nigs werfen konnte. Er hatte die gr
te arch
ologische Sensation des 20. Jahrhunderts entdeckt: das einzige von Grabr
ubern nicht ausgepl
nderte
gyptische K
nigsgrab.
Es enthielt alles, was f
r das Herrscherleben und Zeremoniell erforderlich war. Insgesamt wurden
ber 5.000 Einzelst
cke geborgen, darunter Kostbarkeiten von unsch
tzbarem Wert. Die Untersuchung der Mumie ergab, da
der mit solcher Prachtentfaltung von seinem Nachfolger Eje bestattete K
nig, dessen Regierungszeit in die Jahre 1332-23 vor Christus f
llt, im Alter von 16 oder 17 starb.
Man nimmt an, da
der "Ketzerk
nig" Echnaton sein Vater war. Die 15-20 Jahre
ltere Echnaton-Tochter Anchespaaton wurde seine Gemahlin. Der wirkliche Machthaber im Staat war der General Harhemhab, der daf
r sorgte, da
die religi
sen und politischen Reformen Echnatons r
ngig gemacht wurden und der Reichsgott Amun von Karnak wieder an die Stelle des Aton trat.
In diesem Zusammenhang wurde der Name des K
nigs von Tutanchaton in Tutanchamun, das hei
t "Lebendes Bild des Amun" ge
ndert.
QEHarry Spencer Truman (1884 bis 1972)
Nur widerstrebend
bernahm er den "schwersten Job der Welt".
Der Farmersohn aus Missouri, geboren am 8. Mai 1884 in Lamar, war Jurist. 1935 wurde er in den Senat gew
hlt, 1940 ein zweites Mal und 1944 gegen seinen Willen zum Vizepr
sidenten Roosevelts bestimmt. Dabei war absehbar, da
der Pr
sident vor der Zeit w
rde abtreten m
ssen, und schon am 12. April 1945 war es soweit.
Vor der Potsdamer Konferenz der Siegerm
chte des II. Weltkrieges lie
der neue Mann im Wei
en Haus den ersten Nuklearsprengsatz der Geschichte erfolgreich testen und wenig sp
ter zwei Atombomben gegen Japan einsetzen. Die erhoffte Wirkung, Stalin hierdurch nachgiebiger zu stimmen trat jedoch nicht ein, vielmehr beschleunigte die neue Waffe das Eingreifen der UdSSR in Fernost.
Dagegen entwickelte der 1948 wiedergew
hlte Truman das Programm des "Containment" (Eind
mmung) und trat in den kalten Krieg gegen den sich formierenden Ostblock ein. Er st
rkte durch Wirtschaftshilfe (Marshallplan) und durch die Gr
ndung der NATO die Staaten Westeuropas und scheute auch vor dem milit
rischen Konflikt in Korea (1951-53) nicht zur
Sein starrer Antikommunismus f
hrte aber auch zur Zementierung der Spaltung Deutschlands und zur ungen
genden Bew
ltigung von Faschismus und Nationalsozialismus. Truman starb am 26. Dezember 1972 in Kansas City.
DJosip Tito (1892 bis 1980)
Er wurde vom Gejagten zum J
Mit seinem Tod am 4. Mai 1980 in Ljubljana verlor der Vielv
lkerstaat Jugoslawien seine einigende Klammer: Josip Tito, der als Josip Brosz am 25. Mai 1892 im kroatischen Kumrovec zur Welt kam, wurde
ber den Kampf gegen die deutschen Besatzer im II. Weltkrieg zum Sch
pfer des Staates Jugoslawien.
Der Sohn eines Kleinbauern diente 1918-20 in der Roten Armee, geh
rte nach der R
ckkehr zu den Gr
ndern der Kommunistischen Partei (KPJ) und wurde 1937 ihr Generalsekret
r. Mehrfach in Haft oder im Exil, rief Tito am 4. Juli 1941 zum bewaffneten Widerstand gegen die Deutschen auf und organisierte den Guerillakampf aus dem Gebirge heraus.
Trotz mehrerer Gro
unternehmen von Wehrmacht und SS gelang es nie, den Partisanenf
hrer zu fassen, der seine Truppe im Kriegsverlauf zu einer regul
ren Armee ausbaute und seinerseits zu Offensiven
berging. Nach dem Krieg und nach blutiger Abrechnung mit den Kollaborateuren wurde Tito 1945 zum Ministerpr
sidenten der Volksrepublik Jugoslawien gew
hlt, brach 1948 mit Stalin, wurde 1953 Staatspr
sident (seit 1963 auf Lebenszeit) und stabilisierte den Bundesstaat f
r das erste, dank seiner gro
en Autorit
t und dem Nimbus des Befreiers von der faschistischen Fremdherrschaft.
CTitus (39 bis 81)
"Liebe und Wonne des Menschengeschlechts."
So nannte Sueton den am 30. Dezember 39 nach Christus in Rom geborenen
lteren Sohn des r
mischen Kaisers Vespasian. Titus Flavius Vespasianus geno
eine gute Erziehung, war Freund des Britannicus und diente im Heer in Germanien und Britannien. 69
bertrug ihm sein Vater den Oberbefehl im j
dischen Krieg, den er im folgenden Jahr mit der Eroberung und Zerst
rung Jerusalems erfolgreich abschlo
Obwohl er als rechte Hand seines Vaters ein eher hartes Regiment f
hrte und sich dem s
en Leben hingab,
nderte sich diese Haltung schlagartig, als er 79 die Regierung
bernahm. Titus herrschte mild und liberal, schr
nkte die Hochverratsprozesse ein, half den vom Vesuvausbruch betroffenen Einwohnern von Pompeji und Herculaneum ebenso wie den R
mern, die im Jahre 80 von einer Pest und Feuersbrunst heimgesucht wurden.
Sein fr
her Tod am 13. September 81 in Aquae Cutiliae bei Rieti l
ste gro
e Trauer aus.
DThemistokles (525 bis ca. 460 vor Christus)
pfer der athenischen Seemacht.
Um 525 vor Christus in Athen geboren, begann Themistokles als Archon (493/492), also als Inhaber des h
chsten Staatsamtes seiner Heimatstadt, mit dem Ausbau des Hafens von Pir
us. In harten innenpolitischen Auseinandersetzungen zwang er seine Gegner ins Exil und verabschiedete 483 ein Gesetz zur Finanzierung von 200 Kriegsschiffen, die 480 im Krieg gegen den persischen K
nig Xerxes in der Seeschlacht von Salamis den Ausschlag gaben.
479/78 betrieb Themistokles gegen den Widerstand Spartas, zu der Zeit Verb
ndeter Athens, die Sicherung der Stadt durch den Bau einer Mauer. Als ihn seine Gegner in die Defensive dr
ngten, mu
te Themistokles in die Verbannung gehen (471). Sp
ter wurde er sogar des Hochverrats bezichtigt und zum Tode verurteilt.
Er floh an den Hof Artaxerxes I. und starb in dessen Dienst in Magnesia kurz nach 460. Themistokles war ein bedeutsamer Politiker, ein k
hner Stratege und der Begr
nder von Athens f
hrender Rolle im Attischen Bund.
CDylan Thomas (1914 bis 1953)
Der britische Dichter fand einen fr
hen Tod.
Als Sohn eines Lehrers und einer Bauerntochter wurde Dylan Thomas am 27. Oktober 1914 im walisischen Swansea geboren. Er wuchs in seiner ruhigen, von der l
ndlichen Umgebung gepr
gten Heimatstadt auf, begann schon fr
h mit ersten literarischen Versuchen und ver
ffentlichte mit 20 Jahren seinen ersten Gedichtband.
Dann f
hrte er ein typisches "Dichterleben", das von chronischen Geldsorgen, Sinnkrisen uns Selbstzweifeln
berschattet war, die er im Alkohol zu ertr
nken suchte. Sein ungesunder Lebenswandel f
hrte am 9. November 1953 schlie
lich zu seinem fr
hen Tod in der amerikanischen Metropole New York.
Dylan Thomas schrieb Erz
hlungen und Gedichte, die von T.S. Eliot beeinflu
t waren, sich durch gewagte Satzkonstruktionen und paradoxe Bilder auszeichneten und dem Symbolismus nahestanden. Weltweiten Ruhm erlangte er vor allem durch sein H
rspiel "Unter dem Milchwald" (1954), mit dem er seine walisischen Heimat ein Denkmal setzte.
CMaria Eva Duarte de Per
(1919 bis 1952)
Sie wurde als "Evita" zur Legende.
Geboren wurde sie als Eva Maria Duarte in Los Toldos in der Provinz Buenos Aires am 7. Mai 1919. Seit Ende der 30er Jahre arbeitete sie als Filmschauspielerin und Journalistin. 1944 lernte sie Juan Domingo Per
n kennen und unterst
tzte ihn und die Putschisten, zu denen er geh
rte, als Rundfunksprecherin.
Im darauffolgenden Jahr organisierte sie den Generalstreik, der Per
n zum politischen Durchbruch verhalf. Noch im gleichen Jahr heirateten sie. Evita, wie sie liebevoll genannt wurde, hatte entscheidenden Anteil am Aufstieg ihres Mannes zum Pr
sidenten.
Auch
bte sie bis zu ihrem fr
hen Tod als "Presidenta" gro
en Einflu
auf die Politik ihres Mannes aus. Sie setzte sich besonders f
r den Schutz der Besitzlosen, der sogenannten "Descamisados" (die "Hemdlosen") sowie f
r die Einf
hrung des Frauenwahlrechtes ein. Nach ihrem Tod am 26. Juli 1952 in Buenos Aires begann auch der Stern ihres Mannes zu sinken.
`CPerikles (500 bis 429 vor Christus)
gte das Goldene Zeitalter von Athen.
Der gl
nzende Redner und bedeutendste Staatsmann seiner Geburtsstadt Athen, um 500 vor Christus geboren, verschaffte sich im Kampf gegen Kimon als F
hrer der radikalen Demokraten 463 eine starke Position und verschaffte auch den Angeh
rigen
rmerer Schichten Zugang zu den
mtern.
Als fast allj
hrlich wiedergew
hlter Stratege herrschte er wie ein Monarch und sicherte Athens F
hrungsrolle im Attischen Seebund ebenso wie seine hegemoniale Stellung als See- und Handelsmacht. Obgleich sich bei Beginn des Peleponesischen Krieges (431) sein Kriegsplan bew
hrte, wurde Perikles abgesetzt.
Schon bald nach seiner Rehabilitierung starb er im Jahr 429 in Athen an der Pest. Nach ihm ist das "Perikleische Zeitalter" benannt, das die klassische griechische Kultur auf ihrem H
hepunkt f
hrte.
CEdith Piaf (1747 bis 1830)
Der "Spatz von Paris".
Giovanna Gassion erblickte am 15. Dezember 1915 in der Arrestzelle einer Pariser Polizeistation das Licht der Welt. Da die Eltern sich nicht um sie k
mmerten, wuchs sie bei der Gro
mutter auf. Mit 15 Jahren begann sie die ersten Chansons zu singen und wurde Ende der 30er Jahre von Maurice Chevalier entdeckt. "Mon l
gionaire" machte die wegen ihrer zierlichen Figur "le piaf de Paris" genannte Chansonette bereits vor Kriegsausbruch ber
Nach 1945 begann ihre gro
e Karriere. Die B
hnen der Welt standen ihr offen. Sie entdeckte und f
rderte Yves Montand und Gilbert B
caud, bald ebenfalls Stars des Chanson. Die Bestseller "La vie en rose (1950)", "C`est
Hambourg" (1955), C`est l`amour" (1960) markierten ihren Erfolgsweg zur Million
Im Sommer 1962 sang sie von der Plattform des Eifelturms vor Tausenden, von Scheinwerfern angestrahlt, ihr Lebensbekenntnis: "Non, je ne regrette rien". Am 11. Oktober 1963 starb die "K
nigin des Chanson".
@Pablo Picasso (1881 bis 1973)
Prototyp des modernen K
nstlers, der stets auf der Suche nach neuen Formen ist.
Picasso wurde am 25.Oktober 1881 in Malaga geboren, und begann auf Anregung des Vaters Jos
Ruiz, der Professor an der Kunstakademie in Barcelona war, schon als Kind zu malen. Die bekanntesten Werke seiner fr
hen Zeit stammen aus den ersten Pariser Jahren 1901-1903.
Die Werke, zum Beispiel "die Absinthtrinkerin" und "Harlekin und seine Gef
hrten", zeigen elende, abgeh
rmte Menschen. Die blaue und sp
ter rosa Grundf
rbung (Blaue Periode 1901-1904, Rosa Periode 1904-1905) der Bilder unterstreichen die pessimistische Grundhaltung, in der der K
nstler seine Welt sieht.
Eine revolution
re Wende im Schaffen Picassos k
ndigte sich 1907 an mit "Demoiselles d`Avignon". Hier brach er mit jedem Naturalismus und entwickelte den Kubismus, indem er die Bildfl
che in rythmisch geordnete Fl
chen zerst
ckelte, die formen c
in Zeichen und die Farben in Grau-, Braun- und Gr
ne aufsplitterte.
Nach der revolution
ren kubistischen Periode arbeitete Picasso gleichzeitig in den unterschiedlichsten Stilen: gegenst
ndlich, realistisch, klassizistisch, symbolisch, surrealistisch und abstrakt. Die surrealistische Methode diente ihm vor allem dazu, den Zerst
rungsdrang blo
zulegen, dessen Opfer der zerschundene, dem Desaster schutzlos ausgelieferte Mensch ist. So entstand unter dem Eindruck der brutalen Bombadierung der gleichnamigen baskischen Stadt im Spanischen B
rgerkrieg das Gem
lde "Guernica": Im Inferno der Zerst
rung ruft die geschundene Kreatur nach Erbarmen und Frieden.
1944 trat Picasso der kommunistischen Partei bei und schuf 1949 f
r den Weltfriedenskongre
die Lithographie der "Taube", die seither Symbol der Friedenssehnsucht ist. Die graphischen Medien spielten in allen Phasen seines Schaffens eine gro
e Rolle. Seit 1905 war Picasso auch als Bildhauer, ab 1946 auch als Keramiker t
tig. Bis ins hohe Alter produzierte er mit unerm
dlicher Energie. Der ber
hmteste K
nstler der Moderne starb am 8. April 1973 in Mougins.
BFerdinand Porsche (1875 bis 1951)
Baute f
r den F
hrer Panzer und f
r das Volk den K
belwagen.
Der am 3. September 1875 im b
hmischen Maffersdorf geborene gelernte Spengler und Elektriker Porsche baute bei Austro-Daimler Kraftfahrzeuge mit Verbrennungmotor und Zugfahrzeuge f
r milit
rischen Bedarf (ab 1916 Generaldirektor). Seit 1923 bei Daimler-Benz in Stuttgart-Untert
rkheim, er
ffnete Porsche 1930 in Stuttgart ein eigenes Konstruktionsb
Von Hitler erhielt er den Auftrag zur Organisation der Volkswagenserie; Porsche baute aber auch Panzer. Nach vor
bergehender Internierung durch die franz
sischen Sieger entwickelte er mit seinem Sohn Ferdinand (Ferry) den Porsche-Sportwagen.
Der Autobauer starb am 30. Januar 1951 in Stuttgart.
en sein.
SDMax Planck (1858 bis 1947)
Vater der Quantentheorie.
Der Physiker wurde am 23. April 1858 in Kiel als Nachkomme eines Geschlechts von Juristen und Geistlichen geboren und promovierte 1879 in Berlin mit einer Dissertation
ber Thermodynamik und Reversibilit
t, von der allerdings trotz ihrer Bedeutung niemand Notiz nahm. Seit 1885 Professor in Kiel, wurde 1889 auf den Berliner Lehrstuhl f
r theoretische Physik berufen.
1900 fand Planck das Gesetz der schwarzen W
rmestrahlung, wobei er die Existenz von Energiequanten postulierte, also Energie nicht mehr als kontinuierliche Gr
e begriff (Plancksche Strahlungsformel). 1918 erhielt er f
r den f
r die Begr
ndung der Quantentheorie den Nobelpreis.
Als einer der angesehensten deutschen Physiker war Planck 1912-38 st
ndiger Sekret
r der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Preu
ischen Akademie der Wissenschaften und seit 1930 Pr
sident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die ihm zu Ehren nach dem II. Weltkrieg in "Max Planck Gesellschaft zur F
rderungen der Wissenschaften" umbenannt wurde. Max Planck starb am 4. Oktober 1947 in G
ttingen.
3JPlaton (ca. 428 bis ca. 347 vor Christus)
Neben Aristoteles der gr
te Denker der Griechen.
Platon wurde 428 oder 427 vor Christus als Spro
einer der f
hrenden Familien Athens geboren. Er war 20 Jahre alt, als Sokrates seinen Weg kreuzte und ihn dazu brachte, die bis dahin betriebenen literarischen Versuche aufzugeben und sich der Philosophie zuzuwenden.
Acht Jahre lang blieb er dessen Sch
ler. Unter dem ersch
tternden Eindruck der Verurteilung und Hinrichtung des Sokrates kehrte er zun
chst seiner Vaterstadt den R
cken, ging vor
bergehend nach Megara, unternahm sp
ter ausgedehnte Reisen, die ihn vermutlich auch nach
gypten f
hrten und ihn mit der dortigen Religion und Gelehrsamkeit sowie auch dem
gyptischen Priesterstand bekannt machten.
Vielleicht drang er auch weiter in den Orient vor und lernte die Weisheit der Inder kennen - manches in seinem Werk spricht daf
r. Auf jeden Fall war er l
ngere Zeit im griechisch kolonialisierten Unteritalien und Sizilien, wo er mit der pythagoreischen Schule enge Ber
hrung hatte und bestimmte Eindr
cke f
r sein Denken empfing. Einige Zeit hielt er sich dabei am Hof des Tyrannen Dionysios von Syrakus auf, den er, im Endeffekt vergeblich, f
r seine Ideen zu gewinnen suchte.
Im Jahre 387 vor Christus er
ffnete der Philosoph dann in einem Garten seiner Heimatstadt eine Schule, die nach seinem Tod als "Platonische Akademie" noch jahrhundertelang bestehen sollte. Hier unterrichtete er unentgeltlich einen sich alsbald sammelnden Kreis von Sch
lern. Ganz von dieser T
tigkeit erf
llt, die er nur durch gelegentliche, erfolglose Reisen nach Syrakus unterbrochen wurde, erreichte er ein hohes Alter - er starb 348 oder 347 vor Christus.
Platons Werke haben fast alle die Form von Dialogen. In den ersten, bald nach Sokrates Tod niedergeschriebenen Dialogen ist dieser die beherrschende Gestalt. Auch in fast allen sp
teren Schriften spielt er eine Rolle, wobei schwer auseinanderzuhalten ist, was Sokrates sagt, auf dessen
erungen zur
ckgeht, und inwieweit Platon, die Figur benutzt, um eigene Gedanken auszusprechen. Unter Platons Namen sind 34 Dialoge
berliefert, die jedoch teilweise als nicht authentisch gelten.
Der wichtigste Dialog ist die "Politeia" (Der Staat), das umfang- und inhaltsreiche Werk Platons: Vom Einzelmenschen zur Gesellschaftslehre fortschreitend, umschlie
t es alle Gebiete der platonischen Philosophie. In ihrem Mittelpunkt steht die Ideenlehre: Ursprung und Ziel alles Seienden bilden die Ideen; sie allein sind ewig, unwandelbar und wahr, w
hrend die sinnlich erfahrbare wandelbare Welt nur ihr schattenhaftes Abbild ist.
DCamille Pissarro (1830 bis 1903)
Einer der Hauptvertreter des Impressionismus.
Pissarro wurde am 10. Juli 1830 als Sohn eines franz
sischen Kaufmanns und einer Kreolin auf der Antilleninsel St. Thomas geboren, arbeitete zun
chst im v
terlichen Betrieb, ging dann 1852 zu dem d
nischen Maler Fritz Melbye nach Venezuela. 1855 kam er das erste Mal nach Paris.
Auf der Weltausstellung beeindruckten ihn die Werke des Malers Camille Corot. Er studierte daruafhin an der Ecole des Beaux-Arts und wechselte sp
ter an die Acad
mie Suisse, wo er Monet und C
zanne begegnete. Pissarro, der anfangs tonige Stimmungslandschaften malte, schlo
sich dem Impressionisten und ihrer lichterf
llten Malerei an.
Um dem Deutsch-Franz
sischen Krieg zu entkommen, ging Pissarro kurzzeitig nach England. Nach seiner R
ckkehr malte er mehrfach gemeinsam mit C
zanne in Pontoise und Auvers. 1884 n
herte sich der K
nstler der pointillistischen Malweise, von der er sich jedoch schon bald wieder abwandte. Pissarro starb am 13. November 1903 in Paris.
oFEdgar Allan Poe (1809 bis 1849)
"... sagt der Rabe: "Nimmer mehr".
Poe wurde am 19. Januar 1809 in Boston geboren und wuchs nach dem fr
hen Tod seiner Eltern bei seinem Patenonkel Allan, einem reichen Kaufmann, auf. Nach dem Studium an der Universit
t Virginia ging Poe zur Armee, wurde jedoch 1831 wegen Unbotm
igkeit aus der Milit
rakademie West Point ausgeschlossen.
Seine Heiratspl
hrten zum Bruch mit seinem Pflegevater Allan. Danach lebte Poe bei seiner Tante und heiratete 1836 deren Tochter, die jedoch schon 1847 starb. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Poe trotz literarischer Anerkennung in gro
er materieller und seelischer Not. Er starb am 7. Oktober 1849 in Baltimore.
Poe begann schon mit 16 Jahren Gedichte zu schreiben, arbeitete dann f
r verschiedene Zeitungen und wurde der bedeutendste Vertreter der amerikanischen Romantik. Die Bedeutung seiner Lyrik wurde erst durch Baudelaire und die franz
sischen Symbolisten erkannt. In der Prosa zeichnete sich Poe als Meister der Kurzgeschichte aus. Besonders bekannt wurden seine Schauergeschichten wie "Der Untergang des Hauses Usher" oder "Grube und Pendel", in denen sich d
stere Begebenheiten nach und nach zu heillosem Schrecken verdichten, der jedoch stets durch rationale Analyse erkl
rbar ist.
Diese Rationalit
t bestimmte auch die Geschichten um den Detektiv Auguste Dupin, etwa "Der Doppelmord in der Rue Morgue" (1841) oder "Der entwendete Brief" (1844), mit denen Poe die Vorbilder f
r ein ganzes Genre schuf. Seine l
ngste Erz
hlung, der Abenteuerroman "Arthur Gordon Pym" (1838) wird heute in einem Atemzug mit Melvilles Meisterwerk "Moby Dick" genannt.
<CJeanne Antoinette Poisson Pompadour
(1721 bis 1764)
hmt als M
tresse.
Jeanne Antoinette Poisson, am 29. Dezember 1721 in Paris geboren, erklomm die erste Sprosse der gesellschaftlichen Leiter durch ihre Heirat mit dem Steuerp
chter Le Normant d`Etoiles. 1745 erlangte sie Zutritt bei Hof als Palastdame der K
nigin und wurde bald darauf M
tresse Ludwigs XV., der sie zur Marquise de Pompadour ernannte und 1752 zur Herzogin erhob.
Ihr politischer Einflu
war wohl nicht ganz so gro
, wie man h
ufig angenommen hat. Dennoch hat sie die Ernennung von Ministern und Heerf
hrern beeinflu
t. Sie f
rderte Literaten und K
nstler wie Boucher und veranla
te die Errichtung der Porzellanfaktur in S
vres.
Im Volk war sie vor allem wegen ihrer Verschwendungssucht unbeliebt. Madame Pompadour starb am 15. April 1764 in Versailles.
CGeorges Pompidou (1911 bis 1974)
Ein Rothschild-Direktor als Staatspr
sident.
Am 5. Juli 1911 in Montboudif geboren, arbeitete Pompidou als Gymnasiallehrer (ab 1938) und geh
rte ab 1944 zum pers
nlichen Beratungsstab von General de Gaulle (1944). Nach dem Krieg wurde er Berichterstatter im Staatsrat, 1948 und erneut 1958 Kabinettschef. de Gaulles und schlie
lich Mitglied des Verfassungsrates (1959).
In der Frage der algerischen Autonomie f
hrte Pompidou 1961/62 Verhandlungen mit der algerischen Befreiungsfront (FLN), bis zum Abkommen von Evian im M
rz 1962. In seiner Amtszeit als Ministerpr
sident (1962-68) war Pompidou f
r den milit
rischen Austritt Frankreichs aus der NATO, den Widerstand gegen den Beitritt Gro
britanniens zur Europ
ischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Ann
herung an die UdSSR verantwortlich.
1969 folgte er dem zur
ckgetretenen de Gaulle als Staatspr
sident und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod am 2. April 1974 in Paris inne.
CCole Porter (1891 bis 1964)
Viele seiner St
cke sind heute Klassiker.
Cole Porter wurde am 9. Juni 1891 in Peru, Indiana , geboren und erhielt eine klassische Musikausbildung an der Yale University, der Harvard-School und in Paris. Seit den 20er Jahren geh
rte er zu den erfolgreichsten Revuekomponisten am Broadway.
Als w
hrend der Weltwirtschaftskrise die Theater einen starken R
ckgang verzeichneten, ging er wie viele seiner Kollegen nach Hollywood, wo er die Musik f
r zahlreiche Filme schrieb, darunter einige mit Fred Astaire. Sp
ter wurde er zu einem der f
hrenden Musical-Komponisten der USA; zu seinen gr
ten Erfolgen z
hlt "Kiss me Kate" (1948).
Titel wie "Night and Day" oder "I get a kick Out of You" sind zu Jazz-Standards geworden. 1956 gelang ihm noch einmal ein Hit mit der Musik zu dem Film "High Society" ("Die oberen zehntausend"). Cole Porter starb am 15. Oktober 1964 in Santa Monica, Kalifornien.
BValeria Messalina (25 bis 48)
Die Verderbtheit einer r
mischen Kaiserin.
Die um 25 nach Christus geborene dritte Gemahlin des Kaisers Claudius, dem sie Octavia, die erste Frau Neros, und Britannicus gebar, ist ber
chtigt f
r ihre Ausschweifungen, Intrigen und ihre Habgier. Personen, die ihr unbequem waren, lie
sie kurzerhand beseitigen.
Ihre zahlreichen Liebhaber und G
nstlinge spielte sie gegeneinander aus, um ihre Ziele zu erreichen. Als sie 48 nach Christus heimlich Gaius Silius heiratete, nutzten die Berater des Kaisers, die sie f
rchteten und ha
ten, die Gunst der Stunde um sie zu st
rzen.
Claudius glaubte die vorgebrachte Anschuldigung der Konspiration, worauf Messalina verurteilt und hingerichtet wurde.
951 in Stuttgart.
EElvis Presley (1935 bis 1977)
Die "Hillbilly Cat" wurde bald zum "King".
Elvis Aaron Presley kam am 8. Januar 1935 in Tupelo, Missisippi, als Sohn eines Baumwollpfl
ckers und einer N
herin zur irischer Abstammung zur Welt. Der ungew
hnliche Lebensweg begann, als Elvis 1953 f
r seine Mutter als Geburtstagsgeschenk eine Schallplatte besang.
Der Pr
sident der Firma nahm Elvis unter Vertrag; die Zeit gro
er Hits wie "Heartbreak Hotel", "King Creole" oder "Don
t be cruel" begann. Die gekonnte, effektvolle und exzessiv-sinnliche B
hnenshow des musikalischen Rebellen, die von seiner unverwechselbaren Rythm-and-Blues Stimme getragen wurde, rief geteilte Meinungen hervor, doch waren seine kommerziellen Erfolge enorm:
Sein zweites Album "Hound Dog" (1956) brachte sieben Millionen K
ufer. Fernsehauftritte und 34 Spielfilme ("Love me tender", "Jailhouse Rock", "Girls, Girls, Girls !"), 20 Goldene Schallplatten und 50 Gold-Singles s
umten den Weg des Erfolges. Bei der TV-Show "Aloha from Hawaii" (1973) sahen hundert Millionen Menschen via Satellit den bereits gereiften "All American Boy".
1975 waren dann mehr als 500 Millionen Elvis-Platten verkauft. Um den Tod des schlie
lich privat gebrochenen Idols am 16. August 1977 in Memphis, Tennessee, ranken sich noch heute die unglaublichsten Ger
chte.
gBMaria von Medici (1573 bis 1642)
Der tiefe Fall einer m
chtigen Frau.
Die am 26. April 1573 geborene Tochter des Gro
herzogs Franz I. von Toskana heiratete 1600 Heinrich IV. von Frankreich. Nach dessen Ermordung f
hrte sie ab 1610 die Regentschaft f
r ihren unm
ndigen Sohn Ludwig XIII., der 1617 ihren G
nstling Marquis d
Ancre beseitigen lie
und sie entmachtete.
1622 trat Maria von Medici wieder an die Spitze des Staatsrates und machte 1624 Kardinal Richelieu zum Minister, der sie jedoch bald verdr
ngte. 1631 mu
te sie Frankreich verlassen und starb in v
lliger Armut am 3. Juli 1642 in ihrem K
lner Exil.
DMarco Polo (um 1254 bis 1324)
Er pr
gte das Chinabild f
r Jahrhunderte.
hrte 1298 in der Seeschlacht von Curzola eine venezianische Galeere, geriet in genuesische Gefangenschaft und nutzte die Zwangsmu
e, um seine Erinnerungen an eine schier unglaubliche Reise zu diktieren: Marco Polo, wohl 1254 in Venedig geboren, hatte seinen Vater 1271-75 auf einer Handelsreise durch Zentralasien nach China begleitet, das damals von den Mongolen unterworfen war.
Der Gro
khan Khubilai fand Gefallen an dem jungen Europ
er und machte ihn zu seinem Pr
fekten. Als solcher durchstreifte Marco Polo China in allen Himmelsrichtungen, ehe er 1292 zur R
ckreise durch das S
dchinesische Meer
ber Annam, Sumatra, Ceylon, Kalikut und Hormuz aufbrach.
Sein Bericht
ber Reichtum und Glanz des Fernen Ostens war so phantastisch, da
sein Spitzname "Messer Milione", den er durch sein Verm
gen erworben hatte, neue Bedeutung gewann. 1299 freigelassen, gab Marco Polo 1307 eine revidierte Fassung heraus, die bis ins 16 Jahrhundert die geographischen Vorstellungen beherrschte. (1477 ins Deutsche
bersetzt).
Seine Lebensreise endete im Januar 1324 in seiner Heimatstadt.
EMarcel Proust (1871 bis 1922)
Einer der bedeutendsten Vertreter der litearischen Moderne.
Proust wurde am 10. Juli 1871 in Paris geboren. Seine Eltern der Vater war Arzt, lie
en ihn in einer gl
cklichen Atmosph
re in Paris und den Ferienorten Chatre und Cabourg aufwachsen. Schon in der Schulzeit besch
ftigte er sich mit Kunst, Literatur und Philosophie, unter anderem las er die f
r sein sp
teres Werk wichtigen Autoren des "Fin de si
cle".
hrend seines 1890 begonnenen Jurastudiums an der Sorbonne belegte er Vorlesungen bei dem Philosophen Henri Bergson. 21 j
hrig begann er mit dem Schreiben kritischer essayistischer Feuilletons ("Tage der Freuden"). Die Verschlimmerung seines Asthmaleidens beendete sein mond
nes Leben in den b
rgerlichen und aristrokratischen Pariser Salons.
Proust wurde zur Askese gezwungen, zog sich zur
ck und verfa
te von 1913-22 sein Hauptwerk, den siebenb
ndigen Roman "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". In seiner Beschriebung des franz
sischen Adels und Gro
rgertums wandte er sich den Tiefenschichten der Seele zu. Er verarbeitete insbesondere seine fr
heren Erfahrungen, die innige Beziehung zu seiner Mutter und die Erlebnisse in der Pariser Gesellschaft.
Durch seine Erz
hltechnik schuf er ein Werk, dessen Handlung gleichzeitig auf mehreren Ebenen abl
uft. Proust gilt mit seinem eigenwilligen, bizarren Stil als Begr
nder des modernen Romans. Er starb am 18. November 1922 in Paris.
@Sergei Sergejewitsch Prokofjew
(1891 bis 1953)
Von der barbarischen Avantgarde zum klaren Formba/
u expressiver russischer Symphonik.
Geboren am 11. April 1891 auf dem Gut Sonzowka im Gouvernement Jekaterinoslaw, war Prokofjew 1902-03 Kompositionssch
ler von Reinhold Gli
re und 1904-14 am Konservatorium St. Petersburg bei Anatol Liadow, Nikolai Rimski-Korsakow und Nikolai Tscherepnin.
Ab 1908 konzertierte er als Pianist, ging ins Ausland und hielt sich ab 1920 wechselweise in Europa und den USA auf. Nach seiner R
ckkehr 1933 nach Ru
land ordnete er sich der stalinistischen Kulturpolitik unter, um auf avantgardistische Exkurse zu verzichten und - neben den
blichen Ehrungen - immer wieder Dem
tigen
ber sich ergehen zu lassen.
Wie bei Dmitri Schostakowitsch wurde der "Formalismus" offiziell ger
gt und verurteilt. Prokofjew starb am 5. M
rz 1953 in Moskau. Die bekannteste seiner Opern ist "Die Liebe zu den drei Orangen", unter seinen Ballettmusiken ist dies "Romeo und Julia". Erw
hnt seien die sieben Symphonien, darunter die "Symphonie classique", die aggressive "Skythische Suite", das musikalische M
rchen "Peter und der Wolf", f
nf Klavier- und zwei Violinkonzerte und zehn Klaviersonaten.
Kompositionstechnisch war Prokofjew ein souver
ner Gestalter, ein Orchestrator von
erst treffsicherer Hand. Leider lie
ihm das sowjetische Regime nicht freien Lauf in der Ausf
hrung seiner klanglichen Phantasie.
EGiacomo Puccini (1858 bis 1924)
Verdis Nachfolger in der Weltgeltung der italienischen Oper.
Der aus einer italienischen Musikerfamilie stammende Puccini wurde am 22. Dezember 1858 in Lucca geboren. Dem Wunsch des Vaters entsprechend sollte er Kirchenmusiker werden, entschlo
sich dann jedoch, inspiriert von einer Aida-Auff
hrung Opernkomponist zu werden.
Mit Unterst
tzung seines Onkels und eines Stipendiums besuchte er 1880 f
r drei Jahre das Mail
nder Konservatorium. Puccini studierte bei dem f
r ihn wichtigen Lehrer Amilcare Ponchielli. Die Thematik seiner Diplomarbeit, "Capriccio sinfonico" f
r Orchester, 1883 eingereicht, verwandte er sp
ter in seiner ber
hmten Oper "La Boh
me" wieder.
Im selben Jahr schrieb Puccini auf Vermittlung Ponchiellis seine erste Oper "Le Villi", die in Mailand uraufgef
hrt wurde. Dre Erfolg veranla
te den Verleger Giulio Riccordi einen Vertrag mit Puccini abzuschlie
en. Er konnte sich nun ganz der Opernkomposition widmen. Seine Opern "Manon Lescault" (1893) begr
ndete seinen Ruhm.
Drei Jahre sp
ter entstanden "La Boh
me", und 1900 folgten "Tosca" und "Madame Butterfly", die den H
hepunkt von Puccinis Schaffen bilden. Seine Opern zeichnen sich durch einen von sicherem dramatischen Instinkt bestimmten Handlungsablauf und eine meisterhafte Schilderung lyrisch-poetischer Atmosph
re aus. Puccini starb am 29. Oktober 1924 in Br
ssel. Sein letztes Werk "Turandot" blieb unvollendet, wurde jedoch von Franco Alfano fertiggestellt, und 1926 uraufgef
hrt..
TDJoseph Pulitzer (1847 bis 1911)
Er ist der Sch
pfer der modernen Tagespresse.
Am 10. April 1847 in Mak
geboren, wurde der kaum erwachsene Joseph in Budapest von einem Rekrutierungsagenten der US-Armee angeworben und kam so in die USA. Im Juli 1865 bereits wieder aus der Armee entlassen, ging er nach St. Louis, wo er ohne einen Pfennig ankam.
Drei Jahre sp
ter wurde er Reporter der deutschsprachigen Tageszeitung "Westliche Post" und zog 1869 sogar als Abgeordneter in das Landesparlament von Missouri ein. 1878 kaufte er die bankrotte Zeitung "St. Louis Dispatch" und vereinigte sie mit der "Evening Post".
Bald beherrschte er als alleiniger Besitzer die Zeitungslandschaft in St. Louis. 1883 ging er nach New York und kaufte dort die "World", die er zu einer f
hrenden Stimme der USA machte. 1887 gr
ndete er eine weitere Zetung, die "Evening World". Pulitzer starb nach einem aufreibenden Leben als Verleger schwer krank und erblindet am 29. Oktober 1911 auf seiner Yacht in Charleston. Kurz vor seinem Tod stiftete er die "School of Journalism" an der Columbia University, sowie den Pulitzer Preis.
EAlexandr Puschkin (1799 bis 1837)
Durch ihn erlangte die russische Dichtung Weltgeltung.
Am 6. Juni 1799 wurde Puschkin als Spro
eines traditionsreichen Adelsgeschlechts in Moskau geboren. Durch seinen Urgro
vater, einen Abessinier, der dem Zaren vom Sultan geschenkt worden war, hatte Puschkin afrikanisches Blutserbe.
Auf dem Lyzeum entdeckte er die antike und franz
sische Literatur des 18. Jahrhunderts f
r sich. 1817 wurde er Beamter. Zu dieser Zeit entstanden die ersten M
rchen, Gedichte und Balladen, von denen das romantische Versepos "Ruslan und Ludmilla" (1820) das ber
hmteste ist.
Durch einige satirische Epigramme, an denen Puschkin das absolutistische Regime und die Leibeigenschaft kritisierte, fiel er in Ungnade und wurde nach Odessa verbannt. Die Eindr
cke der s
drussischen Provinz verarbeitete er in seiner romantischen Erz
hlung "Der Gefangene im Kaukasus" (1822). Nachdem Nikolaus I. Zar geworden war, wurde die Verbannung aufgehoben. Puschkins Werke standen aber unter der pers
nlichen Zensur des Zaren.
In seinem Sp
tstil fand Puschkin zu einer realistischen Prosa, wie in der Novelle "Die Hauptmannstochter". Puschkin starb bei einem Duell am 10. Februar 1837 in St. Petersburg.
In seiner Dichtung verschmolz Puschkin antike, franz
sische, englische und deutsche Formelemente und schuf dabei eine eigene Literatursprache, die f
r die Erz
hlkunst eines Tolstoi und Dostojewski wegweisend wurde.
HPythagoras (ca 580 bis 500 vor Christus)
Sein Satz ist bis heute ein Alptraum f
r Geometrie-Sch
Der aus Samos geb
rtige griechische Mathematiker, Astronom und Philosoph lebte zwischen 580 und 500 vor Christus. Nach langen Wanderjahren, die ihn auch nach
gypten und in den Orient gef
hrt haben sollen, wirkte er als Lehrer und Begr
nder eines religi
sen Ordens in Kroton, dem heutigen Cotrone in Unteritalien.
berlieferung zufolge verlie
er seine Heimat, um der Tyrannei des Polykrates zu entgehen. In der Mathematik ist der Name des Pythagoras vor allem mit dem Lehrsatz verkn
pft, da
das Quadrat
ber der l
ngsten Seite eines rechtwinkligen Dreiecks gleich gro
ist wie die Summe aus den Quadraten der beiden anderen Dreiecksseiten (a
Auch die Erkenntnis, da
die Summe der Winkel eines Dreiecks gleich 180 Grad ist, wird auf ihn zur
ckgef
hrt. Pythagoras betrieb die Mathematik nicht als Selbstzweck oder begrenzte Fachwissenschaft. Er stellte sie, vor allem die Lehre von den Zahlen, in den Mittelpunkt seiner Philosophie.
Er soll der erste gewesen sein, der das Wort "Philosophie" in dem uns gel
ufigen Sinn verwandte. Es erschien ihm anma
end, sich nach der bis dahin
blichen Manier einen "sophos", einen Weisen, zu nennen, und so nannte er sich bescheiden einen "philosophos", einen Freund der Weisheit.
In den Zahlen sieht die pythagoreische Lehre das eigentliche Geheimnis und die Bausteine der Welt. Jede der Grundzahlen von 1 bis 10 hat ihre besondere Kraft und Bedeutung, allen voran die vollkommene und umfassende Zehn. Die Harmonie der Welt (Pythagoras war der erste, der die Welt einen "Kosmos" nannte) beruhte darauf, da
alles in ihr wie in der musikalischen Harmonie nach Zahlenverh
ltnissen geordnet ist.
Er suchte das Geheimnis der Welt nicht in einem Urstoff, sondern in einem Urgesetz, n
mlich der unver
nderlichen zahlenm
igen Beziehung unter den Bestandteilen unserer Welt. Nach einer Aussage soll Pythagoras zusammen mit seinen Freunden bei einem Brand des pythagoreischen Versammlungshauses ums Leben gekommen sein.
Nach einer anderen
berlieferung habe er Kroton verlassen und sei in hohem Alter in Metapont gestorben.
(DPyrrhus (319 bis 272 vor Christus)
"Noch ein solcher Sieg und wir sind verloren."
319 vor Christus geboren, bestieg der K
nig der Molosser und Hegemon von Epiros im jahre 306 noch minderj
hrig den Thron, von dem ihn 302 Kassandros verdr
ngte. 297 gewann er seine Herrschaft zur
ck und f
hrte mehrere erfolgreiche Feldz
ge in Makedonien, Thessalien und Illyrien.
Nach dem Verlust Makedoniens 284 richtete sich sein Augenmerk auf Italien, wo die Stadt Tarentum ihn 280 gegen Rom zu Hilfe rief. Pyrrhus schlug die R
mer 280/279 in den Schlachten von Herakleia und Asculum, erlitt aber bei diesen Siegen so hohe Verluste, da
sie als "Pyrrhussiege" sprichw
rtlich wurden.
Daraufhin wandte sich Pyrrhus nach Sizilien, wo er die Griechen 287-76 erfolgreich gegen Karthago unterst
tzte. 275 kehrte er nach Italien zur
ck und erlitt bei Benevent eine schwere Niederlage, die ihn zum Abzug aus Italien veranla
te. Schon ein Jahr sp
ter gelang ihm dann die Eroberung Makedoniens. Beim Kampf um den Peleponnes fiel der kriegerische Molosserk
nig im Jahre 272 vor Christus.
ELudwig Uhland (1787 bis 1862)
Vollender der schw
bischen Romantik.
Der Dichter, Politiker und Literaturwissenschaftler, am 26. April 1787 in T
bingen geboren, studierte in seiner Heimatstadt Jura und Literatur und war eng mit Justinus Kerner befreundet, mit dem er zum Mittelpunkt der Schw
bischen Schule wurde. Mehr als andere Romantiker setzte Uhland die nationalen und liberalen Ideen der Bewegung auch in praktische Politik um.
1810-14 Sekret
r im Justizministerium, verweigerte er den Eid auf den K
nig, der widerrechtlich das Parlament aufgel
st hatte. Er mu
te sich daher als freier Rechtsanwalt in Stuttgart niederlassen, setzte sich dort aber weiter f
r die Einhaltung der Verfassung ein. Seit 1829 Professor f
r deutsche Sprache in T
bingen, wurde er 1831 in den Landtag gew
hlt. Er legte seine Professur nieder, als ihm die Regierung seine Beurlaubung verweigerte.
Nachdem er sich 1838 von der Politik zur
ckgezogen hatte, trat er 1848 als Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung f
r die gro
deutsche L
sung ein.
Bekannt wurde Uhland als Meister der Ballade und des Liedes. Seine Balladen greifen fast immer auf historische Stoffe oder Sagen zur
ck, beispielsweise "Bertran de Born" oder "Das Gl
ck von Edenhall". Viele seiner schlichten, volksnahen Lieder sind mit der Zeit zu echten Volksliedern geworden wie "Ich hatt`einen Kameraden" oder "Der Wirtin T
chterlein".
Uhland, der auch ein bedeutender Sprach- und Literaturhistoriker war, starb am 13. November 1862 in seiner Heimatstadt.
DWalter Ulbricht (1893 bis 1973)
Zwei Jahrzehnte Politik unter sowjetischer F
hrung.
Der Sohn eines Schneiders wurde am 30. Juli 1893 in Leipzig geboren, absolvierte 1907-11 eine Tischlerlehre und trat 1912 der SPD, 1919 der KPD bei. 1923 wurde er in die KPD-Zentrale gew
hlt, 1924 nach Moskau abgeschoben, arbeitete f
r die Komintern und kehrte 1925 nach Deutschland zur
ck. 1926-28 war er Mitglied des Landtags in Sachsen, 1928-33 im Reichstag.
1933 emigrierte er zun
chst nach Frankreich, 1938 in die Sowjetunion. 1945 kehrte Ulbricht nach Deutschland zur
ck. Als einer der Gr
nderv
ter der SED war er 1946-50 stellvertretender Vorsitzender seiner Partei und Mitglied des ZK, seit 1949 im Politb
ro, 1950-53 Generalsekret
r, danach 1. Sekret
r der SED. 1960
bernahm er den Vorsitz des neugeschaffenen Staatsrates und des Nationalen Verteidigungsrates.
ber 18 Jahre lang verfolgte er als einflu
reichster Mann der DDR eine auf sowjetische Direktiven abgestimmte Politik. Am 3. Mai 1971 trat er als 1. Sekret
r zur
ck und verlor allen politischen Einflu
an seinen "Kronprinzen" Erich Honecker, blieb aber bis zu seinem Tod Vorsitzender des Staatsrates. Ulbricht starb am 1. August 1973 in Ost-Berlin.
DMaurice Utrillo (1883 bis 1955)
Malerpoet von Montmartre.
Utrillo wurde am 25. Dezember 1883 in Paris geboren. Seine Mutter war die Malerin Suzanne Valadon, der Kunstkritiker Miguel Utrillo adoptierte ihn, und er nahm dessen Namen an. Utrillo malte schnell und viel.
Hauptthema seiner Darstellungen waren die Pariser Vororte, vor allem aber das Montmartre-Viertel vor dem I. Weltkrieg mit seinen
rmlichen, aber stimmungsvollen Gassen und Bistros. Er arbeitete zun
chst im impressionistischen Stil in Anlehnung an Pissarro; ab 1907 pr
gen Wei
- und Schwarzt
ne mit Grauabstufungen seine "wei
e Periode". Die zu dieser Zeit entstandenen Architekturansichten hatten teilweise Ansichtskarten zur Vorlage. Plastische Bildstrukturen erreichte Utrillo durch Experimente mit Gips und Sand, die er in den Farben beimischte. Nach dem Krieg wurden die Farben lichter und kr
ftiger, vor allem bei seinen Blumenstilleben.
Utrillo, der auch zahlreiche B
hnenbilder und phantasievolle Kost
me entwarf, starb am 5. November 1955 in Dax.
cDUlrich von Lichtenstein (1200 bis 1276)
Der Exzentriker unter den Minnes
ngern.
Der um 1200 geborene mittelhochdeutsche Dichter entstammte einem vornehmen steierm
rkischen Geschlecht und erhielt seine ritterliche Ausbildung am Hof der Markgrafen von Istrien. Von 1221-41 zog Ulrich von Lichtenstein als Minnes
nger und Turnierreiter durch die Lande, anschlie
end bekleidete er hohe
mter als Truchse
der Steiermark, Landesrichter und Landeshauptmann. Im Gefolge Ottokar II. und Rudolfs von Habsburg nahm er an Feldz
gen gegen Ungarn teil und war mit diplomatischen Missionen betraut. 1265 wurde er wegen Hochverrats zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Seine rund 60 Minnelieder sind in den autobiographischen Versroman "Frauendienst" (1255) eingef
gt, der einen einzigartigen Einblick in die teilweise grotesken Formen des Minnedienstes sowie im Geschmack und Verhalten der h
fischen Gesellschaft gew
Das zwei Jahre sp
ter verfa
te "Frauenbuch" ist ein Klagedialog zwischen einem Ritter und einer Dame
ber den Verfall ritterlicher Zucht und h
fischer Sitte. Ulrich von Lichtenstein starb um 1276 auf seinem Stammsitz.
PIMichelangelo (1475 bis 1564)
Bildhauer, Maler, Baumeister und Dichter.
Michelangelo Buanarroti wurde am 6. M
rz 1475 in Caprese bei Arezzo geboren. Er lebte und arbeitete haupts
chlich in Florenz und Rom unter m
chtigen, anspruchsvollen Auftraggebern. In seinem Schaffen wurde er von den gro
en Meistern vorausgehender Jahrhunderte gepr
gt: Donatello, Giotto, Masaccio.
Vor allem beeindruckte ihn die Antike. Hauptthema seiner Kunst ist die organisch-k
rperhafte Form, das heroisch und monumental aufgefa
te Individuum. Auch seine Bauten sind von diesem plastischen Grundgedanken gepr
gt. Emotionalit
t und gesteigerte Dynamik in seiner Figurenbildung wirkten weit in die Barockzeit hinein.
Zu den ber
hmten Fr
hwerken geh
ren die "Piet
" in St. Peter, die "Br
gger Madonna" von 1506, Marienbilder in Auseinandersetzung mit Raffael (Madonna Taddei, Madonna Pitti), die athletische J
nglingsgestalt des "David" von 1501-04, die vor dem Palazzo Vecchio in Florenz aufgestellt wurde.
1508-12 malte Michelangelo in einer gewaltigen Anstrengung die Sixtinische Kapelle in Rom aus: eine Darstellung der Sch
pfungsgeschichte, mit Sibyllen, Propheten, nackten J
nglingen in ein gemaltes Architektursystem eingebunden. Die monumentale Wand mit dem "J
ngsten Gericht", auf der der Weltenherrscher in antikisch-heroischer Nacktheit erscheint, kam 1535-41 hinzu.
Michelangelo machte mehrfach gro
angelegte Entw
rfe f
r das Grabmal Papst Julius II. Das ehrgeizige Projekt scheiterte und spiegelt die qualvollen K
mpfe zwischen K
nstler und Auftraggeber wider. 1520 begann er mit der Ausgestaltung der "Capella Medicea" in Florenz: ein vielschichtiges inhaltliches Programm mit melancholisch beseelten Marmorfiguren der vier Tageszeiten, Meditationen
ber die Verg
nglichkeit.
1524-26 entstand nach seinen Entw
rfen das Treppenhaus der Bibiotheca Laurenziana, das in seinem geschwungenen Verlauf den Barock vorwegnimmt. Seit den 40er Jahren lag das Schwergewicht seiner Arbeit auf der Architektur mit Umbauten und Neugestaltungen von r
mischen Pal
sten, der Formung des kapitolplatzes und vor allem der Bauleitung von St. Peter (seit 1546).
Vor allem die Kuppel des m
chtigen Zentralbaus geht auf Michelangelo zur
ck. Er starb am 18. Februar 1564 in Rom. Da
er einer der genialsten Gestalter und Bildk
nstler aller Zeiten war, erkannten schon die Zeitgenossen: Sie nannten ihn "den G
ttlichen".
@Johann Heinrich Vo
(1751 bis 1826)
Der deutsche
bersetzer Homers.
wurde am 20. Februar 1751 im mecklenburgischen Sommersdorf geboren. Er entstannte einer Famile ehemaliger Leibeigender; sein Vater war ein armer P
chter und Gastwirt. Eine schwere Jugend in kargen Verh
ltnissen machte Vo
zeitlebens zum Demokraten und Feind des Absolutismus.
Nach dem Besuch des Gymnasiums wurde er Hauslehrer, um das Studium der Theologie, Philosophie und der alten Sprachen in G
ttingen zu finanzieren. Er wurde Mitbegr
nder des Dichterbundes "G
ttinger Hain" und erfolgreicher Herausgeber des "Musenalmanachs". 1781 begann er mit der
bersetzung vom Homers "Odyssee", 1793
bersetzte er die "Ilias".
Seine
bersetzungen und die Nachdichtungen antiker Texte von Ovid, Vergil, Aristophanes und anderer begr
nden seinen Ruhm bis heute. Vo
schrieb auch sogenannte Idyllen, in denen er die Natur und die geordnete Welt des B
rgers beschrieb : "Luise" (1795) wurde zum Vorl
ufer von Goethes "Hermann und Dorothea".
Nach einer Zeit als Schulrektor wurde Vo
Privatgelehrter in Jena, ab 1805 in Heidelberg. Im Alter stritt Vo
heftig gegen die Romantiker (u.a. Clemens Brentano) und wurde ein engstirniger Verfechter des Klassizismus. Er starb am 29. M
rz 1826 in Heidelberg.
EAndersen, Hans Christian (1805 - 1875)
Seine M
rchen geh
ren zur Weltliteratur.
Der Sohn des Schusters, am 2. April 1805 in Odense geboren, wuchs in
rmlichen Verh
ltnissen auf und konnte nach dem fr
hen Tod des Vaters nicht mehr regelm
ig die Schule besuchen. Schon mit 14 Jahren verlie
er seine Heimatstadt und ging nach Kopenhagen mit dem Wunsch S
nger zu werden. Der Direktor des Theaters fand Gefallen an ihm und verschaffte Andersen ein k
nigliches Stipendium, das ihm Schulbildung und Studium erm
glichte. W
hrend dieser Zeit schrieb Andersen, jedoch ohne gro
en Erfolg, bereits Gedichte und Dramen. 1833 bekam er dann ein Reisestipendium - und die daraufhin entstandenen Reisebeschreibungen und der 1835 erschienene Roman "Improvisatoren" machten ihn in D
nemark ber
hmt und endlich wirtschaftlich unabh
ngig. Der im selben Jahr herausgegebene erste Band mit M
rchen, die ihm sp
ter Weltruhm einbrachten, fand noch wenig Beachtung. Bis 1872 verfa
te er 168 M
rchen, ausgefeilt und empfindsam geschrieben, zun
chst nur f
r Kinder, doch sp
ter gewann er mit der in seinen Erz
hlungen anklingenden Ironie, verbunden mit leiser Gesellschaftskritik immer mehr erwachsene Leser. Bezeichnend ist der Titel seiner Autobiographie "Das M
rchen meines Lebens".
Andersen starb am 4. August 1875 in Kopenhagen. Die Figur der "Kleinen Seejungfrau", einer seinen bekanntesten M
rchengestalten, ist zum Wahrzeichen dieser Stadt geworden.
]CJuri Andropow (1914 - 1984)
Er hatte keine Zeit f
r Reformen.
Ein Witz machte gegen Ende der langen
ra Breschnew die Runde: Der gesunde Mensch habe zwei Beine und 32 Z
hne, beim 16 k
pfigen Politb
ro der KPDSU sei es umgekehrt. W
rde die vergreiste F
hrungsriege beim Tode des Patriarchen antreten? Im Gegenteil : Mit dem 68 j
hrigen Juri Andropow, am 15. Juni 1914 in Nagutskaja im Kaukasus geboren, wurde 1982 zwar der j
ngste zum Generalsekret
r gew
hlt, doch keineswegs der Ges
ndeste. Auch galt er als konservativ und war als KGB-Chef gef
rchtet; ein Amt das er seit 1967 innehatte.
Schon 15 Monate sp
ter, am 9. Februar 1984 starb auch er, ohne da
er Zeit gehabt h
tte, Korrekturen am System vorzunehmen, ZK und Politb
ro zu verj
ngen, die Wirtschaft zu reformieren oder die festgefahrenen Abr
stungsverhandlungen mit den USA wieder flottzumachen.
DFred Astaire (1899 - 1986)
"Er gab ihr Klasse, und sie gab ihm Sex" (K. Hepburn
ber "Rogers & Astaire")
Fred Astaire wurde 1899 geboren und hie
eigentlich Frederick Austerlitz. Von Kindheit an trat er mit seiner Schwester Adele auf. Nach deren Verheiratung ging er 1933 nach Hollywood, und bereits in seinem zweiten Fim stand er mit Ginger Rogers vor der Kamera. Ihre gemeinsamen Filme wie "Top Hat" (1935) oder "Shall We Dance?" (1937) wurden richtungsweisend f
r das Filmmusical der 30er Jahre. F
r den begnadeten T
nzer Astaire schien Schwerkraft nicht existent, er schwebte in unnachahmlicher Eleganz zu der Musik von Gershwin oder Cole Porter durch seine Filme.
1939 endete die Partnerschaft mit Ginger Rogers, doch Astaire setzte seine Karriere mit anderen Partnerinnen wie Judy Garland, Rita Hayworth oder Cyd Charisse fort und verlor auch im fortgeschrittenen Alter nichts von seiner Eleganz. Sein letzter gro
er Film war Coppolas "Finians Rainbow" (1968).
Astaire, der danach noch h
ufig im Fernsehen auftrat, starb am 22. Juni 1986.
EAttila (ca. 400 bis 447)
Der historische Attila fand als Etzel Eingang in die Sage.
ber das genaue Geburtsdatum des Hunnenk
nigs sind sich die Historiker nicht einig, es liegt wohl um das Jahr 400. Zu dieser Zeit waren die Hunnen weit nach Westen vorgedrungen und hatten ganze Reiche auf ihrem Weg erobert - auch das Ostr
mische Reich war Ihnen tributpflichtig. Attila bestieg den Thron im Jahre 434 gemeinsam mit seinem Bruder Bleda, den er jedoch im Jahre 445 ermorden lie
Sein Reich erstreckte sich vom Kaukasus bis in die N
he des Rheins. Als sich 450 Westrom gegen die Hunnen zur Wehr setzte marschierte Attila mit seinem Heer donauaufw
rts und drang bis nach Nordgallien vor, eine Spur der Verw
stung hinter sich herziehend. Auf den Katalaunischen Feldern nahe Troyes kam es zur Schlacht gegen r
mische und germanische Truppen unter Flavius Aetius und dem Westgotenk
nig Theoderich. Der geschlagene Attila versuchte, Rom direkt abzugreifen, wurde aber vom Papst Leo I. zum Abzug
berredet. Er kehrte zur
ck in sein ungarisches Standlager. Im Jahre 447 stellte Ostrom seine Tributzahlungen ein. Nach langem Z
gern bereitete Attila 453 einen Feldzug vor - doch dazu kam es nicht mehr. Der Hunnenk
nig starb in seiner Hochzeitsnacht mit Ildiko - vermutlich wurde er ermordet (?). Sein Reich zerfiel.
Diese Geschehnisse sind in den Niebelungenliedern verarbeitet worden, wo er als Etzel, Ildiko als Kriemhild erscheint.
HJohann Sebastian Bach (1685 bis 1750)
In seiner Musik wollte er Gott als den Sch
pfer von Ordnung preisen.
Der Komponist, am 21. M
rz 1685 in Eisenach geboren, entstammte einer mitteldeutschen Musikerfamilie. Nach dem fr
hen Tod der Eltern
bernahm sein
lterer Bruder Johann Christoph, Organist in Ohrdruf, die weitere Erziehung und musikalische Ausbildung des damals zehnj
hrigen Johann Sebastian Bach. 1700 erhielt Bach ein Stipendium an der Michaelis- Klosterschule in L
neburg und wurde 1703 Organist in Arnstadt. Es folgten kurze Reisen nach Celle, Hamburg und L
beck, um die h
fische franz
sische Musik eines Lully und Couperin kennenzulernen und die Organisten Reinken und Buxtehude zu h
ren. Am 17. Oktober 1707 heiratete er, inzwischen in M
hlhausen in Th
ringen als Organist und Kirchenmusiklehrer t
tig, seine Cousine Maria Barbara Bach.
1708 Hoforganist und Kammermusiker am Hof der Herz
ge von Weimar, stieg er sechs Jahre sp
ter zum Konzertmeister auf. Als Hofkapellmeister in K
then 1717 heiratete er 1721, nach dem Tod seiner ersten Frau, die Musikertochter Anna Magdalena Wilcken. Hier, am Hof des F
rsten Leopold, stand ihm zwar keine Orgel, wohl aber ein kleines Hoforchester zur Verf
gung, und es entstanden die meisten seiner Instrumentalkonzerte, unter anderem die "Sechs Brandenburgischen Konzerte" (1721) und der erste Teil des Unterrichtswerkes "Das wohltemperierte Klavier" (1722), dessen zweiten Teil er 1744 beendete. Ab 1723 Thomaskantor in Leipzig, schuf Bach seine gro
en Vokabelwerke wie die "Johannespassion" (1723), die "Matth
uspassion" (1729), die "Hohe Messe in h-Moll" (1733-38), das "Weihnachtsoratorium" sowie zahlreiche Kantaten, Motetten, weltliche und geistliche Lieder.
Bach, in dessen kaum zu
bersehendem Werk bis auf die Oper alle musikalischen Gattungen vertreten sind, erblindete in seinen letzten Lebensjahren und starb am 28. Juli 1750 in Leipzig. Sechs S
hne und vier T
chter
berlebten ihn, f
hne und f
chter starben vor ihm. Seine Witwe Anna Magdalena starb v
llig verarmt zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes.
ESir Francis Bacon (1561 bis 1626)
Der gescheiterte Staatsmann wurde Begr
nder des Empirismus.
Der Sohn des Gro
siegelbewahrers der K
nigin Elisabeths I. wurde am 22. Januar 1561 in London geboren. Er wurde Advokat und kam 1584 ins Parlament, wo er sich mit dem Earl of Essex, dem Vertrauten der K
nigin, befreundete. Trotz dieser Verbindung verscherzte er sich die Gunst der K
nigin, als er 1593 gegen ihre Steuerforderungen opponierte. Um seine Karriere zu retten, leitete er die Untersuchungen gegen seinen G
nner Essex und war f
r dessen Hinrichtung wegen Hochverrats ma
geblich verantwortlich.
Von Jakob I. wurde er 1607 zum obersten Kronanwalt, 1613 zum Generalstaatsanwalt und schon vier Jahre sp
ter zum Lordsiegelbewahrer ernannt. Ein Jahr darauf bekam er durch die F
rsprache Lord Buckinghams auch das Amt des Lordkanzlers. Seine beispiellose Karriere war indes schon 1621 beendet: Wegen schwerer Korruption wurde er vom Parlament gest
rzt. Nach kurzer Haftzeit vom Parlament im Tower begnadigte ihn der K
nig - er verlor jedoch alle
ffentlichen
mter und wurde vom Hof verbannt. In den letzten f
nf Jahren seines Lebens widmete sich Bacon der Philosophie - eine geplante Enzyklop
die konnte er allerdings nicht fertigstellen. Daf
r setzte er literarische Ma
be: Er schuf den Essay und begr
ndete damit eine neue Form der literarischen Kurzprosa. Sein wichtigstes Verm
chtnis ist jedoch die Verankerung des Empirismus in der Wissenschaft. Er starb am 9. April 1626 in London.
.CJosephine Baker (1906 bis 1975)
Das Bananenr
ckchen war ihr Markenzeichen.
In den 20er Jahren verk
rperte sie in Europa die schwarze US-Kultur: Josephine Baker, am 3. Juni 1906 als Mulattin in St. Louis geboren schlo
sich mit 13 Jahren einer Wandertruppe an. Ihr Talent entdeckte man bei einer Musical-Auff
hrung in New York, Engagements am Broadway und in Harlem folgten. 1925 ging sie nach Paris und wurde dort zum weltber
hmten Revuestar. Sie verhalf dem "Jazz hot" (Charleston) zum Siegeszug durch Europa, war nicht nur als T
nzerin, sondern auch als Chansonette ("J
ai deux Amours") und in Filmen erfolgreich. Im II. Weltkrieg unterst
tzte sie die Resistance, sp
ter k
mpfte sie gegen die Rassendiskriminierung und feierte 1973 ein triumphales Comeback in New York. Sei starb am 12. April 1975 in Paris.
DHonor
de Balzac (1799 bis 1850)
Er schuf ein literarisches Panoptikum menschlicher Eitelkeiten.
Der Schriftsteller wurde am 20. Mai 1799 in Tours geboren. Sein Jurastudium, das er als Schreiber bei einem Notar finanzierte, brach er nach drei Jahren ab, um statt dessen Kolportageromane zu schreiben, die er unter Pseudonym ver
ffentlichte. 23j
hrig traf er mit der mehr als 20 Jahre
lteren Madame de Berny zusammen, die seine Geliebte und m
tterliche Freundin wurde. Das Wagnis eines eigenen Verlages scheiterte 1827 nach nur zwei Jahren und hinterlie
hohe Schulden, die sich durch Fehlspekulationen noch vergr
erten. Seine Gl
ubiger im Nacken, begann Balzac unerm
dlich zu schreiben - der erste Erfolg stellte sich schlie
lich 1829 mit dem Roman "Der letzte Chuan" ein.
Sein literarisches Werk gibt ein realistisches Bild der Gesellschaft der Restaurationszeit und zeichnet sich vor allem durch die genaue Beobachtung und analytische Darstellung der Menschen aus. 91 seiner zwischen 1829 und 1850 erschienen B
cher fa
te er in dem urspr
nglich auf rund 135 Werke konzipierten Zyklus "Die menschliche Kom
die" zusammen. Balzac starb am 18. August 1850 in Paris, nachdem er kurz vorher eine polnische Gr
fin geheiratet hatte.
CErnst Barlach (1870 bis 1938)
uerliche Schnitzwerke inspirierten ihn.
Der f
hrende Plastiker des Expressionismus, am 2. Januar 1870 im holsteinischen Wedel geboren, war Sch
ler der Dresdener Kunstakademie. Nach mehreren Parisaufenthalten reiste er 1906 nach S
land und entdeckte dort in den b
uerlichen Schnitzwerken das Vorbild f
r seine zuk
nftige Arbeit. 1910 lie
er sich im mecklenburgischen G
strow nieder. Seine alles Gegenst
ndliche vereinfachenden geschlossenen Holzbildwerke und Bronzen zeigen seelisch ergriffene Menschen, die in dumpfer Bedr
ckung verharren oder diese in schwerbl
tiger Extase zu
berwinden suchen.
Neben den Plastiken sind auch seine Holzschnitte und Lithographien bedeutend sowie seine Dramen und autobiographischen Schriften. W
hrend der Herrschaft der Nationalsozialisten war Barlach als "entarteter K
nstler" verfemt, und viele seiner Werke wurden vernichtet. Er starb am 24. Oktober 1938 in Rostock.
la Bart
k (1881 bis 1945)
Ihn faszinierte das ungarische Volkslied.
Der Sohn eines Schuldirektors und einer Lehrerin wurde am 25. M
rz 1881 im damals ungarischen Nagyszentmikl
s in Siebenb
rgen geboren. Bereits mit acht Jahren komponierte er erste Lieder, und schon als Gymnasiast studierte er Harmonielehre, sp
ter in Budapest Klavier und Komposition. Er wurde ein hervorragender Pianist, der zahlreiche gro
e Konzertreisen unternahm.
Im Gegensatz zu Franz Liszt mit seinen pseudofolkloristischen Anleihen entdeckte Bart
k die wahren ungarischen Volkslieder, die er gemeinsam mit seinem Freund Zolt
n Kod
ly ab 1905 herausgab. Hier begegneten ihm Modalit
t, Pentatonik und unsymmetrische Rhythmen, die in seine Kompositionen eingingen und ihn zum Wegbereiter der Neuen Musik machten. 1907 wurde Bartok Lehrer an der Budapester Musikhochschule. Es entstanden die Ballette "Der h
lzerne Prinz" (1914-16) und "Der wunderbare Mandarin" (1918/19), aber erst 1923 fand er internationale Beachtung mit der "Tanz-Suite" f
r Orchester.
Schlie
lich gab Bart
k 1934 seine Professur auf, um mehr Zeit zum Komponieren zu haben. Die Fertigstellung des "Divertimento f
r Streichorchester" im Jahre 1939 f
llt dann mit seinem Abschied von Europa zusammen, da er sich gezwungen sah, vor den Nationalsozialisten nach Amerika zu fliehen. Er starb am 26. September 1945 in New York.
EPierre Augustin Caron de Beaumarchais (1732-1799)
Sein frecher "Figaro" stellte den Adel blo
Der Sohn eines Uhrmachers wurde am 24. Januar 1732 in Paris geboren, erlernte zun
chst den Beruf seines Vaters und wurde dann Harfenlehrer der T
chter Ludwigs XV. in Versailles. Dort heiratete er eine Dame der Gesellschaft und verschaffte sich einen Adelstitel. Seine Verbindungen bei Hof nutzte er auch f
r jede Art von Gesch
ften, unter anderem auch f
r Waffenschiebereien w
hrend des amerikanischen Unabh
ngigkeitskrieges, und verdiente sich so ein Verm
1767 erschien sein erstes St
ck, die Trag
die "Eugenie", die den Stoff f
r Goethes "Clavigo" lieferte. Durch eine Urkundenf
lschung verlor Beaumarchais kurz darauf die b
rgerlichen Ehrenrechte, r
chte sich jedoch mit seinen "Memoiren" (1773/74), in denen er Korruptionsf
lle publik machte. Danach entstanden seine Kom
dien, in denen er mit scharfem Witz den Adel l
cherlich machte und die gesellschaftlichen Zust
nde gei
elte.
Damit wurde er zu einem Wegbereiter der Revolution, mit deren Ausbruch auch seine Rehabilitation erfolgte. Er wurde Geheimagent der Regierung, war einer der Herausgeber der Voltaire- Gesamtausgabe, sah sich 1792 jedoch gezwungen, vor der Revolution zu fliehen. Bis ihm 1797 die R
ckkehr nach Paris gestattet wurde, lebte er verarmt in Hamburg. Am 18. Mai 1799 starb der Abenteurer, dessen ber
hmtestes St
cke. "Der Barbier von Sevilla" (1775) und "Der tolle Tag oder die Hochzeit des Figaro" (1785), von Rossini bzw. Mozart vertont wurden.
\DSimone de Beauvoir (1908 bis 1986)
Propagierte die Emanzipation der Frau
Simone de Beauvoir, am 9. Januar 1908 in Paris geboren, lernte w
hrend ihres Studiums Sartre kennen, der ihr Lebensgef
hrte wurde. 1944 publizierte sie den Roman "Le sang des autres" (Das Blut der anderen), ein unter dem Eindruck der deutschen Besatzung verfa
tes Pl
doyer f
r die Freiheit. Um die Freiheit der Frau geht es in ihrem zweiten gro
en Werk "Le deuxi
me sexe" (Das andere Geschlecht, 1949), das als Bibel des Feminismus in die Literatur einging.
Im Gegensatz zu Sartre stellte sie die Welt nicht trostlos dar, sondern der Mensch kann in ihr zufrieden werden, wenn er sich den n
tigen Freiraum schafft. Unter dieser Devise steht ihre dreiteilige Autobiographie "M
moires d
ne jeune fille rang
r" (Memoiren einer Tochter aus gutem Hause, 1958), "La force de l
ge" (In den besten Jahren, 1960) und "La force des choses" (Der Lauf der Dinge, 1963).
1955 erhielt Simone de Beauvoir f
r ihren Roman "Les Mandarins", die angesehendste literarische Auszeichnung Frankreichs, den "Prix Goncourt". Sie starb am 14. April 1986 in Paris.
@Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827)
Nach Haydn und Mozart der Vollender der Wiener Klassik.
Beethoven, am 17. Dezember 1770 in Bonn geboren, entstammte v
terlicherseits einer Musikerfamilie, die aus Brabant nach Bonn eingewandert war. Seit 1781 war
Beethoven Sch
ler des Hoforganisten Christian Gottlob Neefe. Schon mit 13 Jahren spielte er als Bratschist und Cembalist im kurf
rstlichen Orchester. 1787 ging Beethoven auf Kosten des Kurf
rsten nach Wien, um sich bei Mozart weiterzubilden. Er mu
te jedoch nach kurzer Zeit aus famili
ren Gr
nden nach Bonn zur
ckkehren. 1792 reiste er zum zweiten mal nach Wien.
Da Mozart inzwischen verstorben war, wurde Beethoven Sch
ler von Haydn und studierte bei Albrechtsberger, Salieri und Schenk. 1795 trat er zum ersten Mal mit eigenen Kompositionen als Pianist
ffentlicher Musikveranstaltungen in adeligen H
usern auf, wo er bald gro
es Ansehen geno
. Die Unterst
tzung seiner G
nner erm
glichte ihm das Leben eines freien Komponisten.
Erste Anzeichen eines Geh
rleidens machten sich bei dem Komponisten um 1795 bemerkbar und f
hrten 1818 schlie
lich zur v
lligen Taubheit, die ihn immer mehr zum Sonderling werden lie
. 1802 entstand das ber
hmte "Heiligenst
dter Testament", ein ergreifendes Dokument seiner inneren Verzweiflung. In den letzten Jahren war eine Unterhaltung mit ihm nur noch schriftlich m
glich. Seine Konversationshefte geben einen ersch
tternden Einblick in das Leben eines vereinsamenden Menschen.
Er starb am 26. M
rz 1827 in Wien. Beethovens Zeitgenossen empfanden seine Musik, in der die Gesamtkonzeption
ber die einzelnen Teile hinaus an Bedeutung gewinnt und die sich mit ausgepr
gter kompositorischer Individualit
t bereits
ber verbindliche Gattungsvorstellungen hinwegsetzte, als k
hn und neuartig in ihrer Spannung zwischen der Konstruktion und einen nie dagewesen objektiven Ausdruck. Mit seinen neun Symphonien, f
nf Klavierkonzerten, 32 Klaviersonaten, 16 Streichquartetten, der Oper "Fidelio" und zwei Messen ist Beethoven heute einer der meistaufgef
hrten Komponisten der Welt.
EDavid Ben Gurion (1886 bis 1973)
Er proklamierte den Staat Israel.
Der am 16. Oktober 1886 im polnischen Plonks als David Gruen geborene sp
tere Ministerpr
sident Israels wanderte schon 1906 nach Pal
stina aus, wo er sich zun
chst als Landarbeiter der zionistisch- sozialistischen Bewegung anschlo
. 1911, nach dem Zionistischen Weltkongre
in Wien, ging er nach Istanbul. Als er dort wegen seines Eintretens f
r einen autonomen j
dischen Staat ausgewiesen wurde, siedelte er in die Vereinigten Staaten
ber, wo er die Freiwilligenbewegung "J
dische Legion" ins Leben rief. 1918 wieder in Pal
stina, wurde er Mitinitiator der j
dischen Gewerkschaft Histradut und war 1921-33 deren Generalsekret
r. 1930 Gr
ndungsmitglied der Arbeiterpartei Mapai, war Ben Gurion von 1935 bis 1938 Vorsitzender der Jewish Agency und leitete illegale Einwanderung j
discher Fl
chtlinge.
Nach der Proklamation Israels zum unabh
ngigen Staat 1948 hatte er als Ministerpr
sident und Verteidigungsminister entscheidenden Anteil daran, da
sich der junge Staat gegen
ber den arabischen Nachbarstaaten milit
risch behaupten und politisch und wirtschaftlich stabilisieren konnte. 1952 schlo
Ben Gurion ein Wiedergutmachungsabkommen mit der Bundesrepublik Deutschland. 1965 gr
ndete er die Rafi-Partei und zog sich f
nf Jahre sp
ter aus der Politik zur
ck. In Sede-Borer, einem Kibbuz in der W
ste Negev, schrieb er seine Memoiren und starb am 1. Dezember 1973 in Tel Haschomer bei Tel Aviv.
aFGottfried Benn (1886 bis 1956)
Lyriker, Prosaist und Essayist.
Der Sohn eines protestantischen Pfarrers, geboren am 2. Mai 1886 in Mansfeld in Westpregnitz, studierte auf Wunsch des Vaters zun
chst Theologie und Philosophie in Marburg, wechselte ein Jahr sp
ter nach Berlin und begann ein Medizinstudium. Zwischenzeitlich in Prenzlau als Milit
rarzt t
tig, promovierte er 1912 in Berlin.
Bereits seine erste Lyriksammlung, "Morgue und andere Gedichte" (1912), stellte er einen eigenwilligen Beitrag zum Expressionismus dar. Gepr
gt durch die Kriegserlebnisse und als Arzt st
ndig Krankheit und Tod vor Augen, schrieb er dann seine Gedichtsammlung "S
hne" (1914) und den Novellenband "Gehirne" (1916) , in denen das Leben negiert und diesem Nihilismus der Glaube an die Kraft der Kunst entgegengesetzt wird.
1917 er
ffnete er eine Praxis f
r Haut- und Geschlechtskrankheiten in Berlin. Anf
llig geworden f
r den Nationalismus, verfa
te er 1933/34 seine Essays "Der neue Staat und die Intellektuellen" sowie Kunst und Macht", wandte sich aber schon nach wenigen Monaten von den neuen Machthabern ab. 1938 wurde er aus der der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und mit Schreibverbot belegt.
Benns kurzzeitige Ann
herung an den Nationalsozialismus brachte ihm vor allem die heftige Kritik der emigrierten Kollegen ein. Erst allm
hlich r
ckten ihn seine nach dem Krieg erschienenen Ver
ffentlichungen wieder in den Mittelpunkt des literarischen Interesses: 1951 erhielt er den Georg-B
chner-Preis. Auch in seinem Sp
twerk strebte Benn nach der "absoluten Prosa" und dem "absoluten Gedicht". Er starb am 7. Juli 1956 in Berlin.
DCarl Benz (1844 bis 1929)
Sein Traum war das pferdelose Fahrzeug.
Der Sohn eines Lokomotivf
hrers wurde am 25. November 1844 in Karlsruhe geboren. Weil sein Vater fr
h verstarb, konnte er sein Maschinenbaustudium nicht beenden und machte statt dessen eine Schlosserlehre.
1878 konstruierte er seinen ersten Generator, den er in ein Fahrzeug einbauen wollte, und 1883 gr
ndete er eine Fabrik, in der er nach diesem Prinzip ortsfeste Motoren produzierte. Sein Traum blieb jedoch das pferdelose Fahrzeug. Schlie
lich entstand nach unz
hligen Experimenten 1884 ein selbstfahrendes Dreirad mit einem Benzinmotor. Obwohl die damals kurios anmutende Erfindung viel Spott und Gel
chter erntete, war das Automobil einer der folgenreichsten Erfindungen aller Zeiten.
Etwa zur gleichen Zeit wie Benz hatte Gottlieb Daimler ein
hnliches, allerdings vierr
driges Fahrzeug entwickelt. 1926, nach dem Tode Daimlers, wurde dessen Firma mit der "Benz & Cie. Gasmotorenfabrik" zur Daimler-Benz AG" vereinigt, den heutigen Mercedeswerken in Stuttgart-Untert
rkheim. Benz starb am 4. April 1929 in Ladenburg. Die heutigen Pioniere des Automobils hatten sich nie kennengelernt.
)FHector Berlioz (1803 bis 1869)
Er begr
ndete die Programmusik und eine neue Instrumentationskunst.
Berlioz, geboren am 11. Dezember 1803 in La Cote-Saint-Andr
bei Grenoble, sollte wie sein Vater Arzt werden. Der Medizinstudent aus der Provinz, der nur Fl
te und Gitarre spielte und noch nie eine Oper oder Symphonie geh
rt hatte, wurde in Paris von einer solchen Leidenschaft f
r das Theater und die Musik ergriffen, da
er sein Medizinstudium abbrach, um am Pariser Konservatorium, dessen Direktor Cherubini war, Musik zu studieren.
1828 trat Berlioz erstmals als Komponist an die
ffentlichkeit. Zwei Jahre sp
ter erhielt er in einem internationalen Wettbewerb den Rom-Preis, komponierte w
hrend seines Italienaufenthaltes die symphonische Dichtung "Harold in Italien" und begegnete Mendelssohn in der Villa Medici. Obwohl er durch Paganini und Liszt gro
e Anerkennung erfuhr, mu
te er sich, nach Paris zur
ckgekehrt, seinen Lebensunterhalt als Schriftsteller, Bibliothekar und Konservator zu verdienen - erst seine Konzertreisen ins Ausland brachten ihm Erfolg. In Wien beispielsweise wurde seine "Symphonie fantastique" mit gro
er Begeisterung aufgenommen. Grillparzer schrieb: "F
r mich ist Berliosz ein Genie ohne Talent".
Im Alter vereinsamt und schwerm
tig geworden, starb Berliosz am 8. M
rz 1869 in Paris. Sein Stellenwert in der Musikgeschichte liegt in der v
llig neuen Behandlung des Orchesterklangs, der zu einem Tongem
lde verschmilzt, und der "Id
e fixe", die in leicht variierter Form das ganze Werk durchzieht und bereits Wagners Leitmotiv vorwegnimmt.
DThomas Bernhard (1931 bis 1989)
Der bittere Kritiker
sterreichs.
Bernhard wurde am 9. Februar 1931 als uneheliches Kind in einem Kloster bei Heerlen (Niederlande) geboren und wuchs bei seinem Gro
vater im Salzburger Land auf. Nachdem er 1949 eine schwere Erkrankung
berstanden hatte, schlug er sich als Gerichtsreporter einer sozialistischen Tageszeitung durch. Absolvent eines Musikstudiums am Salzburger Mozarteum, etablierte sich Bernhard mit seinem ersten Roman "Frost" (1963), als Prophet der Sinnlosigkeit. Seine Lyrik und seine pessimistische Prosa handeln vom psychischen und physischen Verfall, w
hrend in den autobiographischen Werken "Die Ursache" (1975), "Der Keller" (1976), "Die K
lte" (1981), "Ein Kind" (1982) ebenso wie in den Romanen "Amras" (1964), "Verst
rung" (1967), "Das Kalkwerk" (1970) und in den Dramen "Ein Fest f
r Boris" (1970), "Der Ignorant und der Wahnsinnige" (1972), "Theatermacher" (1985) und "Heldenplatz (1988) abgrundtiefe Verbitterung
ber den oberfl
chlichen Zeitgeist zum Ausdruck kommen.
Bernhard, der schon zu Lebzeiten versuchte die Publikationen und Auff
hrung seiner Werke in
sterreich zu verhindern, schrieb ein derartiges Verbot in seinem Testament fest. Er starb am 12. Februar 1989 in Gmunden (Ober
sterreich).
IOtto F
rst von Bismarck (1815 bis 1898)
"Wir Deutsche f
rchten Gott, aber sonst nichts."
Schon der junge Bismarck, der am 1. April 1815 als Sohn eines Rittergutsbesitzers und einer b
rgerlichen Mutter in Sch
nshausen (Altmark) das Licht der Welt erblickte, war zwar ein Hei
sporn, doch zugleich eine h
chst empfindliche Natur, was sich in tiefer Religi
erte. Hochkonservativ, stand Bismarck allen liberalen Bestrebungen mi
trauisch gegen
ber und profilierte sich im Vereinigten Landtag (seit 1847). Nach Jahren als Gesandter am Frankfurter Bundestag (1851-59), in Petersburg (1859-62) und Paris (1862) erreichte ihn der Ruf K
nig Wilhelms I. der ihm das Amt des Ministerpr
sidenten anbot.
Eigentlich war ihm Bismarck nicht ganz geheuer, doch gegen seine rebellierenden Abgeordneten schien er die geeignete Waffe. Als er dann am 23. September 1862 die Regierungsgesch
fte in Preu
bernahm, ging die Rechnung auf : Bismarck setzte sich
ber Verfassungsbedenken hinweg und machte dies durch
ere Erfolge vergessen. 1864 entri
er den D
nen Schleswig-Holstein, 1866 entschied er die Rivalit
t mit
sterreich in einem deutschen "Bruderkrieg" in K
niggr
tz zugunsten Preu
ens, 1870 provozierte er eine franz
sische Kriegserkl
rung und zwang durch "Eisen und Blut" die Einigung Deutschlands herbei. Am 18. Januar 1871 wurde Wilhelm I. im Spiegelsaal von Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert.
Hatte Bismarck die
sterreicher noch durch den milden Frieden von Nikolsburg vers
hnt und sich gegen die Maximalisten vor allem im Milit
r durchgesetzt, so mu
te er der Annexion von Elsa
-Lothringen zustimmen. Er wu
te, da
er damit kommende Koalitionen gegen das junge Reich vorprogrammierte, und setzte um so entschiedener auf Sicherung des Erreichten und des Friedens. Mit einem ausgekl
gelten B
ndnissystem gewann er in brillianter Ausbalancierung der Interessen eine Schiedsrichterrolle ("ehrlicher Makler") in Europa.
Innenpolitisch dagegen wollte er die Zeichen der Zeit nicht sehen. Zwar sorgte er f
r eine fortschrittliche Sozialgesetzgebung, versuchte aber (letztlich in beidem erfolglos) nicht nur die Macht der Kirche in einem Kulturkampf (seit 1872) zu brechen, sondern auch die Arbeiterbewegung durch ein scharfes Sozialistengesetz (1878) zu unterdr
cken. Hier geriet er 1890 in Konflikt mit dem jungen Kaiser Wilhelm II. , der ihn schlie
lich entlie
. Grollend zog sich der Bismarck nach Friedensruh zur
ck, wo er am 30. Juli 1898 starb.
-DWilliam Blake (1757 bis 1827)
Das Werk des vielseitigen Talents wurde von seinen Zeitgenossen verkannt.
Der am 28. November 1757 in London geboreneK
nstler hatte nach eigener Aussage schon mit acht Jahren Visionen, die ihn dann sein Leben hindurch begleiteten. Bei dem Graveur James Basire erlernte er die Kupferstichtechnik und begann 1778 ein Kunststudium an der Royal Academy of Arts, verlie
die Akademie jedoch bereits ein Jahr sp
ter wieder, weil seine Vorstellung vom Vorrang der Zeichnung und die Ablehnung des sinnlichen Moments der Farbe mit den Auffassungen des Direktors Joshua Reynolds nicht vereinbar waren.
Blake schuf eine gro
e Anzahl von Illustrationen zu eigenen und fremden Dichtungen (u.a. Buch "Hiob", Shakespeare, Milton, Dantes "G
ttliche Kom
die", Youngs "Nachtgedanken"). Seine phantastisch-vision
ren Zeichnungen, Kupferstiche, Aquarelle und Temparagem
lde sind Ausdruck einer mystischen Weltanschauung, seine Dichtung ist bestimmt von Gedanken an eine verlorene und wiederzugewinnende Einheit. Blake starb am 12. August 1827 in London.
DErnst Bloch (1885 bis 1977)
Die Hoffnung war der Antrieb seiner Philosophie.
Der marxistische Philosoph wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen geboren und studierte neben Philosophie auch Musik und Physik. 1917 emigrierte er in die Schweiz und schrieb dort politische Artikel gegen den Krieg.In seinem ersten gr
eren Werk, "Vom Geist der Utopie" (1918), klingt schon das Grundmotiv seines Denkens an. 1933 emigrierte Bloch in die Tschecheslowakei, sp
ter in die USA.
Dort enstand sein dreib
ndiges Hauptwerk, "Das Prinzip Hoffnung" (1954-59). "Hoffnung", wie sie in jeder Philosophie und Kultur, insbesondere in der j
disch-christlichen Heilserwartung ihren Ausdruck findet, ist f
r Bloch eine Grunderfahrung menschlichen Daseins, und in der Sehnsucht nach einem besseren Leben erkennt er auch die grundlegende Antriebskraft des Marxismus. 1949 folgte Bloch einem Ruf an die Universit
t Leipzig.
Er kam jedoch bald in Konflikt mit dem DDR-Regime, da er einen humanen und unb
rokratischen Sozialismus forderte. Nach dem Mauerbau 1961 verlie
er die DDR und wurde Gastprofessor in T
bingen. Die Studentenbewegung sah in im ein Vorbild. Bloch starb am 4. August 1977 in T
bingen, kurz nach dem Abschlu
der 16b
ndigen Gesamtausgabe seiner Schriften.
0EHumphrey Bogart (1899 bis 1957)
Unvergessen: "Play it again, Sam".
Der Hollywoodstar wurde am 25. Dezember 1899 in New York geboren und gab als 22j
hriger sein Deb
t am Broadway. 1930 ging er nach Hollywood, wo er zun
chst ausschlie
lich Gangsterrollen spielte. Anfang der 40er Jahre brachte ihm die Rolle des Detektivs Sam Spade in John Hustons Erstling "Die Spur des Falken" nach Dashiell Hammetts Roman ersten Ruhm. Der Film l
utete Hollywoods "Schwarze Serie" ein, deren zynische Detektive ganz von Bogart gepr
gt wurden. Zum romantischen Helden wurde er schlie
lich in "Casablanca" (1943) von Michael Curtiz, mit dem er zur Kultfigur wurde. Bei den Dreharbeiten zu Fritz Langs "Haben und Nichthaben" (1945) lernte er seine sp
tere Frau Lauren Bacall kennen. Das Zusammenspiel der beiden wir hier auch im Schwarze-Serie-Klassiker "Tote schlafen fest" von un
bersehbarem erotischen Knistern begleitet. Zur Zeit der Kommunistenjagd McCarthys setzten sich die beiden f
r verfemte Kollegen ein und weigerten sich, vor dem Ausschu
auszusagen. Bogarts perfekte Verk
rperung des romantischen Antihelden zwischen H
rte und Verletzlichkeit machte seinen Mythos aus, dessen Konventionen bis heute das Kino pr
gen. Eine solche Rolle brachte ihm 1952 den "Academy Award" (Oscar) f
r "African Queen" ein. Er starb am 4. Januar 1957.
@Heinrich B
ll (1917 bis 1985)
Sprache war f
r ihn "Hort der Freiheit".
Als Sohn eines Bildschnitzers am 21. Dezember 1917 in K
ln geboren, begann Heinrich B
ll nach dem Abitur 1938 eine Buchh
ndlerlehre und wurde ein Jahr sp
ter zur Wehrmacht eingezogen. Nach der R
ckkehr aus Krieg und Gefangenschaft ver
ffentlichte er in Zeitungen und Zeitschriften seine ersten Kurzgeschichten.
hrend seine fr
hen Werke Anklagen gegen den Krieg und dessen grausame Folgen waren, wandte sich seine zornig- bittere Zeitkritik sp
ter gegen Saturiertheit, Konformismus und Machtanspruch der herrschenden Kreise. Als katholischer Schriftsteller nahm er auch die Kirche und den Klerus von seiner Kritik nicht aus. 1951 erhielt B
ll den Preis der Gruppe 47, 1967 den Georg- B
chner- Preis und 1972 den Nobelpreis. Seine differenzierte Stellungnahme zum Terrorismus l
ste 1972 in der Rechtspresse eine wahre Hetzkampagne gegen ihn aus. In einer Nacht- und- Nebelaktion lie
der damalige Bundesinnenminister Genscher sein Haus umstellen, da dort Terroristen vermutet wurden. Diese Vorkommnisse verarbeitete B
ll in der 1974 erschienene Erz
hlung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Durch zahlreiche
bersetzungen wurde B
ll im Ausland bekannt. 1971-74 hatte er die Pr
sidentschaft des internationalen PEN-Clubs inne. Sein besonderes En
gagement galt der Menschenrechtsbewegung der UdSSR und der Unterst
tzung politisch verfolgter Schriftsteller. B
ll starb am 16. Juli 1985 in Kreuzau (Kr. D
ren).
Zu seinen bekanntesten Werken geh
ren die Erz
hlungen "Der Zug war p
nktlich" (1949) und Satiren "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" (1958), die Romane "Wo warst du Adam?" (1951), "Haus ohne H
ter" (1954), "Billard um halbzehn" (1959), "Ansichten eines Clowns" (1963), "Gruppenbild mit Dame" (1971), "Frauen vor Flu
landschaft" (1985) und sein "Irisches Tagebuch" (1957).
DLucrezia Borgia (1480 bis 1519)
Sie galt als die verrufenste Frau der Geschichte.
Die Tochter von Papst Alexander VI. und Schwester Cesare Borgias wurde am 18. April 1480 in Rom geboren. Ihr jahrhundertelang kolportierter schlechter Ruf hat sich als unwahr erwiesen. Allein die Zugeh
rigkeit zur ber
chtigten Borgia- Familie hatte gen
gt, doch vermutlich geht ein Gro
teil der um sie entstandenen Ger
chte, wie Giftmorde und die angebliche Blutschande mit ihrem Vater auf ihren ersten Mann, Giovanni Sforza, zur
ck, von dem sie sich auf Druck ihres Vaters 1497 trennen mu
te. Ihr zweiter Mann, Alfons von Aragonien, wurde 1500 das Opfer eines Attentats, als dessen Anstifter man ihren Bruder Cesare vermutete. Kurz darauf heiratete sie den Herzog von Ferrara, Alfons I. d
Este, mit dem sie in Ferrara eine gl
ckliche Ehe f
hrte.
Die ungew
hnlich sch
ne und intelligente Frau wurde dort zum Mittelpunkt eines gl
nzenden Renaissancehofes, an den sie unter anderem Tizian zog. Lucrezia starb am 24. Juni 1519 an einer Fehlgeburt.
DMartin Bormann (1900 bis 1945)
"Niemand kommt zum F
hrer denn durch mich."
Er war der Prototyp der "grauen Eminenz" Martin Bormann, am 17. Juli 1900 in Halberstadt geboren, im I. Weltkrieg Soldat, trat 1927 in die NSDAP ein, wurde 1933 Stabsleiter bei Hitlers Stellvertreter He
und bald darauf nicht nur mit derVerwaltung von Hitlers Privatverm
gen bertraut, sondern auch mit der Ausgestaltung des Berghofes und des "F
hrergel
ndes" auf dem Obersalzberg.
Als He
im Mai 1941 eine absurde Mission nach England unternahm, stieg Bormann zum Chef der Parteikanzlei und 1943 zum "Sekret
r des F
hrers" auf, eine Position, in der er durch Ausdauer, Skrupellosigkeit und vorauseilenden Gehorsam gro
en Einflu
bei Hitler gewann und den Zugang zum "F
hrer" nach Belieben kontrollierte.
Bormanns Spuren verlieren sich am 1. Mai 1945 im umk
mpften Berlin. 1946 wurde er im N
rnberger Proze
in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Obwohl 1973 amtlich f
r tot erkl
rt, verstummten die Ger
chte nicht, Bormann lebe noch im s
damerikanischen Exil.
EHenrik Ibsen (1828 bis 1906)
Wegbereiter des Naturalismus in Deutschland und Skandinavien.
Der norwegische Dramatiker wurde am 20. M
rz 1828 als Sohn eines ehemals wohlhabenden Kaufmanns in Skien geboren, sollte Apotheker werden, f
hlte sich jedoch zum Theater hingezogen und erhielt 1851 eine Anstellung als B
hnendichter und Theaterleiter in Bergen.
1857
bernahm er die Leitung des Norske Teatret (Nationaltheater) in Oslo, dessen Zusammenbruch im Jahre 1864 ihn in eine wirtschaftlich ausweglose Lage brachte. Seine Werke hatten keine Anerkennung gefunden, so da
er noch im selben Jahr seine Heimat verlie
und sich, abgesehen von kurzen Besuchen,
ber 20 Jahre in Italien und Deutschland aufhielt. Ibsens jahrelange Erfahrung am Theater hatten seine dramaturgische Technik geschult, und seine b
hnengerechten St
cke, entstanden in der Emigration, erregten bei ihrem Erscheinen Begeisterung, aber auch Entr
stung.
Die Ideendramen "Brand" (1866) und "Peer Gynt" (1867), vor allem aber seine realistischen Gesellschaftsdramen "Nora oder Ein Puppenheim" (1879), "Gespenster" (1881), "Ein Volksfeind" (1882), "Die Wildente" (1884) und "Rosmersholm" (1886), die das Verh
ltnis von Liebe und Ehe, die Emanzipation der Frau und die Lebensl
ge der Gesellschaft zum Thema haben, machten ihn weltber
hmt und zum meistgepielten Dramatiker seiner Zeit.
1891 kehrte Ibsen in seine Heimat zur
ck und starb am 23. Mai 1906 in Oslo.
CIwan III., der Gro
e (1440 bis 1505)
"Versammler der russischen Erde."
Seit 1462 Gro
rst von Moskau, vollendete der am 22. Januar 1440 geborene Sohn Wassilis II. die Einigung der nord- und ostrussischen F
rstent
mer unter der F
hrung des Moskowiter-Reiches. 1480 gelang es ihm, der seit 240 Jahren andauernden Oberherrschaft der Tataren ein Ende zu setzen.
In zweiter Ehe heiratete er die byzantinische Prinzessin Zoe, eine Nichte des letzten ostr
mischen Kaisers, und von Byzanz
bernahm er die autokratische Staatsidee und ihre Symbole, den Doppeladler und das Hofzeremoniell. Seither gilt Moskau als "drittes Rom" und Hort der Orthodoxie.
Iwan III. starb am 27. Oktober 1505 im Moskauer Kreml, den er durch italienische Baumeister zur Residenz hatte ausbauen lassen.
DIwan IV., der Schreckliche (1530 bis 1584 n. Christus)
Nahm als erster Moskauer Herrscher den Zarentitel an.
Der Sohn Wassilis III., geboren am 25. August 1530 in Moskau, verlor im Alter von drei Jahren seinen Vater und wurde nach blutigen Machtk
mpfen zwischen Gruppen der Bojaren 1547 nach byzantinischem Zeremoniell zum Zaren gekr
nt. Er st
rkte die Zentralgewalt durch Reformen von Verwaltung, Rechtswesen und Armee und f
rderte den niederen Dienstadel auf Kosten der m
chtigen Bojaren.
Mit der Eroberung der Khanate Kasan 1552 und Astrachan 1556 dehnte er seinen Einflu
bis Sibirien aus. Im Westen scheiterte er jedoch bei dem Versuch, in Livland einen Zugang zur Ostsee zur erk
mpfen. Der dadurch ausgel
ste langandauernde Krieg mit Polen-Litauen und Schweden 1558-83 ruinierte die Wirtschaft.
trauisch bis zum Verfolgungswahn, unterdr
ckte der Zar jede Unbotm
igkeit mit brutalen Strafgerichten. Als Terrorinstrument hatte er sich 1565 die Truppe der Opritschnina geschaffen. In einem Wutanfall erschlug er sogar seinen eigenen Sohn.
Andererseits war er hochgebildet und literarisch begabt. Bei seinem Tod am 18. M
rz 1584 in Moskau war der Staat so zerr
ttet, da
er wenig sp
ter zusammenbrach.
GDIsabella I., die Katholische (1451 bis 1504 n. Christus)
In ihrem Auftrag unternahm Kolumbus seine Entdeckungsfahrt.
Die am 22. April 1451 geborene Tochter Johanns II. von Kastilien heiratete 1469 den Thronerben von Aragonien, Ferdinand II. Mit dieser Heirat wurde der Grundstein f
r den Spanischen Nationalstaat gelegt. 1474 wurde Isabella K
nigin von Kastilien und konnte sich dank der Unterst
tzung durch Aragonien gegen ihre von Portugal und Frankreich unterst
tzten Gegner im kastilischen Erbfolgekrieg 1474-79 behaupten.
Sie brach die Macht des Adels und errichtete eine straffe Verwaltung. 1492 eroberten die "katholischen K
nige" nach einem elfj
hrigen Krieg Granada, die letzte Bastion maurischer Herrschaft auf spanischem Boden wurde gebrochen. Im selben Jahr entdeckte Kolumbus, der im Dienst Isabellas stand, Amerika und die Vertreibung der Juden aus Spanien begann. 1502 wurden auch die Mauren vertrieben, die sich nicht zum Christentum bekehren lie
Nach dem Tod der K
nigin am 26. November 1504 in Medina del Campo gelangte die Krone an ihre Tochter Johanna die Wahnsinnige.
CIsabella II. (1830 bis 1904)
Parteik
mpfe und Aufst
nde erf
llten ihre Regierungszeit.
Die am 10. Oktober 1830 in Madrid geborene Tochter Ferdinands VII. wurde schon mit drei Jahren als spanische K
nigin proklamiert. Ihre Mutter Maria Christina f
hrte bis 1841 die Regentschaft. Schon damals mu
te der Thronanspruch ihres Onkels Don Carlos im ersten Karlistenkrieg (1833-40) abgewehrt werden.
Auch beim Karlistenaufstand von 1849/50 konnten sich die Anh
nger Isabellas behaupten, aber Unruhen und Krisen dauerten an. Die heftigen Parteik
mpfe zwischen Konservativen und Liberalen hatten st
ndige Kabinettswechsel zur Folge. Schlie
lich zwang ein Aufstand der Flotte die trotz ihres freiz
gigen Lebenswandels beim Volk beliebte K
nigin 1868 zur Flucht nach Frankreich.
Zwei Jahre sp
ter verzichtete Isabella II. zugunsten ihres Sohnes Alfons XII. auf den Thron.
Sie starb am 9. April 1904 in Paris.
CWashington Irving (1783 bis 1859)
Der amerikanische Romantiker wurde in Europa gepr
Der am 3. April 1783 in New York geborene Irving, studierte Jura, war nach dem Bankrott des v
terlichen Gesch
fts jedoch gezwungen, von seiner eigentlichen Begabung, dem Schreiben, zu leben. Mehrere Aufenthalte in Europa, 1804-06, 1815-32 und 1842-45 als Gesandter in Madrid, beeinflu
ten Form und Themenwahl seiner Werke.
Als sein gelungenstes Werk gilt "Gottfried Crayons Skizzenbuch" (1819/20). Es enth
lt Familienszenen und in amerikanische Umgebung
bertragene deutsche Sagenthemen. Irving war der erste vielgelesene Repr
sentant der amerikanischen Literatur in Europa. Seine Erz
hlungen "Rip Van Winkle" und "Die Sage von der schl
pfrigen Schlucht" gelten als Vorl
ufer der modernen amerikanischen Kunstgeschichte.
In Spanien schrieb er B
cher
ber Kolumbus und die Alhambra. Irving, der auch die Pseudonyme Diedrich Knickerbocker und Geoffrey Crayon benutzte, starb am 28. November 1859 bei Tarrytown, New York.
CAugust Wilhelm Iffland (1777 bis 1814)
Der Publikumsliebling im Theaterleben seiner Zeit.
Der am 19. April 1758 in Hannover geborene Schauspieler begann seine Karriere 1777 am Gothaer Hoftheater. 1770 kam er an das Mannheimer Nationaltheater, wo er als Franz Moor an der Urauff
hrung von Schillers "R
uber" einen seiner gr
ten Erfolge feierte. 1796 wurde er als Theaterdirektor nach Berlin berufen und war von 1811 bis zu seinem Tod am 22. September 1814 Generaldirektor des Berliner Nationaltheaters.
Iffland vertrat nicht die in Weimar gepflegte deklamatorische Sprechweise, sondern legte den Hauptakzent auf publikumswirksame Effekte, lebhafte Gestik, aufwendige Dekoration und pr
chtige Kost
me. Seine trivialdramatische Spielgestaltung lebte von einem r
hrseligen Pathos und einfachen Spannungseffekten.
In 65 geschickt aufgebauten St
cken traf er genau den Zeitgeschmack. Sein Erfolgsrezept hat der neben Kotzebue meistgespielte B
hnenautor der Goethezeit in "Theorie der Schauspielkunst er
rtert".
WGAugustus (63 vor Christus bis 14)
ndete das "Goldene Zeitalter" Roms.
Der erste r
mische Kaiser, am 23. September 63 vor Christus als Gaius Octavius geboren, wurde von seinem Gro
onkel Caesar, der ihn schon fr
rderte, testamentarisch adoptiert und zum Haupterben eingesetzt. In seinem Kampf um dieses Erbe unterst
tzte er zun
chst den Senat gegen Antonius, schlo
aber 43 mit diesem und Lepidus das 2. Triumvirat zur Ausschaltung aller Gegner. Im anschlie
enden Kampf um die Alleinherrschaft konnte er 36 Lepidus verdr
ngen und die westliche Reichsh
lfte unter seine Kontrolle bringen. Im Konflikt mit Antonius brachte er es dahin, da
der Senat der K
nigin Kleopatra den Krieg erkl
rte.
Der Sieg in der Seeschlacht von Actium (31) und der Tod des Antonius (30) machten ihn zum Alleinherrscher. Obwohl Augustus dem Senat formell seine Ausnahmegewalten zur
ckgab, blieb er der erste Mann im Staate (Princeps), was sich in dem 27 verliehenen Beinamen Augustus manifestierte. Die langj
hrige Bekleidung des Konsulats und die sukzessive
bernahme aller Schl
sselpositionen kennzeichneten den
bergang von der Republik zum r
mischen Kaisertum (Prinzipat).
Augustus sorgte im Inneren f
r eine umfassende Friedensordnung (Pax Romana), die der Rechtssicherheit und dem Wohlstand verpflichtet war, w
hrend seine Kriege in Spanien, an Rhein und Donau der Abrundung der Reichsgrenzen dienten - wobei allerdings die Elbgrenze infolge der Niederlage des Varus nicht gehalten werden konnte. Die Regelung seiner Nachfolge war von Tragik
berschattet. Nach dem Tod aller pr
sumtiven Erben mu
te er schlie
lich Tiberius adoptieren. Augustus starb am 19. August 14 nach Christus in Nola. Er wurde unter die Staatsg
tter erhoben und blieb Vorbild f
r alle k
nftigen Kaiser. In dem nach ihm benannten "Augusteischen Zeitalter" erlebten r
mische Kunst und Kultur ihren ersten H
hepunkt.
BOdoaker (ca. 430 bis 493)
Das Ende des Westr
mischen Kaiserreichs.
Odoaker, um 430 nach Christus geboren, war der Sohn eines Skirenf
rsten am Hofe des Hunnenk
nigs Attila, stand seit 469/70 als F
hrer germanischer S
ldner im Dienste Westroms, von dem er 475 ein Drittel des italienischen Grundbesitzes forderte.
Nachdem ihn seine Truppen zum K
nig Italiens ausgerufen hatten, setzte Odoaker 476 den Kaiser Romulus Augustulus ab, womit das Ende des Westr
mischen Reiches gekommen war. Im Jahr darauf gewann er Sizilien von den Vandalen. Doch der Vormarsch der Ostgoten unter Theoderich dem Gro
en setzte seinem K
nigtum ein Ende: Nach der Niederlage von Verona im Jahr 489 und der
bergabe Ravennas wurde Odoaker von Theoderich am 15. M
rz 493 ermordet.
DJacques Offenbach (1819 bis 1880)
Er machte die Operette popul
Jacob Offenbach wurde am 20. Juni 1819 als Sohn eines j
dischen Kantors in K
ln geboren und ging mit 14 Jahren nach Paris, wo er nach kurzem Besuch des Konservatoriums Violoncellist an der Op
ra Comique wurde. Durch Friedrich von Flotow in die Pariser Salons eingef
hrt, gab er dort virtuose St
cke, sentimentale Romanzen, lustige Walzer und Arrangements von Opernarien zum besten.
1850 wurde Offenbach Kapellmeister am Th
tre-Fran
ais, und f
nf Jahre sp
ter er
ffnete er seine eigene B
hne "Bouffes Parisiennes", an der er "Musiquettes" (Singspiele) auff
hrte. 1858 entstand sein erstes abendf
llendes Werk, die Operette "Orpheus in der Unterwelt". Parodie der Oper, Travestie der Mythologie und satirische Gesellschaftskritik waren seither seine Erfolgsrezepte.
1864 folgte "Die sch
ne Helena", 1866 "Blaubart" und "Pariser Leben". Insgesamt schuf Offenbach 102 B
hnenst
cke. Sie zeichnen sich durch eing
ngige Melodien und z
ndene Rhythmen aus. Nach dem Sturz des Kaiserreichs verbla
te Offenbachs Ruhm. Von Krankheit gezeichnet, komponierte er als letztes Werk die Oper "Hoffmanns Erz
hlungen". Er starb am 5. Oktober 1880 in Paris.
NESir Laurence Olivier (1907 bis 1989)
Ein gro
er Theater- und Filmschauspieler.
Olivier wurde am 22. Mai 1907 in Dorking, Surrey, geboren und machte sich schon fr
h einen Namen, als ausgezeichneter Shakespeare-Darsteller. Obwohl er seit 1929 auch beim Film, zeitweilig sogar in Hollywood, arbeitete, blieb er dem Theater immer treu.
1937 ging er zur Old Vic Company, deren Kodirektor er seit 1944 war. 1963 wurde er Leiter des National Theatre in London. Wirkliche Erfolge als Filmdarsteller feierte Olivier ab 1939, etwa in "St
rmische H
hen" (1939) und "Rebecca" (1940), Hitchcocks erstem Hollywoodfilm.
Er selbst produzierte und inszenierte einige der besten Shakespeare-Adaptionen, f
r das Kino, darunter "Hamlet" (1948), "Richard III." (1955) und "Othello" (1965). Dar
ber hinaus zeigte er sich in zahlreichen, sehr unterschiedlichen Filmen als
beraus vielseitiger Darsteller, unter anderem in der ebenfalls von ihm inszenierten Kom
die "Der Prinz und die T
nzerin" (1957) mit Marylin Monroe. 1940-60 war er mit der Schauspielerin Vivian Leigh verheiratet, mit der er nicht im Film, aber auf der B
hne zusammenarbeitete.
1947 wurde er geadelt, sp
ter wurde aus Sir Olivier Lord Olivier. Bis ins hohe Alter war er ein gefragter Schauspieler, vor allem seiner ungew
hnlich sch
nen und ausdrucksstarken Stimme wegen. Er starb am 11. Juli 1989 in London.
@Aristoteles Onassis (1906 bis 1975)
Eigent
mer einer der gr
ten privaten Flotten der Erde.
Onassis wurde am 15. Januar 1906 im t
rkischen Izmir als Sohn einer wohlhabenden griechischen Familie geboren. Als die Griechen 1922 aus Anatolien vertrieben wurden, emigrierte er mit ein paar hundert Dollar in der Tasche
ber Griechenland nach Argentinien, wo er das Tabakhandelsgesch
ft seiner Familie reorganisierte.
1928 wurde Onassis griechischer Konsul in Buenos Aires. Vier Jahre sp
ter begann er mit dem Aufbau eines Reedereikonzerns, indem er sechs kanadische Schiffe kaufte. Im II. Weltkrieg hatte er bereits eine Flotte von 46 Frachtern und Tankern, die er gegen gutes Geld den Alliierten zur Verf
gung stellte; 1971 waren es rund 100 Schiffe mit 1,25 Millionen Bruttoregistertonnen.
Der Pr
sident und Mitinhaber von 30 Schiffahrtsgesellschaften, die unter f
nf Flaggen fuhren, stieg auch erfolgreich in das Banken- und Immobiliengesch
ft ein, war Eigent
mer der griechischen Luftverkehrsgesellschaft "Olympic Airways S.A." und einer Reihe von Spielbanken.
1968 brachte ihn die Ehe mit Jacqueline Kennedy in die Schlagzeilen. Ona'
ssis starb am 15. M
rz 1975 in Paris
)EMax Oph
ls (1902 bis 1957)
Er charakterisierte sein Leben und Werk als "Spiel im Dasein".
Der Regisseur wurde am 6. Mai 1902 in Saarbr
cken als Sohn der angesehenen Kaufmannsfamilie Oppenheimer geboren. Sein Pseudonym nahm er im Alter von 18 Jahren an, als er beschlo
, Schauspieler zu werden. 1930 ging er zum Berliner Rundfunk und kam durch seine T
tigkeit als Dialogregisseur zum Film.
r die UFA drehte er vier Spielfilme, darunter seine ber
hmte Version von Smetanas Oper "Die verkaufte Braut" (1932) mit Karl Valentin. Nach dem Reichstagsbrand 1933 floh er mit seiner Familie nach Frankreich, 1940 emigrierte er in die USA. Hier entstanden unter anderem "Brief einer Unbekannten" (1948) und "Gefangen" (1949). Aber erst als er 1949 nach Frankreich zur
ckkehrte, fand er zu der ihm eigenen Poesie zur
ck. Hier entstanden "Der Reigen" (1950), "Pl
sir" (1952), "Madame de ..." (1953) und "Lola Montez" (1955), sein letzter Film.
Er starb am 26. M
rz 1957 in Hamburg. Oph
ls gilt als einer der visuellsten Filmregisseure; seine poetischen Meisterwerke sind wie nach musikalischen Partituren gewirkt, ein Zusammenspiel von brillianter Kameraf
hrung und Photographie mit sorgf
ltig ausgew
hlten Dekors und mehr als nur untermalender Musik, das sich trotz perfekter Technik immer dem Spiel der Darsteller unterordnet.
CRobert Oppenheimer (1904 bis 1967)
Der "Vater" der Atombombe.
Zutiefst erschrak der geniale amerikanische Physiker Oppenheimer, als er 1945 den "Erfolg" seiner jahrelangen Arbeiten sah: Zigtausende starben in Hiroshima und Nagasaki beim Abwurf der ersten Atombomben. Darf der Mensch was er kann, oder wird es ihm ergehen wie Goethes "Zauberlehrling"?. Diese Frage lie
ihn fortan nicht mehr los. Oppenheimer, am 22. April 1904 in New York geboren, 1929 Professor an der University of California geworden, war 1943 mit der Leitung des "Manhattan Projects" betraut worden, dem Unternehmen zum Bau erster Kernwaffen in Los Alamos.
Nach dem Schock weigerte er sich, f
r die USA nun auch die Wasserstoffbombe zu entwickeln, und geriet in Kommunismusverdacht, der nach inquisitorischen Verh
ren zum Ausschlu
Oppenheimers von allen weiteren Geheimprojekten f
hrte. Erst 1963 rehabilitierte Pr
sident Kennedy den Wissenschaftler, der am 18. Februar 1967 in Princeton, New Jersey starb.
rDCarl Orff (1895 bis 1982)
Sein Ziel: die Einheit von Ton, Sprache und Bewegung.
Der am 10. Juli 1895 geborene M
nchener Komponist studierte an der Musikakademie seiner Heimatstadt. Nach mehrj
hriger T
tigkeit als Kapellmeister in Mannheim und Darmstadt kehrte er nach M
nchen zur
ck, wo er 1924 sein musikp
dagogisches Wirken an der G
nther-Schule f
r Gymnastik und Tanz begann.
Aus dieser Lehrt
tigkeit entstand das "Orff-Schulwerk", das die musikalische Erziehung weltweit revolutionieren sollte. 1937 wurden seine "Carmina Burana" in Frankfurt am Main uraufgef
hrt. Mit dieser Vertonung weltlicher Ges
nge des Mittelalters hatte Orff endlich zu seiner eigenen Musiksprache gefunden, so da
er alle seine fr
heren Werke zur
ckzog.
Kennzeichnend f
r "Carmina Burana" und die folgenden B
hnenwerke (u.a. "Die Kluge", 1943; "
dipus der Tyrann", 1959) sowie die Adaptionen vorklassischer Opern (u.a. Monteverdis "Orfeo", 1941) sind einfache Harmonien, Rythmen und hypnotische Tonwiederholungen. 1950 bis 1960 leitete Orff die Meisterklasse f
r Komposition an der M
nchener Musikhochschule.
Er starb am 29. M
rz 1982 in Die
en am Ammersee
DGeorge Orwell (1903 bis 1950)
Er warnte mit seinen Romanen vor dem totalen
berwachungsstaat.
Orwell, der eigentlich Eric Blair hie
, wurde am 23. Januar 1903 in Motihari in Bengalen geboren. Mit acht Jahren schickten ihn seine Eltern in eine strenge, altmodische Privatschule in Eastborne.
ber seine Leiden unter pr
gelnden Lehrern und unsolidarischen Mitsch
lern schrieb er eine Autobiographie mit dem ironischen Titel "Such, such were the joys". Nach dem Schulabschlu
am renommierten Eton College ging er als Offizier nach Burma, schied aber aus Protest gegen die imperialistische Politik Englands 1927 aus der Armee aus und begann zu schreiben.
Fast zehn Jahre lebte Orwell unter schwierigen materiellen Bedingungen und arbeitete als Geschirrsp
ler und Aushilfslehrer. Voller Idealismus zog er 1936 als Freiwilliger in den Spanischen B
rgerkrieg. Nach einer schweren Verwundung mu
te er Spanien 1937 auf der Flucht vor der kommunistischen Polizei verlassen, die den stalinistischen Terror bis in die Internationalen Brigaden hineintrug.
Diese Erfahrung verarbeitete er in "Animal Farm" (1945), einer Satire auf den Sowjetkommunismus und in dem antiutopistischen Roman "1984" (1948). Seit 1947 schwer lungenkrank, starb er am 21. Januar 1950 in London.
CJohann Friedrich Overbeck (1789 bis 1869)
Hauptvertreter der Nazarener.
Der am 3. Juli 1789 in L
beck geborene Maler ging 1806 an die Wiener Kunstakademie und gr
ndete dort 1809 mit Gleichgesinnten den Lukasbund. Den romantisch gesinnten jungen K
nstlern ging es um eine religi
se Erneuerung der Kunst; D
rer und der junge Raffael waren ihre Leitbilder.
Nach dem Bruch mit der Akademie zogen die Genossen 1810 nach Rom, wo sie sich in dem ehemaligen Kloster San Isidoro niederlie
en und wegen ihrer Haartracht den Spottnamen Nazarener erhielten. Zusammen mit seinen K
nstlerfreunden schuf Overbeck, der 1818 zum Katholizismus
bertrat, die Freskenzyklen in der Casa Bartholdy und in der Villa Massimo.
Frisches Naturgef
hl und zarte Empfindungen zeichnen besonders seine fr
hen Bildnisse und Zeichnungen aus, weichen in sp
teren Werken jedoch mehr und mehr akademischer Gl
tte und Idealit
t. Overbeck starb am 12. November 1869 in Rom.
_DRobert Owen (1771 bis 1858)
Der Sozialreformer gab dem Arbeiterproletariat die Menschenw
rde zur
Im walisischen Newtown am 14. Mai 1771 geboren, fing Owen als Buchhalter in einem kleinen Laden an und wurde schon mit 19 Jahren Gesch
hrer einer gro
en Baumwollfabrik in Manchester. 1794 gr
ndete der begnadete Gesch
ftsmann seine eigene Textilfirma, die f
nf Jahre sp
ter auch die Webereien seines Schwiegervaters David Dale
bernahm.
Schon bald kamen ihm die sozialen Probleme der Industriegesellschaft zum Bewu
tsein. In diesen Fabriken arbeiteten 2.000 Menschen, darunter 500 Kinder, unter menschenunw
rdigen Bedingungen. Owen begann damit, sich um eine bessere Unterkunft und Versorgung seiner Arbeiter zu k
mmern. W
hrend des amerikanischen Baumwollembargos 1807 zahlte er ihnen den Lohn weiter, obwohl die Fabrik f
r vier Monate schlie
en mu
Von seinen Partnern aus der Firma hinausgedr
ngt, gr
ndete er mehrere Modellunternehmen, ver
ffentlichte seine Ideale als Buch unter dem Titel "A New View of Society" (1813) und engagierte sich auch sozialpolitisch. Er starb in Newtown am 17. November 1858.
CFranz Xaver Gabelsberger
(1789 bis 1849)
Er erfand die Kurzschrift.
Gabelsberger wurde am 9. Februar 1789 in M
nchen geboren. Nach Besuch des Gymnasiums machte er eine Lehre bei Alois Senefelder und ging dann als Kanzlist und Ministerialsekret
r in den Staatsdienst. Seine Versuche, die Schreibgeschwindigkeit der Sprechgeschwindigkeit anzupassen , f
hrten schlie
lich zur Erfindung einer neuen Schnellschrift. mit der Gabelsberger 1819 erstmals als Parlamentsstenograph, der die Reden im Wortlaut wiedergab,
berzeugte.
Der Staat zahlte ihm j
hrlich 1.000 Taler, um seine Kurzschrift weiterzuentwickeln - und mit diesem Geld gab er auch seine "Anleitung zur deutschen Redezeichenkunst oder Stenographie" im Jahre 1843 heraus. Seine Erfindung war die Vorstufe zur heute gebr
uchlichen Einheitskurzschrift.
Gabelsberger erfand auch eine Rechenmaschine und entwickelte den elektrischen Telegraphen weiter. Er starb am 4. Januar 1849 in M
nchen.
ICJean Gabin (1904 bis 1976)
Wurde zum Au
enseiter schlechthin.
Der Filmschauspieler, der eigentlich Alexis Montcorg
, wurde durch die Darstellung harter, pessimistischer, doch oftmals kauziger Charaktere zum Leinwandidol. Geboren am 17. Mai 1904 in Paris und zun
chst Statist wie T
nzer, stie
Gabin 1930 zum Film. "Chacun sa dance", "Paris-B
guin", "coeur de Lilas" hie
en seine ersten Filme.
Zusehends profilierte sich Gabin als zugekn
pfter, blonder Mann. Nach 1945 wurde er in Filmen wie "French Can Can", "Napoleon" oder als betagter Stadtstreicher in "Im Kittchen ist kein Zimmer frei" zu einem der bekanntesten Filmschauspieler der Welt.
Bei den 12. Internationalen Filmfestspielen in Berlin erhielt er den Silbernen B
ren. Der Mime des Kommissars "Maigrait" starb auf seinem Landsitz in Neuilly-sur-Seine am 15. November 1976.
CJuri Alexejewitsch Gagarin
(1934 bis 1968)
Der erste Mensch im Weltall.
"Mein Traum war, Flieger zu werden", erz
hlte Gagarin, der am 9. M
rz 1934 als Sohn eines Bauern in dem Dorf Kluschino bei Smolensk geboren wurde. Nach dem Besuch der Mittelschule, einer Berufsausbildung als Gie
er und einem Studium am Industrietechnikum in Saratow erf
llte sich 1957 sein Kindheitstraum:
Er erhielt eine milit
rische Ausbildung zum D
senpiloten der sowjetischen Luftwaffe, wurde anschlie
end in den Kreis der Kandidaten zur Astronautenausbildung aufgenommen. Am 12. April 1961
berraschte die Sowjetunion nach dem Sputnikschock von 1957 zum zweiten Mal die Welt
ffentlichkeit.
Sie lie
verlautbaren, Major Gagarin habe soeben in 89 Minuten als erster Mensch mit dem Raumschiff "Wostok" die Erde umkreist. Die Fliegerei wurde Gagarin jedoch zum Verh
ngnis: Am 27. M
rz 1968 kam er bei einem Trainingsflug ums Leben.
;FGalileo Galilei (1564 bis 1642)
Er ver
nderte radikal das Weltbild der Menschheit.
Galilei wurde am 15. Februar 1564 in Pisa geboren. Er studierte drei oder vier Jahre Medizin und Philosophie, bis er sich f
r das Studium der Mathematik und Naturwissenschaften entschied. Mit 26 Jahren wurde er Mathematikprofessor in Pisa. Seine Liebe zum Experiment und seine kritische Haltung zu Aristoteles entwickelte sich hier.
1592 ging er als Professor f
r Mathematik und Physik nach Padua. 1609, das Jahr, in dem Johannes Kepler seine beiden ersten Gesetze
ber die Planetenbahnen ver
ffentlichte, konstruierte Galilei - nach Angaben aus Holland - ein Fernrohr. Er entdeckte die Jupitermonde, die Saturnringe, die Mondgebirge und die Sonnenflecken.
Die Entdeckungen, die ihm sein "Teufelsinstrument" erlaubte, banden ihn endg
ltig an die Lehre des Kopernikus, die er etwas vereinfacht
bernahm. Sein Eintreten f
r diese Lehre brachten ihn in Konflikt mit der Inquisition. Er wurde nach Rom zitiert, verh
rt und in Haft gehalten. Man drohte ihm die Folter an - Galilei widerrief seine Lehre und schwor ihr ab.
Theoretisch blieb er bis zu seinem Tode ein Gefangener der Inquisition - allerdings ohne Kerker und Ketten. 1633 gestattete ihm der Papst, sich auf sein Landgut Arcetri zur
ckzuziehen. Hier schuf er sein eigentliches Hauptwerk, die Fall- und Tr
gheitsgesetze.
Galilei wurde zum Vater der "klassischen Physik". Seine eigentliche Leistung besteht darin, da
er das Experiment als wesentliches Mittel zur Erkenntnis von "Naturgesetzen" erkannte. Er starb am 8. Januar 1642 in Arceti bei Florenz.
CLuigi Galvani (1737 bis 1798)
Wegbereiter der Elektrochemie.
Galvani wurde am 9. September 1737 in Bologna geboren und war Professor f
r Anatomie an der dortigen Universit
t. 1780 entdeckte er bei einem Versuch, da
sich pr
parierte Froschmuskeln zusammenziehen, wenn sie mit zwei verschiedenen Metallen, die miteinander leitend verbunden sind, in Kontakt gebracht werden.
Galvani hat dieses Ph
nomen als Elektrizit
t beurteilt und daraus spekulativ geschlossen, da
Elektrizit
t die Lebenskraft bewirke. Nach Galvanis Tod am 4. Dezember 1798 f
hrte Volta dessen Experimente weiter und fand das Prinzip der Batterie. Zur Erinnerung an Galvani wird heute die Gesamtheit der elektromagnetischen Erscheinungen, die auftreten, wenn sich verschiedenartige Stoffe ber
hren Galvanismus genannt.
MEDom Vasco da Gama (1469 bis 1524)
Verwirklichte einen jahrhundertealten Traum.
Der portugiesische Seefahrer, um 1469 in Sines geboren, schuf durch die Entdeckung des Seeweges nach Indien die Voraussetzungen f
r das portugiesische Kolonialreich in Indien und Ostafrika sowie f
r die gewaltige Ausdehnung des europ
ischen Seehandels.
Im Auftrag Manuels I. von Portugal verlie
er 1497 mit vier Schiffen Lissabon, um auf dem Seeweg nach Indien zu gelangen. Er umsegelte das Kap der Guten Hoffnung und erreichte
ber Mo
ambique und Mombasa am 20. Mai 1498 Calicut an der vorderindischen Westk
Handelsvertr
ge wurden jedoch durch arabische H
ndler, die die portugiesische Konkurrenz f
rchteten, unterbunden. Bei seiner R
ckkehr nach Lissabon wurde Vasco da Gama zum Grafen von Vidigueira und zum Admiral der Indischen Meere ernannt. Auf seiner zweiten Reise (1502-04) legte er in Ostafrika St
tzpunkte an, lie
den Widerstand der arabischen H
ndler r
cksichtslos zusammenschie
en und erzwang Handelsvertr
ge, die Portugal das Monopol im europ
ischen Gew
rzhandel sicherten.
Durch seine Beteiligung an diesen Vertr
gen wurde er einer der reichsten M
nner seiner Zeit. Zum "Vizek
nig" ernannt, ging da Gama zur Niederschlagung neuer Unruhen 1524 nach Indien zur
ck. Hier starb er Weihnachten 1524 im Kampf mit einem feindlichen portugiesischen Statthalter.
DIndira Gandhi (1917 bis 1984)
Sie wurde ein Opfer der ethnischen Konflikte im Vielv
lkerstaat Indien.
Die Tochter des indischen Premierministers Jawaharlal Nehru wurde am 19. November 1917 in Allahabad geboren. Sie trat 1938 dem indischen Nationalkongre
bei und wurde 1959 dessen Pr
sidentin. 1946-64 enge Mitarbeiterin ihres Vaters, war sie 1964-66 Informationsministerin.
1966 wurde sie Ministerpr
sidentin des bev
lkerungsreichen mittelasiatischen Staates und zugleich Vorsitzende der Kongre
partei. 1977 trat sie nach einer Wahlniederlage von dem Posten zur
ck. Obwohl ihr der Vorwurf der Korruption und des Machtmi
brauchs gemacht wurde, gelang ihr 1980 ein gl
nzendes Comeback.
Ihre Partei erreichte im Kongre
eine Zweidrittelmehrheit. Seit 1983 war Indira Gandhi die Sprecherin der blockfreien Staaten. Obwohl sie 1971 einen Freundschaftsvertrag und 1973 einen Vertrag
ber wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Sowjetunion schlo
, bestanden die guten Beziehungen Indiens zum Westen fort.
Indira Gandhi wurde am 31. Oktober 1984 von zwei Mitgliedern ihrer Leibwache, die der Religionsgemeinschaft der Sikhs angeh
rten, in der Hauptstadt Neu-Delhi erschossen. Nachfolger wurde ihr Sohn Rajiv Gandhi.
4FMohandas Karamchand Gandhi
(1869 bis 1948)
mpfte gewaltlos f
r die Unabh
ngigkeit seines Landes.
Der auch Mahatma, das hei
t "dessen Seele gro
ist", genannte indische Politiker, geboren am 2. Oktober 1869 in Porbandar (Gujrat), entstammte einer vornehmen Hindufamilie. Gandhi studierte in London Rechtswissenschft und lie
sich dann 1891 in Bombay als Anwalt nieder.
Zwei Jahre sp
ter ging er nach S
dafrika und war bis 1914 der politische F
hrer der dort lebenden indischen Einwanderer. Nach dem I. Weltkrieg wurde er zum erkl
rten Gegner Englands und k
mpfte ab 1920 an der Spitze des Indian National Congress (INC) f
r die Befreiung Indiens von der britischen Kolonialherrschaft.
Gandhi trat f
r den gewaltlosen Kampf durch passiven Widerstand und zivilen Ungehorsam gegen
ber unrechtm
igen Gesetzen ein. Der Versuch einer gewaltlosen Revolution schlug zun
chst fehl, er selbst wurde insgesamt achtmal verhaftet. 1924-37 und 1940-41 amtierte Gandhi als Pr
sident der Allindischen Kongre
partei.
hrend dieser Zeit setzte er sich besonders f
r eine friedvolle Einigung zwischen den rivalisierenden Hindus und Moslems ein, vermochte die Teilung Indiens jedoch nicht zu verhindern. Von den Hindus wurde er wegen seiner tiefen Religi
t und Ehrlichkeit als Heiliger verehrt. Sein sozialpolitisches Ziel war die Steigerung des Lebensstandards der unteren Schichten und die Aufhebung des traditionellen indischen Kastensystems.
Neben anderen B
chern schrieb Gandhi die Autobiographie "Mein Leben". Am 30. Januar 1948 wurde er in Neu-Delhi von einem fanatischen Hindu ermordet.
@Ludwig Ganghofer (1855 bis 1920)
Der Meister des sentimentalen Heimatromans.
Der Schriftsteller, als Sohn eines F
rsters am 7. Juli 1855 in Kaufbeuren geboren, arbeitete zeitweise als Dramaturg und sp
ter als Journalist in Wien. Ab 1895 lebte er als freier Schriftsteller in M
nchen und wurde mit seinen in der liberalen J
Gesinnung des volkst
mlichen Realismus verfa
ten Werken zum erfolgreichsten Heimat- und Bauerndichter.
Die Popularit
t seiner vielgespielten Volksst
cke wie "Der Herrgottschnitzer von Ammergau" (1880) und der zahlreichen Erz
hlungen und Heimatromane aus der oberbayrischen Bergwelt, von denen die bekanntesten "Schlo
Hubertus" (1895) und "Das Schweigen im Walde" (1899) sind, hat sich vor allem sp
terer Verfilmungen wegen bis heute erhalten.
Ihre klischeehaften Handlungen haben die triviale Unterhaltungsliteratur ma
geblich gepr
gt. Ganghofer starb am 24. Juli 1920 in Tegernsee.
DFederico Garcia Lorca (1898 bis 1936)
Einer der bedeutendsten spanischen Lyriker und Dramatiker.
Garcia Lorca wurde am 5. Juni 1898 als Sohn eines Gro
bauern bei Granada geboren. Wenngleich er bereits in jungen Jahren nach Madrid zog und viele Reisen unternahm, blieb seine Dichtung mit ihrer gro
artigen Musikalit
t und Ausdruckskraft von den volkst
mlichen Elementen seiner andalusischen Heimat gepr
So im "Romancero gitano", einer Poesie der Zigeunerwelt mit ihren wilden Leidenschaften. Mit ihm erlebte die spanische Lyrik einen neuen H
hepunkt. In Lorcas dramatischen Werken wirkt der Grundkonflikt von Tradition und Freiheitsdrang und wird an Themen von Liebe und Tod festgemacht.
Mit einer starken poetischen Note erneuerte er die spanische Theaterkunst und brachte sie in einer dramatischen Ausgestaltung der Konflikte, die sich aus dem Gegensatz von Leidenschaft und Schicksal ergeben, zu einem H
hepunkt, wie in der Trag
die "Bluthochzeit" (1933).
Zu Beginn des Spanischen B
rgerkrieges wurde Garcia Lorca am 19. August 1936 von einem Falangistenkommando erschossen. Die genauen Umst
nde, die zu seinem Tod f
hrten, wurden niemals gekl
IPaul Gauguin (1848 bis 1903)
Bahnbrecher der modernen Kunst.
Wie sein Freund van Gogh kam Gauguin erst sp
t zur Malerei. Drei Jahre nach seiner Geburt am 7. Juni 1848 in Paris veranla
te der Staatsstreich Napoleons III. die Familie Gauguin zur Emigration nach Peru. Der Vater starb auf der
berfahrt, und die Mutter kehrte 1855 mit ihren Kindern nach Frankreich zur
Nach seiner Schulzeit trat Gauguin in die Marine einund bereiste die ganze Welt, arbeitete ab 1871 als B
rsenmakler und Spekulant und heiratete die D
nin Mette Sophie Grad, mit der er f
nf Kinder hatte.Sein Freund und Arbeitskollege Emile Schuffenecker, ein Hobbymaler, brachte ihn zur Malerei und entdeckte sein au
ergew
hnliches Talent.
Von da ab war Gauguin von dem Gedanken besessen, Maler zu werden, und gab trotz der Proteste seiner Frau 1883 seinen Beruf auf. Mette verlie
ihren trotz kleinerer Anfangserfolge bald v
llig mitellosen Mann und zog mit den Kindern nach Kopenhagen.
Gaugin schlo
sich den Impressionisten an, ging 1886 erstmals nach Pont-Aven in die Bretagne, wo sich eine K
nstlerkolonie gebildet hatte, und schiffte sich ein Jahr sp
ter zusammen mit Charles Laval nach Martinique ein, doch Geldmangel zwang ihn zur R
ckkehr.
1887
nderte sich sein Stil. Zur
ck in Paris, sagte er sich vom Impressionismus mit seiner Aufl
sung der Formen und seinem Naturalismus los und formulierte gemeinsam mit Emile Bernard die Theorie der "Synthese", die er bei einem erneuten Aufenthalt in Pont-Aven erstmals umsetzte. Durch Konturen begrenzte Farbfl
chen ohne Schatten und ornamental stilisierte Formen kennzeichnen seither seine Bilder.
1888 ging er zu van Gogh nach Arles, der eine K
nstlerkolonie gr
nden wollte, doch schon nach wenigen Wochen lie
en ihn un
berwindliche Spannungen und der Zusammenbruch seines Freundes in die Bretagne zur
ckkehren. Dort entstand unter anderem sein "Gelber Christus". 1891 versteigerte Gauguin 30 Gem
lde und schiffte sich von dem Erl
s nach Tahiti ein.
Weitab von der Zivilisation fand er hier eine exotische Welt von nat
rlicher Sch
nheit, , die er fortan in seinen Bildern gestaltete: "Ta Matete" (1892, "Nave Mahana" (1896), "Woher kommen wir..." (1897), "Frauen von Tahiti" (1899). 1893 versuchte Gauguin durch eine erneute Versteigerung in Frankreich zu Geld zu kommen, jedoch ohne Erfolg.
Trotzdem fuhr er 1895 endg
ltig zur
ck in die S
dsee. Nach Schwierigkeiten mit den Kolonialbeh
rden auf Tahiti floh er 1901 nach Atuona auf den Marquesas-Inseln, wo er am 8. Mai 1903 starb.
GLord George Gordon Noel Byron (1788 bis 1824)
Der englische Dichter wurde am 22. Januar 1788 als Sohn eines Offiziers in London geboren. Der sensible Baron litt sehr unter dem Geburtsmakel eines verkr
ppelten Fu
es und versuchte dies mit
bersteigerter Eitelkeit und einem verschwenderischen Leben zu kompensieren. Als Student am Trinity College in Cambridge gab er 1805 seinen ersten Gedichtband heraus, der eine vernichtende Kritik erhielt. Seine Antwort darauf war die gl
nzend formulierte Verssatire "Englische Barden und schottische Rezensenten". 1809-11 unternahm er mit seinem Freund Honhouse eine gro
e Mittelmeer- und Orientreise. Ein Jahr daruaf erschienen die beiden ersten Ges
nge von "Junker Harolds Pilgerreise", die ihn
ber Nacht ber
hmt machten: An einem einzigen Tag wurden 18.000 Exemplare verkauft. Er ver
ffentlichte nun in rascher Folge romantische Verserz
hlungen, unter anderem "Der Korsar" (1814) und "Die Belagerung von Korinth" (1816).
Eine enge Freundschaft verband ihn mit Thomas Moore, der 1830 sein erster Biograph wurde. In diese Zeit f
llt die erste seiner zahlreichen Skandalaff
ren. trotz der inzestu
sen Beziehung zu seiner Halbschwester Augusta, einer Tochter des Vaters aus erster Ehe, heiratete er 1815 Anne Isabella Milbanke, die sich ein Jahr sp
ter in einer aufsehenerregenden Scheidung von ihm trennte. Von der Gesellschaft ge
chtet, verlie
Byron England f
r immer. zun
chst traf er am Genfer See mit Shelley zusammen und lebte bis 1823 in Italien. In dieser Zeit vollendet er, getrieben von innerer Unruhe, seinen "Junker Harold" (1818). Ein Jahr zuvor war sein dramatisches Gedicht "Manfred" entstanden und hatte er mit der Arbeit an seinem Hauptwerk "Don Juan", das ein Fragment bleiben sollte, begonnen. Seines exaltierten Lebens
berdr
ssig, ging er 1823 als Freiheitsk
mpfer nach Griechenland. Am Sumpffieber erkrankt, starb er am 19. April 1824 im griechischen Mesolongion.
(GCharles de Gaulle (1890 bis 1970)
Der General und das "Europa der Vaterl
nder."
Der franz
sische Staatsmann Charles de Gaulle wurde am 22. November 1890 in Lille geboren. Er geno
eine Ausbildung auf der Milit
rakademie Saint-Cyr, war seit 1937 Stabsoffizier und wurde am 6. Juni 1940 zum Unterstaatssekret
r Nationale Verteidigung berufen. Von London aus forderte er am 18. Juni 1940 nach der franz
sischen Kapitulation in einer Rundfunkrede zur Fortf
hrung des Krieges auf und erkl
rte sich zum legitimen Repr
sentanten Frankreichs.
Ab 1942 stand er an der Spitze der franz
sischen Exilregierung, die er im Mai 1944 zur Provisorischen Regierung der Franz
sischen Republik erkl
rte. Er amtierte bis 1946 als Staatsoberhaupt und Regierungschef. 1947 gr
ndete er, um eine ausreichende politische Massenbasis zu gewinnen, die Bewegung "Rassemblement du Peuple Fran
ais" (RPF), die er selbst sechs Jahre sp
ter wegen ihres Mi
erfolges wieder aufl
Infolge der durch die Milit
rrevolte in Algier ausgel
sten Staatskrise im Juni 1958 wurde de Gaulle am 21. Dezember desselben Jahres zum Pr
sidenten gew
hlt. In seiner Amtszeit, die nach der Wiederwahl am 9. Dezember 1965 bis zum Jahr 1969 w
hrte, beendete er die K
mpfe in Algerien, unterzeichnete 1963 den Deutsch-Franz
sischen Vertrag
ber die endg
ltige Auss
hnung zwischen den beiden Nachbarl
ndern, strebte eine von den USA unabh
ngige nationale Politik der europ
ischen Staaten an und begann den Aufbau einer franz
sischen Atomstreitmacht (Force de frappe).
Sein politischer F
hrungsstil war autorit
rer Natur und immer gepr
gt von Nationalstolz. Die eigene Position als Staatspr
sident st
rkte er durch Verfassungs
nderungen. Wegen innenpolitischen Problemen trat de Gaulle am 28. April 1969 vorzeitig zur
ck. Er starb am 9. November 1970 in Colombey-les-deux-Eglises.
DHeinrich George (1893 bis 1946)
Seine Stimme ist bis heute unvergessen.
Der popul
re Schauspieler wurde unter dem Namen Heinrich Schulz als Sohn eines Matrosen am 9. Oktober 1893 in Stettin geboren. 1912 begann er seine B
hnenlaufbahn, die ihn zun
chst nach Kolberg, Bromberg und Neustrelitz f
hrte, nach dem I. Weltkrieg dann, aus dem er verwundet heimkehrte, nach Dresden, Breslau, Frankfurt am Main und an das Burgentheater in Wien.
Ab 1922 trat George an Berliner Theatern auf. Unter der Regie von Erwin Piscator, J
rgen Fehling und anderen spielte er volkst
mlich und kraftvoll jene Charakterrollen, die ihn weit
ber Deutschland hinaus ber
hmt gemacht haben: Wallenstein, Faust, G
tz, Falstaff, Franz Moor, Richter von Zalamea und Macbeth.
Beim Publikum erfreute sich der wuchtige Schauspieler. der 1936-44 Intendant am Berliner Schillertheater war, gro
er Beliebtheit auch in Filmen wie "Das unsterbliche Herz" (1939) und "Der Postmeister" (1940). Er
bernahm Rollen in NS- Propagandafilmen ("Jud S
", 1940, "Kolberg", 1945).
George wurde deshalb nach dem Krieg von der sowjetischen Besatzung verhaftet und starb am 26. September 1946 im Internierungslager Sachsenhausen.
DPaul Gerhardt (1607 bis 1676)
Ein entschiedener Gegner des Toleranzedikts.
Der Dichter wurde am 12. M
rz 1607 in Gr
fenhainichen, Sachsen, geboren. Gerhardts Dichtung war gepr
gt von seiner tiefen Fr
mmigkeit und seinem starken Gottvertrauen, selbst w
hrend der Schrecknisse des Drei
hrigen Krieges. Zwischen 1648 und 1656 entstanden viele ber
hmte, noch heute gebr
uchliche Lieder, darunter "O Haupt voll Blut und Wunden", "Befiehl du meine Wege", "Nun ruhen alle W
lder" und "Geh aus, mein Herz, und suche Freud".
Ab 1657 Pfarrer an der Nikolaikirche in Berlin, wandte sich der treue Lutheraner Gerhardt dagegen, da
der Gro
e Kurf
rst Friedrich Wilhelm aus politischen Gr
nden (wie der Integration der Hugenotten) die evangelische Union anstrebte, und weigerte sich, 1664 das Toleranzedikt zu unterschreiben.
Aus diesem Grund verlor er 1666 sein Amt, mu
te als Hauslehrer arbeiten und erhielt erst 1669 eine neue Pfarrstelle in L
bben, Spreewald, wo der nach Luther wohl bedeutendste Dichter protestantischer Kirchenlieder am 27. Mai 1676 starb.
EGeorge Gershwin (1898 bis 1937)
Brachte den Jazz in die Konzerts
Gershwin wurde am 26. September 1898 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren und wuchs in
rmlichen Verh
ltnissen auf. Eine planm
ige klassische Musikausbildung erhielt er zwar nicht, arbeitete dennoch zun
chst als Berufsmusiker, ehe er sich als Komponist von Unterhaltungsmusik und Jazz einen Namen machte.
Nachdem 1919 sein erstes vollst
ndiges B
hnenst
ck, die Revue "La Lucille", aufgef
hrt wurde, begann er sich der symphonischen Musik zuzuwenden, ohne jedoch den Jazz, der ihn ern
hret, dar
ber zu vergessen. So gelang ihm 1924 der gro
e Durchbruch mit seiner "Rhapsodie in Blue", in der er symphonische Prinzipien mit Jazzelementen koppelte. Er schrieb auch weiterhin popul
hnenst
cke, Songs und Filmmusiken, meist zu Texten seines Bruders Ira.
Gershwin, war stets von Zweifeln an seinem K
nnen geplagt und fuhr 1928 mit dem Ziel nach Europa, seine Ausbildung bei Ravel und Strawinsky zu vervollkommnen. Statt dessen wurde die Reise f
r ihn zu einem Triumphzug. Von ihr brachte er seine Fantasie "Ein Amerikaner in Paris" mit zur
Sein gr
tes Werk wurde jedoch die Negeroper "Porgy and Bess", die nach dem Roman von Du Bose Heyward entstand und in der er mehr denn je traditionelle schwarze Musik, Jazz und europ
ische Musik miteinander verschmolz. Der Titel "Summertime" wurde eine der erfolgreichsten Nummern der Jazzgeschichte.
Gershwin starb am 11. Juli 1937 in Beverly Hills in Kalifornien.
DHenri de Toulouse-Lautrec
(1864 bis 1901)
Sein Thema war das Paris der Dirnen und K
nstler.
ltestem franz
sischen Adel stammend, wurde Toulouse-Lautrec am 24. November 1864 in Albi geboren. Zwei Unf
lle in der Kindheit f
hrten dazu, da
er als Kr
ppel durchs Leben gehen mu
te. Nach privaten Studien zog er an die Pariser Akademie.
Seit 1866 lebte er auf dem Montmartre, dem K
nstlerrefugium der Seinemetropole. Starke Eindr
cke empfing er von Degas sowie von japanischen Holzschnitten, die einen gro
en Einflu
auf seine Kompositionen aus
bten. Wesentlich waren auch die Begegnungen mit van Gogh und Gaugin.
Henri de Toulouse-Lautrec fand die Themen seiner Gem
lde und Lithographien im Leben und Treiben der Pariser Vergn
gungsst
tten, der Caf
s, Cabarets, Bars, Theater, Zirkusse, Rennpl
tze und Bordelle der Belle Epoque. Er portraitierte Dirnen, T
nzerinnen und S
nger wie den ber
hmten Chansonnier Aristide Bruant. Durch seinen exzessiven Lebenswandel ruinierte der Maler seine ohnehin angeschlagene Gesundheit.
Er starb am 9. September 1901 auf Schlo
Malrom
in der Gironde. Seinen Nachla
vermachte er der Heimatstadt Albi, die ihm ein eigenes Museum einrichtete.
CJean Paul Getty (1892 bis 1976)
Der gro
e Kunstliebhaber unter den amerikanischen Milliard
Am 15. Dezember 1892 in Minneapolis geboren, stieg Getty 1914 in die Erd
lfirma seines Vaters ein. Mit brilliantem Gesch
ftssinn baute er die Getty Oil Company zu einem riesigen Konzern aus, der
lkonzessionen in ganz Nordamerika und Arabien besa
und die gr
te Tankerflotte der Welt unterhielt.
Seinen Aufstieg zum reichsten Mann Amerikas hat er in seinem Buch "So macht man Milliarden" beschrieben. Enorme Summen investierte Getty in seine Kunstleidenschaft: 1953 lie
er in Malibu, Kalifornien, das Jean-Paul-Getty-Museum errichten. Er starb am 5. Juni 1976 auf seinem Landsitz Sutton Place in England.
Nur einen Bruchteil seines Verm
gens von etwa 10 Milliarden Dollar vermachte er der Familie.
EJoseph Goebbels (1897 bis 1945)
Das Sprachrohr seines Herrn.
Am 29. Oktober 1897 in Rheydt geboren, f
hlte sich der Buchhaltersohn und Jesuitenz
gling Joseph Goebbels fr
h zu h
herem berufen. Doch der promovierte Gremanist scheiterte zun
chst als Journalist, fand dann in der Entt
uschung 1925 zu NSDAP und nach anf
nglicher Ablehnung zu Hitler, dessen gl
hender Verehrer er wurde.
1926 wurde Goebbels Gauleiter von Berlin und eroberte die "rote" Reichshauptstadt f
r die "Braunen". Nach der Machtergreifung 1933 berief Hitler den begabten Redner und fanatischen Antisemiten zum Minister f
r "Volksaufkl
rung und Propaganda", der im F
hrerstaat fortan die Medien und Meinungen lenkte, die Kultur gleichschaltete, das Klima f
r die
chtung der deutschen Juden schuf und die au
enpolitischen Aktionen seines Herren propagandistisch flankierte.
Im Krieg schlachtete er Siege zu Triumphen des "deutschen Wesens" aus, nutzte Katastrophen wie die zu Stalingrad zu fanatischen Durchhalteappellen und rief am 18. Februar 1943 im Berliner Sportpalast zum "Totalen Krieg" auf, zu dessen Generalbevollm
chtigten ihn Hitler 1941 berief.
Als der "F
hrer" sich l
ngst nicht mehr in der
ffentlichkeit seines zertr
mmerten Reiches zeigte, beschwor Goebbels unerm
dlich den "Endsieg". Kurz vor der "Endniederlage", einen Tag nach dem Selbstmord Hitlers, der ihn noch zum Nachfolger bestimmt hatte, vergiftete Goebbels seine Kinder und nahm sich am 1. Mai 1945 zusammen mit seiner Frau das Leben.
@Johann Wolfgang von Goethe
(1749 bis 1832)
"Das ist f
rwahr ein Mensch gewesen !" (Eigenes Leben).
Wie kein anderer Dichter verstand er es, Leben und Werk zu faszinierender Harmonie auszubilden; vielfach ist sogar gesagt worden, sein gr
tes Kunstwerk sei seine Daseinsform, seine allem Wissen zugeandte universale Pers
nlichkeit, deren Sch
pferkraft nicht allein der Dichtung galt; auch als Philosoph, Kunstkritiker, Naturwissenschaftler und Staatsmann hat er Bedeutendes geleistet:
Johann Wolfgang Goethe (das "von" wurde ihm 1782 verliehen) kam am 28. August 1749 "mittags mit dem Glockenschlage zw
lf" in Frankfurt am Main als Sohn des Kaiserlichen Rats Johann Caspar Goethe und seiner Ehefrau Katharina Elisabeth, geborene Textor, zur Welt.
Nach beh
teter Jugend in verm
gender Familie begann der vorz
glich vorgebildete junge Mann 1765 das Studium der Rechte in Leipzig, f
hlte sich aber schon damals eher zur Dichtkunst hingezogen. Eine Krankheitspause zwang 1768 zur Heimkehr und f
hrte Goethe 1769 nach Stra
burg zum Abschlu
seiner Studien.
Hier lernte er die Pfarrerstochter Friederike Brion kennen und sch
pfte aus der Liebe zu ihr die ersten reifen Gedichte (u
.a. "Willkommen und Abschied") gef
rdert durch die Bekanntschaft mit Herder, der ihn mit dem liedhaften Ton der Volkskunst vertraut machte und damit die Grundlage f
r die Phase des "Sturm und Drang" bei Goethe legte.
Was den Dichter ausmachte, fa
te er damals in die Formel: "...ein warmes, ganz von einer Empfindung volles Herz." Diese Haltung stand auch hinter den nun in rascher Folge erscheinenden Werken, unter denen vor allem das Drama "G
tz" (1771) und der Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers" (1774) zu nennen sind. Frucht einer unerf
llten Lieb, wurde der "Werther" zum Kultbuch einer ganzen Generation und begr
ndete den internationalen Ruhm seines Autors, der inzwischen bestallter Anwalt in Frankfurt und am Reichskammergericht in Wetzlar geworden war.
1775 folgte er einem Ruf des Herzogs Karl August nach Weimar, wo er Ministeraufgaben
bernahm und in hoffnungsloser Liebe zu Charlotte von Stein entbrannte. Viele weitere Werke (u.a. Gedichte wie "An den Mond" oder "Wanderers Nachtlied", die Dramen "Egmont", "Torquato Tasso", "Iphigenie auf Tauris", "Urfaust" sowie der Romanstoff "Wilhelm Meister") reiften heran, fanden aber meist erst ihre Vollendung, als Goethe 1786 (bis 1788) aus der Weimarer Enge nach Italien "floh" und sich vom ungest
men Dichter der Geniezeit zum Klassiker wandelte.
Die folgende fruchtbare Epoche war vor allem durch die Freundschaft mit Schiller gepr
gt, dessen idealistische
sthetik die dichterische Produktion Goethes nachhaltig beeinflu
te: das Epos "Hermann und Dorothea" (1797) ebenso wie den ersten Teil des "Faust", das Drama des suchenden und schaffenden Menschen, das erst drei Jahre nach Schillers Tod 1805 vollendet wurde. Gemeinsame Unternehmungen waren unter anderem die "Xenien" (1796) und die Zeitschrift "Musenalmanach".
Goethe wurde mehr und mehr der Olympier", zu dem die jungen Romantiker ebenso pilgerten wie die Gro
en der Zeit (Begegnung mit Napoleon 1808 in Erfurt) und der diese Epoche des Umbruchs Ausdruck gab in Werken wie "Die Wahlverwandschaften" (Roman, 1809) oder "Dichtung und Wahrheit" (Erinnerungen, 1811-13).
Die bedeutenden Dichtungen der beiden letzten Jahrzehnte zeigen Goethe auf der H
he seines Schaffens, und Liebe speiste auch sie: ob "West
stlicher Divan" (1819), in dem auch Strophen seiner "Suleika" Marianne von Willemer stehen, "Marienbader Elegie" (1823/24) als Reflex der sp
ten Neigung zur 17j
hrigen Ulrike von Levetzow oder "Faust- der Trag
die zweiter Teil" (1831), der mit dem Verspaar endet: "Das Ewigweibliche / Zieht uns hinan." Am 22. M
rz 1832 starb Goethe in Weimar.
tz von Berlichingen (1480 bis 1562)
Der Ritter mit der eisernen Hand.
tz von Berlichingen entstammte einem alten schw
bischen Adelsgeschlecht und wurde 1480 in Jagsthausen geboren. Er erhielt die
bliche ritterliche Erziehung, die sich auf das Erlernen der h
fischen Sitten und des Waffenhandwerkes beschr
nkte. W
hrend des Landshuter Erbfolgekrieges verlor er seine rechte Hand. Als Ersatz lie
er sich eine kunstvoll konstruierte Eisenprothese anfertigen, die als eines der
ltesten Beispiele k
nstlicher Glieder noch heute in Jagsthausen aufbewahrt wird.
Seinem Stand gem
berfiel er Kaufmannsz
ge und f
hrte zahlreiche Fehden gegen geistliche F
rsten und St
dte, so da
1512 und erneut 1518 die Reichsacht
ber ihn verh
ngt wurde. Im Bauernkrieg
bernahm er die F
hrung des Odenw
lder Haufens, verlie
die Aufst
ndischen aber schon f
nf Wochen sp
ter, da er die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkannt hatte.
Er geriet in Gefangenschaft und blieb bis 1530 in Haft. Nachdem er in mehrj
hrigen Prozessen durch das Reichskammergericht freigesprochen worden war, k
mpfte er im Dienst Kaiser Karls V. 1542 gegen die T
rken und 1544 gegen Frankreich. G
tz von Berlichingen starb am 23. Juli 1562 auf Burg Hornberg (Neckarzimmern). Unsterblich wurde der Ritter durch das 1773 entstandene Drama des jungen Goethe, der dessen Autobiographie zugrunde legte.
HVincent van Gogh (1853 bis 1890)
In der Provence entstanden seine bekanntesten Bilder.
Vincent van Gogh wurde am 30. M
rz 1853 in Groot-Zundert bei Breda geboren, wo der Vater die Pfarrstelle inne hatte. Zun
chst arbeitete er von 1869 bis 1876 bei einer weltweiten Galeriekette als Kunsth
ndler, verlor daran jedoch bald das Interesse und ging als Hilfslehrer nach England.
Wie sein Vater wollte er Prediger werden, tat sich aber bald bei der Ausbildung schwer und wandte sich etwas neuem zu: Er wurde Laienmissionar im belgischen Kohlenrevier Borinage. Hier begann er zu zeichnen und l
ste sich von seinen radikalen religi
sen Vorstellungen.
Es folgte ein Kunststudium in Antwerpen,doch auch das brach er ab, und nachdem er kurze Zeit in Nuenen bei den Eltern gewohnt hatte, wo sein erstes wichtiges Gem
lde "Kartoffelesser", noch ganz im dunklen Stil der niederl
ndischen Meister entstanden war, ging er schlie
lich nach Paris zu seinem Bruder Theo, der ihn zeitlebens finanziell unterst
tzte.
Hier kam er mit den Impressionisten zusammen, war au
erdem mit Gauguin und Toulouse-Lautrec befreundet. Diese Einfl
sse sowie eine Vorliebe f
r japanische Holzschnitte ver
nderten seine Malweise drastisch - seine Palette hellte sich merklich auf. Van Goghs extreme Unf
higkeit, auf Dauer mit einem Mitmenschen auszukommen, lie
ihn 1888 in die Provence aufbrechen, wo er mit Rohrfedern zeichnete und wo seine bekanntesten Bilder entstanden, darunter die "Sonnenblumen", die mit den wenig sp
ter gemalten "Schwertlilien" heute die teuersten Bilder der Welt sind.
Sein Versuch, mit Gauguin eine K
nstlerkolonie zu gr
nden, endete in der Katastrophe: Van Gogh verst
mmelte sein Ohr und brach psychisch zusammen. Den Rest seines Lebens verbrachte er in verschiedenen Heilanstalten, gab die Malerei jedoch nicht auf. Seine letzte Station war Auvers-sur-Oise, wo er sich nach einem weiteren Zusammenbruch das Leben nahm.
Als er am 29. Juli 1890 starb, hatte er bis dahin nur ein einziges Bild verkauft. Sein Bruder Theo starb nur ein halbes Jahr nach ihm unter
hnlichen Umst
nden. Theos Witwe und Nachkommen verwalteten Vincents Nachla
und konnten erleben, da
Vincent im 20. Jahrhundert zum einflu
reichsten Maler der Moderne werden sollte.
DNikolai Wassiljewitsch Gogol
(1809 bis 1852)
Dichter der russischen Seele.
Werke von epischer Weite, aber auch zugespitzte Satiren und phantastisch-groteske Erz
hlungen verdanken wir den russischen Romantikern, zu denen neben Puschkin vor allem Nikolai Gogol zu z
hlen ist. Der ukrainische Gutsbesitzersohn aus der Gegend bei Poltawa, geboren am 1. April 1809, zog 1828 nach Moskau, arbeitete kurze Zeit als Beamter, ehe er sich ganz der Dichtung zuwandte.
Ersten gro
en Erfolg hatte er mit der Kom
die "Der Revisor" (1836), in der er Dummheit und Bestechlichkeit seiner einstigen Beamtenkollegen gei
elte. Gogol kehrte nun seiner Heimat den R
cken, lebte 1836-48 in Italien und schuf mit dem Roman "Die toten Seelen", der als Trilogie angelegt war und dessen zweiten Band er kurz vor seinem Tod (Moskau, 4. M
rz 1852) verbrannte, ein Bild des russischen Wesens zwischen G
te und H
rte, Fr
mmigkeit und seelischer Zerrissenheit.
Es war auch ein Selbstportrait, denn des Dichters letzte Jahre waren von Gewissensqualen
berschattet, wie sie schon seine "Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen" (1835) ahnen lie
en. Zu Gogols bedeutendsten Werken z
hlen die zahlreichen Novellen vom Kosakenepos "Taras Bulba" (1835) bis zur psychologischen Erz
hlung "Der Mantel" (1842).
DBenny Goodman (1909 bis 1986)
Benny Goodman war der unumschr
nkte "King of Swing".
Der Jazzmusiker, Klarinettist und Orchesterleiter stammte aus Chicago wo er am 30. Mai 1909 geboren wurde, und spielte seit 1926 in verschiedenen Jazzbands des Chicago- und Swingstils. 1934 gr
ndete er eine eigene Big Band, mit der er 1938 das f
r die Geschichte des Jazz legend
re Konzert in der New Yorker Carnegie Hall bestritt und den Jazz hoff
hig machte.
Sein Orchester wurde nicht zuletzt dadurch zum erfolgreichsten der USA. In ihm versammelte er oft die gr
ten Musiker des Swing, mit denen er auch in Trio- und Quartettbesetzung musizierte. Im Mittelpunkt stand aber immer "B.G." mit seiner Klarinette, die er wie kein anderer beherrschte und mit der er den Swing derart bestimmte, da
Klarinette und Swing stets unmittelbar in Verbindung gebracht werden.
Goodman war ein Ph
nomen im Jazz, da er mehr als andere Musiker mit harmonisch ausgekl
gelten und rhythmisch komplexen St
cken aufwartete. Der Swingk
nig starb am 13. Juni 1986 in New York.
EHermann G
ring (1893 bis 1946)
"Wenn ein feindliches Flugzeug
ber Deutschland erscheint, will ich Meier hei
Als einziger der F
hrungsriege des Dritten Reiches erlangte er neben Hitler so etwas wie Popularit
t: Hermann G
ring, am 12. Januar 1893 in Rosenheim geboren, war schon ein "Held", als sein sp
terer "F
hrer" noch als namenloser Gefreiter in Flandern k
mpfte.
Als Jagdflieger im Geschwader Richthofen wurde G
ring mit der h
chsten Auszeichnung, dem
Pour le m
rite, dekoriert. Der Schock der Niederlage 1918 f
hrte ihn ins rechte Lager und 1922 zur NSDAP Hitlers, der ihn zum Chef seiner Sturmabteilung (SA) machte. Mit den Erfolgen der Partei stieg G
ring 1932 zum Reichstagspr
sidenten auf, wurde bei der Machtergreifung Hitlers im Jahr darauf Reichsminister und preu
ischer Ministerpr
sident, leitete die politische Polizei,
bernahm 1935 den Oberbefehl
ber die Luftwaffe, bekleidete das Amt des Reichsj
germeisters, wurde 1937 Beauftragter f
r den Vierjahresplan und Mitte 1940 "Reichsmarschall des Gro
deutschen Reiches".
Der korpulente, gro
spurige Barock- und Genu
mensch G
ring - er war seit langem morphins
chtig - versagte im Krieg als Luftwaffenchef v
llig, so da
ihn Hitler schlie
lich kaltstellte. Nach der Kapitulation gefangengenommen und in N
rnberg vor Gericht gestellt, wurde der "Angeklagte Nr. 1" zum Tode verurteilt, entzog sich aber durch Giftselbstmord am 15. Oktober 1946 der Hinrichtung.
DMaxim Gorki (1868 bis 1936)
Klassiker des Sozialistischen Realismus.
Der russische Schriftsteller hie
eigentlich Alexei Maximowitsch Peschkow und wurde am 28. M
rz 1868 in Nischni Novgorod geboren, das heute nach ihm benannt ist. Der Fr
hwaise stammte aus armen Verh
ltnissen und schlug sich lange als Gelegenheitsarbeiter durch.
Dabei machte er die Erfahrungen, die in seine realistische Schilderungen des Landstreicherlebens einflossen, die ihn bekannt machten. Schon fr
h kam er mit Revolution
ren zusammen, wodurch seine Werke st
rkere politische Z
ge bekamen. 1905 lernte er Lenin kennen, mit dem ihm eine wechselvolle Freundschaft verband.
Seine Kontakte zu Revolution
ren lie
en es ihm 1905 geraten erscheinen, ins Ausland zu gehen, wo er sich in Nordamerika, sp
ter vor allem in Italien aufhielt. 1917 wieder kurze Zeit in Ru
land, kehrte er 1931 endg
ltig dorthin zur
ck. 1934 wurde er Vorsitzender des neugegr
ndeten sowjetischen Schriftstellerverbandes, vor dem er den "sozialistischen Realismus" proklamierte.
Seine Romane ("Forma Gordejew", 1889; "Mutter", 1907) und Dramen ("Die Kleinb
rger", 1902; "Nachtasyl", 1903) handeln vom Verfall der russischen Gesellschaft vor der Revolution.
Gorki starb am 18. Juni 1936 in Moskau.
6CJeremias Gotthelf (1797 bis 1854)
Der Begr
nder des deutschsprachigen des deutschsprachigen Bauernromans.
Jeremias Gotthelf wurde am 4. Oktober 1797 in Murten bei Freiburg in der Schweiz unter dem Namen Albert Blitzius geboren und wurde wie sein Vater evangelischer Pfarrer. Erst mit 40 Jahren begann er zu schreiben, wobei er sowohl die hochdeutsche Sprache als auch die Berner Mundart benutzte.
Mit seinen realistischen Erz
hlungen verfolgte er didaktisch-moralische Absichten, die von seiner tiefen Abneigung des von ihm als unnat
rlich angesehenen Stadtlebens gepr
gt waren. Seine B
cher "Der Bauernspiegel oder die Lebensgeschichte des Jeremias Gotthelf" (1837) und "Wie Uli der Knecht gl
cklich wird" (1846) begr
ndeten den deutschsprachigen Bauernroman.
Gotthelf starb am 22. Oktober 1854 in L
tzelfl
h bei Bern.
EEl Greco (1541 bis 1614)
Erst der Expressionismus erkannte die St
rke seiner Ausdruckskraft.
Der griechisch-spanische Maler wurde um 1541 in Fodele bei Iraklion (Kreta) als Dominikos Theotokopulus geboren. Vermutlich von M
nchen in der Malkunst unterwiesen, war er 1566-70 Sch
ler bei Tizian in Venedig, ging dann aber nach Rom und lebte ab 1577 in Toledo.
Neben kirchlichen Arbeiten wirkte er auch am spanischen Hof, erhielt aber von dort keine Auftr
ge mehr, als sein Altargem
lde "Martyrium des heiligen Mauritius und der thebanischen Legion" (1580-84) auf Ablehnung stie
. "Das Begr
bnis des Grafen Orgaz", 1586 f
r die Kirche Santo Tom
in Toledo geschaffen, bildete den Auftakt seiner Meisterwerke.
In El Grecos Malerei mischten sich griechisch-byzantinische Einfl
sse mit dem herrschenden Manierismus, wodurch die lebensfrohe Renaissancekunst seiner Zeit eine Umdeutung ins Vision
re, Immaterielle erfuhr. Wie zum Zeichen dieser Vergeistigung malte er seine Figuren
berlang, schmal und feingliederig vor d
steren, grauen Hintergr
nden, aus denen einzelne Farben grell aufleuchten.
Sein Sp
twerk pr
gen Portraits und vision
re Landschaften, wie der "Blick auf Toledo", der die Stadt in einem gespenstisch fahlen Gewitterlicht zeigt. El Greco, "der Grieche", starb am 6. oder 7. April 1614 in Toledo.
CEdvard Grieg (1843 bis 1907)
Verschaffte der Musik seines Landes Weltgeltung.
Der norwegische Komponist schottischer Abstammung, geboren am 15. Juni 1843 in Bergen, ging auf Veranlassung des ber
hmten norwegischen Geigers Ole Bull 1858-62 an das Leipziger Konservatorium, wo er seine Liebe zur deutschen romantischen Musik entdeckte.
Durch eine Freundschaft mit Richard Nordraak, dem Komponisten der norwegischen Nationalhymne, fand er Zugang zur Volksmusik seines Landes und lie
sie zum Grundstein seines musikalischen Schaffens werden. Die Klaviermusik "Lyrische St
cke" (1867-1901), "Norwegische T
nze und Volksweisen" (1870), die B
hnenmusiken zu Bj
rnsons "Sigurd Jorsalfar" (1872) und Ibsens "Peer Gynt" (1874/75) sowie seine Bearbeitungen von Volksliedern und T
nzen machten ihn
ber die Grenzen seines Landes hin bekannt.
Grieg, der hohe Ehrungen an ausl
ndischen Universit
ten und Akademien erfuhr, lebte ab 1885 in seinem Landhaus Troldhaugen bei Bergen und starb dort am 4. September 1907.
XGDavid Wark Griffith (1875 bis 1948)
Entwickelte das Vokabular des epischen Films.
Urspr
nglich wollte der am 22. Januar 1875 in La Grange, Kentucky, geborene Griffith Schriftsteller werden, doch ein kommerzieller Fehlschlag zwang ihn 1907, den verachteten Beruf eines Filmschauspielers und Drehbuchautors zu ergreifen. Ab 1908 f
hrte er Regie und entwickelte in den Hunderten von Einaktern, die er in kurzer Zeit drehte, die dramaturgischen Mittel des Films wie Wechsel der Kameraperspektive innerhalb der Szene, Ganz- und Nahaufnahmen und vor allem die Parallelmontage.
Mit seinen ersten langen Melodramen gelang es Griffith, das junge Medium vom Image des Jahrmarktvergn
gens zu befreien. Sein Lieblingsprojekt, ein epischer Film
ber den amerikanischen B
rgerkrieg, verwirklichte er 1915: "The Birth of a Nation" schrieb Filmgeschichte, zum einen als
sthetisches Meisterwerk, zum anderen wegen seiner krassen Karikatur der Neger.
Betroffen von den Rassismusvorw
rfen der Kritiker, baute Griffith seinen n
chsten Film zu einem monumentalen Epos gegen Intoleranz aus. "Intolerance" (1916), bei seiner Entstehung der teuerste Film aller Zeiten, wurde jedoch aufgrund seiner komplizierten Struktur vom Publikum nicht verstanden und so zum gigantischen Mi
erfolg, der Griffith an den Rand des Ruins brachte.
So war er, inzwischen Amerikas renommiertester Regisseur, in der Folgezeit geywungen, viele Kompromisse zu machen. 1919 gr
ndete er gemeinsam mit Charly Chaplin, Douglas Fairbanks und Mary Pickford die "United Artists" und hatte erstmals wieder gr
eren Erfolg mit "Way Down East" (1920), doch finanzielle Schwierigkeiten zwangen ihn ab Mitte der 20er Jahre, als Studioregisseur f
r "Paramount" zu arbeiten.
Nachdem "The Struggle" (1931), sein zweiter Tonfilm, durchgefallen war, zog er sich endg
ltig aus dem Filmgesch
ft zur
ck. Er starb am 23. Juli 1948 in Hollywood.
@Franz Grillparzer (1791 bis 1872)
Der sp
te Ruhm des Dichters.
Franz Grillparzer, am 15. Januar 1791 in Wien als Sohn eines Advokaten geboren, wuchs in
rmlichen Verh
ltnissen auf. Sein erste2
ck schrieb er als 18j
hriger. 1813 schlo
er sein Jurastudium ab und wurde Beamter. Das blieb er auch, obwohl nach dem Erfolg seines St
ckes "Die Ahnfrau" (1818) Graf Stadion ihn zum Dichter des Burgtheaters ernannt hatte.
Mit den n
chsten St
cken konnte er diesen Erfolg jedoch nicht mehr wiederholen. 1821 lernte er Katharina Fr
hlich kennen, mit der er sich verlobte, die er aber nie heiratete. Trotzdem blieb sie ihm treu verbunden. Da Grillparzer sehr zu Depressionen und Selbstzweifeln neigte (was seine St
cke, in denen die Menschen stets ihrem Schicksal ausgeliefert sind, zeigen), zog er sich endg
ltig aus dem Theaterleben zur
ck, nachdem seine einzige Kom
die ("Weh dem, der l
gt", 1838) durchgefallen war.
Seit 1832 Finanzdirektor, brachte er es bis zum Hofrat. Erst als der Direktor des Burgtheaters, Heinrich Laube, nach 1850 seine St
cke wiederentdeckte und auff
hrte, wurde der in Vergessenheit geratene pl
tzlich gefeiert, in die Akademie und den Reichsrat aufgenommen und schlie
lich Ehrenb
rger Wiens. Grillparzer starb am 21. Januar 1872 in Wien.
,CJacob Grimm (1785 bis 1863)
Er gilt als der Begr
nder der Germanistik.
ltere der Br
der Grimm wurde am 4. Januar 1785 in Hanau am Main geboren. Er studierte zusammen mit seinem Bruder Wilhelm Rechtswissenschaften in Marburg. Beide haben sich Zeit ihres Lebens nur selten getrennt und meist gemeinsam gearbeitet. Wie viele Juristen ihrer Zeit hatten sie ein reges Interesse an alten Formen der deutschen Sprache und Literaturdenkm
lern, das Friedrich Karl von Savigny unterst
tzte.
Die Verbindung der Br
der zur Heidelberger Romantik mit ihrer Sehnsucht nach dem Mittelalter und ein neu erwachendes Nationalbewu
tsein best
rkten sie darin.
hnlich wie Arnim und Brentano Volkslieder sammelten, gaben sie von 1812 bis 1815 gemeinsam die Sammlung von m
ndlich
berlieferten "Kinder- und Hausm
rchen" heraus.
DWilhelm Grimm (1786 bis 1859)
Mit seiner Sammelleidenschaft legte er den Grundstein f
r die "Kinder- und Hausm
rchen".
Wilhelm, der j
ngere Grimm-Bruder, wurde am 24. Februar 1786 in Hanau geboren. Die Lebensl
ufe der Br
der Jacob und Wilhelm sind fast identisch, denn sie trennten sich nur selten, wie etwa nach dem Studium, als Wilhelm 1814 als Bibliothekar nach Kassel ging, wohin ihm sein Bruder erst zwei Jahre sp
ter folgte.
Die von 1812 bis 1815 gemeinsam herausgegebenen "Kinder und Hausm
rchen" - M
rchenbuch der Welt - waren vor allem auf Wilhelms Sammelleidenschaft zur
ckzuf
hren, der schon als Kind M
rchen aufgezeichnet hatte. Die gemeinsame
berarbeitung der Texte gab den M
rchen die schon damals altert
mlich wirkende Sprache und gl
ttete viele Passagen auch inhaltlich.
In Ihrer Berliner Zeit ab 1841 widmeten sich die Br
der ihrem Forschungsgegenstand, der deutschen Sprache, von zwei verschiedenen Seiten: Jacob war der Sprachwissenschaftler, w
hrend Wilhelm sich mit Literaturdenkm
lern befa
te. Die gro
en Werke, sowohl Jacobs "W
rterbuch" als auch die "Deutschen Sagen" und die "Deutschen Heldensagen", die als Hauptwerk Wilhelms galten, entstanden stets in gemeinschaftlicher Arbeit.
Wilhelm starb am 16. Dezember 1859 in Berlin.
CSacha Guitry (1885 bis 1957)
Schriftsteller, Schauspieler und Filmregisseur.
Der am 21. Februar 1885 in Petersburg geborene Alexandre Pierre Georges Guitry war einer der erfolgreichsten Unterhaltungsk
nstler der ersten H
lfte des 20. Jahrhunderts, der in 90 seiner 130 Kom
dien als Schauspieler selbst mitspielte beziehungsweise Regie f
hrte.
Mit 21 Jahren erlebte er den ersten gro
en Erfolg mit der Kom
die "Nono". Weitere H
hepunkte seiner fr
hen Karriere waren 1908 der "Skandal vom Monte Carlo" und 1911 sein wohl bestes St
ck: "Veilleur de nuit" (Der Nachtw
chter). Wie viele seiner Lustspiele hat er auch seine Autobiographie, "Roman eines Schwindlers" (1936), verfilmt, wobei er in dem Film selbst mitspielte.
Guitrys St
cke zeichnen sich durch geistvolle Situationskomik und hervorragende Dialogf
hrung aus. F
nfmal verheiratet, bildete er alle seine Frauen zu Schauspielerinnen aus. Er starb am 24. Juli 1957 in Paris.
CMarc Aurel (121 bis 180)
Der Philosoph auf dem r
mischen Kaiserthron.
Marcus Aurelius Antoninus , am 26. April 121 nach Christus in Rom geboren, wurde 138 von Antoninus Pius adoptiert und zum Thronerben bestimmt. Unter seiner milden und friedliebenden Herrschaft, die er von 161 bis 169 mit seinem Adoptivbruder Lucius Verus teilte, erlebte das R
mische Reich den Beginn seines Niedergangs.
Der Kaiser k
mpfte im Osten gegen die Parther, f
hrte Kriege gegen Markomannen, Jazygen und Quaden an der Donau und starb schlie
lich am 17. M
rz 180 inmitten des 2. Markomannenkrieges in Vindobona (Wien) an der Pest. Marc Aurel war ein Anh
nger der stoischen Philosophie und sch
pfte aus ihr immer wieder neue Kraft f
r seine schwere Herrscherb
Aus seinen ber
hmten "Selbstbetrachtungen" spricht ein hoher und empfindlicher Geist, der in schonungsloser Offenheit sein eigenes Ich befragt und mit resignierendem Schwermut antwortet.
CMaria Stuart (1542 bis 1587)
Als K
nigin von Schottland 19 Jahre auf Fotheray in Gefangenschaft.
Die am 7. oder 8. Dezember 1542 in Linlithgow bei Edinburgh geborene Tochter Jakobs V. und Maria von Guise wurde 1558 mit dem sp
teren Franz II. verm
hlt und 1559 K
nigin von Frankreich. 1560 verwitwet, trat sie nach dem Tod ihrer Mutter 1561 ihr schottisches Thronerbe an und focht gleichzeitig als Urenkelin Heinrichs VII. von England das Thronrecht Elisabeths I. an.
Als sie 1568 Lord Bothwell heiratete, der ihren Ehemann Lord Darnley 1567 ermordet hatte, mu
te sie zugunsten ihres Sohnes auf den Thron verzichten und floh nach England, wo Elisabeth sie jedoch gefangennahm. Als Werkzeug der Gegenreformation hoffte sie, durch einen Krieg befreit zu werden, doch Philipp II. z
gerte, gegen das protestantische England vorzugehen, obwohl sie ihm den schottischen Thron angeboten hatte.
Die Entdeckung der Verschw
rung Babingtons gegen Elisabeth brachte sie am 8. Februar 1587 aufs Schafott.
rFEdvard Munch (1863 bis 1944)
Wegbereiter des Expressionismus.
Der norwegische Maler wurde am 12. Dezember 1863 in Hiten, Hedmark geboren. Seine Fr
hwerke sind von der realistischen Malweise seiner ersten Lehrer und dem franz
sischen Impressionismus bestimmt, den er in Paris kennenlernte. Bald entwickelte er einen ganz eigenen Stil, der von expressiver Linienf
hrung und symbolistischer Farbgebung gepr
gt war.
Ungew
hnlich waren auch seine Bildthemen: Angst und Verzweiflung, Seelenzust
nde, Erregungen, Krankheit und Todesbewu
tsein in Bildern wie "Pubert
t", "Der Tag danach" oder "Krankes M
dchen". Bedeutend ist sein Zyklus "Lebensfries", der zuerst 1902 in der Berliner Sezession ausgestellt war: "Sommernacht", "Der Ku
", "Der Schrei", "Angst", "Vampyr", "Madonna", "Der Tod im Krankenzimmer", "Lebenstanz".
Munch arbeitete auch viel in graphischen Techniken, Radierungen, Lithographien und Holzschnitten, in denen er Motive aus seinen Gem
lden aufgriff und variierte. Die knappe, linienbetonte und ausdrucksstarke Formensprache eignete sich f
r Malerei und Graphik gleicherma
Die Sommer verbrachte Munch meist in Aasgaardstrand, dort entstanden verschiedene Fassungen der "M
dchen auf der Br
cke". Im Winter lebte er in Italien, Frankreich oder Deutschland. 1909, nach Heilung einer schweren Nervenkrise, lie
er sich in seinem Heimatland nieder.
Seine Malerei wurde nun gro
chig und hell. es entstanden gro
e Wandgem
lde im Auftrag der Stadt Oslo. Munch starb am 23. Januar 1944 in Ekely bei Oslo. Sein Einflu
auf die deutschen Expressionisten ist nicht wegzudenken. Wie diese wurde er durch die Nationalsozialisten gebrandmarkt.
5GBenito Mussolini (1883 bis 1945)
Der "Duce" des italienischen Faschismus.
Der am 29. Juli 1883 in Predappio bei Forli geborene Sohn eines Schmiedes leitete seit 1910 die sozialistische Zeitung "Lotta di classe" in Forli. Als Direktor des "Avanti" vertrat er seit 1912 den syndikalistischen Fl
gel des PSI. Wegen seines revolution
ren Aktionismus und seines Votums f
r den Kriegseintritt kam es 1914 zum Bruch mit den Sozialisten.
Daraufhin verk
ndete er in einer eigenen Zeitung einen nationalen Sozialismus. Nach Kriegsdienst und Verwundung gr
ndete er im M
rz 1919 die "Fasci di combattimiento". Der brutale Gewaltcharakter dieser Kampfb
nde kennzeichnete den Faschismus auch nach seiner 1921 erfolgten Umwandlung in eine Partei.
Im gleichen Jahr wurde Mussolini Parlamentsabgeordneter und ri
nach seinem "Marsch auf Rom" im Oktober 1922 die Macht an sich. Durch eine Mischung von Diplomatie, Erpressung und Gewalt erreichte er mit Unterst
tzung konservativer Kreise seine Ernennung zum Regierungschef.
Nach Ausschaltung jeglicher Opposition errichtete er eine Einparteiendiktatur und schien nach den Lateranvertr
gen 1929 absolut unangreifbar. Die Eroberung Abessiniens 1935/36 sollte der erste Schritt zur Wiedererrichtung eines R
mischen Mittelmeerreiches sein. Der Anlehnung an Deutschland (Achse Berlin-Rom) folgte nach dem Kriegseintritt 1940 die zunehmende Abh
ngigkeit von Hitler. Als die erwarteten milit
rischen Erfolge ausblieben, zeigten sich die traditionellen F
hrungsschichten als durchaus noch intakt.
Am 25. Juli 1943 erm
glichte es der Gro
e Faschistische Rat dem K
nig, Mussolini abzusetzen. Zwar wurde er von deutschen Fallschirmspringern befreit und Chef der "Republik von Sal
", doch besa
er keinen Handlungsspielraum mehr. Auf der Flucht in die Schweiz wurde er am 27. April 1945 von Partisanen bei Como erschossen.
HWolfgang Amadeus Mozart
(1756 bis 1791)
Hauptmeister der Wiener Klassik.
Der Sohn des Violinisten und Komponisten Leopold Mozart wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren. Der Vater erkannte schon fr
h sein Talent und wagte bereits 1762 mit dem sechsj
hrigen "Wunderkind" und dessen elfj
hriger Schwester "Nannerl" die erste Konzertreise nach M
nchen und Wien.
Aufgrund des gro
en Erfolges schlo
sich 1763 eine weitere Reise nach Paris und London an. Getrieben durch den Ehrgeiz des Vaters, verbrachte Mozart bis zu seinem 22. Lebensjahr die H
lfte seiner Zeit als Pianist, Organist, Violinist und Dirigent auf Konzertreisen.
Seit 1769 erzbisch
flicher Konzertmeister in Salzburg, hielt er sich 1780/81 in M
nchen auf und ging dann nach Wien, wo er sich mit Joseph Haydn befreundete. 1782 heiratete er Constanze Weber, eine Cousine von Carl Maria von Weber und Schwester seiner ungl
cklichen Jugendliebe Aloysia. 1787 mit einem bescheidenen Gehalt zum kaiserlichen Kammerkomponisten ernannt, fand er beim Wiener Publikum nicht die erhoffte Anerkennung, konnte aber in Prag Triumphe feiern.
Als Mozart am 5. Dezember 1791 in Wien starb, wurde er ohne jede Feierlichkeit in einem Gesamtgrab beerdigt. Mozart war ein Komponist von einzigartiger Universalit
t. Er hat nicht nur in allen Gattungen der Musik unverg
ngliche Meisterwerke geschaffen, sondern auch die verschiedenen Str
mungen der Musik seiner Zeit in einer genialen Synthese verschmolzen.
Seine klassische Musiksprache vereinigt italienische Kantabilit
t und Musizierlust mit dem deklamatorisch-dramatischen Anspruch franz
sischer und kontrapunktisch-polyphonen Tradition der deutschen Musik. Die Opern seiner Reifezeit ("Figaros Hochzeit", 1786; "Don Giovanni", 1787; "Cosi fan tutte", 1790; "Die Zauberfl
te", 1791) setzten neue musikdramatische Ma
Entsprechendes gilt f
r seine Symphonien, Instrumentalkonzerte, Kammer- und Kirchenmusik. Das 1862 von Ludwig von K
chel herausgegebene "chronologisch-thematische Verzeichnis s
mtlicher Tonwerke W.A. Mozarts" umfa
t rund 600 Kompositionen.
DSamuel Finley Breese Morse
(1791 bis 1872)
Die Idee zu seiner Erfindung kam ihm w
hrend einer Seefahrt.
Der amerikanische Maler und Erfinder, am 27. April 1791 in Charlestown, Massachusets, geboren, war Sch
ler von Washington Allston und vervollst
ndigte in London seine k
nstlerische Ausbildung. Danach arbeitete er als Professor f
r Malerei und Bildhauerei in New York, wo er 1825 zusammen mit anderen Mitgliedern der Hudson River School die Drawing Association gr
ndete.
Aus ihr ging die renommierte National Academy of Design hervor, deren Pr
sident Morse 1827-45 war. Er malte im Stil des Klassizismus Historienbilder, Landschaften und Portraits ("James Monroe","Lafayette"). Ab 1833 entwickelte Morse den ersten brauchbaren elektromagnetischen Schreibtelegraphen, der 1837 zum Patent angemeldet wurde. Durch die Erfindung voll in Anspruch genommen, gab er 1839 die Malerei v
llig auf.
ber eine versuchsweise angelegte Telegraphenlinie zwischen Washington und Baltimore
bermittelte Morse am 27. Mai 1844 im ersten Telegramm ein politisches Wahlergebnis. Die zun
chst verwendete Zickzackschrift ersetzte er sp
ter durch den Morsecode aus Punkten und Strichen.
Morse starb am 2.April 1872 bei New York.
CAldo Moro (1916 nach 1987)
Opfer einer linken Terrororganisation.
Der italienische Politiker wurde am 23. September 1916 in Maglie, Apulien geboren und war Professor f
r Strafrecht an der Universit
t Bari. Nach dem Sturz des Faschismus schwankte er zwischen der Democrazia Christiana und der sozialistischen Partei, entschied sich aber f
r die Democrazia Christiana De Gasparis.
Seit 1946 Abgeordneter,
bernahm er 1955 das Justizministerium und dann das Erziehungsministerium. 1959-64 war Moro Generalsekret
r seiner Partei und leitete als Ministerpr
sident von 1963-68 drei Mitte Links-Regierungen. Anschlie
end bekleidete er das Amt des Au
enministers und wurde 1974 wieder Ministerpr
sident. Moro galt als f
hrender Exponent des linken Fl
gels der Democrazia Christiana.
Weltweite Emp
rung erregte seine Entf
hrung durch ein Todeskommando der "Roten Brigaden". Nach monatelangen z
hen Verhandlungen wurde Moros Leiche am 9. M
rz 1987 in einem PKW im Zentrum von Rom gefunden.
FEduard M
rike (1804-1875)
"Hat der Dichter im Geist ein k
stliches Liedchen empfangen..."
Der schw
bische Dichter wurde am 8. September 1804 als Sohn eines Arztes in Ludwigsburg geboren. Jugendfreundschaften verbanden ihn unter anderem mit Friedrich Theodor Vischer und David Friedrich Strau
. Da er Pfarrer werden wollte, besuchte er ab 1818 das theologische Seminar in Urach und 1822-26 das T
binger Stift.
Hier verliebte er sich in Klara Meyer, die er in seinen Werken als "Peregrina" verewigte. In seiner Vikariatszeit (1826-34), die er in verschiedenen kleinen w
rttembergischen Orten verbrachte, f
llt die Verlobung mit Marie Luise Rau, die nach vier Jahren wieder gel
st wurde. Seine Versuche, einen anderen Beruf zu ergreifen scheiterten.
Danach war er Pfarrer, zun
chst in Cleversulzbach (1834-43), dann im Mergentheim. 1851 heiratete er Margarethe von Speth und ging mit ihr nach Stuttgart, wo er am 4. Juni 1875 starb. Das Werk M
rikes, der zum Freundeskreis der schw
bischen Romantiker um Uhland und Kerner geh
rte, steht an der Nahtstelle zwischen Romantik und Realismus.
Als Lyriker verband er das Formbewu
tsein der Klassiker, vor allem Goethes, mit der Schlichtheit der in der Romantik beliebten Volkslieder und fand so zu einem ganz eigenen Ausdruck. Herausragende Prosawerke sind der Roman "Maler Nolten" (1832) und die Novelle "Mozart auf der Reise nach Prag" (1838).
Die Vermischung romantische Zartheit und Melancholie mit schw
bisch-hintergr
ndigem Humor und vertr
umter Heiterkeit kommt jedoch vor allem in seinen M
rchen zum Ausdruck, besonders im "Stuttgarter Hutzem
nnlein" (1835), in das die "Historie von der sch
nen Lau", sein sch
nstes Kunstm
rchen, eingef
gt ist.
@Christian Morgenstern (1871 bis 1914)
Sein Wahlspruch lautete: "Das Leben der Wahrheit opfern".
Der Sohn eines Kunstprofessors wurde am 6. Mai 1871 in M
nchen geboren und studierte in Breslau Volkswirtschaft, Jura, Philosophie und Kunstgeschichte. Schon als Kind versuchte er sich als Dichter, machte sich aber auch als
bersetzer von Ibsen, Strindberg, Bj
rnstjerne Bj
rnson, Knut Hamsun und franz
sischer Gedichte Friedrichs des Gro
en einen Namen.
Seit 1894 bet
tigte er sich als Redakteur, Journalist und Schriftsteller in Berlin. Auf zahlreichen Reisen entstanden seine vielen Verszyklen. In seiner ernsten, gottsuchenden Liebes- und Seelenlyrik hat er seine intensive Besch
ftigung mit Schopenhauer, Nietzsche, Paul de Lagarde, dem Johannesevangelium, dem Buddhismus und besonders der Anthroposophie Rudolf Steiners verarbeitet.
Bekannt machten ihn jedoch vor allem seine grotesk-phantastischen Sammlungen "4
Galgenlieder" und "Palmstr
m", die sich durch empfindliches Sprachgef
hl und skurrilen Humor auszeichnen und mit denen er "die sinnlos gewordene Welt einmal auf den Kopf stellen, durch groteske Komik entspannen wollte". Morgenstern erlag am 31. M
rz 1914 in Meran einer langj
hrigen Tuberkuloseerkrankung.
ESir Thomas More (1478 bis 1535)
Vom Titel seines Romanes leitet sich der Begriff "Utopie" ab.
Der englische Staatsmann und Humanist Thomas More, am 7. Februar 1478 in London geboren, entwarf in seinem Werk "Vom besten Zustand des Staates und der neuen Insel Utopia" den Plan eines idealen Staates mit Gemeineigentum und Arbeitspflicht f
r alle.
Ausgangspunkt der "Utopia" war die wirtschaftliche Lage Englands, von More charakterisiert durch das Schlagwort der "menschenfressende Schafe": Die gro
chige Umstellung der Landwirtschaft auf Schafzucht hatte zum Tod zehntausender von Bauern gef
Der gelernte Jurist war seit 1503 Mitglied des englischen Unterhauses, zog sich zu Studien nach L
wen und Paris zur
ck, als seine Antr
ge gegen Steuergesetze Heinrichs VII. den Unwillen des K
nigs erregt hatten. Unter Heinrich VIII. machte er rasch Karriere: Er wurde 1518 Mitglied des Geheimen Rates, 1523 Sprecher des Unterhauses und 1529 Lordkanzler.
Als treuer Katholik weigerte More sich jedoch, der Ernennung Heinrichs VIII. zum Oberhaupt der Anglikanischen Kirche zuzustimmen. 1532 legte er seine
mter nieder. Da er den geforderten Suprematseid ablehnte, kam er in Haft, wurde verurteilt und am 6. Juli 1535 in London enthauptet. Thomas More wurde 1935 heiliggesprochen.
DThomas Moore (1779 bis 1852)
Der "irische Barde".
Der Sohn eines Weinh
ndlers wurde am 28. Mai 1779 in Dublin geboren. Da der irische Nationalkampf nicht seine Sache war, verlie
er seine von Unruhen ersch
tterte Heimat und studierte 1799 Jura in London. 1803
bernahm er den Posten eines Verwaltungsbeamten auf den Bermudas, kehrte aber schon bald nach England zur
Den ersten Gedichtband ver
ffentlichte er 1801 unter dem Pseudonym Thomas Little. popul
r wurde er 1808 mit dem ersten Band der "Irish Melodies", dem bis 1834 neun weitere folgten. Diese Sammlung irischer Volksweisen, denen er seine Texte unterlegte, entsprach dem romantischen Irlandbild es englischen Publikums, nicht jedoch der politischen und sozialen Realit
ende Satire gelang ihm in "The Twopennypostbag" und den gereimten Spie
erbriefen der "Fudge Family in Paris". Eine enge Freundschaft verband ihn mit Lord Byron, dessen Biographie er 1830 ver
ffentlichte. Byrons Versstil stand auch Pate bei der in Indien angesiedelten Verserz
hlung "Lallah Rookh".
Die bekannteste dieser vier zu einer Rahmengeschichte zusammengefa
ten Liebesidyllen "Das Paradies und die Peri" wurde 1841 von Robert Schumann vertont. Moore starb am 25. Februar 1852 in Devizes, Wiltshire.
BMontezuma (1467 bis 1520)
Der Atztekenherrscher hielt seine Feinde f
tter.
Der 1467 geborene Montezuma wurde 1502 wegen seiner herausragenden Stellung als Hoherpriester des Kriegsgottes Huitzilopochtli zum Herrscher der Atzteken gew
hlt. Er erwarb milit
rischen Ruhm bei der Eroberung von Honduras und Nicaragua.
Als die Spanier 1519 in das Land eindrangen, glaubte Montezuma zun
chst an die Wiederkehr des Gottes Quetzalc
atl und empfing die Europ
er freundlich. Der Conquistador Cort
s nahm ihn jedoch gefangen und pre
te ihm die Anerkennung der spanischen Herrschaft ab.
Als er auf Befehl des Eroberers sein aufst
ndisches Volk zu beschwichtigen versuchte, wurde er am 30. Juni 1520 in seiner Hauptstadt Tenochtitl
n (Mexiko City) zu Tode gesteinigt.
"DLola Montez (1818 bis 1861)
Die "bayrische Pompadour".
Die am 25. August 1818 in Limerick geborene Tochter eines schottischen Offiziers und einer Kreolin heiratete als junges M
dchen einen in Indien stationierten englischen Leutnant, dem sie mit 19 Jahren davonlief. Sie lie
sich in Spanien zur T
nzerin ausbilden und bereiste dann unter dem Namen Maria de los Dolores Porris y Montez die Metropolen Europas.
1846 kam sie nach M
nchen und erregte dort die Aufmerksamkeit Ludwigs I., der sie zu seiner M
tresse machte und 1847 zur Gr
fin Landsfeld erhob. Nachdem das Ministerium Abel aus Protest gegen ihren politischen Einflu
auf den K
nig zur
ckgetreten war, kam es Anfang 1848 ihretwegen zu Unruhen in M
nchen, die Ludwig I. zur Abdankung veranla
Nach ihrer Ausweisung aus Bayern f
hrte sie ein unstetes Wanderleben mit mehreren gescheiterten Ehen und landete schlie
lich bei Gauklern, wo sie ihr eigenes Leben dem Publikum vorspielte. Ihre letzten Jahre verbrachte Lola Montez v
llig verarmt in Amerika. Sie starb am 17. Januar 1861 in New York.
DKarl Friedrich Hieronymus M
nchhausen
(1720 bis 1797)
Die meisten Abenteuer erlog er nicht selbst.
Der ber
hmte L
genbaron wurde am 11. Mai 1720 auf gut Bodenwerder an der Weser geboren und entstammte einem alten nieders
chsischen Adelsgeschlecht. Seinen Freundeskreis unterhielt der J
ger und Offizier mit den unglaublichsten Anekdoten, die seine angeblichen Jagd-, Kriegs- und Reiseerlebnisse beschrieben.
Im "Vademecum f
r lustige Leute" erschienen in Berlin 1781 die ersten 16 Abenteuer, 1783 folgten zwei weitere, doch mu
te schon bei dieser Sammlung die Autorenschaft des wenig wahrheitsliebenden Freiherrn bezweifelt werden.
Der wegen Betrugs nach England gefl
chtete Kasseler Professor Rudolf Erich Raspe verarbeitete und erweiterte den Stoff 1785 zu "Baron Munchhausens narrative of his marvellous travels and campaigns in Russia". Gottfried August B
rger gab 1786 seine R
bersetzung "Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldz
ge und lustige Abenteuer des Freiherrn von M
nchhausen" heraus, die er um 13 Erz
hlungen vermehrte.
Damit wurde dem L
genbaron, der sich an seinem eigenen Zopf aus dem Sumpf zog , ein literarisches Denkmal gesetzt, noch bevor der tats
chliche M
nchhausen am 22. Februar 1797 auf seinem Heimatgut verstarb.
oEMarilyn Monroe (1926 bis 1962)
Die Sexg
ttin wurde ein Opfer Hollywoods.
Marilyn Monroe wurde am 1. Juni 1926 in Los Angeles als Norma Jean Baker geboren und verbrachte ihre Kindheit in einem Waisenhaus und bei verschiedenen Pflegeeltern. Sie arbeitete als Photomodell und wurde die Nachfolgerin von Rita Hayworth als beliebtestes Pin-up-Girl in den Spinden amerikanischer Soldaten.
Anfang der 50er Jahre erhielt sie einen ersten Filmvertrag und wurde systematisch zur Sexg
ttin aufgebaut. Als Howard Hawks sie schlie
lich 1953 mit "Blondinen bevorzugt" in einer Kom
die einsetzte, waren ihre Rollen f
r lange Zeit festgelegt: die k
rperlich aufreizende, ansonsten dumm-naive Blondine, die in Filmen wie "Wie angelt man sich einen Million
r?" (1953), "Rhythmus im Blut" (1954) und "Manche m
s hei
" (1959) immerhin ihr kom
diantisches Talent zur Geltung bringen konnte.
Marilyn selbst, obwohl gefangen in den Fallstricken des Starsystems, versuchte mehrfach auszubrechen, etwa durch ihre 1956 geschlossene Ehe mit dem Schriftsteller Arthur Miller. Doch als sie 1961 "Nicht gesellschaftsf
hig" drehte, einen anspruchsvollen Film, f
r den Arthur Miller das Drehbuch geschrieben hatte, war ihre Ehe bereits zerbrochen.
Ihren letzten Film konnte sie nicht mehr vollenden. Ihr Tod am 4. August 1962 in Los Angeles durch eine
berdosis Schlaftabletten gibt bis heute Anla
zu Spekulationen.
QEJean Monnet (1888 bis 1979)
Er gab Europa entscheidende Impulse.
Die profitable, aber wenig ausf
llende T
tigkeit eines Vertreters der Familienfirma brachte ihm immerhin die f
r die folgende diplomatische Karriere f
rderliche Weltl
ufigkeit: Jean Monnet, geboren am 9. November 1888 in Cognac, verkaufte nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften den nach seinem Heimatort benannten Weinbrand erfolgreich in Nordamerika, war w
hrend des I. Weltkriegs als Organisator des alliierten Nachschubs t
tig und wurde 1919 stellvertretender Generalsekret
r des V
lkerbundes (bis 1923).
Danach in den USA als Wirtschaftsberater t
tig, leitete Monnet 1938-43 franz
sische und britische Kommissionen zur Beschaffung kriegswichtiger G
ter aus Amerika ("Victory Programm") und war 1943 Mitbegr
nder des franz
sischen Befreiungsrates in Algier.
1946-50 steuerte er das Planungsamt f
r den Wiederaufbau in Frankreich und schrieb ma
geblich mit am Plan Schumans f
r den Zusammenschlu
der europ
ischen Schwerindustrie. Bis 1952 war er Vorsitzender der folgenden Schumanplan-Konferenz in Paris und dann bis 1955 der Hohen Beh
rde der Montanunion, die er mitkonzipiert hatte.
1955 gr
ndete Monnet das "Aktionskommitee f
r die Vereinigten Staaten von Europa" und leitete es bis zur Aufl
sung 1975. Am 16. M
rz 1979 starb der engagierte Europ
er in Montfort-l`Amaury bei Paris.
EClaude Monet (1840 bis 1926)
nder des Impressionismus.
Monet wurde am 14. November 1840 in Paris geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Le Havre, wo ihn Eug
ne Boudin in die Freilichtmalerei einf
hrte. 1859 ging er nach Paris an die Acad
mie Suisse, absolvierte seinen Milit
rdienst in Algerien und studierte ab 1862 an der Ecole des Beaux-Arts Malerei.
Die Freundschaft mit gleichgesinnten Malern wie Bazille, Sisley und Renoir inspirierte ihn zu einer v
llig neuen Kunstauffassung und Malweise. Konsequent lie
er das Atelier hinter sich und zog mit der Staffelei ins Freie, um nur noch die fl
chtige Welt der Erscheinungen, ihre verg
nglichen optischen Reize im Wechsel von Atmosph
re und Licht zu studieren.
Auf der ersten Gruppenausstellung im Jahre 1874 zeigte Monet das Gem
lde "Impression-Sonnenaufgang", das der ganzen Gruppe den Spottnamen "Impressionisten" eintrug. Monet war lange erfolglos und arm. Da er sich in die teure Metropole Paris, die er in reizvollen St
dtebildern immer wieder festgehalten hat, nicht leisten konnte, lebte er jahrelang in Argenteuil an der Seine.
Dort entstanden seine durchlichteten Flu
- und Landschaftsbilder. Erst in den 80er Jahren kam der Erfolg. Da er seit 1900 an einer schweren Augenkrankheit litt, lebte er zur
ckgezogen in Giverny, wo er einen Blumengarten mit Seerosenteich anlegen lie
, der bis zum Ende seines Lebens am 6. Dezemebr 1926 ein faszinierendes impressionistisches Bildmotiv blieb.
GMoli
re (1622 bis 1673)
Der gr
te franz
sische Kom
diendichter.
Jean-Baptiste Poquelin, am 15. Januar 1622 in Paris als Sohn eines Ausstatters am k
niglichen Hof geboren, besuchte eine Jesuitenschule und begann ein Rechtsstudium, um Advokat zu werden, trat dann aber als Teppichwirker und Kammerdiener in den Hofdienst.
1643 gr
ndete er mit der Schauspielerin Madelaine B
jart in Paris das "Illustre Th
tre", in dem er unter dem K
nstlernamen Moli
re auftrat. Das Theater machte jedoch schon nach zwei Jahren bankrott und Moli
re kam wegen seiner Schulden ins Gef
ngnis und bereiste dann mit einer Theatertruppe den S
den Frankreichs.
Seit 1658 wieder in Paris, erlangte er die besondere Gunst K
nig Ludwigs XIV., der ihm ein eigenes Theater und eine j
hrliche Rente von 1.000 Livres verschaffte. Am 12. Mai 1664 fand die Urauff
hrung von "Tartuffe oder die Heuchler statt". Die Kirche erwirkte jedoch ein Verbot des St
cks. 1673 wurde "Der eingebildete Kranke", neben "Der Geizige" (1668) Moli
res bekannteste Kom
die, uraufgef
re, der wie immer die Hauptrolle selbst spielte, erlitt w
hrend der vierten Auff
hrung einen Blutsturz, an dem er kurze Zeit sp
ter, am 17. Februar 1673 in Paris starb. Unter dem Einflu
der italienischen Commedia dell`arte und der spanischen Grande comedia schuf Moli
re eine eigenst
ndige Form der franz
sischen Kom
die, die bis ins 20. Jahrhundert hinein wirkte.
In seinen St
cken
berzeichnet er die Charaktere, um ihre Defekte blo
zustellen und der L
cherlichkeit preiszugeben. Meist personifizierten die "Helden" besondere Mi
nde der damaligen Zeit, die freilich immer als Sonderf
lle ewiger M
ngel der menschlichen Natur erscheinen. F
r Hoffeste schrieb Moli
re mehrere "Com
dies-ballets", in denen der Dialog durch Gesangs- und Balletteinlagen unterbrochen wird.
ZDMohammed (um 570 bis 632)
Stifter einer Religion.
Persische, christliche, r
misch-byzantinische und j
dische Einfl
sse kreuzten sich in Arabien, als Abul Kasim Muhammad Ibn Abd Allah, Spro
einer f
hrenden Sippe, im arabischen Mekka aufwuchs. Geboren um 570, erlebte der kurz Mohammed genannte im etwa 40 Jahren religi
se Offenbarungen, in denen sich traditionelles (zentrales Heiligtum die Kaaba in Mekka) und christlich-j
disches Gedankengut verbanden - sie sind im "Koran" (Verk
ndigung) niedergelegt.
Mohammed, der sich als letzter der biblischen Propheten bezeichnete und den einzigen allm
chtigen Gott (Allah) predigte, fand zun
chst mehr Gegner als Anh
nger. Daher wanderte er 622 nach Medina aus (sogenannte Hedschra), wo er bald F
hrer zahlreicher arabischer St
mme wurde.
630 eroberte er Mekka und machte es zum Zentrum seiner islamischen Religion. Der Islam, das hei
t Ergebung in Gottes Willen, entwickelte nach Mohammeds Tod am 8. Juni 632 in Medina unter seinen Nachfolgern, den Kalifen, eine erstaunliche Sto
kraft und ist heute neben Christentum und Buddhismus eine der f
hrenden Weltreligionen.
CMargaret Mitchell (1900 bis 1949)
Mit einem einzigen Buch zum Weltruhm.
Die Tochter eines Anwalts, am 8. November 1900 in Atlanta, Georgia, geboren stammte aus einer traditionsbewu
ten S
dstaatenfamilie. Sie arbeitete als Journalistin. Als sie wegen der Folgen eines Autounfalles l
ngere Zeit ans Haus gebunden war, begann sie ihren gro
en Roman "Vom Winde verweht".
Zehn Jahre schrieb sie an diesem umfangreichen Buch, das den amerikanischen B
rgerkrieg aus der Sicht der S
dstaaten schildert und in ihrer Heimatstadt Atlanta spielt. Der 1936 ver
ffentlichte Roman hatte sofort sensationellen Erfolg, wurde mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet und schon 1939 verfilmt.
Seitdem haben Millionen von Lesern und Zuschauern mit Scarlett O
Hara und Rhett Butler geliebt, gek
mpft und gelitten. Zu der von vielen erhofften Fortsetzung mit Happy End war Margaret Mitchell nicht zu bewegen. Sie kam am 16. August 1949 bei einem Autounfall ums Leben.
fEHonor
Gabriel de Riqueti, Graf von Mirabeau
(1749 bis 1791)
Gab den Auftakt zur Revolution.
Der am 9. M
rz 1749 in Bignon bei Nemours geborene Publizist und Politiker sprach am 23. Juni 1789 vor der Nationalversammlung den Satz, der die Revolution erkl
rte: "Wir sind hier durch den Willen der Nation und werden nur der Macht der Bajonette weichen."
Urspr
nglich wollte Mirabeau Offizier werden, wurde aber wegen seines ausschweifenden Lebens von seinem Vater mehrmals ins Gef
ngnis gebracht. Durch spektakul
re Prozesse, in denen er als sein eigener Verteidiger auftrat, und als gef
rchteter Publizist begr
ndete er seine Popularit
Nachdem ihn der Adel zur
ckgewiesen hatte, lie
er sich vom Dritten Stand in Aix 1789 in die Generalst
nde w
hlen, die er durch seine
berlegene Beredtsamkeit bald beherrschte. Sein Ziel war die durch eine Verfassung beschr
nkte Monarchie nach englischem Vorbild.
Obwohl er den Hof wissen lie
er nicht den Sturz der Monarchie beabsichtigte, fand er kein Vertrauen. Andererseits hatte die Nationalversammlung Vorbehalte gegen ihn wegen seiner Vergangenheit und seiner Loyalit
t der Krone gegen
ber, so da
sie ihn nicht mit einem Ministerium betraute.
Sein pl
tzlicher Tod am 2. April 1791 bedeutete eine Z
sur in der Revolution, denn er war der einzige, der aufgrund seiner Popularit
t eine friedliche Entwicklung h
tte bewirken k
nnen.
@Henry Miller (1891 bis 1980)
Die Aufgabe der Kunst bestand f
r ihn darin, Chaos zu s
Der amerikanische Schriftsteller wurde am 26. Dezember 1891 in Brooklyn als Kind deutscher Einwanderer geboren. Er erwies sich schon bald als Verweigerer und Rebell. Sein Studium brach er ab, um jahrelang durch die USA zu trampen. 1930 zog Miller nach Paris, wo er den Doppelroman "Wendekreis des Krebses" (1934) und "Wendekreis des Steinbocks" (1938) schrieb.
Bei Ausbruch des II. Weltkrieges kehrte Miller nach Amerika zur
ck und lie
sich in Kalifornien nieder. Sein dortiges Leben beschrieb er in "Big Sur und die Orangen des Hieronymus Bosch" (1955). 1966 erschien "Stille Tage in Clichy". Die oft in derb realistischer, aber auch in vision
r-emphatischer Prosa geschriebenen Romane und Erz
hlungen Millers sind stark autobiographisch, Bekenntnisse eines zivilisationsfeindlichen Geistes, der nur im Eros die M
glichkeit sah, den gesellschaftlichen Zw
ngen zu entkommen.
Wegen ihres schockier
enden, alle sexuelle Tabus verletzenden Inhalts blieben sie bis 1961 in Amerika unver
ffentlicht. Miller war viermal verheiratet und starb im Alter von 88 Jahren am 7. Juni 1980 in seinem Domizil in Pacific Palisades.
'CMiltiades (ca. 550 bis 489 vor Christus)
Er besiegte das persische Heer bei Marathon.
Der um 550 vor Christus als Sohn des Athener Aristokraten Kimon geborene Feldherr mu
te 513 am Skythenfeldzug des persischen K
nigs Dareios I. teilnehmen und floh nach der Niederschlagung des Ionischen Aufstandes durch die Perser nach Athen.
Dort rief er zum entschlossenen Widerstand gegen die persische Bedrohung auf. 490 von den Athenern zum Strategen gew
hlt, errang Miltiades in der Schlacht bei Marathon einen gl
nzenden Sieg
ber das zahlenm
ig weit
berlegene persische Heer, obwohl die verb
ndeten Spartaner zu sp
t eintrafen.
Bei Ausgrabungen in Olympia wurde 1953 der Helm des Miltiades gefunden. Er starb an einer Verwundung, die er sich in einer Strafexpedition gegen die Insel Naxos 489 zugezogen hatte.
EClemens Wenzel F
rst von Metternich
(1773 bis 1859)
Er lie
den Kongre
tanzen.
Der am 15. Mai 1773 in Koblenz geborene
sterreichische Diplomat und Staatsmann war zun
chst Gesandter in Dresden (1801), dann in Berlin (1803) und Paris (1806). Nach der
sterreichischen Niederlage gegen Frankreich wurde er 1809 zum Au
enminister ernannt; seit 1821 war er Staatskanzler.
Obwohl Feind der Franz
sischen Revolution, versuchte Metternich auf dem 1. Pariser Frieden 1814, eine begrenzte Herrschaft Napoleons als Gegengewicht zu einem
chtigen Ru
land zu erhalten. Auf dem 1815 unter seinem Vorsitz tagenden "Wiener Kongre
" betrieb er dann die Wiederherstellung der alten politischen Ordnung in Europa nach den Grunds
tzen der Legitimit
Gleichzeitig beendete er durch den Verzicht auf die vorder
sterreichischen Gebiete am Rhein die Konfrontation mit Frankreich. eine Erneuerung des deutschen Kaisertums lehnte er ab; an seine Stelle trat der machtlose Deutsche Bund. Die "Heilige Allianz" (1818) und die "Karlsbader Beschl
sse" (1819) dienten dazu, freiheitliche und nationale Bewegungen niederzuhalten.
Der ungeheure, durch Spitzel und Geheimpolizei verbreitete Druck entlud sich in der Revolution von 1848, und Metternich mu
te als verha
ter Exponent der Reaktion nach England fliehen. In der Folgezeit kehrte er zwar wieder nach Wien zur
ck, doch hatte er auf die Politik nur noch unbedeutenden Einflu
. Er starb am 11. Juni 1859 in Wien.
]CWilly Messerschmitt (1898 bis 1978)
Er baute Flugzeuge f
r Hitlers Krieg.
Schon als Gymnasiast war der am 26. Juni 1898 in Frankfurt am Main geborene Sohn eines Weingro
ndlers ein begeisterter Segelflieger, und als Student gr
ndete er die "Messerschmitt-Flugzeugbau-Gesellschaft". Nach seiner Promotion schlo
er einen Vertrag mit BMW in M
nchen und wirkte als Chefkonstrukteur der so entstandenen "Bayerischen Flugzeugwerke Augsburg".
hrend des Dritten Reiches entwickelte er zahlreiche Jagdflugzeuge, wof
r er von den Nazis hoch dekoriert wurde. Nach dem Krieg f
r drei Jahre interniert, wurde er schlie
lich als "Mitl
ufer" eingestuft. Er fertigte in seinem Betrieb unter anderem Kabinenroller und N
hmaschinen, bis er mit dem Nachbau des NATO-J
gers "Starfighter" wieder zum Flugzeugbau zur
ckkehren konnte.
Er starb am 15. September 1978 in M
nchen.
{BAlessandro Manzoni (1785 bis 1873)
"Manzonis Roman
berfl
gelt alles, was wir in dieser Art kennen" (Goethe).
Das geradezu
berschwengliche Lob bezieht sich auf den Roman "Il promessi sposi" ("Die Verlobten") des am 7. M
rz 1785 geborenen Mail
nders. Dieser bedeutende Roman der italienischen Romantik mit seiner in der Lombardei spielenden Handlung hat viel zum Nationalbewu
tsein des italienischen Volks beigetragen.
Gleichzeitig pr
gte sein unpr
tenti
ser Realismus wesentlich die Entwicklung der modernen italienischen Prosa. F
r die Totenfeier Manzonis, der am 22. Mai 1873 in Mailand starb, hat Verdi sein Requiem geschrieben.
Anschuldigung der Konspiration, worauf Messalina verurteilt und hingerichtet wurde.
cEFelix Mendelssohn-Bartholdy
(1809 bis 1847)
Eine der gl
nzendsten Erscheinungen im Musikleben seiner Zeit.
Der Sohn eines Bankiers und Enkel des Philosophen Moses Mendelssohn wurde am 3. Februar 1809 in Hamburg geboren und zusammen mit seiner musikalisch begabten Schwester Fanny durch L. Berger und C.F. Zelter in Berlin ausgebildet. Mit neun Jahren gab er sein erstes
ffentliches Klavierkonzert, und mit 17 Jahren komponierte er die Ouvert
re zu "Ein Sommernachtstraum".
Am 11. M
rz 1829 brachte Mendelssohn mit der Berliner Singakademie die fast v
llig vergessene "Matth
uspassion" von Bach zur Wiederauff
hrung und wurde zum Wegbereiter einer Bach-Renaissance. Nach Reisen durch Deutschland, Italien, England und Frankreich war er 1833 Musikdirektor in D
sseldorf und dann bis zu seinem Tod am 4. November 1847 Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig, seit 1843 auch Leiter des von ihm mitgegr
ndeten Leipziger Konservatoriums.
Mendelssohn war als Pianist, Dirigent, Komponist und Organisator eine der gl
nzendsten Erscheinungen im Musikleben der ersten H
lfte des 19. Jahrhunderts. Eleganz, Klarheit und eine Melodik von mitrei
ender Beweglichkeit zeichnen seine Kompositionen aus.
Neben f
nf Symphonien, zwei Klavierkonzerten und einem Violinkonzert schrieb er Kammermusik und Klaviermusik (u.a. "Lieder ohne Worte") sowie die Oratorien "Paulus" (1835) und "Elias" (1846).
CHerman Melville (1819 bis 1891)
Aus seiner Feder stammt einer der gro
en Romane der Weltliteratur.
Der am 1. August 1819 in New York geborene amerikanische Dichter sammelte als Matrose in der S
dsee die Erfahrungen, die seinen sp
teren Werken zugrunde liegen. Mit seinen S
dseeb
chern (u.a. "Taipi", 1846; "Omoo", 1847) errang er erste literarische Erfolge.
In seinem 1851 ver
ffentlichten Meisterwerk "Moby Dick oder Der Wei
e Wal" gestaltete er symbolisch den Kampf des Menschen gegen das B
se. F
r den gro
en, gottlosen und gott
hnlichen Kapit
n Ahab, der an Prometheus erinnert, ist der wei
e Wal "die Personifizierung aller verborgenen D
monen des Lebens und Denkens".
Die 1856 erschienene Kurzgeschichten-Sammlung "The Piazza Tales" enth
lt die Erz
hlung "Bartleby", die in ihrer Dichte und Geschlossenheit mit der Prosa Kafkas vergleichbar ist. Unvollendet blieb der erst 1924 ver
ffentlichte Kurzroman "Billy Budd". Melville starb am 28. September 1891 in New York.
FJoseph Raymond McCarthy
(1909 bis 1957)
Sein Name steht f
r eine der dunkelsten Epochen der amerikanischen Geschichte.
Der am 14. November 1909 geborene amerikanische Jurist zog 1947 als Republikaner f
r Wisconsin in den Senat ein und hatte 1950-54 den Vorsitz im Senatsausschu
zur Untersuchung "unamerikanischer Umtriebe" inne. Vor allem Politiker, Intellektuelle, Wissenschaftler und K
nstler wurden unter dem Vorwand der offenen oder versteckten Zugeh
rigkeit zur kommunistischen Partei oder auch nur des Sympathisierens mit linken Ideologien vor den Ausschu
geladen und in so dem
tigender Weise befragt, da
einige der Beschuldigten Selbstmord begingen.
Hatten der Kalte Krieg und Spionagef
lle bereits eine Atmosp
re der gro
en Unsicherheit geschaffen, so lie
en Denunziationen, Bespitzelung und Aussagen erpre
ter oder gekaufter Zeugen die Kommunistenfurcht zur Hysterie anwachsen. Antisemitismus, Antikommunismus und amerikanischer Nationalismus waren die Triebfedern des McCarthyismus, der das Recht auf freie Meinungs
erung zu gef
hrden begann, obwohl Pr
sident Truman schon 1950 vor den Methoden des Senators gewarnt hatte.
Nachdem McCarthy 1954 Heeresminister Stevenson vor Fernsehkameras beschuldigt und verh
rt hatte, setzten sich seine Kritiker endlich durch, die nun auch Pr
sident Eisenhower
berzeugen konnten. Da sich McCarthy zudem der Mi
achtung des Kongresses schuldig gemacht hatte und in Steuermanipulationen verwickelt war, erhielt er eine R
ge des Senats und verlor den Ausschu
vorsitz.
Er starb am 2. Mai 1957.
MFKarl May (1842 bis 1912)
Vom kleinen Kriminellen zum erfolgreichsten Schriftsteller Deutschlands.
Karl May wurde am 25. Februar 1842 in Ernsthal im Erzgebirge als eines von 14 Kindern eines Webers geboren. Der schw
chliche Junge machte unter gro
en Entbehrungen seine Lehrerausbildung. Da er sein niedriges Gehalt durch Betr
gereien aufzubessern suchte, wurde er nicht nur aus dem Schuldienst entlassen, sondern mu
te auch f
r insgesamt sieben Jahre ins Gef
ngnis.
Dort begann er zu schreiben. Mit einigen Kolportageromanen, die er unter Pseudonym herausbrachte, hatte er erste Erfolge, wandte sich dann aber der abenteuerlichen Reiseerz
hlung zu. Seine mangelnde Reiseerfahrung glich er mit Hilfe geographischer B
cher und wissenschaftlicher Reiseberichte aus.
Schon bald war Karl May einer der meistgelesenen Schriftsteller Deutschlands. Anklang fanden seine weder inhaltlich noch formal anspruchsvollen B
cher vor allem durch ihre Heldenfiguren, von denen Generationen von Jugendlichen getr
umt haben. Der edle Wilde Winnetou, der kleine, drollige Hadschi Halef Omar und nicht zuletzt die Figur, mit der sich May selbst identifizierte, Old Shatterhand (bzw. Kara ben Nemsi), geh
ren zum festen Bestandteil der Jugendmythen.
Erst im Alter bereiste Karl May die Schaupl
tze seiner Romane. Der dabei gewonnene Eindruck hinterlie
in seinen Alterswerken "Ardistan und Dschinnistan" sowie "Winnetou IV." Spuren von Zivilisationskritik. Er starb am 30. M
rz 1912 in Radebeul bei Dresden, wo heute ein Karl-May-Museum existiert.
Klara May, seine zweite Frau, tat nach seinem Tod alles um seinen Mythos zu sch
tzen.
DMaximilian von Mexiko (1832 bis 1867)
Der Habsburger war in der neuen Welt ohne Fortune.
Die Stunde schien g
nstig: Die USA durch den B
rgerkrieg gel
hmt, die mexikanischen Notabeln mit dem Pr
sidenten Benito Ju
rez unzufrieden - Frankreichs Kaiser Napoleon III. sann auf neue Ruhmestaten. Mit den Habsburgern durch seine Stiefgro
mutter Marie Louise verbunden, regte er an, Erzherzog Maximilian, am 6. Juli 1832 in Wien geboren, j
ngerer Bruder von Kaiser Franz Joseph I., zum Kaiser von Mexiko zu w
hlen.
Die mexikanischen Gro
en lie
en sich nicht lange bitten, versprachen sie sich doch viel vom franz
sischen Schutz, und Maximilian auch nicht, denn er tr
umte schon lange von einem habsburgischen Gro
reich wie dem Kaiser Karls V. Doch man hatte die Rechnung ohne das Volk gemacht: Zwar gelang mit franz
sischen Truppen zun
chst die Vertreibung des Pr
sidenten, doch der k
mpfte im Untergrund weiter.
Und als 1865 in den USA der Krieg zu Ende ging, zogen sich die franz
sischen Truppen unter dem Druck Washingtons zur
ck. Maximilian, der die angebotene Flucht ausschlug, wurde in Quer
taro gefangengenommen und dort am 19. Juni 1867 erschossen.
FGiuseppe Mazzini (1805 bis 1872)
Der Vater der italienischen Demokratie.
Der Freiheitk
mpfer wurde am 22. Juni 1805 in Genua als Sohn eines Arztes und Universit
tsprofessors geboren und wurde sp
ter dort Rechtsanwalt. Schon fr
h kannte er sein Ziel: die Befreiung Italiens von der Fremdherrschaft und die nationale Einigung.
Nachdem er 1828 in die politische Geheimorganisation "Carboneria" eingetreten war, wurde er 1830 des Landes verwiesen. Ein Jahr sp
ter gr
ndete er im franz
sischen Exil den Geheimbund "Giovine Italia" (Junges Italien), mit dessen Aktionen er vor allem das resignierende Volk aufr
tteln wollte.
1834 brachte er in der Schweiz den Zusammenschlu
mit Geheimverbindungen anderer Nationen zum "Jungen Europa" zustande. Im gleichen Jahr unternahm er von Genf aus den vergeblichen Versuch, in Savoyen eine republikanische Erhebung auszurufen.
1836 wurde Mazzini aus der Schweiz ausgewiesen, aber von London aus konnte er weiterhin f
r die Befreiung Italiens agitieren. Im Revolutionsjahr 1848 kehrte er dorthin zur
ck, geh
rte drei Monate zum Triumvirat an der Spitze der r
mischen Republik und verteidigte gemeinsam mit Garibaldi Rom gegen die Franzosen.
Nach der Kapitulation floh Mazzini nach England. Von hier aus steuerte er mehrere Aufstandsversuche in Italien. Die gem
igt-nationale Politik Cavours lehnte er ab. 1870 versuchte er noch einmal, in Palermo eine Erhebung gegen das K
nigreich Italien zu entfesseln, wurde ausgewiesen, konnte aber kurz vor seinem Tod heimlich zur
ckkehren.
Er starb am 10. M
rz 1872 in Pisa.
DGuy de Maupassant (1850 bis 1893)
Wegen eines freiz
gigen Gedichts flog er von der Schule.
Der franz
sische Schriftsteller wurde am 5. August 1850 auf Schlo
Miromesnil in der Normandie geboren. Seine Mutter war eine Jugendfreundin von Gustave Flaubert. Als Beamter im Marine- und Unterrichtsministerium verfa
te er unter dem Einflu
Flauberts seine ersten Erz
hlungen.
Sein umfangreiches Werk, das rund 260 Novellen, sechs Romane und Theaterst
cke umfa
t, schuf Maupassant in nur zw
lf Jahren. Seit 1891 l
hmte eine unheilbare Nervenkrankheit, die er durch ein mond
nes Leben und zahlreiche Reisen zu verdr
ngen suchte, seine Schaffenskraft.
Am 1. Januar 1892 unternahm er einen Selbstmordversuch und starb 18 Monate sp
ter, am 7. Juli 1893, in Paris an den Folgen der Syphilis. Maupassant analysiert die Banalit
t und Sinnlosigkeit menschlicher Existenz, indem er Ereignisse, Gedanken und Empfindungen mit un
bertroffener Wirklichkeitstreue schildert.
Im Vorwort zu dem 1888 erschienenen Roman "Pierre et Jean" schrieb er, da
ein Realist nur dann ein K
nstler sei, "wenn er nicht eine Photographie des Lebens macht, sondern mit seiner Kunst den vollst
ndigsten, ersch
tternsten und beweiskr
ftigsten Einblick in das Leben selbst gibt."
;EWilliam Somerset Maugham
(1874 bis 1965)
Der Schriftsteller
bte seinen Arztberuf nie aus.
Der Sohn eines englischen Diplomaten wurde am 25. Januar 1874 in Paris geboren. Als er zehn Jahre alt war, starben seine Eltern, und er mu
te mehrere ungl
ckliche Jahre in englischen Privatschulen verbringen. Nach dem Studium in Heidelberg dr
ngte ihn sein Onkel und Vormund, das Examen als Arzt abzulegen, obwohl er unbedingt Schriftsteller werden wollte und schon 1897, ein Jahr vor dem Abschlu
seinen ersten Roman ver
ffentlichte.
Da er an Tuberkulose erkrankt war, ging er nach S
dfrankreich. Von dort
bersiedelte er nach seiner Genesung in die Stadt seiner Kindheit, nach Paris, wo er dann die meiste Zeit seines Lebens wohnte. Maugham, dessen Romane heute bekannter als seine Theaterst
cke sind, hatte 1907 mit "Lady Frederick" seinen ersten Erfolg als B
hnenautor.
hrend des I. Weltkrieges war er beim englischen Geheimdienst. Im zweiten Kriegsjahr heiratete er Lady Wellcome, mit der er eine Tochter hatte, obwohl er sich sp
ter zu seiner Homosexualit
t bekannte. Nach seiner Scheidung im Jahr 1927 kaufte er sich ein Haus an der franz
sischen Riviera, wo unter anderem der satirische Schriftstellerroman "Cakes and Ale" (1930) und "Auf Messers Schneide" (1944) entstanden.
Maugham starb in St.-Jean-Cap-Ferrat am 16. Dezember 1965.
JDMata Hari (1876 bis 1917)
Der weibliche "007".
Margaretha Geertruida Zelle, am 7. August 1876 als Tochter eines verm
genden Hutmachers im niederl
ndischen Leeuwarden geboren, wurde Lehrerin, heiratete 1895 den Kolonialoffizier Rudolph Macleod und zog zwei Jahre sp
ter mit ihm nach Indien. 1902 trennte sie sich von ihrem Ehemann und startete einen Neuanfang als T
nzerin in Paris: Als "Lady Macleod" oder "Mata Hari" (malaisch: "Auge des Morgens", Sonne), die, nur sp
rlich bekleidet, orientalische T
nze darbot, eroberte sie die Herzen vieler M
nner.
Zu ihren Liebhabern geh
rten viele M
nner im Offiziersrang. 1907 nahm sie angeblich Kontakt mit dem deutschen Geheimdienst auf, an den sie w
hrend des I. Weltkrieges franz
sische Milit
rgeheimnisse weitergab. Durch Hinweise von britischer Seite kamen ihr die Pariser Beh
rden 1917 auf die Schliche.
Vor dem Milit
rgericht bezichtigte Mata Hari sich selbst als Doppelagentin, die auch f
r Frankreich spioniert hatte. Am 25. Juli 1917 wurde sie in Vincennes standrechtlich erschossen. Ihre wirkliche Rolle ist bis heute nicht eindeutig gekl
@Henri Matisse (1869 bis 1954)
Der Triumph der reinen Farbe - Fauvismus.
Matisse wurde am 31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambr
sis als Sohn eines Getreideh
ndlers geboren, absolvierte ein Jurastudium und arbeitete als Anwalt. W
hrend einer Krankheit schenkte ihm seine Mutter einen Malkasten: Er entschied sich Maler zu werden.
Den Anwaltsberuf gab er auf, und ab 1890 studierte Matisse Malerei in Paris. Er d
machte Bekanntschaft der Impressionisten und Neoimpressionisten und malte anf
nglich in dieser Stilrichtung.
Aber dann entdeckte er van Gogh und Gauguin, ihre vehemente Farbigkeit und Formvereinfachung beeindruckten ihn. Er und seine Mitstreiter zeigten ihre neuen Bilder 1905 im Pariser Herbstsalon und erhielten von der offiziellen Kunstkritik den Spottnamen "fauves" - die Wilden.
Man stie
sich an ihrer Bildkonzeption, die allein auf der Farbe aufbaute, die vom Gegenstand gel
st war und radikal der Steigerung des Ausdrucks diente. In den Bildern von Matisse, vornehmlich Stilleben und Interieurs, dominiert eine strahlende, reine Farbigkeit, die die Bildgegenst
nde als Farbformgebilde auffa
t und dekorativ in der Fl
che rhythmisiert.
Matisse und sein Kreis hatten gro
en Einflu
auf die deutsche Malerei der "Br
cke". Er starb am 3. November 1954 in Nizza.
DJules Massenet (1842 bis 1912)
Der typische Komponist der sentimentalen Op
ra lyrique.
Geboren am 12. Mai 1842 zu Montaud bei St. Etienne, studierte Massenet ab 1853 am Pariser Conservatoire Komposition bei Ambroise Thomas. Mit einigen Opern, Oratorien, auch Liedern und Orchestersuiten, die eine Vorliebe f
r spanisches Kolorit zeigen, kam er rasch zu Erfolgen.
So wurde er 1878 Mitglied der Acad
mie des Beaux Arts und erhielt eine Professur f
r Komposition an "seinem" Conservatoire. Seinen Ruhm als Opernkomponist verschaffte er sich vor allem mit "Manon" (1884) und "Werther" (1886), die beide noch heute zum festen Repertoirebestand geh
In den Salons in aller Welt heimisch wurde die "M
ditation" aus der Oper "Tha
s". Ein sp
ter gro
er Wurf sollte ihm noch mit "Don Quichotte" (1910) gelingen. Seine weiteren Werke, darunter zahlreiche Opern, Schauspiel- und Ballettmusiken, "M
lodies" und diverse Orchesterwerke, sind heute weitgehend vergessen.
Massenet, dessen Wurzeln bei Meyerbeer und vor allem Charles Gounod zu suchen sind, hatte als s
licher Melodiker und feinsinniger Orchestrator Einflu
auf Puccini und auch Debussy sowie seinen Sch
ler Charles Koechlin. Er starb am 13. August 1912 in Paris.
GFMarcus Antonius (83 bis 30 vor Christus)
Seine Liebe zu Kleopatra brachte ihm kein Gl
Der r
mische Staatsmann und Feldherr, 83 vor Christus geboren, diente unter Caesar in Gallien und unterst
tzte ihn im B
rgerkrieg als Volkstribun. 44 bekleidete er zusammen mit Caesar das Konsulat. Bei dem nach dessen Ermordung ausbrechenden Kampf stand er zun
chst gegen den mit dem Senat verb
ndeteten Octavian (Augustus).
Nach der Niederlage von Mutina (Modena) verb
ndete er sich jedoch mit ihm: Zusammen mit Lepidus bildeten sie im November 43 das 2. Triumvirat. Ein Jahr sp
ter siegte er bei Philippi
ber die Caesarenm
rder Brutus und Cassius. Bei der anschlie
enden Neuverteilung der Provinzen erhielt Antonius die
stliche Reichsh
lfte. In Tarsos begegnete er Kleopatra, die ihm zwei S
hne und eine Tochter gebar.
Das Verh
ltnis zur letzten Ptolem
erin auf dem
gyptischen Thron bestimmte fortan seine Lebensf
hrung und Politik. Sein 36 begonnener Feldzug gegen die Parther endete in einem Fiasko, und seine Hinwendung zum hellenistisch- orientalischen Herrschaftsverh
ltnis f
hrte zur Entfremdung und zum B
rgerkrieg mit Octavian, dessen Schwester Octavia er 32 nach achtj
hriger Ehe verstie
. Von Octavians Feldherrn Agrippa in der Seeschlacht von Actium besiegt (31), folgte er der fliehenden Kleopatra nach Alexandria und beging dort Selbstmord (1.8.30 vor Christus).
Antonius war eine imposante Pers
nlichkeit. Seine gro
e Leidenschaft f
r Kleopatra trug zwar zu seinem Scheitern bei, darf aber, schon aufgrund der nach seinem Tod bald einsetzenden negativen
berlieferung nicht
berbewertet werden.
^BSamuel Colt (1814 bis 1862)
Amerikanischer Revolverproduzent.
Der am 19. Juli 1814 in Hartford, Conneticut, geborene Fabrikantensohn entwickelte zwischen 1831 und 1833 verschiedene Pistolen und Gewehre, konnte aber erst 1836 das US-Patent f
r den ersten Revolver mit sich automatisch weiterdrehender Patronenwalze erwerben. Seine erste Waffenwerkstatt ging 1842 mangels Nachfrage in Konkurs. Ein Auftrag der amerikanischen Regierung
ber 1000 Pistolen f
r den mexikanischen Krieg 1847 legte dann den Grundstein f
r den Erfolg. Bei seinem Tod am 5. Juni 1862 hinterlie
Colt ein florierendes Unternehmen.
CMarie-Antoinette (1755 bis 1793)
"Erst im Ungl
ck wei
man wahrhaft wer man ist".
Die am 2. November 1755 in Wien geborene Tochter Maria Theresias wurde 1770 mit dem Dauphin, dem sp
teren Ludwig XVI., verm
hlt. Durch Verst
e gegen das Zeremoniell machte sich die lebensfrohe und oft leichtsinnige K
nigin schon bald unbeliebt.
Besonders wegen der Unterst
tzung der Reformgegner hatte sie Feinde, die mit Verleumdungen und Intrigen (Halsbandaff
re) ihren Ruf untergruben. Beim Ausbruch der Revolution richtete sich der Volksha
vor allem gegen die "Autrichienne" (
sterreicherin), die ihren Bruder Kaiser Joseph II. zur bewaffneten Intervention zu bewegen suchte.
Nach dem Tuilerinsturm mit ihrer Familie im Temple inhaftiert, wurde sie nicht nur des Hochverrats, sondern auch der gemeinsten Sittenverbrechen (Unzucht mit ihren Kindern) angeklagt und am 16. Oktober 1793 hingerichtet. Beim Proze
vor dem Revolutionstribunal und beim Gang zur Guillotine bewies Marie-Antoinette feste Haltung.
dEMaria Theresia (1717 bis 1780)
"Sie hat ihrem Thron Ehre gemacht und ihrem ganzen Geschlechte" (Friedrich II., der Gro
16 Kinder, die sie in 19 Ehejahren gebar, belegen eindringlich, da
Weiblichkeit nicht Opfer der Macht werden mu
: Maria Theresia, die am 13.Mai 1717 als Tochter Kaiser Karls VI. das Licht der Wiener Welt erblickte, wurde durch die verzweigten Heiraten ihrer Spr
linge so etwas wie die "Mutter Europas".
Durch die sogenannte Pragmatische Sanktion, die die weibliche Erbfolge in den
sterreichischen L
ndern sicherte, 1740 auf den Thron gekommen und durch ihren Mann Franz I. Stephan von Lothringen 1745 deutsche Kaiserin, behauptete sich Maria Theresia gegen eine feindliche, m
nnliche Umwelt, die mit ihr leichtes Spiel zu haben glaubte.
Ihre Macht
bernahme l
ste den
sterreichischen Erbfolgekrieg aus, der mit der Festigung ihrer Stellung bei einigen Gebietsabtretungen endete. Den schmerzlichsten Verlust mu
te sie 1748 hinnehmen, als sie Schlesien endg
ltig an Friedrich den Gro
en verlor und es auch im Siebenj
hrigen Krieg (1756-63) nicht zur
ckgewinnen konnte.
Die Gebietsgewinne aus der 1. polnischen Teilung 1772 entstanden gegen ihren Willen. Ihre Popularit
t erleichterte innenpolitisch ihre Reformt
tigkeit, die ihr Sohn Joseph II., Kaiser (seit 1765) und Mitregent, entfaltete. Maria Theresia starb am 29. November 1780 in ihrer Hauptstadt.
RHKarl Marx (1818 bis 1883)
Seine Lehre ver
nderte die Welt.
Der Begr
nder des "wissenschaftlichen Sozialismus" wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren, studierte Jura, Geschichte und Philosophie in Bonn und Berlin und schlo
sich der junghegelianischen Bewegung an. Nach seiner Promotion in Jena wurde er 1842 Redakteur der "Rheinischen Zeitung" in K
Nach dem Verbot der Zeitung folgte er Arnold Ruge nach Paris und gab mit ihm die "Deutsch-Franz
sischen Jahrb
cher" heraus. In die Pariser Zeit f
llt die Begegnung mit Heinrich Heine, Michail Bakunin und Friedrich Engels, mit dem ihm eine lebenslange Freundschaft verband.
Nach Lekt
re der franz
sischen Fr
hsozialisten, der britischen National
konomen und des Materialismus Ludwig Feuerbachs entwickelte Marx die Grundz
ge seines philosophischen und
konomischen Systems. Auf Betreiben der Preu
ischen Regierung wurde er 1845 nach Paris ausgewiesen, ging nach Br
ssel, wo er zusammen mit Engels unter anderem "Die Heilige Familie" und "Die deutsche Ideologie" schrieb.
Der Aufruf zum Klassenkampf, "Proletarier aller L
nder vereinigt euch", stammt aus dem ber
hmten "Kommunistischen Manifest" von 1848. Diese Programmschrift des "Londoner Bundes der Kommunisten" enth
lt eine radikale Kritik der b
rgerlichen Gesellschaftsordnung und fordert die "Diktatur des Proletariats".
Im Revolutionsjahr 1848 kehrte Marx nach K
ln zur
ck, redigierte dort die "Neue Rheinische Zeitung" mu
te aber im Mai 1849 Deutschland endg
ltig verlassen und lie
sich als Journalist in London nieder. Der Mitbegr
nder der "Ersten Internationale" stand in engem Kontakt mit allen F
hrern der europ
ischen Arbeiterbewegung, der er durch den Nachweis der "Bewegungsgesetze der kapitalistischen Produktion" eine wissenschaftliche Grundlage geben wollte.
Zu seinen Hauptwerken geh
ren "Zur Kritik der politischen
konomie" (1859), "Das Kapital" (1. Band 1867, die
brigen Teile ver
ffentlichte Engels aus dem Nachla
1885 und 1894). Der durch pers
nliche Schicksalsschl
ge, Krankheit und st
ndige finanzielle Not fr
h gealterte Sch
pfer des "Historischen Materialismus" starb am 14. M
rz 1883 in London.
LGMao Tse-tung (1893 bis 1976)
Mit ihm begann Chinas "Langer Marsch" zur Weltgeltung.
Das Bild ging um die Welt: Ein alter Mann schwimmt in einem breiten Flu
. Mao Tse-tung war in seinen letzten Lebensjahren der Welt schon so weit entr
ckt, da
seine Anh
nger Beweise f
r seine Existenz forderten. Geboren am 26. Dezember 1893 in Shao-Shan, Hunan, als Sohn eines Bauern, wurde der Junglehrer Mao 1921 Mitbegr
nder des ZK und des Politb
Nach zeitweiliger Kooperation mit der nationalistischen Kuomintang Chiang Kai-scheks 1924-27 (erneut nach dem japanischen Angriff 1937) und mehrmaliger Kaltstellung in der Partei entwickelte Mao w
hrend des B
rgerkriegs die Strategie des "Langen Marsches", der 1934/35
ber 12.000 Kilometer auf der Flucht von den Kuomintang-Truppen von Kiangsi nach Nordwesten in die Provinz Schensi f
hrte.
Diese Bew
hrungsprobe schwei
te die KP zusammen, sicherte Maos F
hrungsanspruch und f
hrte zum Aufbau einer Roten Armee. Nach einem Burgfrieden w
hrend des Kriegs brach der Konflikt mit den Nationalisten nach 1945 erneut auf und endete 1949 mit dem Sieg Maos und der Ausrufung der Volksrepublik China.
Als Staatsoberhaupt (1954-59) und Dauerparteichef bestimmte Mao fortan den Weg Chinas aus der sowjetischen Vormundschaft zur Weltmacht. Der "Gro
e Vorsitzende" mit seiner roten "Bibel" hatte dabei eine fast magische Gewalt
ber die Massen und sorgte nach seinem Konzept der "permanenten Revolution" f
r immer neue Sch
be des Umsturzes, gekennzeichnet durch Programme wie der "Gro
e Sprung" in den 50er oder die "Gro
e Proletarische Kulturrevolution" in den 60er Jahren.
Das China der Volkskommunen brach mit allen Traditionen, doch nach Maos Tod am 9. September 1976 in Peking wurde vieles wieder zur
ckgedreht. Seine Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus aber war l
ngst zur Leitideologie vieler Befreiungsbewegungen geworden.
qBPietro Mascagni (1890 bis 1945)
Seine "Cavalleria" bekam bei der Urauff
hrung in Rom 70 Vorh
Der am 7. Dezember 1863 in Livorno geborene Komponist gewann 1890 mit seiner Oper "Cavalleria rusticana" (B
uerliche Ehre) einen vom Verlag Sonzogno ausgeschriebenen Wettbewerb. Der Einakter wurde zu einem Welterfolg und verhalf dem italienischen Opern-Verismo zum Durchbruch.
Seine weiteren Opern (u.a. "L
amico Fritz", 1891; "Iris", 1896; "Le Meschere", 1901) werden nur noch gelegentlich in Italien aufgef
hrt. 1929 wurde Mascagni Nachfolger Toscaninis als Direktor der Mail
nder Scala. Er starb am 2. August 1945 in Rom.
eben.
zGThomas Mann (1875 bis 1955)
Der gro
e Erz
hler litt an seinem Vaterland.
Der bedeutendste deutsche b
rgerliche Autor der 1. H
lfte des 20. Jahrhunderts wurde am 6. Juni 1875 in L
beck in eine wohlhabende Patrizierwelt geboren, die er in seinem ersten gro
en Roman "Die Buddenbrooks" (1901) ironisch-liebevoll portraitierte.
Im I. Weltkrieg bezog Thomas Mann im Gegensatz zu seinem Bruder Heinrich Mann nationale Position in den "Betrachtungen eines Unpolitischen" (1918), wandelte sich dann aber zum Demokraten und thematisierte die psychische Ausgangslage vor Kriegsausbruch im Roman "Der Zauberberg" (1924).
Inzwischen weit
ber die deutschen Grenzen bekannt, erhielt er 1929 den Literaturnobelpreis und lieferte 1933-42 mit der Tetralogie "Joseph und seine Br
der" einen weiteren Beleg f
r seine unerreichte epische Meisterschaft. Als Hitler die Macht im Deutschen Reich
bernahm, hielt sich Mann im Ausland auf und zog es vor, dort zu bleiben, wurde 1936 ausgeb
rgert und ging 1938 in die USA, wo er zum unbestrittenen geistigen Oberhaupt der deutschen Emigration wurde.
In zahlreichen Vortr
gen und Radioansprachen bek
mpfte er den Nationalsozialismus. Im Roman "Doktor Faustus" (1947) setzte er den Teufelspakt eines K
nstlers, der sich dadurch Inspiration erhofft, mit dem "Pakt" zwischen Deutschland und Hitler in Beziehung. Mit dem Roman "Lotte in Weimar" (1939) hatte er zuvor dem Deutschland der Dichter ein Denkmal gesetzt durch ein kongeniales Goethe-Portrait, das vielen als das gr
te seiner Werke gilt.
Thomas Mann, als Vertreter eines "Weltdeutschtums", stattete seiner Heimat nach dem Krieg nur noch kurze Besuche ab und lie
sich 1952 in Kilchberg bei Z
rich nieder, wo er am 12. August 1955 sein Leben beschlo
. Unter seinen zahlreichen Werken sind vor allem die Novellen und Erz
hlungen zu nennen, sowie die Romane "K
nigliche Hoheit" (1909) und "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull".
FEdouard Manet (1832 bis 1883)
Eine der gro
nstlerpers
nlichkeiten am Anfang der modernen Malerei.
Manet wurde am 23. Januar 1832 in Paris als Sohn eines h
heren Beamten im Justizministerium geboren. 1850 trat er in das Atelier des Historienmalers Thomas Couture ein, wo er sechs Jahre lang blieb. Seine Ausbildung erg
nzte er durch Abendkurse an der Acad
mie Suisse und vor allem durch das Kopieren alter Meister im Louvre.
Anschlie
end ging er auf Reisen. Er besuchte Belgien, Holland, Deutschland,
sterreich und Italien. Der Erfolg blieb ihm zun
chst versagt. Zwei Bilder, die Manet 1863 ausstellte, verursachten jedoch einen Skandal "Fr
ck im Freien" und "Olympia" erregten die Gem
ter des Publikums derart, da
der Salon geschlossen werden mu
Man nahm Ansto
an den nackten Frauen, die nicht wie
blich allegorisch erh
ht, sondern ganz nat
rlich und allt
glich dargestellt waren, aber auch an Manets skizzenhafter Malweise, die in krassem Gegensatz zur Perfektion der akademischen Salonmalerei stand.
Ebenso revolution
r war auch der ganz von Farbwerten her bestimmte Aufbau seiner Gem
lde. 1865 unternahm Manet eine Reise nach Madrid, wo die Begegnung mit den Werken Goyas nachhaltigen Eindruck auf ihn aus
bte. In den folgenden Jahren entstanden die ber
hmten Bilder "Die Erschie
ung Kaiser Maximilians von Mexiko" (1867), "Das Fr
ck im Atelier" (1868) und "Bar in den Folies-Berg
re" (1881/82).
Seit den 70er Jahren begann eine Beinkrankheit den K
nstler zu qu
len, an der er schlie
lich erlahmte und die schlie
lich am 30. April 1883 in Paris zum Tod f
hrte. Manet gilt als Wegbereiter des Impressionismus, mit dem er sich allerdings nicht identifizierte.
@Andr
Malraux (1901 bis 1967)
Ein engagierter Literat.
Der franz
sische Schriftsteller und Politiker wurde am 3. November 1901 in Paris als Sohn eines Bankiers geboren, studierte Altertumswissenschaften und Sanskrit und reiste in den 20er Jahren nach Kambodscha und China, wo er an der chinesischen Revolution teilnahm.
Sein 1928 erschienenes Buch "Die Eroberer" wurde ein Welterfolg. Im spanischen B
rgerkrieg k
mpfte er auf seiten der Republikaner als General und Organisator der ausl
ndischen Luftstreitkr
fte. Aufgrund des Hitler-Stalin-Pakts distanzierte sich Malraux 1939 von der kommunistischen Partei.
Nach der Flucht aus deutscher Gefangenschaft befehligte er als "Oberst Berger" eine Partisanengruppe im Elsa
. Unter de Gaulle war er 1945/46 Informationsminister und 1958-69 Staatsminister f
r kulturelle Angelegenheiten. Thema seiner Romane ist die Verzweeiflung des heutigen Menschen, der abseits von Gott lebt.
Nur durch entschlossene Tat entgeht der Mensch der Sinnlosigkeit der Existenz. In "So ist der Mensch" (1934) und "Hoffnung" (1937) preist Malraux den Heroismus der Revolution als Nachweis der Freiheit menschlichen Seins. Er gilt als der Vorl
ufer des franz
sischen Existenzialismus.
Malraux befa
te sich in zahlreichen Studien auch mit philosophischen und
sthetischen Fragen. In seiner "Psychologie der Kunst" (1947-50) verfolgt er die Entwicklung der Menschheit im sich wandelnden Medium der Kunst. Sie ist f
r ihn Bekun
dung der Gr
e des Menschen, seiner Auflehnung gegen das Nichts.
1967 erschien seine Autobiographie "Antimemoiren". Malraux starb am 23. November 1976 in Paris.
DMakarios III. (1913 bis 1977)
Sein christliches Gewissen blieb stumm.
Als Sohn eines Ziegenhirten kam Michail Christodulos Muskos am 13. August 1913 in Pano Panagia auf Zypern zur Welt, wurde griechisch-orthodoxer Priester und 1948 zum Bischof von Kition berufen. Zwei Jahre sp
ter schon Erzbischof und Ethnarch (Volksf
hrer) von Zypern, verb
ndete sich der nun Makarios III. genannte Geistliche mit General Grivas, um die Insel von der britischen Fremdherrschaft zu befreien.
Nach Jahren des Kampfes, der mindestens 600 Menschenleben forderte, wurde "Seine Seligkeit" 1960 Pr
sident des unabh
ngigen Zypern. Sch
nheitsfehler der Verfassung waren in seinen Augen nur das Verbot der Enosis (Anschlu
an Griechenland) und die Autonomierechte der T
rken auf der Insel.
Sie waren in der Folgezeit dem Terror der Griechen ausgesetzt, was zum Konflikt der NATO-Partner Griechenland und T
rkei f
hrte. Im Sommer 1974 wurde Makarios von einer Offiziersclique gest
rzt, konnte aber schon im Dezember zur
ckkehren und amtierte bis zu seinem Tod am 3. August 1977.
CAnna Magnani (1908 bis 1973)
Die leidenschaftliche Charakterdarstellerin.
Die am 7. M
rz 1908 in Alexandria,
gypten, geborene italienische Schauspielerin studierte an der Akademie f
r dramatische Kunst in Rom und startete ihre Karriere mit einer Tournee nach Argentinien. Anschlie
end trat sie abwechselnd in Revuen und in verschiedenen Schauspieltruppen auf.
Auch nachdem sie vom Film entdeckt worden war, kehrte sie immer wieder zum Theater zur
ck. Zu ihren gro
en Rollen geh
rten "Anna Christie" von Eugene O
Neill und "Die W
lfin" von Giovanni Verga. In den Filmen "Obsessione" (1943) von Luchino Visconti und "Rom, offene Stadt" (1945) von Roberto Rosselini wurde sie zum internationalen Star.
Mit ihrem leidenschaftlichen Naturell und hinrei
enden Kom
diantentum verk
rperte sie vor allem Frauentypen aus dem Volk (unter anderem "Die t
towierte Rose", 1950; "Die goldene Karosse", 1952; "Wild ist der Wind", 1957; "Mamma Roma", 1962). Anna Magnani starb am 26. September 1973 in Rom.
DAndr
Maginot (1877 bis 1932)
Seine Festungen hielten nicht stand.
Der franz
sische Politiker wurde am 17. Februar 1877 in Paris geboren und war zun
chst Kolonialbeamter, zog 1919 als Abgeordneter der demokratischen Linken in die Kammer ein, wurde 1913/14 Staatssekret
r im Kriegsministerium und geh
rte seit 1917 mehreren Kabinetten als Kolonial-,Pensions- und Kriegsminister an.
Zu seinen wichtigsten Verdiensten z
hlen das Heeresgesetz von 1928 und der Bau der nach ihm benannten Maginotlinie. Dieses von General Louis Guillaumat entworfene und 1929-32 gebaute Befestigungssystem sollte die franz
sische Nordostgrenze vor einer m
glichen deutschen Invasion sch
tzen.
Die Verteidigungslinie bestand aus zentralen Festungsbauten als St
tzpunkten, unterirdischen Verbindungen, versenkbaren Panzersperren, betonierten Stellungen, tief gelagerten Munitionsdepots und unterirdischen Kasernen im Hinterland, deren Besatzungen ungef
hrdet die vorderen Linien erreichen konnten.
Im Mai 1940 konnten deutsche Panzer in Verbindung mit der Luftwaffe die scheinbar uneinnehmbare Maginotlinie durchbrechen. Das Versagen seines Konzeptes hat Maginot nicht mehr erleben m
ssen, er starb am 7. Januar 1932 in Paris.
hGJohannes Calvin (1509 bis 1564)
Er errichtete den Genfer Gottesstaat.
Der am 10. Juli 1509 in Noyon in Nordfrankreich geborene Verfechter der Reformation wurde nach mehreren Studienjahren Lizentiat der Rechte in Paris. 1535 mu
te er die franz
sische Hauptstadt verlassen, lie
sich in Basel nieder und ver
ffentlichte dort sein umfangreiches Werk "Institutio religionis christinae", das bald zur wichtigsten Quelle reformierter Anschauungen wurde. W
hrend eines Aufenthaltes in Genf wurde ihm ein kirchliches Lehramt angeboten, und er gewann bald beherrschenden Einflu
in der Stadt. Nach Abschaffung des katholischen Gottesdienstes und Vertreibung des Bischofs versuchte er, eine strenge Kirchenzucht und Lebensordnung durchzusetzen, die einen starken Widerstand in der Bev
lkerung hervorrief.
1538 mu
te er Genf verlassen, nachdem seine Gegner bei den Wahlen zur Stadtvertretung die Mehrheit errungen hatten. Calvin
bernahm in Stra
burg die dortige franz
sische Emigrantengemeinde. Nach dem Sieg seiner Partei 1541 nach Genf zur
ckberufen, nahm der Rat der Stadt seinen kirchlichen Reformplan "Ordonnances ecclesiastiques" an, in dem die gesamte Organisation der nicht mehr kirchlich und politisch unterschiedenen Gemeinde geregelt wurde. Jegliche Opposition wurde gewaltsam unterdr
ckt. 1542-46 wurden allein 58 Abweichler hingerichtet und 78 aus der Stadt gewiesen.
Doch erst nach zehnj
hrigem Ringen hatte Calvin in Genf seinen Glaubensdespotismus durchgesetzt. Durch die Gr
ndung der Theologischen Akademie in Genf und durch einen ausgedehnten Schriftwechsel konnte er seinen Einflu
auf ganz Europa ausdehnen. Er starb am 27. Mai 1564 in Genf.
Seine Lehre, den Calvinismus, gr
ndete er auf die Bibel als alleinige Quelle der Glaubenswahrheit. Er lehrte die doppelte Pr
destination, das hei
t, die unbedingte Vorherbestimmung des Gl
ubigen zur Seligkeit, des Ungl
ubigen zur Verdammnis.
EMaria Callas (1923 bis 1977)
"Die Callas" war die Primadonna assoluta des 20. Jahrhunderts.
Die griechische S
ngerin wurde am 2. Dezember 1923 als Maria Kalogeropoulos in New York geboren und studierte Gesang am Konservatorium in Athen. An der dortigen Oper gab sie 1938 ihr Deb
t mit Mascagnis "Cavalleria rusticana". Ihr Auftritt bei den Festspielen in Verona 1947 machte sie international bekannt. An der Mail
nder Scala trat sie erstmals 1951 mit Mozarts "Entf
hrung aus dem Serail" auf. Fortan gastierte sie an den gro
en Opernh
usern Europas, ab 1954 auch an der Metropolitan Opera in New York. 1949 hatte sie den Industriellen Meneghini geheiratet und die italienische Staatsb
rgerschaft erhalten.
Maria Callas verf
ber eine perfekte Gesangstechnik, die es ihr erm
glichte, auch den schwierigsten Koluraturien gewachsen zu sein. Ihr Sopran zeichnete sich durch eine au
ergew
hnliche dramatische Ausdruckskraft aus, die sie zu einer der gr
ten Interpretinnen Verdis und Puccinis werden lie
erdem kommt ihr das Verdienst der Wiederentdeckung Bellinis und Donizettis zu.
In den 60er Jahren zog sie sich von der B
hne zur
ck, arbeitete f
r Schallplattenfirmen und unterrichtete ab 1971 an der Juilliard-Musikschule in New York. Zwischenzeitlich war sie durch die Scheidung von ihrem Mann und durch die Freundschaft mit dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis in die Schlagzeilen geraten. Sie starb am 16. September 1977 in Paris.
rECaligula (12 bis 41)
Das erste Opfer des Caesarenwahnsinns.
Gaius Julius Caesar Germanicus wurde am 31. August 12 nach Christus in Antium geboren. Der Sohn des Germanicus und Agrippina der
lteren wuchs in Heerlagern seines Vaters auf und bekam dort den Spitznamen "Caligula", "Stiefelchen"- nach den kleinen Soldatenstiefeln, die er als Knabe trug. Infolge des fr
hen Todes seines Vaters und der Verbannung seiner Mutter durch Tiberius in seiner Erziehung stark vernachl
ssigt, f
hrte er ein ausschweifendes Leben, bis Tiberius seinen 19j
hrigen Neffen an den kaiserlichen Hof in Capri holte.
Caligula, der seinen Onkel ha
te, f
gte sich scheinbar der strengen Erziehung, befreundete sich aber mit dem Pr
torianerpr
fekten Marco, der nach Tiberius Tod im Jahre 37 f
r Caligulas Proklamation zum Kaiser sorgte. Nur kurze Zeit versuchte er, dem hohen Amt angemessen zu leben und mit Vernunft zu regieren. Dann benutzte er die unumschr
nkte Macht, um sich zu bereichern und sich an seinen Gegnern zu r
chen. Seine Auffassung vom "Gottkaisertum" nahm immer mehr pathologische Z
ge an.
Eine Verschw
rung im Senat konnte er 39 ebenso niederschlagen wie eine Milit
rrevolte am Rhein. Bei der R
ckkehr von einem erfolglosen Britannienfeldzug war jedoch die Stunde seiner Gegner gekommen: Die Senatsopposition verb
ndete sich mit der m
chtigen Pr
torianergarde, die ihn am 24. Januar 41 ermordete.
YIGaius Julius Caesar (100 bis 44 vor Christus)
Nachdem "die W
rfel gefallen" waren,
berschritt er den Rubikon und machte der Republik ein Ende.
Gaius Julius Caesar,die dominierende Gestalt der r
mischen Republik, wurde am 13.Juli 100 vor Christus in Rom geboren. Als Neffe des Marius trotzte er Sulla und f
hlte sich von Anfang an den Popularen zugeh
rig (also denjenigen, die sich f
r die "Sache des Volkes" einsetzten), zu deren Wortf
hrer er im Verlaufe seiner politischen Laufbahn avancierte. 63 wurde er Oberpriester, 60 arrangierte er das 1. Triumvirat mit Pompeius und Crassus, und im Jahre 59 betrieb er als Konsul gegen den Senat mehrere Ackergesetze und die Festigung des Dreierbundes. Den Grundstein f
r seine Macht legte Caesar dann au
erhalb Roms, als Statthalter der gallischen Provinzen: 58-61 unterwarf er das freie Gallien (Vercingetorix),
berschritt den Rhein und setzte 55 und 54 nach Britannien
ber. Die aus diesen Erfolgen erwachsende Macht lie
en Caesars Gegner in Rom immer zahlreicher werden, und trotz der Erneuerung des Triumvirats (56) begann nun das B
ndnis mit dem vom Senat unterst
tzten Pompeius zu br
ckeln.
Die Auseinandersetzung um Caesars Kommandoniederlegung f
hrte dann 49 zum B
rgerkrieg, der schlie
lich in der Schlacht von Pharsalos zugunsten Caesars entschieden wurde. Im
gyptischen Thronstreit stellte er sich auf die Seite von Kleopatra und konnte so seine Macht auch im Osten festigen. Den Widerstand der Anh
nger des Pompeius brach er mit den Siegen bei Thapsus 46 und Munda 45. Als nunmehr faktischer Alleinherrscher packte Caesar die Neuordnung des Reiches mit solcher Energie und Weitsicht an, da
ihn der Senat im Februar 44 zum Diktator auf Lebenszeit ernannte. Die ungeheure Machtf
lle, die man als Vorspiel eines k
nftigen K
nigtumes ansah, rief jedoch seine Gegner auf den Plan: An den Iden (15.) des M
rz 44 wurde er in Rom von einer Verschw
rergruppe um Brutus ermordet.
Caesars Faszination wirkt bis in unsere Tage. Der Monat Juli tr
gt seinen Namen, auf ihn geht auch der julianische Kalender zur
ck, der bis auf eine geringf
gige Korrektur (Gregor XIII.) heute noch g
ltig ist. Seine gro
e Begabung als Redner und Schriftsteller dokumentieren die Rechenschaftsberichte "Der Gallische Krieg" und "Der B
rgerkrieg", die wegen ihres knappen, formvollendeten Stils seit jeher als das Musterbeispiel des klassischen Lateins gelten.
ACAntonio Canova (1757 bis 1822)
Hauptvertreter des italienischen Klassizismus.
Geboren am 1.November 1757 in Possagno bei Bassano, erhielt Canova eine Ausbildung in der Steinmetzwerkstatt seines Gro
vaters und bei einem Bildhauer in Venedig. Seit 1773 arbeitete er dort in einem eigenen Atelier. 1779 ging er nach Rom, von wo sich sein Ruf bald in ganz Europa verbreitete. Zu seinen Hauptwerken geh
ren " Theseus als Sieger
ber Minotaurus" (1782), "Amor und Psyche" /1793) sowie die Grabm
ler der P
pste Clemens XIII. und Clemens XIV. Von Napoleon, der ihn ganz besonders sch
tzte, und dessen Familie schuf Canova mehrere Idealbilder.
Seit 1802 Oberaufseher der Kunstsch
tze des Kirchenstaates, sorgte er 1815 f
r die R
hrung der von Napoleon geraubten Kunstwerke. Der ber
hmte Bildhauer starb am 13. Oktober 1822 in Venedig.
DWilhelm Canaris (1887 bis 1945)
Wo er politisch stand, blieb im Zwielicht.
Zu den undurchsichtigsten Figuren der Epoche Hitlers geh
rt sein Geheimdienstchef Admiral Wilhelm Canaris. Der geb
rtige Westfale (Aplerbeck bei Dortmund am 01.Januar 1887) war seit 1905 bei der Marine, 1924-28 in der Marineleitung und seit 1935 als Vizeadmiral (1940 Admiral) Leiter des Amtes Ausland/Abwehr im Kriegsministerium (seit 1938 Oberkommando der Wehrmacht). Abgesto
en von Hitlers Risikopolitik und dem Vorgehen gegen die Wehrmachtf
hrung 1938 in der Fritsch-Krise, ging der Nachrichtendienstchef auf Distanz zu seinem obersten Dienstherrn und machte sein Amt zu einem Zentrum des Widerstandes, in dem vor allem der Leiter seiner Zentralabteilung, Oberst Oster, eine f
hrende Rolle spielte.
Wegen der unstreitigen Erfolge von Canaris blieb das Doppelspiel (f
r das Reich, gegen Hitler) lange unentdeckt. Mit wachsender Kriegsdauer aber schwand sein Einflu
, zumal ihm angelastet wurde, da
er die alliierte Landungen nicht beizeiten erkannt habe. Im Februar 1944 kaltgestellt, wurde Canaris nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 verhaftet, ins KZ Flossenbr
ck eingeliefert und dort nach improvisiertem Standgericht am 9. April 1945 gehenkt.
DCaravaggio (1573 bis 1610)
Der Naturalismus des epochemachenden Malers pr
gte die Barockmalerei.
Michelangelo Merisi wurde am 28. September 1573 geboren und nannte sich nach seinem Geburtsort bei Bergamo "Caravaggio". Schon seine fr
hen Bilder erregten gro
es Aufsehen in Rom, da sie dem herrschenden Manierismus eine sachlich- naturalistische Malweise entgegensetzten. Im Auftrag des Kardinal del Monte entstanden ab 1597 in der Contarelli- Kapelle in San Luigi dei Francecsci "Die Berufung des heiligen Matth
us" und das Altarbild "Inspiration des heiligen Matth
us".
Die hier entwickelte Technik der dramatischen Hell- Dunkel- Kontraste sollte f
r die gesamte Barockmalerei von gr
ter Bedeutung werden. Nachdem Caravaggio 1606 einen Duellgegner get
tet hatte, floh er nach Neapel, wo weitere ber
hmte Bilder, darunter 1607 die "Gei
elung Christi", entstanden. Bald darauf ging er nach Malta, wurde zum Malteserritter geschlagen, geriet aber erneut in Schwierigkeiten. Er fand diesmal Zuflucht in Sizilien - und hier entstanden im Jahre 1609 auch seine letzten Werke.
In der Hoffnung begnadigt zu werden, wollte er nach Rom zur
ckkehren, starb jedoch auf dem Weg dorthin am 18. Juli 1610 in Porto d
Ercole in der Toskana an den Folgen einer Verwundung.
*FGiacomo Girolamo Casanova (1725 bis 1798)
Der Name des gro
en Abenteurers und Liebhabers wurde sprichw
rtlich.
Der "Chevalier de Seingalt" wurde am 2. April 1725 in Venedig geboren, studierte Jura und Theologie, wurde Priester, gab den Beruf jedoch auf und
bernahm verschiedene diplomatische Missionen, die ihn durch ganz Europa f
hrten. 1755 wurde er wegen seines auschweifenden Lebens und erwiesener Blasphemie zu f
nf Jahren Haft in den ber
hmten Bleikammern verurteilt. Er konnte entfliehen und wurde 1757 Lotteriedirektor in Paris, war jedoch bald wieder auf der Flucht. In den St
dten, wo er Station machte, gelang es ihm stets, in den feinsten Kreisen zu verkehren, doch st
ndige Skandale, Betr
gereien und Liebesh
ndel f
hrten immer wieder zur Ausweisung. 1774 war er dann in Venedig gleichzeitig Spitzel f
r die Polizei und f
r die Inquisition.
Des abenteuerlichen Lebens m
de, nahm er schlie
lich 1785 die Bibliothekarstelle beim Grafen Waldstein auf dessen Schlo
Dux in B
hmen an, wo er die Zeit fand, seine Erlebnisse (15 B
nde in franz
sischer Sprache) aufzuschreiben und damit der Nachwelt einen anekdotenreichen Einblick in das 18. Jahrhundert zu hinterlassen. Der ebenso umfassende Bericht
ber sein bewegtes Liebesleben hat diese Memoiren ber
hmt gemacht.
Noch weitere Schriften Casanovas, der ein ausgezeichneter Beobachter war und gro
es Erz
hltalent besa
, sind erhalten, darunter der Roman "Eduard und Elisabeth oder die Reise in das Innere des Erdballs", ein fr
hes Beispiel phantastischer Literatur. Er starb am 4. Juni 1798 auf Schlo
Dux in B
hmen.
@Benvenuto Cellini (1500 bis 1571)
Sein abenteuerliches Leben hat der vielseitige Renaissancek
nstler selbst beschrieben.
Der am 3. November1500 in Florenz geborene Goldschmied, Bildhauer und Bronzegie
er nahm sich vor allem die Werke Michelangelos zum Vorbild. Immer wieder in Gewalt
tigkeiten und Morde verwickelt, war er zu zahlreichen Ortswechseln gezwungen. Unter anderem stand er als M
nzmeister und Medailleur in p
pstlichen Diensten. Neben der Bronzeb
ste Cosimos I. de Medici geh
rt sein Standbild des Perseus in der Loggia dei Lanzi in Florenz zu den Hauptwerken des Manierismus. Von seinen Goldschmiedearbeiten ist nur das ber
hmte "Salzfa
" erhalten geblieben, das er 1543 am Hof Franz I. von Frankreich vollendete.
Zwischen 1565 und 1568 schrieb er Abhandlungen
ber die Goldschmiedekunst und Bildhauerei. Seine Autobiographie wurde von Goethe 1803 ins Deutsche
bersetzt und inspirierR
te Hector Berliosz zu einer Oper.
Cellini starb am 14. Februar 1571 in Florenz.
CGaius Marius (156 bis 86 vor Christus)
Der Feldherr rettete Rom vor den Germanen.
Marius, geboren um 156 vor Christus, wuchs in einfachen Verh
tnissen auf. Doch seine milit
rische Begabung lie
ihn schnell zum gefragtesten Feldherren seiner Zeit aufsteigen. Erstmals 107 zum Konsul gew
hlt, beendete er als Oberbefehlshaber den Krieg gegen Jugurtha von Numidien.
In den Jahren der gro
en Germanengefahr bekleidete er von 104 bis 100 das Konsulat. Er vernichtete die Teutonen bei Aquae Sextiae 102 und die Cimbern bei Vercellae 101. In den H
nden der Innenpolitik verlor er rasch an Bedeutung. Sein Versuch gegen Sulla zu einem neuen Kommando zu gelangen, endete mit seiner Flucht nach Afrika (88).
Von dort zur
ckgekehrt, r
chte er sich an seinen Feinden und starb kurz nach Antritt seines siebten Konsulats im Jahre 86 vor Christus. Das von ihm eingef
hrte Berufssoldatentum wurde ein wichtiger Machtfaktor in der sp
teren r
mischen Republik.
CBartholom
ban Murillo
(1618 bis 1682)
Er schuf die popul
rsten Kinderbilder der europ
ischen Kunst.
Der spanische Maler stammte aus Sevilla, wo er am 1. Januar 1618 getauft wurde und Zeit seines Lebens t
tig war. Sein umfangreiches Werk umfa
t vor allem religi
se Darstellungen, darunter viele Madonnen, sowie realistische Genrebilder ("Melonenesser", "Traubenesser") und einige Portraits.
Mit besonderer Liebe schilderte er das Treiben der Gassenkinder, auch in Nebenszenen kirchlicher Bilder. Der Stil Murillos hat sich nur wenig gewandelt. Lediglich im Kolorit ist eine Entwicklung zu beobachten.
Hier gelangte er nach dem etwas kargen und kalten Farben seiner fr
hen Gem
lde schon bald zu einem weichen Helldunkel mit warmer, duftiger Farbgebung, die man als "estilo vaporoso" bezeichnete. Murillo, der 1660 eine Malerakademie in Sevilla gr
ndete, starb in seiner Heimatstadt am 3. April 1682 nach einem Sturz von einem Ger
@DAndrej Sacharow (1921 bis 1989)
Symbolfigur des Widerstands in der Sowjetunion.
Der am 21. Mai 1921 in Moskau geborene Physiker war ab 1939 beim sowjetischen Atomforschungsprojekt in Leningrad eingesetzt ("Super-Komplex"), wurde 1942 als Professor nach Moskau berufen und avancierte nach 1945 zu einem der V
ter der sowjetischen Wasserstoffbombe.
Mit Auszeichnungen
uft ("Stalin-Preis", "Lenin-Orden"), wandte sich Sacharow zusehends gegen die Weiterentwicklung der Kernenergie und warnte 1966 vor einer Rehabilitierung Stalins. 1968 setzte er sich f
r die Ost-West- Kooperation und den "Prager Fr
hling" ein.
Seine Schwierigkeiten mit dem Regime h
uften sich, und er trat wiederholt in Hungerstreiks (1974/75). Den Friedensnobelpreis 1975 mu
te seine Frau Jelena Bonner entgegennehmen. 1980 wurde Sacharow nach Gorki verbannt und aller Titel und Auszeichnungen f
r verlustig erkl
rt. Dennoch setzte er seine Kritik ("SS-20") fort.
1986 wurde seine Verbannung und die Verurteilung seiner Frau von Michail Gorbatschow zur
ckgenommen. Sacharow starb am 14. Dezember 1989 in Moskau.
2DDonatien Alphonse Fran
ois Marquis de Sade
(1740 bis 1814)
Der Entdecker der menschlichen Perversionen.
Marquis de Sade wurde am 2. Juni 1740 in Paris geboren. 31 Jahre seines Lebens verbrachte er in Gef
ngnissen, Asylen und Irrenanstalten. Diese au
ergew
hnliche Karriere begann, als er mit 23 Jahren wegen schwerer Ausschweifungen und politischer Vergehen festgenommen wurde.
ter bildeten seine Schriften ("Die 120 Tage von Sodom", 1785, und "Die neue Justine", 1797) den Grund f
r die jahrelange Gefangenschaft: Schonungslos beschrieb Sade alle pathologischen Formen der Lust, die durch die Herrschaft von Menschen
ber andere auftreten k
nnen.
Erst in einer Welt ohne Unterdr
ckung glaubte er den Menschen frei von perversen sexuellen Phantasien. Die meisten Werke Sades wurden von den revolution
ren wie den moralischen Herrschern Frankreichs verboten. Dennoch
bte er einen gro
en Einflu
auf die franz
sische Literatur des 19. Jahrhunderts aus sowie auf die Erforschung der Psychopathologie (Sadismus) aus. Sade starb in Charenton bei Paris am 2. Dezember 1814.
jDSaladin (ca. 1137 bis 1193)
Gegen ihn richtete sich der 3. Kreuzzug.
Der 1137 oder 1138 im irakischen Tikrit geborene Offizier kurdischer Abstammung
bernahm 1169 die F
hrung der Truppen des Zangiden-F
rsten Neureddin von Damaskus und k
mpfte gegen die schiitischen Fatimiden in
gypten. Nach dem Tod des letzten Fatimiden-Kalifen bem
chtigte sich der erfolgreiche Feldherr der Herrschaft und nannte sich Sultan von
gypten und Syrien.
Nun nahm er den Kampf gegen die christlichen Kreuzritter und Niederlassungen im Vorderen Orient auf. Nach mehreren erfolglosen Feldz
gen konnte er 1187 das Kreuzfahrerheer bei Hattin schlagen und Jerusalem erobern. Auf einem erneuten Kreuzzug (1189-92) gewannen die Truppen von Richard L
wenherz bis auf Jerusalem das Heilige Land zur
In dem Vertrag von 1192 gew
hrte Saladin den Christen freien Zugang zur Stadt. Der Sultan geno
unter Christen wie Muslimen ein hohes Ansehen wegen seiner frommen, ritterlichen und freigiebigen Haltung. In dem Drama "Nathan der Weise" setzte Lessing ihm ein literarisches Denkmal. Der Gr
nder der Aijubiden- Dynastie starb am 11. M
rz 1193 in Damaskus.
DGeorge Sand (1804 bis 1876)
Sie trug Hosen und rauchte Zigarren.
Hinter dem Pseudonym George Sand verbirgt sich Amadine Aurore-Lucie Dupin, die am 1. Juli 1804 in Paris geboren, von der Gro
mutter auf dem Land aufgezogen und in einem Pariser Kloster ausgebildet wurde. 1822 heiratete sie den Baron Dudevant, war ihm nur in den ersten Ehejahren treu und durchlebte zahlreiche leidenschaftliche Beziehungen, bis sie 1836 offiziell von ihrem Gatten geschieden wurde.
Mit dem befreundeten Jules Sandeau verfa
te sie 1831 ihren ersten Roman "Rose et Blanche", und ein Jahr sp
ter ver
ffentlichte sie unter ihrem K
nstlernamen George Sand den Roman "Indiana", der sie ber
hmt machte. Sie wehrte sich in diesem Roman gegen gesellschaftliche Zw
nge, die eine Frau ein Leben lang an den Gatten binden.
In den folgenden rund 20 Romanen propagierte sie die freie Liebe und setzte sich mit ihren sozialistisch-humanit
ren Tendenzromanen sowie Schilderungen aus dem b
uerlichen Milieu f
r die L
sung sozialer Fragen ein. Zu ihren ber
hmtesten Liebhabern geh
rten die Schriftsteller Prosper M
e und Alfred de Musset sowie der Komponist Fr
ric Chopin.
Sie starb am 8. Juni 1876 auf ihrem Schlo
Nohant im D
partement Indre.
CSappho (ca. 630 bis 596 vor Christus)
Die gr
te Lyrikerin des Altertums.
Sappho d
rfte um 630 vor Christus in Eresos auf der Insel Lesbos geboren worden sein. In der Mytilene gr
ndete sie im Dienste der G
ttin Aphrodite und der Musen einen Frauenbund, 604 ging sie bei der Verbannung der Aristokraten ins sizilianische Exil, das um 596 endete.
Nach einer sp
teren Legende soll sie sich aus Verzweiflung dar
ber, da
der sch
ngling Phaon ihre Liebe unerwidert lie
, vom Leukadischen Felsen gest
rzt haben. Sappho wurde in der Antike durch Gedenkm
nzen und Bilds
ulen geehrt. Ihre teilweise chorischen Hymnen und Lieder voller Anmut und leidenschaftlichem Naturempfinden zeigen sie als tiefreligi
se und empfindungsreiche Frau, die ihrer Zeit in manchen Dingen weit voraus war.
EJean Paul Sartre (1905 bis 1980)
Schriftsteller und Philosoph des Existentialismus.
Sartre wurde am 21. Juni 1905 in eine gro
rgerliche Pariser Familie hineingeboren. W
hrend seines Studiums an der Ecole normale sup
rieure lernte er seine zuk
nftige Lebensgef
hrtin Simone de Beauvoir kennen. Er war 1937-39 Gymnasiallehrer, im II. Weltkrieg Sanit
ter und 1941/42 in deutscher Kriegsgefangenschaft.
Von Hegel, Husserl und Heidegger ausgehend verfa
te Sartre sein erstes philosophisches Hauptwerk: "Das Sein und das Nichts" (1943), mit dem er die Existentialphilosphie begr
ndete. Sie besagt, da
der Mensch in der absurden Sinnlosigkeit seines Daseins "zur Freiheit verurteilt" und f
r all sein Tun voll verantwortlich ist.
Sartre wurde auch als Autor zahlreicher Romane (z.B. "Der Ekel", 1938), Dramen (z.B. "Die Fliegen", 1943) und Filmdrehb
cher ber
hmt. Dem in seiner Lehre enthaltenen moralischen Auftrag kam Sartre durch ein gro
es politisches Engagement nach: Ab 1941 war er Mitglied der R
sistance und sympathisierte bis zur Niederschlagung des ungarischen Aufstands mit den Kommunisten.
Aber auch sp
ter setzte er sich agitatorisch f
r linksradikale Gruppen ein, verurteilte den Vietnamkrieg der Amerikaner und unterst
tzte 1968 die Pariser Studentenproteste. Den Literaturnobelpreis lehnte Sartre 1964 aus "privaten und objektiven Gr
nden" ab. Er starb am 15. April 1980 nach langer Krankheit in Paris.
6CFerdinand Sauerbruch (1875 bis 1951)
Weltbekannter Chirurg.
Der am 3. Juli 1875 in Barmen geborene Chirurg war Professor in Marburg (1908), Z
rich (1910), M
nchen (1918) und Berlin (1927). Zu seinen neuen Operationsmethoden geh
rte das Druckdifferenzverfahren in der Thoraxchirurgie und speziell bei operativen Eingriffen bei Lungentuberkolosekranken der Sauerbrucharm, die Amputationsstumpf-Kanalisierung und die sogenannte "Umkipp-Plastik" des Unterschenkels bei Entfernung des Oberschenkelbeins.
Sauerbruch verfa
te Di
r chirurgische Patienten und stellte eine spezielle kochsalzarme und mineralreiche Ern
hrung f
r TBC-Kranke zusammen (Gerson-Hermannsdorfer-Sauerbruch-Di
t). Die Lebenserinnerungen des gro
en Chirurgen ("Das war mein Leben", 1951) wurden 1954 verfilmt. Er starb am 2. Juli 1951 in Berlin.
EApostel Paulus (? bis ca. 67)
"So halten wir nun daf
r, da
der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben" (R
mer 3,28).
Er wurde kurz nach der Zeitenwende geboren als Sohn orthodoxer j
discher Eltern, die ihn den Beruf eines Zeltmachers erlernen lie
en, ehe er Pharis
er wurde. Nach dem Tode Jesu wurde Paulus als Spitzel zu den verschiedenen Christengemeinden geschickt, doch kamen dem Schriftgelehrten bald bedenken.
Seine endg
ltige Bekehrung zum Christen vor Damaskus, in Kunst und Literatur oft dargestellt, machte ihn zum Missionar und Apostel. Von der Urgemeinde in Jerusalem best
tigt, predigte er auf vielen Reisen die Lehre Christi, entfaltete eine rege Korrespondenz zur Kl
rung theologischer Probleme, besuchte Gemeinden in Kleinasien und Europa und erreichte auf dem sogenannten Apostelkonzil (etwa 48) die Zustimmung zur Heidenmission.
Von seinen einstigen Glaubensgenossen erbittert verfolgt, wurde Paulus 58 verhaftet und als r
mischer B
rger 60 nach Rom geschickt, wo er nach wenigen Jahren der Lehrt
tigkeit w
hrend der Christenverfolgung Neros zwischen 63 und 67 den M
rtyrertod erlitt.
Seine Lehre, in deren Zentrum der Glaube an den auferstandenen Christus steht, ist vor allem in Briefen
berliefert, die zum Kanon des Neuen Testaments geh
2GFriedrich von Schiller (1759 bis 1805)
"Und die Sonne Homers, siehe! sie l
chelt auch uns" ("Elegie", 1795).
Mit Goethe fast immer in einem Atemzug genannt, genie
t Schiller nahezu die gleiche Verehrung wie der Weimarer Dichterf
rst. Am 10. November 1759 in Marbach am Neckar als Sohn eines Offiziers geboren, wurde Schiller (das "von" erhielt er erst 1802) auf der als "Folteranstalt" empfundenen Karlsschule in Stuttgart erzogen und auf Befehl seines Landesherrn zum Mediziner ausgebildet.
Ihn aber zog es zum Theater, und 1782 wurde sein erstes Drama "Die R
uber", in Mannheim uraufgef
hrt. Die aufr
hrerischen Reden darin gegen "F
rstenwillk
r" und "Tyrannen" brachten eine Arreststrafe und Schreibverbot. Schiller entzog sich der f
rstlichen Wut durch Flucht, verfa
te weitere Dramen im Ton des Sturm und Drang ("Die Verschw
rung des Fiesko zu Genua", 1783; "Kabale und die Liebe", 1784; "Don Carlos", 1787) und wurde 1788 von Goethe f
r den Lehrstuhl f
r Geschichte in Jena vorgeschlagen.
Dort verfa
te Schiller die gro
sthetischen Schriften und historischen Arbeiten, heiratete 1790 Charlotte von Lengefeld, schlo
1794 Freundschaft mit Goethe und unternahm, seit 1791 an Lungentuberkolose leidend, Reisen in seine Heimat. 1799 zog er nach Weimar, ganz in die N
he des gro
en Freundes, wo seine klassischen (Geschichts-)Dramen entstanden: "Wallenstein-Trilogie" (1800), "Maria Stuart", "Die Jungfrau von Orleans" (beide 1801), "Die Braut von Messina" (1803), "Wilhelm Tell" (1802/04).
Auch der gr
te Teil der Lyrik (u.a. "Das Lied von der Glocke" (1799) und Balladen (u.a. "Die B
rgschaft", "Der Taucher", "Die Kraniche des Ibykus", alle 1797)) Schillers stammt aus seiner Weimarer Zeit. Rasch aber schwanden seine Kr
fte: Am 9. Mai 1805 endete in Weimar das Leben des vor allem als Dramatiker bis heute fortwirkenden Dichters.
EAugust Wilhelm von Schlegel
(1767 bis 1845)
Der Theoretiker der Romantik.
August Wilhelm Schlegel, am 5. September 1767 in Hannover geboren, studierte Theologie und Philologie in G
ttingen und war f
nf Jahre lang Hauslehrer in Amsterdam, bis ihn Chr. G. K
rner 1796 als Mitarbeiter f
r Schillers "Horen" nach Jena holte. Hier lernte er Caroline Schlegel, verwitwete B
hme, kennen und heiratete sie.
Zwei Jahre sp
ter erhielt er eine Professur in Jena und gr
ndete gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich Schlegel jenen literarischen Kreis, der eine Keimzelle der deutschen Romantik bildete.In seinen "Vorlesungen
ber sch
ne Literatur und Kunst" (1801-04 in Berlin und den "Vorlesungen
ber dramatische Kunst und Literatur" 1808 in Wien schuf er die literaturtheoretischen Grundlagen der Romantik.
1803 hatte sich seine Frau scheiden lassen um Schelling zu heiraten. Schlegel machte die Bekanntschaft der verbannten Madame de Sta
l und begleitete sie fortan bis zu ihrem Tod 1817 auf ihren Reisen. 1815 wurde er geadelt, 1818 als Professor nach Bonn berufen, wo er mit seinen Studien
ber Sanskrit und indische Literatur die altindische Philologie begr
ndete.
hrend Schlegels eigene literarische Produktion wenig Bedeutung hat, waren seine
bersetzungen der Werke Shakespeares, Calder
ns und Dantes mit deutlicher romantischer F
rbung von hohem Rang und
beraus einflu
reich, ebenso wichtig war seine Funktion als Kritiker. Als er am 12. Mai 1845 in Bonn starb, hatte sich die romantische Bewegung bereits
berlebt.
"FArthur Schopenhauer (1788 bis 1860)
"Philosoph der schlechten Laune."
Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 als Sohn eines Danziger Gro
kaufmanns geboren; 16j
hrig trat er auf Wunsch seines Vaters, aber gegen seine eigene Neigung, eine kaufm
nnische Lehre in Hamburg an. Nach dem Tod des Vaters holte ihn seine Mutter nach Weimar.
In ihrem Hause verkehrten Goethe, Wieland, die Br
der Schlegel und viele andere bedeutende M
nner. Schopenhauer studierte, nachdem er sich durch Privatunterricht das n
tige Wissen angeeignet hatte, zwei Jahre in G
ttingen, dann wechselte er nach Berlin, wo er 1813 promovierte, und kehrte nach Weimar zur
Die freie Lebensf
hrung seiner Mutter verstimmte den jungen Schopenhauer so sehr, da
es zum Bruch zwischen beiden kam. Er verlie
Weimar und lebte zun
chst vier Jahre in Dresden. Hier entstand 1819 sein Hauptwerk: "DieWelt als Wille und Vorstellung".
1820 habilitierte er sich in Berlin. Als 1831 dort die Cholera ausbrach, fl
chtete er nach Frankfurt am Main und lebte dort als Privatgelehrter bis zu seinem Tod am 21. September 1860. Schopenhauer sah im Anschlu
an Kant das "Ding an sich" als unerkennbar an. Die Welt ist nur die Vorstellung des menschlichen Geistes.
Nicht Geist und Materie sind die Grundlage der Realit
t, sondern der Wille, der bei Schopenhauer zu einem metaphysischen Prinzip erhoben wird, das au
erhalb von Raum und Zeit steht. Das Leben ist Leiden und wird durch den Willen immer weiter vorangetrieben. Erl
sung gibt es vor
bergehend durch Kunstgenu
, endg
ltig nur durch Abt
tung des Lebenswillens.
@Franz Schubert (1797 bis 1828)
Der gro
e Meister des deutschen Kunstliedes.
Der Sohn eines kinderreichen Vorstadtlehrers, geboren am 31. Januar 1797 in Lichtental bei Wien, fand in dem Hofkapellmeister Salieri einen Lehrer und F
rderer. 1813 Schulgehilfe seines Vaters, lebte er ab 1818 ohne feste Anstellung, meist unter d
rftigen Verh
ltnissen, als freier Komponist in Wien.
hungen, Kapellmeister am K
rtnertor-Theater zu werden, scheiterten. Ein gesichertes Einkommen bezog er nur in den Sommermonaten der Jahre 1818 und 1824 als Hauslehrer des Grafen Esterh
zy auf dessen Landsitz in Ungarn. Ansonsten war er auf die Un
terst
tzung von Freunden angewiesen, die sich im geselligen Kreis der "Schubertiaden" trafen.
Viele seiner Werke hob der liebensw
rdige und heitere Schubert hier aus der Taufe, und unter seinen Zuh
rern befanden sich die Dichter Grillparzer und Mayhofer, der Komponist Franz Lachner und der Maler Moritz von Schwind.
Schubert hatte nur 15 Jahre Zeit, um sein
beraus umfangreiches Werk von gr
ter Vielseitigkeit zu schaffen. Obwohl er mit Beethoven, dem Meister der Klassik, in derselben Stadt zur selben Zeit lebte und komponierte, ist seine Musik zutiefst vom Geist der Romantik erf
Im Mittelpunkt steht das Lied. Rund 600 Gedichte hat Schubert vertont, darunter 80 von Goethe. Seine Liederzyklen "Die sch
llerin" und "Die Winterreise" geh
ren zu den gro
en Werken der Musikgeschichte. Im Bereich der Kammermusik ragt das "Forellenquintett" hervor, unter den acht Symphonien die "Unvollendete" in H-moll und die "gro
e" Symphonie in C-Dur.
Schubert starb an einer Typhusinfektion am 19. November 1828 in Wien.
:CRobert Schuman (1886 bis 1963)
Einer der V
ter der deutsch-franz
sischen Auss
hnung.
Der am 29. Juni 1886 in Luxemburg geborene Schuman war zun
chst deutscher und nach der R
ckkehr Elsa
-Lothringens zu Frankreich franz
sischer Staatsb
rger. Von 1919-40 geh
rte er der franz
sischen Nationalversammlung an. Im II. Weltkrieg nach Deutschland deportiert, floh er 1942 aus der Gefangenschaft und schlo
sich dem Widerstand an.
Als Ministerpr
sident (1947/48) und Au
enminister (1948-52) brachte er mit dem Schuman-Plan ein Zusammenwachsen der europ
ischen Wirtschaft, die Montan-Union, in Gang und f
rderte die deutsch-franz
sische Auss
hnung, die er als Grundstein f
r eine europ
ische Einigung ansah. Nach Bildung des Europ
ischen Parlaments wurde er dessen erster Pr
sident (1958-60).
Er starb am 4. September 1963 bei Metz.
CClara Schumann (1819 bis 1896)
Die beste Interpretin der Klaviermusik ihres Mannes.
Die Tochter des Klavierp
dagogen Friedrich Wieck, geboren am 13. September 1819 in Leipzig, erhielt ihre erste Ausbildung bei ihrem Vater. 1828 deb
tierte sie im Leipziger Gewandhaus und unternahm als 13j
hrige erfolgreiche Konzertreisen. Sie lernte Robert Schumann als Sch
ler ihres Vaters kennen und heiratete ihn 1840 nach fast vierj
hriger Auseinandersetzung mit ihrem Vater, der eine Heirat seiner damals schon gut verdienenden Tochter mit dem jungen Komponisten unterbinden wollte.
In den folgenden 16 Jahren ihres Zusammenlebens machte Clara auf gro
en Konzerttourneen die Werke ihres Mannes in Europa bekannt. Nach seinem Tod unterrichtete sie 1878-92 am Hochschen Konservatorium in Frankfurt am Main, trat selbst als Komponistin auf und gab zusammen mit Brahms, dem sie in enger Freundschaft verbunden war, die Gesamtausgabe der Werke ihres Mannes heraus.
Sie starb am 20. Mai 1896 in Frankfurt.
DKurt Schuschnigg (1897 bis 1977)
Die Gro
chte lie
en ihn in Stich.
Als Hitler deutscher Reichskanzler wurde, konnte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis er nach
sterreich, seiner Heimat, greifen w
rde. Bundeskanzler Kurt (Edler von) Schuschnigg, Nachfolger des 1934 von den Nationalsozialisten ermordeten Dollfu
, suchte daher die Anlehnung bei Italien und den Westm
chten.
Selbst zwar faschistisch-autorit
ren Modellen zugeneigt, lehnte der Christsoziale Schuschnigg, am 14. Dezember 1897 in Riva am Gardasee geboren, seit 1927 im Nationalrat und mehrfach Minister, die Hakenkreuz-Ideologie mit ihrem Rassismus ab. Doch der braune Riese im Norden wuchs, eine "Achse" Berlin-Rom bahnte sich an, die Nationalsozialisten im eigenen Land lie
en sich auch durch Terror kaum noch b
ndigen.
1938 mu
te Schuschnigg akzeptieren, da
Hitlers Mann in Wien, Arthur Sey
-Inquart, ins Kabinett hineingenommen wurde, versuchte aber, weiteren Zugest
ndnissen durch eine Volksabstimmung zuvorzukommen. Das provozierte im M
rz 1938 den deutschen Einmarsch, der auch nicht durch Hilferufe nach London und Paris abzuwenden war.
Schuschnigg wurde bis Kriegsende in KZ-Haft gehalten und war danach unter anderem Dozent in den USA. Am 18. November 1977 starb er in Innsbruck.
OEHeinrich Sch
tz (1585 bis 1619)
Der bedeutendste deutsche Komponist des 17. Jahrhunderts.
Geboren am 14. Oktober 1585 in K
stritz bei Gera, war Sch
tz 1598 Kapellknabe am Hof von Kassel und geno
am Collegium Mauritianum eine vorz
gliche Ausbildung. Er studierte in Marburg Jura, ging dann aber 1609 als Stipendiat nach Venedig zu Giovani Gabrieli, bei dem er das Wesentliche f
r ein langes Musikerleben erlernte.
1613 kam er nach Kassel zur
ck und wurde Hoforganist, um schlie
lich 1617 s
chsischer Hofkapellmeister in Dresden zu werden. Seine Frau Magdalena und sein Freund Johann Hermann Schein starben fr
h, und die Wirren des Drei
hrigen Krieges ergriffen auch seinen Umkreis.
Eine zweite Italienreise 1628 brachte ihn in Ber
hrung mit der Kunst Claudio Meonteverdis. Er
bernahm Verpflichtungen an Sachsen verbundenen H
fen wie Kopenhagen, Halle, Wolfenb
ttel und Gera. Nach Kriegsende oblag ihm der Wiederaufbau der Drsdener Hofkapelle.
Heinrich Sch
tz starb am 6. November 1672 in Dresden. Er war Kosmopolit unter den protestantischen Komponisten, un
bertroffen in der kontrapunktischen Kunst wie an der Tiefe des Ausdrucks, und hinterlie
eine gro
e Schule. Zu seinen Werken geh
ren drei Passionen, drei biblische Historien, die "Musikalischen Exequien" (1636) und die Sammlung "Geistliche Chor Music" (1648) sowie die Psalmen Davids von 1619.
.DGustav Schwab (1792 bis 1850)
Seine Nachdichtungen standen in jedem B
cherschrank.
Schwab wurde am 19. Juni 1792 in Stuttgart geboren, war Pfarrer, Gymnasiallehrer und Oberkonsistorialrat in seiner Heimatstadt und geh
rte mit seinen Freunden Kerner, Uhland und M
rike dem Schw
bischen Dichterbund an. 1827-37 leitete er den literarischen Teil des Cottaschen "Morgenblattes".
Dabei f
rderte er unter anderem Lenau und besorgte die erste Gesamtausgabe von H
lderlins Gedichten. Gemeinsam mit Chamisso gab er ab 1833 den "Deutschen Musenalmanach" heraus, beendete diese Arbeit jedoch 1838, nachdem Chamisso ein Bild Heines ver
ffentlicht hatte, der stets scharf gegen die schw
bischen Dichter und vor allem Uhland polemisiert hatte.
Schwabs eigene literarische Arbeiten sind weniger bedeutend als seine zahlreichen literaturhistorischen Schriften und Nachdichtungen. Seine f
r die Jugend nacherz
hlten "Deutschen Volksb
cher" (1836) und "Die sch
nsten Sagen des klassischen Altertums" (1838-40) werden noch heute aufgelegt. Schwab starb am 4. November 1850 in Stuttgart.
|DArthur Sey
-Inquart (1892 bis 1946)
Hitlers Handlanger f
sterreichs Anschlu
und die Ausbeutung der Niederlande.
Der am 22. Juli 1892 in Stonarov bei Iglau geborene
sterreichische Politiker Arthur Sey
-Inquart war gelernter Jurist und Anh
nger eines Anschlusses
sterreichs an Deutschland. Aktiv in nationalen Verb
nden, wandte er sich 1931 der
sterreichischen NSDAP zu, wurde 1938 Bundeskanzler Schuschnigg von Hitler als Innenminister aufgezwungen und wenig sp
ter, am 11. M
rz 1938, auf deutschen Druck hin dessen Nachfolger als Regierungschef.
-Inquarts einzige Amtshandlung bestand darin, die ohnehin schon marschierenden deutschen Truppen ins Land zu rufen und es dem Reich anzugliedern. Er wurde zum SS-Obergruppenf
hrer ernannt und Reichsminister ohne Gesch
ftsbereich. 1940 machte ihn Hitler zum Reichskommissar f
r die besetzten Niederlande, die unter ihm eine Zeit der Judendeportationen, Verschleppung von Fremdarbeitern, Auspl
nderung der Wirtschaft und des Polizeiterrors erlebten.
r als einer der Hauptkriegsverbrecher in N
rnberg angeklagt, wurde Sey
-Inquart zum Tod verurteilt und am 16. Oktober 1946 hingerichtet.
CJean Sibelius (1865 bis 1957)
Der gr
te Komponist Finnlands.
Der Sohn eines Arztes, geboren am 8. Dezember 1865 in H
meenlinna als Johan Julius Christian Sibelius, wollte urspr
nglich Jurist werden und studierte 1885-91 an den Universit
ten in Helsinki, Berlin und M
nchen. Im Alter von 32 Jahren erhielt er ein dauerndes Staatsstipendium und lebte als freischaffender Komponist von 1904 bis zu seinem Tod am 20. September 1957 auf seinem Landgut J
rvenp
bei Helsinki.
nglich von Brahms beeinflu
t, entwickelte er, v
llig zur
ckgezogen lebend und zutiefst mit der heimatlichen Landschaft verbunden, seinen im finnischen Volkscharakter wurzelnden Stil mit einem Hang zu erz
hlender Breite und schwerm
tigem Ernst, aber auch besinnlicher Lyrik.
ber die Grenzen hinaus wurde er bekannt mit seinen sieben Symphonien und symphonischen Dichtungen wie "Finlandia", vor allem aber mit "Valse triste" aus der B
hnenmusik "Kuolema".
CWerner von Siemens (1816 bis 1892)
Mit seinen elektronischen Erfindungen begr
ndete er den Siemens Konzern.
ltestes von zehn Kindern eines Gutsp
chters am 13. M
rz 1816 in Lenthe bei Hannover geboren, trat Siemens in die preu
ische Armee ein, wo er an der Berliner Artillerie und Ingenieursschule in Physik und Chemie ausgebildet wurde.
Neben seinem Dienst begann er an kleinen Erfindungen zu basteln, um etwas zus
tzliches Geld f
r seine fr
h verwaisten j
ngeren Geschwister zu verdienen. Er erfand 1846 den Zeigertelegraphen und gr
ndete daraufhin mit dem Mechaniker Halske eine Telegraphenbauanstalt, die 1848 die erste unterirdische Fernleitung von Frankfurt nach Berlin legte.
Seine zweite Erfindung war 1866 die elektrische Dynamokraftmaschine, die die industrielle Ausn
tzung der Elektrizit
t erm
glichte. 1881 baute er in Berlin die erste elektrische Stra
enbahn der Welt. Drei Jahre vor seinem Tod am 6. Dezember 1892 in Berlin wurde er geadelt, das Gesch
bernahmen seine S
!DHenryk Sienkiewicz (1846 bis 1916)
Historische Romane mit aktuellen Bez
Der Sohn aus verarmtem polnischen Adel wurde am 5. Mai 1846 in Wola Okrzejska geboren und studierte Jura, Philologie und Medizin. Danach arbeitete er als Journalist und begann Erz
hlungen zu schreiben, die patriotische sowie sozialkritische Elemente vereinten und vom Positivismus beeinflu
t waren.
Als scharfer Kritiker der antipolnischen Politik der Teilungsm
chte wandte sich historischen Thema zu und verfa
te im Stil von Alexandre Dumas d.
. zwischen 1884 und 1888 die Trilogie "Aus Polens alter Zeit", die die siegreichen Kriege Polens gegen die Kosaken, T
rken und Schweden im 17. Jahrhundert thematisierte und vom polnischen Publikum begeistert aufgenommen wurde.
Nach zwei weiteren historischen Romanen ver
ffentlichte er 1896 das Buch "Quo vadis ?", das zum Welterfolg wurde und bis heute, nicht zuletzt durch seine Hollywood-Verfilmung, ein Bestseller ist. Sienkiewicz, der 1905 den Nobelpreis f
r Literatur bekam, starb am 15. November 1916 in Vevey in der Schweiz.
CAlfred Sisley (1839 bis 1899)
Ein Engl
nder im Kreis der Impressionisten.
Als Sohn eines englischen H
ndlers wurde Sisley am 30. Oktober 1839 in Paris geboren. Mit 18 Jahren kam er nach London, um eine Ausbildung als Kaufmann zu erhalten. Sein Interesse galt jedoch der Kunst, den Dramen Shakespeares sowie der englischen Malerei des fr
hen 19. Jahrhunderts.
1862 kehrte er nach Paris zur
ck, wo er Freundschaft mit Monet und Renoir schlo
. Er beteiligte sich an den Ausstellungen der Impressionisten, hatte aber lange keinen Erfolg. Sisley malte fast ausschlie
lich Landschaften, meist Flu
landschaften.
hnlich wie Monet schuf er manche Ansichten unter immer wieder ver
nderten Lichtverh
ltnissen (z.B. 15 Variationen der "Kirche von Moret").
Im Unterschied zu seinem ber
hmten Kollegen l
ste er aber sein Motiv nicht im Atmosph
rischen auf. Ab 1880 lebte Sisley in Moret-sur-Loing bei Fontainebleau. Er starb dort am 29. Januar 1899.
ESuleiman II., der Gro
(ca. 1494 bis 1566)
hrte das Osmanische Reich zum Gipfel der Macht.
Der "Pr
chtige" wurde um 1494 geboren, in Trapezunt erzogen und 1509 zum Statthalter von Kaffa, 1513 von Magnesia ernannt, bevor er 1520 seinem Vater Selim I. auf den Osmanenthron folgte. In 13 Feldz
gen, die der Sultan pers
nlich leitete, wurde das t
rkische Reich um fast das gesamte Karpatenbecken, den Irak, S
darabien und nahezu ganz Nordwestafrika erweitert.
1529 hielt das christliche Abendland den Atem an, als seine Truppen 18 Tage lang Wien belagerten. Seine vom Seer
uber Hayreddin Barbarossa unterst
tzte Flotte beendete die Venizianische Vorherrschaft im Mittelmeer und kontrollierte das Rote Meer sowie Teile des Indischen Ozeans.
Das B
ndnis mit Franz I. von Frankreich war das erste Zusammengehen einer christlichen Gro
macht mit den "Ungl
ubigen". Im Inneren wurden Strafrecht, Finanz-, Wirtschafts- und Milit
rwesen durch bindende Rechtsnormen kodifiziert, weshalb man Suleiman auch den "Gesetzgeber" genannt hat.
Eine florierende Wirtschaft und das gro
gige M
zenatentum geh
ren zu seinen gro
en Leistungen. Als der auch literarisch begabte Sultan am 7. September 1566 im Feldlager vor Szigetv
r starb, war sein Reich aus dem Konzert der Gro
chte nicht mehr wegzudenken.
XDArnold Sommerfeld (1868 bis 1951)
Der Mathematiker wurde zu einem Pionier der Atomphysik.
Sommerfelds Laufbahn, der am 5. Dezember 1868 in K
nigsberg geboren wurde, war die eines Mathematikers, der die Notwendigkeit einer Anwendung der Mathematik bei konkreten technischen Problemen erkannte und deshalb zu einem Pionier der theoretischen Physik wurde.
Angezogen vom gro
en Ruf der Mathematiker an der Universit
ttingen, wurde er Sch
ler von Felix Klein, dessen Anliegen es war, die theoretisch orientierten Mathematiker mit den anwendungsorientierten Technikern zu vers
hnen. 1906 wurde er von Conrad R
ntgen als Professor f
r theoretische Physik an die Universit
nchen geholt, wo er als beliebter akademischer Lehrer f
r die Ausbildung einer ganzen Generation von Physikern (u.a. Werner Heisenberg) verantwortlich war.
1909 traf er auf einem Kongre
den jungen Albert Einstein, mit dem er sich schnell anfreundete und dessen Relativit
tstheorie er sp
ter vertrat. Sommerfeld, der die Theorien von Niels Bohr 1915 zur "Bohr-Sommerfeldschen Atomtheorie" erweiterte, starb am 26. April 1951 in M
nchen.
KESophokles (ca. 496 bis 406 vor Christus)
Der griechische Tragiker beeinflu
t bis in unsere Tage das Theater.
Sophokles, den ein antiker Biograph "den gro
en Liebhaber Athens" nannte, wurde um 496 vor Christus in Athen geboren. Von seinen 123 Trag
dien sind uns nur sieben erhalten geblieben; ihre Stoffe besch
ftigen das Theater bis heute (u.a. "Antigone", "K
dipus", "Elektra").
Dabei war Sophokles nicht nur Dichter, sondern auch aktiver Politiker und General. 443/42 war er Schatzmeister des Attischen Seebundes, 441-39 neben Perikles Stratege im Krieg gegen Samos und ab 411 Mitglied einer oligarchischen Regierung seiner Heimatstadt. Zeit seines Lebens war er hochangesehen und
erst beliebt, wie die Quellen berichten.
Seine gr
te Bedeutung hat er aber als Dramatiker und Erneuerer des Theaters erlangt. Abgesehen davon, da
er als Autor 24mal den damals
blichen Dramatikerwettbewerb gewonnen hat, berichtet Aristoteles in seiner "Poetik" von drei entscheidenden Neuerungen, die Sophokles in die Theaterpraxis eingef
hrt hat: Die Erweiterung der Zahl der Schauspieler von zwei auf drei, die der Choristen von 12 auf 15 sowie die Einf
hrung der B
hnenmalerei.
Damit wurden Voraussetzungen f
r die Inszenierung eines dramatischen Geschehens geschaffen, bei dem ein "Held" in den Vordergrund r
ckt. Sophokles starb um das Jahr 406 in Athen.
@Johannes Nepomuk Nestroy
(1801 bis 1862)
Der Vollender und
berwinder des Wiener Volkstheaters.
Nestroy, am 7. Dezember 1801 in Wien geboren, begann seine Karriere als Operns
nger und Schauspieler. Er trat in Amsterdam, Br
nn, Graz und Pre
burg auf, bis er 1831 in seiner Vaterstadt als Komiker und Theaterdichter am Theater in Wien engagiert wurde.
1854-60 war er Direktor des Leopoldst
dter Theaters, dem sp
teren Carl-Theater. In seinen humoristischen und satirischen Schauspielen durchleuchtet Nestroy mit aphoristischem Wortwitz die Welt des Biedermeier. Manche seiner
ber 60 St
cke werden heute noch gern gespielt: "Der b
se Geist Lumpacivagabundus" (1833), "Das liederliche Kleeblatt" (1835), "Der Talisman" (1840), "Der Zerrissene" (1844), "Freiheit in Kr
hwinkel" (1849) oder die Posse "Einen Jux will er sich machen" (1844).
In dieser Posse verquickt der Autor die alte Harlekinaden-Fabel vom Vormund, der die Heirat seines M
ndels nicht erlaubt und selbst auf Freiersf
n geht, mit der Darstellung eines wildgewordenen Angestellten. Das St
ck wurde sp
ter von Thornton Wilder unter dem Titel "Die Heiratsvermittlerin" adaptiert und so zur Vorlage des Broadway-Musicals "Hello Dolly".
In seinen letzten Lebensjahren leitete Nestroy das Theater in Graz, wo der "Magier des Worts" am 25. Mai 1862 starb.
FGamal Abdel Nasser (1918 bis 1970)
Sprecher der arabischen Welt.
gyptische Staatsmann wurde am 15. Januar 1918 in Beni Mor geboren, schlo
sich schon fr
h einer patriotischen Organisation an und wurde mit 17 Jahren wegen umst
rzlerischer T
tigkeit verhaftet. Trotzdem erhielt Nasser 1937 die Erlaubnis zum Besuch der Milit
rakademie.
Im Krieg gegen Israel 1948 zeichnete er sich durch besonderen Mut aus. Als Mitglied des Komitees der freien Offiziere, das den Sturz K
nig Faruks vorbereitete, putschte er am 26. Juli 1952 unter der F
hrung General Nagibs erfolgreich. Von Nagib zum Oberkommandeur der Streitkr
fte ernannt, avancierte er ein Jahr sp
ter zum Innenminister.
Am 14. November 1954 setzte Nasser Nagib ab und
bernahm das Amt des Staatspr
sidenten. Erfolge wie der Abschlu
des Suezvertrags mit Gro
britannien sowie die Ausschaltung politischer Parteien und opponierender Moslems festigten seine Stellung. Als er sich nach der Verstaatlichung des Suezkanals 1956 gegen den Angriff israelischer, britischer und franz
sischer Truppen behauptete, gewann er eine F
hrerstellung.
Im Inneren bek
mpfte er Korruption und Analphabetentum, trieb die Industrialisierung voran, begann den Bau des Assuan-Staudammes, w
hrend er sich au
enpolitisch immer mehr dem Ostblock n
herte. Nach der Niederlage
gyptens im "Sechstagekrieg" gegen Israel im Juni 1967 bot Nasser seinen R
cktritt an. Weinend lie
er, der stets das Pathos liebte, sich dazu bewegen, im Amt zu bleiben.
Er starb am 28. September 1970 in Kairo an Herzversagen.
DNero (37 bis 68)
Ein Opfer des C
sarenwahnsinns.
Lucius Domitius Ahenobarbus, am 15. Dezember 37 nach Christus zu Antium geboren, war der Sohn Agrippinas der J
ngeren und Adoptivsohn des Kaisers Claudius, dem er dank der erfolgreichen R
nke seiner Mutter auf den Thron folgte (54). Anfangs stand er unter dem m
igenden Einflu
des Pr
torianerpr
fekten Burrus und des Philosophen Seneca, seiner Lehrer, aber schon bald wurde aus ihm ein exzessiver und z
gelloser Despot, der sich als S
nger, Schauspieler und Wagenlenker feiern lie
Nach der Vergiftung seines Stiefbruders Britannicus
berwarf er sich mit seiner Mutter, die er 59 ermorden lie
. Drei Jahre sp
ter beseitigte er seine erste Gemahlin Octavia, die er mit einem brutalen Fu
tritt t
tete, um die Kurtisane Poppaea Sabina zu heiraten.
Als im Jahr 64 mehrere Viertel Roms abbrannten, lenkte Nero den gegen ihn gerichteten Verdacht auf die Christen und lie
sie grausam verfolgen. Nachdem es ihm 65 noch gelungen war, die Pisonische Verschw
rung niederzuschlagen, setzte die Erhebung der Generale Vindex und Galba seiner Schreckensherrschaft eine Ende. Von den Pr
torianern im Stich gelassen und vom Senat ge
chtet, beging er in der N
he von Rom am 9. Juni 68 Selbstmord.
uDDouglas Mac Arthur (1880 bis 1964)
Mit totalem Einsatz zum totalen Sieg.
Einer der z
hesten, machthungrigsten und draufg
ngerischsten amerikanischen Gener
le des II. Weltkrieges war Douglas Mac Arthur aus Little Rock in Arkansas, geboren am 26. Januar 1880. Von 1930 bis 1935 war er Generalstabschef des US-Heeres und erhielt dann die Aufgabe, eine Armee auf den Philippinen aufzubauen.
Das gelang nur in Ans
tzen, so da
beim japanischen Angriff 1942 nur der R
ckzug blieb. Zum Oberbefehlshaber im S
dwestpazifik ernannt, setzte Mac Arthur alles daran, den Archipel zur
ckzuerobern, und konnte im Februar 1945 wieder in Manila einziehen.
Wenig sp
ter nahm er die japanische Kapitulation entgegen und wurde Milit
rbefehlshaber in Tokio. 1950 erhielt er den Oberbefehl in Korea, wo er sich einem gewaltigen Ansturm chinesischer Truppen gegen
bersah. Er forderte daher den "totalen" Einsatz, notfalls auch den von Kernwaffen, und kritisierte nach der Ablehnung
ffentlich Pr
sident Truman.
Der fackelte nicht lange, enthob den vorlauten Haudegen 1951 seines Postens und rief ihn nach Washington zur
ck, wo Mac Arthur am 5. April 1964 starb.
DJames Macpherson (1736 bis 1796)
Er raunte im Ton der alten g
lischen S
nger.
1760 erregte eine Sammlung
bersetzter Ges
nge des sagenhaften schottischen Barden Ossian im literarischen Europa Aufsehen, "Fragments of Ancient Poetry" betitelt. Der Herausgeber, James Macpherson, ein Schotte aus Ruthven (Inverness), geboren am 27. Oktober 1736, behauptete, die St
cke stammten aus dem g
lischen Epos "Fingal".
Zweifel suchte er 1761 zu zerstreuen, indem er auch das Epos selbst im ganzen produzierte. Er verfuhr dabei so geschickt, berichtete im Ton keltischer Balladen vor einer nebligen Highland Kulisse von legend
ren Heldentaten der Alten, da
der Nachweis der F
lschung erst 1895 schl
ssig gef
hrt werden konnte.
Die kraftvolle Sprache, die an biblische Texte und die Rythmen der Blankverse Miltons erinnerte, beeinflu
te nachhaltig den deutschen Sturm und Drang, insbesondere Goethe und H
lderlin, und brachte eine regelrechte Ossian-Welle hervor. Der segensreiche F
lscher starb am 17. Februar 1796 auf Gut Belville, Inverness.
CDavid, K
nig von Juda (1004 bis 960 vor Christus)
Die Bibel schildert die Licht- und Schattenseiten des gro
nigs.
Der in Bethlehem um 1004 vor Christus geborene Hirtensohn machte sich fr
h einen Namen durch die listige Bezwingung des Philisters Goliath. Sein Ruhm erregte die Eifersucht von K
nig Saul, bei dem er als Waffentr
ger diente, so da
er vor dessen Nachstellungen fliehen mu
Er trat daraufhin in die Dienste der Philister, nutzte aber seine M
glichkeiten zur Unterst
tzung der isrealitischen St
mme, die ihn nach Sauls Tod zum K
nig w
hlten. David eroberte die Kanaan
erstadt Jerusalem und machte sie zu seiner Hauptstadt, in die er die Bundeslade als Zeichen der Gegenwart Gottes
hrte.
In mehreren Kriegen erweiterte er das Gebiet Israels, das unter ihm zum Gro
reich wurde. Nachdem sein Sohn Absalom bei einem Aufstand ums Leben kam, wurde Salomo Nachfolger des gro
nigs, der um 960 vor Christus in Jerusalem starb.
IEAlfred Dreyfus (1859 bis 1935)
Der ber
hmte Justizskandal ver
nderte Frankreich.
Dreyfus, am 9. Oktober 1859 in M
lhausen im Elsa
geboren, war j
discher Herkunft und brachte es in der franz
sischen Armee bis zum Hauptmann. 1894 wurde er wegen angeblicher Weitergabe von Informationen an Deutschland des Landesverrats angeklagt und aufgrund gef
lschter Beweise zu lebenslanger Verbannung auf der ber
chtigten Teufelsinsel vor Franz
sisch-Guyana verurteilt.
Drei Jahre sp
ter gab es Hinweise, da
Antisemitismus an diesem Urteil beteiligt und der wahre Schuldige ein gewisser Major Esterh
zy war, der jedoch von Generalstab und Kriegsministerium gesch
tzt wurde. Erst Emile Zolas ber
hmter Brief "J`accuse" ("Ich klage an") f
hrte 1899 zur Wiederaufnahme des Verfahrens. Doch auch hier wurde ein skandal
ses Urteil gesprochen: Man gestand Dreyfus mildernde Umst
nde zu, verurteilte ihn zu zehn Jahren Festungshaft und begnadigte ihn gleichzeitig.
hrend Dreyfus selbst die Kraft nicht aufbrachte, in Berufung zu gehen, geriet die 3. Republik in ihre schwerste Krise, aus der die radikale Linke gegen die antisemitischen Konservativen siegreich hervorging und dann unter anderem die strikte Trennung von Kirche und Staat durchsetzte.
1906 wurde der Proze
noch einmal aufgerollt und Dreyfus endg
ltig rehabilitiert. Er starb am 12. Juli 1935 in Paris.
CAlexandre Dumas, der
ltere (1802 bis 1870 n. Chr.)
Er lebte so abenteuerlich wie seine Romanhelden.
Am 24. Juli 1802 in Villers-Cotter
ts (Aisne) geboren, verbrachte Dumas eine freie Jugend, publizierte ab 1821 mit gro
em Erfolg, wurde reich und verschwendete seinen Reichtum ebenso schnell wieder, floh vor seinen Gl
ubigern ins Ausland und k
mpfte mit Garibaldi 1860 f
r die Freiheit Italiens.
Zehn Jahre sp
ter, am 5. Dezember 1870, starb er in Puys bei Dieppe in Armut. 1829 schrieb Dumas das erste romantische Drama, "Heinrich III. und sein Hof", dem viele weitere historische Prosadramen folgten. Seine
ber 300 Abenteuerromane sind lebendig geschrieben, immer spannend mit ihren Helden voller Mut und Kraft, die in einen Wirbel von Abenteuern geraten und sich bew
hren m
ssen. Seine gr
ten Erfolge waren "Die drei Musketiere" mit zwei Fortsetzungsb
nden (1844-47) sowie "Der Graf von Monte Christo" (1846).
YDAlexandre Dumas, der J
ngere (1824 bis 1895 n. Chr.)
Moralisierender Verfasser von Unterhaltungsliteratur.
Alexandre wurde am 28. Juli 1824 als unehelicher Sohn von Alexandre Dumas dem
lteren in Rom geboren. Als 20j
hriger begann er zu schreiben. Doch von seiner Gedichtsammlung, "P
s de jeunesse", in der er seine Jugends
nden schildert, wurden nur 14 Exemplare verkauft.
Dagegen wurde sein erster Roman, "La dame aux Cam
lias" (Die Kameliendame), 1848 mit einem Schlag zum Bestseller. 1852 arbeitete Dumas das St
ck zu einem Drama um, doch dessen Auff
hrung wurde zun
chst aus moralischen Gr
nden verboten. Das reizte wiederum nur die Neugier. Als es am 2. Februar 1852 aufgef
hrt wurde, war Verdi unter den Premiereng
sten; er verwendete den Stoff f
r seine Oper "La Traviata".
Dumas schrieb weitere gesellschaftskritische Romane und Dramen, die alle um die Thematik Frauen, Geld und Korruption kreisten. Dazu zeichnete er als Kontrast ein Idealbild der heilen Welt. 1875 wurde Dumas auf F
rsprache von Maupassant in die Acad
mie Fran
aise aufgenommen.
Am 17. November 1895 starb er in Marly bei Paris.
ERudi Dutschke (1940 bis 1979)
Er war der f
hrende Kopf der deutschen Studentenbewegung von 1968.
Der Sohn eines Postbeamten wurde am 7. Mai 1940 in Sch
nefeld bei Luckenwalde in der Mark Brandenburg geboren. Da er den Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee verweigerte, wurde er vom Studium ausgeschlossen.
Er lernte zun
chst Industriekaufmann, fuhr aber seit 1960 st
ndig nach Westberlin und wiederholte dort das Abitur. Nach dem Mauerbau kehrte er nicht mehr in die DDR zur
ck. Er studierte Soziologie und Politikwissenschaften und war Mitglied des Sozialistischen Studentenbundes (SDS). Bei einer Veranstaltung gegen die gro
e Koalition trat er 1966 das erste Mal engagiert an die
ffentlichkeit.
Unter dem Namen Rudi wurde er aufgrund seiner gro
en rhetorischen Begabung und seines ideologischen Geschicks ("langer Marsch durch die Instanzen") zu einem Wortf
hrer des Studentenprotests , der 1968 mit den Anti-Schah- und Anti-Springer-Demonstrationen und den Protesten nach der Erschie
ung des Studenten Benno Ohnesorg seinen H
hepunkt erreichte. Am 11. April 1968 wurde Dutschke in Berlin auf offener Stra
e von dem Arbeiter Bachmann niedergeschossen.
Er ging zun
chst nach London, um sein Studium fortzusetzen, wurde jedoch wegen angeblicher subversiver T
tigkeit ausgewiesen und lebte von da an im d
nischen Aarhus. Dort war er bis zu seinem Tod als Dozent an der Universit
Rudi Dutschke starb am 24. Dezember 1979 an den Sp
tfolgen seiner Verletzung.
CGeorgius Agricola (1494 - 1555)
Mineralogie und H
ttenwesen fu
en auf seinen Erkenntnissen.
Dem Humanistenbrauch folgend, latinisierte der am 24. M
rz 1494 in Glauchau geborene Georg Bauer w
hrend seines Studiums der Medizin, Philosophie und Theologie seinen Namen. Seine T
tigkeit als Arzt in den Bergwerkst
tten Chemnitz und Joachimsthal weckte sein Interesse an
berlieferten mineralogischen Heilmitteln aus dem Volkswissen der Bergleute. Seine Forschungen dar
ber lieferten die Grundlage der heutigen Mineralogie.
Agricola starb am 21. November 1555. Sein Hauptwerk wurde posthum im Jahre 1556 herausgegeben: "De re metallica". Dieses Handbuch
ber das H
ttenwesen enth
lt nicht nur eine Zusammenfassung der damaligen technischen Kenntnisse, sondern auch neue Erfindungen - wie die "Stangenk
nste", mit denen sich Wasserkraft
ber gr
ere Entfernungen nutzen lie
. Bis ins 18. Jahrhundert blieb es ein unentbehrliches Standardwerk.
DMarcus Vipsanius Agrippa (63 - 12 vor Christus)
Der Mitbegr
nder des r
mischen Kaisertums.
Der r
mische Staatsmann und Feldherr wurde 63 v. Christus in Dalmatien geboren. Auf der Rhetorenschule in Rom lernte er Octavian (Augustus) kennen, den er im Kampf um die Macht nach Caesars Ermordung als Diplomat und Soldat hervorragende Dienste leistete. Er wurde bereits 37 vor Christus Konsul und befehligte als Admiral die Flotte, die bei Aktium 31 vor Christus den entscheidenden Seesieg
ber Antonius und Kleopatra errang. Bei der Ausgestaltung des r
mischen Prinzipats spielte er als enger Berater des Augustus eine bedeutende Rolle.
bertragung der tribunizischen Gewalt und des au
erordentlichen Imperiums machten ihn faktisch zum Mitregenten. In dritter Ehe heiratete er Augustus Tochter Julia. In Rom lie
Agrippina zwei Wasserleitungen und die erste gro
e Thermalanlage bauen. Die Ergebnisse der von ihm geleisteten Reichsvermessung wurden zur Erstellung einer Weltkarte verwendet. F
r Augustus war der v
llig unerwartete Tod des immer zuverl
ssigen und loyalen Helfers (12 vor Christus) ein schwerer Verlust. Er lie
ihn in seinem Mausoleum beisetzen.
FAgrippa von Nettesheim (1486 - 1535)
Er war ein Anh
nger der "Wei
en Magie".
Agrippa wurde unter dem Namen Heinrich Cornelis am 14. September 1486 in K
ln geboren. Sein Lehrer war Johannes Trithemius, der auch Paracelsus unterrichtete. Unter dem Einflu
des Humanismus wandte sich Agrippa schon sehr fr
h der Philosophie Platons zu. Das Studium der Neuplatoniker des 3.- 6. Jahrhunderts, die Platons Lehren mit Elementen der Kabbalistik verbanden, brachte ihn dann mit dem Okkultismus in Ber
hrung. Er wurde zum Gegner der aufkommenden Naturwissenschaften.
Agrippa war sein Leben lang von adeligen G
nnern abh
ngig. Er stand in den Diensten von Maximilian I., Karl V., Franz I. von Frankreich, Heinrich dem VIII. von England, und Margarete von
sterreich. Ihre Gunst verscherzte er sich oft durch mangelnde Diplomatie. H
ufig war er auf der Flucht, sa
mehrmals
berschuldet im Gef
ngnis. Er lehrte aber auch an verschiedenen Universit
ten und verstand sich auf das Kriegshandwerk - so wurde er 1515 im Heer Kaiser Maximilians I., das sich zu dieser Zeit gerade in Italien aufhielt zum Ritter geschlagen. Als er 1520
ffentlich die kirchliche Intoleranz kritisierte und vehement die Hexenprozesse verurteilte, geriet er mit der Kirche in Konflikt und mu
te schlie
lich seine okkultistische Lehrmeinung widerrufen.
In seinem 1529 erschienenen Werk "
ber die Eitelkeiten der Wissenschaften" propagierte Agrippa, der erkl
rte Gegner der Scholastik, gro
e Skepsis gegen
ber allem menschlichen Denken und stellte die Religion an die erste Stelle. Nicht wenige Charakteristika des Agrippa
bernahm Goethe f
r seinen "Faust". Die sp
tere Ver
ffentlichung seines Fr
hwerks "Die okkulte Philosophie" zwang Agrippa erneut zur Flucht.
In Grenoble ist er am 18. Februar 1535 gestorben.
DAgrippina die
ltere (14 v. Christus - 33)
Ihr Ehrgeiz wurde ihr zum Verh
ngnis.
Die am 14 vor Christus geborene Enkelin des r
mischen Feldherrn Marcus Vipsanius Agrippa und seiner Frau Julia. Agrippina heiratete im Jahre 5. nach Christus den Heerf
hrer Germanicus, einen Adoptivsohn des Kaisers Tiberius. Sie gebar ihrem Gemahl neun Kinder, darunter den sp
teren Kaiser Gaius Caligula und die j
ngere Agrippina, und begleitete ihn auf seinen Feldz
gen. Tacitus berichtet, sie habe einmal sogar in Abwesenheit ihres Gemahls den Abbruch einer Rheinbr
cke verhindert und die Truppen gef
Ihr von Tiberius mi
trauisch beobachtetes Machtstreben erlitt einen schweren R
ckschlag, als Germanicus im Jahre 17 nach Christus beim Kaiser in Ungnade fiel, als Prokonsul nach Syrien abgeschoben wurde und dort zwei Jahre sp
ter, wahrscheinlich durch Gift, starb. Agrippina kehrte nach Rom zur
ck, wo sie Ger
chte unterst
tzte, der Kaiser habe den Tod des
erst beliebten Gatten veranla
t. Schlie
lich klagte Tiberius sie im Jahre 29 im Senat der Verleumdung an und verbannte sie auf die Insel Pendateria, wo sie durch Nahrungsmittelverweigerung 33 nach Christus freiwillig den Tod fand.
@Agrippina die J
ngere (15 - 59)
In Ihrem Leben spiegelt sich die Geschichte des julisch- claudischen Kaiserhauses.
Die Tochter der
lteren Agrippina und des Feldherrn Germanicus wurde am 6. November 15Y
nach Christus in Oppidum Ubiorum geboren, dem heutigen K
ln, das ihr seinen Namen verdankt. Denn 50 nach Christus wurde die Stadt ihr zur Ehren in "Colonia Claudia Ara Agrippinensis" umbenannt. Im Jahre 28 nach Christus heiratete Agrippina Gnaeus Domitius Ahenobarbus, dem sie den sp
teren Kaiser Nero gebar.
Dann kam das Jahr 40, ihr Schicksalsjahr: Ihr wahnsinniger Bruder Caligula verbannte sie wegen einer Verschw
rung.
An Ehrgeiz und Machtstreben
bertraf die j
ngere Agrippina selbst ihre Mutter. Sie setzte durch, das ihr Onkel Claudius sie nach der Hinrichtung seiner dritten Frau Messalina nach Rom zur
ckholte und sie heiratete. Ferner erreichte sie, da
ihr der Titel "Augusta" verliehen wurde und sorgte daf
r, da
anstelle von Claudius
Sohn Britannicus ihr Sohn Nero zum Thronfolger ernannt wurde. Schlie
lich lie
sie ihren Gatten im Jahre 54 nach Christus vergiften und ihren Sohn zum Kaiser ausrufen. F
nf Jahre lang beherrschte sie gemeinsam mit Neros Erzieher Seneca die r
mische Politik, bis ihr eigener Sohn, ihrer Einmischung
berdr
ssig, sie im Jahre 59 in Baiae bei Rom ermorden lie
DAischylos (525 - 455 vor Christus)
Er schuf die klassische griechische Trag
die.
Der Sohn des adeligen Gutsbesitzers Euphonion wurde 525 vor Christus im attischen Eleusis geboren. W
hrend des B
rgerkriegs und der Ausrufung der demokratischen Verfassung lebte Aischylos in Athen und nahm an den Perserkriegen bei Marathon und Salamis sowie an der siegreichen Schlacht bei Plat
teil. Mehrmals reiste er nach Sizilien, wo er am Hof von Hieron in Syrakus seine Tragigkom
dien auff
hrte.
Aischylos nahm in seinen Dramen einschneidende Ver
nderungen gegen
ber der Konvention vor: Durch die Einf
hrung eines zweiten Schauspielers entstand ein echter Dialog, der mit dem Wechselgesang des Chores die Handlung bildete. Seine Helden waren nicht mehr unentrinnbar dem Untergang geweiht, sondern konnten auf g
ttliche Gnade hoffen. Von vermutlich 90 Trag
dien kennen wir 79 Titel, aber nur sieben St
cke sind vollst
ndig
berliefert, wovon die bekanntesten "Die Perser" und die dreiteilige "Orestie" sind. Wegen einer Asebie- (Gottlosigkeitsanklage) floh Aischylos nach Sizilien, wo er um 455 vor Christus in Gela starb. Sein Einflu
wirkte durch die Jahrhunderte bis in unsere Zeit auf das Theater.
EAlarich I. (370- 410)
Die Eroberung Roms durch den Westgotenk
nig ersch
tterte die damalige Welt.
Im Jahre 375, f
nf Jahre nach der Geburt Alarichs,
berquerten die Westgoten unter dem Druck der Hunnen die Donau und gelangten, angef
hrt von Frithigern, auf ostr
misches Gebiet. Kaiser Valens lie
sie in Moesien und Thrakien als Verb
ndete siedeln, lehnte aber die geforderte Vergr
erung ihres Stammesgebietes ab. 378 kam es zur Schlacht von Adrianopel, in der Valens fiel.
Erst vier Jahre sp
ter, 382 gelang es Kaiser Theodosius dem Gro
en, Valens
Nachfolger, den Konflikt beizulegen. Nach dem Tod des Theodosius im Jahr 395 nutzte der inzwischen zum K
nig aufgestiegene Alarich die Aufl
sung des r
mischen Reiches (endg
ltige Teilung unter die S
hne Theodosius, Arkadius und Honorius) und brach mit seinem Volk zu einem beispiellosen Pl
nderungsfeldzug auf, der die Balkanhalbinsel in Tr
mmer legte. 401 wandte er sich nach Italien, konnte aber zun
chst von dem r
mischen Feldherrn Stilicho bei Pollenza und Verona zur
ckgeschlagen werden.
Nachdem dieser jedoch von Kaiser Honorius im Jahre 408 hingerichtet wurde, versuchte es Alarich erneut und nahm schlie
lich 410 Rom ein. Drei Tage und N
chte lie
er die Stadt pl
ndern und unersetzliche Kunstsch
tze rauben, dann zog er weiter, um nach Afrika
berzusetzen. Auf dem Weg dorthin, gegen Ende des Jahres 410, starb der K
nig der Westgoten in S
ditalien. Er wurde bei Consenza im Bett des zu diesem Zwecke trockengelegten Flusses Busento begraben.
CAndr
Martin Amp
re (1775 bis 1836)
Die Einheit der elektrischen Stromst
rke wurde nach ihm benannt. Der Mathematiker und Physiker wurde am 22. Januar 1775 bei Lyon geboren. Nach dem Studium der Naturwissenschaften war Amp
re Physiklehrer in Bourg und Lyon und wurde schlie
lich im Jahre 1805 an das Polytechnikum in Paris berufen. Die Entdeckung des Elektromagnetismus durch den Schweden Orstedt veranla
te ihn dazu, sich Forschungen auf diesem Gebiet zuzuwenden. Amp
re entdeckte die Wechselwirkung zwischen stromdurchflossenen parallelen Leitungen und entwickelte eine 1827 ver
ffentlichte Theorie der elektrischen Molekularstr
me, mit der er die moderne Elektrodynamik begr
ndete: Auf ihr fu
te die gesamte Generatortechnik (Erfindung der Dynamomaschine durch Werner von Siemens).
Auch auf anderen Gebieten kam Amp
re zu grundlegenden Erkenntnissen, so in der Chemie (Affinit
t, Gasvolumen) und der Mathematik (Wahrscheinlichkeitsrechnung). Er starb am 10. Juni 1836 in Marseille.
ERoald Amundsen (1872 - 1928)
Der Norweger war der erste Mensch am S
dpol.
Der Polarforscher wurde am 16. Juli 1872 in Borge (Ostfold) geboren. Er hatte ein abgebrochenes Medizinstudium hinter sich, als er 1897-99 an der belgischen S
dpolarexpedition teilnahm. Fasziniert von der Erforschung des magnetischen Nordpols, begann er Geophysik zu studieren. 1903-1906 bew
ltigte er als zweiter die Nordwestpassage vom Atlantik zum Pazifik. Nun rief die entgegengesetzte Seite der Erdkugel: Im "Wettlauf zum S
dpol" erreichte er aufgrund der besseren Ausr
stung das Ziel am 15. Dezember 1911, vier Wochen vor seinem Konkurrenten Scott, der ums Leben kam.
Auf dem R
ckweg entdeckte Amundsen die K
nigin-Maud-Gebirgskette. Danach galt sein Interesse wieder dem Nordpol. 1918-1920 bezwang er zun
chst die Nordostpassage, wobei er die geophysikalischen Verh
ltnisse der Nordk
ste Sibiriens erforschte. Nach zwei vergeblichen Anl
ufen (1923 und 1925) gelang ihm mit den Forschern Nobile und Ellsworth die
berquerung des Pols mit dem Luftschiff "Norge" des Italieners. Der Triumph blieb aus - nur zwei Tage zuvor hatte, nach eigenen Angaben, der Amerikaner Byrd beim
berflug seine Flagge dort abgeworfen. Als Nobile im Juni 1928 von einem erneuten Versuch, diesmal mit der "Italia", nicht zur
ckkehrte, machte sich Amundsen im Wasserflugzeug auf die Suche und blieb verschollen.
Vermutlich st
rzte er bei den B
reninseln ab.
CAntonius von Padua (1195 bis 1231)
In der Heiligen Schrift kannte er sich aus wie kein anderer.
Er brachte dem Volk das Evangelium, und seine Predigt war so gewaltig, da
die Fische die K
pfe aus dem Meer hoben um zu lauschen: So hat die Legende den heiligen Antonius von Padua verkl
rt, der als Fernandez vermutlich am 15. August 1195 in Lissabon zur Welt kam. Seine reiche Familie bestimmte ihn f
r das Klosterleben, und schon mit 15 wurde er Augustinerchorherr. 1221 legte Fernandez im Franziskanerkloster von Coimbra die M
nchsgel
bde ab, nannte sich fortan Antonius und reiste nach Assisi, wo er vom Ordensgr
nder zum Prediger und ersten Lehrer der Theologie ernannt wurde.
Er verzehrte sich in seiner Aufgabe und starb am 13. Juni 1231 in Arcella bei Padua.
Schon 1232 heiliggesprochen und 1946 zum Kirchenlehrer erhoben, gilt Antonius, besonders in Italien, als einer der popul
rsten Heiligen, als Patron der Liebenden und Helfer bei Fieber, Unfruchtbarkeit und vor allem bei verlorenen Gegenst
nden.
CAurelian, Lucius Domitius (214 bis 275)
Wiederhersteller des Erdkreises.
Der bedeutendste r
mische Soldatenkaiser des 3. Jahrhunderts kam am 9. September 214 n. Christus in Pannonien zur Welt und hatte unter den Kaisern Gallienus und Claudius II. hohe Milit
rposten bekleidet, als ihn seine Soldaten 270 zum Kaiser ausriefen und er eine Politik der rigorosen Reichserneuerung einleitete. W
hrend er in zahlreichen Feldz
gen die Alanen und Juthungen aus Oberitalien vertrieb, die Vandalen in Pannonien besiegte und das Reich der K
nigin Zenobia, deren Herrschaft sich bis nach Kleinasien erstreckte, und das gallische Sonderreich des Tetricus zerschlug, gab er die Provinz Dakien auf und befahl die Errichtung einer starken Verteidigungsmauer um Rom (Aureliansche Mauer).
Im Inneren bem
hte sich Aurelian um eine Gesundung des M
nzwesens und f
hrte den orientalischen Sonnenkult (Sol invictus) ein. Im Begriff, einen Feldzug gegen die Perser vorzubereiten, wurde er 275 bei Byzanz von Offizieren seines Heeres ermordet.
Times New Roman
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CSalvador Allende Gossens (1908 bis 1973)
Ein Symbol f
r Chiles Leiden.
Der am 26. Juli 1908 in Valparaiso geborene Arzt war Mitbegr
nder der Sozialistischen Partei Chiles, seit 1937 Abgeordneter und seit 1945 Senator. Der Initiator zahlreicher Sozialgesetze wurde dreimal von den Sozialisten erfolglos als F
hrer eines breiten B
ndnisses zur Pr
sidentschaft nominiert, ehe er 1970 in das h
chste Staatsamt gew
hlt wurde. Sein sozialistisch orientiertes Reformprogramm, von den linken als zu zaghaft abgetan, von den Rechten als zu radikal denunziert wurde, traf auf manifestierten Widerstand der Landoligarchie und der Milit
rs (Pinochet).
Allende wurde durch einen Milit
rputsch gest
rzt und kam bei der Eroberung des Pr
sidentenpalastes am 11. September 1973 in Santiago de Chile ums Leben
BKurt Adolph von Basedow (1799 bis 1854)
Er entdeckte die nach ihm benannte Krankheit.
Basedow wurde am 28. M
rz 1799 in Dessau geboren. Als Amtsarzt in Merseburg entdeckte er die Zusammenh
nge zwischen dem Symptom des "Glotzauges", dem Hervorquellen der Augen, und der
igen Bildung des Schilddr
senhormons. Seine Ergebnisse publizierte er 1840. Ferner fand er heraus, da
Jod die Krankheit und ihre weiteren Symptome wie Nervosit
t. Anschwellen der Schilddr
se (Kropf), schnellen Herzschlag und extremes Abmagern stoppen kann.
Der unerm
dliche Forscher starb am 11. April 1854, als er sich auf der Suche nach dem Erreger des Flecktyphus beim Sezieren einer Leiche infizierte.
1CVicky Baum (1888 bis 1960)
Sie bestach durch ihre treffsicheren Milieustudien.
Am 24. Januar 1888 in Wien geboren, erhielt die
erst musikbegabte Vicky 1916 nach erfolgter Ausbildung zur Harfenistin am Konservatorium in Wien von Gro
herzog Ludwig II. von Hessen ein Engagement in Darmstadt. W
hrend dieser Zeit begann sie Romane zu schreiben. Bald verzeichnete sie erste Erfolge, so da
der Berliner "Ullstein Verlag" sie 1926 unter Vertrag nahm. 1931 erhielt sie eine Einladung nach Hollywood, wo sie der Verfilmung ihres Romans "Menschen im Hotel" mit Greta Garbo beiwohnen durfte.
Da ihre B
cher im Dritten Reich verboten wurde, blieb sie in den Vereinigten Staaten. Dort starb sie am 29. August 1960 in Los Angeles. Die Herausgabe ihrer Memoiren "Es war alles ganz anders" (1962) hat sie nicht mehr erlebt.
OGSamuel Beckett (1906 bis 1989)
Hauptvertreter des absurden Theaters.
Beckett wurde am 13. April 1906 in Dublin geboren und wuchs in einem b
rgerlich-protestantischen Elternhaus auf. 1923 begann er mit dem Studium der Romanistik am Trinity Collage in Dublin, und schon hier fiel sein gro
es Sprachtalent auf. 1928 ging er nach Paris, arbeitete als Englischlektor an der Ecole Normale Superieure und lernte James Joyce kennen. Unter dessen Einflu
entstanden erste Gedichte und Kurzgeschichten, unter anderem auch zwei Essays
ber Joyce und Marcel Proust, die Gr
nderfiguren des neuen Romans.
1937, nach l
ngeren Deutschlandaufenthalten und einem Leben am Rande des Existenzminimums, geplagt von schweren Alkoholproblemen und Depressionen, lie
er sich endg
ltig in Paris nieder und lernte seine Lebensgef
hrtin kennen, die Pianistin Suzanne Dechevaux-Dumesnil. 1940 schlo
er der R
sistance an und konnte sich nur durch Flucht nach S
dfrankreich der Verhaftung durch die Gestapo entziehen. Hier, im Roussillon, begann er seinen Roman "Watt", den er 1946 in Paris beendete. Ende der 40er Jahre, inzwischen schrieb Beckett, in franz
sischer Sprache, entstanden seine Hauptwerke : die Romantrilogie "Molloy" (1948) sowie die Theaterst
cke "Warten auf Godot" (1948) und "Endspiel" (1954-56), das er als sein bestes Werk ansah.
"Warten auf Godot" (1953 uraufgef
hrt) hatte ihn ber
hmt gemacht: Der Begriff "Theater des Absurden" war etabliert.
1969 erhielt Beckett den Literaturnobelpreis "f
r eine Dichtung, die in neuen Formen des Romans und des Dramas aus der Verlassenheit des modernen Menschen ihre k
nstlerische
hung erreicht". Er nahm an den Feirelichkeiten der Verleihung nicht teil und verschenkte das Preisgeld. In der Folgezeit entstanden noch einige Kurzgeschichten, Fernsehst
cke, H
rspiele und Prosatexte.
Beckett starb am 22. Dezember 1989 in Paris.
pACarlos Juan Finlay (1833-1915), kubanischer Arzt und Biologe, geboren in Puerto Pr
ncipe (heute Camag
ey) und ausgebildet am Jefferson Medical College in Philadelphia, Pennsylvania. Er legte 1881 die Hypothese vor, Gelbfieber werde durch Stechm
cken
bertragen. Dies wurde 1900 durch Experimente des amerikanischen Chirurgen und Bakteriologen Walter Reed best
tigt.
Table1
ColA1
ColB1
ColA10
ColB10
ColA14
Index1
ColA1
ert Koc
Robespierr
Roda Roda
den Erfolg. Bei seinem Tod am 5. Juni 1862 hinterlie
Colt ein florierendes Unternehmen.
@Adolf Hitler (1889 bis 1945)
"Deutschland wird Weltmacht oder gar nicht sein."
sterreichische Z
llnersohn aus Braunau, geboren am 20. April 1889, machte eine der erstaunlichsten Karrieren der Weltgeschichte: vom namenlosen Gefreiten des I. Weltkrieges zum "F
hrer" des "Gro
deutschen Reiches". Begabt mit einem ungew
hnlichen Rednertalent, hatte Hitler nach der Niederlage von 1918 in Deutschland Erfolg als Politiker mit einem scharf nationalistischen Programm der Revision und Revanche.
Den "linken" Bestandteil des Namens der von ihm seit 1919 zur Massenbewegung entwickelten Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) nutzte er als K
der f
r die unteren und mittleren Schichten des Volkes. Zun
chst mit einem Putsch gegen die verha
te Republik 1923 gescheitert, formulierte Hitler in der folgenden Haftzeit sein rassistisches Bekenntnis ("Mein Kampf") und erntete in der Weltwirtschaftskrise 1929-1932 die Fr
chte seiner Agitation gegen Marxisten, Juden und "demokratische Volksverderber".
Nach der Ernennung zum Reichskanzler (30.1.1933) spielte er die Konservativen aus, die ihn hatten benutzen wollen, liquidierte die Republik, verbot alle anderen Parteien und machte sich nach dem Tod des Reichspr
sidenten Paul von Hindenburg zum Alleinherrscher. Mit Zuckerbrot - Arbeitsbeschaffung, soziale Errungenschaften (Urlaub, Freizeitgestaltung, Eigenheimbau u.a.), Olympische Spiele 1936 - und Peitsche, Polizeiterror, Spitzelsystem, Gleichschaltung, KZ-Drohung, brachte er das Volk hinter sich, das er f
r seine weitreichenden R
stungs- und Kriegspl
ne brauchte.
enpolitisch bescherte ihm das schlechte Gewissen der einstigen Siegerm
chte und eine unerh
rte Risikobereitschaft die n
tigen Triumphe (R
ckgliederung des Saarlandes 1935, Besetzung des Rheinlandes 1936, Anschlu
sterreichs 1938, "Heimholung des Sudetenlandes 1938", Pakt mit dem Todfeind Stalin 1939), die er zum Aufbau "Gro
deutschlands" als Plattform seines Ziels zur "Eroberung von Lebensraum" und zum "Endkampf gegen das Weltjudentum" brauchte.
Diese beiden S
ulen, Raum und Rasse, seiner wahnhaften Weltanschauung blieben bis zum Ende in Massenmord und Zerst
rung unverr
ckbar. Sie standen hinter seinem Entschlu
zum Krieg, der entgegen seiner Kalkulation zum Wel
tkrieg und zum v
lligen Zusammenbruch f
hrte, wie hinter der "Endl
sung der Judenfrage", dem Holocaust.
Der Terror von Volksgerichtshof, Gestapo und SS versch
rfte sich noch nach dem mi
lungenen Attentat vom 20. Juli 1944. Mit seiner Liquidierung der letzten Opposition in der Wehrmacht war eine rechtzeitige Beendigung des bereits verlorenen Krieges unm
glich. Der Diktator nahm sich im F
hrerbunker am 30. April 1945 das Leben, als die Rote Armee Berlin erreichte. Bis zuletzt wollte er die Niederlage nicht wahrhaben.
Zeitleiste - Timeline
20.4.1889
geboren im
sterreichischen Braunau am Inn als Sohn des Zollamtsoffizials Aloys Schicklgruber, der seit 1876 als Aloys Hiedler legitimiert ist und Hitler genannt wird, und dessen Ehefrau Klara geb. P
1898
Umzug der Familie nach Leonding bei Linz in Ober
sterreich, nachdem der Vater in den Ruhestand versetzt wurde.
1903
Tod des Vaters, der neben einer Pension ein kleines Verm
gen hinterl
t. Hitler besucht die Realschule in Linz, mu
die 4. Klasse wiederholen, wechselt deshalb in die Realschule Steyr, die er 1905 ohne Abschlu
verl
t. Er lebt arbeitslos bei seiner Mutter oder in Wien.
Februar 1908
Tod der Mutter, Hitler zieht vollends nach Wien um. Er bewirbt sich an der Kunstakademie, wird jedoch abgewiesen.
hjahr 1909
Seine bescheidene Erbschaft ist aufgebraucht. Hitler schl
gt sich mit Postkartenmalerei und Gelegenheitsarbeiten durch, ist wohnungslos und lebt
berwiegend im Obdachlosenasyl M
dling.
hjahr 1910
Eine kleine Erbschaft erlaubt ihm den Umzug ins M
nnerheim des XX. Wiener Bezirks. Er lebt von Postkartenmalerei. Er mi
achtet mehrere Stellungsbefehle zum
sterreichischen Milit
Ende Mai 1913
Um dem Milit
rdienst in
sterreich zu entgehen, zieht Hitler nach M
nchen um und lebt dort weiterhin von Postkartenmalerei.
August 1914
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldet sich Hitler freiwillig zur bayerischen Armee und wird am 16.8. dem Bayerischen Reservisten-Infanterie-Regiment 16 (sp
ter kurz Regiment "List" genannt) zugeteilt. Er wird dort Meldeg
nger beim Regimentsstab und zeichnet sich durch
berdurchschnittliche Tapferkeit aus. W
hrend des ganzen Krieges ist das Regiment an der Westfront im Einsatz.
Dezember 1914
Adolf Hitler wird mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.
Oktober 1916 - 5.3.1917
Lazarettaufenthalt wegen einer Verwundung am linken Bein.
August 1918
Adolf Hitler wird mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet.
15.10.1918
Hitler erleidet eine schwere Gasvergiftung mit vor
bergehender Erblindung. Er liegt bis zum Kriegsende im Reservelazarett Pasewalk.
rz 1919 - 31.3.1920
Nach Kriegsende und seiner Genesung ist Hitler wieder bei seinem Regiment in M
nchen und wird nach der R
terevolution in einer milit
rischen Untersuchungskommission eingesetzt. Nach Lehrgang zum Politagitator, bei der Professor K.A. von M
ller Hitlers Rednerbegabung bemerkt, wird er als Bildungsoffizier beim 1. Bayerischen Sch
tzenregiment Nr. 41 zur politischen Aufkl
rung eingesetzt.
16.9.1919-24.2.1920
Hitler kommt dienstlich mit der DAP "Deutschen Arbeiterpartei" zusammen, lernt den Vorsitzenden Anton Drexler kennen und tritt dieser kleinen v
lkischen Gruppe unter Mitgliedsnummer 55 am 17.9.1919 bei. Als Werbeobmann wird er in den Ausschu
Nr. 7 gew
hlt und entwirft zusammen mit Drexler und Feder das DAP Parteiprogramm, dessen Verk
ndung w
hrend der ersten Massenversammlung am 24.2.1920 erfolgt.
29.7.1921
Die DAP w
hlt Adolf Hitler zu ihrem Ersten Vorsitzenden und stattet ihn mit diktatorischen Vollmachten aus, benennt sich in NSDAP um und l
t sich als "NSDA-Verein" ins Vereinsregister M
nchen eintragen.
7.12.1921
Adolf Hitler wird als "F
hrer der NSDAP", am 30.12.1922 erstmals als "Unser F
hrer" plakatiert.
8.+9.11.1923, 11.11.1923
Weil er sich in der Gefahr sieht, politisch
berspielt zu werden, unternimmt Hitler mit einem "Kampfbund" aus NSDAP-Anh
ngern und politischen und milit
rischen F
hrern aus Bayern einen Putschversuch, der am Morgen des 9.11. vor der M
nchener Feldherrnhalle durch zuf
llig ausgel
stes Gewehrfeuer der bayerischen Landespolizei scheitert. Hitler st
rzt, renkt sich dabei die rechte Schulter aus und flieht. Der Putsch scheitert nicht nur technisch, sondern auch politisch: In derselben Nacht hatte Reichspr
sident Ebert die Vollziehende Gewalt an den monarchistischen und putschfeindlichen Chef der Heeresleitung General von Seeckt
bertragen, und die politischen und milit
rischen Drahtzieher entzogen ihm deshalb in letzter Minute ihre aktive Unterst
tzung. Hitler wird am 11.11. verhaftet. Der darauf folgende Proze
ist von dem Bem
hen des Bayerischen Volksgerichtshofes gepr
gt, die Beteiligung hoher Politiker und Milit
rs an diesem Putschversuch zu vertuschen. So kann Hitler den Proze
in stundenlangen Monologen f
r sich gewinnbringend propagandistisch nutzen. Die NSDAP wird verboten.
9.3.1924
Gegen Adolf Hitler wird ein reichsweites Redeverbot verh
ngt, das in einzelnen L
ndern bis 1928 bestehen bleibt.
1.4.1924-20.12.1924
Hitler wird vor dem Bayerischen Volksgerichtshof wegen des Putschversuchs zu f
nf Jahren Festungshaft verurteilt, die er auf der Festung Landsberg antritt. W
hrend dieser nicht entbehrungsreichen Zeit diktiert er seinem ebenfalls inhaftierten Sekret
r Rudolf He
sein programmatisches Buch "Mein Kampf". Seine "Bewegung" zerf
llt in drei Haupt- und eine Reihe von Splittergruppen, die ebenfalls verbotene SA "Sturmabteilung der NSDAP" wird jedoch im Untergrund von Walther Buch zusammengehalten. Angesichts der Zersplitterung der NSDAP legt Hitler in der Festungshaft alle
mter nieder, und weil
sterreich seine Repatriierung ablehnt, wird er am 20.12.1924 vorzeitig aus der Haft entlassen ohne abgeschoben zu werden. 1925 wird er auf eigenen Antrag aus der
sterreichischen Staatsb
rgerschaft entlassen.
27.2.1925
Die NSDAP wird im B
rgerbr
ukeller in M
nchen unter Hitlers F
hrung neu gegr
ndet. Einer milit
rischen Form des politischen Kampfes wird eine klare Absage erteilt.
22.5.1926
Nachdem Hitler eine Reihe von Splittergruppen in die NSDAP zur
ckholen konnte, wird in M
nchen auf der Gesamtmitgliederversammlung der Partei das "F
hrerprinzip" fixiert, nach der die M
nchener Zentrale die alleinige Parteif
hrung einschlie
lich des Benennungsrechts von Gauleitern und Funktion
ren innehat.
1926-1932
Hitler bleibt in vielf
ltigen Fl
mpfen innerhalb der NSDAP und ihrer Unterorganisationen (insbesondere SA und SS) stets Sieger. In bis dato beispiellosen Propagandafeldz
gen bem
ht sich die Partei auf legalem Wege um politische Mandate, w
hrend die Arbeitslosenzahlen in Deutschland von 3 mio Anfang 1930 auf
ber 6 mio in 1930 steigen.
29.9.1930
Adolf Hitler bekennt sich als Zeuge im Ulmer Reichswehrproze
zur v
lligen Legalit
t im politischen Kampf.
26.2.1932
Adolf Hitler wird zum braunschweigischen Regierungsrat ernannt und erh
lt damit die zum Amtsantrit notwendige deutsche Staatsb
rgerschaft.
13.4.1932
Die von Reichswehrminister initiierte "Notverordnung zur Sicherung der Staatsautorit
t" verbietet die Wehrorganisationen der NSDAP, SA und SS. Das Verbot wird im Juni durch von Papen wieder aufgehoben.
24.4.1932
Die NSDAP wird st
rkste Fraktion im Preu
ischen Landtag.
31.7.1932
Bei den Reichstagswahlen erh
lt die NSDAP 37,8% der Stimmen.
30.1.1933
Als der gerade erst im Dezember des Vorjahres zum Reichskanzler ernannte General von Schleicher sich bei Reichspr
sident Hindenburg f
r die Aufl
sung des Parlaments und ein Verbot von KPD und NSDAP ausspricht (was der verfassungstreue Hindenburg ablehnt), und der wieder zur Macht strebende Franz von Papen sowie konservative Milit
rkreise Hindenburg davon
berzeugen k
nnen, Hitler mit Hilfe der Reichswehr in Schach halten zu k
nnen, entschlie
t sich Hindenburg, Adolf Hitler mit der Bildung der Regierung zu beauftragen. Neben Hitler geh
ren dem Kabinett nur die NSDAP-Mitglieder Frick als Innenminister und der gesch
ftsbereichsfreie preu
ische Innenminister G
ring an. Die Seilschaft von Papen stellt die Mehrzahl der Mitglieder.
27.2.1933
Der Reichstag wird in Brand gesetzt. Hitler erreicht aus diesem Anla
die "Notverordnung zum Schutze von Volk und Staat", mit der er insbesondere gegen Linke Gruppierungen vorgeht.
5.3.1933
Die von Goebbels propagandistisch hervorragend vorbereite und von G
rings Polizeiterror durch allseitige Einsch
chterungen nicht mehr ganz freie Reichstagswahl bringt der NSDAP 44%, ihr nahestehender Gruppen weitere 8% der Stimmen und schlie
t die "Machtergreifung" Hitlers politisch gesehen ab.
21.3.1933 und 24.3.1933 bis 11.7.1933
Adolf Hitler demonstriert am "Tag von Potsdam" Unterordnung unter den Reichspr
sidenten Hindenburg und Verfassungstreue. Er erreicht mit seinen Loyalit
tsbekundungen die Verabschiedung des als "Erm
chtigungsgesetz" bekannten "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich" durch den Reichstag mit 441 gegen 94 Stimmen. Das Gesetz wird nie aufgehoben, obwohl es auf 4 Jahre beschr
nkt ist. Es setzt so gut wie alle Freiheitsrechte aus. Als Gesetze folgen die "Gleichschaltung" der von Reichsstatthaltern beaufsichtigten L
nder, der Ausschlu
der Juden aus dem
ffentlichen Dienst, die Integration aller Gewerkschaften in die DAF Deutsche Arbeitsfront, die Selbstaufl
sung der politischen Parteien. Am 11.7. ist die Revolution offiziell abgeschlossen.
14.7.1933
Die NSDAP ist allein zugelassene Partei, sie integriert alle nationalen Wehrorganisationen.
1933 und 1934
Hitler konzentriert die Arbeit der NSDAP erfolgreich auf die Ankurbelung von Arbeitsbeschaffungsma
nahmen.
30.6.-1.7.1934
Hitler entledigt sich neben der ihm zu m
chtig gewordenen SA-F
hrung, die auf eine Verschmelzung mit der Wehrmacht dr
ngt, durch ihre Liquidierung ("R
hm-Putsch"). Im Zuge dieser Aktion werden auch anderer oppositionelle oder zu m
chtig gewordenen Widersacher in der von G
ring geleiteten Aktion umgebracht. Reichspr
sident Hindenburg sanktioniert den Mord an
ber 100 Menschen nachtr
glich als Staatsnotwehr.
2.8.1934
Reichspr
sident Hindenburg stirbt. Hitler l
t noch am Todestag die Wehrmacht auf sich als "Obersten Befehlshaber" vereidigen und sich vom Reichstag mit dem Titel "F
hrer und Reichskanzler" als Staatsoberhaupt und Regierungschef best
tigen.
1935-1937
Nach innenpolitischer Konsolidierung seiner Machtanspr
che wendet sich Hitler neben der Intensivierung der Diskriminierung von Juden ("N
rnberger Gesetze" vom 15.9.1936) au
enpolitischen Themen und internationaler Anerkennung des NS-Regimes zu. Am 31.1.1935 erfolgt die R
ckgliederung des Saargebiets nach einer gl
nzend vorbereiteten Volksabstimmung. Mit Wiedereinf
hrung der Wehrpflicht (16.3.1935), dem Abschlu
des deutsch-britischen Flottenvertrages (18.6.1936), K
ndigung des Locarno-Vertrages (7.3.1936) und der Besetzung des entmilitarisierten Rheinlandes werden die Bestimmungen des Versailler Vertrages vielf
ltig verletzt und de facto liquidiert, aber letztendlich die Soever
t des Deutschen Reiches wiederhergestellt. Im Juli greift Hitler in den Spanischen B
rgerkrieg ein, am 25.10.1936 schlie
en Hitler und Mussolini die "Achse Berlin-Rom", am 25.11.1936 wird mit Japan der Antikominternpakt geschlossen, und schlie
lich dienen die diesj
hrigen Olympischen Spiele in Berlin und Garmisch-Partenkirchen der "sauberen" Selbstdarstellung des Deutschen Reiches nach au
5.11.1937
Adolf Hitler tr
gt dem Reichsau
enminister und den Oberbefehlshabern der Deutschen Wehrmacht seine Pl
ne zur gewaltsamen Ausweitung des deutschen Lebensraumes vor, zun
chst nach
sterreich und die Tschechoslowakei gerichtet.
4.2.1938
Nach Blo
stellung des Generaloberst von Fritsch und einem Eheskandal des Generalfeldmarschalls von Blomberg
bernimmt Adolf Hitler selber den Oberbefehl
ber die Wehrmacht und bildet das OKW "Oberkommando der Wehrmacht" als ihm direkt unterstellten F
hrungsstab.
1938-1.9.1939
Adolf Hitler nutzt die innenpolitische Krise in
sterreich, um das Land "ans Reich anzuschlie
en", was mit dortiger Volksabstimmung am 10.4.1938 gebilligt wird. Dank der nachgiebigen Haltung des englischen Premiers Chamberlain gelingt mit dem "M
nchener Abkommen" vom 29.9.1938 die Annektion der deutsch besiedelten Randgebiete der Tschechoslowakei. Die au
enpolitischen Erfolge werden durch die von Goebbels ausgel
sten Juden-Pogrome in der "Reichskristallnacht" vom 8.11. auf den 9.11.1938 zum Teil zunichte gemacht. Die B
ndnisf
higkeit von Adolf Hitler wird international vollends diskreditiert mit der "Zerschlagung der Resttschechei" vom 15.3. bis 29.3.1939 und die R
ckgliederung des Memelgebietes vom 22.3.1939. In Mi
achtung der Garantiepolitik des Westens unterl
uft Hitler den eigenen Vierjahresplan zur Kriegsr
stung Deutschlands von 1936 und befiehlt f
r den 1.9.1939 den Angriff auf Polen, das ihn mit seiner Risikopolitik geradezu herausfordert. Damit l
st Adolf Hitler den Zweiten Weltkrieg aus, ohne Deutschland voll kriegsf
hig gemacht zu haben. F
r ihn hilfreicher politisch gl
nzender Schachzug ist der kurz vor Angriffsbeginn geschlossene Nichtangriffspakt mit der UdSSR. Das auf eine moderne Kriegsf
hrung vollkommen unvorbereitete Polen ist innerhalb von 10 Tagen de facto besiegt, die Rote Armee marschiert seit dem 17.9. ein, Hitler und Stalin vereinbaren am 22.9. die beide Interessensph
ren trennende Demarkationslinie, und am 27.9.1939 kapituliert die Hauptstadt Warschau.
2.10.1939
Erneut seine Friedensliebe beteuernd, unterbreitet Adolf Hitler dem Westen ein neuerliches Friedensangebot mit einem Vorschlag zur Neuordnung Europas, was jedoch auf schroffe Ablehnung st
8.11.1939
Adolf Hitler entgeht nur durch Zufall dem Attentat des Einzelg
ngers Georg Elser, dessen Bombe im M
nchener B
rgerbr
ukeller hochgeht, nachdem Hitler den Saal nach einer Rede kurz vorher verlassen hatte.
1940-1941
Die Kriegsf
hrung Hitlers ist einerseits durch ein beachtenswertes milit
risches Talent, andererseits angesichts h
ufiger Personalwechsel im OKW durch un
bersehbare F
hrungsschw
chen gekennzeichnet. Die Erfolge im "Blitzkrieg" gegen Frankreich sind m
glicherweise Ursache f
r Hitlers Untersch
tzung der Verluste bei der Besetzung D
nemarks und Norwegens (erhebliche Schw
chung der Kriegsmarine, die fortan keine ernst zu nehmende Rolle in diesem Krieg mehr spielt) und bei der "Schlacht um England" (hohe Verluste der Luftwaffe und damit Verzicht auf die Lufthoheit an der Westfront). Es kommt einerseits zur Versch
rfung der Spannungen mit der Generalit
t, andererseits zur Zunahme irrationaler Entscheidungen Hitlers. Trotz der Kr
fte bindenden Ausweitung des Krieges auf den Balkanraum und Nordafrika (hier war dem ungl
cklich bis dilettantisch kriegf
hrenden italienischen Verb
ndeten zu helfen) befiehlt Hitler den stark ideologisch verbr
mten Angriff auf die Sowjetunion. Als der Angriff im fr
h einsetzenden Winter vor Moskau stecken bleibt, beginnen bei Hitler erste Nervenkrisen.
1.9.1941
Die Polizeiverordnung zur Tragen des "Judensterns" tritt in Kraft. Bis hierhin fast unbemerkt von der
ffentlichkeit, betreibt Adolf Hitler die planm
ige Vernichtung der Juden und anderer von ihm als "nicht lebenswert" angesehenen Personenkreise und Bev
lkerungsgruppen in seinem Einflu
bereich.
11.12.1941
Nicht zuletzt auf Dr
ngen Japans (das seinerseits den Krieg mit den USA mit dem
berfall auf Pearl Harbor auf Hawaii am 7.12.1941 er
ffnet hatte) erkl
ren Deutschland und Italien den USA den Krieg. In v
lliger Verkennung der schier unendlichen Kampfr
ume im Osten und der schier endlosen Geldmenge und Industriekapazit
t im Westen glaubt Hitler fest daran, diesen Krieg gewinnen zu k
nnen. Dabei setzt er auf das tats
chlich au
erordentliche Durchhalteverm
gen von Volk (massive Bombardierungen der Alliierten) und Soldat. Die deutsche Wirtschaft wird vollst
ndig auf die Kriegsnotwendigkeiten umgestellt.
26.4.1942
Der Deutsche Reichstag
bertr
gt Adolf Hitler mit der Ernennung zum "Obersten Gerichtsherr" alle Vollmachten zur au
erparlamentarischen (soweit man den Reichstag noch "parlamentarisch" nennen konnte) Ausschaltung s
mtlicher Rechtsnormen.
Das Jahr der Kriegswende ist gepr
gt von der Landung der Alliierten in Nordafrika am 7.11. und der Einkesselung der 6. Armee (Paulus) in Stalingrad durch die Rote Armee am 22.11., wobei Hitler das "Einigeln" und Ausharren befiehlt.
1942/1943
Hitler zeigt einen zunehmenden k
rperlichen Verfall, ab Fr
hjahr 1943 mit L
hmungse=
rscheinungen im linken Arm.
Die milit
rische Niederlage des Deutschen Reichs bahnt sich an allen Fronten an. Nach Landung der Alliierten in Sizilien geht Italien verloren und wird zum Kriegsgegner Deutschlands. Innenpolitisch geht das Deutsche Reich in einen von Himmler diktierten Polizeistaat des NS-Regimes
ber, wobei das Volk durch massive Propaganda und Demagogie (Goebbels proklamiert am 25.9. den "totalen Krieg") nicht informiert sondern emotionalisiert wird.
Nach Landung der Alliierten in der Normandie (6.6.) und massiven Gegenoffensiven der Roten Armee erreicht der Krieg gegen Jahresende deutschen Boden. Hitler f
llt in eine vollkommen frontfremde Haltung des von Sendungsbewu
tsein bestimmten Ideologen, er ist insbesondere nach dem mi
lungenen Attentat vom 20.7. von Mi
trauen gegen Jedweden gepr
gt und weist deutliche Anzeichen nervlicher und k
rperlicher Zerr
ttung auf. Mit seinem verbissenen Festhalten am Widerstand beliebiger zu "Festungen" erkl
rten Truppenteilen und St
dten verscherzt er sich die letzten ihm verbliebenen Sympathien. Innenpolitisch geht der NS-Polizeistaat nach dem 20.7. in offenen Terror mit Standgerichten
28.4.1945-30.4.1945
hrend die Rote Armee Berlin einnimmt, verschanzt sich Adolf Hitler im Bunker der Berliner Reichskanzlei, setzt alle seine Bevollm
chtigten ab, schlie
t die formelle Ehe mit seiner langj
hrigen Lebensgef
hrtin Eva Braun, bestimmt testamentarisch D
nitz als seinen Nachfolger in der Staatsf
hrung (was diesem durch Funkspruch
bermittelt wird) und bringt schlie
lich Eva Braun und sich selber durch Gift oder Erschie
en (oder beides) um. Sein Leichnam wird mit Benzin
bergossen und angez
ndet, verbrennt jedoch nicht vollends - Reste desselben werden von der Roten Armee nach Moskau verbracht.
Sein Buch "Mein Kampf" wird im Nachkriegsdeutschland verboten.
+DAntoine Henri Becquerel (1852 bis 1908)
Er entdeckte die Radioaktivit
Der Physiker wurde am 15. Dezember 1852 in Paris geboren und wurde Professor am Naturhistorischen Museum und am Polytechnikum in Paris. Zu seinen fr
hen Entdeckungen z
hlt 1873 das Infrarotspektrum des Sonnenlichts. Als er ab 1891 die Phosphoreszenzspektren einzelner Mineralien untersuchte, indem er sie Licht aussetzte und dann mit einer Photoplatte in lichtdurchl
ssiges Papier wickelte, stie
er auf eine weitere wichtige Tatsache: Ohne dem Licht ausgesetzt gewesen zu sein, hinterlassen Uransalze Spuren auf der Photoplatte. Damit hatte er, ungef
hr zeitgleich mit R
ntgens Entdeckung der X-Strahlen, die nat
rliche Radioaktivit
t entdeckt.
Becquerel tauschte seine Ergebnisse mit dem befreundeten Ehepaar Curie aus, das die Erforschung dieses Ph
nomens fortsetzte. 1903 erhielten die drei Naturwissenschaftler gemeinsam den Nobelpreis f
r Physik. Noch kurz vor seinem Tod wurde Becquerel Pr
sident der Akademie der Wissenschaften in Paris. Er starb am 25. August 1908 in Le Croisic.
DEmil Adolf von Behring (1854 bis 1917)
Seine Erkenntnisse sch
tzten vor t
dlichen Infektionen.
Der Sohn eines Lehrers wurde am 15. M
rz 1854 im westpreu
ischen Hansdorf als f
nftes von 13 Kindern geboren. Das Medizinstudium erm
glichte er sich durch die Verpflichtung als Milit
rarzt. 1889 wurde er Assistent von Robert Koch in Berlin. Zusammen mit dem japanischen Bakteriologen Kitasato entdeckte er die Antik
rper im Blutserum von Menschen, die eine Infektion
berstanden hatten und die so vor einer erneuten Infektion gesch
tzt waren. In Experimenten konnte Behring nachweisen, da
dieser Schutz per Injektion
bertragbar war, und begr
ndete so die moderne Immunologie. Diese Entdeckungen bildeten die Grundlage zur Bek
mpfung schwerer Infektionskrankheiten , vor allem von Diphterie und Tetanus, die bis dahin meist t
dlich verliefen.
Seit 1895 Professor in Marburg, entwickelte er gemeinsam mit Paul Ehrlich Verfahren zur industriellen Herstellung von Impfstoffen und machte somit die Schutzimpfung m
glich. Behring erhielt zahlreiche Orden und Auszeichnungen, wurde geadelt und war 1901 der erste Nobelpreistr
ger f
r Medizin. Drei Jahre sp
ter gr
ndete er die "Behring-Werke" in Marburg, wo er am 31. M
rz 1917 starb.
EBelisar (ca 500 bis 565)
Der Kaiser neidete ihm den Waffenruhm.
Germanenstaaten hatten sich im Westen des einstigen R
mischen Reiches etabliert, und der ostr
mische Kaiser Justinian I. plante ihre Zerst
rung. Daf
r hatte er in Belisar, einem Offizier aus Germaneia in Illyrien, geboren um 500, seine beste Waffe. 533 lie
er ihn mit 500 Schiffen, 6.000 Reitern und 10.000 Mann Infantrie nach Afrika aufbrechen, wo er im Verlauf weniger Monate das Reich der Vandalen nach Siegen
ber deren K
nig Gelimer vernichtete und Karthargo eroberte.
Nun sollte Italien folgen, wo die m
chtigen Ostgoten herrschten, und wieder hatte hatte Belisar Erfolg, nahm 535/536 Neapel und Rom, zeitweilig auch Ravenna, erhielt aber zuwenig Unterst
tzung und wurde 540 abberufen. Nach erneuten Siegen, nun gegen die Perser unter Chosrau I. im Osten, zog ihn Justinian, eifers
chtig auf die Popularit
t des Feldherrn, wieder ab und schickte ihn mit ungen
genden Kr
ften 544 ein weiteres Mal nach Italien. Er konnte sich zwar gegen die Goten halten, jedoch keinen Boden gewinnen, und bat 548 um den Abschied.
Nach zehnj
hriger Pause reaktiviert, schlug Belisar 559 die Hunnen, die Konstantinopel bedrohten, wurde aber 562 Opfer einer Hofintrige und starb verbittert 565 in der Ostr
mischen Hauptstadt.
CAlexander Graham Bell (1847 bis 1922)
Der Erfinder des Telefons.
Bell wurde am 3. M
rz 1847 in Edinburgh geboren. Als sich bei ihm erste Anzeichen von Tuberkolose zeigten, an der schon zwei seiner Br
der gestorben waren, entschlo
sich seine Familie zur Auswanderung nach Kanada. Als Taubstummenlehrer und Leiter einer Taubstummenanstalt in Boston (ab 1872) besch
ftigte er sich nicht nur mit der Physiologie der Stimme, sondern auch mit der Umwandlung in Schallschwingungen und umgekehrt. Bell konstruierte ein einfaches Telefon, das Schwingungen elektromagnetisch
ber Draht
bertragen konnte. 1876 stellte er seinen Apparat den Preisrichtern der Weltausstellung in Philadelphia vor.
Der Erfolg seiner Erfindung war so gro
die von ihm gegr
ndete "Bell Telephone Company" mit den Lieferungen kaum nachkam. Bell starb am 1.April 1922 in Baddeck, Nova Scotia, und gilt als "Vater des Telefons", obwohl schon vor ihm Philipp Reis Sprache
bertragen hatte.
CGiovanni Bellini (ca. 1430 bis 1516)
nder der venezianischen Malerei der Hochrenaissance.
Der um 1430 in Venedig geborene Bellini entstammte einer venezianischen Malerfamilie. Er war Sch
ler seines Vaters Jacopo Bellini und seines Schwagers Andra Mantegna in Padua, gr
ndete mit seinem Bruder Gentile um 1464 seine eigene Werkstatt, aus der zahlreiche Altarwerke, Madonnen- und Andachtsbilder hervorgingen.
Das Fr
hwerk Bellinis l
t deutlich das Vorbild Mantegna erkennen. In den 70er und 80er Jahren stand er dann unter dem Einflu
Antonello da Messina, der die
ltechnik der Niederl
nder nach Venedig brachte. An die Stelle der zeichnerischen H
rte der Fr
hrenaissance tritt nun die malerische Weichheit, und die Farben erhalten W
rme und Leuchtkraft. Ein Hauptwerk ist die "Thronende Madonna mit Heiligen" von 1505, die D
rer zu seinem "Vier Aposteln" anregte. Bellini, zu dessen Sch
lern Giorgione und Tizian geh
rten, starb am 29. November 1516 in Venedig.
CBelsazar ( ? - ca. 539 vor Christus)
Sein Name wurde zum Symbol der Hofart.
Vom historischen Belsazar (akkadisch: Bel-Schar-ra-Usur) ist nur wenig bekannt. Er
bernahm 550 vor Christus in Babylon die Regierungsgesch
fte f
r seinen abwesenden Vater, den Chald
nig Nabonid, und fiel vermutlich 539 vor Christus bei K
mpfen mit den Persern unter Kyros II., dem Gro
en, der die Herrschaft der Chald
er in Mesopotamien beendete.
ber den biblischen Belsazar berichtet das Buch Daniel, er sei ein Sohn des Nebukadnezar gewesen und habe die Gef
e Jehovas entweiht, die der Vater aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hatte, worauf wie von Geisterhand eine Flammeninschrift an der Palastwand erschienen sei, die nur der Prophet Daniel zu lesen verstand: "Mene mene tekel u. pharsin", was bedeutet:
" Gewogen und zu leicht befunden".
In einer Ballade Heines
ber den Gottesl
sterer hei
t es dann: " Belsazar ward aber in selbiger Nacht / Von seinen Knechten umgebracht".
DArnold B
cklin (1827 bis 1901)
Der Schweizer Maler gilt als einer der Hauptvertreter des Symbolismus.
cklin, am 16. Oktober 1827 in Basel geboren, studierte 1845-47 an der D
sseldorfer Kunstakademie bei dem Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer. Studienaufenthalte in Antwerpen, Br
ssel, Genf und Paris schlossen sich an. Jakob Burckhardt, der B
cklins Begabung fr
h erkannte, bewog den jungen K
nstler, zur Weiterbildung nach Italien zu gehen, wo er Paul Heyse sowie den Maler Anselm Feuerbach kennenlernte und 1853 Angela Pascucci heiratete, das Modell seiner Frauengestalten.
Geldn
te veranla
ten ihn 1857 zur R
ckkehr nach Basel. Zwei Jahre sp
ter kaufte K
nig Ludwig I. sein Gem
lde "Pan im Schilf" und vermittelte Paul Heyse ihm die Bekanntschaft der Grafen Schack, der B
cklins M
zen wurde. 1860-62 war er als Lehrer f
r Landschaftsmalerei an der Kunstschule in Weimar t
tig und lebte nacheinander in Rom, wo das Bild "Villa am Meer" (1864) entstand, in Basel, Florenz (1880 schuf er dort sein ber
hmtestes Bild, die "Toteninsel") und Z
rich, um sich 1892 endg
ltig in Fiesole bei Florenz niederzulassen. Dort starb er am 16. Januar 1901.
n Bolivar (1783 bis 1830)
Der Befreier von spanischer Herrschaft S
damerikas
Der am 24. Juli 1783 in Caracas geborene lateinamerikanische Nationalheld entstammte einer vornehmen Kreolenfamilie Venezuelas. In seiner Jugend bereiste er Europa und die USA und wurde begeisterter Anh
nger der Ideen der Franz
sischen Revolution. Nach seiner R
ckkehr
bernahm er die F
hrung der Unabh
ngigkeitsbewegung, die den Freiheitskampf gegen Spanien begann. Nach anf
nglichen Mi
erfolgen gelang es den Truppen Bolivars, 1819 Kolumbien, 1821 Venezuela und 1822 Ecuador zu befreien. Der Sieg
ber die Spanier bei Ayaconcho am 7. Dezember 1824 brachte Peru und Bolivien die Unabh
ngigkeit.
Trotz seiner gro
en Popularit
t gelang es Bolivar nicht, die befreiten L
nder in einer panamerikanischen Union zu vereinen. Als die Opposition gegen sein pers
nliches Regiment zu stark wurde, dankte er 1830 ab. Bolivar, nach dem Bolivien benannt ist, starb am 17. Dezember desselben Jahres bei Santa Marta.
3EBonifatius (672/73 bis 754)
Der Angelsachse wurde der Apostel der Deutschen.
Der Winfried getaufte Sohn eines angels
chsischen Adeligen wurde 672/73 im K
nigreich Wessex geboren und trat in eine Benediktinerabtei ein. Da sein erster Missionsauftrag, die Bekehrung der Friesen (716), scheiterte, kehrte er nach zwei Jahren in seine Heimat zur
ck, verlie
sie jedoch 718 f
r immer. Papst Gregor II. beauftragte ihn 719 mit der Missionierung Germaniens und gab ihm einen neuen Namen: Bonifatius, "der gutes Geschick Verhei
ende". 722 gr
ndete er in Am
neburg das erste von vielen Kl
stern, wurde 722 zum Bischof geweiht und setzte gemeinsam mit anderen angels
chsischen M
nchen sein Werk im
stlichen Frankenreich fort. W
hrend seines dritten Romaufenthaltes 732 erhob ihn Gregor II. zum Erzbischof und p
pstlichen Legaten f
r das Frankenreich. Seine Bem
hungen, die fr
nkische Kirche fester an Rom zu binden, f
hrten zur Gr
ndung der Bist
mer Salzburg, Freising, Eichst
tt, Passau, Regensburg, W
rzburg, B
raburg und Erfurt. Seine wichtigste Gr
ndung war das Kloster Fulda im Jahr 744, das zum kulturellen Zentrum Germaniens wurde.
Mit 80 Jahren brach Bonifatius noch einmal auf, um die ehemals gescheiterte Christianisierung Frieslands durchzuf
hren, doch er wurde am 5. Juni 754 bei Dokkum von heidnischen Friesen erschlagen.
ECesare Borgia (1475 bis 1507)
Er war das Urbild von Machiavellis "Principe".
Cesare, 1475 in Rom geboren, war eines von vier Kindern, die dem Verh
ltnis des Papstes Alexander VI. mit Vanozza des Cattaneis entstammten. Sein Vater stattete ihn mit wohldotierten
mtern aus. So wurde er siebenj
hrig p
pstlicher pronotar, mit 17 Bischof von Pamplona und Erzbischof von Valencia und schlie
lich 18j
hrig Kardinal. Zum Priester wurde er nie geweiht. Nach dem Tod seines Bruders Giovanni, den er wie auch seinen Schwager ermordet haben soll, legte er 1498 seine seine geistlichen
mter nieder und begann, sich politische Macht zu verschaffen. 1499 heiratete er Charlotte d
Albret, die nat
rliche Tochter des franz
sischen K
nigs Ludwig XII., was ihm das Herzogtum Valence als Lehen einbrachte.
Sein eigentliches Ziel war es, mit Unterst
tzung seines Vaters den Kirchenstaat als Kern eines mittelitalienischen K
nigreiches in weltliche Herrschaft zu
bernehmen. Dies deckte sich mit den franz
sischen Interessen. Bis 1502 unterwarf er brutal St
dte und kleinere Feudalherrschaften. Seine Pl
ne scheiterten jedoch, als 1503 sein Vater starb - vermutlich durch Gift. Der Nachfolger Julius II. setzte ihn nach der franz
sischen Niederlage bei Neapel gefangen und zwang ihn zur R
ckgabe seiner Eroberungen.
Nach zweij
hriger Haft in Spanien floh er zu seinem Schwager, dem K
nig von Navarra, in dessen Diensten er am 12. M
rz 1507 bei Viana, Kastilien, fiel.
EHieronymus Bosch (1450 bis 1516)
Bahnbrecher des satirischen Sittenbildes und Wegbereiter der Landschaftsmalerei.
Der niederl
ndische Maler, um 1450 in s
Hertogenbosch geboren, verwendete, wie damals
blich, den Namen seiner Heimatstadt als Signatur. Die Lehrzeit verbrachte er in der Werkstatt seines Vaters. Fernab von den Zentren altniederl
ndischer Malerei schuf Bosch eine eigene r
tselhafte Bildersprache. Als Fr
hwerk gilt eine Tischplatte mit der Darstellung der sieben Tods
nden und vier letzten Dinge. Tod, J
ngstes Gericht, Himmel und H
lle sind Themen, die Bosch haupts
chlich besch
ftigten. Er zeigt den Menschen als von Torheiten geplagte, lasterhafte und grausame Kreatur ("Der Gaukler", "Der Tod des Geizhalses"). Im "Garten der L
ste" wird mit unendlich vielen Details, symbolischen Einzelheiten und monstr
sen Gebilden ein apokalyptisches Liebesfest inszeniert. Ein weiteres Hauptwerk, "Die Versuchungen des heiligen Antonius", zeigt den Einsiedler umgeben von Obsz
ten und teuflischen Geschehnissen.
Ebenso drastisch werden die H
lle und ihre Strafen im "J
ngsten Gericht" geschildert. Boschs minuti
s gemalte, oft von Figuren wimmelnde Bilder verbinden in unvergleichlicher Weise scharf realistische Sicht mit dem Grotesken und Satirischen. Aber er malte auch als erster Stimmungslandschaften im modernen Sinn. Als hochangesehener Mann starb er 1516 in s
Hertogenbosch. Sein Einflu
ist besonders im Werk Pieter Bruegels sp
rbar. Die Surrealisten haben viel von ihm gelernt.
ESandro Botticelli (ca. 1445 bis 1510)
Meister der florentinischen Fr
hrenaissance.
Botticelli, um 1445 als Alessandro di Mariano Filipepi in Florenz geboren, anfangs in einer Goldschmiedewerkstatt t
tig, war 1465-67 Sch
ler des florentinischen Malers Fra Fillippo Lippi, der ihn neben Andrea del Verrocchio und Antonio del Pollaiuolo in seinen fr
hen Werken (Diptychon "R
ckkehr Judiths" und "Entdeckung des toten Holofernes") stark beeinflu
te. Entscheidend f
r seine Entwicklung wurde jedoch der Kontakt zum Kreis der Medici. "Anbetung der K
nige" (1475), ein Altarbild f
r die Kirche Santa Maria Novella, zeigt mehrere Portraits der Familie. Als Auftragsarbeiten der Medici entstanden "Fr
hling" (um 1478) und "Geburt der Venus" (1482), beide vermutlich angeregt durch Schriften des Humanisten und Dichters Angelo Poliziano. In der Folgezeit entstanden mythologische Darstellungen wie "Pallas Athene b
ndigt den Kentauren" (1482) und "Venus und Mars" (1483). 1481/1482 schuf er drei Fresken in der Sixtinischen Kapelle. Seine Werke zeigen ausdrucksvolle K
rperlichkeit, von kraftvollen Linien bestimmt. 1492, mit dem Tod Lorenzos de
Medici (il Magnifico), war die geistige und k
nstlerische Bl
tezeit in Florenz beendet. Botticelli geriet in den Bann des Bu
predigers Savanarola, dessen strenge asketische Gesinnung auch sein Sp
twerk "Verleumdung" (1495) und "Pieta" (1500) pr
gte. Zu erw
hnen sind noch seine Federzeichnungen zu Dantes "G
ttlicher Komodie" (1482-1503). Botticelli starb am 17. Mai 1510 in Florenz
@Johannes Brahms (1833 bis 1897)
Der angebliche musikalische ReC
aktion
te Bleibendes klar von Modischem zu unterscheiden.
Der am 7. Mai 1833 in Hamburg geborene Sohn eines in
rmlichen Verh
ltnissen lebenden Hornisten und Kontrabassisten war einer der erfolgreichsten und bedeutendsten Komponisten der Sp
tromantik. Schon in jungen Jahren galt Brahms als "pianistisches Wunderkind". Er erregte die Aufmerksamkeit des Geigers Joseph Joachim sowie Robert Schumanns, der sich in seiner Musikzeitschrift f
r ihn einsetzte. Seit 1862 lebte Brahms in Wien, dann abwechselnd in Hamburg, der Schweiz und Baden-Baden, wobei er neben seiner Kompositionst
tigkeit als Pianist offiziell auftrat. 1871-74 leitete er als Dirigent die Konzerte der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Seit 1878 hatte er dann st
ndig seinen Wohnsitz in der Donaustadt.
hrend seines Schaffens wurde Brahms durch seinen Kritiker-Verehrer Eduard Hanslick in den Streit gegen Bruckner und Wagner hineingezogen, obwohl er Wagner hoch einsch
tzte.
Brahms verbindet in seinen instrumentalen und vokalen Kompositionen klassische Formenstrenge und romantische Empfindung. Er orientierte sich zwar an der Werkgerechtigkeit der alten Meister, also an Mozart, Haydn, Beethoven, Bach, H
ndel und Vivaldi, schuf aber dennoch durch die konstruktive Dichte seiner Kompositionen eine neue Musik, die sowohl das Schaffen Wagners als auch Sch
nbergs beeinflu
te. Brahms, der neben vier Symphonien vor allem Kammermusik, ferner Konzerte, Gesangswerke mit Orchester, Klavier- und Orgelmusik, Chorges
nge und Klavierlieder sowie Serenaden und die "Ungarischen T
nze" schrieb, starb am 3. April 1897 in Wien.
1DLouis Braille (1809 bis 1852)
Seine Erfindung erleichtert Blinden den Zugang zur Bildung.
Louis Braille wurde am 4. Januar 1809 in Coupvray geboren und verlor dreij
hrig durch einen Unfall in der Werkstatt seines Vaters sein Augenlicht. 1819 kam er an das Pariser Blindeninstitus, wo der intelligente Junge schon als 16j
hriger Hilfslehrer wurde und sp
ter auch eine eigene Klasse
bernahm. Sein sehnlicher Wunsch, Literatur nicht nur durch Vorlesen erfahren zu k
nnen, brachte ihn dazu, mit der von Charles Barbier zu milit
rischen Zwecken erfundenen "Nachtschrift" zu arbeiten. Diese war jedoch ein schwieriges und letztlich untaugliches System von Punktsymbolen f
r Silben. Braille reduzierte die Punktzahl von zw
lf auf sechs Punkte pro Zeichen, ersetzte das Silben- durch ein Buchstabensystem und kam so 1825 zu der noch heute international gebr
uchlichen Blindenschrift. 1839 erg
nzte er seine Erfindung durch eine Notenschrift. Braille, der f
r seine Verdienste mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet wurde, starb am 6. Januar 1852 in Paris an Tuberkulose.
}CDonato Bramante (1444 bis 1514)
Die Klarheit und harmonische Sch
nheit seiner Bauten pr
gte die Architektur der italienischen Hochrenaissance.
Der Baumeister und Maler wurde 1444 in Monte Asdrualdo im Appenin geboren und wahrscheinlich bei Luciano Laurana in Urbino ausgebildet. 1476-99 war er in Mailand t
tig, wo ihn vor allem Zentralbaupl
ne besch
ftigten. In Rom kl
rte er dann seinen Stil am Vorbild antiker Bauten in klassischer Form.
Der Rundtempel im Hof von San Pietro in Montorio verwirklichte ein Architekturideal der Hochrenaissance von monumentaler Wirkung des Raumes bei harmonischer Gliederung des Bauk
rpers. Papst Julius II. beauftragte Bramante 1506 mit den Planzeichnungen f
r den Neubau der Peterskirche in Rom. Der Belvedere des Vatikanischen Palastes wurde grundlegend f
r die italienischen Villenbauanlagen in der Folgezeit.
Bramante starb am 11. M
rz 1514 in Rom.
FClemens Brentano (1778 bis 1842)
Eine Zentralfigur der deutschen Romantik.
Der Sohn des aus der Lombardei eingewanderten Frankfurter Kaufmanns Pietro Antonio Brentano und der Jugendfreundin Goethes, Maximiliane von Laroche, wurde am 8. September 1778 in Ehrenbreitstein bei Koblenz geboren. Sein Vater wollte ihn in den Kaufmannsberuf zwingen, doch nach seiner Lehre begann Clemens in Halle Berg- und Kameralwissenschaften zu studieren, wechselte dann in Jena zur Medizin und in G
ttingen schlie
lich zur Philosophie.
Seine eigentliche Neigung jedoch geh
rte der Literatur. Er kannte Goethe, Wieland und Fichte, sein bester Freund wurde jedoch Achim von Arnim, mit dem er 1806-08 die Volksliedsammlung "Des Knaben Wunderhorn" herausgab. Die Freunde standen im Zentrum der "Heidelberger Romantik", bevor sie 1809 nach Berlin gingen. Hier verkehrte Brentano mit Kleist und Eichendorff und war Mitglied in Arnims antisemitischer "Christlich-Teutscher Tischgesellschaft".
Unter dem Einflu
der vergeblich umworbenen Luise Hensel gab er 1817 dem aus der verkl
rten Liebe zum Mittelalter erwachsenen Wunsch nach, Katholik zu werden. Diese Hinwendung zum Religi
sen, vor allem die Besch
ftigung mit der stigmatisierten Nonne Katharina Emmerick, deren Visionen er literarisch bearbeitete und herausgab (1819-24), st
rten zeitweilig die Beziehung zu seinem Schwager Arnim und seiner Schwester Bettina nachhaltig.
Brentanos Werk ist ganz der Romantik verhaftet - gepr
gt von Schw
rmerei , Phantasie, Weltschmerz und innerer Zerrissenheit. Literarische Gr
e erreichte er vor allem in Kurzformen, in Gedichten und M
rchen, fast alle seine gr
eren Pl
ne blieben Fragment. Er starb nach einem ruhelosen Leben am 28. Juli 1842 in Aschaffenburg.
lIBertolt Brecht (1898 bis 1956)
Er gilt l
ngst als moderner Klassiker.
Der am 10. Februar 1898 in Augsburg als Sohn eines Fabrikdirektors geborene Eugen Berthold Friedrich Brecht feierte 1928 mit seiner "Dreigroschenoper", zu der Kurt Weill die Musik schrieb, den gr
ten Theatererfolg der Weimarer Republik. Das St
ck stellt die erste konsequente Durchf
hrung seiner Theorie vom "epischen Theater" dar, das die Zuschauer im Sinne der marxistischen Lehre von der Ver
nderbarkeit der Welt
berzeugen will. Es verzichtet auf dramatische Zuspitzungen und klassische theatralische Effekte zugunsten einer "Verfremdung" der Handlung durch Kommentare, Songs, Spruchb
nder und Textprojektionen. Seine publikumsgerichtete Wirkungs
sthetik nennt Brecht auch "antiaristotelisch".
Das umfangreiche dramatische Werk Brechts l
t sich grob in drei Schaffensperioden gliedern: Die expressionistisch-anarchistische Fr
hphase mit St
cken wie "Baal", "Trommeln in der Nacht", "Im Dickicht der St
dte" m
ndet in die Phase der politischen Lehrst
cke wie "Die Ma
nahme", "Die Heilige Johanna der Schlachth
fe", "Der Jasager und der Neinsager". "Die Mutter" belegt auch am deutlichsten Brechts Lehrabsicht: Eine unpolitische Arbeiterfrau wandelt sich unter dem Eindruck der sozialen und politischen K
mpfe zur bewu
ten Kommunistin. In seiner letzten, fruchtbarsten Schaffensperiode w
hrend der Emigration (er floh 1933
ber zahlreiche Zwischenstationen in die USA) und in der Nachkriegszeit entstanden die vielgespielten Meisterwerke "Leben des Galilei", "Mutter Courage", "Der gute Mensch von Sezuan", "Herr Puntila und sein Knecht Matti".
1949 konnte Brecht mit der Gr
ndung des "Berliner Ensembles" (zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Helene Weigel) dem Theaterleben Ostberlins Weltgeltung verschaffen, selbstverst
ndlich in konsequenter Fortf
hrung seiner politischen Kunsttheorie. Im selben Jahr erhielt er den Stalin-Friedenspreis. Brecht starb am 14. August 1956 in Berlin.
Der bedeutendste deutsche Dramatiker und Theatertheoretiker des 20. Jahrhunderts, zugleich ein wichtiger Neuerer in der modernen Lyrik, hat ein gewaltiges Werk hinterlassen, dessen Faszination sich auch politische Gegner des
berzeugten Marxisten nicht entziehen zu k
nnen. 30 Dramen sind bisher ver
ffentlicht worden, 150 Prosatexte (ohne Tageb
cher und Briefe), 1300 Gedichte, Lieder und Songs, drei Romane sowie zahlreiche Fragmente.
CAlfred Brehm (1829 bis 1884)
"Brehms Tierleben" ist noch heute ein Begriff.
Brehm, Sohn des Ornithologen Christian Ludwig Brehm, wurde am 2. Februar 1829 im th
ringischen Renthendorf geboren. Zahlreiche Forschungsreisen f
hrten den Zoologen nach Afrika, Spanien, Skandinavien und Sibirien. Sein fesselnd geschriebenes "Illustriertes Tierleben", das 1864-69 in sechs B
nden erschien, war so erfolgreich, da
1911-18 bereits die 4. Auflage einer 13b
ndigen
berarbeiteten Ausgabe gedruckt wurde.
Brehm wurde 1863 Direktor des Zoologischen Gartens in Hamburg und gr
ndete 1869 das Berliner Aquarium, das er bis 1875 leitete. Neben seinem "Tierleben" schrieb er "Reiseskizzen aus Nordafrika" (1853) und "Das Leben der V
gel" (1861). Er starb am 11. November 1884 in Renthendorf.
DWernher von Braun (1912 bis 1977)
Der geniale Raketentechniker konstruierte die V2 und die Saturn 5.
Die Lekt
re von Hermann Oberths Buch "Die Rakete zu den Planetenr
umen" war richtungsweisend f
r den am 23. M
rz 1912 in Wirsitz, Posen, geborenen Direktorensohn. Nach einer Lehre bei Borsig bereits mit 18 Jahren Assistent Oberths, mit 20 Mitarbeiter beim Heereswaffenamt, wurde er 1934 mit einer Arbeit
ber Fl
ssigkeitsraketen promoviert und 1937 zum technischen Leiter des Raketenprojektes in Peenem
nde ernannt.
Der bereits ein Jahr sp
ter fertiggestellte Prototyp einer selbstgesteuerten V-2-Rakete wurde ab 1943 massenhaft produziert und auf englische St
dte abgefeuert. Nach der Gefangennahme gestatteten die Amerikaner von Braun, seine Forschungen in den USA fortzusetzen. 1955 erhielt er die amerikanische Staatsb
rgerschaft und stieg 1960 zum Direktor im Space Flight Center in Huntsville, Alabama, auf, wo er mehrere Raketen f
r das amerikanische Weltraumprogramm entwickelte, unter anderem die Saturn 5, welche die ersten Apollo- Astronauten zum Mond trug. 1970 wurde er Direktor in der NASA-Planungsabteilung. Am 16. Juni 1977 starb von Braun in Alexandria, Virginia.
iFGeorges Braque (1882 bis 1963)
Neben Picasso Begr
nder des Kubismus.
Braque, geboren am 13. Mai 1882 in Argenteuil, studierte an der Acad
mie Humbert in Paris und 1903 kurzfristig an der
cole des Beaux Arts. 1905 schlo
er sich, eingef
hrt durch
mile-Othon Friesz, den Fauves an und arbeitete mit Friesz 1906 in Antwerpen und L
Estaque. Dabei entstanden die Bilder "Hafen in Antwerpen" und "Der Landungssteg von L
Estaque".
1907, als Picasso sein epochemachendes, den Beginn des Kubismus verk
rperndes Bild "Les Desmoiselles d
Avignon" geschaffen hatte, traf Braque in Paris mit dem Spanier zusammen, und es entwickelte sich eine enge Arbeitsgemeinschaft. 1909 wurden auf einer Ausstellung die Arbeiten Braques, aus geometrischen Formelelementen komponierte Stilleben, als "kubische Bizarrerien" bezeichnet. Damit war der Begriff "Kubismus" gefunden f
r eine Kunstrichtung, die zwei Phasen durchlief: 1909-12 der "analytische Kubismus", die Aufl
sung der nat
rlichen Formen unter haupts
chlicher Verwendung der Farben Grau und Ocker ("Weibliche Gestalt", "Mann mit Geige"); 1912-20 der "synthetische Kubismus", Collagen aus Zeitungsfetzen, Tapeten und Packpapier, mit
lmalerei kombiniert ("Die Obstsch
ssel", "Stilleben auf dem Tisch").
Seit 1918 arbeitete Braque eng mit Juan Gris zusammen, seither trat bei ihm wieder mehr die Farbe in den Vordergrund. Die "Atelierbilder" der 30er Jahre tendierten mehr zur r
umlichen Gestaltung ("Atelier mit schwarzer Vase"). Nach dem II. Weltkrieg malte er die Deckenbilder des Etruskersaales im Louvre und die Glasbilder in der Kirche von Varengeville. Braque starb am 31. August 1963 in Paris.
ESebastian Brant (ca. 1457 bis 1521)
Hauptvertreter des oberrheinischen Fr
hhumanismus.
Der els
ssische Humanist, Satiriker und Dichter, geboren 1457 oder 1458 in Stra
burg, 1492 Dekan der juristischen Fakult
t in Basel, 1500 Syndikus und ab 1503 Stadtschreiber in Stra
burg, bet
tigte sich als volkst
mlicher Aufkl
rer, dessen skeptisch- konservative Zeitkritik zwischen mittelalterlicher und b
rgerlich- neuzeitlicher Weltanschauung stand.
Sein Hauptwerk neben Flugbl
ttern und Moralschriften war das 1494 in Stra
burg gedruckte "Narrenschiff". Die 113 Abhandlungen
ber menschliche Laster, Schw
chen und Torheiten, illustriert mit mehr als 100 Holzschnitten, wurden aufgrund der volkst
mlichen und realistischen Darstellung zu einem epochalen Erfolg. 1519 tauchte er in einer niederdeutschen Bearbeitung des "Narrenschiffs" zum ersten Mal das Wort "Hanswurst" auf.
Das "Narrenschiff" wurde zum Ausgangspunkt der sp
teren Narrenliteratur und beeinflu
te unter anderem Erasmus von Rotterdam, Hans Sachs und Abraham a Santa Clara. Zudem lieferte es Johann Geiler von Kagersberg Anregungen f
r Predigten im Stra
burger M
nster. Brant, der neben seinen Moralschriften lateinische Gedichte verfa
te, Texte
bersetzte und Spruchsammlungen herausgab, starb am 10. Mai 1521 in Stra
burg.
4FLeonid Breschnew (1906 bis 1982)
Mit harter Hand hielt er den Ostblock zusammen.
Fast zwei Jahre stand Leonid Breschnew, geboren am 19. Dezember 1906 in Dneprodserschinsk, Ukraine, an der Spitze der KPdSU und damit des Weltkommunismus sowjetischer Pr
gung. 1937 war er Funktion
r geworden und dann bruchlos aufgestiegen: 1952 Mitglied des ZK, 1957 des Politb
ros, 1960-64 Vorsitzender des Pr
sidiums des Obersten Sowjet (Staatsoberhaupt). 1964 schaffte er zusammen mit Kossygin den Sprung nach ganz oben, indem er den
konomisch gescheiterten Chruschtschow abl
chst wurde der Wechsel
berall mit Erleichterung aufgenommen, doch dann setzten sich restaurative Tendenzen durch und f
hrten zur wachsenden Erstarrung des Sowjetsystems. Breschnew, der Titel und
mter anh
ufte (u.a. 1966 Generalsekret
r, 1975 Armeegeneral, 1976 Marschall der Sowjetunion, 1977 erneut Staatsoberhaupt), regierte das sozialistische Lager mit harter Hand, verk
ndete die eingeschr
nkte Souver
t der "Bruderl
nder" (Breschnew-Doktrin), lie
den "Prager Fr
hling" 1968 mit Panzern niederwalzen und intervenierte 1979 in Afghanistan. Damit belastete er das internationale Klima betr
chtlich und erschwerte eigene Bem
hungen um einen Ausgleich im Westen. Immerhin konnte er mit der Bundesrepublik ein Gewaltsverzichtsabkommen (1970) erreichen und erfolgreich mit den USA
ber R
stungskontrolle verhandeln (1968 Atomwaffensperrvertrag, 1972 SALT-Abkommen). Als er, schon seit Jahren schwer krank, am 10. November 1982 in Moskau starb, h
uften sich die Anzeichen, da
sich sein System
berlebt hatte.
DAndr
Breton (1896 bis 1966)
Der Theoretiker des Surrealismus.
Der franz
sische Schriftsteller, geboren am 19. Februar 1896 in Tinchebray (Orne), geh
rte bis 1922 der Pariser Gruppe der Dadaisten an, gr
ndete 1924 die Zeitschrift "La r
volution surr
aliste", in der seine Programmschriften des literarischen Surrealismus ("Manifeste du surr
alisme", 1924, "Second manifeste du surr
alisme", 1929) erschienen. 1927 wurde er Mitglied der KPF, trat aber aus Protest gegen den Stalinismus 1933 wieder aus der Partei aus. W
hrend der deutschen Besatzung lebte er in den Vereinigten Staaten. Als Anh
nger des Hegelianismus, politisch dem Marxismus nahestehend und beeinflu
t durch Sigmund Freud, wollte Breton, neue, von traditionellen Vorurteilen freie Wertvorstellungen schaffen. Seine stark vision
ren Dichtungen sind gr
tenteils in versf
rmiger Prosa verfa
t. Zu erw
hnen sind von seiner Lyrik "Les pas perdus" (1924) und "L`amour fou" (1937), von seiner Prosa "Nadja" (1928), "Point du jour" (1934), "La cl
des champs" (1953) sowie "Le revolver
chereux blancs" (1932).
Nach dem II. Weltkrieg nahm Breton Abstand von seinen revolution
ren Ideen der Welterneuerung. Er starb am 28. September 1966 in Paris.
@Aristide Briand (1862 bis 1932)
Bot den Deutschen die Hand zur Vers
hnung.
Der am 28. M
rz 1862 als Sohn eines Gastwirtes geborene Rechtsanwalt und Journalist erlebte eine politische Karriere, die in der 3. Republik einmalig war. Von 1902 bis zu seinem Tode 1932 geh
rte er ununterbrochen der franz
sischen Nationalversammlung an.
Er war elfmal Ministerpr
sident und f
nfzehnmal Au
enminister. Nach dem I. Weltkrieg gab er der Politik seines Landes den entscheidenden Impuls. Die Sicherheit Frankreichs sollte nicht mehr gegen Deutschland, sondern gemeinsam mit dem Nachbarn gew
hrleistet werden. Briand unterst
tzte die R
ckkehr des besiegten Deutschland in den Kreis der f
hrenden M
chte, wie es der Locarno-Vertrag, der seine Handschrift tr
gt, 1925 festhielt: Deutschland wurde Mitglied des V
lkerbundes.
r garantierte es die franz
sische Ostgrenze. Im Jahre 1926 wurde Briand zusammen mit seinem deutschen Kollegen Gustav Stresemann konzi
pierte er 1929 auch einen Plan f
r eine europ
ische Union. Doch beide erlebten die Realisierung dieses Planes nicht mehr. Briand starb am 7. M
rz 1932 in Paris.
CFriedrich Arnold Brockhaus (1772 bis 1823)
Der Vater der "Brockhaus-Enzyklop
die".
Brockhaus, geboren am 4. Mai 1772 in Dortmund, gr
ndete 1805 in Amsterdam den "F.A. Brockhaus Verlag" und kaufte 1808 das von L
bel und Franke begonnene Konversationslexikon. Es wurde zum R
ckgrat seines Verlagsunternehmens. 1811
bersiedelte er nach Altenburg, 1817/18 nach Leipzig und errichtete dort eine eigene Druckerei. 1822 erschien bei Brockhaus die erste Ausgabe von Casanovas "Memoiren", 1823 konnte er Schopenhauer, R
ckert und Vo
zu seinen Autoren zu z
hlen. Auch bedeutende Zeitschriften und Jahrb
cher wurden von ihm verlegt, unter anderem die "Deutschen Bl
tter", Okens enzyklop
dische Zeitschrift "Isis" sowie "Hermes oder kritisches Jahrbuch der Literatur".
Nach seinem Tod am 20. August 1823 in Leipzig f
hrten seine S
hne, Enkel und Urenkel das f
r seine Nachschlagewerke bekanntgewordene Verlagsunternehmen fort.
EPieter Bruegel, der
ltere (1528 bis 1569)
Er entdeckte die Welt der Bauern als neues Darstellungsgebiet der Malerei.
Der "Bauernbruegel", um 1528/30 in Brueghel bei Breda geboren, wurde 1551 Mitglied der Antwerpener Lukasgilder und reiste in den folgenden Jahren durch Frankreich und Italien. Nach seiner R
ckkehr entstanden die Zeichnungen f
r die Stichfolge der "Gro
en Landschaften" (1565). 1563 siedelte er nach Br
ssel
ber und heiratete die Tochter seines Lehrers Pieter Coecke von Aelst. Von seinem Werk sind 40 Bilder erhalten, au
erdem 100 Handzeichnungen und 300 Kupferstiche nach seinen Vorlagen.
Die Bildwelt des Hieronymus Bosch, die scharf realistische Sicht mit dem Grotesken und Satirischen verbindet, hat ihn ebenso beeinflu
t wie die phantastischen "Weltlandschaften" des Joachim Patinir. Mensch und Tier, Landschaften und Jahreszeiten hat Bruegel mit der gleichen tiefen Einf
hlung wiedergegeben. Ber
hmt sind seine Schilderungen des b
uerlichen Lebens in seinen "Monatsbildern" (1565) sowie in der "Bauernhochzeit" und dem "Bauerntanz" (beide 1568). Menschliche Tragik kommt in den Bildern "Die Parabel von den Blinden" und "Die Kr
ppel" (beide 1568) zum Ausdruck. Aber auch biblische Szenen hat Bruegel gemalt, wie "Der Turm zu Babel" (1563), "Die Volksz
hlung in Bethlehem" (1566) und "Die Bekehrung Pauli" (1567).
Bruegel, dessen S
hne Pieter der J
ngere (H
llenbruegel) und Jan der
ltere (Samt- oder Blumenbruegel) ebenfalls bekannte Maler wurden, starb am 5. September 1569 in Br
ssel.
CBrunelleschi, Filippo (1377 - 1446)
nder der Renaissancebaukunst
Der 1377 in Florenz geborene Baumeister begann als Goldschmied und Bildhauer. Zusammen mit Donatello reiste er 1402 nach Rom, um die Monumente der Antike zu studieren. Ohne bis dahin als Architekt t
tig gewesen zu sein, gewann er 1418 den Wettbewerb f
r die Kuppel des Florentiner Doms. Mit v
llig neuartigen technischen Mitteln gelang ihm die Einw
lbung des achteckigen Tambours mit einem Durchmesser von 42 Metern.
In Florenz stehen auch die anderen Bauten Brunelleschis, die erstmals das neue Ideal einer an der Antike orientierten Architektur mit klaren und harmonischen Verh
ltnissen verwirklichten : das Findelhaus, die Kirchen San Lorenzo und Santo Spirito sowie die Pazzikapelle.
Brunelleschi, der auch als Entdecker der mathematisch exakt konstruierten Perspektive gilt, starb am 15. April 1446 in Florenz und wurde in Santa Maria del Fiore beigesetzt.
0FGeorg B
chner (1813 bis 1837)
Er gilt als Wegbereiter des Naturalismus.
Der Dichter wurde als Sohn eines Arztes am 17. Oktober 1813 im hessischen Goddelau geboren, die Familie siedelte 1816 nach Darmstadt
ber. 1831 ging er als Student der Medizin nach Stra
burg, verlobte sich mit der Pfarrerstochter Wilhelmine Jaegl
und wechselte nach zwei Jahren zur Universit
t Gie
Hier schlo
er sich der sozialistischen Freiheitsbewegung an und gr
ndete 1834 die "Gesellschaft der Menschenrechte". Wegen seiner revolution
ren Flugschrift "Hessischer Landbote", die als die erste sozialistische Kampfschrift angesehen werden kann, mu
chner im Fr
hjahr 1835 nach Stra
burg fliehen. Dort begann er mit der Niederschrift von "Dantons Tod", einem Drama, das sich mit der Franz
sischen Revolution auseinandersetzt und f
r das er authentische Reden im Revolutionskonvent teilweise w
rtlich
bernahm. Mit dem Aneinanderreihen von Szenen und Bildern ohne eigentlichen Zusammenhang und der Aufl
sung des klassischen Dialogs markiert er den Beginn des modernen Realismus.
Seit 1836 Privatdozent f
r vergleichende Anatomie an der Universit
t in Z
rich, schrieb B
chner seine Novellenfragment "Lenz", und das geistreiche Lustspiel "Leonce und Lena" und sein ebenfalls unvollendet gebliebenes Drama "Woyzeck", eine moritatenhafte, balladeske Szenenfolge um einen einfachen Menschen, eine gepeinigte Kreatur. Sein in nur drei Jahren entstandenes schmales Werk z
hlt zu den bedeutendsten Zeugnissen der deutschen Literatur. B
chner starb am 19. Februar 1837 in Z
rich an einer Typhusinfektion.
~EPearl S. Buck (1892 bis 1973)
Ihre Romane schildern das Leben der Menschen im Reich der Mitte.
Pearl Sydenstricker Buck, geboren am 26. Juni 1892 in Hillsboro, West-Virginia, entstammte einer amerikanischen Missionarsfamilie und wuchs in China auf, wo ihr Vater als Missionar t
tig war. Ihre Studienjahre verbrachte sie in den Vereinigten Staaten, kehrte 1917 nach China zur
ck und heiratete den amerikanischen Missionar John Lossing Buck. In Nanking hatte sie 1922-32 eine Professur f
r englische Literatur inne. Damals begann sie mit ihrer Romantrilogie "Die gute Erde" (1931), "S
hne" (1933), "Das geteilte Haus" (1935). Das Werk schildert das Leben einer chinesischen Bauernfamilie und die durch Revolutionswirren und westliche Einfl
sse bedingten Ver
nderungen. Der Roman "Die gute Erde" brachte ihr 1932 den Pulitzer-Preis ein. 1935 heiratete sie in zweiter Ehe den Verleger Richard J. Walsh und zog nach Pennsylvania. Als ihr 1938 der Nobelpreis f
r Literatur verliehen wurde, waren sich die Kritiker nicht einig
ber den literarischen Rang ihrer Werke. Doch die Auflagenh
he und zahlreichen
bersetzungen ihrer B
cher zeugen von ihrer weltweiten Popularit
t. Zu ihren vielgelesenen B
chern z
hlen unter anderem "Ostwind- Westwind" (1930), "Land der Hoffnung, Land der Trauer" (1939), "Drachensaat" (1942), "T
chter der Madame Ling" (1969). Pearl S. Buck starb am 6. M
rz 1973 in Danby, Vermont.
LFSiddhartha Gautama Buddha (ca. 560 - ? vor Christus)
Er war ein atheistischer Religionsstifter.
Buddha wurde um das Jahr 560 vor Christus als Sohn eines F
rsten geboren und in Pracht und Reichtum erzogen. Er erhielt den Namen Siddharta, das hei
t "Der sein Ziel erreicht hat". Den Namen Buddha, "der Erleuchtete", hat er selbst verwendet, nachdem ihm die Erleuchtung zuteil geworden war.
Auf Wagenfahrten im Schlo
park seines Vaters sah Buddha einen hinf
lligen Greis, einen fiebergesch
ttelten Kranken, einen verwesenden Leichnam und endlich einen M
nch, der eine verkl
rende Ruhe ausstrahlte. Die Bilder des Leidens brannten sich unausl
schlich in seine Seele ein, und er beschlo
, jeden Besitz aufzugeben, verlie
seine Familie und zog in die Einsamkeit. Unter Askese magerte er bis zum Skelett ab, kam aber zu der Erkenntnis, da
er auf diesem Wege nicht zur wahren Einsicht kommen k
nne. Er gab die Askese auf, blieb jedoch unbeirrbar entschlossen, zur wahren Erkenntnis zu kommen. In einer Vision schaute er den ewigen Kreislauf, in dem alle Wesen geboren werden, sterben und von neuem geboren werden, und gelangte so zur Erkenntnis der "Vier heiligen Wahrheiten": alles Leben ist Leiden; alles Leiden hat seine Ursache in der Begierde, im "Durst"; die Aufhebung dieser Begierde f
hrt zur Aufhebung des Leidens, zur Unterbrechung der Kette von Wiedergeburten.
Bis zu seinem Tod im 80sten Lebensjahr f
hrte Buddha das Leben eines Predigers, Lehrers und Helfers der Menschen. Er starb in den Armen seines Sch
lers Ananda, w
hrend Bl
ten vom Himmel regneten und himmlische Musik ert
nte, so die Legende.
BDietrich Buxtehude (1637 bis 1707)
ndel und Bach sch
tzten sein Orgelspiel.
Buxtehude, 1637 vermutlich im holsteinischen Oldesloe als Sohn eines aus D
nemark stammenden Organisten geboren, wurde zun
chst Kirchenmusiker in Helsingborg und Helsing
r und 1668 als Nachfolger seines Schwiegervaters Franz Tunder Organist in der Marienkirche in L
beck.
Mit den f
r die L
becker Kaufmannschaft veranstalteten "Abendmusiken" erwarb er sich den Ruf eines gro
artigen Orgelvirtuosen. Kennzeichnend f
r seine einfallsreichen Orgelkompositionen ist der wiederholte Wechsel toccatenhafter und fugierter Teile. Buxtehude, der mehr als 100 Kantaten sowie Klaviersuiten und Klaviervariationen komponierte, starb am 9. Mai 1707 in L
beck.
?FLuis Bu
uel (1900 bis 1983)
Widerstand, Ironie und blasphemische Bilder.
Luis Bu
uel, am 22. Februar 1900 in Calanda in der Provinz Teruel geboren, schrieb sich 1926 an der franz
sischen Filmakademie ein. Zusammen mit Dali drehte er 1928 seinen ersten Film "Der andalusische Hund", dessen beunruhigende Bildwelt vom Surrealismus gepr
gt war. Das von einer Rasierklinge durchschnittene Auge geh
rt zu den ber
hmtesten Schockszenen der Filmgeschichte. Auch "das goldene Zeitalter" (1930) l
ste mit seinen Bez
gen zu de Sade einen Skandal aus. Nach dem Spanischen B
rgerkrieg ging Bu
uel nach Mexiko. In den 40er Jahren rief man ihn nach Hollywood, um antinationalsozialistische Filme und Armeedokumentationen zu drehen. Nachdem ihn Dali jedoch
ffentlich des Atheismus beschuldigt hatte verlor er seinen Auftrag und kehrte nach Mexiko zur
ck, wo ihm der Erfolg einiger kommerzieller Projekte einen seiner gr
ten Filme erm
glichte: "Los Olvidados" (1950). Er wandte sich nun sozialkritischen Themen zu, lie
jedoch die Bildersprache seiner fr
hen surrealistischen Werke einflie
Ab 1955 wieder in Frankreich, erregte er auch dort immer wieder die Gem
ter, vor allem mit seinem ausgepr
gten Antiklerikalismus, etwa in "Narzarin" (1958) oder "Viridiana" (1961). Diese Filme wie auch seine sp
teren waren formal zug
nglicher, kulminierten aber mehr und mehr zu bei
end ironischen Demaskierungen der b
rgerlichen Gesellschaft, wie etwa in "Belle de Jour" (1966), "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" (1972) oder "Dieses obskure Objekt der Begierde" (1977). Bu
uel starb am 29. Juli 1983 in Mexiko.
mCRobert Burns (1759 bis nach 1796)
Er gilt als der Volksdichter Schottlands.
Burns wurde am 25. Januar 1759 in Alloway bei Ayr als Sohn eines armen P
chters geboren. Sein Vater unterst
tzte seinen Bildungsdrang und seinen Wunsch, Dichter zu werden, doch wirtschaftliche und private Schwierigkeiten f
hrten zu Auswanderungspl
nen. Seine erste Ver
ffentlichung ("Poems chiefly in the Scottish dialect") war so erfolgreich, da
er sich zum Bleiben entschlo
. Burns bekam Zugang zu literarischen Kreisen in Edinburgh, lehnte aber lange Zeit s
mtliche Angebote eines sicheren Brotberufs ab. Mit seinen "Melodies of Scotland", die wiederentdeckte und neugeschaffene Volkslieder enthalten, wurde er schlie
lich ber
hmt und neben Walter Scott zum schottischen Nationaldichter schlechthin. Seine Lyrik bahnte der britischen Romantik den Weg. Burns starb am 21. Juli 1796 in Dumfries.
\DGottfried August B
rger (1747 bis 1794)
ndete mit "Leonore" (1772) die deutsche Kunstballade.
Als Sohn eines Pastors am 31. Dezember 1747 in Molmerswende im Unterharz geboren, studierte B
rger zun
chst in Halle Theologie, dann Philologie und Jura in G
ttingen. Er erhielt dort eine Amtmannstelle, trat mit dem "G
ttinger Hainbund" in Verbindung und heiratete 1774 Dorette Leonhart. Die Ehe stand unter keinem guten Stern, denn B
rger geriet in ein leidenschaftliches Liebesverh
ltnis zu Ihrer Schwester Auguste, der "Molly" seiner Liebesgedichte.
Aufgrund beruflicher und finanzieller Schwierigkeiten gab er 1784 sein Amt auf. Im selben Jahr wurde er Witwer und heiratete 1785 Auguste. Doch das Gl
ck der beiden w
hrte nur kurz. Ihr Tod ein Jahr sp
ter traf ihn schwer. 1779-94 Herausgeber des "Musenalmanachs", erhielt er 1789 eine unbesoldete Professur f
sthetik. Seine dritte Ehe mit Elise Hahn wurde bald geschieden.
rger dessen volkst
mliche Balladen wie "Der wilde J
ger", "Das Lied vom braven Mann" und vor allem "Leonore" dieser Gattung zur Bl
te verhalfen, starb am 8. Juni 1794 in G
ttingen.
EFerruccio Busoni (1866 bis 1924)
Klaviervirtuose und Komponist.
Busoni wurde am 1. April 1866 als Sohn eines italienischen Klarinettenvirtuosen und einer deutschen Pianistin in Empoli bei Florenz geboren. Im Alter von acht Jahren trat er erstmals als Pianist auf, mit zehn spielte er bereits im Ausland und mit zw
lf dirigierte er eigene Kompositionen. Konzertreisen f
hrten den weltber
hmten Virtuosen in die gr
ten Musikzentren Europas und Amerikas. Seit 1894 lebte er haupts
chlich in Berlin, wo er 1920 eine Meisterklasse f
r Komposition an der Preu
ischen Akademie der K
nste
bernahm. Als Komponist schuf er neben Opern "Die Brautwahl" (1912), "Turandot" (1917), "Arlecchino" (1917) und "Doktor Faustus" (1925 von Jarnach vollendet) Orchesterwerke und Kammermusik. Einen breiten Raum nehmen Bearbeitungen, etwa Bachscher Orgelkonzerte, f
r Klavier ein.
Auch in seinen Schriften "entwurf einer neuen
sthetik der Tonkunst" (1907) und "Von der Einheit der Musik" (1922) setzte er sich f
r eine "junge Klassizit
t" ein. Sein Ziel war die Fortsetzung der klassisch-romanischen Tradition mit fortschrittlichen musikalischen Mitteln. Gef
rdert durch Rubinstein, Hanslick und Brahms, unterst
tzte er sp
ter selbst Bart
k, Sch
nberg und Jarnach. Busoni starb am 27. Juli 1924 in Berlin.
EBernhard Heinrich Martin F
rst von B
(1849 bis 1929)
Seiner Diplomatie fehlte das politische Konzept.
"Ihr Engl
nder seid verr
ckt, verr
ckt wie die M
rzhasen." So begann 1908 ein Interview, das Kaiser Wilhelm II. dem "Daily Telegraph" gegeben hatte. London war geschockt, und der deutsche Reichskanzler Bernhard F
rst von B
low r
ckte erstmals von seinem Kaiser ab. Das war der Anfang vom Ende der Karriere des Politikers aus Klein-Flottbek (heute Hamburg), geboren am 3. Mai 1849, der 1874 in den diplomatischen Dienst eingetreten war und nach Botschafterposten in Bukarest und Rom 1900 in die Reichskanzlei berufen wurde. B
low sch
tzte keine Festlegungen, denn er
bersch
tzte die Machtposition des jungen Industriestaates Deutschland, dem er alle Optionen im Ringen um einen "Platz an der Sonne" offenhalten wollte und damit letztlich alle verspielte: Er verprellte England mit der ungebremsten Flottenr
stung, Frankreich durch Dem
tigung in der Marokkokrise 1906 und Ru
land durch Unterst
tzung
sterreichs auf dem Balkan (u.a. bei Annexion Bosniens 1908). Die beklagte "Einkreisung" Deutschlands war Frucht seiner Selbstisolierung.
Innenpolitisch auf den liberal-konservativen "B
low-Block" im Reichstag gest
tzt, scheiterten Finanz- wie Wahlrechtsreform, so da
low, seit dem Interview zudem beim Kaiser in Ungnade, 1909 zur
cktrat. 1914 wurde er noch einmal Sonderbotschafter in Rom. Dort starb er am 28. Oktober 1929.
FCRobert Wilhelm Bunsen (1811 bis 1899)
Ein vielseitiger Forscher und Erfinder.
Der am 30. M
rz 1811 in G
ttingen geborene Chemiker entdeckte 23j
hrig die f
llende Wirkung von Eisenhydroxid auf gel
ste arsenige S
ure. In Tierversuchen erwies es sich als Gegenmittel bei Arsenvergiftungen. 1841 ersetzte Bunsen in dem Grove- Batterieelement, das lange Zeit zur Gewinnung von Starkstrom diente, das teure Platin durch Kohle, und 1855 entwickelte er den nach ihm benannten Bunsenbrenner.
Mit Gustav Kirchhof entschl
sselte er 1859 die Lichtwellen gl
hender Elemente. Die Spektralanalyse kann seither auch auf Sonnenlicht und selbstleuchtende Himmelsk
rper angewendet werden. Innovationen bei Me
verfahren (Jodometrie) wie in der Hochofentechnik gehen ebenfalls auf den am 16. August 1899 in Heidelberg verstorbenen Wissenschaftler zur
@James Madison (1751 bis 1836)
Er gilt als geistiger Vater der amerikanischen Verfassung.
Der vierte Pr
sident der USA wurde am 16. M
rz 1751 in Port Conway in Virginia geboren. Er besa
eine gro
e Tabakplantage und besch
ftigte trotz seines demokratischen Engagements in der amerikanischen Politik rund 100 Sklaven. Die A
nregungen f
r seine sp
tere Politik erfuhr er auf der Universit
t in Princeton, wo er vor allem mit Vertretern der Aufkl
rung in Ber
hrung kam.
Als einer der F
hrer des Unabh
ngigkeitskrieges gegen die Kolonialmacht England arbeitete er im Verfassuungskonvent von 1787 den sogenannten "Virginia-Plan" aus, der eine starke und handlungsf
hige Zentralregierung vorsah. Madison setzte sich unerm
dlich f
r die Annahme der Verfassung durch die Landesparlamente ein.
1801-09 Au
enminister unter Thomas Jefferson, wurde er schlie
lich selbst Pr
sident der USA. Seine Regierungszeit bis 1817 war allerdings vom Krieg gegen England 1812-14
berschattet. Er starb am 28. Juni 1836 in seiner Heimat Virginia.
DHeinrich Mann (1871 bis 1950)
Immer stand er im Schatten seines j
ngeren Bruders.
Deutschland schwelgte im nationalen Rausch und in Tr
umen von einem "Siegfrieden", da lieferte Heinrich Mann mit dem ersten Teil seines Romans "Der Untertan" (1914) das Portrait des deutschen Spie
ers und Machtverg
tzers, nachdem er sich schon 1905 mit seinem "Professor Unrat" (1930 mit Marlene Dietrich als "Der blaue Engel" verfilmt) beim B
rgertum unbeliebt gemacht hatte.
Der am 27. M
rz 1871 in L
beck geborene Schriftsteller lie
zur Emp
rung der Rechten und seines Bruders Thomas Mann den Antikriegsessay "Zol
" (1915) folgen und war auch in der Nachkriegszeit ein beliebtes Feindbild der Nationalisten. Als diese in Gestalt der Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, war Heinrich Mann, der immer schon links von Thomas Mann stand, gezwungen, sofort in die Emigration zu gehen.
Seine B
cher wurden in Deutschland verbrannt. In den USA entstanden die Romane um den franz
sischen K
nig Heinrich IV. (1935 und 1938) und die Autobiographie "Ein Zeitalter wird besichtigt" (1946). 1950 wurde Mann zum Pr
sidenten der deutschen Akademie der K
nste in der DDR ernannt, starb aber am 12. M
rz desselben Jahres in Santa Monica, Kalifornien, bevor er das Amt antreten konnte.
DKlaus Mann (1906 bis 1949)
Er sah keinen Platz f
r sich in einer geistfeindlichen Welt.
hne gro
ter haben es nicht nur mit diesen, sondern oft auch mit sich selber schwer. Klaus Mann, geboren am 18. November 1906 in M
nchen, versuchte sich aus dem Schatten seines Vaters Thomas Mann publizistisch zu l
sen, gr
ndete Mitte der 20er Jahre zusammen mit seiner Schwester Erika sowie mit Pamela Wedekind und Gustaf Gr
ndgens eine Theatergruppe, emigrierte 1933 nach Paris, gab die Exilzeitschrift "Die Sammlung" (1933-35) heraus und ging 1936 in die USA.
Dort wurde sein Hauptwerk, der Schl
sselroman "Mephisto", im selben Jahr abgeschlossen, ein Angriff auf Gr
ndgens und seine Rolle im Dritten Reich. Klaus Mann kam mit der US-Armee 1945 als Journalist wieder nach Deutschland und sah entsetzt auch die geistigen Tr
mmer, die der Nationalsozialismus hinterlassen hatte.
Seine eigene Lage als Intellektueller und die weltpolitische Situation schienen ihm zunehmend aussichtslos: Am 21. Mai 1949 nahm er sich in Cannes das Leben.
zGThomas Mann (1875 bis 1955)
Der gro
e Erz
hler litt an seinem Vaterland.
Der bedeutendste deutsche b
rgerliche Autor der 1. H
lfte des 20. Jahrhunderts wurde am 6. Juni 1875 in L
beck in eine wohlhabende Patrizierwelt geboren, die er in seinem ersten gro
en Roman "Die Buddenbrooks" (1901) ironisch-liebevoll portraitierte.
Im I. Weltkrieg bezog Thomas Mann im Gegensatz zu seinem Bruder Heinrich Mann nationale Position in den "Betrachtungen eines Unpolitischen" (1918), wandelte sich dann aber zum Demokraten und thematisierte die psychische Ausgangslage vor Kriegsausbruch im Roman "Der Zauberberg" (1924).
Inzwischen weit
ber die deutschen Grenzen bekannt, erhielt er 1929 den Literaturnobelpreis und lieferte 1933-42 mit der Tetralogie "Joseph und seine Br
der" einen weiteren Beleg f
r seine unerreichte epische Meisterschaft. Als Hitler die Macht im Deutschen Reich
bernahm, hielt sich Mann im Ausland auf und zog es vor, dort zu bleiben, wurde 1936 ausgeb
rgert und ging 1938 in die USA, wo er zum unbestrittenen geistigen Oberhaupt der deutschen Emigration wurde.
In zahlreichen Vortr
gen und Radioansprachen bek
mpfte er den Nationalsozialismus. Im Roman "Doktor Faustus" (1947) setzte er den Teufelspakt eines K
nstlers, der sich dadurch Inspiration erhofft, mit dem "Pakt" zwischen Deutschland und Hitler in Beziehung. Mit dem Roman "Lotte in Weimar" (1939) hatte er zuvor dem Deutschland der Dichter ein Denkmal gesetzt durch ein kongeniales Goethe-Portrait, das vielen als das gr
te seiner Werke gilt.
Thomas Mann, als Vertreter eines "Weltdeutschtums", stattete seiner Heimat nach dem Krieg nur noch kurze Besuche ab und lie
sich 1952 in Kilchberg bei Z
rich nieder, wo er am 12. August 1955 sein Leben beschlo
. Unter seinen zahlreichen Werken sind vor allem die Novellen und Erz
hlungen zu nennen, sowie die Romane "K
nigliche Hoheit" (1909) und "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull".
DRocky Marciano (1923 bis 1969)
Sein Rekord ist bis heute unerreicht.
Mit dem Berufsboxen fing er erst relativ sp
t an, doch in der kurzen Zeit seiner Karriere schien er all das nachholen zu wollen, was er zuvor vers
umt hatte: Rocco Francis Marchegiano, am 1. September 1923 in Brockton, Massachusetts, geboren, schlug fast jeden nieder, der ihm vor die F
uste kam.
In seinen ersten 22 Fights stand er insgesamt nur 62 Runden im Ring, so vernichtend war seine Schlagkraft. das sp
rte auch der amtierende Weltmeister Jersey Joe Walcott, der am 23. September 1952 in Philadelphia, obwohl nach Punkten klar f
hrend, in der 13. Runde gegen den schnellen und ohne jede Deckung angreifenden Marciano k.o. ging.
Danach verteidigte der Sohn italienischer Einwanderer noch sechsmal seinen Titel, ehe er am 27. April 1956 ungeschlagen als Schwergewichtsweltmeister zur
cktrat. Die Boxerlegende Marciano, der von 49 K
mpfen als Profi alle gewann, davon 43 vorzeitig, kam am 31. August 1969 bei einem Flugzeugabsturz in der N
he von Newton, Iowa, ums Leben.
QEJean Paul Marat (1743 bis 1793)
"Der Augenblick ist gekommen, den Despotismus der Freiheit zu errichten".
Marat, neben Saint-Just der Schwerttr
ger Robespierres, wurde am 24. Mai 1743 im schweizerischen Broudry geboren. Der Sohn eines Arztes spanischer Herkunft, der zum Calvinismus
bergetreten und deshalb nach Genf ausgewandert war, studierte ebenfalls Medizin und fand nach l
ngerem Aufenthalt in England eine Anstellung als Arzt der Leibgarde des Grafen von Artois, des sp
teren Karls X. wurde aber nach der Verteilung revolution
rer Schriften 1783 entlassen.
Beim Ausbruch der Franz
sischen Revolution machte er sich ab September 1789 als Herausgeber der Zeitung "Ami du peuple" zum Wortf
hrer der revolution
ren Massen. Seine radikalen Pamphlete taten ihre Wirkung. So wurde der Sturm auf die Tuilerien, das Stadtschlo
der k
niglichen Familie, nicht zuletzt durch seine hitzige Agitation und direkte Mitwirkung angefacht.
Nach diesem 10. August 1792 stellte sich Marat auf die Seite Dantons, war einer der Hauptbeteiligten bei der Ausschaltung politischer Gegner durch die Septembermorde, die der Bergpartei der Jakobiner zum Wahlsieg verhalfen, und verfolgte in gleicher Weise im Konvent die Girondisten, die Vertreter der Bourgeoisie.
Kurz nach seiner Wahl zum Pr
sidenten des Jakobinerklubs wurde er am 13. Juli 1793 von Charlotte Corday ermordet.
FMargarete von
sterreich
(1480 bis 1530)
Tatkr
ftige Politikerin und F
rderin von Kunst und Wissenschaft.
Sie st
tzte die Habsburger Politik in den Niederlanden: Margarete, geboren am 10. Januar 1480 als zweites Kind aus der Ehe des sp
teren Kaisers Maximilian I. und der Maria von Burgund, der Tochter Karls des K
hnen, wurde bereits im Alter von drei Jahren (nach dem Tod der Mutter) mit dem franz
sischen Thronfolger Karl (VIII.) verlobt, der sie aber 1491 aus politischen Gr
nden verstie
Sie heiratete dann 1497 den spanischen Thronerben Juan, der jedoch kurz nach der Eheschlie
ung starb. Auch ihr zweiter Mann, Herzog Philipp von Savoyen, starb wenige Jahre nach der Hochzeit. Im Jahr 1507 beauftragte Maximilian sie mit der Regentschaft in den Niederlanden f
r den unm
ndigen Sohn Karl (den sp
teren Kaiser Karl V.) ihres ein Jahr zuvor verstorbenen Bruders Philipp des Sch
Karl verl
ngerte 1515 die Regentschaft, nachdem er vollj
hrig geworden war. Unter Margarete wurden die Niederlande wegen des dortigen hohen Steueraufkommens zur wichtigsten Geldquelle der Habsburger. Im Damenfrieden von Cambrai setzte sie 1529 als Bevollm
chtigte Karls V. in Verhandlungen mit Louise von Savoyen, der Mutter des franz
sischen K
nigs Franz I., einen Ausgleich zwischen Habsburg und Frankreich durch:
Frankreich verzichtete auf Mailand, Neapel, Flandern und Artois, w
hrend Habsburg seine Forderung auf das Herzogtum Burgund zur
ckzog. Ein Jahr darauf, am 1. Dezember 1530, starb Margarete deren Hof K
nstler und Wissenschaftler stets willkommen waren.
DMargarete I. (1353 bis 1412)
Sie wurde "Semiramis des Nordens" genannt.
Margarete war die Tochter des D
nigs Waldemar IV. Atterdag und wurde im M
rz 1353 in S
borg in Seeland geboren. 1363 verheiratete ihr Vater die erst Zehnj
hrige mit H
kon Magnusson von Norwegen und Schweden. Als Waldemar 1375 starb, setzte Margarete die Wahl ihres erst f
hrigen Sohnes Olaf zum d
nischen K
nig durch und
bernahm die Regentschaft f
r ihn.
Nach dem fr
hen Tod ihres Mannes 1380
bernahm sie auch die Regierung Norwegens. 1387 starb der erst 17j
hrige Olaf, und Margarete wurde zur Herrscherin von D
nemark und Norwegen gew
hlt. Vom schwedischen Adel gerufen, besiegte sie 1389 K
nig Albrecht von Schweden und wurde nun auch in Schweden als K
nigin anerkannt.
Zum ersten Mal waren die drei skandinavischen Reiche unter einer Herrschaft vereint und konnten so ein Gegengewicht zur m
chtigen Hanse bilden. Um diese Einheit zu sichern, wurde 1397 die Kalmarer Union gegr
ndet. Als Nachfolger in allen Reichen setzte Margarete ihren Gro
neffen Erich von Pommern ein.
Sie starb am 28. Oktober 1412 in Flensburg und wurde im Dom zu Roskilde bestattet. Die von ihr initiierte Union Skandinaviens bestand mit Unterbrechungen bis 1523.
DMaximilian I. (1573 bis 1651)
Er betrieb den Sturz Wallensteins.
Der am 17. April 1573 in M
nchen geborene Sohn des bayrischen Herzogs Wilhelm V. besuchte zusammen mit seinem Vetter, dem sp
teren Kaiser Ferdinand II., die Ingolst
dter Jesuitenuniversit
t. Ganz im Geist der katholischen Gegenreformation erzogen, war er auch pers
nlich von unnachsichtiger, dogmatischer Strenge.
Ab 1597 regierte er das Herzogtum Bayern und
bte ein straffes Regiment aus. Die von ihm gegen Donauw
rth vollzogene Reichsacht verursachte 1609 die Sprengung des Reichstages und f
hrte zum Drei
hrigen Krieg. Als einer der F
hrer der Katholischen Liga machte er Tilly zum General seiner Armee und unterst
tzte Ferdinand II. gegen den "Winterk
nig" Friedrich V. von der Pfalz.
Als Gegenleistung erhielt er nach der siegreichen Schlacht am Wei
en Berg bei Prag die Kurw
rde und die Oberpfalz. 1630 hatte Maximilian ma
geblichen Anteil an der Entlassung Wallensteins, dem er nicht traute. Der "Motor der Gegenreformation" starb am 27. September 1651 in Ingolstadt.
`EMaximilian I (1486 - 1519)
Krieg war der rote Faden seines Lebens
Der Sohn Kaiser Friedrich III. wurde 1486 als Maximilian I. deutscher K
nig und 1508 "Erw
hlter R
mischer Kaiser". Am 22. M
rz 1459 in Wiener Neustadt geboren, war er noch ein Kind des Mittelalters und ging als "letzter Ritter" in die Geschichte ein.
Das "Ritterliche" bezieht sich dabei wohl mehr auf seine Eheerfolge als auf seine kriegerischen Leistungen, die eher bescheiden blieben. Schon 1477 mit Maria von Burgund, der Erbtochter Karls des K
hnen, verheiratet, geriet er sogleich in Gegensatz zum franz
sischen K
nig,der einen Habsburger vor der Haust
r als h
chst st
rend empfand. Nach wechselhaften K
mpfen b
te Maximilian zwar das Herzogtum Burgund ein, konnte aber die anderen Erblandehalten.
Auch seine Italienz
ge stie
en auf Widerstand des Franzosen, den Maximilian nicht zu bezwingen vermochte. In Ungarn starb zwar mit Matthias Corvinus der m
chtige Rivale, doch mehr als die Anwartschaft auf die Stephanskrone konnte der Kaiser nicht erk
mpfen, und das auch nur dank geschickt gekn
pfter Heiratsbande mit den polnischen Jagellonen. Am folgenreichsten sollte die Verbindung des Sohnes Phillipp mit Johanna der Wahnsinnigen von Spanien (1496) werden, denn sie legte den Grund zum Weltreich des Enkels Karls. V., der nach Maximilians Tod am 12. Januar 1519 in Wels den Kaiserthron bestieg.
CMaximilian II. (1527 bis 1576)
Der Br
ckenschlag zwischen den Konfessionen war sein Traum.
Im Reich war bekannt, da
der am 31. Juli 1527 geborene Sohn Kaiser Ferdinands I. als junger Mann dem Protestantismus zuneigte. Daher versuchten einflu
reiche Lutheraner, den Kaiser zeitweise zur Abdankung zugunsten Maximilians zu bewegen. Doch erst als der Kronprinz insgeheim geschworen hatte, im "rechten" Glauben zu leben und zu sterben, lie
ihn Ferdinand 1562 zum r
mischen K
nig w
hlen.
1564 zum Kaiser gekr
nt, bem
hte sich Maximilian weiterhin um einen Ausgleich zwischen den Konfessionen und versuchte unter anderem, das Hindernis des Z
libats durch Zugest
ndnisse des Papstes zu beseitigen. Das blieb so vergeblich wie die Vermittlung bei den immer sch
rferen innerprotestantischen Konflikten, die ihn zunehmend abstie
Nach Mi
erfolgen gegen die T
rken und dem vergeblichen Versuch, die ihm 1573 angetragene polnische Krone in Besitz zu nehmen, starb der Kaiser am 12. Oktober 1576 in Regensburg.
EGolda Meir (1898 bis 1978)
Die Ministerpr
sidentin wurde auch "Mutter Israels" genannt.
In Kiew am 3. Mai 1898 als Golda Mabowitsch geboren, lebte sie seit 1906 in den USA. 1921 wanderte sie mit ihrem Mann Morris Myerson nach Pal
stina aus, wurde Mitglied der Gewerkschaft (Histadrut), der Arbeiterpartei (Mapai) und des pal
stinensischen Frauen-Arbeiterrates.
Seit 1929 Deligierte des zionistischen Weltkongresses, nahm sie 1946-48 als Leiterin der politischen Abteilung Jewish Agency faktisch die au
enpolitischen Interessen der Juden in Pal
stina wahr. Nach Gr
ndung des Staates Israel vertrat sie ihr Land als Gesandte in Moskau.
r die Arbeiterpartei sa
Golda Myerson, die nach der Trennung von ihrem Mann den Namen in Meir hebr
isierte, 1949-74 in der Knesset. 1949-56 hatte sie das Arbeitsministerium, danach, bis zum Bruch mit Ben Gurion 1965, das Au
enministerium inne. 1966-68 war sie Generalsekret
rin der Mapai und von 1970-74 Ministerpr
sidentin.
Trotz des Waffenstillstandsabkommens mit
gypten (1970) verweigerte sie Gebietsr
ckgaben und lie
statt dessen an allen strategisch wichtigen Pl
tzen Befestigungen und Siedlungen errichten. Die fortdauernde Bedrohung israelischer Staatsb
rger durch terroristische Anschl
ge im In- und Ausland sowie der Jom-Kippu-Krieg 1973 f
hrten zu innenpolitischen Spannungen, die sie 1974 zum R
cktritt veranla
Auch ihr Mandat in der Knesset gab sie zur
ck. Golda Meir starb am 8. Dezember 1978 in Jerusalem.
CSir Joseph Austen Chamberlain (1863 bis 1937)
Deutschland verdankte ihm die R
ckkehr in die V
lkergemeinschaft.
lteste Sohn Joseph Chamberlains kam am 16. Oktober 1863 in Birmingham zur Welt, war seit 1892 konservativer Abgeordneter im Unterhaus, bekleidete seit 1903 verschiedene Minister
mter, war zeitweilig Vorsitzender der Partei und wurde 1924 unter Baldwin Au
enminister. In seiner f
hrigen Amtszeit setzte er sich f
r den Wiederaufbau Europas ein und bem
hte sich um die Entwicklung friedlicher Beziehungen zwischen den europ
ischen Staaten. Auf deutscher Seite fand er mit Stresemann einen kooperativen Partner, mit dem er den Locarnopakt von 1925 (Abkommen
ber die Grenzgarantien und Gewaltverzicht zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien, garantiert von England und Italien) zustande brachte und die Aufnahme des Deutschen Reiches in den V
lkerbund erm
glichte.
r erhielt er den Friedensnobelpreis 1925. Chamberlain starb am 16. M
rz 1937 in London.
@Adalbert von Chamisso (1781 bis 1838)
Blumenmaler, Page, Botaniker und Dichter.
Louis Charles Ad
de de Chamisso de Boncourt wurde am 30. Januar 1781 auf Schlo
Boncourt in der Champagne geboren. Der Sohn einer verarmten lothringischen Adelsfamilie, die 1790 vor der Revolution nach Deutschland floh, schlug sich als Verk
ufer und Blumenmaler durch, ehe er eine Stelle als P
age bei K
nigin Luise antrat und 1801 Offizier wurde.
Schon fr
h begann er zu schreiben, anfangs franz
sisch, sp
ter deutsch. Durch den "Nordsternbund", einen Dichterkreis, dem auch Fouquet und Varnhagen angeh
rten, kam er in Kontakt mit Uhland, Brentano und anderen Vertretern der deutschen Romantik. Nach seiner Milit
rzeit studierte er von 1812-1815 Botanik und Medizin. In dieser Zeit entstand sein erstes gro
es Werk, "Peter Schlemihls wundersame Geschichte". Die romantisch- d
stere Erz
hlung von einem Mann, der seinen Schatten verkauft, spiegelt Chamissos eigene Identit
tskrise wider.
1815-1818 ging er dann auf eine dreij
hrige Weltreise, deren naturwissenschaftliche Ergebnisse er 1821 in seinen "Bemerkungen und Ansichten einer Entdeckungsreise" niederlegte. Schlie
lich wurde er Direktor des Berliner botanischen Gartens, schrieb w
hrend dieser Zeit aber weiter. Es entstanden mehrere Gedichtzyklen. Gemeinsam mit Gustav Schwab gab er von 1832 bis zu seinem Tod am 21. August 1838 den "Deutschen Musenalmanach" heraus.
ERaymond Thornton Chandler (1888 bis 1959)
Der Hausautor der "Schwarzen Serie".
Chandler wurde am 23. Juli 1888 in Chicago geboren. Von seinen Eltern zur Ausbildung nach Europa geschickt, arbeitete er nach seiner R
ckkehr zun
chst als Journalist, dann als Bankangestellter und schlie
lich im
lgesch
ft. 1929 gab er seinen Beruf jedoch auf, um Schriftsteller zu werden.
Chandler kreierte den neuen, amerikanischen Typ der traditionellen Detektivgeschichte, bei der nicht mehr mosaikartig zusammengesetzte L
sung eines komplizierten Falles durch den geistig
berlegenen Detektiv wie bei Agatha Christi oder Conan Doyle im Mittelpunkt steht, sondern das Milieu und die Psychologie des Protagonisten. Dieser erscheint als Durchschnittsmensch, der h
ufig nicht ganz eindeutig auf der Seite des "Guten" steht und nicht mehr wei
als der verwirrte Leser. Die k
nstliche Welt der klassischen britischen Detektive weicht der schmutzigen Realit
t Amerikas: Gewalt, organisiertes Verbrechen, Aufhebung moralischer Werte. Chandlers Detektiv hei
t Philip Marlowe, und schon der erste Marlowe- Roman ("Der tiefe Schlaf", 1939) wurde verfilmt - die Figur fand in Humphrey Bogart einen ad
quaten Darsteller. Da sich Chandlers Dialogstil zur Filmischen Umsetzung geradezu anbot, zog man ihn auch h
ufig zu Dreharbeiten heran, besonders zu Filmen der "Schwarzen Serie".
Der Schriftsteller starb am 26. M
rz 1959 in La Jolla, Kalifornien.
CCheops (2553 bis 2530 vor Christus)
Der Herrscher am Nil setzte sich schon zu Lebzeiten ein Denkmal.
Diesem K
nig der 4. Dynastie (2553-2530 vor Christus) verdankt die Nachwelt das gr
te und geheimnisvollste Bauwerk
gyptens. Er lie
sich als Grabmal die erste der Pyramiden bei Gizeh errichten, mit einer urspr
nglichen H
he von 147 Metern und einer Basisl
nge von 230 Metern. Ungef
hr 1.300.000 bis zu 16 Tonnen schwere Kalksteinbl
cke wurden so genau bearbeitet und aufeinanderget
rmt, da
die Abweichung an den Basisseiten nur wenige Zentimeter ausmacht und die m
rtellose Verf
gung absolut dicht ist. Die Grabkammer wurde schon am Ende des alten Reiches von Grabr
ubern gepl
ndert. In den 50er Jahren wurde in einer Grube neben der Cheops-Pyramide ein 42 Meter langes Schiff entdeckt.
<DGiorgo de Chirico (1888 bis 1978)
Sein Werk kennzeichnen dramatische Stilwechsel.
Chirico, am 10. Juli 1888 im griechischen Volos geboren, studierte 1906-09 in M
nchen, wo er unter dem Einflu
cklins allegorische Bilder malte. Beeindruckt von der italienischen Architektur, begann er ab 1910 in Italien mit einer Serie von Bildern, die scheinbare Wirklichkeit in eine unheimliche Traumwelt verwandelte. 1911 ging er nach Paris, wo er Picasso kennenlernte und sich mit Apollinaire befreundete.
hrend des I. Weltkrieges lernte Chirico 1917 in Ferrara Carlo Carr
kennen, mit dem er die "Pittura Metafisica" (Metaphysische Malerei), die bedeutendste Kunstrichtung neben dem Futurismus, begr
ndete, einen Vorl
ufer des Surrealismus. Nach dieser nur kurzen Schaffensphase wandte sich Chirico der Fr
hrenaissance zu. Ab 1925 bekannte er sich zum Klassizismus und geh
rte seither zu den eifrigsten Widersachern der Avantgarde. Der Maler ist auch mit dem Roman "Hebtomeros" hervorgetreten, der stark auf die Literatur des Surrealismus gewirkt hat. Er starb am 20. November 1978 in Rom.
AEAgatha Christie (1890 bis 1976)
Mit Hercule Poirot und Miss Marple erfand sie zwei der popul
rsten Detektive.
Die erfolgreichste Autorin des 20. Jahrhunderts wurde am 15. Dezember 1890 als Agatha Mary Miller in Torqauy, Devonshire, geboren. Ihrer musikalischen Begabung wegen lie
sie sich als S
ngerin ausbilden, gab diesen Beruf aber auf, als sie im I. Weltkrieg als Rotkreuzschwester Archibald Christie kennenlernte, den sie 1914 heiratete. 1920 ver
ffentlichte sie ihren ersten Kriminalroman - und von diesem Zeitpunkt an erschienen zwei B
cher pro Jahr (Gesamtauflage bis heute : mehr als 200 Millionen).
Agatha Christie steuerte dem Panoptikum skurriler Detektive zwei der ber
hmtesten Exemplare bei : den Belgier Hercule Poirot, dessen "kleine grauen Zellen" sprichw
rtlich wurden, und die scharfsinnige Amateurin Miss Marple. Nach ihrer Scheidung 1928 heiratete sie 1930 den Arch
ologen Max Mallowan, den sie auf zahlreichen Ausgrabungsreisen begleitete. Au
er Romanen und Kurzgeschichten schrieb sie viele B
hnenst
cke, darunter "Die Mausefalle", die seit ihrer Urauff
hrung 1952 ununterbrochen auf dem Spielplan eines Londoner Theaters steht und damit einen einsamen Rekord h
1956 zeichnete die Queen sie mit dem Orden des Britischen Empire aus, 1971 wurde sie geadelt. Sie starb am 12. Januar 1976 in Wallingford, Oxfordshire.
HSir Winston Leonard Spencer Churchill (1874 - 1965)
Sein "V" f
r Victory bleibt unvergessen.
Der bedeutendste britische Staatsmann des 20. Jahrhunderts wurde am 30. November 1874 als Sohn des erzkonservativen Politikers Lord Randolph Henry Spencer Churchill und der Amerikanerin Jennie Jerome in Blenheim Palace, Woodstock, Oxford, geboren. Nach dem Besuch der Kadettenanstalt Sunhurst diente er als Kavallerieoffizier in Indien und mit gro
en milit
rischen Erfolgen im Burenkrieg. Seit 1900 konservativer Unterhausabgeordneter, begann er mit dem
bertritt zu den Liberalen (1904) seine politische Karriere als Unterstaatssekret
r die Kolonien (1906), Handelsminister (1908) und Innenminister (1910).
In dieser Position f
hrte er die Alters- und Krankenversicherung und die Schaffung von Arbeits
mtern ein. 1915 wurde er als erster Lord der Admiralit
t (seit 1911) nach dem Scheitern des Dardanellenunternehmens, an dessen Planung er ma
geblich beteiligt war, kaltgestellt. Er
bernahm ein Flottenkommando und kehrte 1917 zun
chst als Munitionsminister und 1918 als Heeresminister unter Lloyd George in die Politik zur
ck. 1921 wurde er Kolonialminister, wechselte wieder zu den Konservativen und war 1924-29 Schatzkanzler.
Nach dem Ausbruch des II. Weltkrieges erneut Erster Lord der Admiralit
t und seit dem 10. Mai 1940 Premierminister, wurde Churchill zusammen mit Roosevelt der Vater der Atlantikcharta, und betrachtete das Zusammengehen mit der Sowjetunion, ungeachtet seiner Bek
mpfung des Bolschewismus, als notwendige Kriegsma
name. Er wurde Kopf und Herz des britischen Widerstandes gegen Hitler - unverge
lich sind seine Reden von "Blut, Schwei
und Tr
nen" und sein unbeugsamer Glaube an den Sieg. Seine Ideen von einem Zur
ngen des sowjetischen Einflusses in einem Nachkriegseuropa konnte er gegen Stalin und Roosevelt nicht durchsetzen.
1951-1955 war er erneut Premierminister. 1959 zum 15. Mal als Abgeordneter ins Unterhaus gew
hlt, wurde er am 27. Juli 1964 mit einer einstimmig angenommenen Dankadresse verabschiedet. Er starb am 24. Januar 1965 in London.
Neben seiner milit
rischen und politischen T
tigkeit verf
gte er
ber betr
chtliche Talente als Maler und als historischer Schriftsteller. 1953 erhielt er den Nobelpreis f
r Literatur.
EChristine (1626 bis 1689)
Eine emanzipierte Frau im 17. Jahrhundert.
Das einzige Kind von Gustav II. Adolf wurde am 18. Dezember 1626 in Stockholm geboren. Schon als Sechsj
hrige folgte sie ihrem gefallenen Vater auf den Thron und erhielt unter der Obhut ihres Vormundes Axel Oxenstierna eine umfassende Ausbildung, die bei dem intelligenten M
dchen auf fruchtbaren Boden fiel. Dar
ber hinaus ritt und jagte sie wie ein Mann und bevorzugte M
nnerkleidung. 1644
bernahm sie von Oxenstierna die Regierung, doch gelang es ihr nicht, die wirtschaftlichen Probleme Schwedens nach dem Drei
hrigen Krieg zu
berwinden, denn ihr Hauptinteresse galt der Kunst der Wissenschaft: Sie machte den schwedischen Hof, an den sie Descartes zog, zu einem der geistigen Zentren Europas und korrespondierte mit vielen Gelehrten.
Da sie nicht heiraten wollte, lie
sie den ihr als Ehemann zugedachten Karl Gustav von Pfalz- Zweibr
cken (den sp
teren Karl X. Gustav), ihren Vetter, von den Reichsst
nden als Nachfolger best
tigen. Weil Christine Verschwendung vorgeworfen wurde und sie offen mit dem Katholizismus zu sympathisieren begann, dankte sie ab und ging nach Rom, wo sie offiziell Katholikin wurde. Sie machte weite Reisen und wurde auch in der Ewigen Stadt wieder der Mittelpunkt eines Gelehrten und K
nstlerkreises, der
ber ihr ungepflegtes Aussehen und ihre M
nnermanieren hinwegsah.
Sie starb am 19. April 1689 in Rom.
EMarcus Tullius Cicero (106 bis 43 vor Christus)
Der Vollender des klassischen lateinischen Stils.
Der neben Demosthenes bedeutendste Redner der Antike wurde 106 vor Christus als Sohn eines r
mischen Ritters geboren. Erste Rednerlorbeeren erntete er im Proze
gegen Verres (70), ehe er 63 als Konsul mit den Reden gegen Catalina, dessen Verschw
rung er aufdeckte, endg
ltig seine Kunst als begeisternder Rhetoriker unter Beweis stellte.
58 mu
te er auf Druck Caesars, wegen der Hinrichtung der Verschw
rer ins Exil gehen, doch ein Jahr darauf rief ihn der Senat aufgrund einer Intervention des Pompeius wieder zur
ck. Diesem schlo
er sich auch im B
rgerkrieg an, vor dessen Ausbruch er Statthalter in Cilicien war.
Nach der Ermordung Caesars (44) wurde Cicero noch einmal zum F
hrer des Senats, als dieser, zusammen mit Octavian (Augustus), die wiedergewonnene Freiheit gegen Antonius zu verteidigen suchte. (14 Philippische Reden) Doch die anf
ngliche Verst
ndigung mit Octavian, dem Erben Caesars, zerbrach bald: Cicero wurde ge
chtet und von den H
schern des Antonius ermordet (1.12.43).
Neben seinen erhaltenen Reden, die ihn als Meister des klassischen Latein ausweisen, sind von ihm
ber 900 Briefe erhalten, die seinen Charakter, sein Denken und F
hlen offenbaren. Seine zahlreichen Schriften, vor allem die philosophischen, die hellenisches Gedankengut mit r
mischer Tradition verbinden, fanden in der christlichen Sp
tantike und im Mittelalter gro
en Anklang.
NCPaul Claudel (1868 bis 1955)
Franz
sischer Dichter und Diplomat.
Der am 6. August 1868 in Villeneuve-sur-F
re geborene Juristensohn erhielt eine humanistische Bildung. Ein Bekehrungserlebnis in der Weihnachtszeit. 1886 f
hrte ihn zum katholischen Glauben zur
ck. Nach einem Jura- und Politikstudium trat er 1898 in den diplomatischen Dienst ein, der ihn rund um die Welt f
hrte.
Claudel stand als Dichter zun
chst unter dem Einflu
der Symbolisten und Rimbauds, ist sp
ter jedoch keiner literarischen Gruppe zuzurechnen. Ber
hmt wurden vor allem seine zahlreichen Dramen ("Der Tausch", 1894. "Der seidene Schuh", 1929). 1913 erschien die Autobiographie "Meine Bekehrung". Die "F
nf gro
en Oden" (1910) sind ein hymnisches Glaubensbekenntnis des Dichters, der einen bedingungslosen Katholizismus vertrat.
Er starb am 23. Februar 1955 in Paris.
EClaudius (10 vor Christus bis 54)
Der Kaiser mu
te seinem Stiefsohn weichen.
Claudius, der j
ngste Sohn des Drusus und Antonia der
lteren, wurde am 01. August 10 vor Christus als Tiberius Claudius Nero Germanicus in Lugdunum, dem heutigen Lyon, geboren. Von Geburt an leicht k
rperlich behindert und Stotterer, galt er als dumm. Deshalb hielt man ihn von politischen
mtern fern - was ihn vermutlich vor der Ermordung bewahrte.
Er selbst lie
seine Umgebung in diesem Glauben, w
hrend er gelehrten Studien nachging. Als sein Neffe Caligula 41 ermordet wurde, riefen die Pr
torianer ihn zum Kaiser aus und verhinderten so, da
der Senat die Republik wiederherstellte. Claudius Regierungszeit begann liberal, die Expansion des Reiches war enorm, ebenso die
ffentliche Baut
tigkeit.
Der Kaiser konnte sich auf eine Riege von Freigelassenen als Berater st
tzen, denen die fr
here Geschichtsschreibung alle Regierungserfolge dieser Zeit zuschrieb, doch inzwischen gilt als erwiesen, da
der Kaiser in hohem Ma
e pers
nlich daran mitwirkte.
Gegen Ende seiner Regierungszeit waren es vor allem seine Frauen, die ihm zum Verh
ngnis wurden. So lie
er seine dritte Frau Messalina 49 wegen Z
gellosigkeit und Untreue hinrichten.Kurz danach heiratete er seine Nichte Agrippina die J
ngere (was in Rom als Blutschande galt). Sie konnte ihren Sohn Nero als Erben durchsetzen und vergiftete Claudius schlie
lich am 13. Oktober 54 nach Christus.
~DEl Cid (ca. 1043 bis 1099)
"Jetzt beginnt das Lied vom Helden aus Bivar, dem Cid Rodrigo".
ngt eines der glanzvollsten Epen des romanischen Sprachbereichs an, das spanische Nationalepos, welches Leben und Kampf des Nationalhelden Rodrigo Diaz de Vivar besingt. Vermutlich um 1043 in Vivar, Burgos, geboren, wurde Rodrigo gemeinsam mit dem sp
teren kastilischen K
nig Sancho II. erzogen. Sp
ter war er dessen Bannertr
ger in den K
mpfen gegen Sanchos Bruder Alfons VI. von L
Als Sancho 1072 in Zamora ermordet wurde, kam Alfons auf den Thron, nahm Rodrigo in seine Dienste und gab ihm Jimena Diaz, die Tochter des Grafen von Oviedo, zur Frau. Zweimal, 1081 und 1089, kam es zum Bruch mit dem K
nig (die Gr
nde sind nicht
berliefert), doch wurde er nach einem Zwischenspiel bei den maurischen F
rsten von Saragossa wieder in Gnaden aufgenommen. 1094 gelang es dem Cid, nach einj
hriger Belagerung Valencia einzunehmen und von den Mauren zu befreien, die er im selben Jahr bei Cuarte und 1097 bei Baire besiegte.
Mit diesen Erfolgen begann die Verdr
ngung der Mauren von der Iberischen Halbinsel. Der Cid starb am 10. Juli 1099 in Valencia.
DMatthias Claudius (1740 bis 1815)
Der religi
se Dichter der Empfindsamkeit.
Matthias Claudius, am 15. August 1740 im holsteinischen Reinfeld geboren, studierte zun
chst Theologie, dann aber Jura und Staatswissenschaften. Nach Beendigung des Studiums trat er jedoch kein Amt an, sondern lebte und dichtete er im Haus seines Vaters, bis ihm 1770 die Redakteursstelle bei der Hamburger Volkszeitung "Der Wandsbeker Bote", bei der auch Klopstock, Lessing und Herder mitarbeiteten, angeboten wurde.
In dieser Zeitung erschienen ab 1775 Claudius eigene Werke. Zun
chst noch der Anakreontik Gleims verpflichtet, wandte er sich sp
ter unter dem Eindruck des Todes seines Bruders mehr und mehr religi
sen und ethischen Themen zu. Claudius Lyrik blieb stets volksliedhaft einfach, ist vielfach volkst
mlich geworden ("Der Mond ist aufgegangen","Der Tod und das M
dchen") und widersetzte sich allen literarischen Moden seiner Zeit. Einige Gedichte wurden von Schubert vertont.
Seit 1778 lebte Claudius dann als freier Schriftsteller mit einem kleinen festen Einkommen als Bankrevisor. Durch den Krieg aus Wandsbek vertrieben, starb er im Januar 1815 in Hamburg.
pCCarl Philipp Gottfried von Clausewitz (1780 bis 1831)
Sah im Krieg die "Fortsetzung des politischen Verkehrs, ein Durchf
hren desselben mit anderen Mitteln".
Er lehnte den Kompromi
ab und k
mpfte aus der Fremde f
r die Befreiung seines Vaterlandes: Carl von Clausewitz, am 1. Juni 1780 in Burg bei Magdeburg geboren, seit 1792 Soldat und seit 1801 an der Kriegsakademie, verlie
1812 Preu
en und trat in russische Dienste.
Nach dem Sieg
ber Napoleon 1815 wieder zur
ckgekehrt, besch
ftigte er sich als Generalmajor an der Allgemeinen Kriegsschule mit den strategischen, ethischen und politischen Lehren aus den Befreiungskriegen, niedergelegt in der Schrift "Vom Kriege", die man nach seinem Tod am 16. November 1831 in Breslau im Nachla
fand. Sie wurde Grundlage aller modernen Kriegslehren und inspirierte so unterschiedliche (politische) Strategen wie Moltke oder Lenin.
@Georges Benjamin Clemenceau
(1841 bis 1929)
Er trug d
ie Hauptverantwortung f
r den Versailler Vertrag.
Der am 28. September 1841 in Mouilleron-en-Pareds geborene Politiker war anfangs Arzt, sp
ter B
rgermeister des Pariser Stadtteils Montmartre. Als Republikaner im zweiten Kaiserreich inhaftiert, sa
er seit 1876 als Abgeordneter und Wortf
hrer der radikalsozialistischen Linken im Parlament. Verwicklungen in den Panamaskandal f
hrten 1893 zu seinem R
cktritt. Sein Engagement f
r die Revision des Dreyfus- Prozesses erm
glichte seine R
ckkehr in die Politik, zun
chst als Senator, dann 1906-09 als Ministerpr
sident.
In dieser Amtszeit erreichte er die Trennung von Staat und Kirche. 1917 wurde Clemenceau, mit nahezu diktatorischen Vollmachten versehen, erneut Ministerpr
sident und erzwang die Mobilisierung der nationalen Kr
fte, um den I. Weltkrieg siegreich zu beenden.
berzeugt von der Kriegsschuld der Deutschen, setzte er die harten Friedensbedingungen des Versailler Vertrages durch. 1920 wurde er nicht wiedergew
hlt. Er starb am 24. November 1929 in Paris.
EJoseph Conrad (1857 bis 1924)
Seine Helden sind Scheiternde in einer ihnen fremden Welt.
Der am 3. Dezember 1857 im ukrainischen Berditschew als J
zef Teodor Konrad Korzeniowski geborene Pole wurde unter dem Namen Joseph Conrad einer der gro
en Erz
hler der englischen Literatur. Er wuchs in Krakau auf und besuchte ab 1874 die Marineschule in Marsaille. Danach befuhr er alle Weltmeere, zun
chst auf franz
sischen Schiffen, ab 1878 geh
rte er dann der englischen Handelsmarine an und lie
sich 1886, als er sein Kapit
nspatent bekam, naturalisieren.
1893 mu
te er aus gesundheitlichen Gr
nden die Seefahrt aufgeben, lie
sich in England nieder und wurde Schriftsteller. Da
er in englischer Sprache schrieb, die er erst sp
t erlernt hatte, brachte ihm viel Bewunderung ein. In seinen Romanen erz
hlt Conrad auf dem Hintergrund exotischer Schaupl
tze abenteuerliche Ereignisse von Scheiternden und ihre Leiden. In der Absicht, eine symbolische Qualit
t menschlicher Erfahrung darzustellen, beschreibt er mit psychologischer Akribie Verhalten und Motive seiner Figuren.
Zu seinen Werken z
hlen unter anderem die Romane "Lord Jim" (1900), "Nostromo" (1904) und "Mit den Augen des Westens" (1911) sowie die Novelle "Herz der Finsternis" (1902). Bekannt wurde auch der "Geheimagent", ein makaberes Phantasiespiel um einen Bombenanschlag und ehelichen Mord.
Conrad starb am 3. August 1924 in Bishopsbourne, Kent.
HDFranz Graf Conrad von H
tzendorff (1852 bis 1925)
Er war dem jungen Kaiser im Wege.
Am 1. M
rz 1917 erhielt der
sterreichische Franz Graf Conrad von H
tzendorff ein hymnisches Lobschreiben seines obersten Befehlshabers, Kaiser Karl I., und er verstand : Seine Dienste wurden nicht mehr gebraucht, jetzt, da er dem neuen Herrn in dessen Bem
hungen um einen Separatfrieden mit London als "Kriegstreiber" im Wege stand.
Dabei hatte der Feldmarschall aus Perzing bei Wien, geboren am 11. November 1852, durch seine Reorganisation des Heeres und seine Siege im Osten zu Beginn des I. Weltkrieges das Habsburgerreich gerettet und h
tte vielleicht sogar diesen Krieg vermieden, wenn Kaiser Franz Joseph I. 1908/09 auf ihn geh
rt und Pr
ventivkriege gegen Serbien und Italien gef
hrt h
tte, als Ru
land noch von der Niederlage gegen Japan angeschlagen und ein Mehrfrontenkrieg eventuell zu umgehen gewesen war. Das und seine vorz
gliche Zusammenarbeit mit der deutschen Obersten Heeresleitung wurde ihm nun als Friedensfeindlichkeit ausgelegt. H
tzendorff starb am 25. August 1925 in Bad Mergentheim.
-DGustave Courbet (1819 bis 1877)
Realistische Bilder f
r die Revolution.
Das erkl
rte Ziel des am 10. Juni 1819 in Ornans bei Besan
on als Sohn eines Grundbesitzers geborenen Autodidakten war eine Malerei, die sowohl in den Themen wie in der wirklichkeitsgetreuen Darstellung den Sozialismus Proudhons und Duponts umsetzte. Programmatische Werke waren "Das Begr
bnis in Ornans" (1849) und "Steinklopfer" (1851).
Als Courbet 1855 nicht zur Weltausstellung zugelassen wurde, veranstaltete er in Paris eine eigene Ausstellung, die er "Le R
alisme" nannte. Damit gab er der von ihm gegr
ndeten Stilrichtung den Namen. 1870, nach der Niederlage Napoleons III., schlo
er sich in Paris der revolution
ren Kommune an und erhielt den Auftrag, die Kunstsch
tze der Hauptstadt vor Kriegssch
den zu bewahren.
Er lie
dabei die Vend
ule zerst
ren und wurde deshalb nach dem Sturz der Kommuneherrschaft zu Gef
ngnis und Schadenersatz verurteilt, f
r den sein gesamtes Verm
gen und seine Bilder konfisziert wurden. Courbet starb am 31. Dezember 1877 bei Vevey in der Schweiz.
5CFlavius Valens (328 bis 378)
Der r
mische Kaiser fiel im Kampf gegen die Westgoten.
Valens, 328 nach Christus im pannonischen Cibalae geboren und 364 von seinem
lteren Bruder Valentinian I. zum Mitregenten und Augustus des Ostens berufen, bem
hte sich um eine geordnete Verwaltung, versuchte Staatsausgaben zu vermindern und unterst
tzte die Arianer. In der Abwehr des Ursupators Procop (365/66) war er ebenso erfolgreich wie 366-69 in der Bek
mpfung von Goten und Persern, die die Grenzen im
stlichen Reichsteil
berschritten.
376 gestattete Valens den Westgoten, die fortdauernd auf r
misches Gebiet dr
ngten, die Ansiedlung in Thrakien. Als diese sich unter Frithigern gegen st
ndige Repressalien von r
mischer Seite erhoben, erlitt Valens bei Adrianopel eine Niederlage und fiel am 9. August 378 in der Schlacht.
DKarl Valentin (1882 bis 1948)
"Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind".
Der Kabarettist, Autor, Komiker und Filmproduzent Karl Valentin (eigentlich Valentin Ludwig Fey) wurde am 4. Juni 1882 in M
nchen geboren. Nach einer Schreinerlehre arbeitete er zun
chst f
nf Jahre als Sargschreiner. Seit 1907 ging er mit einem selbstgebastelten Orchestrion erfolglos auf Tournee.
Im selben Jahr deb
tierte er als Volkss
nger im M
nchener "Aquarium". Der Durchbruch gelang ihm mit seiner langj
hrigen Partnerin Liesl Karlstadt. Mit ihr trat er von 1911 an in zahllosen Sketchen im M
nchener "Simplicissimus" und vielen anderen Brettl-Lokalen auf. Von den Nazis boykottiert, zog er sich 1942 nach Planegg zur
ck und starb dort nach einem kurzen Nachkriegscomeback am 9. Februar 1948, geschw
cht durch eine Erk
ltung, an Unterern
hrung.
Der Kritiker Alfred Kerr schrieb
ber ihn : "Alle lachen. Manche Schreien. Woraus besteht er ? Aus drei Dingen : aus K
rperspa
, aus geistigem Spa
und aus glanzvoller Geistlosigkeit. Der Komiker Valentin ist ein bayrischer Nestroy". Eine sp
te Ehrung erwies ihm die Stadt M
nchen durch die Errichtung des "Valentin-Museums".
DGiovanni Battista Vico (1668 bis 1744)
Entdeckte die Geschichtlichkeit des Menschen.
Der Buchh
ndlerssohn wurde am 23. Juni 1668 in Neapel geboren. Seit 1704 Professor f
r Rhetorik in Neapel, befa
te sich Vico, von antiken und Renaissancephilosophen geistig gepr
gt, zunehmend mit geschichts- und rechtsphilosophischen Fragen. Seine Grundz
ge einer neuen Wissenschaft
ber die gemeinsame Natur der V
lker (1725) betonten die Konvergenz von Handeln und Erkennen beim Menschen. Daher wurde die Geschichte f
r Vico wichtigster Erkenntnisort, nicht etwa die Metaphysik. Sein Geschichtsmodell ist weitgehend zyklisch : bestimmte Epochen des Aufstiegs und Verfalls von V
lkern l
sen einander ab.
Das 1744 zum Hofhistographen ernannte Vico starb schon am 21. Januar 1744 in Neapel. Zu seinen Lebzeiten verkannt, wurde er von Herder als Initiator der "Schule menschlicher Wissenschaft" wiederentdeckt und sp
ter als erster Wissenssoziologe, Begr
nder der Geschichtsphilosophie, Systematiker der Geisteswissenschaften und Wegbereiter des Historismus gew
rdigt.
CAndrea del Verrocchio (1436 bis 1488)
Florentinischer Bildhauer und Maler der Fr
hrenaissance.
Verrochio wurde 1436 in Florenz geboren. Er leitete eine gro
e, universell ausgerichtete Werkstatt, in der unter anderem auch Leonardo da Vinci in Malerei und Plastik, anatomische Studien und mathematische Berechnungen eingef
hrt wurde. Von Verrochios Gem
lden sind nur wenige erhalten.
Bedeutend war er vor allem als Bildhauer. Die fr
he Bronzefigur des "David" (1465) zeigt ein neues, lebendiges Sch
nheitsideal. Neben dem rein ornamental ausgestatteten Grabmal f
r Giovanni und Piero de `Medici in San Lorenzo schuf er mit dem "Ungl
ubigen Thomas" in Or San Michele ein ausdrucksvolles Werk. Seine gr
te Leistung stellt jedoch das monumentale Reiterstandbild des S
ldnerf
hrers Bartolommeo Colleoni in Venedig dar (1479-88), das in bewegter, spannungsgeladener Modellierung jene kriegerische Gewaltt
tigkeit ausstrahlt, die den Kondottieres dieser Zeit eigen war.
Verrochio starb am 10. Oktober 1488 in Venedig.
EPaolo Veronese (1528 bis 1588)
Seine Bilder bewahren am l
ngsten die heitere Welt der Hochrenaissance.
Der im Jahr 1528 in Verona als Sohn eines Steinmetz geborene Maler, der eigentlich Paolo Caliari hie
, siedelte 1555 nach Venedig
ber, wo er neben dem alten Tizian und dem Rivalen Tintoretto eine entscheidende Rolle spielte. Er schuf Altarbilder, Mythologien, Deckengem
lde in Kirchen und im Dogenpalast ("Triumph Venedigs", um 1585) sowie Portraits. Seine Gem
lde wirken festlich, farbenpr
chtig und von Licht erf
llt.
Sie sind
beraus kunstvoll in der kompositorischen Anlage mit komplizierten illusionistischen Scheinarchitekturen und fein differenzierten Figurenkonstellationen.Auch bei religi
sen Themen ist Veronese diesseitig orientiert, besonders in den ber
hmten Darstellungen biblischer Gastm
hler, bei denen er sich ungew
hnliche k
nstlerische Freiheiten herausnahm. Das "Gastmahl im Hause des Levi" brachte ihn daher 1573 vor die Inquisition. Zu seinen Hauptwerken z
hlt die Ausstattung der Villa Barbaro in Maser (1560) mit antikischen Ideallandschaften, Figuren vor Scheint
ren und anmutigen, geistreichen Mythologien.
Bedeutend ist auch der Deckenzyklus in San Sebastino in Venedig mit der "Geschichte der Esther" (1556). Veronese starb am 19. April 1588 in Venedig.
CTepes Vlad (ca. 1430 bis ?)
Das Urbild des Grafen Dracula.
Der Sohn und Nachfolger des F
rsten der Walachai Vlad Dracul wurde um 1430 im siebenb
rgischen Scha
burg geboren. Im Abwehrkampf gegen die T
rken errang Vlad Tepes zahlreiche Siege. Sein Beinamen Tepes bedeutet auf rum
nisch "Der Pf
hler". Diesen Namen erwarb sich Vlad durch seine au
ergew
hnliche Grausamkeit.
Er war krankhaft mi
trauisch. Tausende von Feinden und mutma
lichen Rebellen fielen ihm zum Opfer darunter viele s
chsische Kaufleute in den siebenb
rgischen St
dten. Die rum
nische
berlieferung verkl
rte Vlad zu einem strengen, aber gerechten Herrscher. Er wird noch heute als Nationalheld geehrt.
Die historische Gestalt Vlads diente dem irischen Schriftsteller Bram Stoker als Vorlage f
r seinen Roman "Dracula" (1897). Dieser verband zeitgen
ssische Berichte aus Siebenb
rgen
ber die Grausamkeit Vlads mit verschiedenen Vampirlegenden zur Gestalt des blutsaugenden Grafen Dracula aus Transilvanien.
BVitruv ( ca. 1. Jahrhundert vor Christus)
Ein antiker Architekturtheoretiker.
ber das Leben des Marcus Vitruvius Pollio im 1. Jahrhundert vor Christus ist nur wenig bekannt. Er war als Ingenieur und Architekt unter Caesar und Augustus t
tig und hat wahrscheinlich beim Bau des stadtr
mischen Wassernetzes unter Agrippa mitgewirkt.
Seine Schrift "De architectura" ist das einzig erhaltene Architekturlehrbuch des Altertums und behandelt in zehn B
chern neben den Grundlagen der Baukunst auch die Baumaterialien sowie die einzelnen Geb
udetypen wie Tempel, B
der, Theater, Privath
user, danach auch Maschinen und mechanische Werke verschiedenster Art. Um 1415 wiederentdeckt, hat das Werk des Vitruv auf die Renaissancearchitekten gro
en Einflu
ausge
CRahel Varnhagen (1771 bis 1833)
re sie ein Mann gewesen, w
rde heute jeder ihren Namen kennen.
Varnhagen, am 26. Mai 1771 in Berlin als Rahel Levin geboren, war Tochter eines wohlhabenden j
dischen Kaufmanns. Schon fr
h befa
te sie sich mit
sthetik sowie Religionsphilosophie und beeindruckte mit ihrer Genialit
t, dies um so mehr, als Frauen in ihrer Zeit wenig Geist zugestanden wurde.
Auch Goethe geh
rte zu ihren Bewunderern. 1814 trat sie zum Christentum
ber und heiratete den 14 Jahre j
ngeren Diplomaten und Schriftsteller Karl August Varnhagen von Ense. Ihr Salon in Berlin wurde zum Treffpunkt der Romantiker und auch der Dichter des Jungen Deutschland, auf die sie gleicherma
en gro
en Einflu
hatte. Die Vork
mpferin f
r die Gleichberechtigung der Juden und engagierte Frauenrechtlerin starb am 7. M
rz 1833 in Berlin.
Schon kurz nach ihrem Tod gab ihr Mann ihren umfangreichen literarischen Nachla
heraus.
CHenry van de Velde (1863 bis 1957)
Neue Formen sollten Kunst und Leben durchdringen.
Der belgische Architekt und Kunstgewerbler wurde am 2. April 1863 in Antwerpen geboren. Nach dem Studium arbeitete er zun
chst als Maler, wandte sich dann der Architektur zu und entwickelte sich zu einem der f
hrenden K
nstler und Theoretiker des Jugendstils. Er prangerte die Wiederbelebung historischer Stilarten sowie mangelnde individuelle Kreativit
t an und propagierte die Verwendung von zweckorientierten, materialgerechten Formen.
1901-14 vertrat er diese Gedanken an der Kunstgewerbeschule in Weimar. Er fertigte Entw
rfe f
r Wohnh
user, Ausstellungsbauten und Inneneinrichtungen; seine Werke sind durch W
lbungen, Kurven abgerundete Ecken und die funktionalen Zusammenh
Van de Velde schrieb die Autobiographie "Geschichte meines Lebens", die erst 1962 erschien. 1925-47 arbeitete er als Dozent an den Universit
ten Br
ssel und Gent. Er starb am 25. Oktober 1957 in Z
rich.
DGeorgio Vasari (1511 bis 1574)
Der Vater der Kunstgeschichte.
Der italienische Maler, Architekt, Kunstintendant und Kunsthistoriker wurde am 30. Juli 1511 in Arezzo geboren. Ab 1524 lebte er in Florenz im Umkreis der humanistisch gebildeten Medici, teilweise auch in Rom. Er reiste viel, seine umfassenden Kenntnisse fr
herer und zeitgen
ssischer Maler m
ndeten in das erste Kunsthistorische Werk "Le vite de`pi
eccelenti architetti, pittori ed scultori italiani" (1550), K
nstlerviten auf der Basis von Quellenmaterial und Anekdoten.Der hochgebildete Vasari wurde 1555 Kunstintendant von Herzog Cosimo; die Medici Herz
ge waren seine bedeutendsten Auftraggeber.
Seine Gem
lde und Fresken sind stilistisch an der K
rperhaftigkeit Michelangelos orientiert und propagieren nachdr
cklich das Primat der Zeichnung ("disegno") gegen
ber der Farbe. Thematisch handelt es sich h
ufig um komplizierte humanistische Allegorien. Hauptwerke sind die Fresken der Sala Paolina in Rom, in den Hauptr
umen des Palazzo Veccio in Florenz, der Scala Regia im Vatikan. Vasaris bekanntestes Werk als Architekt ist der Ostfl
gel der Uffizien in Florenz (1560 ff.). Er entwarf au
erdem Pl
r Villen, Kirchen und Pal
ste.
Am 27. Juni 1574 starb Vasari in Florenz.
bDCaracalla (188 bis 217)
hlte sich als der "zweite Alexander".
Der Spitzname Caracalla, den der r
mische Kaiser Marcus Aurelius Antoninus erhielt, stammt von der Bezeichnung f
r den in Rom eingef
hrten gallischen Kapuzenmantel. Er wurde am 4. April 188 nach Christus in Lugdunum (Lyon) geboren und trat 211 nach dem Tod seines Vaters Septimus Severus zusammen mit seinem j
ngeren Bruder Geta die Herrschaft an. Trotz der Vers
hnungsversuche seiner Mutter Julia Domna lie
er Geta ein Jahr sp
ter ermorden und an seinen mutma
lichen Gegnern ein grausames Strafgericht vollziehen. Seine Gewaltherschaft st
tzte sich auf die von ihm verw
hnte Armee. Nach erfolgreichen Feldz
gen gegen die Alemannen und Carpen wollte er das Partherreich erobern, fiel aber zu Beginn des Feldzuges bei Carrhae einem Anschlag seines Gardepr
fekten Marcrinus zum Opfer (8.4.217).
Von Bedeutung ist die "Constitutio Antoniniana", mit der Caracalla 212 allen freien Reichsbewohnern das r
mische B
rgerrecht verlieh. In Rom lie
er die riesigen Caracalla-Thermen erbauen. Seine Bildnisse offenbaren seinen rohen und gewaltt
tigen Charakter.
@Don Carlos (1545 bis 1568)
Der literarische Held hat wenig mit der Realit
t zu tun.
Der spanische Kronprinz wurde am 8. Juni 1545 in Valladolid geboren. Sein Vater war Phillip II., er selbst und seine Mutter Maria hatten eine gemeinsame Gro
mutter, Johanna die Wahnsinnige. Durch diese enge Verwandtenehe vermutlich erblich belastet, war Carlos k
rperlich
und geistig zur
ckgeblieben und wurde zudem ma
los verw
Obwohl er 1560 von den kastilischen Cortes als Infant anerkannt wurde, verweigerte sein Vater ihm den Oberbefehl in den Niederlanden und machte die Braut seines Sohnes, Elisabeth von Valois, in der Hoffnung auf einen weiteren Erben, zu seiner Frau. Als Don Carlos seine Flucht in die Niederlande plante, lie
Philipp ihn gefangensetzen. Noch vor Beginn des Prozesses gegen ihn starb Carlos am 24. Juli 1568 in Madrid.
Das Schicksal des spanischen Kronprinzen wurde in zahlreichen Dramen behandelt, die jedoch erheblich von der Realit
t abweichen, wie etwa Schillers Trauerspiel, das Don Carlos als M
rtyrer f
r die Freiheit gegen den Tyrannen Philipp darstellt.
^CAndrew Carnegie (1835 bis 1919)
"Hier liegt der Mann, der es verstand sich mit weit kl
geren Leuten zu umgeben, als er selbst einer war."
Diesen Satz schlug der "self-made-man" der amerikanischen Stahlindustrie als Grabinschrift f
r sich vor. Der schottische Einwanderer aus Dunfermline, am 25. November 1835 in ein gebildetes Arbeitermilieu hineingeboren, zeigte Energie und Organisationstalent beim Aufbau eigener Stahlgesellschaften. Dabei kamen ihm seine Erfahrungen aus dem B
rgerkrieg und die Freundschaft mit Sir Henry Bessemer zugute.
Mit seinem Reichtum errichtete der Philanthrop nach 1901 Stiftungen zur F
rderung von Kunst und Wissenschaft, Bildung und Forschung.Er gab Millionen f
r den Bau von Krankenh
usern, Schulen und Unniversit
ten aus. Der am 11. August 1919 in Lennox, Massachusetts, Verstorbene hinterlie
r diese Zwecke ein Verm
\CLewis Carroll (1832 bis 1898)
Mathematiker und Schriftsteller.
Charles Lutwidge Dodgson, am 27. Januar 1832 in Daresbury geboren, lehrte zwischen 1855 und 1881 als Professor f
r Mathematik am Christ Church College in Oxford. Ber
hmt wurde er durch seine Erz
hlung "Alice im Wunderland" und "Alice hinter den Spiegeln". Der Junggeselle galt als Sonderling und war sprachlich gehemmt. Nur zu Kindern fand er ein entspanntes Verh
ltnis. Besonders guten Kontakt hatte er zu den T
chtern des Oxforder Dekans George Liddell, Lorina, Edith und Alice.
Ihnen erz
hlte er oft phantastische Geschichten, die unter dem streng geh
teten Pseudonym Lewis Carroll 1865 in Buchform erschienen. Dieser Roman und seine Fortsetzung aus dem Jahr gelten mit seinen wortsch
pferischen Sprachspielen als Vorl
ufer von James Joyce und Arno Schmidt. Carroll starb am 14. Januar 1898.
CCato Censorius, der
ltere (234 bis 149 vor Christus)
Er forderte die Zerst
rung Karthagos.
Marcus Porcius Cato, geboren 234 vor Christus in Tusculum, dem heutigen Frascati, gilt als typischer Vertreter urw
chsigem R
mertums. Dieses Klischee beruht nicht zuletzt darauf, da
er, der Konsul von 195 und gef
rchtete Zensor des Jahres 184, sich als leidenschaftlicher Verfechter altr
mischer Traditionen gegen den zunehmenden Einflu
der griechischen Kultur stemmte, die in seinen Augen die guten r
mischen Sitten verdarb.
Auch in dem wiederaufbl
henden Karthargo sah er eine Gefahr, und immer wieder forderte er dessen Zerst
rung mit den ber
hmten Worten : "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam".
Im Todesjahr Catos, 149 vor Christus, begann der 3. Punische Krieg, der mit der Vernichtung Karthargos endete. W
hrend von seinem Geschichtswerk "Urspr
nge" nur Bruchst
berliefert sind, ist sein Buch "
ber die Landwirtschaft" erhalten geblieben.
CCato Uticensis, der J
ngere (95 bis 46 vor Christus)
rtyrer" der R
mischen Republik.
95 vor Christus als Urenkel Catos des
lteren geboren, profilierte sich Marcus Porcius Cato im Senat zum ma
geblichen Verfechter einer konservativen Politik, die gegen den Machtanspruch des 1. Triumvirats und vor allem gegen Caesar stand. Pers
nlich unbestechlich und ein Mann der alten republikanischen Gesinnung, trieb er unter Verkennung der ver
nderten Realit
t den Bruch zwischen Caesar und Pompeius voran.
rgerkrieg stand er auf der Seite des Pompeius, nach dessen Scheitern er den Kampf weiterf
hrte. Als nach Caesars Sieg in der Schlacht von Thapsus alles verloren war, beging Cato am 13. April 46 vor Christus Selbstmord, da er unter dem Tyrannen nicht leben wollte.
<ENicolae Ceausescu (1918 bis 1989)
Das Volk fror und hungerte, der F
hrer "pra
Dem Westen erschien Rum
niens Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu aus Scornicesti, geboren am 26. Januar 1918 lange als mutiger Opponent Moskaus. Er war 1936 in die KP eingetreten, 1945 in das ZK und 1955 ins Politb
ro aufgenommen worden und herrschte seit 1965 unumschr
nkt im Donaustaat. Dabei scheute er sich nicht, 1968 dem Einmarsch in die CSSR fernzubleiben und sie zu verurteilen oder in der Frage ehemals rum
nischer Gebiete gegen
ber der UdSSR nationalistische T
ne anzuschlagen.
ber soviel Courage
bersahen viele, da
der "Conducator" im eigenen Land einen Stalinismus
belster Sorte praktizierte. Erst als seine brutale Kollektivierungspolitik die D
rfer der deutschen und ungarischen Minderheiten bedrohte, wurde man weltweit aufmerksam auf die menschenverachtende Mi
wirtschaft des Diktators, dessen Familienclan das Land schamlos ausbeutete und durch die Geheimpolizei "Securitate" in Schach hielt.
Im Zuge der Wandlungen im ehemaligen Ostblock durch die Reformpolitik des sowjetischen KP-Chefs Gorbatschow begann es jedoch auch in Rum
nien zu g
ren. 1989 kochte der Volkszorn
ber und fegte das korrupte Regime Ceausescus hinweg. Er wurde zusammen mit seiner Frau am 25. Dezember 1989 nach einem Milit
rgerichtsverfahren erschossen.
cDLouis- Ferdinand C
line (1894 bis 1961)
Ein umstrittener franz
sischer Romancier.
line wurde am 27. Mai 1894 in Courbevoie in
rmlichen Verh
ltnissen geboren, nahm nach einer abgebrochenen Handelslehre am I. Weltkrieg teil, studierte sp
ter Medizin und arbeitete f
r das Gesundheitswesen des V
lkerbundes. 1927 er
ffnete er eine Praxis als Armenarzt. Von nun an war er beides: tags
ber Arzt, nachts Schriftsteller. Mit dem Roman "Reise ans Ende der Nacht" (1932) , der ihn schlagartig ber
hmt machte, revolutionierte er den franz
sischen Roman, unter anderem durch die Verwendung der Umgangssprache.
Weitere Werke weisen autobiographische Z
ge auf ("Tod auf Kredit" 1936, "Norden" 1960). In den 30er und 40er Jahren verfa
line
ble antisemitische Hetzschriften ("Die Judenverschw
rung in Frankreich" 1937) und sympathisierte mit den Faschisten. Sein aggressives, nihilistisches und zuweilen in der N
he der Pornographie reichendes Werk l
ste heftige Kontroversen aus. Als Kollaborateur angeklagt und verurteilt, floh C
line 1945 nach D
nemark, kehrte 1951 nach Frankreich zur
ck und starb am 1. Juli 1961 in Meudon.
CAnders Celsius (1701 bis 1744)
Sein Name ist als Temperatureinheit gel
ufig.
Der Astronom, am 27. November 1701 im schwedischen Uppsala geboren, nahm 1736/37 an der von Pierre Louis de Maupertius geleiteten Gradmessung in Lappland teil, die Newtons Vermutung von der Abflachung der Erde an den Polen best
tigte. 1740 gr
ndete Celsius dann die erste schwedische Sternwarte und wurde ihr Direktor. Mit seinen wissenschaftlichen Beobachtungen wies er den Zusammenhang zwischen Nordlicht und Erdmagnetfeld nach und stellte die Gleichzeitigkeit erdmagnetischer St
rungen an verschiedenen Orten fest.
Wirklich in Erinnerung geblieben ist er jedoch durch seinen Vorschlag im Jahre 1742, Temperaturen mit einer Skala zu messen, welche die Differenz zwischen Gefrierpunkt und Siedepunkt des Wassers in 100 Grade einteilt. Diese Skala ist in den meisten L
ndern heute immer noch gebr
uchlich. Celsius starb am 25. April 1744 in Uppsala.
EMiguel de Cervantes Saavedra
(1547 bis 1616)
Er schuf eines der gr
ten Werke der Weltliteratur.
Cervantes wurde Ende September 1547 in Alcal
de Henares geboren. Nachdem er 1569 den sp
teren Kardinal Claudio Aquaviva nach Rom begleitet hatte, k
mpfte er 1571 bei Lepanto gegen die T
rken. Obwohl seine linke Hand verst
mmelt wurde, blieb er Soldat und nahm zwei Jahre sp
ter am tunesischen Feldzug teil. Auf der R
ckreise geriet er in die Gefangenschaft algerischer Piraten und wurde erst f
nf Jahre sp
ter freigekauft. 1587 - 93 war er dann Proviantkommissar der Armada in Andalusien, mu
te sich danach als Steuereintreiber durchschlagen und geriet mehrmals unschuldig ins Gef
ngnis.
1615, kurz vor seinem Tod, erschien der zweite Teil seines in zehnj
hriger Arbeit entstandenen Meisterwerkes "Don Quixote de la Mancha", dessen Held in tragisch-komischer Weise versucht, in einer ver
nderten Welt nach den Regeln des Rittertumes zu leben. Zun
chst als Satire auf die modernen Ritterromane geplant, wurde das Buch zusehends zur Schilderung der spanischen Gesellschaft und ihres Lebens zwischen den Polen des versponnenen Idealisten Don Quixote und seines realistischen Dieners Sancho Pansa.
er dem "Don Quixote" schrieb Cervantes Novellen und Dramen. Zu seiner Zeit wenig beachtet und nach seinem Tod am 23. April 1616 in Madrid vergessen, verdankte Cervantes wie Calder
n seine Wiederentdeckung den deutschen Romantikern.
HEArthur Neville Chamberlain
(1869 bis 1940)
Als er erkannte, mit wem er es zu tun hatte, war es zu sp
"Frieden f
r unsere Zeit!" verk
ndete der britische Premierminister seinen Landsleuten, als er Ende September 1938 von der M
nchener Konferenz mit Hitler zur
ckkehrte: Neville Chamberlain, der am 18. M
rz 1869 als Sohn von Joseph Chamberlain geboren wurde, begriff lange nicht, da
Vertr
ge mit dem deutschen Diktator kaum das Papier wert waren, auf denen sie fixiert wurden.
chst Farmer auf den Bahamas (1890-97), dann Fabrikant, zog Chamberlain 1918 f
r die Konservativen ins Unterhaus ein, war mehrfach Minister und wurde 1937 in einer Zeit schwerer wirtschaftlicher Probleme und Zerfallserscheinungen des Empires Regierungschef. Durch Anerkennung berechtigter Forderungen versuchte er, das Deutsche Reich zu saturieren und es von einem Unruheherd zu einem Ordnungsfaktor auf dem Kontinent zu wandeln. Diese Appeasementpolitik m
ndete 1938 in den Anschlu
sterreichs und des Sudetenlandes an Deutschland, scheiterte jedoch an den viel weiterreichenden Zielen Hitlers.
Als Chamberlain nach dem deutschen Zugriff auf die Tschecheslowakei 1939 endlich den Kurs wechselte, war der Krieg nicht mehr abzuwenden. Der Premier wurde 1940 durch Churchill abgel
st und starb wenig sp
ter, am 9. November desselben Jahres in Heckfield bei Reading.
DHouston Stewart Chamberlain (1855 bis 1927)
Er appellierte an das "Rassegewissen" der Deutschen.
Wie kosmopolitische Erziehung in rassistischen D
nkel umschlagen kann, l
t sich an seiner Biographie beispielhaft ablesen: Am 9. September 1855 in Portsmouth geboren, als Kind in Versailles aufgewachsen, w
hrend der Schulzeit wieder in England, danach Student in der Schweiz, h
rte Houston Stewart Chamberlain als 20j
hriger erstmals die Musik Richard Wagners, der ihn nicht wieder loslie
. Er nahm jedes Jahr an den Bayreuther Festspielen teil, heiratete 1908 die Wagner-Tochter Eva und wurde 1916 Deutscher.
Nicht nur die Musik, sondern auch die antij
dischen
erungen des Komponisten hatten es ihm angetan: In seinem Hauptwerk "Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts" (1899) entwickelte er eine "asemitische" Kulturtheorie, nach der nur die Germanen, deren "rassische Grundkr
fte" das deutsche Volk am besten bewahrt habe, sch
pferisch seien. Die Juden hingegen verk
rperten f
r ihn das zerst
rerische Prinzip, von dem man das Christentum reinigen m
sse. Mit dieser abstrusen Lehre beeinflu
te Chamberlain neben anderen Rassisten auch Hitler, den er 1924 kennen- und sch
tzenlernte. Er starb am 9. Januar 1927 in Bayreuth.
DJoseph Chamberlain (1836 bis 1914)
Gut war in seinen Augen nur, was England n
tzte.
Der am 8. Juli 1836 in London geborene reiche Industrielle war 1873-76 B
rgermeister von Birmingham, dann Unterhausabgeordneter der Liberalen und 1880-85 unter Gladstone Handelsminister. Da er f
r den Fortbestand der Union mit Irland eintrat, wechselte Chamberlain mit den "Liberalen Unionisten" zu den Konservativen und wurde 1895 Kolonialminister. In seine Amtszeit fielen die afrikanischen Unternehmungen von Cecil Rhodes (Schlagwort: "Vom Kap bis Kairo") und der Burenkrieg 1900/1901.
Chamberlain wurde dadurch zur Verk
rperung des sp
tviktorianischen Imperialismus und der "splendid isolation", einer b
ndnispolitischen Abstinenz, die der Weltmacht "freie Hand" lassen sollte. Das wurde im Vorfeld des I. Weltkrieges immer schwieriger. Nachdem trotz seines gro
en Einsatzes deutsch-britische B
ndnisverhandlungen (1898-1901) an der deutschen Politik der St
rke gescheitert waren, trat Chamberlain 1903 zur
ck, da er die sich nun abzeichnende Entente cordiale mit Frankreich (1904) nicht guthie
Chamberlain starb am 2. Juli 1914 in London, als der Krieg heraufzog, der das Empire in den Grundfesten ersch
ttern sollte.
EAbraham a Santa Clara (1644 - 1709)
"Derzeiten hat unser Europa allem Anschein nach die
Cholika ..."
Der Prediger und Schriftsteller wurde am 2. Juli 1644 in Kreenheinstetten bei Me
kirch als Johann Ulrich Megerle geboren. Mit 18 Jahren trat er in das Augustinerkloster Mariabrunn bei Wien ein, nahm dort auch seinen Ordensnamen an. Sechs Jahre sp
ter wurde er zum Priester geweiht.
In der von den Nachwirkungen der materiellen und moralistischen Verw
stungen des Drei
hrigen Krieges gepr
gten Zeit wurde er zum ber
hmtesten Prediger seines Jahrhunderts - ein wortgewaltiger Streiter, der vor allem durch seine derbe, volksnahe Sprache, gepaart mit einer drastischen Bildlichkeit, seine Zuh
rer faszinierte. Auch als Hofprediger Leopolds I. in Wien (ab 1677) scheute er sich nicht, Unmoral und Ausschweifung zu gei
eln, lie
jedoch an der Gottgewolltheit der st
ndischen Ordnung nie Zweifel aufkommen. Innerhalb der Ordenshierarchie machte er ebenfalls seinen Weg: Zun
chst wurde er Prior seines Klosters, sp
ter Ordensprovinzial in Graz.
Viele Predigten Abrahams sind
berliefert und spiegeln eindrucksvoll die Verh
ltnisse in der Zeit des Barock wider. Seine flammende Rede an die christlichen Heere w
hrend der t
rkischen Belagerung der Stadt Wiens gilt als Vorlage f
r die Kapuzinerpredigt in Schillers "Wallenstein". Neben dieser Heerpredigt ist vor allem "Judas, der Erzschelm" bekannt. Abraham starb am 1. Dezember 1709 in Wien.
CSpartacus (? bis 71 vor Christus)
Er versetzte das m
chtige Rom in Angst und Schrecken.
Der geheimnisumwitterte F
hrer des gr
ten Sklavenaufstands der r
mischen Geschichte stammte aus Thrakien. Als Sklave erlernte er das Fechterhandwerk in Capua, brach dort 73 vor Christus mit zahlreichen Gef
hrten aus einer Gladiatorenschule aus und entfesselte mit Tausenden von Sklaven, die sich ihm anschlossen, einen ernstzunehmenden Krieg in Italien.
Spartacus besa
es Feldherrentalent und schlug mehrere ausgesandte Heere des Senats. Doch sein Plan, mit Hilfe einer Seer
uberflotte au
er Landes zu gelangen, schlug fehl. Dem Freiheitstraum des riesigen Sklavenheeres setzte schlie
lich im Jahr 71 Marcus Licinius Crassus in Lukanien ein blutiges Ende.
Spartacus fiel w
hrend der Schlacht.
DBaruch de Spinoza (1632 bis 1677)
r ihn war Gott in allem zu finden.
Der niederl
ndische Philosoph aus portugiesisch-j
discher Familie wurde am 24. Dezember 1632 in Amsterdam geboren. Von der j
dischen Synagoge 1656 verflucht, verlegte er sich auf das Schleifen von Linsen als Gelderwerb. 1663 zog Spinoza in die N
he des Haag, 1669 nach Den Haag.
Im Streit der strengen Calvinisten mit den Liberalen um Jan de Witt bezog Spinoza die Position religi
ser und politischer Toleranz. Er starb am 21. Februar 1677 im Haag an Schwindsucht.
Spinozas wichtigste Werke sind "Principia philosophiae" (1663), "Theologisch-politischer Traktat" (1670) und "Ethik" (1662 ff). Der Grundzug seines Denkens besteht in dem Grundzug seines Denkens besteht in dem deduktiv-rationalistischen Ableitungsverfahren mit pantheistischen Konsequenzen.
Von Gott als Substanz gehen alle Attribute (Eigenschaften) aus, von denen wir aber nur "Denken" und "Ausdehnung" genau kennen. Die Attribute stellen sich in vielen Einzeldingen (Modi) dar. Durch affektfreies Denken gelangt man zur Erkenntnis von Substanz, Attributen und Modi, durch vernunftm
iges Handeln nach ihren Gesetzen betritt man den Weg zur Gl
cksseligkeit.
@Josef Wissiarionowitsch Stalin
(1879 bis 1953)
Ein Monstrum, dessen Menschenverachtung nicht zu
bertreffen war.
Der sowjetische Diktato
r, der eigentlich Dschugaschwili hie
, wurde am 21. Dezember 1879 in Gori bei Tiflis als Sohn eines georgischen Schuhmachers geboren. Er besuchte das Priesterseminar in Tiflis, von dem man ihn 1899 wegen Verbindungen zu marxistischen Untergrundorganisationen ausschlo
Als Mitglied der SDAPR organisierte er Streiks und Demonstrationen, wurde mehrmals verhaftet und nach Sibirien verbannt. Seit 1912 im ZK, gr
ndete Stalin die "Prawda". Nach der Revolution (1917) stieg er 1922 zum Generalsekret
r der Kommunistischen Partei (KP) auf, festigte seine Machtposition und schaltete nach Wladimir Jljitsch Lenins Tod (1924) seinen politischen Rivalen Leo Trotzki aus.
In den folgenden Jahren entmachtete er nach und nach alle seine Konkurrenten, ab 1927 herrschte er als unumschr
nkter Diktator. Mit r
cksichtsloser Vernichtung bek
mpfte er seine m
glichen politischen Gegner, l
schte mittels Schauprozessen in den 30er Jahren die "alte Garde" der KP aus und setzte mit brutaler Gewalt die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft durch.
Stalin wollte die Sowjetunion aus dem drohenden Krieg heraushalten, weswegen er 1939 mit Hitler den Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt) schlo
. Als die Deutschen dennoch angriffen, wurde die Rote Armee, die durch die Stalinschen "S
uberungen" im Offizierskorps geschw
cht war,
berrascht, konnte die Angreifer aber letztlich abwehren.
Stalin nutzte dies als Marschall (1943) und schlie
lich als "Generalissimus" (1945) zur weiteren Steigerung seines Personenkults. Mit h
rtesten Methoden dehnte er ab 1945 den sowjetischen Einflu
bereich durch den erzwungenen Machtantritt kommunistischer Regierungen auf Mitteleuropa aus. Er hatte bereits eine neue Welle von brutalen "S
uberungsaktionen" geplant, die durch seinen Tod am 5. M
rz 1953 (in Moskau) aber nicht mehr realisiert werden konnten.
Er wurde zun
chst neben Lenin aufgebahrt, nach Kritik Chruschtschows auf dem XX. (1956) und XXI. (1961) Parteitag jedoch an die Kremlmauer umgebettet.
zDGertrude Stein (1874 bis 1946)
"Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose."
Einstein war der philosophische Geist des Jahrhunderts, und ich bin der sch
pferische literarische Geist des Jahrhunderts gewesen..." Gertrude Stein, die in ihrer Geltungssucht viel zur Legendenbildung um ihre Person beitrug, wurde am 3. Februar 1874 in Allegheny, Pennsylvania, als Tochter einer wohlhabenden deutsch-j
dischen Familie geboren.
1902 siedelte sie nach Paris
ber, wo sie zum Mittelpunkt eines Kreises von avantgardistischen franz
sischen und amerikanischen K
nstlern und Schriftstellern wurde. In ihrem Salon verkehrten Picasso, Matisse und Braque. Ihr Prosastil beeinflu
te Hemingway, Dos Passos und Fitzgerald, f
r die sie die Bezeichnung "Lost Generation" pr
In der "Autobiographie von Alice B. Toklas" (1933) stellte Gertrude Stein ihr eigenes Leben aus der Perspektive ihrer Sekret
rin dar. Ihre revolution
ren, dem Dadaismus verwandten Kunsttheorien hat sie in vielen Schriften vorgetragen, von denen am bekanntesten ihre Poetik wurde :"Was ist englische Literatur und andere Vorlesungen in Amerika" (1935). Sie starb am 27. Juli 1946 in Paris.
EJohn Steinbeck (1902 bis 1968)
Der zornige junge Mann Amerikas.
John Ernst Steinbeck, am 27. Februar 1902 in Salinas, Kalifornien, geboren, war deutsch-irischer Abstammung. Ab 1925 arbeitete der studierte Meeresbiologe als Journalist in New York und schrieb seine ersten Romane, die jedoch wenig erfolgreich waren. Erst durch "Tortilla Flat" (1935) wurde man auf ihn aufmerksam.
Es folgte "Von M
usen und Menschen" (1937) und "Die Fr
chte des Zorns" (1939). Dieser Roman
ber das Schicksal der von der Wirtschaftskrise gebeutelten Farmer aus dem Mittelwesten erregte mit seiner krassen Narturalistik gleicherma
en positive wie negative Kritik und machte Steinbeck endg
ltig ber
Der Roman erhielt den Pulitzerpreis und wurde bereits ein Jahr nach seinem Erscheinen von John Ford verfilmt. In Steinbeck vereinten sich zwei typisch amerikanische Eigenschaften: die Liebe zu den kleinen Leuten und ihren Problemen sowie ein gl
hender, sentimentaler Patriotismus.
hrend des II. Weltkrieges war Steinbeck Kriegsberichterstatter. Dem Roman "Die Stra
e der
lsardinen" (1945) folgte 1952 "Jenseits von Eden", in dem er mehrfach Paraphrasen des Kain- und Abel-Motives mit seiner eigenen Familiengeschichte verkn
pfte. Die Verfilmung machte James Dean weltber
Trotz der gro
en Erfolge der Romane blieb die Literaturkritik skeptisch und gab den zahlreichen Erz
hlungen den Vorzug. Steinbeck erhielt 1962 den Literaturnobelpreis f
r Literatur. Er starb am 20. Dezember 1968 in New York.
DStendhal (1783 bis 1842)
Seine Romane sind harte Zeitkritik.
Zu seinen Lebzeiten fand Stendhal, der als Marie Henri Beyle am 23. Januar 1783 in Grenoble geboren wurde, wenig Anerkennung. Nachdem er das Studium 1800 abgebrochen und nur kurze Zeit Gefallen am Soldatenleben in Napoleons Armee gefunden hatte, versuchte er sich als Schriftsteller und erntete mit seinen Reisebeschreibungen, Biographienvon Haydn und Mozart sowie einer Geschichte der italienischen Malerei herbe Kritik.
Als Romanschriftsteller stellte er sich dem Publikum erst sp
t vor. "Armance", den ersten Roman, ver
ffentlichte er mit 44 Jahren, "Le rouge et le noir" (Rot und Schwarz, 1830) schrieb er im Alter von 47 Jahren, und erst zehn Jahre sp
ter erschien "La Chartreuse de Parme" (Die Kartause von Parma, 1838).
Den Zeitgenossen sagten seine Werke wenig zu, weil sie vom Roman vor allem Unterhaltung erwarteten. Doch heute gelten seine Werke als Meisterwerke ihrer Gattung, weil sie sozialpsychologische Zeitdokumente sind. Der an seiner Umwelt leidende Mensch wurde in der Analyse Stendhals Modell f
r eine herzlose Gesellschaft, die zu keinem menschlichen Fortschritt f
hig ist.
An dieser kalten Welt litt Stendhal zeitlebens. Er starb am 23. M
rz 1842 in Paris.
EERobert Louis Stevenson (1850 bis 1894)
Der heimwehkranke Schriftsteller.
Stevenson, am 13. November 1850 in Edinburgh als Sohn eines Leuchtturmingenieurs geboren, studierte zun
chst Ingenieurwissenschaften, wechselte jedoch zum Jurastudium. Aber auch den Anwaltsberuf hat er nie ausge
bt, da er wegen eines Lungenleidens st
ndig auf der Suche nach einem f
r ihn gesunden Klima war.
Statt dessen wurde er zun
chst Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften und schlie
lich freier Schriftsteller. 1883 wandte er sich dem Abenteuerroman zu und wurde mit der "Schatzinsel" weltber
hmt. Sie erm
glichte ihm einen l
ngeren Aufenthalt an der Riviera.
Von Heimweh nach Schottland geplagt, dessen Klima Gift f
r ihn war, lie
er sich schlie
lich 1890 auf der S
dseeinsel Samoa nieder, wo er am 3. Dezember 1894 starb. Seine letzten Romane
ber den schottischen Helden David Balfour, "Die Entf
hrung" (1890) und "Catriona" (1893), zeugen von der Sehnsucht nach seiner Heimat.
er diesen einfachen, aber fesselnd geschriebenen Erz
hlungen voller Abenteuer und Romantik faszinierte Stevenson auch die Psychologie, was in seiner Geschichte "Markheim" und vor allem in seinem Meisterwerk "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" (1886) deutlich wird, eine Erz
hlung, deren unheimliche Handlung unschwer als Beschreibung einer Pers
nlichkeitsspaltung identifiziert werden kann.
DHugo Stinnes (1870 bis 1924)
Nach dem I. Weltkrieg war er der gr
te Unternehmer Deutschlands.
Der Sohn des Begr
nders der Schleppschiffahrt auf dem Rhein kam am 12. Februar 1870 in M
hlheim an der Ruhr auf die Welt. Fr
h verwaist
bernahm er bereits 1890 die Leitung der Bergbaubetriebe der Familie und gr
ndete in den folgenden Jahren selbst mehrere Firmen.
hrend im Kohlesyndikat, bet
tigte er sich in ganz Europa und trieb mit der Gr
ndung des Rheinisch-Westf
lischen Elektrizit
tswerkes (RWE) vor allem die Elektrifizierung in Deutschland entscheidend voran. 1924 kontrollierte der Stinnes-Konzern 1.535 juristisch selbst
ndige Unternehmen mit 2.888 Betriebsst
tten.
Der Unternehmer bet
tigte sich auch politisch: Seit 1920 war er Abgeordneter der Deutschen Volkspartei im Deutschen Reichstag und gr
ndete mit Gewerkschaftsvertretern und Vertretern der Wirtschaft die sogenannte Zentralarbeitsgemeinschaft, die unter parit
tischer Beteiligung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern soziale Fragen gemeinsam l
sen wollte.
Eine Mitarbeit an der demokratischen Regierung lehnte der reaktion
re Konservative jedoch kategorisch ab. Stinnes starb am 10. April 1924 in Berlin.
CRobert Stolz (1880 bis 1975)
Popul
rer, schlagertr
chtiger Nachfahre der gro
en Wiener Operettentradition.
Geboren am 25. August 1880 in Graz, wurde Stolz in der Komposition von seinem Vater und sodann von Robert Fuchs in Wien und in Berlin von Engelbert Humperndinck unterwiesen. Er war Theaterkapellmeister in Br
nn, Mannheim und zw
lf Jahre lang am Theater an der Wien und trat an vielen anderen Orten in Europa als Gastdirigent auf.
Nach seiner Emigration 1938 lebte er in New York und Hollywood, um 1950 nach Wien zur
ckzukehren. Er starb am 27. Juni 1975 in Berlin. Robert Stolz schrieb
ber 100 Filmmusiken und die Musik zu verschiedenen B
hnenst
cken, vor allem aber mehr als 60 Operetten, so "Wenn die kleinen Veilchen bl
hen" (1923), "Venus in Seide" (1932) oder "Fr
hling im Prater" (1949).
Von den Musiken zum Film seien "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" (1930) und "Ich liebe alle Frauen" (1935) erw
DDavid Friedrich Strau
(1808 bis 1872)
Nahm die Evangelien beim Wort.
Der am 27. Januar 1808 in Ludwigsburg geborene evangelische Theologe wurde 1830 Vikar in Kleiningersheim und 1832 Philosophierepetent am T
binger Stift. Nach dem Erscheinen seines aufsehenerregenden Buchs "Das Leben Jesu kritisch bearbeitet" (1835) von der Kirchenbeh
rde entlassen, kehrte er in seine Heimatstadt zur
ck, wo er fortan als Gymnasiallehrer und freier Schriftsteller wirkte.
Die ihm 1839 in Z
rich angebotene Professur konnte er wegen
rtlicher Proteste nicht antreten. 1848 war Strau
liberaler Abgeordneter der w
rttembergischen Kammer. Ausgehend von Hegels Religionsphilosophie interpretierte Strau
die Evangelien als zeitbedingte, mythische Einkleidung urchristlicher Ideen.
Das in hohen Auflagen mehrmals erschienene "Leben Jesu" wurde zu einem der popul
rsten , aber auch umstrittensten B
cher des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Es begr
ndete die historisch-kritische Leben-Jesu-Forschung. In seinem Sp
twerk "Der alte und der neue Glauben, ein Bekenntnis" (1872) vertrat Strau
einen philosophisch-wissenden Glauben und wandte sich damit endg
ltig vom Christentum ab.
Er starb am 8. Februar 1872 in Ludwigsburg.
FFranz Joseph Strau
(1915 bis 1988)
Bayerischer Vollblutpolitiker.
Strau
wurde am 6. September 1915 als Metzgersohn in M
nchen geboren. Nach dem Studium der Altphilologie und Geschichte diente er im Krieg als Artillerist und Lehroffizier. 1946 von den Amerikanern zum stellvertretenden Landrat im Schongau bestellt, war er von Anfang an am Aufbau der CSU beteiligt, kam 1949 f
r seine Partei in den Bundestag, trat 1953 als Bundesminister f
r Sonderaufgaben in das Kabinett Adenauers ein und
bernahm 1955 das Atomministerium.
Die Aufbauphase der Bundeswehr pr
gte Strau
Einsatz als Verteidigungsminister seit 1956. Hier stie
er nicht zum letztenmal an die Grenzen seiner Vermittlungsf
higkeit ("Starfighter" und "Fibag-Aff
re"). In der "Spiegel-Aff
re" wurde ihm falsche Unterrichtung des Bundestages vorgeworfen, so da
er 1962 aus der Regierung ausscheiden mu
Aber Strau
blieb als unerm
dlicher Streiter im politischen Gesch
ft und wurde Finanzminister der gro
en Koalition 1966. In den Jahren der Unions-Opposition 1969-82 profilierte sich der CSU-Vorsitzende (seit 1961) als h
rtester Kritiker der sozial-liberalen Opposition. Seit 1978 bayrischer Ministerpr
sident, wurde er 1980 Bundeskanzlerkandidat der CDU/CSU. Er scheiterte klar, vermochte aber weiterhin in der Bundespolitik ein gewichtiges Wort mitzusprechen und entfaltete als Landesvater auch eine rege au
enpolitische Aktivit
t (Auslandsreisen u.a. nach China, Tibet, Albanien und privat zu Michail Gorbatschow).
1983 sorgte Strau
Einf
deln eines Milliardenkredits f
r die DDR f
r Aufregung in den eigenen Reihen. Neben seiner politischen T
tigkeit ver
ffentlichte Strau
zahlreiche B
cher (u.a. "Entwurf f
r Europa", 1966; "Deutschland - Deine Zukunft", 1979).
Er starb am 3. Oktober 1988 in Regensburg.
BJohann Strau
(1804 bis 1845)
Komponierte mit dem "Radetzkymarsch" den Marsch der M
rsche.
sterreichische Komponist, Sohn eines Schankwirts, geboren am 14. M
rz 1804 in Wien, begann seine musikalische Laufbahn als Bratschist in der Kapelle seines Freundes Lanner. 1825 gr
ndete er sein eigenes Orchester, mit dem er auch in Frankreich und England gefeierte Gastspiele gab.
Seit 1835 Wiener Hofballmusikdirektor, machte er den Walzer salonf
hig und gr
ndete "die Strau
dynastie". er komponierte mehr als 150 Walzer, darunter den "Bajaderen-Walzer", "die K
nstlerball-T
nze", die "Loreley-Rheinkl
nge", zahlreiche Polkas wie die "Annen-Polka", Quadrillen, Galopps und M
rsche.
Strau
starb am 25. September 1845 in Wien.
Table1
"Revision
EAlbert Schweitzer (1875 bis 1965)
Der Urwaldarzt von Lambarene.
Am 14. Januar 1875 in Kayserberg im Elsa
als Kind eines Pfarrers geboren, wuchs er im elterlichen Pfarrhaus auf und diente nach dem Abitur in der deutschen Armee. Von 1893-98 studierte er in Stra
burg, Paris und Berlin Theologie und Philosophie. Von 1899 - 1911 war er Pfarrer und Stiftsdirketor in Stra
burg t
tig, widmete sich aber nebenbei weiter der Wissenschaft: Er promovierte mit einer Arbeit
ber Kants Religionsphilosophie und habilitierte sich 1902 in Stra
burg f
r Theologie.
Schweitzer, der auch ein hervorragender Orgelspieler und Biograph Bachs war, entschlo
sich mit 30 spontan, Tropenarzt zu werden, studierte Medizin, gab 1912 schlie
lich sein Predigtamt auf und ging nach Lambarene in Franz
sisch Westafrika. Dort gr
ndete er zusammen mit seiner Frau in ein Tropenhospital.
hrend des I. Weltkrieges war er zuerst in Afrika, dann in Frankreich interniert und kehrte danach in die Heimat zur
ck, wo er eine zweib
ndige Kulturphilosophie verfa
te. 1924 ging er wiederum nach Lambarene, wo er, abgesehen von mehreren Europareisen, bis zu seinem Tod am 4. September 1965 blieb.
In den 50er Jahren setzte sich der gro
e Ethiker energisch gegen weitere Atombombentests ein und erhielt 1953 den Friedensnobelpreis.
hDIgnaz Philipp Semmelweis
(1818 bis 1855)
Der Retter der M
tter.
Semmelweis wurde am 1. Juli 1818 in Budapest geboren, studierte Medizin und war 1846-49 Assistenzarzt an der ersten Wiener Klinik f
r Geburtshilfe. An dieser den Studenten offenstehenden Klinik starben weit mehr Frauen am Kindbettfieber als in der zweiten Klinik, die Hebammen ausbildete.
Semmelweis vermutete bald, da
es sich bei dem als schicksalhaft hingenommenen Kindbettfieber um eine Infektion handelte, die vor allem von den unsauberen H
nden der
rzte und Studenten herr
hrte, die direkt von Leichensektionen zu den Patientinnen kamen.
Er bestand darauf, da
sich jeder Arzt vor einer Untersuchung die H
nde mit Chlorwasser waschen mu
te, doch obwohl die Sterblichkeitsrate drastisch zur
ckging, erntete er nur Spott und wurde schlie
lich entlassen. Auch in Budapest, wo er seit 1855 Professor f
r Geburtshilfe war, nahmen ihn nur wenige ernst.
In seinem st
ndigen Kampf um das Leben der M
tter wurde er schlie
lich in die Irrenanstalt D
bling bei Wien gebracht, wo er am 13. August desselben Jahres an einer sich selbst beigebrachten Infektion starb.
@Georges Seurat (1859 bis 1891)
Der Theoretiker des Neoimpressionismus.
Seurat, geboren am 2. Dezember 1859 in Paris, wo er am 21. Februar 1891 auch starb, war eine nur kurze k
nstlerische Laufbahn beschieden. Wegweisend war f
r ihn weniger das Studium, sondern die Besch
ftigung mit der Kunst der alten Meister im Louvre und die Auseinandersetzung mit der Malerei Delacroix.
tes Interesse widmete er wissentschaftlichen Untersuchungen, die dem Ph
nomen Licht und Farbe galten. Die Erkenntnis, da
sich einzelne Farbpunkte im Auge des Betrachters zu einem Gesamteindruck mischen, f
hrte ihn zur pointillistischen, das hei
t aus einzelnen Punkten zusammengesetzten Malweise ("Zirkus", 1891).
Enge Freundschaft verband Seurat mit Paul Signac. Gemeinsam mit ihm w
ar er Mitglied der "Soci
des Artistes Ind
pendants", der Vereinigung unabh
ngiger K
nstler, die 1884 gegr
ndet wurde, um dem offiziellen Kunstbetrieb ein Gegengewicht entgegensetzen zu k
nnen.
AKarl Landsteiner (1868-1943), in
sterreich geborener amerikanischer Pathologe und Nobelpreistr
ger. In seiner Geburtsstadt Wien studierte er Medizin und lehrte dort von 1909 bis 1919 Pathologie. Zwischen 1922 und 1939 geh
rte er dem Rockefeller Institute for Medical Research in New York an (heute Rockefeller University). Landsteiner entwickelte das moderne AB0-System der vier Blutgruppen. Daf
r erhielt er 1930 den Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin.
ett Sa
Beckmann M
Becquerel
?CSixtus V. (1521 bis 1590)
Die moralische Neuorientierung des Papsttums.
Felice Peretti hie
der am 13. Dezember 1521 in Grottamare in der Provinz Ascoli Piceno geborene Papst, der bereits vor seiner Wahl (1585) ein wichtiger Vertreter der Katholischen Reform war und dann mit Klugheit und Entschlossenheit die Sicherung und Neuordnung des Kirchenstaates einleitete.
Vor allem beschnitt er die Verwaltung durch eine vereinfachte Hofhaltung und begrenzte das Kardinalskollegium auf 70 Personen. Unter seinem Pontifikat wurde die Michelangelo-Kuppel des Petersdomes vollendet und als Zeichen der
berwindung heidnischer Vorzeit der ber
hmte Obelisk aus dem Zirkus des Nero auf dem Petersplatz aufgestellt.
Sixtus V., der Philipp II. von Spanien im Kampf gegen Elisabeth I. von England unterst
tzte, starb am 27. August 1590 in Rom.
CSixtus IV. (1414 bis 1484)
"...der schreckliche Sixtus" (Jacob Burckhardt).
rgerlich hie
er Francesco della Rovere, geboren im ligurischen Celle im Jahre 1414, war Ordensgeneral der Franziskaner (1464) und Kardinal (1467), ehe er 1471 als angesehener Prediger und Theologe den Papstthron bestieg. Sixtus IV. sorgte in schrankenlosem Nepotismus f
r die Verteilung von
mtern und Pfr
nden unter seinen Familienangeh
rigen.
Auch die nicht abrei
ende Verwicklung in politische H
ndel erweist ihn als typischen Renaissancepapst. Dauernsd suchte er neue Geldquellen f
r seine aufwendige Hofhaltung, was den Ruf nach einer Kirchenreform, f
r die er nichts
brig hatte, immer weiter verst
rkte.
Auf kulturellem Gebiet hat dieser Papst jedoch einiges bewirkt; er lie
die nach ihm benannte "Sixtinische Kapelle" errichten, f
rderte den Ausbau der Vatikanischen Bibliothek und
ffnete die p
pstlichen vatikanischen Sammlungen einem gr
eren Publikum.
Er starb am 12. August 1484 in Rom.
CClaus Graf Schenk von Stauffenberg
(1907 bis 1944)
"Wir wollen eine neue Ordnung die alle Deutschen zu Tr
gern des Staates macht.
Auf Schlo
Jettingen bei G
nzburg am 15. November 1907 geboren, wurde Stauffenberg nach der Schulausbildung Berufssoldat und als Offizier w
hrend des II. Weltkrieges in Nordafrika (1943) schwer verwundet. Am 1. Juli 1944 zum Stabschef des Befehlshabers des Ersatzheeres ernannt, war der anf
ngliche Bewunderer des "F
hrers" ein erbitterter Gegner der Hitlerschen Vernichtungspolitik.
Als Mitglied des "Kreisauer Kreises", einer von Graf Moltke gegr
ndeten Gruppe von Widerstandsk
mpfern, legte er am 20. Juli 1944 die Bombe in Hitlers Hauptquartier "Wolfsschanze" in Rastenburg. Nicht an einen Fehlschlag des Attentats glaubend, bewegte er seine Mitverschworenen in Berlin, den milit
rischen Aufstand in Gang zu setzen.
Nach dessen Mi
lingen wurde er noch am gleichen Tag standrechtlich erschossen.
)ERudolf Steiner (1861 bis 1925)
Der Begr
nder der Antrosophie gab Anregungen auf vielen Gebieten.
Rudolf Steiner, am 27. Februar 1861 im kroatischen Kraljevic geboren, war Mitarbeiter am Goethe-Schiller Archiv in Weimar und damit an der Weimarer Goethe-Ausgabe (Naturwissenschaftliche Schriften) beteiligt. 1897 schrieb er
ber "Goethes Weltanschauung", 1904
ber "Theosophie".
Seit 1902 Leiter der deutschen Sektion der "Theosophischen Gesellschaft", gr
ndete er 1913 die Anthroposophische Gesellschaft. 1919 richtete er dem Zigarettenfabrikanten Emil Moldt ("Waldorf-Astoria") f
r die Betriebsangeh
rigen die erste "Waldorf-Schule" ein. Nachdem durch Brandstiftung das Goetheanum in Dornach 1922/23 zerst
rt worden war, organisierte Steiner den Bau des Kulturhauses wie die "Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft" neu. Er starb am 25. M
rz 1925 in Dornach bei Basel.
Steiners Weltanschauung ging vom Individuum als "Quell aller Sittlichkeit und Mittelpunkt allen Lebens" aus. Dessen Einbindung in verschiedene Wirkungskreise versuchte er mit den Leitbegriffen der Rechtsgleichheit, Geistesfreiheit und Br
derlichkeit in einer Privatwirtschaft gerecht zu werden. Antroposophische Erkenntnissuche bem
ht sich dar
ber hinaus um menschliche Spiritualit
t, durch die auch zur Erkenntnis h
herer Welten zu gelangen sei.
CGeorge Stephenson (1781 bis 1848)
Konstruierte die ersten Dampflokomotiven.
Der Sohn eines Grubenarbeiters, am 9. Juni 1781 in Wylam geboren, ging ebenfalls in den Bergbau und erwarb sich als Autodidakt umfassende technische Kenntnisse. 1814 konstruierte er als Ingenieur der Killingworther Kohlengrube seine erste Dampflokomotive ("My Lord") und 1815 erfand er unabh
ngig von Davy eine Sicherheitslampe f
r Bergleute ("Geordie").
Im selben Jahr wurde seine Dampfdruckmaschine ein sensationeller Erfolg. Seit 1822 Firmenmitbegr
nder der geplanten Stockton- Darlington- Eisenbahn, konnte Stephenson 1825 deren Er
ffnung miterleben, mit seiner "Locomotion" an der Spitze. Mit der "Rocket" gewann er 1829 einen Wettbewerb der Eisenbahngesellschaft der Strecke Liverpool-Manchester mit immerhin 48 Stundenkilometern.
Die Strecke wurde am 15. Dezember 1830 er
ffnet. 1834-37 war Stephenson Berater bei verschiedenen St
dten Englands (u.a. Manchester, Leeds). Er starb am 12. August 1848 in Chesterfield.
DRichard Strauss (1864 bis 1949)
Der letzte gro
e Meister der Sp
tromantik.
Der Sohn des Hornisten Franz Strauss, am 11. Juni 1864 in M
nchen geboren, wurde von Hans von B
low 20j
hrig als Dirigent und Komponist in das Musikleben eingef
hrt. Er
bernahm Kapellmeisterstellungen in Meiningen, M
nchen, Weimar und ab 1898 an der Berliner Oper, deren Generalmusikdirektor er 1908 wurde. 1919-24 war er an der Leitung der Wiener Staatsoper beteiligt.
Seither wirkte er als freischaffender Komponist, war in ganz Europa gefragter Gastdirigent und lebte in Garmisch-Partenkirchen, wo er am 8. September 1949 starb. Als Komponist trat Richard Strauss zuerst mit symphonischen Dichtungen hervor (u.a."Don Juan", 1889; "Till Eulenspiegel", 1895; "Also sprach Zarathustra", 1896; "Don Quijote", 1898).
Verfeinerung der Instrumentation und farbige Akkordik kennzeichnen seine Richard Wagner und Franz Liszt verpflichtete Tonsprache. Sein erster gro
er Opernerfolg war "Salome" (1905) nach Oscar Wilde. Von den folgenden B
hnenwerken entstanden die meisten in Zusammenarbeit mit Hugo von Hofmannsthal (u.a. "Elektra", 1909; "Rosenkavalier", 1911; "Ariadne auf Naxos", 1912; "Die Frau ohne Schatten", 1919; "Arabella", 1933).
LDIgor Strawinski (1882 bis 1971)
Ein Meister in allen Gattungen.
Der Sohn eines Operns
ngers, am 17. Juni 1882 in Oranienbaum bei St. Petersburg geboren, studierte zun
chst Rechtswissenschaften und wurde 1903 Sch
ler von Rimski-Korsakow. 1910-13 komponierte Strawisky f
r den ber
hmten russischen Choreographen Diaghilew und seine Ballets Russes die Ballettmusiken "Feuervogel", "Petruschka" und "Le Sacre du Printemps", die ihn international bekannt machten.
1910 zog Strawinsky in die Schweiz, lebte sp
ter in Paris, ab 1939 in Kalifornien und erhielt 1945 die amerikanische Staatsb
rgerschaft. Als er am 6. April 1971 in New York starb, hinterlie
er mit seinen Kompositionen "Geschichte vom Soldaten" (1918), "Piano-Rag-Music" (1919), "Apollon musag
te" (1928), der Opera buffa "Mavra" (1922), dem Opern-Oratorium "Oedipus rex" (1927/28) und der "Psalmensymphonie" (1930) ein Werk, das alle Gattungen der vokalen und instrumentalen Musik umfa
Ausgehend vom Nationalrussischen
ber den Impressionismus nahm Strawinsky Elemente des Jazz und des Neoklassizismus bis hin zur Zw
lftontechnik auf.
DGustav Stresemann (1878 bis 1929)
Erreichte eine relative Stabilisierung der Weimarer Republik.
Am 10. Mai 1878 in Berlin geboren und aufgewachsen, war Stresemann zun
chst Anh
nger Friedrich Naumanns und arbeitete 1902-18 als Syndikus des Verbandes s
chsischer Industrieller. 1907-12 und 1914-18 war er nationalliberales Mitglied des Reichstages, bevor er 1918 die Deutsche Volkspartei gr
ndete.
r vier Monate bekleidete er das Amt des Reichskanzlers und amtierte dann bis 1929 als Au
enminister. Hier setzte er sich verst
rkt f
r eine Verst
ndigung mit Frankreich ein und unterzeichnete 1925 mit seinem franz
sischen Kollegen Aristide Briand die Locarno Vertr
ge. Nach der Aufnahme Deutschlands in den V
lkerbund (1926) und der Beendigung der alliierten Milit
rkontrolle (1927) einigte er sich mit den Alliierten im sogenannten Young-Plan (1929) auf eine Reduzierung der Reparationsleistungen und erreichte schlie
lich die vorzeitige R
umung des Rheinlandes.
r die vertrauensvollen Verhandlungen mit Briand und das Zustandekommen des Locarnopaktes erhielten beide Staatsm
nner 1926 den Friedensnobelpreis. Stresemann starb am 3. Oktober 1929 in Berlin.
DAugust Strindberg (1849 bis 1912)
Er faszinierte durch leidenschaftliches Temperament und universale Begabung.
Der am 22. Januar 1849 in Stockholm geborene "Sohn einer Magd" (so nannte er auch eine seine fr
hen Dichtungen) heiratete 1877 Siri von Essen, nachdem er sich in zahlreichen Berufen versucht hatte. Die Ehe wurde 1891 geschieden, ebenso wie die beiden folgenden Ehen Strindbergs.
Dichterischen Niederschlag finden die Krisen des Autors in Werken wie dem Bekenntnisbuch "Inferno" (1898) oder dem dreiteiligen Stationendrama "Nach Damaskus" (1900-04), dem Totentanz (1901) und besonders in "Ein Traumspiel" (1902). 1907 er
ffnete Strindberg in Stockholm das "Intime Theater", eine Kleinb
hne, f
r die er seine ber
hmten Kammerspiele verfa
te wie "Wetterleuchten", "Gespenstersonate" oder "Der Scheiterhaufen".
Neben seinem dichterischen Werk verfa
te Strindberg gro
angelegte, aber dilettantische Studien zur Sprachwissenschaft. Auch als Maler trat er hervor. In seinen "Reden an die schwedische Nation", polemisierte er gegen die
sthetik der Neuromantik und seinen Landsmann Verner von Heidenstamm, einen kulturpatriotisch gesinnten, konservativen Dichter.
Strindberg starb am 14. Mai 1912 in Stockholm.
CHermann Sudermann (1857 bis 1928)
Er verhalf dem naturalistischen Drama zum Durchbruch.
Sudermann stammte aus einer wenig beg
terten Familie aus dem Memelland, wo er am 30. September 1857 in Matzicken geboren wurde. Nur mit gro
en Opfern konnte er sein Studium der Philosophie, Geschichte und Philologie in K
nigsberg und Berlin finanzieren. und war danach zun
chst als Hauslehrer, sp
ter als Journalist t
Nach einem Band mit Erz
hlungen und einem Roman setzte f
r ihn mit seinem Drama "Die Ehre" (1889) endlich der gro
e Erfolg ein: Bis zum I. Weltkrieg z
hlte Sudermann vor allem mit seinem St
ck "Heimat" (1893) zu den meistgespielten deutschen Dramatikern im In- und Ausland.
In seinen B
hnenwerken, die allesamt gro
e Publikumserfolge waren, kritisiert er vor allem den Sittenverfall eines prinzipiell unsozialen B
rgertums und greift aktuelle Probleme auf. Sudermann starb am 21. November 1928 in Berlin.
DFranz von Supp
(1819 bis 1895)
Meister der Wiener Operette.
In Spalato am 18. April 1819 geboren, ging Francesco Cavaliere Suppe Demelli in Wien zum Kontrapunktspezialisten Simon Sechter, dessen Sch
ler auch Bruckner war, in den Unterricht. Er sog den Einflu
Donizettis auf und war in der Folgezeit an verschiedenen Theatern in Wien und Pre
burg als Kapellmeister t
tig, ab 1865 am Wiener Theater in der Leopoldstadt.
Sein Ruhm resultiert nicht aus seinem Requiem, seiner einzigen Symphonie, oder der Kammermusik, allein seinen Operetten, vor allem den beiden Ouvert
ren zu "Dichter und Bauer" und "Leichte Kavallerie", verdankt er die immer noch ungebrochene Popularit
, der am 21. Mai 1895 in Wien starb, schrieb neben 180 "Possen" f
r die B
hne 31 Operetten, von denen die bekanntesten "Die sch
ne Galathee" (1863), "Leichte Kavallerie" (1866), "Banditenstreiche" (1867) und "Boccaccio" (1879) sind. Popul
r wurden aber auch "Zehn M
dchen und kein Mann" (1862) und "Fatinitza" (1876).
Neben der flotten Leichtf
igkeit in Offenbachscher Manier, die so sch
n zum Traum vom leichten Leben passen mochte, zeichnet ihn besonders eine Neigung zur gem
tlichen Idylle aus.
:CBerta von Suttner (1843 bis 1914)
Ihr Hauptanliegen war der Weltfrieden.
Berta von Suttner, geboren am 9. Juni 1843 in Prag als Tochter des Hocharistokraten Graf Kinsky und einer geadelten B
rgerlichen, wurde zur Erzieherin ausgebildet. Seit 1876 mit dem Romanschriftsteller Freiherr Arthur von Suttner verheiratet, schrieb sie Gesellschaftsromane und arbeitete auch journalistisch.
Besonders engagierte sie sich f
r den Frieden. 1891 begr
ndete sie die "
sterreichische Gesellschaft der Friedensfreunde" und war Vizepr
sidentin des internationalen Friedensb
ros in Bern. Ihr Roman "Die Waffen nieder" (1889) gilt als einer der Ausl
ser f
r die moderne Friedensbewegung.
Suttner, die am 21. Juni 1914 in Wien starb, hat Alfred Nobel zur Stiftung des Friedensnobelpreises angeregt, den sie als erste Frau zugesprochen bekam.
DJoseph S
-Oppenheimer
(ca. 1692 bis 1738)
Hingerichtet nach der Sanierung der Staatskasse.
Der 1692 oder 1698 in Heidelberg geborene Joseph S
-Oppenheimer sanierte als Finanzier die Staatskasse des bankrotten Herzogs Karl Alexander von W
rttemberg (1733-37). Oppenheimer f
hrte Steuern auf Beamtengeh
lter ein, gr
ndete eine Tabak-, Seiden- und Porzellanmanufaktur und rief die erste Bank W
rttembergs ins Leben.
Gegen hohe Zahlungen
bertrug er das Recht zum Salz-, Leder- und Weinverkauf an j
dische Glaubensbr
der. Da er an seinen Gesch
ften auch immer selbst beteiligt war, wurde er au
erordentlich reich und zog sich wegen seiner rigiden Geldpolitik den Ha
der Landesbeamten und wohlhabenden B
rger auf sich.
Nach dem Tod Karl Alexanders wurde er verhaftet, des Betrugs und der Selbstbereicherung angeklagt, ohne Schuldbeweis 1738 zum Tode verurteilt. In einem K
fig stellte man ihn vor der Hinrichtung zur Schau und versprach ihm die Begnadigung, wenn er zum Christentum
bertreten w
Doch S
-Oppenheimer lehnte ab und wurde am 4. Februar 1738 hingerichtet. Sein Schicksal haben Wilhelm Hauff in einer Novelle und Lion Feuchtwanger in einem Roman bearbeitet.
FCharles Maurice de Talleyrand, F
rst von Benevent
(1754 bis 1838)
Er diente vielen Herren,
Der politische
berlebensk
nstler wurde am 13. Februar 1754 als Spro
eines alten franz
sischen Adelsgeschlechts in Paris geboren und schlug auf Wunsch seiner Eltern die klerikale Laufbahn ein. Sein Vater vermittelte 1789 die Ernennung zum Bischof von Autun und damit seine Wahl als Vertreter des Klerus in die Generalst
Bald machte er sich die Sache der Revolution zu eigen, beantragte die Einziehung der Kircheng
ter und leistete den Eid auf die Verfassung. Vom Papst gebannt, legte er die Bischofsw
rde nieder. Der Verdacht der Konspiration mit dem entthronten K
nig zwang ihn 1792 zur Emigration, doch schon zwei Jahre sp
ter wurde er vom Direktorium zum Au
enminister ernannt.
h erkannte er die F
higkeiten Napoleons, unterst
tzte seinen Staatsstreich und leitete seine Au
enpolitik bis 1807. Nach seiner Entlassung sammelte er die Opposition gegen den Kaiser um sich und trat nach dessen Abdankung 1814 f
r die R
ckkehr der Bourbonen ein.
nig Ludwig XVIII. dankte es ihm mit der erneuten Ernennung zum Au
enminister und der Erhebung in den F
rstenstand. Auf dem Wiener Kongre
gelang es Talleyrand durch geschickte Diplomatie, die Gro
machtstellung Frankreichs zu sichern. Kurz darauf fiel er jedoch in Ungnade und trat zur
Seinen nach wie vor gro
en politischen Einflu
nutzte er 1830 zur Unterst
tzung der Thronbesteigung Louis Philippes. In den Jahren 1830-34 spielte er als Botschafter in London eine wichtige Rolle bei der Konsolidierung der englisch-franz
sischen Beziehungen. Sein politischer Scharfsinn und sein Opportunismus brachten ihm nicht nur pers
nliche Vorteile, sondern sicherten auch die franz
sische Stellung.
Er starb am 17. Mai 1838 in Paris.
@John L. S
ullivan (1858 bis 1918)
Als noch die blanken F
uste flogen....
Er boxte schon zu einer Zeit, in der die K
mpfe eher Jahrmarktsveranstaltungen glichen, und er setzte sich noch dann mit seinen Gegnern auseinander, als die Regeln das Tragen von Handschuhen vorschrieben: John L. Sullivan, am 15. Oktober 1858 in Roxbury, Massachusetts geboren, gilt als der erste Boxweltmeister im Schwergewicht, weil er noch nach den alten Regeln den Titel gewann und als erster amtierender "Meister aller Klassen" einen WM-Fight nach den "Queensberry-Rules" austrug.
Diese Regeln, entworfen von John Sholto Douglas, dem 8. Marquess of Queensberry, sahen unter anderem das Tragen von Boxhandschuhen vor, legten die Rundendauer auf drei Minuten mit einer Pause von einer Minute fest und f
hrten die noch heute g
ltige Z
hlweise bei Niederschl
gen ein.
Doch daran war noch nicht zu denken, als sich Sullivan und sein Gegner Paddy Rian am 7. Februar 1882 in Mississippi City bei ihrem WM Kampf gegen
berstanden (den sie
brigens mit Handschuhen austrugen). Sullivan gewann durch K.O. in der 9. Runde, wobei die reine Kampfzeit etwas mehr als 11 Minuten gedauert h
Zu der Zeit ging eine Runde nicht
ber die heute
blichen drei Minuten, sondern war erst dann beendet, wenn einer der Fighter zu Boden gegangen war. Da ferner alle K
mpfen durch K.O. entschieden wurden, war der Knockout w
rtlich zu nehmen: Erst wenn der Kontrahent bewu
tlos am Boden lag, war der Kampf entschieden.
So geschah es auch am 8. Juli 1889 in Richburg, Mississippi, als Sullivan seinen Titel gegen den Iren Jake Kilrain verteidigte: erst nach 75 erbarmungslosen Runden bei nahezu 60 Grad Celsius war der Herausforderer nicht mehr in der Lage aufzustehen und den Kampf fortzusetzen.
Es mu
aber auch f
r den Sieger eine Tortur gewesen sein, denn beide hatten sich bereit erkl
rt, nach "Londoner Regeln" zu k
mpfen, das hie
mit blo
usten, obwohl das mittlerweile verboten war und in einigen Staaten strafrechtliche Folgen zeitigen konnte.
Beim n
chsten Titelkampf (Sullivan traf am 7. September 1892 in New Orleans auf James J. Corbett) ging es zwar etwas weniger hart zur Sache, da erstmals nach den "Queensberry-Rules" gek
mpft wurde, doch auch dieser Fight verlangte Stehverm
gen: erst in der 21. Runde gelang dem Herausforderer Corbett der entscheidende K.O. Schlag gegen den amtierenden Weltmeister.
Es war die einzige Niederlage in der Karriere des John L. Sullivan, der am 2. Februar 1918 starb.
CHippolyte Taine (1828 bis 1893)
Franz
sischer Milieutheoretiker.
Am 21. April 1828 im Ardennenst
dtchen Vouziers geboren, war Taine nach dem Doktorexamen f
r verschiedene Zeitschriften t
tig. ("Revue des deux mondes", "Journal des d
bats"), wurde 1852 Lehrer f
r Rhetorik in Poitiers und 1864 Professor f
r Kunstgeschichte an der Ecole des Beaux-Arts.
Der Positivist in der Nachfolge Comtes sah die Erkenntnis, aber auch die sch
pferische Tat des K
nstlers von vier Faktoren bestimmt: Rasse, Milieu, Moment und spezifische Individualit
t (Genialit
t). Taines breitgestreutes Werk umfa
t Arbeiten
ber Geschichte, Literatur und Kunst ("Die Entstehung des modernen Frankreichs", 1875-93), Philosophie und Erkenntnistheorie ("Der Verstand", 1870).
Als einer der einflu
reichsten wissenschaftlichen Schriftsteller der fr
hen Dritten Republik wurde er 1878 in die Acad
mie fran
aise aufgenommen. Er starb am 5. M
rz 1893 in Paris.
1ETheoderich der Gro
e (453 bis 526)
Dietrich von Bern der Heldensage.
Der um 453 in Pannonien geborene Ostgotenk
nig erhielt seine Erziehung als Geisel Kaiser Zenos am Hof von Byzanz. In kaiserlichen Diensten k
mpfte er auf dem Balkan und bekleidete das hohe Amt eines Konsuls, als ihn Zenon 488 beauftragte, gegen den zu m
chtig gewordenen Reichsregenten Odoaker nach Italien zu ziehen.
Nachdem er den Gegner besiegt und nach mehr als zweij
hriger Belagerung Ravennas eigenh
ngig get
tet hatte, war der Stellvertreter des ostr
mischen Kaisers nun der eigentliche Herr im Westreich. Die folgende lange Friedensperiode sicherte Theoderich durch eine Politik des Ausgleichs zwischen Germanentum und r
mischer Tradition:
Die Staatseinrichtungen wurden beibehalten, die katholische Kirche toleriert, R
mern standen hohe Staats
mter offen, und die milit
rische Sicherheit garantierten gotische Truppen. Ein Eheverbot sollte die Vermischung zwischen arianischen Germanen und katholischen Romanen verhindern.
Der Plan eines Bundes aller germanischen St
mme scheiterte, als der Frankenk
nig Chlodwig zum katholischen Glauben
bertrat. Als Theoderich, eine der Lieblingsgestalten der germanischen Heldendichtung, am 30. August 526 in Ravenna starb, war der erste Versuch eines R
mischen Reiches germanischer Pr
gung bereits gescheitert.
DTheodosius I., der Gro
e (347 bis 395)
Der letzte Alleinherrscher des R
mischen Reiches.
Der am 11. Januar 347 nach Christus im spanischen Cauca geborene Sohn des Feldherren Theodosius erfuhr 379 durch Kaiser Gratian seine Erh
hung zum Augustus des Ostens, f
hrte das Ende des Gotenkrieges friedlich herbei (382) und regierte nach dem Tod Gratians (383) und der
berwindung s
mtlicher Usurpatoren allein das Reich.
Seine Herrschaft orientierte sich im wesentlichen am Festhalten des
berkommenen; h
chstens beim Heer und in der Rechtssprechung finden sich Ans
tze einer Reformierung. Theodosius engagierte sich lebhaft f
r die religi
sen Belange, lie
sich selbst 380 taufen und im 1. Konzil von Konstantinopel die nicaeischen Beschl
sse von 325 sanktionieren (381).
391 verbot er alle heidnischen Kulte und das Austragen der panhellenischen Spiele. Mit seiner Anordnung, das Reich auf seine beiden S
hne zu verteilen, endete die Einheit des r
mischen Imperiums am 17. Januar 395, als er in Mediolanum, dem heutigen Mailand, starb.
DHans Thoma (1839 bis 1927)
Prototyp deutscher Kunst im Wilhelminischen Zeitalter.
Der in
rmlichen Verh
ltnissen am 2. Oktober 1839 in Bernau Im Schwarzwald geborene Thoma lernte zun
chst als Lithograph und Uhrenschildermacher, ehe er als Stipendiat an die Karlsruher Akademie kam. Von gro
er Bedeutung waren seine Parisreise (1866), die ihn mit den Werken von Courbet, Corot, Millet und der Landschaftsmalerei der Schule von Barbizon bekannt machte.
nchen stand er mit B
cklin und den Malern des Leibl-Kreises in engem Kontakt. Thomas Fr
hwerk, idyllische Landschaften und schlichte, nat
rliche Bildnisse, stie
chst auf Ablehnung. Gro
en Zuspruch erntete er dann mit allegorischen, mytologischen und symbolistischen Gem
lden.
Er wurde zum Hauptvertreter einer volksverbundenen deutschen Kunst, die als Gegengewicht zu Str
mungen wie dem franz
sischen Impressionismus verstanden wurde. Seine Werke waren in Reproduktionen weit verbreitet. Thoma, der ab 1899 Galeriedirektor und Professor in Karlsruhe war, starb dort am 7. November 1927.
pELudwig Thoma (1867 bis 1921)
Gegen Wilhelminismus, Untertanengeist und Hinterw
ldlertum.
Ludwig Thoma, geboren am 21. Januar 1867 in Oberammergau, wurde bereits zu Lebzeiten als Musterbeispiel eines bayerischen Heimatstriftstellers gefeiert und zum gem
tvoll-humoristischen Volksdichter stilisiert. Dabei hat man
bersehen, da
der Bezug auf das Bayrische in seinem Werk mehr leistet, als lediglich Lokalkolorit und Folklorestimmung zu liefern.
Thoma f
hrt in seinen St
cken scharfe satirische Angriffe, oft voller Sarkasmus, gegen politischen Klerikalismus, Spie
ermoral und bigotte Scheinheiligkeit. Bekannter als seine zahlreichen Dorf- und Kleinstadtgeschichten, selbst als die erfolgreichen "Lausbubengeschichten" (1905), Kom
dien ("Moral", 1904) und Romane ("Andreas V
st", 1906) wurde der "Briefwexel" des Landtagsabgeordneten Jozef Filser, dessen harmlos wirkende und in origineller Orthographie verfa
te Briefe nur scheinbar gegen den Willen des fiktiven Verfassers satirische Gesellschafts- und Zeitkritik
Thoma, Sohn eines F
rsters, der auch das Pseudonym Peter Schlehmihl verwendete, war seit 1899 Redakteur des "Simplicissimus" und gab dann seine Anwaltskanzlei in Dachau auf. Der I. Weltkrieg verwandelte ihn zum Nationalisten und Konservativen. Seine letzten Jahre verbrachte Thoma in Rottach am Tegernsee, wo er am 26. August 1921 an den Folgen einer Operation starb.
&DAugust Thyssen (1842 bis 1926)
Der Industrielle war einer der reichsten M
nner Deutschlands.
Am 17. Mai 1842 in Eschweiler als Sohn eines katholischen Bankiers und Fabrikanten geboren, gr
ndete August Thyssen nach dem Besuch des Polytechnikums in Karlsruhe und einer Handelsschule in Antwerpen zusammen mit einem Verwandten in Duisburg ein Bandeisenwalzwerk, aus dem er jedoch 1871 wieder austrat, um zusammen mit seinem Vater ein Band- und Stabeisenwalzwerk in Styrum bei M
lheim aufzubauen.
Aus ihm entstand unter der Firmenbezeichnung Thyssen und Co. KG einer der gr
ten Montankonzerne vor dem I. Weltkrieg. 1878 nahm der Thyssenkonzern die R
hrenproduktion auf, knappe f
nf Jahre sp
ter kamen eine Maschinenfabrik, Steinkohlefelder und Eisenh
ttenwerke hinzu.
Nach dem I. Weltkrieg f
rderte er bis zu seinem Tod am 4. April 1926 in Kettwig den Aufbau der Vereinigten Stahlwerke, an denen der Thyssenkonzern mit 26 Prozent beteiligt war. Ihr Vorstandsvorsitzender wurde sein Sohn Fritz Thyssen, der ab 1923 Hitlers Bewegung finanziell massiv unterst
tzte.
DTiberius (42 vor bis 37)
Unter seiner Herrschaft wurde Jesus gekreuzigt.
Der zweite Kaiser Roms (seit 14) wurde 42 vor Christus als Tiberius Claudius Nero geboren. Die zweite Ehe seiner Mutter Livia mit dem sp
teren Kaiser Augustus er
ffnete ihm eine erfolgreiche Laufbahn. Als kompetenter Feldherr stand er lange Jahre in Pannonien, Illyrien und Germanien im Feld.
Als Adoptivsohn des Augustus trat er dessen Nachfolge an. Seine nach au
en hin von M
igung, Gerechtigkeit und Wohlfahrt gepr
gte Herrschaft lief in den Bahnen seines Vorg
ngers, wurde aber durch starke Reibungen innerhalb der Kaiserfamilie (Agrippina die
ltere) und durch das Doppelspiel und den Sturz des allm
chtig gewordenen Gardepr
fekten Sejan (31)
berschattet.
Freudlose Pflichterf
llung und pers
nliche Schicksalsschl
ge machten aus Tiberius einen ma
los mi
trauischen und verschlossenen Einzelg
nger, der die letzten elf Jahre seines Lebens auf der Insel Capri verbrachte. Er starb 37 nach Christus. Das Bild, das die antike
berlieferung (vor allem Tacitus) von ihm als grausamen und perversen Tyrannen zeichnet, ist von der modernen Forschung als nicht haltbar entlarvt worden.
YDTrajan (53 bis 117)
"Bester F
rst" und erster Adoptivkaiser.
Am 18. September 53 nach Christus im spanischen Italica (beim heutigen Sevilla) geboren, durchlief Marcus Ulpianus Traianus eine steile Karriere als Staatsbeamter (91 Konsul) und Milit
r, bevor ihn Kaiser Nerva unter dem Druck des Heeres adoptierte und ihn zum Nachfolger designierte (97).
Als Trajan ein Jahr sp
ter die Regierung antrat, st
rzte er sich sogleich in mehrere prestigevolle, aber an Menschen und Material verlustreiche Eroberungskriege, die zur Annektierung und Provinzialisierung von Dakien (101/102, 105/106), Armenien (114) und Mesopotamien (115) f
hrten.
hrend der R
ckreise vom Kriegsschauplatz ist Trajan am 8. August 117 in Selinus am Schwarzen Meer gestorben. Seine Herrscherleistungen werden allgemein sehr positiv beurteilt. Tats
chlich k
mmerte er sich im Inneren um den Ausbau der Verwaltung, stiftete Einrichtungen f
r Arme und Waisen, entfaltete eine rege Baut
tigkeit (Trajansforum mit Trajanss
ule) und hielt guten Kontakt zum Senat, so da
er seit 114 den Titel eines "Optimus Princeps", des besten F
rsten, f
hrte.
iCKonstantin Tschernenko (1911 bis 1985)
Sein Ende beendete eine lange Phase der Erstarrung.
Der lange Schatten Breschnews lag noch auf der Sowjetunion, als 1984 schon die zweite Nachfolgerwahl anstand. Und wieder entschieden sich die alten M
nner im Kreml gegen die Erneuerung und f
r einen Verlegenheitskandidaten: Konstantin Tschernenko aus dem sibirischen Bolschaja Tes, geboren am 24. September 1911,
bernahm das Amt des Generalsekret
Damit stand der Sowjetunion und dem Ostblock eine weitere Zeit der Stagnation bevor, denn der 1971 ins ZK und 1978 ins Politb
ro aufgestiegene Funktion
r galt schon zuvor als wenig kreativer B
rokrat. Daher bestand seine besondere Bedeutung alleine in der K
rze seiner Amtszeit, denn als er am 10. M
rz 1985 in Moskau starb, folgte mit Michail Gorbatschow der Mann, der die politische Weltkarte von Grund auf verwandeln sollte.
EIwan Turgenjew (1818 bis 1883)
Skeptische Nihilisten und "
berfl
ssige" Intellektuelle.
Der am 9. November 1818 in Orel geborene Landadlige hat in seinen sechs gro
en Romanen die innere Zerrissenheit des russischen Menschen thematisiert, verbunden mit der Schilderung der zeitgen
ssischen politischen, gesellschaftlichen und philosophischen Str
mungen in seinem Land sowie seines eigenen Schicksals.
Turgenjew begann als Lyriker, wandte sich aber unter dem Einflu
Gogols der Erz
hlung zu. Hier stellte er besonders gern den Typ des "
berfl
ssigen", nutzlos die Welt durchstreifenden und seine Begabung vergeudenden Intellektuellen dar. Ber
hmt machten ihn die 1852 erschienenen "Aufzeichnungen eines J
gers", Skizzen mit eindrucksvollen Naturbildern, die vom Alltagsleben der Bauern und Gutsherren erz
hlen.
In "Das Adlesnest", seinem erfolgreichsten Roman, zeigt er den Zerfall der adligen Gesellschaft, in "V
ter und S
hne" von 1862, in dem er erstmals den Typus des Nihilisten darstellte, gestaltete er den Generationskonflikt.Turgenjew hat auch B
hnenwerke geschaffen, die zwar
erst geistvoll sind, aber der dramatischen Kraft entbehren. In seinen zahlreichen Novellen hat er die Kunst der Charakterzeichnung zu h
chster Meisterschaft entwickelt.
Er starb am 3. September 1883 in Bougival bei Paris.
CChou En-lai (1898 bis 1976)
Des "Gro
en Vorsitzenden" rechte Hand.
Schon 1919 trat er 21j
hrig der kommunistischen Partei Chinas bei, wurde 1927 ins Politb
ro gew
hlt und war Weggenosse Maos auf dem "Langen Marsch" 1934/35. Chou En-lai war 1898 in Shaohsing (Tschekiang) zur Welt gekommen und hatte 1920-24 in Europa (u.a. in G
ttingen) studiert. Er f
hrte 1936 die Verhandlungen mit Chiang Kai-shek
ber einen Waffenstillstand und 1937
ber den Eintritt in die Einheitsfront gegen die japanischen Aggressoren.
Im Krieg leitete er das Verbindungsb
ro der Kommunisten bei der Nationalregierung in Nanking, sp
ter Tschungking. Nach dem Sieg
ber die Kuomintang im B
rgerkrieg und der Ausrufung der Volksrepublik China 1949 wurde Chou En-lai Ministerpr
sident und blieb es bis zu seinem Tod am 8. Januar 1976.
Zeitweise (1949-1958) auch Au
enminister, bestimmte er im Geist des "Gro
en Vorsitzenden" jahrzehntelang die Richtlinien der inneren und
eren Politik des Riesenreiches.
DTintoretto (1518 bis 1594)
Venezianischer Maler des Fr
hmanerierismus.
Iacopo Robusti wurde am 29. September 1518 in Venedig als Sohn eines Textilf
rbers ("tentoretto") geboren. Er war weitgehend Autodidakt, lernte zeitweilig bei Tizian und machte 1547 eine Reise nach Rom, wo er die Werke Michelangelos studierte.
beraus produktive Maler erhielt viele Auftr
r venezianische Kirchen,
ffentliche Geb
ude, den Dogenpalast und Bruderschaften wie die Scuola di San Rocco, f
r die er 1564-87 eindrucksvolle gro
formatige Wand- und Deckengem
lde schuf. Schon bei seinen fr
hen Werken f
llt die expressive Auffassung religi
ser Themen auf: Das Kolorit ist ungew
hnlich d
ster, die Figuren sind h
ufig extravagant dramatisiert, die Malweise skizzenhaft und emotional.
hmt wurde Tintoretto f
r seine vision
re Lichtregie, mit der er versuchte, traditionelle Themen wie "Das letzte Abendmahl", das er in verschiedensten Fassungen f
r die Kirchen Venedigs schuf, mit neuer Glaubw
rdigkeit zu f
llen. Die dramatisch-tragische Heftigkeit seiner Entw
rfe entdeckten Anfang des 20. Jahrhunderts die Expressionisten als Seelenverwandschaft.
Tintoretto starb am 31. Mai 1594 in Venedig.
@Arturo Toscanini (1867 bis 1957)
Er war auf absolute Werktreue bedacht.
Geboren am 25. M
rz 1867 in Parma, deb
tierte Toscanini bereits 1886 in Rio de Janeiro mit Verdis Oper "Aida" und wirkte anschlie
end an der Mail
nder Scala sowie der Metropolitan Opera in New York und leitete ab 1927 das dortige Philharmonic Orchestra.
Mailand, New York, Bayreuth und Salzburg wurden seine gro
en Wirkungsst
tten. W
hrend der Zeit des Faschismus lebte er in den Vereinigten StaatenZ
und
bernahm 1937-54 die Leitung des NBC Symphony Orchestra in New York. Er beherrschte die Werke seiner bevorzugten Komponisten Wagner, Verdi, Mozart und Beethoven aus dem Ged
chnis.
Orchester und S
nger unterwarf er seinem unbeirrbaren Willen und wurde zum Vorbild vieler heutiger Dirigenten. toscanini starb am 16. Januar 1957 in New York.
DMuhammad Answar as-Sadat
(1918 bis 1981)
Der westlichen Welt galt er als Friedensheld.
Der in dem kleinen Fellachendorf Mit Abu al-Kaum im Nildelta am 25. Dezember 1918 geborene Sadat war Mitbegr
nder der "Vereinigung der Freien Offiziere", 1952 K
nig Faruk st
rzte, und trat am 15. Oktober 1970 Nassers Erbe als
gyptischer Staatspr
sident an.
Drei Jahre sp
ter f
hrte er sein Land in den 4.
gyptisch-israelischen Krieg (Oktoberkrieg), dem ein Teilr
ckzug Israels aus den besetzten Gebieten und die Wiederer
ffnung des Suezkanals folgten. Im November 1977 nahm Sadat als erster arabischer F
hrer direkte Verhandlungen mit Israel auf.
Unter Mitwirkung der USA unterschrieben Sadat und der israelische Ministerpr
sident Begin am 26. M
rz 1979 einen Friedensvertrag. Die meisten arabischen Staaten lehnten den den Vertrag jedoch ab und ergriffen Boykottma
nahmen gegen den
gyptischen Bruderstaat.
Sadat starb am 6. Oktober 1981 in Kairo durch ein Attentat bei einer Milit
rparade anl
lich des Jahrestages des Oktoberkrieges.
FDmitri Schostakowitsch (1906 bis 1975)
Der gro
e Symphoniker des 20. Jahrhunderts.
Am 12. September 1906 in St. Petersburg geboren, studierte der Sch
ler von Alexander Glasunow ab 1919 am dortigen Konservatorium bei Maximilian Steinberg Komposition. Als Abschlu
arbeit legte der hervorragende Pianist seine originelle 1. Symphonie vor.
Er war Professor f
r Komposition an den Konservatorien zu Leningrad und Moskau und erhielt viele nationale und internationale Auszeichnungen. Auf das schlimmste litt er unter der stalinistischen Unterdr
ckung aller wahren Kultur und mu
te sich mehrfach Dem
tigungen in Form von Verurteilungen wegen "Formalismus" gefallen lassen.
Der frische Wind westeurop
ischer Moderne schlug sich in den Opern "Die Nase" (1930) und "Lady Macbeth des Mzensker Kreises" (1935) nieder, was zu derber Parteikritik f
hrte. Die monumentale 4. Symphonie (1936) blieb lange unaufgef
hrt, die 5. Symphonie (1937) mit dem ergreifenden Largo war ein gro
er Erfolg.
hrend die Symphonien 6, 7 ("Leningrader") und 8 und dann auch 10, 11 und 12 von gro
em Umfang und leidenschaftlichem Ausdruck sind, hatte die sarkastische 9. Symphonie (1945) einen Eklat zur Folge. Offizieller Vorwurf: "Neoklassizismus". Immer wieder mu
te Schostakowitsch, der 15 Symphonien und ebenso viele Streichquartette, je zwei Violin-, Cello- und Klavierkonzerte schrieb, zu seiner Legitimation wertlose "Schinken" zum Ruhm der Partei komponieren.
Sein singul
rer Rang tritt am deutlichsten in den Streichquartetten zutage. Er starb am 9. August 1975 in Moskau.
gDAlessandro Graf Volta (1745 bis 1827)
Ihm zu Ehren erhielt die Einheit der elektrischen Spannung den Namen "Volt".
Der italienische Physiker wurde am 18. Februar 1745 in Como geboren und war Professor in Como und Pavia. Er erfand 1775 den Elektrophor, eine Metallplatte mit isoliertem Griff, die in der Lage war, die von einem negativ geladenen Gegenstand an der Plattenunterseite erzeugte positive Ladung zu speichern. Dazu war allerdings an der Oberseite der Platte ein Erdungskabel n
tig, das die dort existierende negative Energie abf
hrte.
Der Vorl
ufer des Kondensators war geboren. Volta nutzte die von Luigi Galvani gefundene M
glichkeit der Herstellung eines flie
enden Stroms. 1794 baute er die erste sogenannte "Voltasche S
ule". Dabei wurden Kupferm
nzen, Zinkpl
ttchen und salzwasserhaltige Pappdeckel aufeinandergestapelt. Dies bildete die Basis unserer stromerzeugenden Akkumulatorenbatterien, damals
blich mit einer Spannung von 50 bis 100 Volt. Diese Leistung brachte Volta eine franz
sische Staatspension ein. 1810 wurde er in den Grafenstand erhoben.
Er starb am 5. M
rz 1827 in seiner Geburtsstadt Como.
dBTibull (ca. 50 bis 19 vor Christus)
Der r
mische Dichter der Elegien.
Albius Tibullus, geboren etwa 50 vor Christus, entstammte einem wohlhabenden Rittergeschlecht, war anscheinend, wie seine sp
teren Dichterkollegen Ovid und Horaz, von den Enteignungen der B
rgerkriegs
ra betroffen und starb 19 vor Christus. Seine Gedichte, von denen zwei B
nde erhalten geblieben sind, sind zumeist Liebeslieder - so auf die Kurtisanen Delia und Nemesis, auf den Knaben Marathus und auf seinen G
nner und Freund Corvinus Messalla.
Tibulls Stil ist elegant, verzichtet aber auf mythische Schn
rkelei und gelehrte Metaphern.
in Rom.
FGRobert Schumann (1810 bis 1856)
Seine Klavierkompositionen sind Inbegriff deutscher musikalischer Romantik.
Der Sohn eines Buchh
ndlers, geboren am 8. Juni 1810 in Zwickau, studierte 1828-30 Jura in Heidelberg und Leipzig. Schon w
hrend seines Studiums begann er eine pianistische Ausbildung bei seinem sp
teren Schwiegervater Friedrich Wieck. Doch eine Fingerl
hmung infolge
bertreibens seiner klaviertechnischen Studien setzte seiner Pianistenlaufbahn ein Ende.
Erste Klavierkompositionen waren schon fr
h entstanden ("Papillon", 1829; "Variationen
ber den Namen ABEGG", 1830). Ab 1834 trat Schumann in der mit Wieck gegr
ndeten "Neuen Zeitschrift f
r Musik" f
r die F
rderung der deutschen romantischen Musik ein und ver
ffentlichte ber
hmte Aufs
ber Chopin und Brahms.
1840 wurde er Ehrendoktor der Universit
t Jena. Im gleichen Jahr heiratete er Clara Wieck. Damals entstanden seine Liederzyklen nach Heine und Eichendorff. 1843 durch Mendelssohn-Bartholdy an das Leipziger Konservatorium berufen, ging Schumann ein Jahr sp
ter als Chorleiter nach Dresden und gr
ndete die "Schumannsche Singakademie".
1844 unternahm das Ehepaar Schumann eine Konzertreise nach Ru
land, und Clara stellte am russischen Hof die Werke ihres Mannes vor. 1850 folgte er einem Ruf nach D
sseldorf als st
dtischer Musikdirektor. Hier entstand seine 3. Symphonie Es-Dur, die "Rheinische".
Wegen eines Gehirnleidens mu
te Schumann 1853 seine Stellung aufgeben. Seine geistige Verwirrung schritt so weit voran, da
er sich 1854 in den Rhein st
rzte und nach seiner Rettung die letzten beiden Jahre bis zu seinem Tod am 29. Juli 1856 in einer Heilanstalt in Endenich bei Bonn verbrachte.
Einen H
hepunkt in seinem Schaffen stellen vor allem seine Klaviermusiken dar: das Klavierkonzert a-Moll sowie die "Phantasiest
cke" und die "Kinderszenen" mit der ber
hmten "Tr
umerei".
(CVercingetorix (82 bis 46 vor Christus)
Caesars gro
er gallischer Gegenspieler.
Vercingetorix wurde um 82 vor Christus geboren. Er unterst
tzte lebhaft die Freiheitsbestrebungen seines Stammes, der Arverner, nachdem die R
mer unter der F
hrung Caesars ganz Gallien erobert hatten. 52 rief er als neugew
hlter K
nig der Averner zum Aufstand gegen Rom auf und stellte sich an die Spitze der Bewegung, der sich fast alle Gallier anschlossen.
Doch nach mehreren Erfolgen, die im Sieg von Gergovia gipfelten, mu
te sich Vercingetorix nach Alesia zur
ckziehen, wo ihn Caesar einschlo
und nach dem Scheitern des gallischen Entsatzes zur Kapitulation zwang. Vercingetorix kam in stadtr
mische Kerkerhaft und wurde nach Caesars Triumph, zu dessen Hauptattraktionen er z
hlte, im Jahre 46 vor Christus hingerichtet.
BCosima Wagner (1837 bis 1930)
Tatkr
ftige Verwalterin des musikalischen Erbes ihres Mannes.
Die Tochter Franz Liszts und der Gr
fin Marie d
Agoult wurde am 24. Dezember 1837 in Como geboren. 1857 heiratete sie den Pianisten und Dirigenten Hans von B
low, einen Sch
ler ihres Vaters. Durch ihn, der sich auf seinen Konzertreisen f
r die Musik Wagners eingesetzt hatte, lernte sie den Komponisten kennen, lie
sich 1869 scheiden und heiratete Wagner ein Jahr sp
ter. Die aus dieser Ehe stammenden Kinder Isolde, Eva und Siegfried wuchsen in der Villa Wahnfried auf, die Wagner in Bayreuth hatte bauen lassen. Nach dem Tod ihres Mannes
bernahm Cosima die Leitung der Bayreuther Festspiele bis 1906 und starb am 1. April 1930 in Bayreuth.
CWilhelm Wundt (1832 bis 1920)
Ein Psychologe mit universellem Blick.
Der Pfarrersohn aus Neckerau, am 16. August 1832 geboren, erhielt 1864 eine medizinisch-physiologische Professur in Heidelberg. Die Arbeit dort f
hrte ihn zur Psychologie. Professuren in Z
rich (1874) und Leipzig (1875) folgten. In Leipzig gr
ndete Wundt das erste Institut f
r experimentelle Psychologie. 1881-1904 gab er die "Philosophischen Studien", danach die "Psychologischen Studien" (1906-17) heraus. Die parallel ablaufenden seelischen und k
rperlichen Prozesse sind f
r Wundt von unterschiedlicher Qualit
t und experimentell erforschbar.
Wundt betonte die Bedeutung des Willens und der "sch
pferischen Synthese" des Menschen in psychischen Vorg
ngen. In der V
lkerpsychologie erforschte Wundt Probleme
berindividueller Art wie Sprache, Mythos und Sittlichkeit, die er f
r eine urspr
ngliche Anlage hielt. Logische und erkenntnistheoretische Arbeiten erg
nzen das Werk des am 31. August 1920 in Gro
bothen verstorbenen Gelehrten.
DChristoph Martin Wieland
(1733 bis 1813)
"Ein ganz unendlich guter Mensch" (Goethe).
Aus dem Pietisten und Asketen, der am 5. September 1733 in einem evangelischen Pfarrhaus in Oberholzheim bei Biberach in Schwaben zur Welt kam, wurde durch die pers
nliche Bekanntschaft mit den f
hrenden Aufkl
rern seiner Zeit ein genu
- und sinnenbejahender Mensch. 1772 wurde Wieland als Prinzenerzieher nach Weimar berufen, wo er dann, seit 1775 als freier Schriftsteller, bis zu seinem Tod am 20. Januar 1813 lebte.
Die meisten Werke des von Goethe hochgesch
tzten Dichters sind so zeitgebunden, da
sie dem heutigen Menschen nicht mehr viel zu sagen haben. Lebendige Wirkung zeigen allenfalls noch der selbstbiographische Roman "Agathon", der humorvoll- satirische Roman "Die Abderiten" und das Heldengedicht "Oberon", das Goethe als "einen dicken Zauberschwindel" bezeichnete und mit Entz
cken las.
Was Demokrit, der Vernunftbeherrschte, in Abdera erlebt, hat Wieland selbst "eine idealisierte Komposition des ganzen Menschengeschlechtes, besonders unserer Nation und Zeit" genannt. Im "Oberon" rechnet der "S
nger der Aufkl
rung" mit der Ritterromantik ab. Die nachhaltigste literarische Wirkung hat Wieland durch seine Shakespeare-
bersetzung (8 B
nde, 1762-66) ausgel
AEOscar Wilde (1854 bis 1900)
Der Umgang mit dem Sch
nen war sein Lebensziel.
Als Sohn von Sir William Wilde, einem irischen Ohrenchirurgen, und Jane Francicsca Elgee, einer in Dublin bekannten Gelegenheitsliteratin, wurde Wilde am 16. September 1854 in Dublin geboren. Nach einer Schulzeit schrieb er sich am Dubliner Trinity College ein, ging aber bald nach Oxford, wo er bereits als Student 1878 einen Literaturpreis f
r sein Gedicht "Ravenna" gewann.
Schon auf der Universit
t, wie sp
ter in London, trat Wilde als einer der Wortf
hrer der
sthetischen Bewegung ein. Mit dem Theaterst
ck "Lady Windermeres F
cher" (1892) und dem ein Jahr vorher erschienenen Roman "Das Bildnis des Dorian Gray" setzte er sich neben seiner
sthetenrolle auch als Dichter von Rang durch. 1895 kam dann die tragische Wendung in seinem Leben: Als Folge eines verworfenen Verleumdungsprozesses wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus mit Zwangsarbeit verurteilt; die Urteilsbegr
ndung des Skandalprozesses lautete: Homosexualit
Zusammen mit dem Menschen wurde der K
nstler verdammt, seine St
cke von den B
hnen verbannt, seine B
cher nicht mehr verlegt. Der Hass, mit dem die Gesellschaft Wilde verfolgte, offenbarte die doppelb
dige Moral der viktorianischen Gesellschaft. Vom Gef
ngnisaufenthalt gesundheitlich ruiniert, starb Wilde am 30. November 1900 in Paris.
GLudwig Wittgenstein (1889-1951)
"Wovon man nicht sprechen kann, davon mu
man Schweigen".
Der Philosoph, am 26. April 1889 in Wien als Sohn eines Stahlmagnaten geboren, studierte zun
chst Ingenieurswissenschaften. Die Sprache der Physik faszinierte ihn als M
glichkeit, wahr und schlicht
ber Realit
t zu reden. So ging er 1912 als Student nach Cambridge zum Physiker und Philosophen Bertrand Russell, der sich damals mit der "logischen Struktur" der Sprache besch
ftigte.
Aus dem I. Weltkrieg brachte Wittgenstein den "Tractatus" mit, ein kleines aus numerischen S
tzen bestehendes B
chlein. Im Vorwort behauptete er, alle (!) philosophischen Probleme endg
ltig gel
st zu haben, und zwar durch Untersuchungen der Sprache: "Die M
glichkeit des Satzes beruht auf dem Prinzip der Vertretung von Gegenst
nden durch Zeichen". Daher k
nne man
ber etwas anderes als die gegenst
ndliche Welt, etwa
ber "Gott" oder "Freiheit", nicht reden. Einzig sinnvoll seien "S
tze der Naturwissenschaft". Wittgenstein, von urchristlichen Ideen beeindruckt, verschenkte nach dem Krieg sein riesiges Verm
gen und lebte 1919-26 als Volksschullehrer in
sterreichischen D
rfern.
Da er tats
chlich glaubte, die philosophischen Probleme gel
st zu haben, verlor er sein Interesse an ihnen. Als er 1926 seine Stelle einb
te, schlug er sich deprimiert und gescheitert, als G
rtnergehilfe durch, bis seine Schwester ihn beauftragte, ein Haus f
r sich zu bauen. In dieser Zeit wandte er sich wieder der Philosophie zu und kehrte 1929 mit einem Forschungsstipendium nach Cambridge zur
Die Hauptthese seines "Tractatus" hatte sich als unhaltbar erwiesen, denn Wittgenstein hatte die "Sprachspiele" entdeckt: befehlen, eine Geschichte erfinden, Theater spielen, beten. Sein zweites aphoristisches Buch "Philosophische Untersuchungen" erschien postum. Wittgenstein starb am 29. April 1951 in Cambridge mit der Bemerkung: "Sagen sie Ihnen, da
ich ein wundervolles Leben gehabt habe."
CReinhard Mannesmann (1856 bis 1922)
Der ideenreiche Erfinder war ein schlechter Gesch
ftsmann.
Als Sohn eines Werkzeugfabrikanten am 13. Mai 1856 in Remscheid geboren, trat Reinhard Mannesmann ebenso wie seine vier Br
der Max, Alfred, Carl und Otto in die Fu
stapfen seines Vaters und studierte in Hannover und Berlin Maschinentechnik.
Zusammen mit seinen Br
dern gelang ihm die Erfindung nahtloser R
hren im Schr
gwalzverfahren. Nach der Patentierung dieser bahnbrechenden Neuerung konnte er in Verbindung mit Werner Siemens die "Deutsch-
sterreichische Mannesmann-R
hrenwerke AG" aufbauen.
Sie bildete den Kern des heutigen Mannesmann-Konzerns. 1906 verlegte er sein wirtschaftliches Engagement nach Marokko und l
ste damit die sogenannte "2. Marokkokrise" aus. Mannesmann, der am 20. Februar 1922 in seinem Geburtsort starb konnte mehrere Krisen seines Unternehmens nur mit Hilfe der Deutschen Bank bew
ltigen.
ELamoral Graf von Egmond, F
rst von Gavre
(1522 bis 1568)
Der Volksheld scheiterte.
Egmond, am 18. November 1522 in La Hamaide im Hennegau geboren, entstammte einem alten niederl
ndischen Adelsgeschlecht. Bereits unter Karl V. als Heerf
hrer erfolgreich, machte ihn dessen Sohn und Nachfolger Phillipp II. im Krieg gegen Frankreich zum Befehlshaber der Kavallerie.
An den gro
en Siegen bei Saint- Quentin, 1557, bei Gravelingen, 1558, war er ma
geblich beteiligt. In den Niederlanden als Volksheld gefeiert, wurde er Statthalter der Provinzen Flandern und Atrois sowie Mitglied des Staatsrates, schlo
sich aber dem Grafen Hoorne und Wilhelm von Oranien an, die an der Spitze der Opposition gegen die spanische Herrschaft in den Niederlanden standen.
Mit ihnen sorgte er f
r den Sturz des Kardinals Granvella, der f
r die Statthalterin Margarethe von Parma die Regierung f
hrte. Eine Reise nach Spanien im Winter 1564/65, wo er mildere Herrschaft und besonders Aufhebung der Inquisition forderte, schlug er fehl. Als es daraufhin zum calvinistischen Bildersturm kam, trennte er sich der gem
igte Egmond, wie auch Hoorne, von Wilhelm von Oranien und dessen radikalen Mitstreitern und bek
mpfte die Calvinisten in seinen Provinzen.
Beim Einmarsch des Herzogs von Alba zeigte sich Egmond vers
hnungsbereit, wurde jedoch gemeinsam mit Horne verhaftet und am 5. Juni 1568 auf dem Marktplatz in Br
ssel enthauptet.
@Eleonore von Aquitanien (ca. 1122 bis 1204 n. Chr.)
Gemahlin von zwei K
nigen und Mutter von zwei K
nigen.
Die Erbtochter des Herzogs Wilhelm X. von Aquitanien, geboren um 1122, war seit 1137 mit K
nig Ludwig VII. von Frankreich verheiratet, den sie 1147 auf dem gescheiterten 2. Kreuzzug begleitete. Doch geriet die temparamentvolle Eleonore in Verdacht der
Untreue, so da
die Ehe 1152 geschieden wurde. Sie tr
stete sich schnell und heiratete den m
chtigsten Vasallen der franz
sischen Krone: Plantagenet, Graf von Anjou und Maine und Erbe des Herzogtums Normandie, der 1154 als Heinrich II. K
nig von England wurde und auch die L
nder seiner Frau, Poitou, Guyenne und Gascogne, seinem Machtbereich einverleibte.
Damit war Eleonore keineswegs einverstanden, und sie verb
ndete sich 1173 mit ihren drei S
hnen gegen Heinrich, der den Aufstand jedoch niederschlug und Eleonore gefangennahm. Erst nach seinem Tode wurde sie von ihrem Sohn Richard L
wenherz befreit.
Eleonores Hof in Poitiers war ein Zentrum h
fischer Kultur. Neben anderen geno
der Dichter Chr
tien von Troyes ihre F
rderung. Sie starb am 1. April 1204 in Fontevrault l`Abbaye.
AFElisabeth I. von England (1533 bis 1603)
Die "jungfr
uliche K
nigin" machte England zur Gro
macht.
Elisabeth, am 7. September 1533 in Greenwich (London) geboren, war eine Tochter von Anna Boleyn und Heinrich VIII. Dieser erkl
rte sie nach der Hinrichtung der Mutter f
r illegitim, lie
sie aber zusammen mit ihrem Halbbruder, dem Thronerben Eduard VI., standesgem
erziehen. 1544 erhob ein Parlamentsbeschlu
sie zun
chst zur Thronfolgerin und nach dem Tod Marias I., der Katholischen, (1588) zur Herrscherin.
Die Gefangennahme ihrer Thronkonkurrentin Maria Stuart l
ste 1568 eine innenpolitische Krise aus. In starkem Gegensatz zu Spanien geriet sie, da sie inoffiziell die Kaperfahrten unterst
tze, mit denen John Hawkins und Francis Drake die spanischen Kolonien heimsuchten. Als Elisabeth widerstrebend das Todesurteil des Parlaments gegen Maria Stuart, die aus katholischer Sicht die legitime Thronanw
rterin war, vollstrecken lie
und Francis Drake den Hafen von Cadiz
berfiel, erkl
rte Phillipp II. England den Krieg. Doch die spanische Armada mit ihren 130 Schiffen wurde am 8. August 1588 vernichtend geschlagen. Dieser Triumph bewirkte Englands Aufstieg als Seemacht.
Auch Wirtschaft und Handel erlebten im Elisabethanischen Zeitalter einen Aufschwung. Damals wurden die Grundlagen f
r das englische Kolonialreich geschaffen. (1584 Gr
ndung der ersten englischen Kolonie Virginia). Gleichzeitig erlebte England eine kulturelle Bl
tezeit, deren
berragender Repr
sentant William Shakespeare war. Die gro
nigin, die dieses Goldene Zeitalter pr
gte, starb am 24. M
rz 1603 in Richmond.
HFriedrich Engels (1820 bis 1895)
Einer der V
ter der sozialistischen Bewegung.
Der am 28. November 1820 in Barmen geborene Fabrikantensohn trat w
hrend seiner Kaufmannslehre in Bremen mit "Jungdeutschen" in Kontakt und schlo
sich dann in Berlin, wo er 1841/42 seinen Milit
rdienst leistete, den radikalen Linkshegelianern an.
hrend der T
tigkeit im v
terlichen Zweigbetrieb in Manchester lernte er die Arbeiterfrage und die sozialen Verh
ltnisse in England kennen. Sie veranla
ten ihn zu dem Buch "Die Lage der arbeitenden Klassen in England" (1845), das zum Grundlegenden Werk des wissenschaftlichen Sozialismus wurde. Auf der R
ckreise von England traf Engels 1844 in Paris Karl Marx, dem er bereits zwei Jahre zuvor in K
ln begegnet war. Sie stellten eine volle
bereinstimmung in ihren Anschauungen fest - der Anfang einer lebenslangen Zusammenarbeit und Freundschaft.
Als erste gemeinsame Publikation entstand 1845/46 "Die deutsche Ideologie", eine Auseinandersetzung mit der deutschen Philosophie auf der Grundlage des Materialismus. 1847 traten Sie dem in London im geheimen wirkenden "Bund der Gerechten" bei, der daraufhin in "Bund der Kommunisten" umbenannt wurde. F
r ihn verfa
ten sie als Programm das "Kommunistische Manifest" (1848). W
hrend der Revolution von 1848 gaben sie die "Neue Rheinische Zeitung" in K
ln heraus.
Engels nahm an den K
mpfen der Freischaren in Baden und der Pfalz teil. 1850 kehrte er in das v
terliche Gesch
ft nach Manchester zur
ck, das ihm die M
glichkeit bot, Marx finanziell zu unterst
tzen. Erst 1869 schied er aus der Firma aus und wurde im folgenden Jahr Sekret
r im Generalrat der "Internationalen Arbeiterassoziation". Seither widmete er sich ganz der organisatorischen, publizistischen und wissenschaftlichen Arbeit. Seine zahlreichen Schriften (unter anderem : "Dialektik der Natur", 1871, "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates", 1884) trugen entscheidend zur Ausbreitung des Marxismus bei, dessen f
hrender Denker Engels nach dem Tod von Marx war.
Er starb am 5. August 1895 in London.
sEErasmus von Rotterdam (1469 bis 1536)
Kirchenkritiker und bedeutender Vertreter des europ
ischen Humanismus.
Der niederl
ndische Theologe, am 27. Oktober 1469 in Rotterdam geboren, lie
sich 1492 zum Priester weihen und studierte 1495-99 in Paris, dann in England und Italien, wo er 1506 zum Doktor der Theologie promovierte. Bereits 1500 verfa
te er die Sprichw
rtersammlung "Adagia" und 1511 die ber
hmte Satire "Encomion Moriae" (Lob der Torheit), eine ironische Lobrede auf die Engstirnigkeit der Scholastik und die kirchlichen Mi
Durch seine Kritik an der Kirche und der scholastischen Theologie war der Humanist ein Wegbereiter der Reformation, blieb aber stets auf Distanz und sah sich in einer
berlegenen, vermittelnden Position. Erasmus wollte das Christentum und die Antike in einer Synthese vereinen, indem er das "reine Evangelium" im Sinne eines theologischen Rationalismus zu erfassen suchte. Zum Bruch mit Luther kam es durch sein Festhalten an der menschlichen Willensfreiheit.
Seine Streitschrift "Vom freien Willen" (1524) beendete dann die Verbindung von Humanismus und Reformation. Mit der 1516 in Basel erschienenen ersten Druckausgabe des Neuen Testamentes in griechischer Sprache, die Luthers Bibel
bersetzung zugrunde liegt, hat Erasmus die Reformatoren jedoch nachhaltig beeinflu
Er starb am 12. Juli 1536 in Basel, seinem Wohn- und Zufluchtsort im Alter.
{DFran
ois Mauriac (1885 bis 1970)
Er beschrieb das Leben als Existenz im Vorzimmer der H
Der am 11. Oktober 1885 in Bordeaux geborene franz
sische Schriftsteller gilt als einer der gro
en katholischen Romanciers des 20. Jahrhunderts. Seine streng religi
se Erziehung durch die Mutter war ihm zuwider, und die
bersiedlung nach Paris 1906 empfand er als Befreiung.
Mit dem 1922 erschienenen Roman "Der Auss
tzige und der Heilige" begr
ndete er seinen Ruhm. 1933 wurde Mauriac Mitglied der Acad
mie Fran
aise. Im II. Weltkrieg geh
rte er dem franz
sischen Widerstand an und unterst
tzte in der Nachkriegszeit de Gaulle. 1952 erhielt er den Nobelpreis f
r Literatur.
Mauriacs Romane und Erz
hlungen beschreiben den Konflikt zwischen Gut und B
se. Menschliches Handeln hat teuflischen Charakter, und die Welt bedarf des g
ttlichen Eingreifens. Seine Sprache zeichnet sich durch einen pr
zisen und plastischen Erz
hlstil aus.
Klare Handlungsf
hrung und genaue Charakteranalysen reihen in die Tradition eines Marcel Proust und Andr
Gide ein. Mauriac trat auch als Kulturkritiker und politischer Kommentator hervor. Er starb am 1. September 1970.
CGeorge Catlett Marshall (1880 bis 1959)
Der "Marshallplan" war sein Werk.
Der am 31. Dezember 1880 in Uniontown, Pennsylvania, geborene amerikanische General und Politiker ging im I. Weltkrieg mit einer der ersten amerikanischen Divisionen 1917 nach Frankreich, wo er als Stabschef die alliierten Offensiven vorbereitete. Nach dem Krieg f
hrte ihn seine milit
rische Karriere weiter nach oben, so da
ihn Pr
sident Roosevelt 1938 zum Generalstabschef der US-Armee machte.
Die strategische Planung und Durchf
hrung der Invasion in der Normandie 1944 war sein Werk. Nach dem II. Weltkrieg versuchte er als Sonderbotschafter der USA vergeblich, zwischen Chiang Kai-shek und den Kommunisten zu vermitteln. Seit 1947 Au
enminister, entwickelte er den nach ihm benannten "Marshallplan" zum wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas, der die Ausbreitung des Kommunismus verhindern sollte.
Marshall, der am 16. Oktober 1959 in Washington starb, war der einzige Berufssoldat, der jemals f
r den Friedensnobelpreis nominiert wurde.
DWladimir Majakowski (1893 bis 1930)
Meist
bersetzter sowjetischer Dichter.
Als Sohn eines verarmten Adligen im georgischen Bagdady am 19. Juli 1893 geboren, wurde Majowski schon 15j
hrig wegen revolution
rer T
tigkeit f
r die Sozialdemokratische Arbeiterpartei mehrmals verhaftet und 1909 zu f
nf Monaten Gef
ngnis wegen Fluchthilfe verurteilt.
Mit David Burljuk und Welimir Chlebnikow ver
ffentlichte er 1912 das Programm der russischen Futuristen ("Eine Ohrfeige dem
ffentlichen Geschmack"), druckte 1913 seine ersten Gedichte und verschrieb sich von Beginn an der Russischen Revolution.
In deklamatorischer, greller und variantenreich rhythmisierter Sprache pries er den Kommunismus ("Mysterium buffo", 1918-22), dichtete gegen den amerikanischen Pr
sidenten Woodrow Wilson ("150.000.000"; 1919-22), verherrlichte beredt den toten "Wladimir Iljitsch Lenin" (1924) und war auch f
r offizielle Propaganda verf
gbar. Das Sp
twerk vor seinem Selbstmord am 14. April 1930 umfa
t auch zw
lf Filmmanuskripte und neun Kinderb
cher.
BMaria I. Tudor, die Katholische
(1516 bis 1558)
Wegen ihrer blutigen Verfolgung der Protestanten wurde sie "Bloody Mary" genannt.
Maria Tudor wurde als Tochter Heinrichs VIII. und seiner ersten Ehefrau Katharina von Aragon am 18. Februar 1516 in London geboren. Nach dem Tod ihres Halbbruders Edward VI. wurde sie 1533 englische K
nigin und heiratete ein Jahr sp
ter den spanischen Thronfolger und k
nftigen K
nig Philipp II.
Die von Spanien unterst
tzte Rekatholisierung des Landes stie
auf heftigen Widerstand, G
nzlich unbeliebt machte sich die K
nigin, als sie sich 1558 von Philipp in den Krieg gegen Spanien hineinziehen lie
Sie starb kinderlos am 17. November 1558 in London.
cEGuglielmo Marchese Marconi
(1874 bis 1937)
Er legte den Grundstein f
r Rundfunk, Fernsehen und Funkverbindungen.
Der italienische Funktechniker und Erfinder wurde am 25. April 1874 in Bologna als Sohn eines beg
terten Gesch
ftsmannes und Gutsbesitzers geboren. Er war kein besonders guter Sch
ler, hatte aber Spa
an physikalischen Basteleien und zeigte Sinn f
r komplexe Zusammenh
nge und erfolgreiches Experimentieren.
Seit Beginn seines Studiums an der Universit
t Bologna interessierte er sich vor allem f
r Versuche
ber die Ausbreitung der von Hertz entdeckten elektromagnetischen Wellen, deren Wirkung in gr
eren Entfernungen bisher kaum beachtet worden war. Schlie
lich gelang Marconi 1895 die Erfindung einer geerdeten Sendeantenne.
Damit konnte er zum ersten Mal Funksignale
ber mehrere hundert Meter
bertragen. Er baute seine Ger
r immer gr
ere Distanzen aus, bis er 1901 ein Signal aus 3.540 Kilometern Entfernung
ber den Atlantik hinweg empfangen konnte. Seit 1896 war Marconi in England ans
ssig, wo er die "Marconi Whireless Telegraph Trading Signal Co." gr
ndete.
Er machte seine Erfindungen auch f
r den Schiffsfunk anwendbar und rettete damit beispielsweise den 800
berlebenden der Titanic das Leben. Zu seinen weiteren Erfindungen geh
rt die Hohlspiegel-Antenne. 1909 erhielt Marconi den Nobelpreis f
r Physik.
Er starb am 20. Juli 1937 in Rom.
BMasaccio (1401 - 1428)
Der Begr
nder der Renaissancemalerei.
Der am 21. Dezember 1401 in San Giovanni Valdarno bei Arezzo geborene Maler war laut Vasari Sch
ler von Masolino. Sein Hauptwerk, mit dem er eine neue Epoche der abendl
ndischen Malerei einleitete, sind die Fresken der Brancacci- Kapelle in Santa Maria del Carmine in Florenz. Der Bildraum ist hier von einer bis dahin nie gesehenen Klarheit perspektivisch erschlossen, und die plastisch geformten Figuren erscheinen erstmals als wirkliche K
rper, die durch die Anordnung und Lichtf
hrung organisch in den Raum eingef
gt sind.
Der Freund Brunelleschis und Donatellos starb bereits im Alter von 27 Jahren am 21. Dezember 1428 in Rom.
DMatthias (1557 bis 1619)
Seine Vermittlungsversuche kamen zu sp
Der j
ngere Sohn Kaiser Maximilians II. wurde am 24. Februar 1557 in Wien geboren, wurde 1578 durch Philipp II. zum Statthalter der Niederlande ernannt. Da es ihm jedoch nicht gelang, im niederl
ndisch-spanischen Konflikt zu vermitteln, gab er sein Amt 1581 kurz vor der Unabh
ngigkeitserkl
rung der Nordprovinzen auf.
Seit 1593 Statthalter in Ober- und Nieder
sterreich,
bernahm er die F
hrung des Kriegs gegen die T
rken und die aufst
ndischen Ungarn, da sich sein Bruder Kaiser Rudolf II. zunehmend als regierungsunf
hig erwies. 1608 mu
te ihm Rudolf die Herrschaft
sterreich, Ungarn und M
hren
berlassen und ihn zu seinem Nachfolger erkl
Nachdem er 1611 auch die Herrschaft in B
hmen
bernommen hatte, wurde Matthias nach Rudolfs Tod 1612 zum Kaiser gew
hlt. Seine Politik des Ausgleichs zwischen Protestanten und Katholiken scheiterte. Da Matthias keine Leibeserben hatte, willigte er ein, da
noch zu seinen Lebzeiten der streng katholische sp
tere Ferdinand II. zum K
nig von B
hmen und Ungarn gekr
nt wurde.
Damit provozierte er 1618 den protestantischen Aufstand in B
hmen, der mit dem Prager Fenstersturz den Drei
hrigen Krieg ausl
ste. Matthias starb am 20. M
rz 1619 in Wien.
CMatthias I. Corvinus (1443 bis 1490)
Der ungarische K
nig gr
ndete die kostbare Bibliothek "Corvina".
Der zweite Sohn des siebenb
rgischen Woiwoden Johann Hunyadi wurde wahrscheinlich am 23. Februar 1443 in Klausenburg geboren. Nach dem Tod seines Vaters kam er als Gefangener des K
nigs Ladislaus V. Posthumus nach Prag und wurde nach dessen Tod 1457 zum K
nig von Ungarn gew
Er setzte sich gegen den zum Gegenk
nig gew
hlten Friedrich III. durch und konnte in mehreren Kriegen sein Herrschaftsgebiet erweitern. Als typischer Renaissancef
rst war er ein leidenschaftlicher Humanist und Kunstf
rderer. Er stiftete die Universit
t Pre
burg, errichtete eine Sternwarte und zog K
nstler und Gelehrte, wie zum Beispiel Fra Filippo Lippi und dessen Sohn, an seinen Hof.
Matthias starb am 6. April 1490 in Wien. Seine ber
hmte Bibliothek Corvina wurde bei der Eroberung Ofens durch die T
rken 1526 in alle Winde zerstreut.
DRamses II. (1300 bis 1224 vor Christus)
Der Pharao, f
r den die Hebr
er Frondienst leisten mu
Fast sieben Jahrzehnte herrschte er
gypten. Ramses II., geboren um 1300 vor Christus und als Nachfolger seines Vaters Sethos I. 1290 der 3. K
nig der 18. Dynastie. Vollj
hrig geworden, setzte Ramses die Konsolidierungspolitik seiner Vorg
nger fort.
Sie hatten die durch den "Ketzerk
nig" Echnaton und dessen Schwiegersohn Tutenchamun ersch
tterte K
nigsmacht erneut gefestigt, hinterlie
en aber Ramses ein durch die Hethiter im Nordosten bedrohtes Reich. Der Pharao suchte die Entscheidung, unterlag aber 1285 bei Kadesch.
Doch der Sieg hatte auch die Hethiter so geschw
cht, da
sie ihn angesichts der Bedrohung durch das Mitaunireich nicht nutzen konnten. 1270 schlo
man daher ein B
ndnis, das durch die Heirat des Pharao mit einer hethitischen Prinzessin bekr
ftigt wurde.
Trotz anf
nglicher wirtschaftlicher Bl
te ersch
pften die zahlreichen Prachtbauten des Pharao wie Abu Simbel und Ramesseum die Staatsfinanzen, schw
chten damit die k
nigliche Macht und t
uschten
ber den beginnenden Zerfall des Reiches hinweg. Bei Ramses Tod 1224 vor Christus
bernahm der Sohn Merenptah ein schweres Erbe.
CRamses III. (1188 bis 1155 vor Christus)
Seine Siege waren teuer erkauft.
Der zweite K
nig der 20. alt
gyptischen Dynastie kam um 1188 vor Christus in schwerer Zeit auf den Thron der Pharaonen. Von vielen Seiten bedroht, mu
gypten alle Kr
fte aufbieten, um vor allem die Angriffe der Libyer im Westen und der indogermanischen Seev
lker im Nordosten abzuwehren.
Ramses III., der sich bewu
t in der Nachfolge von Ramses II. sah, nahm die Gegner einzeln an: Zun
chst dr
ngte er die Libyer erfolgreich zur
ck, freilich ohne die Gefahr ganz bannen zu k
nnen (erneute K
mpfe um 1178), dann brachte er um 1180 den Seev
lkern im
stlichen Nildelta eine schwere Niederlage bei.
Die Gegenoffensive Richtung Pal
stina scheiterte allerdings. Diese Kriege und des K
nigs aufwendige Tempelbauten in Karnak und vor allem in Medinet Habu bei Theben zehrten an der Substanz des Landes und weckten die Kr
fte der Opposition, die schlie
lich bis in die eigene Familie reichte.
Ramses III. fiel um 1155 einem Mordanschlag zum Opfer.
@Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1483 bis 1888 nach Chr.)
Er begr
ndete das landwirtschaftliche Genossenschaftswes:
Am 30. M
rz 1818 als Sohn eines w
rttembergischen B
rgermeisters in Hamm geboren, wurde Raiffeisen 1835 Berufssoldat, mu
te aber acht Jahre sp
ter seinen Abschied nehmen, da er an einem Augenleiden erkrankt war, das sp
ter zu seiner Erblindung f
hrte.
Nach ersten Erfahrungen in der Kommunalverwaltung war er bis zu seiner Pensionierung als B
rgermeister in mehreren kleinen Gemeinden im Westerwald t
tig. Veranla
t durch die Hungersnot von 1846/47 und betroffen von der generellen Not der kleinen Landwirte, entwickelte er zun
chst den "Hilfsverein zur Unterst
tzung unbemittelter Landwirte", seit 1862 dann Darlehenskassenvereine als Selbsthilfeorganisationen, aus denen sp
ter der Generalverband der deutschen Raiffeisen-Genossenschaften hervorging.
Der Pionier moderner Selbsthilfe starb am 11. Mai 1888 in Neuwied.
CFran
ois Rabelais (um 1483 bis 1553)
Einer der gro
en Satiriker der Weltliteratur.
ois Rabelais, als Sohn eines Advokaten wahrscheinlich 1483 in La Devini
re bei Chinon geboren, war zun
chst Franziskaner, trat 1524 zu den Benediktinern
ber, wurde drei Jahre sp
ter Weltgeistlicher, studierte dann Medizin in Montpellier und war seit 1532 Arzt in Lyon.
bte so scharfe Kritik an den aus dem Mittelalter stammenden Vorurteilen und Vorrechten der Kirche.
Die Kirche verfolgte den aus den mittelalterlichen Schranken ausbrechenden Dichter, seine Werke wurden zu Lebzeiten allesamt verboten. Er starb am 9. April 1553 als Kanonikus von Meudon in Paris.
}FWilhelm Raabe (1831 bis 1910)
Humanist mit unbestechlichem Blick f
r Heuchelei und soziales Elend.
Der am 8. September 1831 in Eschershausen bei Holzminden geborene Sohn eines Justitiars machte in Magdeburg eine Buchh
ndlerlehre, ging 1854 nach Berlin, um philosophische und historische Vorlesungen zu h
ren, und lebte dann als freier Schriftsteller in Wolfenb
ttel (1856-62), Stuttgart und Braunschweig (seit 1870).
In seinen Romanen und zahlreichen Erz
hlungen setzte sich Raabe vor allem mit zwei Problemen auseinander. Bei dem einen geht es darum, wie der einzelne in einer korrupten Gesellschaft moralisch leben kann; dabei entwirft er oft kauzige Einzelg
ngerfiguren und mildert seine Kritik durch Humor.
Das andere Thema ist der Kampf des B
rgertums um seine Freiheit, der oft in Begebenheiten aus vergangenen Zeiten dargestellt wird. W
hrend seiner Berliner Zeit wohnte Raabe in der Spreegasse. In seinem ersten Roman, "Die Chronik der Sperlingsgasse" (1857), schildert er das Leben, das sich dort abspielt: "Sie ist bev
lkert und lebendig genug, einen mit nerv
sem Kopfweh behafteten wahnsinnig zu machen und ihn im Irrenhaus enden zu lassen, mir aber ist sie seit vielen Jahren eine unsch
tzbare B
hne des Weltlebens, wo Krieg und Friede, Elend und Gl
ck, Hunger und
berflu
, alle Antinomien des Daseins sich widerspiegeln".
Der schmerzliche Pessimismus und die damit verbundene Kulturkritik in Raabes fr
hen Werken weichen in der Altersdichtung einem vers
hnenden Humor. Erst sp
t hat Raabe, der am 15. November 1910 in Braunschweig starb, die geb
hrende Anerkennung gefunden. Er gilt heute als Erz
hler des "poetischen Realismus" von hohem Rang.
BAnton Philipp Reclam (1807 bis 1896)
Verlegte die Weltliteratur.
Der am 29. Juli 1807 in Leipzig geborene Sohn eines Buchh
ndlers kam schon als 21j
hriger zu einer Leihbibliothek mit Tages- und Wochenpresse ("Literarisches Museum"). Neben dieser bis 1837 dauernden T
tigkeit gr
ndete Reclam 1828 in Leipzig den Verlag Philipp Reclam junior, 1839 erwarb der emsige Verlagsbuchh
ndler die Haaksche Buchdruckerei.
Reclams Name wurde vor allem durch die ab 1867 erscheindende "Universal Bibliothek" bekannt. Zahlreiche ausl
ndische Autoren wurden ins Deutsche
bersetzt und erg
nzten die Sammlung deutscher Literatur. Bis zum Tod des Verlegers am 5. Januar 1896 in Leipzig waren fast 5.000 Nummern in preisg
nstiger Aufmachung erschienen.
DMax Reinhardt (1897 bis 1957)
Der Gr
nder der Salzburger Festspiele.
Reinhardt, der eigentlich Max Goldmann hie
, wurde am 9. September 1873 in Baden bei Wien geboren. Nach verschiedenen Engagements an Provinztheatern gelang ihm der Sprung an das Deutsche Theater in Berlin, wo er bis 1902 als Charakterdarsteller auftrat.
In dem von ihm 1901 mitbegr
ndeten Kabarett "Schall und Rauch" und am Kleinen Theater (ab 1902) konnte er als Schauspieler und Regisseur experimentieren, doch erst als Direktor des Neuen Theaters (1903-06) gelang ihm der Durchbruch. Sein Erfolg lag darin begr
ndet, da
er auf der B
hne unter Ausnutzung modernster Mittel eine magisch-impressionistische Welt als "zweite Wirklichkeit" zu erzeugen vermochte.
Als Direktor des Deutschen Theaters (1905-20 und 1924-33), aber auch als Regisseur zahlreicher Gastspiele im In- und Ausland konnte Reinhardt sein Konzept vom Illusionstheater entfalten. Als in den 20er Jahren neue antiillussionistische Tendenzen aufkamen, zog sich Reinhardt mehr und mehr nach Salzburg und Wien zur
ck. Der Anschlu
sterreichs an Deutschland 1938 zwang ihn zur Emigration in die USA, wo er bis zu seinem Tod am 20. Oktober 1943 in New York noch einige Produktionen in Hollywood und am Broadway leitete.
lDResa Pahlawi (1878 bis 1944)
Er begr
ndete die Dynastie Pahlawi.
Geboren am 16. M
rz 1878 in Alascht, war er zun
chst einfacher Soldat, wurde aber bald unter dem Namen Resa Chan Kommandeur einer Kosakenbrigade. W
hrend des I. Weltkriegs war Persien neutral, aber von russischen, britischen und t
rkischen Truppen besetzt.
1921 marschierte Resa Chan an der Spitze einer kleinen Armee nach Teheran, beseitigte das dortige Regime und
bernahm in der neuen Regierung das Amt des Kriegsministers und Oberbefehlshabers der Streitkr
fte. Zwei Jahre sp
ter wurde er selbst Ministerpr
sident.
Am 31. Oktober 1925 setzte er Schah Achmed als letzten Vertreter der Kadscharen-Dynastie ab und lie
sich am 12. Dezember von der Nationalversammlung zum Schah w
hlen. Von den Ideen Kemal Atat
rks beeinflu
hrte er zahlreiche innenpolitische Reformen durch.
1934 wurde "Iran" die amtliche Bezeichnung des Landes. 1941 wurde der Iran wiederum von britischen und sowjetischen Truppen besetzt und der deutschfreundliche Schah Resa mu
te zugunsten seines Sohnes Mohammad Resa Pahlawi abdanken. Am 26. Juli 1944 starb er in Johannesburg im Exil.
DMohammad Resa Pahlawi
(1919 bis 1980)
Er wurde von Ajatollah Khomeini vom persischen Thron vertrieben.
Der Sohn von Schah Resa Pahlawi kam am 26. Oktober 1919 in Teheran auf die Welt und verbrachte seine Schulzeit vorwiegend in der Schweiz. Nach dem Einmarsch der Briten und Russen 1941 wurde sein deutschfreundlicher Vater zur Abdankung gezwungen und Mohammad zum Kaiser von Persien erhoben.
Als die Alliierten Truppen den Iran wieder verlassen hatten, startete der junge Schah seine ehrgeizige "Revolution von oben", die Persien binnen einer Generation vom islamisch gepr
gten Entwicklungsland zu einer modernen Industrienation machen sollte. Immer wieder kam es zu Protesten und Anschl
gen, die sich gegen den autorit
ren Regierungsstil, aber auch gegen die Mi
achtung islamischer Traditionen richteten.
Mit Khomeini als Gallionsfigur fanden sich Ende der 70er Jahre die verschiedensten politischen Gruppen zu einer gemeinsamen Opposition zusammen und st
rzten den Schah, der zwei Jahre sp
ter, am 27. Juli 1980, in Kairo an Krebs starb.
EFritz Reuter (1810 bis 1874)
Er nannte seine Hauptwerke "olle Kamellen".
Der niederdeutsche Schriftsteller wurde am 7. November 1810 im mecklenburgischen Stavenhagen geboren, wo sein Vater B
rgermeister war. Als Jurastudent in Rostock und Jena schlo
er sich der Burschenschaft an. Obwohl er sich kaum an deren "Umtrieben" beteiligte, wurde er nach dreij
hrigen Festungshaft wegen angeblichen Hochverrats zum Tod verurteilt, zu 30 Jahren Festungshaft begnadigt und 1840 amnestiert.
Danach arbeitete er zun
chst zehn Jahre lang als Landwirtschaftsgehilfe, lie
sich 1850 als Privatlehrer in Treptow nieder und publizierte drei Jahre sp
ter die plattdeutschen Anekdoten und Reime "L
uschen un Rimels". Nach diesem harmlos-scherzhaften Erstling wandte er sich in seinem n
chsten Werk, "Kein H
sung" (1857), einem ernsten Thema, der sozialen Frage, zu.
In Neubrandenburg, wo Reuter von 1856 bis zu seiner
bersiedlung nach Eisenach wohnte, schrieb er "Ut de Franzosentid" (1859), ein heiteres Kleinstadtgem
lde aus den Jahren der napoleonischen Herrschaft. "Ut mine Festungstid" schildert mit viel Humor die Erlebnisse als H
ftling. Autobiographisch ist auch "Ut mine Stromtid" (1862-64), eine eingehende Darstellung des kleinb
rgerlichen Lebens in Mecklenburg mit seinen urw
chsigen Typen wie Onkel Br
Fritz Reuter starb am 12. September 1874 in Eisenach. Vor allem mit seinen realistisch-humorvollen Prosaromanen hat er weite Kreise f
r die plattdeutsche Literatur gewonnen.
+DCecil Rhodes (1810 bis 1874)
Britischer Imperialist.
Der am 5. Juli 1853 in Bishop`s Stortfort, Herfordshire, geborene Pfarrerssohn verschaffte sich in S
dafrika im Diamantengesch
ft rasch ein betr
chtliches Verm
gen, das er, von Joseph Chamberlain tief beeindruckt, in den Dienst der "Pax Britannica", der imperialistischen Vision eines britisch dominierten Afrika stellte.
1884 veranla
te er die Okkupation des strategisch wichtigen Betschuanalandes und 1889 gr
ndete er die British South Africa Company, die in den folgenden Jahren die Gebiete des nach Rhodes benannten Rhodesien erwarb. Der Premierminister der Kap-Kolonie (seit 1890) scheiterte beim Versuch, das britische S
dafrika durch die Annexion der Burenrepubliken in Transvaal und Oranje Freistaat zu vergr
Ein milit
rischer Angriff unter Leander Starr Jemeson ("Jameson-Raid") wurde durch den Transvaal-Pr
sidenten Kr
ger abgewehrt. Zum R
cktritt von allen
mtern gen
tigt (1896), k
mmerte sich Rhodes bis zu seinem Tod am 26. M
rz 1902 in Muizenberg bei Kapstadt um die Entwicklung Rhodesiens.
mDJoachim von Ribbentrop (1810 bis 1874)
Vom Sektvertreter zum Reichsau
enminister.
Wegen seiner t
lpelhaften Diplomatie zog sich Hitlers Au
enminister Joachim von Ribbentrop den Spitznamen "der Weinreisende" zu. Den verdankte der Beau aus Wesel, geboren am 30. April 1893, der Heirat (1920) mit der Tochter Annelies des schwerreichen Sektfabrikanten Henckell, dessen Produkte er in Berlin vertrat.
Dort begegnete Ribbentrop 1932 Hitler, der die Beziehungen des gewandten Gesch
ftsmannes nutzte und ihn als Berater rasch aufsteigen lie
. Als Mitarchitekt des Flottenabkommens mit London 1935 wurde er 1936 auf den dortigen Botschafterposten berufen und zwei Jahre sp
ter Au
enminister.
Da Hitler aber die ausw
rtige Politik als seine eigene Dom
ne betrachtete, war Ribbentrop fortan nicht mehr als sein Sonderbotschafter (etwa beim Abschlu
des Hitler-Stalin-Pakts 1939 in Moskau), der im Krieg unter der weiter sinkenden Bedeutung seines Amtes litt, das er ganz in den Dienst der Judenverfolgung stellte.
1945 verhaftet, wurde Ribbentrop als einer der Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilt und am 16. Oktober 1946 hingerichtet.
ERichard I. L
wenherz (1157 bis 1199)
Mehr Abenteurer als Herrscher.
Der dritte Sohn Heinrichs II. und seiner Gemahlin Eleonore von Aquitanien wurde am 8. September 1157 in Oxford geboren. Zun
chst Herzog von Aquitanien und seit 1189 K
nig von England, nahm er am 3. Kreuzzug zur Befreiung Jerusalems teil. Im Mai 1191 eroberte er Zypern, und am 12. Juli 1191 gelang es den vereinten Heeren der Engl
nder und Franzosen, die Stadt Akkon in der Bucht von Haifa zu erobern, die Philipp II. August seit Monaten ergebnislos belagert hatte.
Im Kampf um Akkon und in den Schlachten, die die christlichen Heere bis vor die Tore Jerusalems brachten, erwarb sich Richard I. durch tapfere und beherzte F
hrung seinen Beinamen "L
wenherz". Nachdem er Sultan Saladin zu einem Waffenstillstand bewegt hatte, mu
te Richard I. nach England zur
ckkehren, um sich gegen die Ursupationspl
ne seines ehrgeizigen Bruders Johann ohne Land zur Wehr zu setzen.
Auf dem R
ckweg nach England wurde er 1192 durch Herzog Leopold V. von
sterreich gefangengenommen und an Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert, der ihn auf Burg Trifels festhielt. Erst gegen ein L
segeld von 100.000 Silbermark und gegen Ablegung des Lehenseids kam Richard am 4. Februar 1194 frei.
In den f
nf Jahren bis zu seinem Tod am 6. April 1199 in Ch
lus, Haute-Vienne, behauptete er erfolgreich den Festlandsbesitz Englands, den ihm Philipp II. August w
hrend der Zeit seiner Haft streitig gemacht hatte.
UERichard II. (1367 bis 1400)
Der Sohn des "Schwarzen Prinzen" wurde zum Willk
rherrscher.
Als Eduard III. 1377 starb, fiel der englische Thron an seinen zehnj
hrigen Enkel Richard II., den am 6. Januar 1367 in Bordeaux geborenen Sohn des "Schwarzen Prinzen". Mit seinem Onkel Johann von Gent, dem Herzog von Lancaster, als Vormund (bis 1386),
bernahm er die Krone unter schwierigen Bedingungen: England lag nicht nur im Hundertj
hrigen Krieg mit Frankreich, im Krieg mit Schottland, der Regentschaftsrat war zerstritten und ein Bauernaufstand ersch
tterte das Land.
Durch taktlose und ungeschickte Provokation schuf sich der junge K
nig Gegner, an deren Spitze sein Onkel Thomas von Gloucester trat. Sie ermordeten seine Freunde, verbannten andere aus seiner Umgebung und raubten sein Hab und Gut.
Als Richard II. 1389 die Regierung selbst
bernahm, leiteten ihn rachegef
hle. Er baute sich ein Heer auf und versuchte, den Papst und den K
nig von Frankreich, dessen Tochter Isabella er 1396 heiratete, als Bundesgenossen zu gewinnen. Dann ging er mit brutalen Methoden gegen seine Feinde vor.
Seine Willk
rherrschaft rief Heinrich von Lancaster, den sp
teren Heinrich IV., und das Parlament auf den Plan, die ihn am 30. September 1399 zur Abdankung zwangen. Er kam als Gefangener nach Pontefract Castle und wurde dort am 14. Februar 1400 wahrscheinlich ermordet.
DRichard III. (1452 bis 1485)
Der letzte englische K
nig aus dem Hause York.
Geboren am 2. Oktober 1452 in Fotheringhay Castle, wurde Richards ebenso kurze wie dramatische Regierungszeit von William Shakespeare zu einer Trag
die verarbeitet. Bei der Kr
nung seines Bruders Eduard IV. zum englischen K
nig 1461 wurde er zum Herzog von Gloucester ernannt.
In den folgenden Jahren unterst
tzte er diesen im Krieg gegen Heinrich VI. aus dem Hause Lancaster, der als "Rosenkrieg" in die Geschichte einging, da das Haus Lancaster eine rote Rose, das Haus York dagegen eine wei
e Rose im Wappen f
hrte. Nach dem Tod Eduards IV. lie
sich Richard 1483 zum K
nig kr
nen und seinen noch unm
ndigen Neffen Eduard V. sowie dessen Bruder Richard von York gefangennehmen und vermutlich im Tower ermorden.
Zwei Jahre sp
ter landete allerdings Heinrich Tudor, der sp
tere Heinrich VII., bei Milford Haven und konnte in der Schlacht von Bosworth seinen Thronanspruch gegen Richard III. durchsetzen, der bei diesen K
mpfen am 22. August 1485 get
tet wurde.
DAdrian Ludwig Richter (1803 bis 1884)
Der popul
rste Illustrator des Biedermeier.
Der am 28. September 1803 in Dresden geborene K
nstler lernte zun
chst bei seinem Vater, einem Kupferstecher. Ein Stipendium erm
glichte Richter einen dreij
hrigen Romaufenthalt (1823-26), wo er Joseph Anton Koch kennenlernte und sich den Nazarenern anschlo
Nach seiner R
ckkehr aus Italien wurde er Zeichenlehrer an der Porzellanmanufaktur in Mei
en. 1836-77 leitete er die Klasse f
r Landschaftsmalerei an der Dresdener Akademie. Richters eigentliche Bedeutung liegt weniger in seinem malerischen, als vielmehr in seinem graphischen Schaffen.
Die Kenntnis des Werks von D
rer sowie der sich auf ihn berufenden Illustrationskunst des fr
hen 19. Jahrhunderts f
hrte Richter zu seinem unverwechselbaren Stil. Er bebilderte eine lange Reihe literarischer Werke, vor allem M
rchen, aber auch Volkskalender, Liedersammlungen und Mappenwerke wie "Kinderleben" (1852) und "Unser t
glich Brot" (1866). Er schuf damit eine gem
tvolle biedermeierliche Bildwelt, die bis heute volkst
mlich geblieben ist.
Sein Leben hat Richter, der am 19. Juni 1884 in Dresden starb, in den "Lebenserinnerungen eines deutschen Malers" (1895) beschrieben.
DErwin Rommel (1891 bis 1944)
Selbst der Feind bewunderte den "W
stenfuchs".
Bereits im I. Weltkrieg hochdekoriert, wurde der Offizier Erwin Rommel aus Heidenheim an der Brenz, geboren am 15. November 1891 im II. Weltkrieg Deutschlands popul
rster Heerf
hrer, der auch beim Gegner hohes Ansehen geno
. Hatte er sich in Frankreich 1940 als Kommandant der "Gespensterdivision" Schlachtenruhm erworben, so wurde er als "W
stenfuchs" und Befehlshaber des Deutschen Afrika-Korps (DAK) in den beiden n
chsten Jahren vollends zur Legende.
Als Generalleutnant nach Libyen entsandt, entri
der im Juni 1942 zum Generalfeldmarschall ernannte Rommel der britischen 8. Armee die Cyrenaika und mu
te erst weichen, als Ende 1942 die Material
berlegenheit des Gegners auch durch k
hnste Taktik nicht mehr auszugleichen war.
Anfang 1944 mit dem Oberbefehl der Heeresgruppe B in Frankreich betraut, erkannte Rommel die Sinnlosigkeit des weiteren Kampfes und appellierte an Hitler, eine politische L
sung zu suchen. Das verzieh ihm der Diktator nie und lie
ihn am 14. Oktober 1944 als angeblichen Mitwisser der Verschw
rung des 20. Juli 1944 zum Selbstmord zwingen, was wegen Rommels gro
er Volkst
mlichkeit mit einem Staatsbegr
bnis bem
ntelt wurde.
FFranklin Delano Roosevelt (1882 bis 1945 nach Chr.)
Der Architekt des "New Deal".
Seine Regierungszeit als 32. Pr
sident der USA deckte sich fast auf den Tag genau mit der Hitlers in Deutschland, und beide wurden zum Schicksal f
reinander. Der Jurist aus reicher Familie, geboren am 30. Januar 1882 in Hyde Park, New York, wurde in seiner steilen Karriere durch eine Erkrankung an Kinderl
hmung 1920/21 gebremst, 1929 aber demokratischer Gouverneur von New York und 1932 Wahlsieger
ber Hoover.
Mit einer Politik des "New Deal" (etwa: Neuverteilung) versuchte er, die schwere Wirtschaftskrise zu meistern. Trotz neutralistischer
ffentlicher Meinung schwenkte er nach seiner Wiederwahl 1936 auf R
stungskurs ein und setzte - 1940 zum dritten Mal gew
hlt - die Unterst
tzung Englands und 1941 auch der UdSSR gegen Hitler-Deutschland durch.
Seiner totalen Mobilisierung der gewaltigen Wirtschaftskraft der USA nach dem japanischen Angriff und der deutschen Kriegserkl
rung 1941 verdankten die Alliierten den Sieg im II. Weltkrieg, den er jedoch mit einem Vordringen der Sowjets an die Elbe erkaufte.
Auf ihn ging auch die fatale Forderung nach "bedingugsloser Kapitulation" zur
ck, die dem NS-Regime den Kampf bis zum Untergang erleichterte und die Widerstandsbewegung in Deutschland l
hmte. 1944, schon schwer krank, zum vierten Mal wiedergew
hlt, starb Roosevelt am 12. April 1945 in Warm Springs, Georgia, und l
ste im Berliner "F
hrerbunker" noch einmal Illusionen aus
ber einen Zerfall der "widernat
rlichen Koalition" der Kriegsgegner.
ETheodore Roosevelt (1858 bis 1919)
Ein Imperialist bekommt den Friedensnobelpreis.
Der 26. Pr
sident der USA wurde am 27. Oktober 1858 in New York geboren. Als republikanischer Abgeordneter war er seit 1897 zwei Jahre Unterstaatssekret
r im Marineministerium. Bereits hier trat er f
r eine imperialistische, machtorientierte Politik ein und zeigte sich als entschiedener Bef
rworter des Krieges gegen Spanien (1898).
1899 wurde er Gouverneur von New York, zwei Jahre sp
ter Vizepr
sident der Vereinigten Staaten. Nach Ermordung des Pr
sidenten William McKinsley am 14. September 1901 trat er an dessen Stelle und wurde 1904 in seinem Amt als Pr
sident der USA f
r weitere f
nf Jahre best
tigt.
Er proklamierte f
r die USA Polizeifunktion in S
damerika und sicherte den Weiterbau des von Frankreich 1879 begonnenen Panamakanals, durch den Erwerb aller Rechte. Unter der Kontrolle der USA wurde er 1914 fertiggestellt. F
r seine Bem
hungen um die Beendigung des Russisch-Japanischen Kriegs im Frieden von Portsmouth (1905) erhielt er den Friedensnobelpreis.
Er setzte die Reformen des Arbeitsschutzes, Ma
nahmen des Natur- und Verbraucherschutzes ebenso wie eine beschr
nkte Kontrolle der Gro
unternehmen durch. Roosevelt starb am 6. Januar 1919 60j
hrig in Sagamore Hill, New York.
DAlfred Rosenberg (1893 bis 1946)
Der Vordenker der Nazis.
Der am 12. Januar 1893 in Reval geborene Architekt war ab 1919 in der NSDAP in M
nchen zu finden. Seit 1923 Leiter des "V
lkischen Beobachters", etablierte sich Rosenberg fr
hzeitig als Chefideologe der Partei und Gr
nder des "Kampfbundes f
r deutsche Kultur" (1929).
Seine Agitation gegen Juden, Christen, Freimaurer und Bolschewisten fand einen publizistischen H
hepunkt in dem in hohen Auflagen verbreiteten Buch "Mythos des 20. Jahrhunderts" (1930). Zudem kam Rosenberg als NSDAP- Abgeordneter in den Reichstag.In der NS-Zeit konnte Rosenberg trotz wichtiger Positionen (1934 "Beauftragter des F
hrers" f
r die ideologische
berwachung der Partei, April 1933 Leiter des "Au
enpolitischen Amtes" der NSDAP, 1941 Reichsminister f
r die besetzten Ostgebiete) keinen herausragenden Einflu
Besonders ber
chtigt ist allerdings der "Einsatzstab Rosenberg" geblieben, der in den besetzten Gebieten Kunstgegenst
nde von Juden und Slawen beschlagnahmte. Rosenberg wurde in den N
rnberger Prozessen "als Urheber des Rassenhasses" zum Tod durch den Strang verurteilt und am 16. Oktober 1946 hingerichtet.
GJean-Jacques Rousseau (1712 bis 1778)
"Das Lesen Ihres Buches weckt in mir das Bed
rfnis, auf allen vieren herumzulaufen."
So urteilte Voltaire
ber Jean-Jacques Rousseaus "Abhandlung
ber Ursprung und Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen" (1754). Rousseau, Philosoph der Aufkl
rung und Wegbereiter der Franz
sischen Revolution, entstammte aus einer Hugenottenfamilie, die seit mehreren Generationen im schweizerischen Exil lebte.
Er wurde am 28. Juni 1712 in Genf geboren und durchlebte eine ungl
ckliche Jugend ohne systematische Ausbildung. Seine preisgekr
nte Schrift "Abhandlung
ber Wissenschaft und K
nste" (1750) machte ihn mit einem Schlag zum gefeierten Schriftsteller. In diesem Werk versuchte er darzulegen, da
die Moralit
t des Menschen alleine dadurch behindert w
rde, da
die Vernunft durch die
berkommenen Kulturtraditionen unterdr
ckt wird.
So mu
nach Rousseau im R
ckgriff auf die Natur die nat
rlichste Form des Staates entwickelt werden. Sowohl in dem p
dagogischen Lehrbuch "Emile" (1762) als auch in seiner ber
hmten Abhandlung "Contrat social" (Gesellschaftsvertrag, 1762) beruft er sich auf den von Natur aus vern
nftigen Menschen.
Der Staat ist demnach eine politische Organisation, die auf einem Vertrag beruht, den die B
rger aufgrund ihrer angeborenen und unver
erlichen Rechte auf Freiheit und Gleichheit und kraft ihres Verm
gens auf Selbstbestimmung eingegangen sind. Die republikanische Verfassung Frankreichs wurde nach dem Vorbild des "Contrat social" entworfen, auch der Schlachtruf "Freiheit, Gleichheit, Br
derlichkeit" bezog sein Pathos aus dem revolution
ren Schwung Rousseaus.
Jean-Jacques Rousseau starb am 2. Juli 1778 in geistiger Umnachtung in Ermenonville bei Paris. W
hrend der Revolution wurden seine Gebeine ins Panth
DFriedrich R
ckert (1788 bis 1866)
Der Biedermeierdichter vermittelte den Deutschen die Welt der persisch-arabischen Poesie.
Den gr
ten Widerhall hatte R
ckert mit seinen unter dem Pseudonym Freimund Raimar ver
ffentlichten "Deutschen Gedichten" (1814), vor allem die gegen Napoleon gerichteten "Geharnischten Sonette" trafen als Befreiungslyrik die antifranz
sische Stimmungslage der Zeitgenossen.
Dabei sollte der am 16. Mai 1788 in Schweinfurt geborene R
ckert nach dem Willen seines Vaters Jurist werden. Statt dessen wechselte er 1808 das Fach und studierte Philologie. Eine Zeitlang arbeitete er als Redakteur bei Cottas "Morgenblatt f
r gebildete St
nde", bevor er 1826 Professor f
r Orientalistik in Erlangen und 1841 in Berlin wurde.
Mit au
ergew
hnlichem Sprach- und Formtalent schuf er kongeniale Nachdichtungen persischer und arabischer Dichtungen des Mittelalters. Mit seinen historischen Dramen blieb R
ckert erfolglos, aber seine Lyrik, die zumeist idyllische und biedermeierliche Thematik hat, erfreute sich gro
er Beliebtheit.
Zu den besten Gedichten R
ckerts geh
rten die von Gustav Mahler vertonten "Kindertotenlieder". Er starb am 31. Januar 1866 auf dem Landsitz seiner Frau in Neuses bei Coburg.
DRudolf I. von Habsburg (1218 bis 1291)
Stammvater aller sp
teren Habsburger.
Rudolf, am 1. Mai 1218 auf Schlo
Limburg im Breisgau geboren, hatte als Parteig
nger der Staufer seine angestammten Gebiete am Oberrhein sowie in Z
rich und im Aargau so erfolgreich verwaltet und vermehrt, da
der Graf von Habsburg zum m
chtigsten F
rsten S
dwestdeutschlands geworden war.
Seine Wahl zum K
nig 1273 beendete das fast 20 Jahre andauernde Interregnum. Als sich sein Rivale um den Thron, Ottokar II. von B
hmen, der Herausgabe der usurpierten
sterreichischen L
nder widersetzte, besiegte ihn Rudolf 1278 in der Schlacht bei D
rnkrut.
sterreich und Steiermark belehnte er seine S
hne Albrecht I. und Rudolf II. und baute so eine starke Hausmacht auf. Er bem
hte sich tatkr
ftig um die Behebung der Folgen des Iterregnums, konnte aber weder die Kaiserkr
nung noch die Zustimmung der Kurf
rsten zu einem Erbk
nigtum seines Hauses erlangen.
Rudolf von Habsburg starb am 15. Juli 1291 in Speyer und wurde dort im Dom an der Seite der Salierkaiser beigesetzt.
UDRudolf II. (1552 bis 1612)
Seine Br
der verschworen sich gegen ihn.
Der Sohn Kaiser Maximilians II. wurde am 18. Juli 1552 in Wien geboren und am spanischen Hof streng katholisch erzogen. 1572 wurde er K
nig von Ungarn, drei Jahre sp
ter auch von B
hmen; und ab 1576, nach dem Tod seines Vaters, war er deutscher Kaiser.
Seine kompromi
lose Unterst
tzung der Gegenreformation spaltete das Reich endg
ltig in zwei Lager und provozierte den Aufstand in Siebenb
rgen unter Istv
n Bocskai im Jahre 1604, durch den die in den T
rkenkriegen seit 1593 errungenen Erfolge zunichte gemacht wurden.
Statt sich der Politik zu widmen, besch
ftigte sich Rudolf II. immer ausschlie
licher mit Wissenschaft und Kunst. Seine besondere Leidenschaft galt der Astronomie und Astrologie; ber
hmte G
ste seiner Prager Residenz waren Kepler und Tycho Brahe. Br
der und Vettern zwangen den Unt
tigen schlie
lich, zu Gunsten seines j
ngeren Bruders Matthias 1608 auf die Herrschaft in
sterreich, Ungarn und M
hren und 1609 auch in B
hmen zu verzichten. Verbittert und schwerm
tig starb er am 20. Januar 1612 im Prager Hradschin.
qDJacob van Ruisdael (1628 bis 1682)
hrender holl
ndischer Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts.
Der um 1628/29 in Haarlem geborene Ruisdael lernte vermutlich bei seinem Onkel Salomon van Ruisdael. Seit 1648 Mitglied der Haarlemer Malergilde, ging er 1656 nach Amsterdam, wo er drei Jahre sp
ter das B
rgerrecht erwarb. Ruisdael hinterlie
ein umfangreiches Werk, das vor allem von den romantischen Malern des beginnenden 19. Jahrhunderts sehr gesch
tzt wurde.
Es umfa
nen-, Flu
- und Waldlandschaften, Stadtansichten, Seest
cke, Winterbilder und "nordisch" empfundene Gebirgslandschaften. Seine Landschaftsbilder basieren einerseits auf der Realit
t, gleichzeitig aber sind sie durch die spannungsvoll und dramtisch gesteigerte Natur mit sterbenden Baumgerippen, Ruinen, Wasserf
llen und verfallenden M
hlen auf eine geistige, allegorische Ebene gehoben.
Ihre romantische Schwermut wirkt gleichnishaft als Spiegel menschlicher Empfindungen: der Weg in der Landschaft als beschwerlicher Lebensweg voller Tragik und gescheiterter Versuche. Ruisdael war auch ein gro
artiger Radierer. Er wurde am 14. M
rz 1682 in Haarlem begraben.
EErnest Rutherford, Lord of Nelson
(1871 bis 1937)
Er gilt als Begr
nder der modernen Kernphysik.
Der englische Chemiker und Physiker, als Sohn eines schottischen Auswanderers am 30. August 1871 in Nelson, Neuseeland, geboren, konnte mit einem Stipendium seine Studien in England fortsetzen. Dort besch
ftigte er sich unter dem Einflu
von Joseph John Thomas mit der Erscheinung der Radioaktivit
Am Cavendish-Laboratorium, dessen sp
terer Direktor er wurde, wies Rutherford zwei verschiedene Strahlungsarten nach, die Alpha- und die Betastrahlung, die vom Uran emittiert werden. 1898 wurde er Professor an der McGill University im kanadischen Montreal. Hier befa
te er sich mit der Emission radioaktiver Gase.
1900-03 arbeitete Rutherford gemeinsam mit Frederick Soddy an der Aufstellung einer Theorie von der radioaktiven Umwandlung der Elemente, und schon 1907 vermutete er einen Zusammenhang zwischen Reichweite und Lebensdauer radioaktiver Stoffe. 1909 gelang es ihm, die Alphateilchen als doppelt positiv geladenes Helium zu identifizieren, und anhand der Versuchsergebnisse
ber ihre Streuung stellte er das Rutherfordsche Atommodell auf, nach dem ein Atom aus einem positiven Atomkern und ihn umkreisenden Elektronen besteht.
Nach seinem Wechsel als Professor nach Manchester und Cambridge gelang es ihm durch das Beschie
en von Stickstoff mit Aphateilchen die erste k
nstliche Atomkernreaktion. Rutherford, der f
r seine Forschungen 1908 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, starb am 19.Oktober 1937 in Cambridge.
EBertrand Arthur William Russell
(1872 bis 1970)
Der englische Philosoph begr
ndete eine neue Mathematik.
Bertrand Russell, geboren am 18. Mai 1872 im walisischen Trelleck, lehrte in Cambridge, Oxford, London, an der Harvard University und in Peking. Bekannt geworden ist Russell zuerst als Mathematiker, und zwar als einer der M
nner, die sich nach der Ersch
tterung der Grundlagen der Mathematik um eine neue Grundlegung bem
hten.
Zusammen mit Alfred North Whitehead schuf er die "Principia Mathematica", eines der wichtigsten Werke mathematischer Grundlagenforschung. Seine konsequent pazifistische Grundhaltung im I. Weltkrieg brachte ihn zeitweilig ins Gef
ngnis. Der typisch englische Nonkonformismus, die eigenwillige Auflehnung gegen herrschende Ansichten oder Vorurteile, zeichnete Russell bis ins h
chste Alter aus.
Als junger Mann war Russell der Meinung, man k
ber die empirische Wirklichkeit Ideen oder Universalien unmittelbar erlernen. Im Alter gelangte er aber zu
berzeugungen, die es erlauben, ihn in die N
he der neupositivistischen Schule zu stellen. Zu seinen wichtigsten Schriften geh
rt das Alterswerk "Human Knowledge".
1950 bekam er f
r seine pr
zise wissenschaftliche Prosa den Nobelpreis f
r Literatur. Russell, an dessen Impulse f
r die internationale Friedensbewegung das 1963 in London gegr
ndete "Bertrand-Russell-Friedensinstitut" erinnert, starb am 2. Februar 1970 in Penhydendreath, Wales.
wDPhilipp Otto Runge (1777 bis 1810)
Ein fr
hvollendeter romantischer Maler.
Runge wurde am 23. Juli 1777 in Wolgast in Pommern geboren und kam 1795 nach Hamburg, wo er als kaufm
nnischer Lehrling in das Gesch
ft seines
lteren Bruders eintrat. Die Bekanntschaft Matthias Claudius weckte in ihm die Kunstbegeisterung.
1799 ging er an die Kopenhagener Akademie, wo Jens Juel und Nicolai Abraham Abildgaard seine Lehrer waren, wechselte 1801 nach Dresden und lie
sich 1804 in Hamburg nieder. Bereits 1802/03 entstanden die ersten Entw
rfe seines Hauptwerkes "Die vier Tageszeiten", von dem allerdings nur das erste Bild, "Der Morgen", ausgef
hrt wurde (1808/09).
Runge ist neben Caspar David Friedrich der bedeutendste Maler norddeutscher Romantik, aber ihn besch
ftigte vor allem das Figurenbild, nicht die Landschaft. Er erstrebte eine vom akademischen Klassizismus befreite Malerei, die subjektivem Empfinden Ausdruck gibt und sinnbildhaft das Wirken des G
ttlichen in der Natur sichtbar macht.
In vielen Briefen und theoretischen Schriften hat Runge sein Kunstwollen reflektiert. Er erlag am 2. Dezember 1810 in Hamburg einem Lungenleiden.
@Henri Rousseau (1844 bis 1910)
Der "Z
llner" verhalf der naiven Kunst zur Anerkennung.
Als "Sonntagsmaler" hatte der am 20. Mai 1844 in Laval geborene Henri Rousseau begonnen. Beruflich war er als Sergeant im Heer und sp
ter beim Pariser Stadtzoll t
tig. Um 1880 begann er in naiv-realistischer Art zu malen, lie
sich 1885 pensionieren und er
ffnete in Paris schlie
lich einen Schreibwarenladen, in dem er seine Bilder verkaufte.
Er nahm regelm
ig an Ausstellungen in der Hauptstadt teil, trat nach 1890 in Kontakt zu Pissarro und gr
ndete um die Jahrhundertwende eine Kunstschule in Paris, nachdem seine Kunst bereits den Stil der gro
Von besonderer Bedeutung ist das "Eisenwalzwerk" von 1875 als das erste gro
formatige Gem
lde, das den Industriearbeiter in der Produktion zeigt und Anspruch auf den Rang des Historienbildes erhebt. Menzel unternahm viele Reisen, war seit 1856 Professor an der Berliner Akademie der K
nste und wurde 1898 geadelt.
Er starb hochgeehrt am 9. Februar 1905 in Berlin.
LDJohn Milton (1608 bis 1674)
Der englische Dichter war ein mutiger Revolution
Als Sohn eines Notars am 9. Dezember 1608 in London geboren, studierte Milton ab 1625 in Cambridge, um Geistlicher zu werden. Au
erordentlich sprachbegabt, schrieb er schon als Student Verse in englischer, italienischer und lateinischer Sprache und fa
te bald den Entschlu
statt Theologe Dichter zu werden.
1638 reiste er f
r ein Jahr nach Frankreich und Italien, wo er mit Galileo Galilei zusammentraf. Als Verfechter republikanischer Ideen k
mpfte er im englischen B
rgerkrieg auf parlamentarischer Seite und wurde schlie
lich von Oliver Cromwell zum Staatssekret
r im au
enpolitischen Amt ernannt.
Dieses politische Engagement bezahlte er nach der Wiederherstellung des K
nigtums 1660 mit einer Haftstrafe. Vereinsamt und fast blind konzentrierte er sich nach seiner Freilassung nur noch auf seine Dichtung. In dieser Phase entstand auch sein Hauptwerk, das religi
se Epos "Paradise Lost" (1667), das puritanisches Gedankengut mit den Idealen der Renaissance verbindet.
Milton starb am 8. November 1674 in London.
DJoan Mir
(1893 bis 1983)
Zwischen Surrealismus und abstrakter Kunst.
Der katalanische Maler, am 20. April 1893 in Montroig bei Barcelona geboren, begann nach kurzem akademischen Studium, 1915 selbst
ndig zu arbeiten. In der katalanischen Volkskunst fand er eine Inspirationsquelle. Weitere entscheidende Anregungen empfing Mir
dann 1919 in Paris, wo er Picasso kennenlernte und sich dem Kubismus n
herte.
Schon bald ging er jedoch zur Aufl
sung des gegenst
ndlichen
ber. Seine imagin
ren Darstellungen brachten ihn in die N
he des Surrealismus. 1924 stand auch sein Name unter dem ersten Surrealistischen Manifest Andr
Bretons. Mit unersch
pflicher gestalterischer Phantasie lie
fortan in seinen meist unbeschwert heiteren Bildern eine wimmelnde Welt abstrakter und surrealer Formen entstehen.
Im Auftrag der republikanischen Regierung Spaniens schuf er 1937 das Bild "Der Schnitter", das auf der Pariser Weltausstellung gezeigt wurde: eine verzerrte Gestalt als Symbol der Leiden des spanischen Volks. 1941 hatte er eine erste gro
e Retrospektivausstellung im Museum of Modern Art in New York.
Heute gilt Mir
als einer der Klassiker der Moderne. Er starb am 25. Dezember 1983 in Palma de Mallorca.
DAmedeo Modigliani (1884 bis 1920)
Alkohol und Drogen waren seine Zuflucht.
Der italienische Maler und Bildhauer wurde am 12. Juli 1884 in Livorno geboren und erhielt seine erste k
nstlerische Ausbildung in Florenz und Venedig. 1906 siedelte er nach Paris
ber, wo er Picasso sowie den Schriftsteller Apollinaire kennenlernte und mit Maurice Utrillo Freundschaft schlo
In der franz
sischen Hauptstadt entwickelte er seinen eigenen unverwechselbaren Stil, der zun
chst an Toulouse-Lautrec und die Malerei der "Fauves" ankn
pfte. Charakteristisch f
r ihn sind volumin
s scheinende Gestalten mit oft
ngten H
lsen. Modiglianis Thema war ausschlie
lich der Mensch. Er schuf zahlreiche Frauenakte von geheimnisvoller Sch
nheit.
Seine Bildnisse (u.a. Picasso, 1915; Chaim Soutine, 1917)
berliefern gleichsam eine Galerie der Pariser K
nstlerschaft seiner Zeit. Auff
llig ist immer wieder, da
Modigliani die Augen der von ihm Portraitierten ohne Pupille malte, was den Gestalten einen hohen Grad von Verinnerlichung verleiht.
Angeregt von Brancusi, arbeitete Modigliani ab 1909 auch als Bildhauer. Seine Skulpturen sind unverkennbar durch afrikanische und S
dseekulturen inspiriert. Nach schwerer Krankheit starb der K
nstler am 24. Januar 1920 in Paris.
CMohammed II., der Eroberer
(1432 bis 1481)
Der Eroberer Konstantinopels.
Mohammed II. Fatih, "der Eroberer", wurde am 30. M
rz 1432 in Adrianopel geboren. Seit 1451 Sultan des Osmanischen Reiches, vollendete er dessen Gro
machtstellung durch die Eroberung Konstantinopels (1453), die das Ende des tausendj
hrigen Byzantinischen Reiches besiegelte.
In weiteren erfolgreichen Feldz
gen unterwarf er die letzten anatolischen F
rstent
mer und besetzte Serbien (1454/55) den Peleponnes (1460), Trapezunt (1461) und Bosnien (1463). Seine Innenpolitik richtete sich auf eine umfassende Neuorganisation von Verwaltung, Gesetzgebung und Heer.
Kunst und Literatur wurden von ihm ebenso gef
rdert wie religi
se Toleranz. Zwar lag Mohammed II. mit der Seerepublik Venedig 1463-79 im Krieg, doch unterhielt er mit den italienischen Staaten einen regen Handels- und Kulturaustausch. Er starb bei Gebze am 3. Mai 1481.
EPiet Mondrian (1872 bis 1944)
Konstruktivismus und Ethik.
Der holl
ndische Maler wurde am 7. M
rz 1872 in Amersfoort geboren und wuchs in einem streng calvinistischen Milieu auf, das seine sp
tere geistige Stellung zur Kunst beeinflussen sollte. 1886-92 lie
er sich zum Zeichenlehrer ausbilden und ging dann an die Amsterdamer Akademie.
Nach impressionistischen und fr
hexpressionistischen Anf
ngen, die noch dem Jugendstil verhaftet waren, machte Mondrian 1910 Bekanntschaft mit kubistischen Bildern. er ging nach Paris und entwickelte bis 1914 einen konsequenten Kubismus, der schlie
lich ganz abstrakt wurde.
Das vehemente Pathos des Expressionismus entsprach nicht seinen Vorstellungen von einer universellen gesetzm
igen Ordnung, die in den Bildern darzustellen war. 1917 gr
ndete er zusammen mit Theo van Doesburg die K
nstlergruppe "De Stijl" und eine gleichnamige Zeitschrift, die gegen das subjektive Empfinden expressionistischer Malerei die strengen Formprinzipien der Geometrie propagierte.
Seit 1920 sind Mondrians Bilder konstruktivistische abstrakte Meditationen aus Horizontalen und Vertikalen, die dabei entstehenden Fl
chen sind ausschlie
lich von den Prim
rfarben Rot, Gelb und Blau und den Nichtfarben Schwarz und Wei
bestimmt. Mondrian starb am 1. Februar 1944 in New York.
)FClaudio Monteverdi (1567 bis 1643)
Der erste gro
e Opernkomponist.
Der Reformator der venezianischen Kirchenmusik wurde am 25. Mai 1567 in Cremona getauft und ver
ffentlichte bereits als 15j
hriger seine ersten Kompositionen. Seit 1590 war er S
nger und Violaspieler der Hofkapelle von Mantua, deren Leitung er 1601
bernahm.
1607 wurde seine erste Oper "Orfeo" uraufgef
hrt, 1608 entstand "Arianna", von der nur das ber
hmte "Lamento" erhalten ist. Sein ausdrucksvoller, gestisch starker Stil, die lyrisch-dramatischen Ges
nge und die Aufwertung des Orchester verhalfen dem barocken Musikdrama zum Durchbruch.
1613 ging er als Kapellmeister nach San Marco in Venedig, wurde dort 1632 Priester und wandte sich mehr der geistlichen Musik zu, der er wichtige Impulse gab. Er schrieb aber auch noch 14 weitere Opern ("Il ritorno d`Ulisse in patria", 1640; "L`incoronazione di Poppea", 1642). Monteverdi starb am 29. November 1643 in Venedig.
Sein Fr
hwerk ist durch vollendete Verwendung der polyphonen A-capella-Technik gekennzeichnet, doch schon bald nahm er die neuen Prinzipien der Florentiner Camerata auf. Durch eine gesteigerte Affektdarstellung schuf Monteverdi einen neuen Stil, der die europ
ische Musik bis ins 18. Jahrhundert stark beeinflu
Seine Entwicklung wird in den einzelnen Madrigalb
chern deutlich erkennbar. Auch seine Kirchenmusik zeichnet sich durch einen Reichtum der kompositorischen Mittel aus. Innovationen in Melodik, Harmonik, Chor und Instrumentrierung sowie die Verwendung des "stile rezitativo" gelten als Meilensteine in der Musikgeschichte
EMaria Montessori (1870 bis 1952)
Sie befreite das Lernen vom Drill.
Familie und Bekanntschaft staunten
ber die am 31. August 1870 in Chiaravalle bei Ancona geborene Maria, ein mathematisches Wunderkind und - beunruhigender noch: ein h
chst resolutes Pers
nchen. Sie wollte Ingenieur werden, wurde aber durch den Anblick eines kranken Bettlers anderen Sinns, studierte Medizin und wurde die erste italienische
rztin.
1896
bernahm die "Dottoressa", so ihr lebenslanger Ehrentitel, eine Kinderabteilung der Universit
tskliniken in Rom, und stellte, selbst privilegiert aufgewachsen, entsetzt fest, da
die Kleinen beim Unterricht "aufgespie
t wie Schmetterlinge" auf ihren B
nken sitzen mu
Sie entwickelte daher eine Lehrmethodik, bei der behinderte wie gesunde Kinder "spielend " lernen durch vorgefertigtes didaktisches Material und in vorbereiteter f
rdernder Umgebung. 1906 richtete Maria Montessori ihre erste Schule ein die Casa dei Bambini im Stadtteil San Lorenzo in Rom, der zahllose andere nach ihr benannte Schulen und Kinderg
rten in aller Welt folgen sollten.
1933 verlegte sie das Zentrum der p
dagogischen Reformbewegung wegen des Faschismus, der auch in Deutschland das Ende der Verbreitung ihrer Methode bedeutete, nach Indien und kehrte erst nach Kriegsende heim. Ihre zahlreichen Schriften (u.a. "Kinder sind anders", 1938; "
ber die Bildung des Menschen", 1949) geh
ren noch heute zur Pflichtlekt
re angehender P
dagogen.
Die Reformerin starb am 6. Mai 1952 im niederl
ndischen Nordwijk aan Zee.
6EHenry Moore (1898-1986)
Einer der bedeutendsten Plastiker des 20. Jahrhunderts.
Der englische Bildhauer und Maler wurde am 30.Juli 1898 in Castleford, Yorkshire, geboren. 1921 studierte er am Royal College of Art in London. Hier wurde Moore 1924 Lehrer f
r Bildhauerei. ein Jahr sp
ter bereiste er Italien, um die Werke von Meistern wie Giotto, Michelangelo und Masaccio zu studieren.
Wesentlicher f
r seine Stilentwicklung wurde allerdings die Begegnung mit der kubistischen Kunst in Paris und vor allem mit au
ereurop
ischer archaischer Kunst. Deren urspr
ngliche plastische Kraft versuchte Moore in eigene Arbeiten einflie
en zu lassen. Im Mittelpunkt seines monumentalen plastischen Werks steht die menschliche Figur. Ein vordergr
ndiger Realismus lag ihm fern. Vielmehr experimentierte er mit abstrahierten Formen und suchte die Spannung zwischen H
hlung und W
lbung auszuloten.
Da die gro
formatigen Skulpturen ihre Wirkung in der Korrespondenz mit ihrem Umraum entfalten, bestimmte Moore den Aufstellungsort oft selbst. Im II. Weltkrieg entstanden die "Shelter-Zeichnungen" mit den vor Angst geq
lten Menschen, die in den Londoner U-Bahn-Sch
chten vor den Fliegerangriffen Schutz suchten.
Moore erhielt zahlreiche hochrangige
ffentliche Auftr
ge und Auszeichnungen. Er starb am 31. August 1986 in seinem Haus in Much Hadam.
CGustave Moreau (1826 bis 1898)
sentant des vision
ren Symbolismus.
Der am 6. April 1826 in Paris geborene franz
sische Maler besuchte die Ecole des Beaux-Arts und wurde besonders durch seinen Lehrer Th
odore Chass
riau gepr
gt, der ihm Sinn f
r romantische Sujets und koloristische Raffinesse vermittelte. Im Salon von 1874 hatte Moreau einen betr
chtlichen Erfolg mit seinen Bildern "Salome" , "Herakles und die Hydra" und "Sebastian und die Engel".
1881 bestellte der Sammler Anthony Roux bei ihm eine Serie von Aquarellen zu den Fabeln von la Fontaine. 1888 wurde er Mitglied und vier Jahre sp
ter Professor der Acad
mie des Beaux-Arts. Er starb am 18. April 1898 in Paris. Moreaus Kunst verk
rpert die symbolistischen Ausdrucksm
glichkeiten des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Mythologische und biblische Themen werden in seinen Bildern zu wundersamen Phantasmagorien. Salvador Dali und Max Ernst sahen in Moreau den Vorl
ufer des Surrealismus.
3DHelene Weigel (1900 bis 1971)
Brechts Frau und "Mutter Courage".
Die Schauspielerin und Theaterleiterin wurde am 12. Mai 1900 in Wien geboren. Mit Bertold Brecht, den sie 1928 heiratete, war sie zeitlebens auch k
nstlerisch liiert. Im Berlin der 20er Jahre fiel sie als gl
nzende Charakterdarstellerin in St
cken Maxim Gorkis und Brechts auf, bevor sie 1932 mit ihrem Lebensgef
hrten f
r 16 Jahre ins amerikanische Exil ging. 1949 gr
ndete sie zusammen mit Brecht sowie Schauspielern und Mitarbeitern der Auff
hrung der "Mutter Courage" das Berliner Ensemble. Zun
chst am Deutschen Theater in Berlin beheimatet, zog die unter der k
nstlerischen Leitung von Brecht (ab 1956 Erich Engel) und der Obhut von Weigel stehende Truppe zum Theater am Schiffbauerdamm. Die Auff
hrungen von Brechts Werken mit dem Ziel, die "dialektische Betrachtungsweise zum Vergn
gen zu machen", wurden durch St
cke Gerhart Hauptmanns, Johannes R. Bechers und vieler anderer klassischer Autoren erg
Nach Helene Weigels Tod am 6. Mai 1971
ffnete sich das Ensemble st
rker f
r aktuelle Fragen.
CArthur Wellensley Duke of Wellington
(1769 bis 1852)
Der Bezwinger Napoleons galt als der gr
te Milit
rtaktiker seiner Zeit.
Der am 1. Mai 1769 in Dublin geborene Feldmarschall und Politiker k
mpfte 1808-14 als englischer Oberbefehlshaber in Portugal und Spanien erfolgreich gegen die Franzosen. Auf dem Wiener Kongre
zeitweise Vertreter Englands,
bernahm er nach der R
ckkehr Napoleons aus der Verbannung den Befehl
ber eine Armee in den Niederlanden und schlug zusammen mit dem Preu
en Bl
cher den Kaiser der Franzosen am 18. Juni 1815 bei Belle-Alliance (Waterloo).
Dieser Sieg best
tigte Wellingtons Ruf als gr
ten milit
rischer Taktiker seiner Zeit. Politisch streng konservativ, strebte er auf dem Kontinent die Wiederherstellung vorrevolution
rer Zust
nde an. W
hrend seiner Zeit als Premierminister wurde 1829 das Gesetz zur Katholikenemanzipation durchgesetzt. Wellington starb am 14. September 1852 in Walmer Castle in der Grafschaft Kent.
DWidukind (743 bis ?)
mpfte f
r die Freiheit der Sachsen.
hrend sich die meisten Sachsen im Jahre 777 Karl dem Gro
en unterwarfen, floh der 743 geborene westf
lische H
uptling Widukind zu den D
nen, kehrte im folgenden Jahr zur
ck und
bernahm die F
hrung in dem erbitterten Kampf gegen den Frankenk
Nach einem verheerenden Einfall im Rheinland vernichtete er 782 eine fr
nkische Abteilung am S
ntelgebirge. Karls Revanche war die Massenhinrichtung in Verden an der Aller, die ihm den Beinamen "Sachsenschl
chter" einbringen sollte. Eine allgemeine Erhebung, der sich auch die Ostfriesen anschlossen, war die Folge. Daraufhin r
ckte der Frankenk
nig an die Spitze eines starken Heeres 784 in Sachsen ein. Widukind mu
te sich der
bermacht beugen und lie
sich zu Weihnachten 785 in Attigny an der Aisne taufen; Karl selbst war sein Pate.
ber das weitere Schicksal Widukinds gibt es keine geschichtlichen Quellen. Der Sage nach fiel er 807 im Kampf gegen die Schwaben. Seine Gebeine ruhen angeblich in der Pfarrkirche zu Enger.
@Widukind von Corvey ( ? bis 973)
Der Chronist mittelalterlicher Kaiser.
Die Historiker des 10. Jahrhunderts geben in ihren Chroniken und Herrscherbiographien ein anschauliches Bild von den Sitten und der Tugend eines vollkommenen Herrschers. Das ist auch die Leitlinie des um 925 geborenen Widukind von Corvey, vermutlich aus adligem Geschlecht, f
r seine Sachsengeschichte in drei B
chern ("Rerum Saxonicarum libri III"), die bis 973 reicht.
Der Chronist, der um 940 in das Kloster Corvey eintrat und nach 973 dort starb, hinterlie
mit seinem Geschichtsw
erk eine bedeutende Quelle f
r die Zeit Heinrichs I. und Ottos des Gro
en, dessen Tochter Mathilde Widukind seine Sachsengeschichte gewidmet hat.
CThornton Wilder (1897 bis 1975)
Der dreifache Pulitzerpreistr
ger erhielt 1957 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Der amerikanische Erz
hler und Dramatiker, am 17. April 1897 in Madison, Wisconsin, als Sohn eines Diplomaten geboren, verbrachte seine Jugend in China, wo er eine deutsche Missionsschule besuchte. Wilder, der Zeit seines Lebens viel reiste und in mehreren Kulturen zuhause war, studierte Arch
ologie und Franz
sisch und lehrte sp
ter als Professor an der Universit
t von Chicago Klassische Literatur und Kreatives Schreiben.
In seinen Theaterst
cken, Romanen und Erz
hlungen stehen vor allem philosophische Fragestellungen und der Sinn wie die Bestimmung des Menschen im Vordergrund. Seine Dramen "Unsere kleine Stadt" (1938) und "Wir sind noch einmal davongekommen" (1942) waren Welterfolge, seine Farce "Die Heiratsvermittlerin" (1954) bildete die Vorlage f
r das Musical "Hello Dolly" (1963). Der Klassiker des modernen amerikanischen Theaters starb am 7. Dezember 1975 bei New Haven.
<EWilhelm I. (1797 bis 1888)
"Es ist nicht leicht, unter Bismarck Kaiser zu sein".
Mit fast 74 Jahren
bernahm er noch eine v
llig neue, ungeliebte Aufgabe: Preu
ens K
nig Wilhelm I. wurde 1871 in Versailles zum Kaiser eines Reiches ausgerufen, das sein Kanzler Bismarck mit "Eisen und Blut", aber auch genialer Diplomatie erbaut hatte. In den noch folgenden 17 Regierungsjahren wurde aus dem fr
her wenig geliebten Reaktion
r eine Vaterfigur, die dem jungen Reich die Mitte gab.
Wilhelm hatte am 22. M
rz 1797 als Sohn des sp
teren Preu
nigs Friedrich Wilhelm III. das Licht einer noch fast ungebrochen absolutistischen Welt erblickt, war Soldat geworden und hatte sich in der 48er Revolution als "Kart
tschen-Prinz" einen unpopul
ren Namen gemacht, als er den Einsatz von Milit
r gegen die Aufst
nde der Pfalz und in Baden erstickte. Als sein regierender Bruder Friedrich Wilhelm IV. 1858 erkrankte,
bernahm Wilhelm die Regentschaft und wurde 1861 sein Nachfolger. In Bismarck fand er 1862 den Regierungschef, der 1864 Schleswig-Holstein den D
nen entri
, 1866
sterreich besiegte und mit dem Triumph in Frankreich 1870/71 das Deutsche Reich errichtete.
Als Wilhelm I., der sich trotz schwerer Bedenken in die imperiale Pflicht hatte nehmen lassen, am 9. M
rz 1888 starb, einte er durch allgemeine tiefe Trauer noch einmal das Volk.
jDWilhelm I., der Eroberer (ca. 1027 bis 1087)
Ihm gelang die letzte erfolgreiche Invasion in England.
Der um 1027 geborene illegitime Sohn Herzogs Roberts I. des Teufels wurde 1035 Herzog der Normandie. Der mit ihm verwandte kinderlose K
nig Eduard der Bekenner hatte ihm 1051 die englische Krone versprochen. um seinen Anspruch geltend zu machen, landete Wilhelm I. am 28. September 1066 in Sussex und besiegte am 14. Oktober den inzwischen gew
hlten Harold II. Godwinson bei Hastings.
Am Weihnachtstag lie
er sich in Westminster kr
nen und best
tigte in seinem Kr
nungseid die bestehende Rechtsordnung. Bis 1072 hatte Wilhelm I. das ganze Land unterworfen. Die Grafschaften, Bist
mer und Abteien
bergab er seinen normannischen Gefolgsleuten. Mit deren Hilfe baute er einen straff organisierten Feudalstaat auf. 1086/87 erhob er die K
nigssteuer und verlangte von seinen Vasallen einen direkten Untertaneneid, den "oath of Salisbury".
Mit dem Domesday Book schuf er eine Art Grundkataster des Landes. Wilhelm I., dessen normannische Dynastie fast ein Jahrhundert lang England beherrschte, starb am 9. September 1087 in Rouen.
EWilhelm II. (1859 bis 1941)
"Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche".
Monarchistisches Sendungsbewu
tsein und ein fast schauspielhafter Drang zur Selbstdarstellung kennzeichneten den dritten und letzten Kaiser des "Zweiten" Reichs: Wilhelm II., am 27. Januar 1859 in Berlin geboren, kam am 15. Juni 1888 als Nachfolger seines 99-Tage Vorg
ngers und Vaters Friedrich III. auf den Thron des erst 17j
hrigen Deutschen Reiches.
Er geriet sogleich in Konflikt mit dem Reichsgr
nder Bismarck, den er 1890 entlie
, da er dem eigenen Drang nach Popularit
t entgegenstand und nach Wilhelms Meinung au
enpolitisch zu "timid" operierte. Die folgende
ra war denn auch gepr
gt von sozialpolitischen R
ckziehern und konzeptlos-martialischem Auftreten. Konnten die innenpolitischen Gegens
tze noch durch die relative Prosperit
t unter Kontrolle gehalten werden, so f
hrte das au
en- und "weltpolitische" Draufg
ngertum (u.a. Flottenr
stung, Kolonialkonflikte, Kanonenbootpolitik) zur Isolierung des Reichs, 1914 in den I. Weltkrieg und nach der Niederlage zum Sturz Wilhelms II., der ins holl
ndische Exil ging.
Bei Aufkommen des Nationalsozialismus erhoffte sich der Exkaiser eine Restauration, mu
te aber sp
testens 1934 die Illusion begraben. Hitler, der den Offizieren der Wehrmacht 1940 den Kontakt zu Wilhelm II. untersagte, genehmigte jedoch bei dessen Tod, am 4. Juni 1941 auf Schlo
Doorn, eine Beisetzung mit milit
rischen Ehren.
_EWilhelm III. von Oranien (1650 bis 1702)
Revolution
re kr
nten ihn.
Schon von der Mutter her hatte Wilhelm von Oranien, Erbstatthalter der niederl
ndischen Provinzen und Generalkapit
n ihrer Truppen, famili
re Bindungen nach England, wenn auch nicht die g
nstigsten : Sein Gro
vater Karl I. war 1649 hingerichtet worden.
Der am 14. November 1650 in Den Haag geborene Enkel machte den Makel 1677 wett durch sein protestantisches Bekenntnis. Als 1688 in England die "glorreiche Revolution" gegen den allzu katholischen Schwiegervater ausbrach, war Wilhelm die erste Adresse f
r die Londoner Opposition. Er r
stete eine Flotte aus, landete in England und bestieg kampflos zusammen mit seiner Frau als Wilhelm III. den englischen Thron.
Jakob war nach Frankreich zu seinem G
nner Ludwig XIV. geflohen. Der neue Herrscher akzeptierte die vom englischen Parlament vorgelegte "Bill of Rights", die die Mitwirkungsrechte von Volk und Volksvertretung festschrieb, und widmete sich fortan der Sicherung seines Throns. Das war endg
ltig geschafft mit seinem Seesieg von La Hogue 1692 gegen Jakobs R
ckkehrversuch, dem 1697 im Frieden von Rijswijk die Anerkennung Wilhelms durch Ludwig XIV. folgte.
Der Konflikt brach 1701 wieder auf, doch ehe Wilhelm sich ins Kriegsget
mmel st
rzen konnte, erlag er am 19. M
rz 1702 den Verletzungen, die er bei einem Sturz vom Pferd erlitten hatte.
CWilhelmina K
nigin der Niederlande (1880 bis 1962 n.Chr.)
Die Seele des Widerstandes gegen die deutschen Besatzer im II. Weltkrieg.
Die Tochter Wilhelms III., am 31. August 1880 in Den Haag geboren, folgte ihrem Vater 1890 auf den Thron und stand bis 1898 unter der Vormundschaft ihrer Mutter, der K
nigin Emma. 1901 heiratete Wilhelmina Herzog Heinrich von Mecklenburg- Schwerin. Nach der deutschen Besetzung Hollands im Mai 1940 floh sie mit der Regierung nach London, wo sie ma
geblich den niederl
ndischen Widerstand organisierte.
rz 1945 kehrte sie in die Niederlande zur
ck. 1948 dankte sie zugunsten ihrer Tochter Juliana ab und lebte dann bis zu ihrem Tod am 28. November 1962 zur
ckgezogen auf Schlo
Het Loo bei Appeldoorn. In Ihrer Regierungszeit erfolgte die Demokratisierung der staatlichen Institutionen, gleichzeitig gewann die Monarchie erneuten R
ckhalt in der Bev
lkerung.
@DTennessee Williams (1911 bis 1983)
Der Dramatiker bekam zweimal den Pulitzer-Preis.
Geboren am 26. M
rz 1911 in Columbus, Mississippi, wuchs Thomas, wie sein Taufname lautete, im S
den der USA auf, wo auch seine bekanntesten Dramen spielen. Als junger Drehbuchautor in Hollywood stie
er auf Ablehnung und ging nach New York, wo er bei Erwin Piscator Theaterwissenschaften studierte.
Nach ersten erfolglosen Versuchen gelang ihm 1944 der Durchbruch mit "Die Glasmenagerie". Weitere B
hnenerfolge wie "Endstation Sehnsucht" (1947) und "Die Katze auf dem hei
en Blechdach" (1955) folgten. In seinen psychologisierenden St
cken, stark von Siegmund Freud beeinflu
t, erreichte er durch starke Symbolik und effektvolle Darstellungen
berspannter ebenso wie simpler Charaktere gro
hnenwirkung. Dabei war f
r ihn das Schreiben auch immer eine Art von Therapie : Sein Leben war gezeichnet von Krankheiten, Depressionen und Sanatoriumsaufenthalten.
Williams, der zusammen mit Arthur Miller bis Mitte der 60er Jahre Amerikas dominanter B
hnenautor war starb am 24. Februar 1983 in New York.
CWladislaw II. Jagello (ca. 1351 bis 1434)
Der Deutsche Orden mu
te sich ihm beugen.
Politische Zersplitterung hatte die deutsche Ostexpansion erleichtert. Dem wollte er einen Riegel vorschieben: Jagello, um 1351 geboren und seit 1377 regierender Gro
rst von Litauen. 1385 schlo
er nach dem
bertritt zum Katholizismus mit Polen die Union von Krewa und im Jahr darauf die Ehe mit der polnischen Thronerbin Hedwig, was ihm als Wladislaw II. die Krone des Nachbarlandes brachte. Gest
tzt auf zwei Reiche, nahm er den Kampf gegen den Deutschen Orden auf, konnte am 15. Juli 1410 bei Tannenberg einen vollst
ndigen Sieg erringen und verlorene Gebiete im folgenden Frieden von Thorn (1411) wiedergewinnen.
Wladislaw, der am 1. Juni 1434 in Gr
dek starb, sicherte damit die Herrschaft der Jagellonen-Dynastie, die bis 1572 Polen- Litauen regierte und zeitweise auch
ber B
hmen und Ungarn herrschte.
DFriedrich W
hler (1800 bis 1882)
Pionier der Laborsynthese.
Der am 31. Juli 1800 in Eschersheim bei Frankfurt geborene Chemiker lehrte ab 1825 in Berlin und war von 1836 bis zu seinem Tod am 23. September 1882 Professor in G
ttingen. 1828 entdeckte W
hler, da
bei Erhitzung einer anorganischen Ammoniumcyanatverbindung diese sich in den organischen Harnstoff verwandelte. Damit war der Auftakt zur modernen Pharmazie gegeben, da nunmehr von der prinzipiellen M
glichkeit der Herstellung organischer Verbindungen in Laborsynthese ausgegangen werden konnte.
Seit 1832 arbeitete der Verfasser zahlreicher Standardwerke ("Grundri
der organischen Chemie", 1840) mit Justus von Liebig in Gie
en zusammen. Sie erkannten, da
der Unterschied von Verbindungen mit gleichen Elementen in gleichen Proportionen in der r
umlichen Anordnung der Molek
latome begr
ndet ist. (Isometrie- Prinzip) und entdeckten ferner die Gruppe der Radikale. W
hler allein fand das Verfahren zur Herstellung von reinem Aluminium, Silicium, Bor und Kokain.
CChristian Freiherr von Wolff (1679 bis 1754)
Ein W
chter der Vernunft.
Der am 24. Januar 1679 in Breslau als Gerbersohn geborene Philosoph war Mitherausgeber der ersten gelehrten Zeitschrift in Deutschland ("Acta eruditorium Lipsiensium") und wurde 1706 Professor der Mathematik in Halle. Von Friedrich Wilhelm I. unter Einflu
pietistischer Kreise seines Amtes enthoben, trat er eine Professur in Marburg an, wurde dann aber nach der Thronbesteigung Friedrichs II. (1740) nach Halle zur
ckgeholt, wo er am 9. April 1754 starb.
Wolffs Ruhm gr
ndete sich auf seine F
higkeit, in popul
rer Weise die Erkenntnisse der Einzelwissenschaften, vor allem aber der Philosophie von Leibnitz, in deduktiv- rationalistischer Methode systematisiert zu haben. Der Erfolg seines Systems zeigt sich darin, da
ler Wolffs im 18. Jahrhundert nahezu alle philosophischen Lehrst
hle in Deutschland innehatten.
CErwin von Witzleben (1881 bis 1944)
Er empfahl seinem Richter, sich mit dem Todesurteil zu beeilen.
"Sie schmuddeliger, alter Mann", tobte Gerichtspr
sident Freisler, den die Ruhe und
berlegenheit des Angeklagten zur Raserei trieb: Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben aus Breslau, geboren am 4. Dezember 1881, 1934 zum Generalmajor ernannt, Befehlshaber der 1. Armee in Polen 1939 und Frankreich 1940, war schon seit 1938 Bef
rworter eines Sturzes Hitlers, der den unbequemen Offizier 1942 kaltstellte.
Gegen schwere religi
se Bedenken schlo
sich Witzleben den M
nnern an, die am 20. Juli 1944 Hitler mit einem Attentat beseitigen wollten. F
r den Fall des Gelingens als Oberbefehlshaber der Wehrmacht vorgesehen, wurde Witzleben nach dem Fehlschlag verhaftet, vom Volksgerichtshof am 8. August 1944 zum Tod verurteilt und am gleichen Tag in Berlin-Pl
tzensee hingerichtet. Sein Schlu
wort vor Freisler war: "In drei Monaten zieht sie das gequ
lte Volk zur Rechenschaft!"
DPaul Ambroise Val
ry (1871 bis 1945)
Der dichtende Denker.
Obwohl er nicht Deutsch verstand, f
hlte er sich als "Wahlverwandter" Goethes : Val
ry, geboren am 20. Oktober 1871 in S
te als Sohn eines Korsen und einer Italienerin, ver
ffentlichte w
hrend seiner Milit
rzeit erste Gedichte, angeregt durch Freundschaft mit impressionistischen Malern wie Degas und symbolistischen Dichtern wie Mallarm
. Diese schon formvollendete Lyrik fand zun
chst keine Fortsetyung, da sich Val
ry in den beiden Jahrzehnten nach 1895 theoretischen Problemen der Kunst und Kultur zuwandte.
Erst 1917 erschien mit der Dichtung "Der junge Parze" ein weiterer Lyrikband. 1920 folgte "Der Friedhof am Meer", ein Werk, das Rilke
bersetyte und damit Val
ry einem breiteren deutschen Publikum bekannt machte. Dabei ist dessen "Po
sie pure" (reine Dichtung) ganz anders als Rilkes, streng durchkonstruiert und auf rationale Erkenntnis aus, wie er es in der Studie "Zur Theorie der Dichtkunst" (1938) darlegte.
1925 in die Acad
mie Fran
aise gew
hlt und 1937 zum Professor f
r Poetik ans Coll
ge de France berufen, wurde Val
ry zu einer europ
ischen Kulturinstitution ersten Ranges. Bei seinem Tod am 20. Juli 1945 in Paris wurde Staatstrauer angeordnet.
DFern
o de Magalh
es (ca. 1480 bis 1521)
Seine Weltumseglung bewies die Kugelgestalt der Erde.
Der portugiesische Seefahrer, geboren um 1480 in Sabrosa, bereiste 1505 Goa, Cochin und Quilon. Auf dieser Fahrt h
rte er erstmals von den Molukken, den "Ursprungsl
ndern der Gew
rze". Da Gew
rze zu den begehrten G
tern in Europa geh
rten, stellte ihm Kaiser Karl V. f
nf Schiffe zur Verf
gung, mit denen er am 20. September 1519 von San Lucas nach Westen segelte, um einen Weg zu den Molukken zu finden.
Am 10. Januar 1520 entdeckte er die M
ndung des La Plata, und nach
berwinterung fand er am 21. Oktober den Eingang der sp
ter nach ihm benannten Stra
e in den Pazifischen Ozean. Ferner entdeckte er am 6. M
rz 1521 die Marianen und 14 Tage sp
ter die Philippinen, wo er am 27. April desselben Jahres im Kampf gegen den Herrscher der Insel Marctan fiel.
Drei Schiffe seines Verbandes erreichten die Molukken, und nur ein Schiff mit 18 Mann Besatzung kehrte nach Spanien zur
ck. Eine von dem italienischen Mitfahrer Pigafetta verfa
te Beschreibung dieser ersten Weltumseglung wurde 1800 unter dem Titel "Primo viaggio intorno al globo" ver
ffentlicht.
DFran
oise d`Aubign
Marquise de Maintenon
(1635 bis 1719)
"Wo der Teufel nicht hin kann, schickt er ein altes Weib!" (Liselotte von der Pfalz)
oise d`Aubign
wurde am 27. November 1635 in Niort geboren und heiratete 17j
hrig den viel
lteren Kom
diendichter Paul Scaron, der nur wenige Jahre darauf starb. 1669 kam sie an den Hof Ludwigs XIV., um die Erziehung seiner Kinder aus der Verbindung mit Madame de Montespan zu
bernehmen.
Schon bald stand sie hoch in der Gunst des K
nigs und konnte ihre Rivalin verdr
ngen. Nach dem Tod der K
nigin (1683) erhielt sie mit der Herrschaft Maintenon auch den Titel einer Marquise, und ein Jahr sp
ter lie
sich der K
nig heimlich mit ihr trauen. Sie gewann so immensen Einflu
die Aussage ihrer Erzfeindin Liselotte von der Pfalz, Frankreich werde von "Weibern und Pfaffen" regiert, trotz der pers
nlichen Vorurteile gegen
ber der b
rgerlichen "alten Zott" durchaus zutreffend war.
Calvinistisch erzogen und im Alter von 14 Jahren zum Katholizismus bekehrt, dr
ngte sie Ludwig XIV. mehr und mehr in eine konfessionell bestimmte Politik. Nach seinem Tod (1715) war ihr Einflu
jedoch gebrochen, da Liselottes Sohn die Regentschaft
bernahm. Die Marquise zog sich nach Saint Cyr zur
ck, wo sie am 15. April 1719 starb.
@Georgi Malenkow (1953 bis 1988)
Ohne seinen Herren und Meister war er zu schwach.
Als im M
rz 1953 der sowjetische Diktator Stalin starb, rechneten viele mit ihm als Nachfolger: Georgi Malenkow aus Orenburg, geboren am 8. Januar Januar 1902, trat mit 18 der KPdSU bei, wurde 1938 pers
nlicher Sekret
r Stalins, 1939 Mitglied des ZK und 1946 des Politb
Wer so heil das blutige W
ten des "roten Zaren"
berstanden hatte, der sollte auch mit den RivalenR
fertig werden. Diese Rechnung ging aber nicht auf. Zun
chst zum Parteichef bestellt, wurde Malenkow schon nach 6 Monaten von Chruschtschow verdr
1955 wurde er als Regierungschef abgel
st, 1957 aller Partei
mter enthoben und 1961 aus der Partei ausgeschlossen. Vergessen starb er am 14. Januar 1988 in der sowjetischen Hauptstadt.
oDKasimir Malewitsch (1878 bis 1935)
Hauptvertreter der abstrakten russischen Kunst.
Der am 11. Februar 1878 in Kiew geborene Maler studierte an der Kunsthochschule in Moskau und schlo
sich nach impressionistischen Anf
ngen 1910 der futuristischen Moskauer K
nstlergruppe Karo Bube an. Ein Aufenthalt in Paris (1912) machte ihn mit der Formensprache des Kubismus bekannt.
Entscheidend f
r seine k
nstlerische Selbstfindung war die Mitarbeit an der avantgardistischen Oper "Sieg
ber die Sonne", bei der er das B
hnenbild und die Kost
me gestaltete. Als letztes B
hnenbild erschien das betont antinaturalistische "Schwarze Quadrat auf wei
em Grund".
Malewitsch hatte damit zu einer gegenstandslosen "konkreten" Kunst gefunden, die er Suprematismus nannte. Aus dem Quadrat entwickelte er einen ganzen Formenkatalog. H
hepunkt dieser Bildsprache war die Serie "Wei
e Quadrate auf wei
em Grund".
Nachdem Malewitschs Malerei nach der Oktoberrevolution zun
chst als Ausdruck eines neuen Realismus gefeiert worden war, galt sie nach Verk
ndung der sozialistischen Kunstdoktrin als degeneriert. Malewitsch starb am 15. Mai 1935 in Leningrad.
DKatherine Mansfield (1888 bis 1923)
Ihre Kurzgeschichten lassen in belanglosen Vorf
llen tiefgr
ndige seelische Vorg
nge aufscheinen.
Die Schriftstellerin wurde am 14. Oktober 1888 unter dem Namen Katherine Beauchamps in Wellington auf Neuseeland geboren. Sie war vielseitig begabt, bewies schon als Kind ihr Schreibtalent und ging mit 15 Jahren nach London, um sich am Queens College zur Cellistin ausbilden zu lassen.
1906 kam sie noch einmal f
r zwei Jahre nach Neuseeland zur
ck, dann lebte sie als Schriftstellerin in England. Nachdem ihre erste Ehe 1909 unmittelbar nach der Hochzeit wieder geschieden worden war, heiratete sie 1918 den Literaturkritiker J.M. Murry, der sie in ihrer Arbeit unterst
tzte.
Angeregt von fr
hen russischen Realisten, besonders Tschechow, und im regen Austausch mit ihren Freunden Aldous Huxley, Virginia Woolf und D.H. Lawrence, begann Katherine Mansfield Erz
hlungen zu schreiben, die die Tradition der modernen "Short Story" im angloamerikanischen Sprachraum begr
ndeten.
Ihren literarischen Ruhm hat sie nicht mehr auskosten k
nnen: Eine Lungenkrankheit zwang sie zu h
ufigen Aufenthalten in ausl
ndischen Sanatorien, und erst 34j
hrig starb sie am 9. Januar 1923 in Fontainebleau bei Paris an einem Blutsturz.
0EFerdinand Marcos (1917 bis 1989)
Der korrupte Diktator der Philippinen.
Marcos wurde am 11. September 1917 geboren, absovierte ein Jurastudium und soll sich w
hrend des II. Weltkrieges als Guerillaf
hrer hervorgetan haben. In dem 1946 von den USA in die Unabh
ngigkeit entlassenen, vom B
rgerkrieg ersch
tterten Inselstaat wurde er 1960 Vorsitzender der Liberalen Partei, 1964 der Nationalistischen Partei und 1965 zum Staatspr
sidenten gew
Familienmitglieder erhielten wichtige politische und Verwaltungsposten, die sie zur pers
nlichen Bereicherung nutzten. Angesichts der fortdauernden Gef
hrdung der Republik durch kommunistische Guerillas im Norden und eine islamische Unabh
ngigkeitsbewegung im S
den verh
ngte Marcos 1972 das Kriegsrecht und verbot jede politische Opposition.
Unter diesen Bedingungen lie
er sich 1973 und 1977 in Volksabstimmungen in seinem Amt best
tigen. Als 1983 mit seiner Duldung sein wichtigster politischer Gegner Aquino ermordet wurde, hatte Marcos seinen Machtverlust selbst eingeleitet: 1986 unterlag er bei der Pr
sidentschaftswahl der Witwe Aquinos, floh und war seither praktisch auf Hawaii interniert.
1988 begann in den USA ein Betrugsverfahren gegen den ehemaligen Diktator und seine Frau. nach seinem Tod am 28. September 1989 wurde die Beisetzung auf den Philippinen verboten.
DChristopher Marlowe (1564 bis 1593)
Er gilt als Vater der englischen Trag
lteste Sohn eines Schuhmachers aus Canterbury wurde im selben Jahr wie William Shakespeare am 6. Februar 1564 geboren. Ein Stipendium erm
glichte ihm das Studium in Cambridge, das er 1587 als Magister abschlo
. Ein Studienkollege und Tutor seines College, Francis Kett, der 1589 wegen H
resie verbannt wurde, beeinflu
te Marlowe in seiner Einstellung zur Religion.
Schon fr
h an antiker Mythologie und Dichtung interessiert,
bersetzte er unter anderem Ovids "Metamorphosen" und begann Theaterst
cke zu schreiben (u.a. Tamerlan", 1587; "Doctor Faustus", 1592).
In London f
hrte er in Theater- und Intellektuellenkreisen ein freies und aufreibendes Leben. 1593 des Atheismus angeklagt, wurde er noch vor der Verhandlung in einem Wirtshausstreit, den er selbst angezettelt hatte, am 30. Mai erstochen. Marlowes Verdienste als Dichter und Dramatiker k
nnen nicht hoch genug eingesch
tzt werden.
Er vollendete die Form des Blankverses und gilt als Wegbereiter Shakespeares.
CThom
s Garrigue Masaryk
(1850 bis 1937)
Der Gr
nder der Tschecheslowakei.
Masaryk wurde am 7. M
rz 1850 im m
hrischen G
ding als Sohn eines slowakischen Kutschers und einer Deutschen geboren. Er habilitierte sich 1879 mit einer sozialpsychologischen Arbeit und wurde 1882 Professor an der neugegr
ndeten tschechischen Universit
t Prag.
1891 wurde er von Jungtschechen, die sich f
r einen unabh
ngigen Staat einsetzten, und 1907 als F
hrer Realisten-Partei in den
sterreichischen Reichsrat gew
hlt. Seine Bef
rwortung der Eigenstaatlichkeit f
hrte ihn 1914 an die Seite der westlichen Alliierten.
1917 organisierte er aus
ufern die "tschechische Legion" in Ru
land. Im Pittsburgher Vertrag gelang ihm die Einigung zwischen tschechischen und slowakischen Emigranten. 1918 wurde er zum ersten Pr
sidenten der Tschecheslowakei gew
hlt. 1920,1927 und 1934 wiedergew
hlt trat er 1935 aus Altersgr
nden zur
ck und starb am 14. September 1937 auf Schlo
na bei Prag.
CMartin von Tours (316 bis 371)
Er teilte seinen Mantel mit einem Bettler.
Der Gr
nder der
ltesten abendl
ndischen Kl
ster, um 316 als Sohn eines r
mischen Tribuns in Sabaria in Ungarn geboren, diente als kaiserlicher Gardereiter in Gallien und wurde dann M
nch. Nach einem Italienaufenthalt begab er sich um 360 nach Gallien.
Dort gr
ndete er in Ligug
361 das erste Kloster, wurde 371 Bischof von Tours und stiftete 375 das Kloster Marmutier. In mehreren Reisen bem
hte sich Martin um die Missionierung der noch weitgehend heidnischen l
ndlichen Gebiete, wobei ihm sein Ruf als Wunderheiler und Exorzist sehr zugute kam.
Wegen seiner vers
hnlichen Position in der Frage der PrIcillianisten wurde er heftig angefeindet. Martin starb am 8. November 371 in Candes. Als einem der ersten Nichtm
rtyrer wurde ihm ein offizieller kirchlicher Kult zuteil. Chlodwig machte ihn zum Schutzpatron des fr
nkisch-merowingischen Reiches.
Adelheid
Albrecht II.
Alfons VI., der Tapf0n
Andersen Hans Christ
Aristoteles
Augustus
Banting Frederick Gr n
Beckett Samuel
Berg Alban
Black James Whyte, Spl
Bonifatius
Braille Louis
Breschnew Leonid
chner Georg
Callas Maria
Caruso Enrico
Champollion Jean-Frap6
Christie Agatha
4DMax, Prinz von Baden (1867 bis 1929)
Konkursverwalter der Monarchie.
Schon fr
h setzte sich der badische Thronfolger im I. Weltkrieg f
r einen Verst
ndigungsfrieden ein, doch scheiterte er an Kaiser und Milit
rs. Erst als un
bersehbar das "Zu sp
t!" die Szene beherrschte, entsann man sich des Prinzen Max, geboren am 10. Juli 1867 in Baden-Baden.
Am 3. Oktober 1918 wurde er zum Reichskanzler berufen, konnte aber nur noch die Aufl
sungsphase einleiten. Hastige Korrekturen wie die Parlamentarisierung der Monarchie, Entlassung des Milit
rdiktators Ludendorff, Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts und selbst die eigenm
chtige Verk
ndigung des Thronverzichts des Kaisers am 9. November 1918 retteten das System nicht mehr.
Resigniert
bergab Prinz Max am selben Tag die Regierungsgesch
fte dem Vorsitzenden der st
rksten Fraktion im Reichstag, SPD-Chef Friedrich Ebert. Dessen Angebot, wenigstens ein bi
chen Monarchie zu bewahren durch
bernahme des Amts eines Reichsverwesers, lehnte Max ab und zog sich ins Privatleben zur
Am 6. November 1929 starb er in Konstanz.
EJules Mazarin (1602 bis 1661)
Wegbereiter des franz
sischen Absolutismus.
Mazarin wurde am 14. Juli 1602 in Pescina in den Abruzzen als Giulio Mazarini geboren und trat nach einem Studium beider Rechte 1624 in den Dienst des Papstes, zun
chst als Offizier, sp
ter als Diplomat. Seit seiner Begegnung mit Richelieu in Lyon wirkte er an der Kurie f
r dessen Politik.
1634-36 Sondernuntius in Paris, trat er 1640 in franz
sische Dienste und erhielt ein Jahr sp
ter die Kardinalsw
rde. 1642 trat er die Nachfolge des verstorbenen Richelieu als leitender Minister an, unterst
tzt durch ein enges Vertrauensverh
ltnis mit Anna von
sterreich, der K
niginmutter, mit der er vermutlich heimlich verheiratet war.
Gemeinsam mit ihr regierte er f
r den unm
ndigen Ludwig XIV. und stellte durch seine Politik und Erziehung die Weichen f
r den kommenden Absolutismus. Mazarin bereitete die Vormachtstellung Frankreichs in Europa vor, vermittelte den Westf
lischen Frieden (1648) und schlo
mit den Spaniern den Pyren
enfrieden (1659).
Der Adel bereitete ihm jedoch innenpolitische Schwierigkeiten und formierte sich im Aufstand der Fronde unter der F
hrung des Prinzen Cond
. Es gelang Mazarin, die uneinigen Adligen gegeneinander auszuspielen, die Gefahr f
r den Thron zu beseitigen und so dem Absolutismus endg
ltig den Weg zu ebnen.
Ludwig dankte es ihm, indem er ihn 1659 zum Herzog von Nevers erhob und bis zu seinem Tod am 9. M
rz 1661 in Vincennes im Amt lie
DCosimo de Medici (1389 bis 1464)
"Der Alte" war Monarch einer Republik.
Der am 27. September 1389 in Florenz geborene Gesch
ftsmann
bernahm von seinem Vater das gr
te europ
ische Bank- und Handelshaus. Als Mitglied des Kriegsrates leitete Cosima den von ihm auch finanzierten Krieg gegen Lucca. Diese Verquickung von
konomischer und politischer Macht veranla
te die herrschende Familie der Albizzi, Cosimo des Hochverrats zu bezichtigen.
Nur knapp entging er dem Todesurteil, mu
te die Stadt aber 1433 verlassen und ging nach Venedig. Dort nutzte er seinen Reichtum, um die Albizzi zu st
rzen und 1434 triumphal nach Florenz zur
ckzukehren. Auch wenn er nur f
r kurze Zeit politische
mter
bernahm, so war er doch der eigentliche Herr der Stadt.
Von seiner Finanzpolitik waren nahezu alle in- und ausl
ndischen Machthaber abh
ngig. F
r die Nachwelt bedeutend bleibt sein M
zenat: Er lie
Kirchen und Kl
ster bauen, stiftete gut ausgestattete Bibliotheken, gr
ndete die Platonische Akademie, an der die bedeutendsten Humanisten lehrten, und vergab Auftr
ge an die ber
hmtesten K
nstler seiner Zeit wie Fra Angelico, Brunelleschi, Michelozzo und Donatello.
Als Cosimo am 1. August 1464 starb, wurde er mit der Grabinschrift "Pater patriae" geehrt.
DPhilipp Melanchton (1497 bis 1560)
Brachte die theologische Systematik in die Lutherische Lehre.
Der als Philipp Schwarzert am 16. Februar 1497 im badischen Bretten geborene Humanist und P
dagoge war einer der bedeutendsten Theologen der Reformation. Im Jahre 1518 als Professor f
r Griechisch nach Wittenberg berufen, unterst
tzte er Luther und begleitete ihn 1519 zur Leipziger Disputation mit Eck.
Seine 1521 herausgegebenen "Loci communes rerum theologicarum" waren die erste wissenschaftlichte Formulierung der reformatorischen Theologie. Er erwarb sich nicht nur Verdienste um die Neuordnung des Kirchenwesens, sondern auch um die Organisation der Hoch- und Lateinschulen.
Seine Lehrb
cher bildeten bald die Grundlage des Unterrichts, und seine wissenschaftlichen Methoden wurden auch von den Geschichts- und Rechtswissenschaften
bernommen. F
r den Augsburger Reichstag 1530 verfa
te er die "Augsburger Konfession", eine der wichtigsten Bekenntnisschriften der Lutheraner.
Er betonte die Autonomie des Naturrechts und der b
rgerlichen Gerechtigkeit. Philipp Melanchton starb am 19. April 1560 in Wittenberg. Seinen Tod empfand er als Erl
sung von der "Rabies theologorum" (Wut der Theologen).
FDGregor Johann Mendel (1822 bis 1894)
Entdecker der Vererbungslehre.
Der am 22. Juli 1822 im nordm
hrischen Heinzendorf geborene Bauernsohn trat 1843 in das Br
nner Augustenstift ein, das ihm ein Studium in Wien erm
glichte, und war seit 1854 Lehrer f
r Naturgeschichte und Physik an der Oberrelschule in Br
nn. Hier begann er 1856 mit der methodischen Erforschung der Vererbung.
r seine Kreuzversuche w
hlte Mendel Erbsen und Bohnen und bestimmte sieben charakteristische Variationen, die mit gro
er Wahrscheinlichkeit auftraten. Dabei nahm er 355 k
nstliche Befruchtungen vor und zog 12.980 Bastardpflanzen, so da
sein Material f
r eine statistische Auswertung reichte.
In vorbildlicher wechselseitiger Verkettung von Voraussetzung und Versuchsplanung und unter methodischem Weiterschreiten von einfachen zu verwickelteren Verh
ltnissen konnte er dann die Gesetzm
igkeiten des Erbganges herausfinden. Diese Ergebnisse fanden allerdings erst nach seinem Tod am 6. Januar 1894 Beachtung. Seither geh
rt das "Mendeln" von Merkmalen zu den grundlegenden Methoden der Tier und Pflanzenzucht.
DProsper M
e (1803 bis 1870)
Der Klassiker der franz
sischen Novelle.
Der Sohn eines Malers wurde am 28. September 1803 in Paris geboren und bewegte sich schon als junger Jurastudent weltm
nnisch in den Salons der Hauptstadt. Seine ersten schriftstellerischen Versuche schrieb er unter raffinierten Pseudonymen, die Publikum und Fachwelt irritierten.
Als Goethe den wahren Autor beim Namen nannte, wurde M
e schlagartig ber
hmt. In den "Reisebriefen" beschrieb der Inspektor der historischen Denkm
ler seine S
deuropaaufenthalte. Die romantischen Dramen, die sarkastisch- parodistischen Balladen und der historische Roman "Chronique de Charles IX." gelten als literarische Glanzpunkte, doch die Kr
nung seines Schaffens sind die Novellen.
Die Sammlung "Mosaique", "Colomba" und vor allem "Carmen", die Georges Bizet als Oper vertonte, machten ihn zum Meister dieser Gattung. Au
erdem verfa
te er historische und arch
ologische Studien und
bersetzte Puschkin, Gogol und Turgenjew. Als Senator und enger Berater des Kaiserpaares war er auch stark in das Hofleben Napoleons III. einbezogen.
Den Untergang des Kaiserreiches
berlebte er nur um wenige Wochen; er starb am 23. September 1870 in Cannes.
CMithridates VI. Eupator (ca. 132 bis 63 vor Christus)
Der hartn
ckigste Widersacher der R
Der ber
hmte K
nig des kleinasiatischen Reichs Pontos an der K
ste des Schwarzen Meeres ist etwa 132 vor Christus in Sinope geboren worden und erk
mpfte sich 112 die Nachfolge seines Vaters. Seine aggressive Expansionspolitik, durch die er sein Reich immens ausdehnte, stie
auf den Widerstand der R
mer, deren Provinz Asia er 88
berfiel; 80.000 R
mer und Italiker wurden dabei ermordet.
In den drei "Mithridatischen Kriegen" (88-84, 83-81 und 74-63) kam es zum schicksalhaften Ringen zwischen Mithridates und dem Weltreich Rom. Sulla, Lucullus und Pompeius zogen gegen ihn ins Feld, und schlie
lich war Pompeius derjenige, der dem kriegsgesch
ttelten Osten die Ruhe zur
ckgab, w
hrend Mithridates, der in sein Bosporanisches Reich geflohen war, einer Revolte seines Sohnes Pharnakes erlag und 63 vor Christus in Pantikapaion Selbstmord beging.
@Helmuth Graf von Moltke
(1800 bis 1891)
Er handelte nach der Maxime: "Mehr sein als scheinen."
Er liebte den Krieg nicht, dazu war er zu religi
s und kannte die Schrecken zu genau. Doch den "ewigen Frieden" hielt er f
r einen Traum und richtete sich nach der altr
mischen Weisheit: "Si vis pacem, para bellum" (Willst du den Frieden, bereite den Krieg vor): Helmuth von Moltke, geboren in Parchim am 26. Oktober 1800, trat aus d
nischen in preu
ische Milit
rdienste und wurde schon 1828 in den Gro
en Generalstab berufen.
Nach Jahren als Ausbilder in der T
rkei (1835-40) bew
hrte er sich, zum GeneralmaX
jor bef
rdert, als Organisator des Generalstabs, dessen F
hrung er 1857
bernahm. Seinen genialen strategischen Planungen verdankte Preu
en die Siege von 1864 gegen D
nemark, 1866 im deutschen Krieg, als er erstmals direkt das Kommando hatte, und 1870/71 in Frankreich, der ihm die Ernennung zum Generalfeldmarschall brachte.
Der "gro
e Schweiger" erkannte fr
h die Bedeutung der Technik f
r Logistik wie Bewaffnung und verstand es, durch geschicktes Delegieren seine Unterf
hrer zu motivieren. Politisch konservativ, war Moltke Reichstagsabgeordneter von 1867 bis zu seinem Tod am 24. April 1891.
DHelmuth von Moltke (1848 bis 1916)
r den gro
en Wurf fehlte ihm die K
hnheit.
Als Neffe des legend
ren Siegers von Sedan machte Helmuth von Moltke, geboren am 25. Mai 1848 in Gersdorf bei Bad Doberan, rasch Karriere im preu
ischen Heer, kam zur Garde , war Adjutant des Onkels und sp
ter Fl
geladjutant Kaiser Wilhelms II.
1905 berief ihn dieser zum Generalstabschef, obwohl Moltke selbst an seiner Eignung zweifelte. Mochte sie f
r Friedenszeiten noch durchaus reichen, so best
tigte sich seine Selbsteinsch
tzung bei Beginn des I. Weltkrieges im August 1914: In der Sorge, der linke deutsche Fl
gel am Oberrhein k
nne eingedr
ckt werden, zog er Kr
fte vom rechten ab, hielt aber gleichwohl am Umfassungskonzept seines Vorg
ngers Schlieffen fest.
Trotz einer Siegesserie, doch ohne entscheidenden Durchbruch, entstanden daher zwischen den deutschen Armeen in Nordfrankreich L
cken, in die sich der Feind zu schieben drohte. Moltke, gesundheitlich angeschlagen, verlor die Nerven, brach die Schlacht am 09./10. September ab und verhalf so den Franzosen zu ihrem "Wunder an der Marne".
Der Kaiser lie
seinen Generalstabschef fallen und l
ste ihn durch Falkenhayn ab. Ein Herzschlag w
hrend der Reichstagssitzung am 18. Juni 1916 beendete Moltkes Leben.
CHelmuth James Graf von Moltke
(1907 bis 1945)
Der Widerstandsk
mpfer versammelte den Kreisauer Kreis um sich.
Der am 11. M
rz 1907 auf Gut Kreisau in Schlesien geborene Graf Moltke war
berzeugter Christ und gepr
gt von der Jugendbewegung. Er studierte Rechtswissenschaften, engagierte sich als Sozialpolitiker und gr
ndete 1942 den Kreisauer Kreis, eine Gruppe von Widerstandsk
mpfern gegen das Hitler-Regime, deren Ziel eine politische und soziale Neuordnung Deutschlands nach dem Sturz der NS-Herrschaft war.
In dieser Vereinigung wurde auch das Attentat geplant, das Graf Stauffenberg am 20. Juli 1944 auf Hitler unternahm. Graf Moltke, der schon 1944 verhaftet worden war, wurde nach dem Attentatsversuch zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 in Berlin-Pl
tzensee hingerichtet.
EEFriedrich Wilhelm Murnau
(1888 bis 1931)
Ein der der bedeutendsten deutschen Regisseure.
Murnau wurde am 28. Dezember 1888 als Friedrich Wilhelm Plumpe in Bielefeld geboren. Er studierte Philosophie, Musik und Kunst in Heidelberg und wurde Schauspieler und Regieassistent bei Max Reinhard. Seine ersten Filmarbeiten waren Propagandafilme f
r die deutsche Botschaft in der Schweiz.
Murnaus fr
he Filme zeigen, beeinflu
t vom Expressionismus, eine Vorliebe f
r das D
ster-Phantastische. herausragend war hier vor allem "Nosferatu" (1921), der erste bedeutende Vampirfilm. Nach einer Vereinigung seiner Firma "Decla-Bioscop" mit der UFA bekam er gr
ere Etats und drehte mit Emil Jannings "Der letzte Mann" (1924), eines der gr
ten Meisterwerke des Stummfilms, in dem neben Jannings Leistung vor allem die gro
artige Kameraarbeit begeisterte.
Nach einem weiteren Erfolg mit "Tart
ff" (1925) ging Murnau 1926 nach Hollywood, wo man ihm gro
e Geldmittel f
r "Sonnenaufgang" zur Verf
gung stellte, doch der von der Kritik gefeierte Film wurde kommerziell kein Erfolg. Deshalb wollte das Studio bei Murnaus k
nftigen Produktionen mitreden.
Aber zwei weitere Filme wurden dann durch den aufkommenden Tonfilm kommerziell wertlos. Am 11. M
rz 1931, eine Woche vor der Premiere von "Tabu", kam er in Santa Barbara, Kalifornien, bei einem Unfall ums Leben.
BDHans Albers (1891 - 1960)
Die Lieder des blonden Hans wurden zu Gassenhauern.
Albers, geboren am 22. September 1891 in Hamburg geboren, begann seine Karriere als Theaterschauspieler, arbeitete aber auch seit 1918 als kleiner Nebendarsteller beim Film - er soll in
ber hundert Stummfilmen mitgewirkt haben. Seinen Durchbruch als Filmstar hatte er 1930 in Josef von Sternbergs "Blauem Engel". Daneben feierte er am Theater Erfolge als "Liliom" und "Mackie Messer".
Obwohl er nicht mit den Nazis sympathisierte, blieb er w
hrend des Dritten Reiches einer der ganz gro
en Stars der UFA - allerdings zwang man ihn zur Trennung von seiner j
dischen Frau, der die Ausreise erm
glicht wurde. Albers verk
rperte den draufg
ngerischen Abenteurer. Seine Lieder wie "Hoppla, jetzt komm ich!", "La Paloma" oder "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" wurden Gassenhauer.
Im Film der 50er Jahre war kein Platz mehr f
r diesen Rollentyp. Das zunehmende Alter lie
ihn zwar ins Charakterfach wechseln, doch mehr und mehr zehrte er vom Ruhm vergangener Tage. Er starb am 24. Juli 1960 in Starnberg.
dEAkbar (1542 - 1605)
Unter dem in Religionsfragen toleranten Herrscher erlebte das Mogulreich seinen H
hepunkt.
"Der Gro
e", denn nichts anderes hei
t das arabische "akbar", wurde am 24. Oktober 1542 in Umarkot (Sind) als Dschalal Ad Din Muhammad geboren. Nachdem er seine Konkurrenten verdr
ngt hatte, wurde er 1556 als Nachfolger seines Vaters Gro
mogul des islamischen Timuridenreiches. In seinen nicht ganz f
nfzig Regierungsjahren f
hrte er fast st
ndig Krieg und erweiterte so da
Staatsgebiet um Nordindien und das
stliche Afghanistan.
In Religionsfragen war Akbar au
erordentlich tolerant und um Vers
hnung der Rassen und Religionen bem
ht. So schaffte er 1564 die Kopfsteuer f
r Nichtmoslems ab, stellte die Hindus den Moslems gleich und erlie
r Andersgl
ubige Religionsfreiheit. Der Versuch, eine neue monotheistisch-pantheistische Staatsreligion zu verankern, scheiterte jedoch endg
ltig 1580. Seine wirtschaftlichen und rechtlichen Reformen bewirkten dagegen eine kulturelle Bl
te in seinem Reich. Obwohl Analphabet, war Akbar hochgebildet, selbst mit Jesuiten diskutierte er
ber theologische Fragen.
Noch kurz vor seinem Tod ersch
tterten schwere Aufst
nde, an denen auch sein Sohn beteiligt war, das Land und zwangen ihn wieder auf das Schlachtfeld. Akbar starb am 15. Oktober 1605 in Agra, wo er in einem prunkvoll ausgestatteten Grabmal beigesetzt wurde.
wCAleksandr Aleksandrowitsch Blok (1880 bis 1921)
Der lyrische Revolution
lands.
Der Professorensohn Blok, geboren am 18. November 1880 in Petersburg lebte nach Jura- und Philologiestudium als freier Schriftsteller. Nach dem Scheitern der Revolution von 1905 reiste er ins Ausland,
bernahm nach der russischen Revolution von 1917 die Leitung des Gro
en Theaters in Moskau, starb aber schon am 7. August 1921 nur 41j
hrig an Herzversagen.
Blok war ein hervorragender Vertreter des russischen Symbolismus. Sein episches Poem "Die Zw
lf", eine empathische Verserz
hlung
ber die Revolution und Untergang der alten Gesellschaft, zeigt aber auch, da
er zur bolschewistischen Revolution und den sie treibenden Kr
ften keinen Zugang hatte. Bedeutsam ist der Gedichtzyklus "Die Skythen", der die nationalrevolution
ren und asiatischen Quellen der geistigen Bewegung Ru
lands beschw
)EGebhard Leberecht F
rst Bl
cher von Wahlstadt
(1742 bis 1819)
Niederlagen st
rkten nur seine Entschlossenheit.
"Wer heute Abend nicht tot oder wonnetrunken ist, der hat sich geschlagen wie ein infamer Hundsfott", feuerte er seine Leute vor der V
lkerschlacht bei Leipzig 1813 an, und er bezog den Aufruf durchaus auch auf sich: Gebhard Leberecht von Bl
cher (den F
rstentitel erhielt er erst 1814) kam am 16. Dezember 1742 bei Rostock zur Welt, trat zun
chst in schwedische, 1760 in preu
ische Dienste. 1770 verabschiedet, 1787 als Major reaktiviert und 1801 zum Generalleutnant bef
rdert, zeichnete er sich in den napoleonischen Kriegen aus und f
hrte im Befreiungskrieg die schlesische Armee (Stabschef Gneisenau), die bei Leipzig den Durchbruch von M
ckern schaffte.
1813/14 verfolgte Bl
cher Napoleon
ber den Rhein und erwarb sich, inzwischen in den Rang eines Generalfeldmarschalls bef
rdert, den Ruf eines "Marschall Vorw
rts", dem er auch 1815 nach Napoleons R
ckkehr alle Ehre machte. Bei Ligny zwar geschlagen, konnte er sich vom Feind l
sen und bei Waterloo dem bedr
ngten Wellington ("Ich wollte, es w
re Nacht oder die Preu
men!") zu Hilfe eilen.
Seinen Lebensabend beschlo
der Haudegen am 12. September 1819 auf seinem Gut Kieblowitz in Schlesien, das ihm zu Ehren in Bl
chersruh umbenannt wurde.
GCCarl Bosch (1874 bis 1899)
Er entwickelte die Ammoniaksynthese in gro
em technischen Ma
stab.
Der Chemiker Bosch, am 27. August 1874 in K
ln geboren, trat 1899 in die "Badische Anilin- und Sodafabrik" ein und war seit 1935 Vorsitzender der "I.G. Farbenindustrie AG".
Bosch begann 1910 damit, das Habersche Verfahren zur Synthese des Ammoniaks aus den Elementen technisch auszugestalten, und 1913 wurde die erste gro
e Syntheseanlage in Betrieb genommen. Dieses Verfahren war besonders f
r die deutsche Kriegsproduktion von Salpeter von gro
er Bedeutung. Ferner gelang Bosch die Entwicklung chemischer Hochdruckverfahren (Kohlehydrierung), f
r deren Entdeckung er gemeinsam mit Bergius den Nobelpreis der Chemie erhielt.
Bosch, der seit 1937 auch Pr
sident der Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft war, starb am 26. April 1940 in Heidelberg.
CJohn Constable (1776 bis 1837)
Wegbereiter der modernen Landschaftsmalerei.
Der am 11. Juni 1776 in East Bergholt geborene Maler wurde 1799 Sch
ler von Joseph Farington an der Royal Academy in London. Zun
chst orientierte er sich stark an Jacob van Ruisdael und Claude Lorrain, fand aber dann zu einer auf unmittelbarer Beobachtung der Natur beruhenden Malerei. Sein 1821 gemaltes Bild "Der Heuwagen", das im Pariser Salon ausgestellt wurde, beeinflu
te die Farbgebung Delacroix. Mit bewegtem Pinselstrich und mit dem Spachtel versuchte Constable, augenblickshafte Stimmungen einzufangen. Er nahm so die Naturauffassung des Impressionismus vorweg.
Zu seinen wichtigsten Werken geh
ren "Malvern Hall" (1809) und "Das Kornfeld" (1826). Ber
hmt sind auch seine Aquarellserien. Constable gilt neben William Turner als bedeutendster englischer Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Er starb am 31. M
rz 1837 in London.
DTheodore Dreiser (1871 bis 1945)
Einer der gr
ten Romanciers seiner Zeit.
Dreiser, Sohn eines rheinischen H
ttenverwalters, der in die Vereinigten Staaten ausgewandert war, wurde am 27. August 1871 in Terre Haute, Indiana, geboren und wuchs in
rmlichen Verh
ltnissen auf. Anfangs als Journalist t
tig, stie
sein 1900 ver
ffentlichter Roman "Schwester Carry" auf solch emp
rende Kritik, da
sein Verleger das Buch zur
ck ziehen mu
Elf jahre sp
ter schilderte er in "Jenny Gerhardt" den Kampf einer Frau gegen die brutale, eigenn
tzige Gesellschaft. Auch seine folgenden Werke, "Der Finanzier" (1912) und "Der Titan" (1914), entbl
ten in schonungsloser Sozialkritik das Idealbild der amerikanischen Gesellschaft.
Sein Hauptwerk, "Eine amerikanische Trag
die" (1925), nach einem authentischen Mordfall geschrieben, warf die Frage nach Schuld und S
hne, Verbrechen und Reue auf; es wurde in eine Reihe mit Dostojewskis Meisterwerken gestellt.
Dreiser, heute etwas in Vergessenheit geraten, starb am 28. Dezember 1945 in Los Angeles.
)DRaoul Dufy (1877 bis 1953)
Einer der vielseitigsten K
nstler der 1. H
lfte des 20. Jahrhunderts.
Dufy, am 3. Juni 1877 in Le Havre geboren, studierte 1892-1900 an der dortigen Kunstschule und ging dann nach Paris, wo er mit Henri Matisse und Georges Rouault die Ecole Nationale Sup
rieure des Beaux Arts besuchte. In seiner Malerei folgte eine kurze impressionistische Phase, doch unter dem Eindruck des Matisse-Bildes "Luxe, Calme et Volupt
" wandte er sich dem Fauvismus zu. Sp
ter schlo
er sich den Kubisten an, deren Gestaltungsprinzipien jedoch wenig mit seinem heiteren, von der Farbe bestimmten Stil harmonierten. In diesen Jahren begann Dufy mit Stoffentw
rfen, die er f
r den Modesch
pfer Poiret und den Lyoner Textilk
nig Bianchini anfertigte, widmete sich der Graphik und gestaltete Wandbilder, Tapisserien, Keramiken, B
hnenbilder, aber stets blieb er der Malerei treu.
Sein bedeutendstes Werk ist das 600 Quadratmeter gro
e Wandbild "Elektrizit
t", das er f
r die Pariser Weltausstellung von 1937 schuf. Am 23. M
rz 1953 starb Dufy in Forcalquier.
BDFran
ois Duvalier (1907 bis 1971)
Der brutale Diktator lie
sich "Papa Doc" nennen.
Duvalier wurde am 14. April 1907 in Port-au-Prince geboren. W
hrend seines Medizinstudiums schlo
er sich der "Action nationale" an, die einen "schwarzen Nationalismus" propagierte. Als angesehener Arzt stieg er 1946 zum Leiter der
ffentlichen Gesundheitsbeh
rde auf und war 1947-49 Minister f
r Arbeit und Gesundheitswesen.
1957 wurde er zum Pr
sidenten gew
hlt, weil die Bev
lkerung sich von ihm soziale Reformen erhoffte. Doch Duvalier baute vor allem seine Macht aus, errichtete eine Privatmiliz, der zur Unterdr
ckung politischer Gegner jeder Terror erlaubt war. Um im Amt zu bleiben, manipulierte er 1961 die Wahlen. Die USA stoppten daraufhin ihre Haiti-Hilfe, und der Vatikan exkommunizierte ihn wegen Verfolgung der Geistlichkeit.
Obwohl er au
enpolitisch isoliert war, festigte er seine Macht. 1964 wurde er zum Pr
sidenten auf Lebenszeit gew
hlt. Bis zu seinem Tod am 21. April 1971 in Port-au-Prince stand er 17 Jahre lang an der Spitze des Staates, l
nger als jeder andere Diktator Haitis.
CGeorg IV August Friedrich
(1762 bis 1830)
Eine Heirat aus Geldschwierigkeiten.
Georg wurde am 12. August 1762 in London geboren. Der Prinz von Wales f
hrte ein ausschweifendes Leben als "Dandy" und heiratete 1785 heimlich die katholische Maria Fritzherbert. Die Ehe wurde jedoch f
r illegal erkl
rt, und da er Geldschwierigkeiten hatte, willigte der Prinz gegen Deckung seiner immens hohen Schulden 1795 in die Heirat mit der braunschweigischen Prinzessin Karoline ein.
Als er 1811 die Regierung f
r seinen geisteskranken Vater Georg III. Wilhelm Friedrich
bernahm, lie
er, trotz gegens
chlicher Auffassungen, dessen konservative Tory-Regierung im Amt. Er hatte, da die Stellung des K
nigs ohnehin geschw
cht war, wenig Anteil an der Politik.
Kurz vor seinem Tod (26.6.1830 auf Windsor Castle) stimmte er noch der Aufhebung der "Testakte" von 1673 zu, welche die Katholiken benachteiligt hatte.
FThomas Gainsborough (1727 bis 1788)
Der beliebteste Portraitmaler seiner Zeit in England.
Als j
ngstes von neun Kindern eines Wollh
ndlers kam Gainsborough am 14. Mai 1727 in Sudbury, Suffolk zur Welt und erlernte ab 1740 bei dem franz
sischen Illustrator Hubert Gravelot die Gravierkunst. Danach besuchte er die Privatakademie an der St. Martin
s Lane und kehrte 1745 in seine Heimatstadt zur
ck. Zu Beginn seines Schaffens standen Lanschaften im Vordergrund, die starken Einflu
der niederl
ndischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts verrieten.
1759 lie
er sich mit seiner Familie in dem vornehmen englischen Badeort Bath nieder, wo er zum begehrten Portraitisten der englischen Gesellschaft wurde. Hier entstand das Portrait der "Lady Howe", eines der sch
nsten Bildnisse Gainsboroughs, dessen zarte Farben und poetische Sensibilit
t an den franz
sischen Maler Jean Antoine Watteau erinnern.
ter orientierte sich Gainsborough st
rker an dem fl
mischen Maler Anthonis van Dyck, der ein Jahrhundert zuvor den englischen Hof portraitiert hatte. Ein Beispiel ist "Knabe in Blau" (um 1770). 1774 siedelte Gainsborough nach London
ber, wo er sich in kurzer Zeit eine hohe Stellung sicherte.
Er malte die Mitglieder des englischen K
nigshauses und der Aristokratie. Dabei entwickelte er die Eleganz, Leichtigkeit und Sensibilit
t seines Stils weiter. Ein H
hepunkt dieser Bilder, in denen die Wiedergabe von Lichteffekten und Stimmungen bereits ins 19. Jahrhundert weisen, ist "Der Morgenspaziergang" (1785).
Gainsborough starb am 2. August 1788 in London.
@Georg I. Ludwig (1660 bis 1727)
Der erste Hannoveraner auf dem englischen Thron.
Georg, der Sohn des Kurf
rsten Ernst August I. von Hannover und Sophies von der Pfalz, wurde am 7. Juni 1660 in Hannover geboren. Als Urenkel des Stuartk
nigs Jakob I. hatte er Ansp,
che auf den englischen Thron, da der "Act of Settlement" die katholische Linie der Stuarts von der Thronfolge ausschlo
Als das Tory-Ministerium unter Bolingbroke gemeinsam mit der kinderlosen K
nigin Anna Stuart mit dem Gedanken spielte, deren katholischen Halbbruder ins Land zu holen, gab es einen Staatsstreich, der sich durch den Tod Annas nur wenige Tage sp
ter von selbst erledigte.
Georg wurde 1714 englischer K
nig, die Tories gest
rzt ( ein Aufstand 1715 schlug fehl) und statt dessen den Whigs die Macht
berlassen., da Georg mangelnder Sprachkenntnisse wegen sich wenig um sein neues Land k
mmerte und vielmehr mit englischer Hilfe sein hannoveranisches Stammland um Bremen und Verden vergr
erte.
Am 22. Juni 1727 starb der K
nig von England, der England verlie
, so oft es ging, in Osnabr
bDGeorg II. August (1683 bis 1760)
Sah sich als F
rderer der Wissenschaft.
Georg, am 10. November 1683 auf Schlo
Herrenhausen bei Hannover geboren, folgte seinem Vater Georg I. Ludwig nach dessen Tod als Kurf
rst von Hannover und K
nig von Gro
britannien und Irland. Wie dieser lie
der in Deutschland erzogene Herrscher die Whig-Minister frei schalten und walten,
berlie
auch die Regierung in Hannover einem anderen: Gerlach A. von M
nchhausen.
sterreichischen Erbfolgekrieg stellte er sich auf die Seite Maria Theresias und errang 1743 bei Dettingen einen gl
nzenden Sieg
ber die Franzosen. Das B
ndnis mit Preu
en zu Beginn des Siebenj
hrigen Krieges 1756 ging er daher nur widerstrebend ein, doch die englischen Interessen zwangen ihn dazu.
r die Kolonialpolitik seines letzten Premierministers William Pitt des
lteren hatte er ebenfalls wenig Verst
ndnis. Vielmehr sah sich Georg August vor allem als F
rderer der Wissenschaft. So gr
ndete er das ber
hmte britische Museum in London, und auch die Gr
ndung der G
ttinger Universit
t geht auf seine Initiative zur
Er starb am 25. Oktober 1760 in London.
_CGermanicus (15 vor Christus bis 19)
Er wollte die Varus-Niederlage vergessen machen.
Gaius Iulius Caesar Germanicus, eine der wenigen sympathischen Gestalten des iulisch-claudischen Kaiserhauses, wurde 15 vor Christus als Sohn des Drusus geboren. Er heiratete die Augustus-Enkelin Agrippina die
ltere und wurde auf Gehei
des Augustus von seinem Onkel Tiberius adoptiert und zum
chsten Kaiser designiert.
Sein ehrgeiziger Plan, Germanien f
r Rom zur
ckzuerobern und die Niederlage des Varus zu r
chen, erwies sich in drei Feldz
gen (14-16) als undurchf
hrbar. Nach einer Reihe verlustreicher Prestigesiege rief ihn Tiberius ab und gestattete ihm einen gl
nzenden Triumph (17), bei dem er Thusnelda, die Gattin des Arminius, mitf
hrte.
Zwei Jahre sp
ter starb er v
llig unerwartet in seiner neuen Stellung in Syrien. Sein Tod l
ste allgemeine Trauer aus.
HGeorg III. Wilhelm Friedrich
(1738 bis 1820)
Durch sein absolutistisches Machtstreben verlor England die amerikanischen Kolonien.
Der am 4. Juni 1738 in London geborene Georg, Enkel Georgs II. August, folgte seinem Onkel nach dessen Tod auf dem Thron. Im Gegensatz zu seinen beiden Vorg
ngern war er in England aufgewachsen und erzogen worden. So f
hlte er sich weit mehr als diese dem Land verbunden und hatte au
erdem klare Vorstellungen von der Macht,
ber die ein K
nig verf
gen sollte.
Eine seiner ersten Amtshandlungen war es, Premierminister William Pitt den
lteren gegen den ihm genehmeren John S. Blute auszutauschen. Da die Staatskasse leer war, beendete Georg die Hilfszahlungen an Preu
en und beschleunigte so die Beendigung des Siebenj
hrigen Krieges, der allerdings einen Nebenkriegsschauplatz hatte: die amerikanischen Kolonien.
Im Frieden von Paris erhielt England unter anderem Louisiana und Florida. Durch Patronage und Bestechung ersetzte Georg die bisherigen herrschenden Cliquen in England durch ihm willf
hrige Personen und schuf sich im Parlament einen eigenen Kreis von Anh
ngern: "Die Freunde des K
nigs".
Sie "unterst
tzten" auch seine absolutistische Politik - und die konnte es nicht zulassen, da
den Kolonien gr
ere Selbstbestimmung zukam. So beschwor er, im Einvernehmen mit den Bewohnern des Mutterlandes, die "Boston Tea Party", den ber
hmten Steuerprotest der Nordamerikaner, herauf, der schlie
lich zum Unabh
ngigkeitskrieg (1775-83) f
hrte.
Nach der Niederlage gelang es dann William Pitt dem J
ngeren, die Stellung des K
nigs entscheidend zu schw
chen und dem Parlament gegen
ber der Krone ein
bergewicht zu verschaffen. Nachdem sich bereits vorher Anzeichen von Geistesgest
rtheit bei Georg gezeigt hatten, fiel er 1811 endg
ltig in geistige Umnachtung, so da
seinem Sohn , dem sp
teren Georg IV August Friedrich, die Regierung
bertragen wurde.
1814 wurde dann das Kurf
rstentum Hannover in ein K
nigreich umgewandelt. Der erste K
nig von England und Hannover starb am 29. Januar 1820 auf Windsor Castle.
kCClemens August Graf Galen
(1878 bis 1947)
Der "L
we von M
nster".
Der mutige Gegner des Nationalsozialismus wurde am 16. M
rz 1878 in Dinklage geboren, 1904 zum Priester und 1933 zum Bischof von M
nster geweiht. Ein Jahr sp
ter ver
ffentlichte er eine Auseinandersetzung mit Alfred Rosenbergs "Mythos des 20. Jahrhunderts", und 1937 sorgte er f
r die sofortige Verbreitung der Enzyklika Pius XI. "Mit brennender Sorge".
In Predigten und Hirtenbriefen prangerte Galen nicht nur die kirchenfeindlichen Ma
nahmen der Nationalsozialisten, sondern auch die Euthanasie von Geisteskranken an. Nach Kriegsende trat er ebenso unerschrocken gegen
bergriffe der Besatzungsm
chte auf.
Er wandte sich gegen die These einer deutschen Kollektivschuld und bem
hte sich um den Aufbau einer neuen Gesellschaft. Kurz vor seinem Tod am 22. M
rz 1947 in M
nster wurde er zum Kardinal ernannt.
DJohannes (Hans) Wilhelm Geiger
(1882 bis 1945)
Entwickelte Me
r radioaktive Strahlung.
Der am 30. September 1882 in Neustadt an der Weinstra
e geborene Physiker arbeitete nach dem Studium in M
nchen und Erlangen bei Ernest Rutherford im Manchester (1906-12). Hier schuf er im Teamwork auf dem Gebiet der Strahlenforschung vor allem die experimentellen Grundlagen f
r die Rutherfordsche Streuformel (f
r Alphateilchen mit metallischer Materie) und die empirische Basis der Geiger-Nuttall-Regel.
1912 wurde Geiger Laboratoriumsleiter an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin. 1925 erfand er mit Walter Wilhelm Bothe den nach ihm benannten Spitzenz
hler. Im gleichen Jahr zum Professor f
r Physik in Kiel ernannt, entwickelte er bald (1928) mit seinem Sch
ler Wilhelm M
ller das Z
hlrohr, das heite in verschiedenen Versionen gefertigt wird und weitgef
cherte Anwendung findet.
1929 ging Geiger nach T
bingen, 1936 als Professor an die Technische Hochschule in Berlin. Eine schwere Krankheit zeichnete seit 1943 den durch die Hughes-Medaille der Royal Society (London) geehrten Physiker bis zu seinem Tode am 24. September 1945 in Potsdam.
EGeorg Gottfried Gervinus
(1805 bis 1871)
rte zu den "G
ttinger Sieben".
Gervinus, geboren am 20. Mai 1805 in Darmstadt, war zunchst Kaufmann und wurde dann Historiker. Nachdem er Dozent in Heidelberg gewesen war, nahm er 1836 eine Professur in G
ttingen an. Hie geh
rte er zu den "G
ttinger Sieben", jenen Professoren, die K
nig Ernst August von Hannover
ffentlich des Verfassungsbruches bezichtigten, und wurde mit ihnen 1837 des Amtes enthoben.
Zwischen 1835 und 1842 erschien dann seine "Geschichte der deutschen Nationalliteratur", in der er erstmals Dichtung im Zusammenhang mit der geschichtlichen Entwicklung darstellte. Ab 1844 lehrte er wieder in Heidelberg und gab 1847 die "Deutsche Zeitung" heraus, ein Organ der gem
igten preu
ischen Liberalen.
Als solcher war er 1848 f
r kurze Zeit Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, zog sich nach dem Scheitern der Revolution jedoch aus der Politik zur
ck. Als er 1853 seine "Einleitung in die Geschichte des 19. Jahrhunderts" ver
ffentlichte, die die Zukunftsvision eines f
deralistischen und demokratischen Zeitalters entwarf, wurde ihm wegen Hochverrats der Proze
gemacht und die Lehrerlaubnis entzogen.
Daraufhin arbeitete Gervinus bis zu seinem Tod am 18. M
rz 1871 als Privatgelehrter in Heidelberg.
BAntoni Gaudi (1852 bis 1926)
Der Meisterarchitekt des spanischen Jugendstils.
Antoni Gaudi y Cornet wurde am 25. Juni 1852 in Reus geboren. Der Katalane schuf mit dem als neukatalanisch bezeichneten Architekturstil unter Verwendung von Elementen des Mud
jarstils und des Churriguerra-Stils eine eigenwillige und unverwechselbare Variante zum mitteleurop
ischen Jugendstil.
Charakteristisch hierf
r sind vegetabile, ornamentale Durchgestaltung und von der Plastik abgeleitete Formerfindung. Von seiner Originalit
t zeugen zahlreiche H
userfassaden in Barcelona und Tarragona. Ein Denkmal setzte er sich mit der 1883 begonnenen und bis heute nicht vollendeten monumentalen Kathedrale "Sagrada Familia" in Barcelona.
Er starb am 1. Juni 1926 in Barcelona.
DFStefan George (1868 bis 1933)
Der einflu
reichste deutsche Symbolist.
Der Sohn eines Weinh
ndlers, geboren am 12. Juli 1868 in B
desheim bei Bissingen, lernte auf seinen Reisen durch Europa (1888-91) in Paris den Kreis der franz
sischen Symbolisten mit Rimbaud, Verlaine und Mallarm
kennen und traf 1891 in Wien mit dem von ihm hochverehrten Hugo von Hofmannsthal zusammen.
Ab 1900 zog er sich aus der
ffentlichkeit zur
ck und baute fortan an seinem eigenen, auf geistiger F
hrerschaft und elit
rem Kunstbegroff fu
enden Mythos, in dem ihn seine Freunde, die er gleich J
ngern im sogenannten George-Kreis um sich scharte, noch best
rkten.
Auch die von ihm ins Leben gerufenen "Bl
tter f
r die Kunst" (1892-1919) waren zun
chst nur f
r diesen ausgew
hlten Kreis, dem zeitweise Dichter wie Dauthendey und Hofmannsthal, Literaturhistoriker- und wissenschaftler wie Gundolf und auch Graf Stauffenberg angeh
rten, bestimmt.
Seine k
hle und formstrenge Lyrik ver
ffentlichte er meist als Privatdruck. Die B
nde "Das Jahr der Seele" (1897), "Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod" (1900), "Der siebte Ring" (1907) und "Der Stern des Bundes" (1914) gingen jedoch in ihrer allm
hlichen Hinwendung vom
sthetischen zum Ethischen bald
ber das "L
art pour l`art" der Symbolisten hinaus.
Georges elit
res geistiges "F
hrertum" und seine entschiedene Ablehnung der "Elendsliteratur" des Naturalismus machten ihn ungewollt f
r die Nationalsozialisten interessant. Er floh jedoch vor den staatlich verordneten Feiern zu seinem 65. Geburtstag nach Minusio bei Locarno, wo er am 4. Dezember 1933 starb.
FHeinrich Reichsfreiherr von Gagern
(1799 bis 1880)
Der Pr
sident der Frankfurter Nationalversammlung.
Gagern, am 20. August 1799 in Bayreuth geboren, entstammte einer bekannten Politikerfamilie. Als 16j
hriger k
mpfte er in der Schlacht bei Waterloo, geh
rte w
hrend seines Studiums in Heidelberg und Jena zu den Gr
ndern der "Allgemeinen Deutschen Burschenschaft", trat dann in den hessischen Staatsdienst ein, den er als Anh
nger der Gewaltenteilung jedoch verlie
, als er 1832 in den Landtag gew
hlt wurde, wo er 1837 der Sprecher der Liberalen wurde.
Ein Jahrzehnt lang zog er sich zur
ck, wurde erneut in den Landtag gew
hlt und
bernahm bei Ausbruch der Revolution 1848 die Regierungsgesch
fte in Hessen-Darmstadt. Am 19. Mai w
hlte ihn die Frankfurter Nationalversammlung zu ihrem Pr
sidenten.
Gagern vertrat eine gem
igte Linie, f
r die die Einigung Deutschlands an erster Stelle stand, und setzte die Ernennung Erzherzog Johanns von
sterreich zum Reichsverweser und seinen eigenen Verfassungsentwurf durch, was als "k
hner Griff" in die Geschichte einging. Als der Plan eines Staatenbundes scheiterte, pl
dierte er, inzwischen Leiter des Reichsministeriums, f
r die kleindeutsche L
sung, doch die Ablehnung der Erbkaiserw
rde durch den preu
ischen K
nig machte diese Pl
ne zunichte.
Gagern trat 1849 zur
ck und unterst
tze fortan die preu
ische Unionspolitik, stellte sich aber nach 1862 auf die Seite
sterreichs, da er nun die gro
deutsche L
sung favorisierte. Von 1864 bis 1872 hessischer Gesandter in Wien, starb er am 22. Mai 1880 in Darmstadt.
CJohann Tserclaes Graf von Tilly
(1559 bis 1632)
nderungen verdunkelten seinen Feldherrenruhm.
Magdeburg brannte. Vier Tage lang hatten die Truppen der Katholischen Liga im Mai 1631 die Stadt gepl
ndert und terrorisert, ehe sie Feuer legten. Erlaubt hatte die Blutorgie ihr Generalissimus Johann Graf von Tilly, Brabanter des Jahrgangs 1559 und seit 1598 in kaiserlichen Diensten.
In den T
rkenkriegen bew
hrt und als Reorganisator des bayrischen Heers erfolgreich, erhielt Tilly 1610 das Kommando
ber die katholischen Streitkr
fte, besiegte 1620 den "Winterk
nig" Friedrich V. von der Pfalz am Wei
en Berg, schlug die protestantischen Truppen 1622 bei Wimpfen und den D
nig Christian IV. bei Lutter 1626, vertrieb mit Wallenstein die D
nen endg
ltig und fand erst in Gustav II. Adolf von Schweden bei Breitenfeld 1631 seinen Meister.
Am 30. April 1632 starb Tilly, ber
hmt als Feldherr, ber
chtigt als
berharter Sieger, an einer Verwundung aus der verlorenen Schlacht bei Rain am Lech.
CECarl Friedrich Gau
(1777 bis 1855)
Er wurde "F
rst der Mathematik genannt".
Der Mathematiker, Physiker und Astronom, am 30. April 1777 in Braunschweig geboren, galt als mathematisches Wunderkind. Dank eines Stipendiums des Herzogs von Braunschweig konnte er das Collegium Carolinum besuchen und ab 1795 an der G
ttinger Universit
t studieren.
Seine 1801 ver
ffentlichten "Disquisitiones arithmeticae" wurden zum grundlegenden Werk der Zahlentheorie. Im selben Jahr erregte Gau
besonderes Aufsehen, als dem Astronom Olbre an einer von ihm vorausberechneten Stelle die Wiederauffindung des Planetoiden Ceres gelang.
Seine Methoden zur Bahnberechnung von Himmelsk
rpern legte Gau
, seit 1807 Professor in G
ttingen, in seinem astronomischen Hauptwerk "Theoria motus corporum coelestium" (1809) dar, das der theoretischen Astronomie v
llig neue M
glichkeiten er
ffnete. Seine 1827 ver
ffentlichten "Disquisitiones circa superficies curvas" begr
ndeten das mathematische Teilgebiet der Differentialgeometrie.
In sp
teren Jahren widmete sich Gau
zusammen mit dem Physiker Wilhelm Weber der Erforschung des Erdmagnetismus. Gemeinsam konstruierten sie 1833 einen elektromagnetischen Telegraphen, der jedoch nicht weiterentwickelt wurde. Gau
starb am 23. Februar 1855 in G
ttingen. Ein Jahr nach seinem Tod pr
gte man ihm zu Ehren eine Gedenkm
lEFlorian Geyer (um 1490 bis 1525)
Landsknechtsf
hrer und gescheiterter Rebell.
Florian Geyer, der Sohn eines beg
terten fr
nkischen Reichsritters, wurde um 1490 in Giebelstadt/ Ochsenfurt geboren. Er diente zun
chst 1519 im Heer des Schw
bischen Bundes als Landsknechtsf
hrer gegen Herzog Ulrich von W
rttemberg und G
tz von Berlichingen.
Von 1519-23 stand er als Truppenf
hrer im Dienst des Hochmeisters Albrecht von Preu
en, f
r den er in diplomatischer Mission die H
fe Europas besuchte. Er wurde ein
berzeugter Anh
nger Luthers und
bernahm bei Ausbruch des Bauernkrieges 1525 die F
hrung der aufst
ndischen Bauern.
Es gelang ihm als Unterh
ndler mehrere kleinere St
dte, unter anderem Rothenburg ob der Tauber, zu gewinnen. Er f
hrte Verhandlungen mit W
rzburg und dem Markgrafen Casimir von Brandenburg. Sein Ziel im Kampf gegen das Landesf
rstentum war eine auf Bauern- und B
rgertum gegr
ndete Reichsreform, vor allem die Beseitigung der geistlichen und adligen Vorrechte mit dem Evangelium als moralischer Grundlage.
Er vermochte sich bei den radikalisierten Bauern mit seiner gem
igten Anschauung jedoch nicht durchzusetzen. Nach der Niederlage der Bauern in der Entscheidungsschlacht bei Ingolstadt in Unterfranken und K
nigshofen, an der er nicht teilnahm, wurde er am 10. Juni 1525 von einem Knecht seines Schwagers Wilhelm von Grumbach in Rimpar bei W
rzburg erschlagen.
@Alberto Giacometti (1901 bis 1966)
Er war gepr
gt von der existentialistischen Weltanschauung.
Der am 10. Oktober 1901 als Sohn des neoimpressionistischen Malers Giovanni Giacometti in Stampa (Graub
nden) geborene Bildhauer und Maler besuchte 1919-20 die Kunstgewerbeschule in Genf, fand jedoch an der akademischen Ausbildung keinen Gefallen. Die folgenden zwei Jahre reiste er durch Italien, bevor er 1922 nach Paris ging, wo er sich an der Acad
mie de la Grande Chaumi
re einschrieb und bei dem Bildhauer Antoine Bourdelle studierte
Er zeichnete viel nach der Natur, wandte sich jedoch vor allem der Bildhauerei zu. Als er Ende der 20er Jahre mit der surrealistischen Bewegung in Ber
hrung kam, entwickelte er in seinen Plastiken eine phantastische Formwelt, wie in seiner Raumkonstruktion "Palast um vier Uhr morgens" oder "Aufgeh
ngter Ball" (1930/31).
Bis 1936 geh
rte Giacometti zur Surrealistengruppe. In den folgenden Jahren fand er zu seinem pers
nlichen Stil der
ngerten Figuren und K
pfe, die seinen Arbeiten, Bildern und Plastiken einen entmaterialisierten, vergeistigten Ausdruck gaben.
Entscheidend wurde f
r Giacometti 1940 die Begegnung und Freundschaft mit Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Die plastischen Arbeiten wurden immer fragiler, die in Grau-Wei
nen gehaltenen Bilder und Zeichnungen immer sensibler. Seine Arbeiten wurden, wie in "La clairi
re" (Die Lichtung", 1950) zum Ausdruck der Verlorenheit und Einsamkeit des Menschen.
Die Kriegsjahre verbrachte Giacometti in Genf, kehrte jedoch 1946 nach Paris zur
ck. 1951 schlo
er Freundschaft mit dem irischen Dramatiker Samuel Beckett, und 1962 erhielt er den gro
en Preis f
r die Skulptur der Biennale Venedig. Am 12. Janaur 1966 starb der K
nstler in seiner Schweizer Heimat in Chur. Sein graphisches Hauptwerk "Paris sans Fin" erschien posthum 1969.
qDAndr
Gide (1869 bis 1951)
gte das geistige Gesicht Frankreichs im 20. Jahrhundert.
Gide war Meister aller literarischen Formen, doch sein Leitthema war in Drama und Roman die Suche nach dem Sinn des Lebens. "Ich will wissen, wozu ich lebe", schrieb er in "Les Fuxmonnayeurs" (Die Falschm
nzer, 1926) beschrieb der am 22. November 1869 in Paris geborene Schriftsteller seine strenge puritanische Erziehung.
In seiner fr
hen Periode sah sich Gide als Symbolist und stellte seine inneren Konflikte in Tagebuchform dar: "Les cahiers d
Walter" (Tageb
cher, 1891). Die Werke des mittleren Alters reflektieren die Spannung zwischen Hingabe und Lebensrausch (in "L
immoraliste", 1902) und einem asketischen Verzicht (in "La symphonie pastorale", 1919).
In seinem Sp
twerk sprach er im Theaterst
ck "Oedipe" (1931 davon, da
der Mensch nicht nur sein Gl
ck suchen solle, sondern auch f
r das Gl
ck der anderen verantwortlich ist. Gide starb am 19. Februar 1951 in Paris. Er gilt als Klassiker der franz
sischen Literatur, weil er mit einfacher und klarer Sprache eine authentische Darstellung der gro
en existentiellen Probleme fand.
DWilliam T. Tilden (1893 bis 1930)
Der erste Star des wei
en Sports.
Als im Jahr 1953 die f
hrende Sportzeitung in Europa, die in Paris erscheinende "L
Equipe", die Frage nach dem besten Tennisspieler aller Zeiten stellte und sie gleich selbst beantwortete, hielt sich die
berraschung in Grenzen. Zu sehr hatte ein Mann die Tennisszene
ber einen l
ngeren Zeitraum beherrscht, als da
ein anderer in Frage gekommen w
William T. Tilden, geboren am 10. Februar 1893 in Germantown, Pennsylvania, wurde schon zu seiner aktiven Zeit nur "Big Bill" genannt - und das zu Recht. Er gewann 1920 als erster Amerikaner in Wimbledon, wiederholte diesen Sieg ein Jahr sp
ter - um dann seine Gegner wissen zu lassen, da
sie sich schon
ber den gro
en Teich begeben m
ten, wenn sie beweisen wollten, sie seien besser als er.
Diesen Beweis konnte in den n
chsten Jahren keiner liefern, denn bei den Internationalen US-Meisterschaften gewann er 1920-25 ununterbrochen die Einzelkonkurrenz, ehe er 1929 zum siebtenmal diesen Titel holte. William T. Tilden, der erst 1930 wieder im Mekka des Tennissports, in Wimbledon, antrat (und gewann), starb am 5. Juli 1953 in Los Angeles.
@DTiglatpileser III. (745 bis 727 vor Christus)
Er machte das neuassyrische Reich zur Weltmacht.
Nach einer Milit
rrevolte in Nimrud-Kalach im Jahre 745 vor Christus bestieg er den Thron, nannte sich programmatisch nach dem Begr
nder des neuassyrischen Reichs Tiglatpileser und baute Assyrien zur Weltmacht aus. Tiglatpileser III. f
hrte nach allen Himmelsrichtungen hin Krieg.
733/32 eroberte er Israel und Damaskus, dehnte das assyrische Reich im S
den bis nach Jemen aus, dr
ngte im Norden das Reich von Urartu zur
ck, besiegte die V
lkerschaften im Nordiran und machte Babylonien zur assyrischen Provinz.
Im Kultzentrum des babylonischen Gottes Marduk lie
er sich im selben Jahr noch einmal kr
nen und bestieg mit dem Namen Pulu den Thron als K
nig von Sumer und Akkad. In den eroberten Gebieten setzte er eine straffe Regierung durch Statthalter ein.
Widerspenstige V
lkerst
mme wurden umgesiedelt, als Reichssprache galt das Aram
ische. Die Durchschlagskraft seiner Armee erh
hte er durch Einf
hrung des schweren Dreimannstreitwagens. Seine Regierungszeit endete 727 vor Christus.
}DGiovanni Battista Tiepolo (1696 bis 1770)
Der letzte Virtuose der barocken Deckenmalerei.
Der am 5. M
rz 1696 geborene Venezianer war der bedeutendste Freskomaler des 18. Jahrhunderts. Er schuf zwar auch eine Reihe von Altarbildern und profanen Gem
lden, seine eigentliche Leistung aber sind die Decken- und Wandmalereien in Kirchen und Pal
sten.
Seine Vorbilder waren Tizian und Tintoretto, Piazzetta und Sebastiano Ricci. Mit schier unglaublicher Sicherheit und virtuoser K
nnerschaft bew
ltigte er selbst monumentale Fl
chen. Zu seinen Meisterwerken z
hlen Fresken in der Colleoni-Kapelle in Bergamo, in Venedig, Mailand und der Villa Valmarana bei Vicenza.
Den H
hepunkt seines Schaffens stellen jedoch die Fresken im Treppenhaus und im Kaisersaal der W
rzburger Residenz dar: eine Apotheose des F
rstbischofs inmitten der damals bekannten vier Erdteile sowie Darstellungen aus der mittelalterlichen Geschichte (1751-53).
Auf Einladung Karls III. arbeitete er ab 1761 im k
niglichen Schlo
in Madrid. Dort starb er am 27. M
rz 1770. Seine beiden S
hne, Domenico und Lorenzo, vermochten die absolute Meisterschaft des Vaters nicht zu erringen.
CThutmosis III. (ca. 1490 bis 1426 vor Christus)
Unter ihm erlangte das Pharaonenreich seine gr
te Ausdehnung.
Der Sohn Thutmosis II. stand nach dem Tod seines Vaters (1490 vor Christus) unter der Regentschaft seiner Stiefmutter Hatschepsut. Als er 1468 endlich die Alleinherrschaft
bernehmen konnte, ging er mit gro
er Energie daran, die von seiner Vorg
ngerin vernachl
ssigte
ere Machtstellung
gyptens zu festigen und auszubauen.
Insgesamt 17 Feldz
ge unternahm er nach Asien, und im S
den dehnte er die
gyptische Herrschaft bis zum 4. Nilkatarakt aus. Kriegsbeute und Tribute aus den eroberten L
ndern, vor allem Gold aus Nubien f
llten die Schatzh
user des Pharao und erlaubten eine rege Baut
tigkeit.
Inschriften im "Annalensaal" des Tempels von Karnak berichten ausf
hrlich von den Kriegstaten des Herrschers. Seinem streng milit
risch erzogenen Sohn und Nachfolger Amenophis II. hinterlie
er 1426 vor Christus ein
gyptisches Imperium von bis dahin unbekannter Gr
CThukydides (ca. 460 bis 400 vor Christus)
Die Geburt der kritischen Geschichtsschreibung.
Der bedeutendste Geschichtsschreiber des klassischen Griechenland wurde zwischen 460 und 455 vor Christus geboren. Als athenischer Stratege von 424 scheiterte er im Krieg um das thrakische Amphibolis und wurde in Abwesenheit verbannt. Aus der Entfernung verfa
te er nun seine ber
hmte "Geschichte des Peleponnesischen Krieges", den er als das gewaltigste Ereignis seiner Zeit ansah.
Das bis zu den Ereignissen des Jahres 411 reichende Werk zeichnet sich durch seine Materialf
lle und in seiner Darstellung auf Objektivit
t und rationale Erkl
rung der Vorg
nge besonderen Wert legte. Der Begr
nder der wissenschaftlichen politischen Geschichtsschreibung starb um 400 vor Christus.
DBertel Thorvaldsen (1768 bis 1844)
Einflu
reicher d
nischer Bildhauer des Klassizismus.
Thorvaldsen wurde am 13. November 1768 in Kopenhagen geboren. Er studierte an der dortigen Akademie und ging 1796 als Stipendiat nach Rom, wo er bis 1838 blieb. In seinem Schaffen war die Antike alleniges Vorbild und einzige Inspirationsquelle. Er schuf Marmorplastiken mit Themen aus der antiken Mythologie, die sich durch klare Umri
formen und eine idealisierte Gesichtsbildung auszeichnen.
Ruhe, Harmonie, klassische Sch
nheit war sein Anliegen, die Gefahr lebloser Formelhaftigkeit und Erstarrung konnte er dabei nicht immer ausschlie
en. Seine Formstrenge begeisterte die Zeitgenossen, in ganz Europa hatte er gro
e Auftr
ge. Er schuf Denkm
ler bedeutender Pers
nlichkeiten (Schillerdenkmal in Stuttgart, Reiterdenkmal Maximilians I. in M
nchen, Grabdenkmal Pius VII. in St. Peter in Rom).
hmt ist auch seine Christusfigur in der Kopenhagener Frauenkirche, mit der er das Christusbild des 19. Jahrhunderts pr
gte. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Thorvaldsen in Kopenhagen. Er finanzierte einen Museumsbau f
r seine Werke, die er dem d
nischen Staat vermachte.
Er starb am 24. M
rz 1844 in Kopenhagen.
BThomas von Kempen (ca. 1380 bis 1471)
Versenkte sich in die Tiefen der Seele.
Thomas Hamerken, um 1380 in Kempen geboren, besuchte 1392 die Schule der "Br
der vom gemeinsamen Leben" in Deventer und trat 1399 in das Kloster der Augustiner-Eremiten auf dem Agnetenberg bei Zwolle ein, wo er bis zu seinem Tod (25.7.1471) lebte.
Er wirkte als Seelsorger, Novizenmeister und geistlicher Schriftsteller. Neben einer Chronik seines Klosters, einer Biographie des Mystikers Gerhard Groot und religi
sen Betrachtungen wird Thomas von Kempen auch die wirkungsm
chtigste mystische Schrift der Literaturgeschichte, "De imitatione Christi" (Nachfolge Christi), zugeschrieben.
!CTheresia von Avila (1515 bis 1582)
Die Schutzpatronin Spaniens gilt als gr
te christliche Mystikerin.
Am 28. M
rz 1515 im kastilischen Avila geboren, kam Theresia nach dem Tod ihrer Mutter 13j
hrig ins Kloster der Augustinerinnen ihrer Heimatstadt und trat sechs Jahre sp
ter zu den Unbeschuhten Karmeliterinnen
ber. Durch Visionen best
rkt und von K
nig Philipp II. besch
tzt, betrieb sie gegen gro
e Widerst
nde die Reform ihres Ordens und errichtete 17 neue Kl
ster.
Ihre Autobiographie "Vida" (1661/62), ihre Briefe und mystischen Schriften ("Der Weg der Vollkommenheit", 1564-66; "Seelenburg", 1577) geh
ren zu den Klassikern der spanischen Sprache. Theresia starb am 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes.
Sie wurde 1622 heiliggesprochen und 1970 durch Papst Paul VI. zum Kirchenlehrer erhoben.
GJim Thorpe (1888 bis 1953)
Die sp
te Rehabilitierung eines au
ergew
hnlichen Athleten.
Die Leistung, die "Strahlender Pfad" 1912 bei den Olympischen Spielen in Stockholm zeigte und die ihm den Sieg im Zahnkampf einbrachte, h
tte auch noch 16 Jahre sp
ter, 1928 f
r die Goldmedaille in dieser Disziplin ausgereicht. Doch da durfte Jim Thorpe, Amerikaner indianischer Abstammung, geboren am 28. Mai 1888 in Prague, Oklahoma, schon l
ngst nicht mehr starten.
Denn schon kurz nach den Spielen in der schwedischen Hauptstadt sperrte ihn sein Verband auf Lebenszeit, weil er gegen seinen Amateurstatus versto
en hatte - Thorpe hatte f
r seine Teilnahme an einem Baseballmatch Geld erhalten (etwa 80 US-Dollar sollen es gewesen sein).
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erkannte ihm daraufhin mit Beschlu
vom 26. Mai 1913 seine zwei Goldmedaillen ab (Thorpe hatte auch den F
nfkampf gewonnen), um sie ihm fast 70 Jahre sp
ter, als die Amateurbestimmungen neu definiert wurden, wieder zur
ckzugeben.
Das geschah am 13. Oktober 1982, nachdem zuvor das Schicksal des Leichtathleten die
ffentlichkeit immer wieder bewegt hatte: Burt Lancaster spielte die Hauptrolle in dem Film "Der bronzene Mann", der das Leben des Jim Thorpe noch einmal erz
hlte, und 1979 lie
ein Abgeordneter den "Fall Thorpe" vor Kongre
und Senat diskutieren, mit dem Ergebnis, da
der Athlet mehr als 25 Jahre nach seinem Tod, der ihn am 28. M
rz 1953 in Lomita bei Los Angeles ereilt hatte, voll rehabilitiert wurde.
Das waren die Leistungen des nach Expertenmeinung besten Zehnk
mpfers aller Zeiten, mit denen er die Zuschauer in Stockholm begeistert hatte: Er sprintete die 100 Meter in 11,2 Sekunden, sprang 6,70m weit, stie
die Kugel auf 12,89 Meter,
berquerte im Hochsprung die Latte bei 1,87m, lief die 400 Meter in 52,2 Sekunden, schaffte die 100-Meter-H
rden in 15,6 Sekunden, lie
den Diskus auf 36,98 Meter segeln, sprang mit dem Stab 3,25 hoch, erreichte 45,70 Meter beim Speerwerfen und lief die abschlie
enden 1500 Meter in 4:40,1 Minuten.
BTheophanu (955 bis 991)
Deutsche Kaiserin aus byzantinischem Geschlecht.
Die Tochter des byzantinischen Kaisers Romanos II. kam um 955 zur Welt. 972 verheiratete sie dessen Nachfolger Johannes I. Tzimiskes mit dem Sohn Ottos des Gro
en, der 973 als Otto II. den Thron bestieg. Theophanu brachte byzantinisches Kulturgut an den deutsch-s
chsischen Kaiserhof und
bte auf ihren Gemahl gro
en Einflu
aus.
Als dieser 983 starb, lenkte sie die Regierungsgesch
fte als Regentin f
r ihren unm
ndigen Sohn Otto III., den sie mit Hilfe des Erzbischofs Willingis von Mainz auf sein k
nftiges Herrscheramt vorbereitete. Sie starb am 15. Juni 991 zu Nimwegen.
DThomas Becket (1118 bis 1170)
rtyrer f
r die "Ehre Gottes".
Am 21. Dezember 1118 als Sohn eines Kaufmanns in London geboren, studierte Becket in Paris, Bologna und Auxerre Theologie und Recht, wurde Kanzler, Berater und enger Freund Heinrichs II. und 1162 Erzbischof von Canterbury. Gegen den Willen des K
nigs legte er das Kanzleramt nieder und verfocht fortan unerbittlich kirchliche Rechte und p
pstliche Interessen. 1164 kam es zum Bruch mit dem K
nig, nachdem dieser in der Konstitution von Clarendon die volle Schiedsgewalt
ber den Klerus beanspruchte.
Becket floh nach Frankreich und konnte erst 1170 wieder nach Canterbury zur
ckkehren. Er ging jedoch weiterhin streng gegen k
nigstreue Bisch
fe vor, so da
dem K
nig eine
erung entfuhr, die von vier Rittern als Mordauftrag verstanden wurde. Sie erschlugen den Erzbischof am 29. Dezember 1170 w
hrend des Gottesdienstes in der Kathedrale von Canterbury. Drei Jahre danach wurde er heiliggesprochen, und Heinrich II. leistete an seinem Grab
ffentliche Abbitte.
DThomas von Aquin (1225 bis 1274)
Er schuf die gro
e philosophisch-theologische Synthese der Scholastik.
Der um 1225 in Roccasecca bei Aquino geborene Thomas z
hlt zu den herausragenden Gelehrten der Kirchen- und Philosophiegeschichte. Seine Ausbildung erhielt er im Benedektinerkloster Monte Cassino und an der Universit
t Neapel. 1243 wurde er Dominikanerm
nch und folgte Albertus Magnus als Sch
ler nach Paris und K
Er lehrte 1252-59 in Paris, dann in Orviento, Viterbo und Rom. Seit 1269 wieder in Paris, wurde er 1272 durch seinen Orden nach Neapel berufen. Thomas starb am 7. M
rz 1274 auf dem Weg zum Konzil von Lyon im Kloster Fossanuova bei Terracina. 1323 wurde er heiliggesprochen und 1567 zum Kirchenlehrer erhoben.
Thomas setzte die von seinem Lehrer Albertus Magnus eingeleitete R
ckwendung zu Aristoteles fort, griff aber auch platonische, augustinische und neuplatonische Gedanken auf. Die Einheit seines Systems ist darin begr
ndet, da
alle Einzels
tze auf wenige Grundprinzipien zur
ckgef
hrt werden.
Neben seinem Hauptwerken "Summe der Theologie" (1266-73) und "Summe gegen die Heiden" (1261-64) verfa
te er Kommentare zu Aristoteles, Boethius und Dionysios Areopagita.
CAdolphe Thiers (1797 bis 1877)
Sein Motto war: "Der K
nig regiert, aber er herrscht nicht."
Der Jurist Thiers, am 14. April 1797 in Marseille geboren, engagierte sich schon fr
r einen konstitutionellen Liberalismus gegen das absolute K
nigtum Karls X. Nach der Julirevolution 1830 trat er unter dem B
rgerk
nig Louis Philippe mehrmals als Minister und 1836 und 1840 als Ministerpr
sident in Erscheinung, ferner als Herausgeber des liberalen "Le National".
Beim Staatsstreich Napoleons III. verhaftet und bis 1852 verbannt, wurde Thiers 1863 erneut Abgeordneter und nach dem Zusammenbruch des Zweiten Kaiserreiches 1871 zum ersten Pr
sidenten der Dritten Republik gew
hlt. 1873 zwang eine klerikal-monarchistische Mehrheit Thiers zum R
cktritt.
Er starb am 3. September 1877 in Saint-Germain-en-Laye. Als Geschichtsschreiber trat er durch zwei vielb
ndige Werke
ber die Franz
sische Revolution und die napoleonische Zeit hervor.
@Theophrast von Eresos (371 bis 287 vor Christus)
Nachfolger von Aristoteles.
Tyrtamos war der eigentliche Name des um 371 vor Christus in Eresos auf Lesbos geborenen Philosophen Theophrast ("Der g
ttlich Redende"). Er scp
sich einem Philosophenzirkel im kleinasiatischen Assos an und kam in engen Kontakt zu Aristoteles, dem er auf Reisen nach Lesbos (345-43), Makedonien und Athen (335) folgte.
Der intelligente, arbeitsame Leiter der aristotelischen "Peripatetischen Schule" (ab 322/21) soll im Laufe seines Lebens
ber 2.000 Sch
ler gelehrt haben. Er hinterlie
eine gro
e Zahl logischer, metaphysischer und naturwissenschaftlicher Schriften, die nur zum Teil erhalten geblieben sind.
Vor allem seine systematische Darstellung der Pflanzen ("Historia plantarum", "Causae plantarum") wurde immer wieder benutzt. Am bekanntesten aber wurde seine kleine psychologische Abhandlung "Charaktere". Theophrast war Systematiker und Empiriker, kritisch gegen
ber Aristoteles Raum- und Bewegungslehre und Gegner ungehemmter Spekulation.
Er starb nach 65j
hriger Lehrt
tigkeit 287 vor Christus in Athen.
BTertullian (160 bis ca. 220)
Der erste christliche Autor, der lateinisch schrieb.
Quintus Septimius Tertullianus, geboren um 160 nach Christus in Karthago und dort um 220 nach Christus gestorben, stammte aus Karthago in Afrika und gilt als der erste lateinisch schreibende Kirchenschriftsteller. Er verfa
te mehrere Werke, in denen er den Gnostizismus angriff, die Trinit
ts- und Erbs
ndenlehre formulierte und dogmatische Elemente einflocht, die ihn der katholischenKirche entfremdeten, worauf er sich dem Montanismus zuwandte.
Richter Adrian Ludwi
Roosevelt Franklin D
Sacharow Andrej
Schleiermacher Fried
Schopenhauer Arthur
Scipio der
ltere
Sethos I.
Silesius Angelus
Spee Friedrich
Swift Jonathan
lmann Ernst
Tintoretto
Tussaud Marie
Verdi Guiseppe
Viktoria Adelaide Ma`l
Watteau Jean-Antoinep2
Wittgenstein Ludwig
Stresemann Gustav
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Wittgenstein Ludwig
Melville Herman
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Moltke Helmuth, Graf
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Papen Franz
Paul III.
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Philipp II. August
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Platen August Graf v
Pompadour Jeanne Ant
Ptolemaios II. Phila
Raffael Santi
Gregor I., der Gro
Guitry Sacha
Hammarskj
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Hatschepsut
Heinrich der Seefahr
Heinrich VII.
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Ho Chi Minh
Houssay Bernardo Alb
Hume David
Ignatius von Loyola
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Kneipp Sebastian
Magnus Albertus
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CTheokrit (ca. 310 bis 250 vor Christus)
Er besang die Welt der Hirten.
ber den Lebensweg des Dichters ist nur sehr wenig bekannt. Er wurde um 310 vor Christus in Syrakus geboren und f
hrte ein unstetes Wanderleben, das ihn nach S
ditalien, Alexandria und auf die Insel Kos f
hrte, wo er in verschiedenen Herrschern G
nner fand.
Der Meister des Hexameters begr
ndete die bukolische Dichtung, die aus einer st
dtischen Natursehnsucht heraus, ein idyllisches Landleben beschreibt. Diese stilisierten, jedoch keineswegs wirklichkeitsfremden Milieuschilderungen der sizilianischen Hirten wurde zum Vorbild f
r Vergils "Bucolica" und beeinflu
te die Sch
ferpoesie bis in die fr
he Neuzeit.
Auch schrieb Theokrit gr
ere epische Gedichte und Mimen aus der B
rgerwelt, die sich durch eine raffiniert einfache Kunstsprache und psychologisches Einf
hlungsverm
gen auszeichnen. Von den
berlieferten 31 Idyllen und 27 Epigrammen gelten einige als unecht.
Um 250 ist Theokrit vermutlich auf Kos gestorben.
CErnst Th
lmann (1886 bis 1944)
Der f
hrende Kopf der Kommunisten wurde zum Opfer der Nazis.
Der Lager-, Hafen- und Transportarbeiter, am 16. April 1886 in Hamburg geboren, schlo
sich bereits 1903 der SPD an und trat 1904 in die Gewerkschaft ein. Er geh
rte zum linken Parteifl
gel und wechselte 1917 in die USPD
ber. 1920 verschmolz Th
lmann den linken USPD Fl
gel mit der KPD.
Seit 1919 in der hamburgischen B
rgerschaft, war er ab 1924 Mitglied des Reichstages und F
hrer des Roten Frontk
mpferbundes. 1925 wurde er nach dem Sturz von Ruth Fischer Parteivorsitzender der Kommunisten, die er nach heftigen inneren Auseinandersetzungen auf die von Moskau bestimmte Linie festlegte.
1925 und 1932 kandidierte er ohne Erfolg bei den Wahlen zum Reichspr
sidenten. Im M
rz 1933 wurde Th
lmann von den Nationalsozialisten verhaftet und ohne Proze
nach elfeinhalb Jahren Einzelhaft am 18. August 1944 von der SS im Konzentrationslager Buchenwald ermordet.
%CThales von Milet (ca. 625 bis 545 vor Christus)
Einer der sieben Weisen.
Der griechische Philosoph und Mathematiker wurde um 625 vor Christus im kleinasiatischen Milet geboren und gilt als Begr
nder der milesischen Naturphilosophie, insbesondere des Hylozoismus, wonach Wasser das sch
pferische Urprinzip ist und nicht auf magisch-mytische Erkl
rungen zur
ckgegriffen werden mu
Neben anderen Naturph
nomenen (Magnetismus, Ebbe und Flut) besch
ftigte er sich auch mit der Sonnenfinsternis und sagte treffend eine f
r 585 vor Christus voraus. Ber
hmt und im Mathematikunterricht gef
rchtet ist Thales Lehrsatz: Rechte Winkel sind alle Winkel, deren Scheitel auf dem Halbkreis, dem Thaleskreis, liegen und deren Schenkel durch die Endpunkte eines Durchmessers gehen.
Thales starb um 546/45 vor Christus.
lDWilliam Makepeace Thackeray
(1811 bis 1863)
r ihn war die Welt ein "Jahrmarkt der Eitelkeiten".
geboren am 18.Juli 1811 in Kalkutta, studierte er zusammen mit Alfred Tennyson in Cambridge. Nach einer gr
eren Reise durch Europa, w
hrend der er auch Goethe in Weimar besuchte, wurde er Anwalt in London. 1833 verlor er jedoch sein betr
chtliches Verm
gen und arbeitete in den darauf folgenden Jahren als Journalist und Feuilletonist zuerst in Paris, dann in London, wo er in verschiedenen Zeitschriften mit parodistischen und satirischen Erz
hlungen hervortrat.
Ersten Erfolg erwarb er sich mit dem Roman "Die Memoiren des Junkers Barry Lyndon" (1814), bis er schlie
lich mit dem Fortsetzungsroman "Jahrmarkt der Eitelkeiten. Ein Roman ohne Held" (1847/48) den literarischen Durchbruch schaftte, in dem er als bissiger und witziger Erz
hler an die Tradition der englischen pikaresken Romane ankn
pfte.
Thackeray, der auch verschiedene Erz
hlungen und Gedichte verfa
te, starb am 24. Dezember 1863 in London. Mit seinen Romanen ist er neben Charles Dickens der wichtigste englische Schriftsteller der Mitte des 19. Jahrhunderts.
xEJohannes Tetzel (1465 bis 1519)
"Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt."
Tetzel, wurde um 1465 in Pirna bei Dresden geboren und trat 1489 in das Dominikanerkloster St. Pauli ein. Ab 1504 betrieb Tetzel Abla
handel: Den Gl
ubigen wurde gegen Zahlung eines Geldbetrages die Vergebung ihrer S
nden zugesagt. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts war dies streng geregelt gewesen, nur bestimmte S
nden konnten durch Geld und keinesfalls ohne t
tige Reue erlassen werden.
Als Rom jedoch immer mehr Geld f
r den Bau des Petersdomes ben
tigte, wurden diese Regeln nach und nach gelockert; schlie
lich konnte man auch Abl
sse f
r Verstorbene kaufen. Um seine von den Fuggern finanzierte
mterh
ufung vor dem Papst rechtfertigen zu k
nnen und au
erdem Geld in die eigene Tasche zu bekommen, beauftragte Albrecht von Brandenburg Tetzel mit dem Verkauf des "Jubil
umsablasses" f
r den Petersdom, den Papst Leo X. 1514 erneut ausgeschrieben hatte.
1517 hielt Tetzel sich in der Kirchenprovinz Magdeburg auf, wohin prompt auch die Wittenberger B
rger kamen, um sich statt durch echte Bu
e durch Geld von ihren S
nden zu befreien. Luther, Beichtvater vieler Wittenberger, bemerkte dies mit Bitterkeit; die 95 Thesen, die er als Reaktion darauf in Wittenberg anschlug, l
sten die Reformation aus.
Kurz vor Tetzels Tod am 11. August 1519 in Leipzig schickte Luther diesem einen Trostbrief.
BTerenz (190 bis 159 vor Christus)
mischer Lustspieldichter aus Karthago.
Publius Terentius Afer, dessen Beiname "der Afrikaner" bedeutet, wurde um 190 vor Christus in Karthago geboren, kam als Sklave nach Rom und nahm bei seiner Freilassung den Namen seines Herrn Terentius Lucanus an. Er war ziemlich gebildet und geh
rte zu dem Kreis um Laelius und Scipio den J
ngeren. Von einer Griechenlandreise kehrte er 159 nicht mehr zur
Sein dichterisches Werk umfa
t sechs vollst
ndig erhaltene Kom
dien, unter anderem "Der Eunuch" und "Die Br
der", die vor allem im Mittelalter wegen ihrer zahlreichen Sinnespr
che beliebt waren und sp
ter von Sachs und Cervantes herangezogen wurden.
CTeniers, David der J
ngere (1610 bis 1690 nach Chr.)
Genremaler des 17. Jahrhunderts.
Der Sohn David Teniers d.
. wurde am 15. Dezember 1610 in Antwerpen geboren und war schon um 1630 am Werkstattbetrieb des Vaters ma
geblich beteiligt. 1632/33 wurde er Meister in Antwerpen, 1645 Dekan der Lukasgilde, ab 1651 Hofmaler des Statthalters der spanischen Niederlande.
Teniers war in ganz Europa bekannt und popul
r. Er begann mit kulissenhaft aufgebauten Landschaftsbildern mit Felsen und Felsengrotten in der Art von Jan Bruegel dem
lteren und Paul Bril. In den 30er Jahren entstanden vorwiegend Genre- und Landschaftsbilder.
Adrian Brouwer beeinflu
te ihn nachhaltig mit seinen b
uerlichen Wirtshaus und Landlebenszenen und seinem farblich aufgelockerten Stil. Aber Teniers` Figuren blieben steif und ausdrucksarm im Vergleich zu Brouwers deftiger Welt. Sie galten h
fischen und b
rgerlichen Auftraggebern.
ufig enthalten sie auch einen allegorischen Nebensinn. Der Maler starb am 25. April 1690 in Br
ssel.
@Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767)
Der produktivste Komponist seiner Zeit.
In Magdeburg am 14. M
rz 1681 geboren, verbrachte Telemann seine Jugend bis 1701 auf den Gymnasien zu Magdeburg, Zellerfeld und Hildesheim. Musikalisch weitgehend Autodidakt, gaben ihm die Begegnung mi,
ndel, mit dem er stets freundschaftlich verbunden blieb, in Halle und die Erfahrung des Leipziger Musiklebens den Ansto
, Musiker zu werden.
Er wurde 1704 Musikdirektor an der heutigen Matthaei-Kirche und gr
ndete ein Collegium musicum. Als Kapellmeister am Hof zu Sorau erweiterte er seine Kenntnisse des franz
sischen Stils, um 1709 Kapellmeister in Eisenach zu werden; ab 1712 in Frankfurt, wo er st
dtischer Musikdirektor wurde, kam er 1721 nach Hamburg und war mit Johann Mattheson die zentrale Erscheinung des dortigen Musiklebens.
berall umworben, reformierte er das Collegium musicum und brachte die Oper zu neuem Glanz. Telemann, der am 25. Juni 1767 in Hamburg starb, zeichnet sich zwar nicht durch einen ausgepr
gten Personalstil, wie Bach oder H
ndel, aus, daf
r durch ungeheure Fruchtbarkeit in allen musikalischen Gattungen, darunter so gro
artiges wie die "Tafelmusiken".
Er integrierte Elemente des deutschen,franz
sischen und italienischen Stils und ging zugleich den Weg vom barocken Pathos zum "galanten Stil", dem N
hrboden der Klassik.
EMarie-Joseph Pierre Teilhard de Chardin
(1881 bis 1955)
Ein moderner Galilei.
Pierre Teilhard de Chardin, am 1. Mai 1881 in Sarcenat bei Clermont-Ferrand geboren, trat nach Abschlu
seiner Schulausbildung 18j
hrig in den Jesuitenorden ein und studierte Geologie, Anthropologie und Pal
ontologie. 1908 begann er in Hastings, England, seine theologischen Studien, getragen von dem Gedanken, Evolution und christliche Lehre miteinander in Einklang zu bringen.
1915 wurde er Sanit
tssoldat und kam zur Front. Ab 1922 Dozent f
r Geologie am Institut Catholique in Paris, l
sten seine Ansichten
ber die umstrittene Evolution starke innerkirchliche Kritik aus, die in der Aufforderung gipfelte, seinen Lehren abzuschw
Die Strafe f
r seine Weigerung war hart: Teilhard verlor seinen Lehrstuhl und erhielt Schreibverbot. 1926-39 unternahm er Forschungen in China (Entdeckung des Sinanthropus pekinensis) und verfa
te dort auch sein grundlegendes Buch: "Das g
ttliche Milieu". Es wurde von den Jesuiten ohne Erlaubnis der Kirche gedruckt.
Im April 1941 reichte Teilhard das Manuskript seiner bekanntesten Schrift "Der Mensch im Kosmos", nach Rom zur Zensur ein und erfuhr erst 1944, da
das Buch zur
ckgewiesen worden war. Nur Ungehorsam verhinderte die Vollst
ndige Vernichtung seiner Schriften. Seit 1950 war Teilhard Mitglied des Institut de France und von 1951 bis zu seinem Tod am 20. April 1955 Mitarbeiter der "Wenner Green Foundation for Anthropologigical Research" in New York.
BFranz von Taxis (1459 bis 1517)
nder des europ
ischen Postwesens.
Der aus einem lombardischen Geschlecht stammende , um 1459 bei Bergamo geborene und 1517 in Br
ssel verstorbene Franz von Taxis richtete, der Tradition der Kurierdienstt
tigkeit seines Hauses gem
, seit 1489 das Postwesen unter Kaiser Maximilian I. in den habsburgischen L
ndern ein.
1500 wurde eine regelm
ige Verbindung vom Wiener Kaisersitz nach Br
ssel, wo Philipp der Sch
ne residierte, eingerichtet. Als er die Herrschaft in Spanien antrat, wurde die Linie zur Iberischen Halbinsel verl
ngert. Das f
r Jahrhunderte f
hrende Postunternehmen (ab 1650 Thurn und Taxis) verlor seine Stellung in Deutschland erst im Vorfeld der Reichseinigung 1867-71.
DHarriet Stowe-Beecher (1811 bis 1896)
Ihr Roman versch
rfte den Konflikt zwischen Nord- und S
dstaaten.
Die Schriftstellerin, die einer streng puritanischen Familie entstammte, wurde am 14. Juni 1811 in Litchfield, Connecticut, geboren. Die Lehrerin, die einen Professor f
r Bibelkunde heiratete, engagierte sich schon fr
h - wenn auch im Rahmen ihrer puritanischen Weltanschauung und der politischen Gegebenheiten der Nordstaaten - f
r Frauenemanzipation und Sklavenbefreiung und schrieb Geschichten und Aufs
tze in Zeitschriften.
Nach den Eindr
cken einer Reise in den S
den schrieb sie ihren ber
hmten Roman "Onkel Toms H
tte", der 1851/52 zun
chst als Fortsetzungsgeschichte erschien. Obwohl dieses Buch wegen der Betrachtung der Schwarzen als kindlich-naive, schutzbed
rftige Wesen heute zu Recht umstritten ist, war seine damalige Wirkung bedeutend, denn hier wurden erstmals die Gegens
tze zwischen Nord- und S
dstaaten ebenso klar wie emotional zum Ausdruck gebracht. So hat dieses Werk dann auch nicht wenig zur Versch
rfung der bestehenden Konflikte und zum Ausbruch des B
rgerkrieges beigetragen.
Harriet Stowe-Beecher starb am 1. Juli 1896 in Hartford, Connecticut, ohne weiteren literarischen Ruhm erlangt zu haben.
xDJan Christiaan Smuts (1870 bis 1950)
dafrikanischer Staatsmann und Begr
nder des Holismus.
Der am 24. Mai 1870 in Bovenplaats geborene Jurist war im Burenkrieg (1899-1902) der Oberbefehlshaber der aufst
ndischen Buren in der Kapprovinz. Nach der Niederlage gegen die Briten bef
rwortete er Bothas Politik der Vers
hnung mit der Kolonialmacht England.
Als Verteidigungsminister der 1910 gegr
ndeten S
dafrikanischen Union leitete er im I. Weltkrieg die K
mpfe gegen Deutsch-S
dwest- und Deutsch- Ostafrika. Smuts legte internationalen B
ndnissen gro
e Bedeutung bei: 1917 trat er erfolgreich f
r die Idee des "Commonwealth" als eines Bundes gleichberechtigter Staaten ein, ein Jahr sp
ter wirkte er an der Gr
ndung des V
lkerbundes mit.
Als Premierminister S
dafrikas amtierte er von 1919-24 und 1939-48. Wohl vermochte er 1945 die Einigung der V
lker zu den Vereinten Nationen zu f
rdern, doch gelang es ihm nicht, zwischen der wei
en und farbigen Bev
lkerung seines eigenen Landes Frieden zu stiften. Smuts, der den Begriff des Holismus f
r die ganzheitliche Erfassung aller Lebensph
nomene einf
hrte, starb am 24. Mai 1950 in Doornkloof.
CAlgernon Charles Swinburne
(1837 bis 1909)
Seine Gedichte l
sten einen Skandal aus.
Der englische Dichter wurde am 5. April 1837 in London als Sohn eines Admirals geboren, besuchte die Eliteschule Eton und studierte anschlie
end alte Sprachen in Oxford. 1860 schlo
er sich dem Kreis der Pr
raffaeliten an. Seine sprachliche Meisterschaft bewies Swinburne erstmals in dem Versdrama "Atalanta in Caldydon" (1865).
Auf einen Schlag ber
hmt wurde er jedoch mit dem von Baudelaire beeinflu
ten Gedichtband "Poems and ballads" (1866), der durch seine erotischen Stellen das b
rgerliche Moralempfinden seiner Zeit verletzte und einen Skandal ausl
ste. 1871 verherrlichte er, angeregt durch Guiseppe Mazzini, republikanische Ideale in dem Band "Songs before Sunrise".
Acht Jahre sp
ter erlitt Swinburne, der Alkoholiker geworden war, einen k
rperlichen Zusammenbruch, von dem er sich nie mehr ganz erholte. Er starb am 10. April 1909 in London in der Obhut eines Freundes.
CEmanuel von Swedenborg
(1688 bis 1772)
Schwedischer Naturforscher und Theosoph.
Swedenborg, am 29. Januar 1688 in Stockholm als Sohn eines Feldpredigers zur Welt gekommen, erwarb er eine universale Bildung. Nach dem Studium der Naturwissenschaften in Uppsala und nach l
ngeren Reisen ins Ausland gab er seit 1715 die erste wissenschaftliche Zeitschrift Schwedens, den "Daedalus Hyperboreus", heraus, in der er zahlreiche seiner Erfindungen, darunter ein Gleitflugapparat und ein Tauchboot, ver
ffentlichte.
1716 wurde er Bergbauassessor in Stockholm, widmete sich aber neben der Metallurgie auch weiterhin dem Problem des Aufbaus einer Universalwissenschaft, der Anatomie und Astronomie, in der er lange vor Kant und Laplace die Nebulartheorie aufstellte. Seit 1747 bis zu seinem Tod am 29. M
rz 1772 lebte Swedenborg zur
ckgezogen und ausschlie
lich der Aufgabe, den Menschen in Kommentaren dem mystisch-geistigen Sinn der Heiligen Schrift n
herzubringen.
QCLeopold Ritter von Sacher-Masoch
(1836 bis 1995)
Der geistige Bruder des Marquis de Sade.
sterreichische Schriftsteller wurde am 27. Januar 1836 in Lemberg als Sohn eines hochrangigen Polizeibeamten geboren. Nach einem Studium von Jura, Mathematik und Geschichte wurde Sacher-Masoch zun
chst Professor f
r Geschichte an der Lemberger Universit
t, gab aber bald den akademischen Beruf auf, um sich ganz der Abfassung von Romanen und Novellen zu widmen.
Er schrieb realistische galizische Bauern- und Judengeschichten, aber bekannt wurde er wegen seiner Neigung, triebhaftes Schmerz- und Unterwerfungsverlangen zu schildern ("Venus im Pelz", 1870; "Grausame Frauen", 1907). Der Psychiater Wilhelm Krafft-Ebing bezeichnete erstmals sexualpathologische Erscheinungen als "Masochismus".
Sacher-Masoch starb am 9. M
rz 1895 im hessischen Lindheim.
EJean Le Rond d
Alembert (1717- 1783)
In seiner Enzyklop
die versammelte er die Vordenker der Revolution.
Alembert, am 16. November 1717 in Paris geboren, besuchte das Coll
ge Mazarin, studierte dann Theologie, Jura und Medizin, bevor er sich der Mathematik zuwandte.
Seit 1741, also schon mit 24 Jahren geh
rte er der Acad
mie des Sciencies an. Er kam zu wichtigen Erkenntnissen auf den Gebieten der Mechanik und der Astronomie, w
hrend seine mathematischen Forschungen besonders die Theorie der Funktionen und Zahlen sowie die Differential- und Integralrechnung behandelten. Dar
ber hinaus verfa
te er viele Schriften zu fachfremden Themen, wie etwa zur Musik, und war ab 1754 auch Mitglied der Acad
mie fran
aise, deren st
ndiger Sekret
r er 1772 wurde.
Sein gr
ter Verdienst ist jedoch, gemeinsam mit Diderot, die Herausgabe der 33 b
ndigen franz
sischen "Encyclop
die" (1751-80), deren programmatische Einleitung er schrieb und f
r die mathematischen, physikalischen und meisten philosophischen Stichw
rter bearbeitete. Zu dem erlesenen Kreis von Autoren geh
rten auch Voltaire und Rousseau. Beeinflu
t vom angels
chsischen Empirismus und der Aufkl
rung verpflichtet, waren es besonders Artikel zur Staatslehre und Ethik, die das franz
sische Geistesleben entscheidend beeinflu
ten und so der Revolution den Weg bahnten. Dem Enzyklop
disten verdanken wir auch die Formulierung der Menschenrechte.
Alembert starb am 29. Oktober 1783 in Paris.
WEAlexander I. Karadordevic (1888 - 1934)
Die V
lker seines Staates konnte er nicht einen.
Der sp
tere K
nig von Jugoslawien wurde am 17. Dezember 1888 in Cetinje geboren. 1903 kehrte er mit seinem Vater, K
nig Peter I. von Serbien, aus der Verbannung in seine Heimat zur
ck. Als sein
lterer Bruder Georg wegen einiger Skandale auf die Thronfolge verzichten mu
te, wurde Alexander Kronprinz und f
hrte ab 1914 f
r seinen kranken Vater die Regierung. 1921, nach dem Tode seines Vaters, wurde er K
nig des nach dem I. Weltkrieg aus Serbien, Kroatien und Slowenien gebildeten Staates. In der Folgezeit gelang es ihm jedoch nicht, die Probleme des Vielv
lkerstaates in den Griff zu bekommen. Als sein erbitterter Gegner Stefan Radic, der F
hrer der kroatischen Bauernpartei und mehrere seiner Gefolgsleute 1928 von einem serbischen Abgeordneten im Parlament get
tet wurden, hob Alexander die Verfassung auf und installierte eine auf das Milit
r gest
tzte "K
nigsdiktatur", "Jugoslawien" wurde dann ab 1929 der offizielle Name des neuen, umorganisierten Staates. Die 1931 verk
ndete autorit
re Verfassung lie
jedoch die Spannungen, vor allem zwischen den Serben und den Kroaten, noch st
rker anwachsen.
Am 9. Oktober 1934 wurde Alexander w
hrend eines Staatsbesuches in Frankreich in Marsaille Opfer eines Attentates, dessen Umst
nde nie ganz gekl
rt werden konnten.
zFAlexander I. Pawlowitsch (1777 - 1825)
Er lie
sich als "Retter Europas" feiern.
Es ist nie ganz gekl
rt, wie weit Alexander I., geboren am 23.Dezember 1777 in Petersburg, in den Staatsstreich verwickelt war, der 1801 seinen Vater Paul I. das Leben kostete und ihm selbst die Zarenkrone brachte. Jedenfalls zog er f
r sich die Lehre, durch (Schein-) Reformen die Opposition zu beschwichtigen oder durch Repression auszuschalten und die eigene Position vor allem dem Hochadel gegen
ber zu st
rken.
Dazu diente auch Alexanders expansive Au
enpolitik, die allerdings schon bald mit der Napoleons kollidierte und bei Austerlitz 1805 eine erste schwere Niederlage brachte. Der Zar arrangierte sich daher 1807 in Tilsit nach Preu
ens Desaster vor
bergehend mit dem Kaiser der Franzosen, was ihm Finnland und Bessarabien einbrachte, und wartete auf seine Stunde, die mit dem Eingriff der Grande Arm
e 1812 kam: Zun
chst weichend, dann im B
ndnis mit "V
terchen Frost" verfolgend, rieben die Russen Napoleons Europaheer fast v
llig auf, - Alexander gewann Preu
en und
sterreich zum entscheidenden Schlag gegen den Korsen und zog 1814 als strahlender Sieger in Paris ein.
Auf dem folgenden Wiener Kongre
erzwang er die Anerkennung eines von Ru
land abh
ngigen K
nigreichs Polen ("Kongre
polen") und schlo
mit dem
sterreichischen Kaiser und dem preu
ischen K
nig die "Heilige Allianz", S
ule der nun einsetzenden Restauration.
Im Inneren regte sich gegen sein selbstherrliches Regiment (u.a. Bauernbefreiung in den Ostseeprovinzen) wieder die Adelsopposition, die sich aber erst nach seinem Tod am 1. Dezember 1825 in Taganrog im Dekabristenaufstand entlud.
EAlexander II. Nikolajewitsch (1818 - 1881)
Er befreite die Bauern und unterdr
ckte die Polen.
Als er 1855 den Zarenthron bestieg, stand es schlecht um Ru
land: Der 1853-56 w
tende Krimkrieg zehrte an den Kr
ften des Landes und am nationalen Prestige, Reformen im Inneren waren
llig. Alexander II.. geboren in Moskau am 29.April 1818, versuchte die au
enpolitische Isolierung nach der Niederlage und der blutigen Niederschlagung des polnischen Aufstands von 1863 zu
ter richtete sich sein Augenmerk auf den Balkan, wo er trotz siegreichen T
rkenkrieges 1877/78 nur S
d- Bessarabien zur
ckgewinnen konnte und weiterreichende Pl
ne auf dem Berliner Kongre
(1878) nicht durchzusetzen vermochte.
Die Innenpolitik des Zaren war gekennzeichnet durch Modernisierung von Verwaltung, Justiz, Heer und Schulwesen (1862-66), vor allem aber durch die Aufhebung der Leibeigenschaft der Bauern (1861), was ohne Bodenreform deren soziale Lage allerdings zun
chst kaum verbesserte. Alexander II. wurde am 13. M
rz 1881 in Petersburg Opfer eines Attentates von Anarchisten.
DAlexander III. ( ? - 1181)
In ihm hatte Barbarossa einen starken Gegenspieler.
1150 Kardinal und seit 1153 Kanzler der r
mischen Kirche, war der aus Siena stammende Rolando Bandinelli ein enger Berater Hadrians IV. und ein entscheidender K
mpfer f
r die p
pstliche Oberhoheit
ber die kaiserliche Macht. Nach seinem Zusammensto
mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa auf dem Reichstag von Besan
on 1157 wurde er von der kaiserfeindlichen Mehrheit der Kardin
le 1159 zum Papst gew
hlt, w
hrend die Minderheit Viktor IV. zum Gegenpapst erhob (das Schisma endete erst mit dem Tode Innozenz III., einem weiteren Gegenpapst).
Alexander unterst
tzte den Kampf des Lombardischen St
dtebundes gegen den Kaiser. Schon vorher hatte sich Alexander im Frieden von Venedig 1177 mit Friedrich verst
ndigt. Er stellte sich auch Heinrich II. von England entgegen, besonders nach der Ermordung Thomas Beckets. 1179 berief er das 3. Laterankonzil ein, das unter anderem die bis heute g
ltige Form der Papstwahl festlegte. Alexander starb am 30. August 1181.
4BAlexander IV. (? - 1261)
Kein Sieg
ber den staufischen Adler.
Reinald Graf Pegni geboren in Agnani , war seit 1227 Kardinal, seit 1231 Kardinalbischof von Ostia und bestieg am12. Dezember 1254 den Stuhl Petri. Er setzte die antistaufische Kirchenpolitik fort, mu
te aber hinnehmen, da
sich Manfred, ein Sohn Friedrichs II., zum K
nig von Sizilien kr
nen lie
. Auch w
hrend des Interregnums in Deutschland taktierte er ohne Fortuna: 1256 verbot er, ohne Erfolg, die Wahl des Staufers Konradin.
Der unentschlossene Alexander starb am 25. Mai 1261 in Viterbo.
BAlexander V. (1340 - 1410)
Einer jener P
pste, die Rom nie betreten haben.
rgerlich hie
der um 1340 auf Kreta geborene Papst Pietro Filargo. Er war vor seiner Wahl Mail
nder Erzbischof, Kardinal und Legat in der Lombardei und wurde vom Pisaner Reformkonzil zum Nachfolger der beiden abgesetzten Schismap
pste Gregor XII. und Benedikt XIII. gew
hlt (1409). Alexander V. gilt heute als Gegenpapst, da die Kirche dem Pisaner Reformkonzil die Anerkennung versagte. Er starb am 3. Mai 1410 in Bologna, ohne in Rom residiert zu haben.
xander VI. (1431 - 1503)
Ein Renaissancef
rst auf dem Stuhl Petri.
Alexander VI. ist der Nachwelt vor allem durch seinen anr
chigen Lebenswandel in Erinnerung geblieben. W
hrend des Pontifikats des Rodrigo de Borgia, geboren am 1. Januar 1431 oder 1432 in J
tiva bei Valencia, erreichte der Sittenverfall der r
mischen Kurie seinen H
hepunkt. Stets um die Versorgung seiner Kinder, besonders Lukrezia und Cesare Borgia, bem
ht, duldete er deren machtpolitische Pl
ne und Verbrechen.
Alexander war ein kluger, aber auch skrupelloser Politiker. 1492 durch Bestechung zum Papst gew
hlt, behauptete er mit Erfolg den Kirchenstaat im Kampf zwischen Frankreich und Spanien um Italien, und es gelang ihm, die p
pstliche Machtstellung gegen
ber den europ
ischen K
nigsh
usern zu sichern. Besondere Bedeutung hat sein Schiedsspruch, der im Vertrag von Tordesillas (1494) die Teilung Lateinamerikas zwischen Spanien und Portugal festlegte. Er starb am 18. August 1503 in Rom, vermutlich durch Gift.
Alexander war kirchlich und kirchenpolitisch t
chtig und erfolgreich, versuchte die Reform zu f
rdern und bezeugte sogar Savonarola gegen
ber ein gewisses Verst
ndnis.
CAlexander Newski (1220 - 1263)
Der gl
nzende Stratege mu
te sich den Mongolen beugen.
Der um 1220 geborene Sohn des Gro
rsten Jaroslaw von Wladimir verteidigte als F
rst von Nowgorod (seit 1236) in zwei Schlachten die Nordwestgrenze des russischen Reiches: Am 5. Juli 1240 besiegte er an der Newa (daher sein Beiname) die Schweden unter Birger Jarl und am 5. April 1242 auf dem zugefrorenen Peipussee das Ritterheer des Deutschen Ordens. Die K
mpfe zwischen Nowgorod, Kiew und Galitsch-Wolynien l
hmten allerdings den Widerstand gegen die Vorst
e der Mongolen (1223, 1236-38 und 1241). Mit ihrer Zustimmung herrschte Alexander Newski als Gro
rst von Kiew und seit 1252 als Nachfolger von Wladimir. Er starb in Gorodez am 14. November 1263.
Wegen der Zur
ckweisung des p
pstlichen Plans einer Kirchenunion wurde Alexander Newski von der russisch- orthodoxen Kirche 1547 zum Nationalheiligen erhoben. Ihm zu Ehren stiftete Peter der Gro
e 1712 das Newski- Kloster und 1725 den Alexander- Newski- Orden.
%CAlfons I., der Eroberer (1110 bis 1185)
ndete die Dynastie der K
nige von Portugal aus dem Hause Burgund.
Im September 1110 in Guimaraes, Distrikt Braga, geboren, stand Alfons bis 1128 unter der Regentschaft seiner Mutter Theresia, einer Tochter von K
nig Alfons VI von Kastilien, die mit ihrem Gemahl Heinrich von Burgund (gestorben 1112) die Grafschaft Portugal erhalten hatte. Nachdem ihr Sohn 1139 die Mauren bei Ourique geschlagen hatte, nannte er sich K
nig Alfons I. von Portugal, setzte die Unabh
ngigkeit von Kastilien-Le
n durch und erkl
rte sich 1143 zum p
pstlichen Vasallen. 1147 eroberte er das bis dahin maurische Lissabon (und sich den ehrenvollen Beinamen) und machte es zur Hauptstadt seines Reiches, das er bis zu seinem Tod im Jahre 1185, vermutlich am 6. November, regierte.
CAlfons V., der Afrikaner (1432 bis 1481)
Er trug den Krieg gegen die Mauren bis nach Nordafrika.
Eine der bedeutendsten Gesetzessammlungen des Mittelalters tr
gt seinen Namen , obwohl er zur Zeit der Zusammenstellung noch unm
ndig war: Die "Ordonacoes affosinas" fa
ten 1446 die seit Alfons II. in Portugal erlassenen Gesetze und gewohnheitsrechtlichen Bestimmungen zusammen. Der namensgebende K
nig Alfons V., am 15. Januar 1432 in Sintra als Sohn K
nig Eduards geboren und seit 1438 dessen Nachfolger, stand damals unter der Regentschaft seines Onkels Dom Pedro , den er 1449 in einem Duell t
tete, nachdem er schon im Jahr zuvor die Alleinherrschaft
bernommen hatte. Alfons nahm den Krieg gegen die Mauren wieder auf (1458), setzte nach Nordafrika
ber und konnte schlie
lich Tanger erobern, w
hrend er gegen Kastilien mit weniger Erfolg k
mpfte. Weitsicht bewies der K
nig, der am 28. August 1481 in seinem Geburtsort starb, bei der Unterst
tzung von Heinrich dem Seefahrer.
CAlfons V., der Gro
tige (1396 - 1458)
Seinen Beinamen erwarb er sich als M
zen.
1416 folgte er seinem Vater Ferdinand I. auf den Thron von Aragon, Sizilien und Sardinien: Alfons V., geboren wohl in Medina del Campo 1396, unterst
tzte 1421 in einer dynastischen Angelegenheit K
nigin Johanna II. von Neapel, die ihn daraufhin adoptierte. Bald aber
berwarf er sich mit ihr, und Johanna widerrief die Adoption und
bertrug sie auf Ren
von Anjou. Bei ihrem Tod 1435 beharrten beide auf ihren Nachfolgerechten, und erst nach langen K
mpfen konnte Alfons 1442 Neapel erobern und es als Alphons I. zu seiner Residenz machen. Er gestaltete sie gro
gig aus, zog Gelehrte und K
nstler an seinen Hof und gr
ndete eine bald weithin ber
hmte Bibliothek. Bei seinem Tod am 27. Juni 1458 hinterlie
er das K
nigreich Neapel-Sizilien dem unehelichen Sohn Ferdinand, die
brigen L
nder seinem Bruder Johann.
DAlfons VI., der Tapfere (1140 bis 1109)
Er entri
die alte Hauptstadt der Westgoten den Mauren.
"Kaiser von ganz Spanien" nannte er sich stolz, obwohl der ganze S
dteil der Iberischen Halbinsel weiter in maurischem Besitz blieb. Alfons VI., wohl 1140 als Sohn Ferdinands I. geboren, wurde 1065 K
nig von Le
n, 1068 aber von seinem Bruder Sancho II. von Kastilien entthront.
Erst nach dessen Ermordung 1072 konnte sich Alfons in beiden L
ndern durchsetzen und sich in seinem Hauptziel, n
mlich der Reconquista, der Z
ngung der maurischen Herrschaft in Spanien, zuwenden, zeitweilig unterst
tzt vom Cid. 1085 gelang ihm mit der Wegnahme Toledos, dem einstigen Zentrum des Westgotenreiches, der gr
te Erfolg. Zwar riefen nun die bedrohten Mauren, die nordafrikanischen Almoraviden zu Hilfe, doch konnten auch sie trotz ihrer Siege 1086 und 1108 Alfons nicht entscheidend zur
ngen.
Allerdings fiel sein einziger Sohn in den K
mpfen, so da
Thronwirren abzusehen waren, als Alfons VI. am 30. Juni 1109 in Toledo starb.
BAlfons VII. (1105 - 1157)
nig von Kastilien und L
on, letzter der "Spanienkaiser".
Alfons wurde 1105 als Sohn der K
nigin Urraca, der Erbtochter Alfons VI., und des Grafen Heinrich von Burgund geboren. 1111 in Santiago zum K
nig gekr
nt, bestieg er nach dem Tod seiner Mutter den Thron des K
nigreiches Le
n. Da er von den K
nigen von Navarra und Arag
n als Lehnsherr anerkannt wurde, konnte er sich 1135 zum Kaiser kr
nen. Allerdings mu
te er die Unabh
ngigkeit Portugals akzeptieren. Seine Siege
ber die Mauren bei C
rdoba und Almeria hatten keinen Beistand. Alfon VII. starb 1157 in Fresnada August. Sein Ziel, die Vormachtstellung auf der Iberischen Halbinsel zu erlangen, konnte er nicht erreichen.
9CAlfons VIII., der Edle (1155 - 1214)
mpfer f
r die Reconquista.
Schon mit drei Jahren wurde er als K
nig von Kastilien Nachfolger seines Vaters Sancho III.: Alfons VIII., geboren am 11. November (vermutlich) 1155, setzte sich nach Erreichen der Vollj
hrigkeit gegen andere Thronpr
tendenten durch, konnte die Provinzen Alava, Biscaya und Guipuzcoa gewinnen und machte sich die R
ckeroberung (Reconquista) der Iberischen Halbinsel gegen die Mauren zur Aufgabe.
Zwar erlitt er durch die Niederlage bei Alarcos 1195 einen R
ckschlag, doch sammelte er, unterst
tzt von Papst Innozenz III., neue Kr
fte und Verb
ndete und konnte die Almohaden am 17. Juli 1212 bei Las Navas de Tolosa entscheidend schlagen, Voraussetzung f
tere Erfolge bei der Vertreibung der Araber. Alfons starb am 6. Oktober 1214 in Gutiere Munoz.
BAlfons IX. (1171 bis 1230)
Unter seiner Herrschaft erhielt Spanien sein erstes Parlament.
Er wurde 1171 in Zamora geboren und war seit 1188 K
nig von Le
hrend seiner Regierungszeit hatte Alfons wegen seiner Heirat mit Theresa von Portugal und Berengaria von Kastilien h
ufig Auseinandersetzungen mit der r
mischen Kurie. Der Papst sprach mehrfach den Bann
ber ihn aus.
Unter seiner Regierung wurde das st
dtische B
rgertum als Stand anerkannt; dies gilt als Geburtsstunde der "Cortes". Die Gesetzgebung zum Schutz von Leib und Gut seiner Untertanen gegen die Willk
r der M
chtigen wurde mit der englischen "Magna Carta" verglichen. Alfons starb 1230 in Villanueva de Sarria.
>FAlfons X., der Weise (1221 - 1284)
Bewunderter Dichter, gescheiterter K
nig.
Nach Ende der Stauferzeit (1250) war der Thron des r
misch-deutschen Reiches verwaist, K
nige und Gegenk
nige wechselten. 1257 trug die mit Frankreich sympathisierende F
rstenpartei dem Enkel Philipps von Schwaben, K
nig Alfons X. von Kastilien und Le
n (seit 1252), die Krone an. Die Gefahr,da
er seine Herrschaft auch realisieren werde, war freilich gering. Der am 23. November 1221 in Toledo geborene K
nig sah sich zum einen dem Gegenk
nig Richard von Cornwall gegen
ber und war zum anderen wohl "weise", aber wahrlich nicht weltklug.
Schon als J
ngling zog der Sohn Ferdinands III., des Heiligen, und der Beatrix von Schwaben die Feder dem Schwert vor. schrieb religi
se Lyrik, veranla
te die Sammlung von Gesetzen, besonders die "Sieta Partidas", das bedeutendste juristische Werk dieser Zeit, lie
die erste allgemeine Geschichte Spaniens und eine (unvollendet gebliebene) Weltgeschichte schreiben, sorgte f
r die
bersetzung wissenschaftlicher Literatur aus dem Arabischen und gab die "Alfonsinischen Tafeln" in Auftrag, ein von j
dischen Gelehrten erarbeitetes astronomisches Tabellenwerk. Politisch dagegen war der ferne deutsche K
nig, der nie auf seinen Thronanspruch verzichtete, wenig erfolgreich - die Regierungsgesch
fte lagen ihm nicht. So machte sich Mi
wirtschaft breit, der Plan eines Kreuzzugs nach Nordafrika scheiterte, und schlie
lich entmachtete ihn in Kastilien sein Sohn Sancho IV. Seit 1282 de facto auf die Herrschaft in Andalusien beschr
nkt, starb Alfons am 4. April 1284 in Sevilla.
CAlfons XI., der Gesetzgeber (1311 - 1350)
Der K
nig von Kastilien und Le
n reformierte den Staat.
Am 27. September 1311 in Salamanca geboren, wurde Alfons durch den fr
hen Tod seines Vaters bereits im ersten Lebensjahr K
nig. Nachdem er 1325 f
r vollj
hrig erkl
rt worden war und die Regierung
bernommen hatte, beendete er zielstrebig die Adelsfehden. Der Festigung der K
nigsmacht diente auch die St
rkung der St
dte und des Landadels auf Kosten des hohen Adels. Die Wirtschaft f
rderte er nicht nur durch die Intensivierung des Olivenanbaus, sondern auch durch die Eroberung von Algeciras (1348); denn nun stand den kastilischen Seefahrern die Stra
e von Gibraltar f
r den Handel zwischen Mittelmeer und Atlantik offen. Im selben Jahr bewilligten die Cortes ein "Ordinamiento", das die Gesetzgebung im Reich dem "poder real absoluto" , der absoluten k
niglichen Macht,
bertrug. Diese neue Verfassung kr
nte das Lebenswerk des K
nigs, der am 26. M
rz 1350 bei Gibraltar starb.
yCAlfons XII. (1857-1885)
Er erneuerter die spanische Monarchie.
Der am 28. November 1857 in Madrid geborene Sohn Isabellas II. mu
te bei der Revolution 1868 Spanien verlassen. Nach Verzicht seiner Mutter und der Abdankung des K
nigs Amadeus (von Savoyen) wurde der bourbonische Thronpr
tendent 1874 von General Martinez Campos gegen die Republik zum K
nig ausgerufen. Alfons XII. ernannte seinen Berater C
novas del Castillo zum Ministerpr
sidenten. Die 1876 von ihm erlassene Verfassung blieb bis 1931 in Kraft.
Seinen Rivalen und Vetter Don Carlos zwang er mit milit
rischer Gewalt zum Verlassen des Landes. Zwei erfolglose Attentate erh
hten die Popularit
t des K
nigs, der den Beinamen "El Pacificador", der Friedensstifter, erhielt. Er starb am 25. November 1885 im Schlo
El Prado. F
r den sp
ter geborenen Thronfolger Alfons XIII. regierte seine Witwe Maria Christina bis 1902.
CAlfons XIII. (1886- 1941)
Der spanische K
nig war ohne Fortune.
Die Niederlage im Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1895-98 und der Verlust der letzten Kolonien in Amerika und Asien hatten Spanien in eine Krise gest
rzt, bevor der am 17. Mai 1886 in Madrid geborene Alfons 1902 den Thron bestieg. Anders als sein Vater Alfons XII. wollte er selbst regieren. Der junge K
nig scheiterte jedoch an den Parteiintrigen, sozialen Spannungen und den erstarkenden katalanischen Autonomiebewegungen. 1902-23 ernannte er nicht weniger als 23 Regierungen. In aussichtsloser Lage ermutigte er 1923 General Primo de Riviera zur Errichtung einer Milit
rdiktatur, lie
ihn aber 1930 fallen, um zu verfassungsm
igen Zust
nden zur
ckzukehren. Nach dem Wahlsieg der Republikaner mu
te der K
nig das Land verlassen. Von General Franco rehabilitiert, verzichtete Alfons 1941 zugunsten seines Enkels Juan Carlos auf die Krone. Er starb am 28. Februar 1941 in Rom.
EAlfred der Gro
e (848 - 899 (901?))
Er einte das angels
chsische Reich.
Der j
ngste Sohn des K
nigs Ethelwulf von Wessex wurde um 848 in Wantage bei Swindon geboren und folgte 871 seinem verstorben Bruder Ethelred, dessen Kinder noch unm
ndig waren, auf den Thron. Nach langen K
mpfen schlo
er mit den nach England eingefallenen D
nen, die 876 Northumbrien und zwei Jahre sp
ter Ostanglien besetzt hatten, einen Vertrag, der ihm die Herrschaft
ber Wessex sicherte. Doch nach der Eroberung weiterer angels
chsischer K
nigreiche griffen D
nen Wessex erneut an, kehrten trotz Alfreds Sieg 877 im folgenden Jahr zur
ck und zwangen ihn zur Flucht. Es gelang Alfred jedoch, die D
nen bei Edington zu schlagen. Der d
nische K
nig Guthrum trat daraufhin zum Christentum
ber und
berlie
den Angelsachsen den gr
ten Teil der eroberten Gebiete. Alfred herrschte von da an
ber alle Angelsachsen und bereitete sein Land so gut auf neue
berfalle vor, da
es im Jahre 885 sowie 894-97 die erneuten Angriffe der D
nen abwehren konnte. Dar
ber hinaus k
mmerte er sich Alfred um den Wiederaufbau des Landes, f
rderte die Kultur, holte Gelehrte an seinen Hof und sorgte so daf
r, da
das Land zu hoher kultureller Bl
te kam, die erst mit der normannischen Invasion im Jahr 1066 endete.
Der K
nig der Angelsachsen, der selbst lateinische Werke
bersetzte und die Grundlage f
r die altenglische Prosa legte, starb am 26. Oktober 899 (901?) in Wessex.
>FAlvar Aalto (1898 - 1976)
Die Fertigstellung des "Aalto Theaters" in Essen erlebte der gro
e Architekt nicht mehr.
Aalvar Aalto, der am 3. Februar 1898 im finnischen Kuortane geboren, gilt als einer der bedeutensten Architekten der Moderne. Beeinflu
t durch Henry van de Velde und den Kubismus, fand Aalto seit Beginn der 30er Jahre zu einem Stil, der sich von der starren Geometrie Le Corbusiers bewu
t unterscheidet und sich im freien, flie
enden Formen der jeweiligen Umgebung anpa
t. Bereits Aaltos fr
he Bauten, wie das Tuberkolose- Sanatorium in Paimio und die Gemeindebibliothek in Viipuri, machten ihn
ber die Grenzen Finnlands hinaus bekannt. 1938 erfolgte eine Einladung, am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge zu unterrichten, der sich dann - nach der Weltausstellung in New York 1939, wo er mit dem Entwurf und Bau des Finnischen Pavillons Aufsehen erregte - ein Lehrauftrag an der Yale University in Connecticut anschlo
ber hinaus war der Architekt als St
dteplaner federf
hrend bei Planung und Ausf
hrung des Berliner Hansaviertels (1957), des Stadtzentrums von Rovaniemi (ab 1963) und des Bremer Stadtviertels "Neue Vahr" (1960/1961).
Der Architekt wurde ma
geblich von seiner Frau Aino Marsio unterst
tzt, die er 1925 geheiratet hatte. Bis zu ihrem Tod 1949 war sie seine engste Mitarbeiterin. Die beiden entwarfen auch Mobiliar, das durch einfache, flie
ende Linien beeindruckte.
Aalto starb am 11. Mai 1976. Sein letzter Entwurf wurde erst zw
lf Jahre nach seinem Tod realisiert : 1988 wurde das nach ihm benannte Opernhaus der Stadt Essen vollendet.
@Peter Abaelard (1079 - 1142)
Der originelle Denker gilt als Vater der Scholastik
Peter Abaelard, geboren 1079 in Le Pallet unweit Nantes, war einer der bedeutendsten Philosophen des 12. Jahrhunderts. Schon mit 22 Jahren gr
ndete er eine eigene Schule und lehrte vor allem die Dialektik. Seine modern anmutenden Lehren brachten ihn jedoch bald in Konflikt mit der Kirche.
In die Geschichte eingegangen ist er auch durch die Liebe zu seiner Sch
lerin H
loise, der sch
nen Nichte eines Pariser Kanonikus, die er heimlich heiratete und aus dessen Haus er sie in die Bretagne entf
hrte. Nach der furchtbaren Rache des Onkels, der Abaelard bei Nacht entmannen lie
, verbrachte er sein ferneres Leben in Kl
stern und Einsiedeleien. Der sp
tere Briefwechsel der beiden Liebenden (H
ise war ebenfalls in ein Kloster eingetreten) ist eines der gro
en Werke der Weltliteratur.
1136 nahm Abaelard seine Vorlesung wieder auf. Die erneute Auseinandersetzung mit seinen Gegnern war somit vorprogrammiert, vor allem die mit seinem h
rtesten Widersacher, dem Mystiker Bernhard von Clairvaux, der schlie
lich die Verurteilung seiner Schriften auf der Synode zu Sens (1141) durchsetzte.
Abaelard fand daraufhin Zuflucht im Kloster von Cluny. Kurze Zeit darauf, am 24. April 1142, starb der Gelehrte, der neben zahlreichen philosophischen Schriften auch eindrucksvolle Lieder und formvollendete Hymnen verfa
te, auf dem Weg nach Rom, wo er beim Papst interpellieren wollte, im Priorat Saint- Marcel bei Chalon-sur-Sa
Seine Gebeine liegen auf dem ber
hmten Pariser Friedhof P
re Lachaise. Sieben Jahre nach seinem Tod wurden sie dort beigesetzt, vereint mit denen seiner geliebten H
loise.
Abaelard schuf eine interessante L
sung des Universalienproblems : Weder die Allgemeinbegriffe sind das eigentlich Wirkliche noch die einzelnen Dinge, sondern das Allgemeine ist in den Dingen.
EErnst Abbe (1840 - 1905)
Seine Erfindungen halfen, t
dliche Krankheiten zu besiegen.
Der Physiker Ernst Abbe, geboren am 23. Januar 1840 in Eisenach, machte seinen Weg in der damals stark expandierenden Wirtschaft : 1867, also mit 27 Jahren, leitete er bereits die optischen Werkst
tten des Universit
tsmechanikers Carl Zeiss. Mit ihm entwickelte er dann sechs Jahre sp
ter die Grundlage f
r die Herstellung von Linsen. Diese sollten f
r die Zukunft von entscheidender Bedeutung sein, denn ohne das von Abbe und Zeiss verbesserte Mikroskop w
ren die medizinischen Forschungserfolge in der zweiten H
lfte des 19. Jahrhunderts, vor allem die auf dem Gebiet der Bakteriologie, nicht denkbar gewesen.
1870-1896 hatte Abbe eine Professur f
r Physik in Jena inne. In dieser Zeit (1882) f
llt auch die Gr
ndung der Firma "Jenaer Glaswerk Schott und Gen.", die Abbe gemeinsam mit Schott und Zeiss aufbaute und in der vor allem Linsen nach dem seinerzeit entwickelten Verfahren hergestellt wurden. Abbe machte sich aber auch auf einem anderen Gebiet einen Namen: als Sozialreformer. Nach Zeiss Tod im Jahre von 1889 zum Alleininhaber der Firma geworden, f
hrte er Mitbestimmung, Achtstundentag, Gewinnbeteiligung, bezahlten Urlaub und fortlaufendes Einkommen f
r sechs Monate nach erfolgter K
ndigung ein. Schlie
lich gr
ndete er die Carl-Zeiss-Stiftung, der er 1891 die Firma und Teile seines pers
nlichen Verm
gens
bergab und der er bis 1893 vorstand. Der Physiker, Industrielle und Sozialreformer starb am 14. Januar 1905 in Jena.
FAbd al Hamid II (1842 - 1918)
Ein Gewaltherrscher in Zeiten des Niedergangs
Der j
ngere Sohn des osmanischen Sultans Abd al Madschid I., geboren am 22. September 1842 in Konstantinopel, kam 1876 als Nachfolger seines angeblich wahnsinnigen Bruders Murad V. auf den Thron. Der Staatsbankrott im Jahre 1875 machte deutlich, da
sich das Osmanische zu diesem Zeitpunkt in einer schweren Krise befand.
chst unterst
tzte Hamid bereits eingeleitete liberale Reformen, kehrte jedoch schon bald zur absoluten Herrschafts zur
ck, gest
tzt auf ein allgegenw
rtiges Spionage und Spitzelsystem. Das war auch notwendig, denn durch au
enpolitische Mi
erfolge - sowohl der Russisch- T
rkische Krieg von 1877/ 1878 als auch der Griechisch- T
rkische von 1896/ 1897 brachten empfindliche Gebietsverluste - nahmen die inneren Spannungen zu, die unter anderem zu blutigen Massakern an den Armeniern im Jahre 1896 f
hrten.
Zwar gelang es Hamid in der Folgezeit, durch die Anlehnung an das Deutsche Reich sowie durch panislamische Propaganda, sein regiment zu stabilisieren, doch schlie
lich mu
te er 1908 Forderungen der "Jungt
rken" (Kemal Atat
rk) nachgeben, die von ihm verlangten, die Verfassung wiedereinzusetzen und das Parlament zusammenzurufen. Der Versuch, seine absolute Macht wiederzuerlangen, f
hrte dann zum Staatsstreich : Die Armee maschierte in Konstantinopel ein und setzte am 27. April 1909 seinen J
ngeren Bruder Muhammad V. an seine Stelle.
Er selbst wurde bis zu seinem Tod am 10. Februar 1918 in Konstantinopel unter Arrest gestellt.
CAbu Bakr (573 - 634)
Der Nachfolger des Propheten "regierte" nur zwei Jahre.
Nach Mohammeds Tod im Jahre 632 wurde Abu Bakr, der Vater seiner Lieblingsfrau Aischa, zum Nachfolger des Propheten gew
hlt und zum ersten islamischen Kalifen ("Nachfolger des Gesandten Allahs") ausgerufen.
Der um 573 in Medina geborene Abu Bakr geh
rte zu den fr
hesten Anh
ngern und engsten Freunden des Propheten und hatte ihn schon im Jahre 622 auf der Flucht von Mekka nach Medina begleitet. Da Mohammed die Frage seiner Nachfolge nicht geregelt hatte, kam es schon bald zu Unruhen und Aufst
nden verschiedener arabischer St
mme, die jedoch gewaltsam unterdr
ckt werden konnten. Nachdem Abu Bakr seine Herrschaft
ber Arabien gesichert hatte, lie
er die ersten erfolgreichen Feldz
ge gegen Persien und das byzantinische Pal
stina unternehmen, ehe er am 23. August 634 in Medina starb - zwei Jahre nach seiner Ernennung zum Kalifen.
CEFranz Carl Achard (1753- 1821)
Die gro
e Politik verhalf seinre Erfindung zum Durchbruch.
Der Naturwissenschaftler hugenottischer Abstammung, am 28. April 1753 in Berlin geboren, wurde schon in jungen Jahren vom Preu
nig Friedrich II. f
r seine Verbesserung in der Tabakzucht mit einer lebenslangen Pension belohnt. Das sollte f
r Achard jedoch nicht das Signal sein, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen.
Sein Lehrer A.S. Markgraf hatte bereits 1747 den hohen Zuckergehalt in der Runkelr
be nachgewiesen, doch schien eine fabrikm
ige Ausnutzung lange Zeit unm
glich. Achard, 1782 Markgrafs Nachfolger als Direktor der Physikalischen Klasse an der Akademie der Wissenschaften in Berlin, widmete sich auf Gut Kaulsdorf bei Berlin fortan der R
benzucht und den technischen M
glichkeiten der Zuckergewinnung. Mit Erfolg: 1799 konnte er dem K
nig den ersten aus R
ben gewonnenen Zucker
berreichen. Zwei Jahre sp
ter war es dann soweit: Auf der staatlichen Dom
ne Kunern in Schlesien wurde die erste Fabrik errichtet, die aus Runkelr
ben Zucker gewann. Zun
chst gab es jedoch Widerst
nde gegen den einheimischen Zucker - bis Achard die gro
e Politik zu Hilfe kam :
Mit Napoleons Kontinentalsperre verschwand der karibische Rohrzucker von den Tafeln - man war auf R
benzucker angewiesen. Franz Carl Achard starb am 20. April 1821 in Kunern.
CAnna Andrejewna Achmatowa (1889- 1966)
Die bedeutendste russische Lyrikerin des 20. Jahrhunderts.
Die in Odessa am 23. Juni 1889 geborene Anna Andrejewna Gorenko trat unter ihrem Pseudonym Achmatowa zuerst mit den in der romantischen Tradition stehenden Gedichtb
nden "Abend" (1912) und "Rosenkranz" (1914) hervor. Zur lyrischen Repr
sentantin ihres Landes wurde Sie besonders durch die beiden Gedichtyzklen "Poem ohne Held" (1942- 63) und "Requiem" (1935- 61). Der erste hat den Umbruch von der zaristischen zur sowjetischen Gesellschaft zum Thema, der zweite die Leiden unter der stalinistischen Gewaltherrschaft. 1910-1918 war sie mit dem Dichter Gumiljow verheiratet.
Beide geh
rten zu den Akmeisten. Ein Jahrzehnte anhaltendes Ver
ffentlichkeitsverbot, vor allem der ZK- Beschlu
unter Schdanow von 1948, taten ihrer Popularit
t keinen Abbruch. Offiziell kaum zur Kenntnis genommen, von der Bev
lkerung aber hoch geehrt, starb sie am 5. M
rz 1966 in Moskau.
CAdalbert von Bremen (um 1000 - 1072)
Erzbischof, Missionar, Politiker.
Der aus dem Th
ringer Grafengeschlecht von Gosseck stammende Adalbert, um 1000 geboren, betrat erst sp
t die politische B
hne des Mittelalters: 1043 wurde er von Heinrich III. zum Erzbischof erhoben und begleitete den K
nig 1046 zur Synode von Sutti nach Italien. Als p
pstlicher Legat, dem 1053 der Titel "Vikar des Nordens" verliehen wurde, gelang ihm die Ausdehnung seines Missionsgebietes bis nach Finnland, Island und Gr
nland.
en politischen Einflu
erlangte er nach der Verdr
ngung des K
lner Erzbischofs Anno w
hrend der vormundschaftlichen Regierung f
r Heinrich IV. (1063- 66). Der Versuch, seine Machtstellung zu seinem Vorteil auszunutzen, scheiterte jedoch: 1066 wurde er durch eine F
rstenopposition gest
rzt. Bis zu seinem Tod am 16. M
rz 1072 in Goslar waren auch seine Bem
hungen, die geistliche Gewalt
ber die sich verselbstst
ndigende Kirche von Skandinavien zu erhalten, vom Reformpapsttum verhindert worden.
BAdalbert von Prag (956 - 997)
Zwei Jahre nach seinem M
rtyrertod wurde der Missionar heiliggesprochen.
Der um 956 geborene, aus einem slawischen F
rstenhaus stammende Adalbert hat sich besonders bei der Missionierung von Ungarn (994/995) einen Namen gemacht - so taufte er den sp
teren K
nig von Ungarn, Stephan I., den Heiligen. Als zweiter Bischof von Prag hatte er zuvor wegen der verbreiteten heidnischen Lebensformen weniger Erfolg gehabt.
Bei einem Aufenthalt in Rom schlo
er 996 Freundschaft mit Otto III. Die Entsendung zu den heidnischen Pru
en endete schlie
lich mit seinem Martyrertod : Er wurde am 23. April 997 im Samland am Frischen Haff erschlagen.
ber seinem Grab stiftete Otto III. das Erzbistum Gnesen.
CKarl Adam (1912 -1976)
Schuf mit seinem "Deutschland- Achter" ein Markenzeichen.
Er geh
rt zu den wenigen Trainern, die schon zu Lebzeiten zur Legende wurden: Karl Adam, geboren am 2. Mai 1912 in Hagen, l
utete gegen Ende der 50er Jahre eine der erfolgreichsten Epochen des deutschen Rudersports ein. Der P
dagoge, der die F
cher Mathematik, Physik und Leibeserziehung unterrichtete, widmete sich im Ruderzentrum Ratzeburg als Autodidakt speziellen Fragen des Trainings in dieser Sportart. Nach jahrelanger theorethischer Vorbereitung setzte er dann seiner Kenntnisse in die Praxis um - und hatte einen Erfolg, der die damalige Sportwelt in Erstaunen versetzte : Die von ihm trainierten Boote errangen 1959-67 nicht weniger als sieben Titel bei Welt- und Europameisterschaften sowie 1960 in Rom und 1968 in Mexiko jeweils eine Goldmedaille in der K
nigsdisziplin, im Achter.
Der Ruderprofessor, 1937 auch Studentenweltmeister bei den Amateurboxern, starb am 18. Juni 1976 in Bad Salzuflen.
HIJohn Adams (1735 - 1826)
Setzte die Politik seines Vorg
ngers George Washington fort.
Der Sohn eines Farmers wurde am 30. Oktober 1735 in Braintree Massachusetts, geboren. Auch er war zun
chst Farmer, wurde dann Rechtsanwalt und sp
ter Richter, ehe er sich ab 1765 der Politik zuwandte.
Adams geh
rte von 1774 bis 1778 dem Kontinentalkongre
an, war einer der Mitunterzeichner der Unabh
ngigkeitserkl
rung (1776) und wirkte ma
geblich am Pariser Frieden von 1783 mit, in dem Gro
britannien die Souver
t seiner ehemaligen Kolonie anerkannte. Danach vertrat er drei Jahre sein Land als Botschafter in London (1785- 1788), bevor er Vizepr
sident unter George Washington und schlie
lich 1797 sein Nachfolger wurde.
Schon w
hrend der Regierungszeit George Washingtons (1789- 1797) hatten die Entwicklungen im revolution
ren Frankreich Einflu
auf die innenpolitischen Verh
ltnisse des jungen Staates im Norden des amerikanischen Kontinents. Unter F
hrung von Alexander Hamilton bef
rworteten die F
deralisten eine probritische Politik, w
hrend die demokratischen Republikaner unter Thomas Jefferson f
r eine Unterst
tzung der franz
sischen Au
enpolitik pl
dierten. Ab 1793 wurden die USA direkt in die Auseinandersetzung zwischen Frankreich und England konfrontiert, da Frankreich versuchte, auf amerikanischen Boden Unternehmen gegen spanische und englische Besitzungen zu organisieren.
Zu Beginn der Amtszeit des F
deralisten Adams - er hatte sich im Dezember 1796 knapp gegen Jefferson durchgesetzt - spitzte sich der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich zu und drohte zum Krieg zu f
hren. Der rechte Fl
gel der F
deralisten wollte die milit
rische Auseinandersetzung , doch Adams suchte auf diplomatischem Wege
ber den franz
sischen Au
enminister Talleyrand zu einer friedlichen L
sung mit Frankreich zu kommen. Schlie
lich einigten sich die beiden M
chte und schlossen im Dezember 1800 Frieden. Diese Entscheidung sowie die antiradikalistische Politik (Fremden- und Aufruhrgesetz) Adams f
hrten jedoch zur Abspaltung des kriegswilligen Parteifl
gels unter Hamilton und erleichterten kurz darauf den Wahlsieg Jeffersons, der die
ra der konservativen F
deralisten beenden sollte.
Ein Jahr vor seinem Tod (4.4.1826) wurde sein Sohn John Quincy Adams, einer der Vork
mpfer der Sklavenbefreiung, zum 6. Pr
sidenten der Vereinigten Staaten gew
BJohn Quincy Adams (1767- 1848)
Der erfolgreiche Au
enminister war als Pr
sident gl
cklos.
lteste Sohn von John Adams, am 11. Juli 1767 in Braintree, Massachusetts, geboren, war einer der weltl
ufigsten der amerikanischen Gr
ndergeneration. Nach diplomatischem Dienst in Den Haag, Petersburg, London und Berlin war er 1817-25 Au
enminister unter James Monroe und hatte wesentlichen Anteil an der Formulierung der Monroedoktrin. Die Jahre als Pr
sident (1825-29) standen jedoch unter keinem gl
cklichen Stern: Seine nationale Politik stie
auf Widerstand, und seine Republikanische Partei spaltete sich.
Adams,
berzeugter Gegner der Sklaverei, blieb bis zu seinem Tod am 23. Februar 1848 in Washington als unabh
ngiges Mitglied des Kongresses.
GAdelheid (ca 931- 999)
Schon zu Lebzeiten erhielt sie den Beinamen "Mutter der K
nigreiche".
Die sp
tere deutsche K
nigin und Kaiserin war die Tochter des Welfenk
nigs Rudolf II. von Hochburgund und seiner Frau Berta. Um das Jahr 931 geboren, wurde sie 947 mit K
nig Lothar II. von Italien verm
hlt. Die Ehe war jedoch nicht von langer Dauer: Drei Jahre nach der Heirat starb Lothar. Kurz darauf nahm Berengar II., Markgraf von Ivrea, die Witwe gefangen, um so seinen Anspruch auf den zuvor gewaltsam an sich gerissenen italienischen Thron zu legitimieren. Adelheid konnte jedoch entfliehen. Um den Nachstellungen Berengars endg
ltig sicher zu sein, rief sie den deutschen K
nig Otto I. zu Hilfe, was dieser zum Anla
nahm, seinen ersten Italienzug zu unternehmen, der ihm die Herrschaft
ber das Regnum Italiae verschaffte.
Durch die Ende 951 erfolgte Heirat zwischen Otto und Adelheid - es war f
r beide die zweite Ehe - wurde die politische Verbindung zwischen Deutschland und Italien legitimiert und schlie
lich durch die Kaiserkr
nung Ottos I.im Jahre 962 in Rom weiter gefestigt. Adelheid gebar vier Kinder, darunter den sp
teren Otto II.
Die Gemahlin Ottos war einer der bedeutendsten Frauen des Mittelalters, klug, gebildet und musisch begabt. Sie beherrschte vier Sprachen, und man r
hmte ihr klares Urteilsverm
gen. Nach dem Tod Ottos I. 973 verlor Adelheid ihren politischen Einflu
allm
hlich an ihre Schwiegertochter Theophanu, die seit 983 verwitwet war. Als diese 991 starb,
bernahm die inzwischen Sechzigj
hrige noch einmal die politische Verantwortung: Sie f
hrte drei Jahre die Regentschaft f
r ihren unm
ndigen Enkel Otto III. Sp
ter zog sie sich in das Kloster Selz im Elsa
ck, wo sie am 16. Dezember 999 starb. Knapp hundert Jahre sp
ter, 1097, wurde sie heilig gesprochen.
DAlfred Adler (1870 - 1937)
Er begr
ndete die Individualpsychologie.
sterreichische Psychiater und Psychologe wurde am 7. Februar 1870 in Wien geboren. Nach dem Medizinstudium praktizierte er lange Jahre als Arzt in Wien. Siegmund Freud forderte ihn 1902 auf, seiner Studiengruppe beizutreten. Im Laufe der gemeinsamen Arbeit entwickelten sich die Ansichten Freuds und Adlers aber immer st
rker auseinander. 1911 kam es zum endg
ltigen Bruch, da Adler immer mehr von der Freudschen Sexualtheorie abwich. Statt in der Lust sah Adler in Geltung, Macht und Sicherheit die Triebziele der menschlichen Entwicklung. Er untersuchte das Minderwertigkeitsgef
hl des Menschen, verursacht durch die Erfahrung der Hilflosigkeit als Kind und durch soziale Ablehnung . In der Folgezeit begr
ndete Adler seine eigene Auffassung der Individualpsychologie mit einer eigenen Schule und einer eigenen Zeitschrift. 1912 ver
ffentlichte er sein Hauptwerk "Praxis und Theorie der Individualpsychologie". Ab 1925 reiste er h
ufig zu Lehrveranstaltungen in den Vereinigten Staaten, wo er sich 1934 endg
ltig niederlie
. Er starb am 28. Mai 1937 w
hrend einer Vorlesungsreise in Aberdeen.
@Theodor W. Adorno (1903 - 1969)
Er war der Mitbegr
nder der "Kritischen Theorie".
Der Philosoph, Soziologe u
nd Musiktheorethiker Th. W. Adorno wurde am 11. September 1903 als Theodor Wiesengrund in Frankfurt am Main geboren. 1925 war er Kompositionssch
ler bei Alban Berg in Wien, 1931 habilitierte er sich
ber Kierkegaard in Frankfurt, 1934-49 ging er in die Emigration nach England und den USA, aus der er 1949 nach Deutschland zur
ckkehrte.
Hier lehrte er dann an der Universit
t Frankfurt Soziologie und Philosophie und trat auch als Musiktheorethiker hervor ("Philosophie der neuen Musik", die Arnold Sch
nbergs Zw
lftonreihe aufnimmt., sowie "Einleitung der Musiksoziologie"). Gleichzeitig leitete er mit Max Horkheimer, mit dem er schon w
hrend der Emigration in den USA zusammengearbeitet hatte, das Institut f
r Sozialforschung in Frankfurt, das zum Zentrum der "Kritischen Theorie", der sogenannten Frankfurter Schule, werden sollte. Diese Theorie wirkte auf die Studentenbewegung der 60er Jahre, wurde sp
ter jedoch von der "Neuen Linken" heftig kritisiert. Adornos 1961 begonnene Auseinandersetzung mit Methodenproblemen der Sozialwissenschaft wurde von J
rgen Habermus und Hans Albert fortgesetzt. Der Protagonist der Frankfurter Schule starb am 5. August 1969 im schweizerischen Visp.
tCAgnes von Poitou (1025- 1077)
Sie wollte beten, nicht befehlen.
Die sp
tere r
misch-deutsche Kaiserin Agnes wurde um 1025 als Tochter des Herzogs Wilhelms V. von Aquitanien und Poitou geboren. M
tterlicherseits stammte sie aus dem burgundischen K
nigshaus. Gerade dies interessierte den deutschen Hof, denn Heinrich III. wollte Burgund enger an das Reich binden. 1043 ging er mit der gleich ihm frommen Agnes die Ehe ein und lie
sich mit ihr drei Jahre sp
ter in Rom zum Kaiser kr
nen. In Deutschland wurde Agnes nicht recht heimisch, und als sie 1056 nach dem Tod ihres Mannes die Regentschaft f
r ihren Sohn Heinrich IV. f
hren sollte, fand sie sich im Streit mit den Parteien und im Intrigenspiel der Kurie nie zurecht. Als Erzbischof Anno von K
ln ihr 1052 die Macht entri
, zog sie sich nach Rom zur
ck und lebte bis zu ihrem Tod am 14. Dezember 1077 ganz ihre Fr
mmigkeit.
dEFernando Alvarez de Toledo y Pimentel, Herzog von
(1507 - 1582)
Loyalit
t und Fanatismus machten ihn gnadenlos.
Der dritte Herzog von Alba, geboren am 29. Oktober 1507 in Piedrahita bei Avila, hatte im Dienst Karls V. seine ersten milit
rischen Erfolge, darunter den Sieg
ber den Schmalkaldischen Bund 1547 bei M
hlberg an der Elbe. Als es 1567 in den Spanischen Niederlanden zu Aufst
nden gegen die religi
se und politische Unterdr
ckung durch die spanische Krone kam, beauftragte Karls Sohn und Nachfolger in Spanien, Philipp II., den Herzog mit der Niederschlagung der Revolte. Der von unbedingter Loyalit
t zum spanischen Thron und der katholischen Kirche gepr
gte Alba griff mit grausamer H
rte durch und lieferte viele tausend Menschen als Ketzer der Inquisition aus. Zu den bekanntesten Opfern seines "Blutrates" z
hlen die Grafen Egmond und Hoorne, die 1568 hingerichtet wurden, w
hrend Wilhelm von Oranien die Flucht gelang.
Als die kompromi
lose Unterdr
ckung der Niederl
nder und Albas religi
ser Fanatismus den Widerstandswillen der Niederl
nder st
rkten, wurde selbst in Spanien Kritik an dem Herzog laut. 1573 fiel Alba in Ungnade und wurde abberufen, doch sieben Jahre sp
ter war er wieder zur Stelle, als man ihn rief: 1580 eroberte ein spanisches Heer unter seinem Oberbefehl Portugal. Er starb am 11. Dezmber 1582 als Gouverneur von Portugal und Lissabon.
EAlbert von Sachsen-Coburg-Gotha
(1819 - 1861)
Klugheit, Diplomatie und soziales Engagement zeichneten ihn aus.
Der zweite Sohn des Herzogs Ernst I. wurde am 26. August 1819 in Coburg geboren und heiratete 1840 seine Kusine, die englische K
nigin Victoria. Obwohl diese Ehe aus politischen Gr
nden geschlossen wurde, war es eine Liebesheirat. Albert f
llte mit Klugheit und Diplomatie seine schwierige Rolle als Prinzgemahl aus und erwies sich als wertvoller Ratgeber f
r die K
nigin, indem er vor allem daf
r sorgte, da
sie ihre Rechte innerhalb der konstitutionellen Monarchie aussch
pfte. Immer im Hintergrund
bte er doch starken politischen Einflu
aus, der ihm den unberechtigten Vorwurf eintrug, prodeutsche Politik gegen britische Interessen zu unterst
tzen. Dennoch gewann er die Sympathie des Volkes, vor allem durch soziale Aktivit
ten: Viele Stiftungen, Armenh
user und Besserungsanstalten f
r jugendliche Kriminelle wurden von ihm gegr
ndet. Dar
ber hinaus vertrat er die deutschen Belange in der Schleswig- Holstein Frage.
Aus der gl
cklichen Ehe gingen neun Kinder hervor, darunter der sp
tere K
nig Edward VII. und die sp
tere deutsche Kaiserin Viktoria. Albert starb am 14. Dezember 1861 auf Windsor Castle an Typhus, von seiner Frau bis an ihr Lebensende betrauert.
EAlbertus Magnus (1193- 1280)
Durch ihn fand das Gedankengut der Antike wieder Einzug in die europ
ische Kultur.
Der "Doctor universalis" (universell gebildeter Lehrer) genannte Naturforscher, Philosoph und Theologe wurde um das Jahr 1193 in Lauingen an der Donau geboren und stammte vermutlich aus dem Geschlecht der Grafen von Bollst
dt , einer staufischen Ministerialienfamilie. 1229 trat er in ein Dominikanerorden ein und lehrte von 1244 bis 1248 an den Universit
ten von K
ln und Paris.
Weitere Lebensstationen waren das Amt des Provinzialoberen der Dominikaner f
r den deutschsprachigen Raum (1253-56) und der Bischofsstuhl von Regensburg (1260-62). Albertus, der auch als p
pstlicher Legat und Kreuzzugprediger war, ist es zu verdanken, da
nach Jahrhunderten des Vergessens das Gedankengut der Antike wieder Einzug in die europ
ische Kultur fand. Besonders f
r die aristotelische Philosophie bem
hte er sich um Anerkennung und
bernahme durch die Kirche - eine Synthese, die sein Sch
ler Thomas von Aquin vollenden sollte.Bahnbrechend waren Albertus
naturwissenschaftliche Forschungen. Seine Kenntnisse der Botanik, Chemie, Physik und Mechanik lie
en ihn in den Ruf eines Magiers kommen und f
r das einfache Volk zu einer legend
ren Gestalt werden. Der Universalgelehrte starb hochbetagt am 15. November 1280 in K
In unserem Jahrhundert, 1931, wurde er zum Kirchenlehrer erhoben und heiliggesprochen. Er gilt seither als Schutzpatron der Naturwissenschaften.
DAlbrecht I. (1255 - 1308)
Seine R
cksichtslosigkeit und H
rte weckten Widerstand.
Der deutsche (r
mische) K
nig Rudolf von Habsburg war mit T
chtern reich gesegnet, doch nur ein Sohn
berlebte und sollte die Krone im Hause Habsburg halten: Albrecht, geboren im Juli 1255 und seit 1282 Herzog von
sterreich und Steiermark. Ihn wollte der K
nig noch zu seinen Lebzeiten zum Nachfolger w
hlen zu lassen, doch die rheinischen Kurf
rsten lie
en sich darauf nicht ein und zogen bei Rudolfs Tod 1292 Adolf von Nassau vor.
Erst als dieser von den Kurf
rsten fallengelassen wurde und im Kampf gegen Albrecht 1298 starb, kam der Habsburger zum Zuge und versuchte aus der St
rke der K
nigsmacht heraus, den Einflu
seines Hauses auszuweiten. Das aber rief wieder die Kurf
rsten auf den Plan, die von einem zu starken K
nig nichts Gutes zu erwarten hatten, zumal Albrecht sich als hart und entschlossen erwies. Er w
re letztlich wohl dennoch wenigstens in B
hmen und Th
ringen zum Ziel gekommen, w
re nicht sein Sohn Rudolf schon 1307 gestorben.
Ehe Albrecht neue Tr
mpfe ziehen konnte, wurde er Opfer einer Verschw
rung: Sein Neffe Johann Parricida erschlug ihn am 1. Mai 1308 an der Reu
bei Brugg. Die Krone des Reiches fiel an die Luxemburger.
CAlbrecht II. (1255 - 1308)
Er konnte sich um das Reich kaum k
mmern.
Geboren am 16. August 1397, wurde er schon siebenj
hrig als Albrecht V: Herzog von
sterreich, seit 1411 regierte er selbst
ndig. In der N
he des Thrones kam er 1421 durch die Eheschlie
ung mit Elisabeth, der Tochter K
nig Sigismunds, dessen enger Verb
ndeter er wurde. Mit wechselndem Erfolg k
mpfte Albrecht gegen die Hussiten und sah sich neuen K
mpfen gegen
ber, als er 1433 zum Kaiser gekr
nte Sigismund 1437 starb und die deutschen F
rsten ihn 1438 zum K
nig w
hlten. Inzwischen auch K
nig in Ungarn und B
hmen geworden (ebenfalls 1438), reichte die Zeit nicht einmal zur Kr
nung, denn der Herrscher mu
te sogleich zur T
rkenabwehr nach Ungarn eilen, wo er aber bei den Gro
en des Landes mehr Widerstand als Hilfe fand. Ehe er die Lage bereinigen konnte, starb Albrecht am 27. Oktober 1439 in Langendorf (Neszm
ly).
DAlbrecht II. Markgraf von Brandenburg
(1255 - 1308)
Seine Geldnot l
ste die Reformation aus.
Der zweite Sohn des Kurf
rsten Johann Cicero von Brandenburg wurde am 28. Juni 1490 in Berlin geboren. Schon mit 23 Jahren wurde er Erzbischof von Magdeburg und wenig sp
ter auch von Mainz - beide
mter hatte er sich erkauft. Die daf
r erforderlichen Summen beschaffte er sich von den Fuggern, die ihm vorschlugen, die Gelder durch einen Abla
handel zum Bau der Peterskirche in Rom wieder zu erwirtschaften.
Der von Albrecht mit dieser Aufgabe betraute und gesch
chtige M
nch Tetzel erregte mit seiner Gesch
tigkeit den Zorn Martin Luthers, der daraufhin seine 95 Thesen verfa
te. Er z
hlte zu den ersten, die zu Beginn der 40er Jahre des 16. Jahrhunderts die Jesuiten und die Gegenreformation unterst
tzten. Als Renaissancemensch unterhielt er einen prunkvollen Hof und f
rderte Kunst und Wissenschaft.
Zu seinen G
nstlingen z
hlten unter anderem die K
nstler Lucas Kranach und Matthias Gr
newald sowie die Humanisten Ulrich von Hutten und Johannes Reuchlin. Der Erzbischof von Magdeburg und Mainz der 1518 zum Kardinal ernannt worden war, starb am 24. September 1545 in Mainz.
cEAlbrecht II. Markgraf von Brandenburg- Ansbach
(1490 - 1568)
Er begr
ndete das westliche Herzogtum Preu
en..
Der erste "Herzog von Preu
en" wurde am 17. Mai 1490 als Nachgeborener Sohn des Markgrafen Friedrich von Brandenburg- Ansbach im fr
nkischen Ansbach geboren. In K
ln erzogen und im Heer Kaiser Maximilians I. ausgebildet, erhielt er 1511 das Amt des Hochmeisters des Deutschen Ordens. Dessen Territorium war seit dem Thorner Frieden von 1466 auf Ostpreu
en beschr
nkt und der polnischen Krone lehenspflichtig. Der sogenannte Reiterkrieg zwischen ihm und Polen, der den Ordensstaat v
llig verw
stete, endete 1521 mit einem vierj
hrigen Waffenstillstand. Da er vom Reich keinerlei Unterst
tzung erwarten durfte, wandelte er 1525 auf den Rat Luthers hin das Ordensland in ein weltliches Herzogtum um, in dem er das evangelische Bekenntnis einf
hrte. Im Vertrag von Krakau unterwarf er sich dem polnischen K
nig Sigismund I., der ihm das weltliche Herzogtum als erbliches Lehen gab.
Albrecht war der erste deutsche F
rst, der die Reformation einf
hrte, und er war es auch, der 1544 die K
nigsberger Universit
ndete. Seine geschickte Politik und die
bernahme der vom Deutschen Orden eingef
hrten Verwaltungsstruktur begr
ndeten die Hohenzollernherrschaft in Preu
en und den brandenburgisch- preu
ischen Gro
staat. Er starb am 20. M
rz 1568 im ostpreu
ischen Tapiau.
lDAlfonso de Albuquerque (1462 - 1515)
Trotz gro
artiger Erfolge fiel er in Ungnade.
Der zweite portugiesische Statthalter von Ostindien wurde um 1462 in Alhandra nahe Lissabon geboren. 1503 entdeckte er auf einer Expedition, die er auf Gehei
des portugiesischen K
nigs Emanuel I. durchf
hrte, Sansibar und eroberte Cochin. Ein Jahr darauf zum Vizek
nig von Indien ernannt, nahm er mit einer Flotte Kurs auf Indien, eroberte 1507 die Insel Hormuz (Umschlagplatz f
r die Waren des Ostens), gab sie aber im selben Jahr sp
ter wieder auf, um sein Amt als Vizek
nig anzutreten. Wiederum ein Jahr sp
ter eroberte der Unerm
dliche Goa, das er zum Mittelpunkt der portugiesischen Besitzungen machte. 1511 nahm er Malakka, den wichtigsten Handelsplatz Hinterindiens, ein und eroberte Teile Ceylons, ehe er sich wieder nach Goa wandte, das zu entsetzen war. Auf dieser Fahrt nahm er ein zweites Mal die Insel Hormuz - und kurz darauf erfuhr er von seiner Absetzung als Vizek
nig. Albuquerque sollte Goa nicht mehr erreichen: Kurz vor seinem Ziel starb er am 16. Dezember 1515 auf See. Sein Grabmal befindet sich im Pantheon von Lissabon.
CFrancois N
el Babeuf (1793 bis 1797)
Der erste moderne Sozialrevolution
Babeuf, am 13. November November 1760 in Saint-Quentin geboren, war w
hrend des Ancien Regime als Landvermesser t
tig, schlo
sich 1789 der revolution
ren Bewegung an und ging 1793 nach Paris. Er stand den Jakobinern nahe, doch nahm er gegen
ber Robespierre bis zu dessen Sturz eine zwiesp
ltige Haltung ein.
Als das Direktorium im Jahre 1795 die Regierung
bernahm, sah er die drohende Gegenrevolution der besitzenden Klassen voraus. Unter dem Pseudonym Gaius Graccus propagierte er in seinem Blatt "Le tribun du peuple" die soziale Revolution. Sein Ziel war eine "Republik der Gleichen", in der das Privateigentum und der Arbeitszwang abgeschafft werden sollten. Sein geheimes Dirketorium sammelte innerhalb kurzer Zeit 17.000 Verschw
rer um sich. Doch der Umsturzversuch im Mai 1796 schlug fehl.
Babeuf wurde inhaftiert und ein Jahr darauf, am 18. Mai 1797, mit einigen Mitverschw
rern hingerichtet.
DCarl Philipp Emanuel Bach (1714 bis 1788)
Bekannt als der "Berliner" oder "Hamburger" Bach.
Der zweite Sohn Johann Sebastian Bachs wurde am 8. M
rz 1714 in Weimar geboren und ging wie seine Br
der durch die Schule des Vaters. Im Gegensatz zu seinem
ltesten Bruder Wilhelm Friedemann Bach war er ein Mensch, der sich in den Mittelpunkt zu setzen verstand. 1741 wurde er Kammercembalist Friedrichs des Gro
en in Berlin. Im Jahre 1768 trat er die Nachfolge Georg Phillipp Telemanns als Kirchenmusikdirektors der f
nf Hamburger Hauptkirchen an.
Bach z
hlte in Hamburg zu den angesehensten B
rgern und war mit Lessing, Klopstock, Claudius und anderen Dichtern befreundet. Auch Mozart und Haydn zollten ihm Anerkennung. Mit seinem empfindsamen Werkstil und der formalen und satztechnischen Gestaltung, vor allem in seinen "Preu
ischen" (1742) und "W
rttembergischen Sonaten" (1744), nahm der ausdrucksstarke Komponist Einflu
auf die Wiener Klassik. Sein Werk umfa
t etwa 200 Klavierkompositionen, 19 Symphonien, zahlreiche geistliche Lieder und Oden sowie ein zweiteiliges Lehrbuch mit dem Titel: "Versuch
ber die wahre Art, das Clavier zu spielen". Bach starb am 14. Dezember 1788 in Hamburg.
5DJohann Christian Bach (1735 bis 1782)
Er wurde "Mail
nder" oder "Londoner", h
ufig auch der "Englische Bach" genannt.
Der j
ngste der Bach- S
hne wurde am 5. September 1735 in Leipzig geboren. Er war Sch
ler seines Vaters sowie seines Bruders Carl Philipp Emanuel Bach und ging als einziger der Bachfamilie ins Ausland. 1756-62 studierte er in Italien, trat zum Katholizismus
ber und wurde 1760 Organist am Mail
nder Dom. Durch seine Opernerfolge
ber die Grenzen Italiens bekannt geworden, folgte er 1762 einer Berufung als Opernkomponist und Musikmeister an das K
nigliche Theater in London. Hier veranstaltete er mit Carl Friedrich Abel die ersten Abonnementkonzerte, die sogenannten "Bach-Abel Konzerte", in denen er erstmalig
ffentlich als Pianist auftrat.
Johann Christian Bach, der in London so heimisch geworden war wie Georg Friedrich H
ndel, starb hier am 1. Januar 1782.
Seine zahlreichen Werke, Kantaten, Oratorien und Opern folgen dem Zeitstil des Lieblich-Angenehmen. Vor allem das "singende Allegro" seiner Klavierwerke flo
in das Sp
twerk Mozarts ein.
@Wilhelm Friedemann Bach (1710 bis 1784)
Der "Hallesche Bach".
lteste Sohn Johann Sebastian Bachs wurde am 22. November 1710 in Berlin geboren. Er stellte einen tragischen Fall in der Familie Bach dar. Nach der Ausbildung durch seinen Vater ging er 1733 nach Dresden und erf
llte hier wie auch sp
ter in Halle als bedeutender Organist die die vom Vater in ihn gesetzten Hoffnungen. Mit dem Tod des Vaters 1750, dem er in seine Werken am n
chsten kam, schien er jeden famili
ren Halt verloren zu haben. Er lehnte eine Berufung nach Darmstadt ab und gab 1764 seine Stellung in Halle auf, um als freischaffender K
nstler unabh
ngig arbeiten zu k
nnen. Getrieben von wirtschaftlicher Not, verkaufte er unter Preis kostbare Autographen seines Vaters und ging 1771 nach Berlin. Hier wurde er zwar als Organist anerkannt, seine Kompositionen fanden jedoch keinerlei Beachtung.
Er starb v
llig verarmt am 1. Juli 1784 in Berlin. Die Sonaten, Fantasien, Klavier- und Orgelkonzerte des Sturm- und Drang- K
nstlers zeichnen sich durch gro
es handw@
erkliches K
nnen und Gesp
r die neue Empfindsamkeit aus.
CBaron Sir Robert Stephenson Smyth Baden-Powell (1857 bis 1941)
Er gr
ndete die Pfadfinderbewegung. Baden-Powell, sechster Sohn eines Hochschulprofessors in Oxford, wurde am 22. Februar 1857 in London geboren, trat 1876 als Offizier in ein Husarenregiment ein, k
mpfte in Afganistan und im Burenkrieg (1899- 1902). W
hrend einer Belagerung hatte er gute Erfahrungen mit halbw
chsigen einheimischen "Scouts" gemacht, w
hrend die zivilisierten Wei
en in der Wildnis v
llig hilflos waren. Um die Jugend wieder an die Natur heranzuf
hren, gr
ndete er 1907 die "Boy Scouts" und die "Girl Scouts", zu deutsch "Pfadfinder".
ber das urspr
ngliche Ziel (
berleben in der Natur) hinaus steht das Pfadfindertum f
r Hilfsbereitschaft und soziales Engagement. Vor allem dieser Aspekt hat dazu beigetragen, es trotz seiner milit
rischen Ausrichtung bis in unsere Tage zu erhalten. Baden-Powell starb am 8. Januar 1941 in Nyeri in Kenia.
CKarl Baedeker (1801 bis 1859)
Sein Name wurde zum Synonym f
r Reisef
hrer.
Der Verleger wurde am 3. November 1801 in Essen geboren und stammt aus einer Familie von Buchh
ndlern und Druckern. In seinem 1827 in Koblenz gegr
ndeten Verlag brachte Baedeker 1839 eine
berarbeitung der zehn Jahre alten "Rheinreise" unter dem Titel "Rheinlande" heraus. Statt der bisher
blichen Reiseliteratur, deren Spektrum von Abenteuergeschichten
ber n
chterne Beschreibungen bis hin zu intellektuellen Betrachtungen reichte, schuf Baedeker einen praktischen Ratgeber, der nicht nur auf Sehensw
rdigkeiten hinwies, sondern auch zuverl
ssig
ber Fahrpl
ne, Rastm
glichkeiten und Gasth
user informierte. Der Verleger machte es sich zur Pflicht, die zusammengetragenen Informationen pers
nlich an Ort und Stelle zu
berpr
fen. So kamen seine Reisef
hrer in den Ruf der absoluten Verl
lichkeit. Baedeker starb am 4. Oktober 1859 in Koblenz.
EMichail Bakunin (1814 bis 1876)
Der Begriff "Anarchie" ist mit seinem Namen untrennbar verbunden.
Der Sohn einer angesehenen Adelsfamilie, am 30. Mai 1814 im Gouvernement Twer geboren, gab 1835 die gerade begonnene Offizierslaufbahn auf, um Philosophie zu studieren - zun
chst in Moskau, dann ab 1840 in Berlin, wo er sich den Junghegelianern anschlo
. Nach Begegnungen mit Proudhon und Marx in Paris kehrte er Hegels und Fichtes Lehren jedoch den R
cken und wurde Sozialist anarchistischer Pr
gung: Zerschlagung jeglicher Autorit
t, Beseitigung des Staates und seiner Ordnungsprinzipien.
An deren Stelle sollten Gemeinschaften auf freiwilliger Basis treten, die sich organisch aus dem Chaos von unten nach oben konstituieren. Mit diesem theorethischen Hintergrund wurde er "Berufsrevolution
r". So nahm er 1848 an der Februar Revolution in Paris teil und geh
rte zu den Anf
hrern des Dresdener Maiaufstandes 1849 - hier wurde er verhaftet und schlie
lich an Ru
land ausgeliefert. Nach Sibirien deportiert, gelang ihm 1861 die Flucht
ber Japan nach Westeuropa. Durch seine Agitation unterst
tzte er, zusammen mit Alexander Herzen, den polnischen Aufstand von 1863 und l
ste jene anarchistische Bewegung in Ru
land aus, deren Attentaten viele bedeutende Pers
nlichkeiten zum Opfer fielen. Bakunin trat auch der 1. Internationale bei, wurde aber auf Betreiben von Marx 1872 ausgeschlossen.
Der Revolution
r starb am 1. Juli 1876 in Bern.
CHans Baldung, genannt Grien
(ca. 1484 bis 1545)
rers Lieblingssch
ler.
Der um 1484 vermutlich in Schw
bisch-Gm
nd geborene Maler und Graphiker war nach kurzer Lehrzeit in Stra
burg. 1503-1507 Geselle Albrecht D
rers in N
rnberg. Zwischen 1512 und 1516 schuf er den Hochaltar des Freiburger M
nsters. Neben diesem Hauptwerk sind rund 100 weitere Gem
lde von ihm erhalten geblieben. Sie zeigen Baldung als einen Meister, der in der Farbgebung v
llig neue Wege ging und den
berlieferten Bildthemen idyllische und m
rchenhafte, oft auch d
monische Z
ge verlieh. Seine weiblichen Figuren erscheinen als verf
hrerische Sinnbilder des Lebens ("Der Tod und das M
dchen"). H
chste Eigenst
ndigkeit erreichte er in seinen Holzschnitten und Zeichnungen, die oft bizarren Charakter haben ("Hexensabbat"). Baldung schuf auch zahlreiche Entw
rfe f
r Glasgem
lde. Er starb hochangesehen und wohlhabend im September 1545 in Stra
burg.
ESir Frederick Grant Banting (1891 bis 1941)
Seine Entdeckung ist noch heute f
r viele lebensnotwendig.
Banting, am 14. November 1891 in Alliston (Ontario) geboren, war nach Beendigung seines Medizinstudiums mehrere Jahre Kinder- und Milit
rarzt. Nach dem I. Weltkrieg fand er eine Stelle als Lektor f
r Physiologie an einer kleinen Klinik. Hier begann er sich mit der Zuckerkrankheit zu besch
ftigen, an der ein Jugendfreund von ihm gestorben war. Da er in seiner Klinik die n
tigen Experimente nicht durchf
hren konnte, ging er nach Toronto, wo der namhafte Physiologe J.R. McLeod dem unbekannten jungen Arzt widerstrebend ein Labor zur Verf
gung stellte und ihm einen seiner Studenten, Charles Herbert Best, zur Seite gab. Unter gro
en pers
nlichen finanziellen Opfern konnten Banting und Best 1921 nachweisen, da
es sich bei der Zuckerkrankheit um einen durch eine Fehlfunktion der Bauchspeicheldr
se ausgel
sten Insulinmangel handelt.
ihr gr
tes Verdienst ist jedoch, da
es Ihnen gelang, Insulin zu isolieren und als das Medikament verf
gbar zu machen. Auf diese Weise retteten sie Millionen von Menschen bis heute das Leben. 1923 erhielt Banting gemeinsam mit Mc Leod den Nobelpreis f
r Medizin und arbeitete anschlie
end in der mit staatlicher Hilfe gegr
ndeten Banting- Research- Foundation weiter an seinen Forschungen. Er starb am 21. Febraur 1941 auf Neufundland bei einem Flugzeugabsturz.
EWillem Barents (ca. 1550 bis 1597)
Die "Nordostpassage" wurde ihm zum Verh
ngnis.
Barents wurde um 1550 auf der niederl
ndischen Insel Terschelling geboren. Im Zeitalter der Entdeckungen hatten fast alle Expeditionen ein Ziel: einen k
rzeren Seeweg nach Indien und China zu finden als um die S
dspitze Afrikas herum. So hatte Kolumbus, der nach Westen gesegelt war, Amerika entdeckt. Inzwischen suchte man nach der "Nordostpassage", um von Norden her nach Asien zu kommen. Barents startete 1594 mit vier Seglern von Amsterdam aus und gelangte an die Ostk
ste der Doppelinsel Nowaja Semlja. Da die Stra
e von Jugorski jedoch von Packeis versperrt war, mu
te er 1595 wieder umkehren. Ein Jahr sp
ter versuchte er es ein zweites Mal und gelangte diesmal bis zum Nordkap von Nowaja Semlja. Hier wurde ihm das Packeis jedoch zum Verh
ngnis - seine Schiffe wurden zerst
rt, und die Besatzung mu
te in notd
rftigen H
tten aus Wrackteilen
berwintern. Als das Fr
hjahr kam, versuchten sie mit zwei Ruderbooten Lappland zu erreichen. Vier Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben und auch Barents starb am 20. Juni 1597 an Ersch
pfung.
In einer der H
tten auf Nowaja Semlja wurde 1871 sein Reisebericht gefunden. Barents zu Ehren wurde ein Teil des Polarmeeres zu seinen Ehren Barentssee genannt.
DPaul Vicomte de Barras (1755 bis 1829)
Der adelige Revolution
r wurde von seinem Ziehkind kaltgestellt.
Barras, am 30. Juni 1755 in Fox-Amphoux geboren, entstammte einer der
ltesten Familien der Provence. Trotz seiner adeligen Herkunft schlo
er sich den Jakobinern an und sprach sich im Konvent vehement f
r die Hinrichtung des K
nigs aus. Unter seinem Kommando wurde 1793 Toulon von den Engl
ndern befreit und der Girondistenaufstand blutig niedergeschlagen. In Toulon tat sich der junge Napoleon besonders hervor, den er von da an protegierte.
Als Barras sich gegen die Jakobiner zu werden begann, versuchte Robespierre, ihn durch falsche Beschuldigung auszuschalten. Doch Barras, inzwischen Oberbefehlshaber in Paris, war es, der seinen Feind auf die Guillotine brachte. 1795 erhielt er dann den Oberbefehl
ber die Truppen im Inland. Seit 1797 Mitglied des Direktoriums, versuchte er, sich gegen die erstarkenden liberalen und royalistischen Kr
fte gemeinsam mit zwei der f
nf Direktoren durch einen Staatsstreich zu behaupten, der schlie
lich Napoleon an die Macht brachte. Barras, durch Napoleon entmachtet, konnte unbehelligt auf seinen G
tern von seinem durch Korruption erworbenen Verm
gen leben und starb am 29. Januar 1829 in Chaillot bei Paris.
CKarl Barth (1896 bis 1968)
nder der "dialektischen Theologie".
Der reformierte Theologe, am 10. Mai 1896 in Basel geboren, zehn Jahre als Pfarrer im Kanton Aargau,
bernahm 1921 die Professur f
r Dogmatik in G
ttingen, wechselte 1925 nach M
nster und 1930 nach Bonn. Da er die "deutsch- christliche" Ideologie ablehnte und den Nationalsozialismus offen kritisierte, wurde er 1935 entlassen. Unter seinem Einflu
kam es zum Widerstand der "Bekennenden Kirche". Nach dem II. Weltkrieg wurde er zum Wegbereiter der "
kumenischen Bewegung".
Barths Theologie stellt nicht mehr den Menschen und sein religi
ses Bewu
tsein, sondern die Offenbarung Gottes in den Mittelpunkt der protestantischen Religionslehre. In seinem 14b
ndigen Hauptwerk "Kirchliche Dogmatik" (1932-67) propagiert er seine "Theologie des Wortes", wonach alles in Abh
ngigkeit von Jesus Christus und dessen Aussagen gesehen werden mu
Seit seiner Entlassung in Bonn lehrte Barth in seiner Heimatstadt. Er starb in Basel am 10. Dezember 1968.
Schon mit 30 Jahren war der am 19. August 1870 in Camden geborene Bankier und B
rsianer ein reicher Mann. Von Pr
sident Woodrow Wilson 1916 gerufen, stand er an der Spitze der Wirtschafts- und der Friedenskommission. 1937 legte Baruch vorsorglich einen Plan f
r die industrielle Mobilisierung im Kriegsfall vor, und w
hrend des II. Weltkrieges nahm er Einflu
auf die Nachkriegsplanungen im Repr
sentantenhaus. Nach ihm wurde schlie
lich ein Plan zur Kontrolle der Atomenergie benannt, der 1948 am sowjetischen Veto im UN-Sicherheitsrat scheiterte.
Baruch starb am 20. Juni 1965 in New York.
zBAndersen-Nexo, Martin (1869 - 1954)
Chronist des Arbeiterlebens.
Anderson-Nexo, am 26. Juni 1869 als Sohn eines Steinmetzten geboren, wuchs in
rmlichsten Verh
ltnissen auf, arbeitete als Hirtenjunge, Knecht, Steinbrecher, Schuhmacher und Maurer. 1919 wurde er Kommunist. Die Verelendung der Bauernschaft und der Kampf der Arbeiterklasse sind die Themen seiner Romane, die sich durch tiefe Menschlichkeit auszeichnen. Am bekanntesten wurden "Pelle der Eroberer" (1906-10) und "Ditte Menschenkind" 1945).
Vor und nach der Herrschaft der Nationalsozialisten lebte Andersen-Nexo in Deutschland. Er starb am 1. Juni 1954 in Dresden.
DAlkibiades (450 - 404 vor Christus)
Als Politiker und Feldherr eine der schillerndsten Figuren im antiken Athen.
Um 450v. Christus geboren, wuchs Alkibiades im Hause seines Onkel Perikles auf und hatte Sokrates als Lehrer. Genial, skrupellos, von ma
losem Ehrgeiz und ein gl
nzender Redner, gewann er die Athener w
hrend des "Nikiasfriedens" im Krieg gegen Sparta f
r einen Feldzug nach Sizilien, der unter seinem Kommando mit einer Katastrophe endete. Noch w
hrend des Feldzuges er
ffneten seine Gegner in Athen einen Proze
wegen Religionsfrevels gegen ihn. Der Vollstreckung des Todesurteils entzog er sich durch die Flucht nach Sparta , wo er rasch gro
en Einflu
gewann und gegen seine Heimatstadt k
mpfte. Nach einem politischen Umsturz in Athen wurde er rehabilitiert und wieder zum Strategen bestellt. Er schlug die Spartaner 410 bei Kyzikos. Die Niederlage bei Notion 407 gegen die vereinigte spartanische und persische Flotte kostete Alkibiades das Kommando, und er zog sich auf seine thrakischen Besitzungen zur
ck. Nach der Kapitulation Athens floh er zum persischen Satrapen Pharnabazos, der ihn auf Bestreben des persischen K
nigs Lysander Ende 404 umbringen lie
DAlkuin (732 - 804)
Der Freund und Lehrer Karls des Gro
en war Mittelpunkt eines Kreises von Dichtern und Gelehrten.
Der angels
chsische, aus northumbrischen Adel stammende M
nch und Gelehrte, um 732 in York geboren, war Vorsteher der Klosterschule seiner Heimatstadt. Bei einem Aufenthalt in Parma im Jahre 781 begegnete er Karl dem Gro
en. Karl, beeindruckt von der Gelehrsamkeit und Intelligenz des M
nchs, dessen umfassende Bildung gleicherma
en auf christlichen und antiken Wurzeln fu
te, rief ihn an seinen Hof, wo er bald Mittelpunkt eines Kreises von Dichtern und Gelehrten war und zum Begr
nder der karolinginischen Renaissance wurde.
Alkuin, dessen Briefwechsel mit dem Frankenk
nig erhalten ist, gr
ndete im ganzen Frankenreich viele Schulen, deren Einflu
auf das christliche Bildungswesen noch
ber Jahrhunderte andauerte, und wurde 796 Abt von St. Martin in Tours.
Alkuin pr
gte f
r Karls Reich den Begriff "imperium christianum" und billigte ihm damit die Stellung eines von Gott beauftragten Herrschers
ber die christliche Welt zu. Dieser theokratische Amtsgedanke, die Aufgabe, Christentum und Kirche nach au
en und innen zu sch
tzen, wurde jahrhundertelang von deutschen K
nigen aufrechterhalten. Alkuin starb am 19. Mai 804 in Tours.
DAlbrecht Altdorfer (um 1480 bis 1538)
Er schuf das dramatische Landschaftsbild.
Altendorfer, um 1480 geboren, wahrscheinlich in Regensburg, war der Hauptmeister der sogenannten "Donauschule" an der Schwelle von der Gotik zur Renaissance. War bisher die Kunst vor allem durch die Darstellung von Glaubensinhalten ausgerichtet, so begann in den Mittelpunkt zu stellen, sie wird zum eigentlichen Stimmungstr
ger. Selbst in seinen religi
sen Szenen erscheinen Menschen nur noch als Beiwerk. Auch in seinem ber
hmtesten Gem
lde, der "Alexanderschlacht", ist das Schlachtenget
mmel nur Teil eines kosmischen Geschehens. Als sein bedeutendstes Werk gilt der Altar von St. Florian bei Linz.
Seine "Donaulandschaft" ist das erste reine Landschaftsgem
lde.
1505 hatte Altendorfer das B
rgerrecht der Stadt Regensburg erhalten, wurde Ratsmitglied und Stadtbaumeister und
bernahm auch diplomatische Missionen. Altdorfer, von dessen Kupferstichen und Holzschnitten viele erhalten geblieben sind, starb am 12. Februar 1538 in Regensburg.
GEAmalasuntha ( ? bis 535)
Ihr Weitblick wurde von ihren Gefolgsleuten nicht erkannt.
Weder Geburtsjahr noch Geburtsort der Tochter des Ostgotenk
nigs Theoderich des Gro
en sind
berliefert. Der Ostgotenk
nig hatte ihren Sohn Athalarich zu seinem Nachfolger bestimmt, doch bei seinem Tod im Jahre 526 war der Junge erst zehn Jahre alt. So
bernahm die fr
h verwitwete Amalasuntha die Regentschaft f
r ihren Sohn. Sie war eine hochgebildete Frau, die mehrere Sprachen beherrschte. Ihre Politik galt dem Ausgleich zwischen den arianischen Goten und den katholischen R
mern, um das ostgotische Reich gegen Byzanz zu sichern. Dies und die Tatsache, da
sie ihren Sohn nach r
mischer Sitte erziehen lie
, brachte ihr die Feindschaft des gotischen Adels ein. 534 starb Athalarich pl
tzlich.
Um ihre gef
hrdete Stellung zu halten, w
hlte sie ihren Vetter Theodahad zum Mitregenten und heiratete ihn. Doch Theodahad verb
ndete sich mit ihren Gegnern, lie
sie in Ravenna gefangennehmen und brachte sie auf die Insel Martana im Bolsener See, wo sie Ende April 535 im Bade erw
rgt wurde.
Die Geschichte hat ihrer Politik des diplomatischen Ausgleichs recht gegeben - nur zwei Jahrzehnte sp
ter wurde das Ostgotenreich von dem byzantinischen Herrscher Justinian und seinen Feldherren Belisar und Narses vernichtet, und Italien wurde zur ostr
mischen Provinz.
|CAmenophis III.
Unter seiner
gide erlebte
gypten eine Bl
tezeit.
Amenophis III. regierte
gypten 1403- 1365 vor Christus und brachte dem Land durch geschickte Heirats- und B
ndnispolitik, gesichert durch ein Abkommen mit dem Mitanireich, eine Periode des Friedens, in der sich Kunst und Kultur reich entfalten konnten. Die erhaltenen
berreste zeugen von einer regen Baut
tigkeit mit gr
ter Prachtentfaltung: Der Amun- Tempel in Karnak wurde erweitert und der Luxor-Tempel errichtet. Von Amenophis
Totentempel in Theben sind heute nur noch die Memnonkolosse vorhanden. zwei etwa 20 Meter hohe Sitzstatuen des K
nigs.
Unter Amenophis III. begann auch der Bruch mit der Tradition. Er heiratete keine Frau k
niglicher Abstimmung, sondern Teje, die Tochter eines Provinzpriesters, und erhob sie zu seiner K
nigin. Aus dieser Ehe ging Amenophis IV., der sich sp
ter Echnaton nannte, hervor.
@Jean Am
ry (1922 bis 1978)
Sein aufsehenerregend
es Buch "Hand an sich legen" ist ein Pl
doyer f
r die letzte Freiheit des Menschen - den Freitod.
sterreichische Schriftsteller und Essayist wurde am 31. Oktober 1922 als Christian Anton Mayer in Wien geboren. Nach seinem Studium der Literaturwissenschaften und Philosophie in Wien emigrierte er 1938 nach Belgien, wurde 1943 verhaftet und war bis zum Kriegsende in den Konzentrationslagern Auschwitz, Buchenwald und Bregen Belsen interniert. Sein schriftstellerisches Werk ist eine einzige Anklage gegen Entmenschlichung und Unterdr
ckung. 1961 erschien "Geburt der Gegenwart, Gestalten und Gestaltung der westlichen Zivilisation seit Kriegsende". Es folgten weitere Werke - schlie
lich 1976 "Hand an sich legen. Diskurs
ber den Freitod".
Diese letzte Freiheit des Menschen, von der er
berzeugt war, nahm er dann auch f
r sich in Anspruch und starb durch Selbstmord am 17. Oktober 1978 in Salzburg.
WCAnakreon (580 - ca. 495 vor Christus)
Der Dichter der Lebensfreude und des Genusses.
Der griechische Lyriker wurde um 580 vor Christus in Teos in Ionien geboren und emigrierte, als die Perser seine Heimat unterwarfen, nach Abdera in Thrakien. Am Hof des Polykrates auf Samos und sp
ter des Hipparchos in Athen lernte er, das Leben zu genie
en, eine Kunst, die in seiner Dichtung zum Ausdruck kommt. Er besang die Liebe und den Wein in anmutigen, leichten Versen, die zahlreiche Nachahmer fanden.
Lediglich drei seiner Lieder sind vollst
ndig
berliefert. Die "Anakreontaia", sind die europ
ische Dichtung beeinflu
ten, sind, obwohl nach ihm benannt, Nachsch
pfungen einer sp
teren Zeit. Anakreon starb, angeblich im hohen Alter von 85 Jahren, in Athen. Eine postume Statue, dem Phidias zugeschrieben, zeigt ihn als weinseligen S
nger im besten Alter.
jEAndersch, Alfred ( 1914 bis 1980)
Entwickelte die Rundfunk- Dokumentation.
Der am 4. Februar 1914 in M
nchen geborene Schriftsteller wuchs im kleinb
rgerlichen Milieu der bayrischen Hauptstadt auf, absolvierte eine Buchh
ndlerlehre, wurde 1933 als Jugendfunktion
r der KPD verhaftet und war ein halbes Jahr im Konzentrationslager Dachau interniert. In seiner Autobiographie "Die Kirschen der Freiheit" (1952) setzt er sich mit dem Kommunismus und seiner Desertion aus der Wehrmacht w
hrend des II. Weltkrieges auseinander. Seine Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland schildert er in "Sansibar oder der letzte Grund" (1957). In amerikanischer Gefangenschaft lernte er Hans Werner Richter kennen, mit dem er nach der Entlassung die Zeitschrift "Der Ruf" herausgab. Sie wurde 1947 durch die amerikanische Besatzungsbeh
rde verboten. Diesem Umstand verdankt die "Gruppe 47" ihre Entstehung. In folgenden Jahren trat Andersch als Mitarbeiter beim Rundfunk und erneut Herausgeber einer literarischen Zeitschrift ("Texte und Zeichen", 1955-1957) hervor, zog sich dann aber auf dem bundesdeutschen Literaturbetrieb zur
ck und lebte seit 1958 in der Schweiz. Thema seiner Romane und H
rspiele ist der Ausbruch aus Unfreiheit und entw
rdigenden Lebensumst
nden im totalit
ren Staat wie in der modernen Wohlstandsgesellschaft. Er starb am 22. Februar 1980 in Berzona bei Locarno.
CTherese Giehse (1898 bis 1975)
Unvergessen ihre Darstellung der "Mutter Courage".
Die gro
e Charakterschauspielerin wurde am 6. M
rz 1898 in M
nchen als Therese Gift geboren. Sie bestand ihre Schauspielpr
fung nicht und arbeitete, bevor Otto Falckenberg sie 1925 an die M
nchener Kammerspiele verpflichtete, unter anderem im Kabarett "Die Pfefferm
hle" in Z
rich.
1933 emigrierte sie nach Z
rich und wurde vom dortigen Schauspielhaus engagiert. Nach dem Krieg kehrte sie nach Deutschland zur
ck und arbeitete au
er in M
nchen auch in Berlin an der Schaub
hne am Halleschen Ufer. Neben der "Mutter Courage" spielte sie Hauptmanns Mutter Wolffen im Biberpelz, Frau John in "Die Ratten", Kleists Marthe Rull in "Der zerbrochene Krug", D
renmatts Claire Zachanassian im "Besuch der alten Dame" und Mathilde von Zahndt in D
rrenmatts Fernsehinszenierung "Die Physiker".
Sie starb wenige Tage vor ihrem 77. Geburtstag am 3. M
rz 1975 in M
nchen.
CGiorgione (ca. 1478 bis 1510)
Eigentlich Giorgio da Castelfranco. Einer der bedeutendsten Maler der venezianischen Hochrenaissance.
ber das Leben des Giorgio da Castelfranco gibt es wenig verl
liche Daten. Er wurde wohl 1478 in Castelfranco, Veneto geboren und starb um 1510 in Venedig. Auch zu seinen Werken gibt es mehr Fragezeichen als Klarheit. Eindeutig ihm zugesprochen werden konnten die Fresken der Fondaco dei Tedeschi in Venedig (1510), von denen nur Fragmente erhalten sind.
Aufgrund der Hinweise des Zeitgenossen Marcantonio Michiele konnte er als Sch
pfer der Werke "Mosesknabe vor dem Pharao", "Urteil Salomos", "Drei Philosophen", "Judith", "Anbetung der K
nige" und "Gewitter" bestimmt werden. Die Darstellung des Lichts und die stimmungsvolle Gestaltung von Landschaften sind typisch f
r Giorgiones Malerei, mit der er die venezianische Hochrenaissance entscheidend beeinflu
DGiotto di Bondone (ca. 1266 bis 1337)
Vater der abendl
ndischen Malerei.
Giotto, der um 1266 in Colle di Vespignano bei Florenz geboren wurde, setzte entscheidende Impulse f
r eine neue Epoche der europ
ischen Kunst. Seine ersten selbst
ndigen Arbeiten nahm er 1290 in der Oberkirche von San Francesco in Assisi vor. Giottos bedeutendstes Werk wurden 1304-06 die Fresken der Arenakapelle in Padua mit der Geschichte des Lebens Jesu Christi.
Die n
chsten gro
en Freskenzyklen schuf er 1317-28 in Florenz. In der Bardikapelle von Santa Croce malte er den Zyklus aus dem Leben des heiligen Franziskus, in der Cappella Peruzzi schuf er die Szenen aus dem Leben des Evangelisten Johannes und Johannes des T
ufers.
Nach seiner T
tigkeit am Anjouhof in Neapel lieferte er den Plan f
r den Campanile des Florenzer Doms. Giotto befreite die Malerei aus dem Zwang der byzantinischen Ikonographie und verlieh ihr dadurch Selbst
ndigkeit, da
er zur r
umlichen Bildgestaltung gelangte, monumentale Kompositionen schuf, dabei die Gr
e und W
rde der menschlichen Gestalt herausstellte.
Seine Nachwirkung ist kaum zu
bersch
tzen, weil er es verstand, in seinen Werken Dramatik und Monumentalit
t zu einer klassisch ausgewogenen Form zu verbinden. Giotto starb am 8. Januar 1337 in Florenz.
DJean Giraudoux (1882 bis 1944)
Der ungekr
nte K
nig des franz
sischen Theaters der 30er Jahre.
Der studierte Germanist, am 29. Oktober 1882 in Bellac geboren, war 1905 Hauslehrer in M
nchen, ab 1906 Lektor an der Harvard Universit
t (USA), dann Journalist in Paris. Seit 1910 im diplomatischen Dienst, wurde er Pressechef des Au
enministeriums und 1939/40 Propagandaminister.
Giraudoux behandelt in seinen Romanen die Probleme der Zwischenkriegszeit. Eine besondere poetische Sprache scheint seine Themen in eine feenhafte, phantastische Welt zu versetzen. Die Vorliebe f
r mythologische und biblische Stoffe erinnert an den Verfremdungseffekt Bertolt Brechts.
Seit 1928 bet
tigte er sich auch als erfolgreicher B
hnenautor. Sein erstes St
ck "Sigfried", eine Dramatisierung seines Romans "Siegfried et le Limousin", behandelt das deutsch-franz
sische Verh
ltnis. "Der trojanische Krieg findet nicht statt" entstand 1935 unter dem Eindruck der Kriegsgefahr.
Im Sp
twerk werden seine Zauberwelten immer deutlicher von unheimlichen Kr
ften bedroht, denen er Ausblick auf die Kraft des Menschlichen entgegenzusetzen versucht. Giraudoux starb am 31. Januar 1944 in Paris. Das surrealistische und absurde Theater der 60er Jahre wurde von ihm stark beeinflu
;EWilliam Ewart Gladstone
(1832 bis 1898)
Der gro
e Gegenspieler des Imperialisten Disraeli.
Der bedeutende englische Staatsmann entstammte einer reichen Kaufmannsfamilie. Er wurde am 29. Dezember 1809 in Liverpool geboren. Von 1832 an war er konservatives Mitglied des Unterhauses und 1843-45 Handelsminister, anschlie
end bis 1846 Staatssekret
r die Kolonien. Er versah vielf
ltige Positionen als Kirchenpolitiker und Schatzkanzler.
Seine Opposition gegen den Krimkrieg verursachte seinen R
cktritt und trieb ihn in das Lager der Liberalen. In den Jahren 1868-74,1880-86 und 1892 wirkte er als Premierminister. In dieser Zeit veranla
te er die Aufhebung der Staatskirche in Irland und f
hrte 1870 mit dem "Education Act" die allgemeine Schulpflicht ein. Seine Bem
hungen um die irische Autonomie (Homerule Bull) f
hrten nicht zum erwarteten Erfolg.
In der Auseinandersetzung um den englischen Imperialismus geriet er in scharfen Gegensatz zu Disraeli. Er trat schon fr
h vehement f
r das Selbstbestimmungsrecht der V
lker ein. Seine von tiefem Humanismus gepr
gte Reform- und Integrationspolitik schuf die Grundlagen der Krisenfestigkeit der britischen Demokratie bis ins 20. Jahrhundert.
"The grand old man", wie er nicht nur von seinen Anh
ngern genannt wurde, starb am 19. Mai 1898 auf seinem Alterssitz in Harwarden/ Nordwales.
CJohann Wilhelm Ludwig Gleim
(1719 bis 1803)
In der Nachfolge Anakreons.
Johann Wilhelm Ludwig Gleim wurde am 2. April 1719 in Ermsleben bei Halberstadt geboren, verlor seine Eltern fr
h und wuchs bei Freunden und Verwandten auf. Er studierte in Halle Jura und Philosophie und gr
ndete dort den Halleschen Dichterkreis, der sich vor allem der Lyrik der Anakreotik (nach Anakreon) widmete.
ter war er Hauslehrer in Potsdam und wurde dort ebenfalls Mittelpunkt eines Kreises, dem auch Kleist angeh
rte. Nach vielen verschiedenen Stellungen wurde er Kanonikus des Stifts Waldeck in Halberstadt und konnte sich verst
rkt der Dichtung widmen.
Als der Siebenj
hrige Krieg begann, verfa
te er volkst
mliche "Preu
ische Kriegslieder" (1756/57), schrieb au
erdem Epigramme sowie Moralsatiren und Fabeln. Einige Jahre sp
ter erschienen die "Lieder nach Anakreon" (1766). Gleim starb am 18. Februar 1803 in Halberstadt.
TEChristoph Willibald Ritter von Gluck
(1714 bis 1787)
Reformator der Barockoper.
Der Komponist, am 2. Juli 1714 als Sohn eines F
rsters in Erasbach (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) geboren, studierte in Prag, Wien und Mailand. Am Ende einer vierj
hrigen Ausbildung bei Sammartini in Mailand stand Glucks erste Oper "Artaxerxes" (1741), die ihm beachtlichen Erfolg einbrachte.
Es folgten sieben weitere Opern im damaligen italienischen Stil. 1745 wurde er nach London an die Haymarket-Oper berufen, reiste danach 1747-52 als Komponist und Kapellmeister mit der Mingottischen Operngesellschaft quer durch Deutschland, D
nemark und
sterreich und erkannte die Grenzen der herk
mmlichen Oper.
In seiner Zeit als Hofkapellmeister (ab 1752) und Hofkomponist (ab 1774) entstanden in Zusammenarbeit mit dem Liberettisten Calzabigi seine sogenannten Reformopern "Orpheus und Eurydike" (1762), "Alkeste" (1767) sowie "Paris und Helena" (1770). Ihnen wurde eine vern
nftige Handlung zugrunde gelegt, die mit dem Text und der Musik zu einem Gesamtkunstwerk werden sollte.
1773 ging Gluck, ent
uscht
ber den geringen Widerhall seiner Reformopern in Wien, nach Paris und erregte dort gro
es Aufsehen mit "Iphigenie in Aulis" (1774) und "Iphigenie in Tauris" (1779). Seine letzten Lebensjahre verbrachte der 1756 geadelte Gluck in Wien, wo er am 15. November 1787 starb.
DAugust Wilhelm Anton Graf Neidhardt von Gneisenau
(1760 bis 1831)
cher nannte ihn den "Kopf des preu
ischen Heeres".
"Verdammt, diese Tiere haben gelernt, mit Armeen zu operieren !" soll Napoleon geflucht haben, als die preu
ische Armee, die er endg
ltig geschlagen glaubte, 1815 bei Waterloo auftauchte und die Entscheidung herbeif
hrte. Gemeint waren Marschall Bl
cher und sein Stabschef Gneisenau.
Am 27. Oktober 1760 in Schildau bei Torgau geboren, 1778 in die
sterreichische Armee eingetreten, hatte Gneisenau 1782/83 auf britischer Seite am Unabh
ngigkeitskrieg in Amerika teilgenommen, war seit 1786 in preu
ischen Diensten und hatte sich 1807 bei der Verteidigung Kolbergs gegen die Franzosen ausgezeichnet.
Danach setzte er sich f
r Scharnhorsts milit
rische und die politischen Reformen des Freiherrn von und zum Stein ein, warb seit 1811 f
r einen Volkskrieg gegen Napoleon, wurde 1813 als Generalleutnant dem Haudegen Bl
cher zugeteilt und hatte am Sieg in der V
lkerschlacht bei Leipzig wie an der endg
ltigen
berwindung Napoleons entscheidenden Anteil.
1816 verabschiedet, wurde Gneisenau 1818 Gouverneur von Berlin (1825 Generalfeldmarschall) und starb beim Einsatz gegen den polnischen Aufstand am 23. August 1831 in Posen an der Cholera.
DJoseph Arthur Graf von Gobineau
(1816 bis 1882)
Legte in seiner Rassenlehre die Grundlage f
r den nationalsozialistischen Antisemitismus.
Gobineau wurde am 14. Juli 1816 in der N
he von Paris geboren. Er stilisierte sich gerne als Abk
mmling eines normannischen Eroberers hoch. 1849-72, als er in diplomatischen Dienst stand, verfa
te er seine Hauptwerke. Am bekanntesten wurde "L`essai sur l`in
galit
des races humanes" (Versuch
ber die Ungleichheit der Rassen, 1853-55), das in Frankreich unbekannt blieb, aber in Deutschland vor allem Wagner und Nietsche beeindruckte.
Gobineau vertrat die These von der k
rperlichen und geistigen Verschiedenheit der Rassen, nannte die nordische Rasse
berlegen und zur Herrschaft berufen und f
hrte den Kulturverfall auf Rassenvermischung zur
ck. Die Nationalsozialisten haben Gobineau einfach kopiert.
Der Grundtenor des Essays durchzog das ganze schriftstellerische Werk Gobineaus. Als Meister dramatischer Darstellung, mit der er an Stendhal erinnert, zeigt er in seinen "Nouvelles" und seinen Szenen aus der "Renaissance" den individuellen Helden, der gegen die dunklen M
chte des Schicksals anrennt.
Gobineau starb am 13. Oktober 1882 in Turin.
DBoris Fjodorowitsch Godunow
(um 1551 bis 1605)
Er wurde den Mordverdacht nie los.
Das r
ndige Ru
land atmete auf, als Iwan IV. der Schreckliche 1584 die Augen f
r immer schlo
, doch mit seinem Nachfolger Fjodor I. kam ein schwachsinniger Herrscher auf den Zarenthron. Das nutzte der unter Iwan zu Macht und Einflu
gekommene Bojarenabk
mmling Boris Godunow (um 1551 geboren).
Er ri
das Regiment an sich und erwies sich als tatkr
ftiger Politiker, der 1589 die russische Kirche von Konstantinopel l
ste, 1595 Gebiete im Finnischen Meerbusen zur
ckeroberte, nach Westsibirien ausgriff und durch Reformen die Bauern fester an ihren Boden band.
1598 starb Fjodor, und Boris Godunow lie
sich zum Zaren w
hlen, denn 1591 war Dimitrij (Demetrius, der letzte der Rurikidendynastie) unter ungekl
rten Umst
nden ermordet worden. Die Ger
chte, der neue Zar habe hinter der Bluttat gestanden, verstummten nicht mehr, und Godunow sah sich einer wachsenden Adelsopposition, angef
hrt von den Romanows, gegen
ber, die ihm zudem die Hungersnot 1601-03 anlastete.
Ehe eine Entscheidung fiel starb der Zar pl
tzlich am 13. April 1605. Sein Sohn Fjodor konnte sich nur sieben Wochen an der Macht halten.
DCarl Friedrich Goerdeler (1884 bis 1945)
Vom Mitl
ufer zum entschlossenen Gegner.
Ein Attentat auf den Diktator lehnte er als Mord ab und forderte statt dessen den Staatsstreich der Wehrmacht: Carl Friedrich Goerdeler, geboren am 31. Juli 1884 in Schneidem
hl, nationalkonservativer Jurist, war nach 1933 ein St
ck des Weges mit den neuen Machthabern gegangen.
Bis 1935 diente er Hitler noch als Reichskommisar f
r die Preis
berwachung, und bis 1937 amtierte er als Oberb
rgermeister von Leipzig. Dann aber wandelte er sich, entsetzt von der Zerst
rung des Rechts in Deutschland und von der Rassenpolitik, zum Widerstandsk
mpfer.
Er hielt
ber Generaloberst Beck Kontakt zur milit
rischen Opposition und entwickelte politische Modelle f
r ein halbdemokratisches Deutschland nach Hitler. Seine hochkonservative Haltung isolierte den f
r den Fall eines gegl
ckten Putsches vorgesehenen Goerdeler jedoch zunehmend.
Schon vor dem Attentat des 20. Juli 1944 kam ihm die Gestapo auf die Spur, konnte ihn aber erst am 12. August nach Denunziation fassen. Er wurde am 8. September zum Tod verurteilt, die Vollstreckung blieb jedoch in der Hoffnung auf weitere Informationen zun
chst ausgesetzt und wurde erst am 2. Februar 1945 in Berlin- Pl
tzensee durch Enthaupten vollzogen.
@Edmond Huot de Goncourt (1822 bis 1896) und
Jules Huot de Goncourt (1830 bis 1870)
Sie waren die Vertreter des literarischen Naturalismus.
Edmond Huot de Goncourt wurde am 26. Mai 1822 in Nancy geboren, sein j
ngerer Bruder Jules am 17. Dezember 1830 in Paris. Die beiden Schriftsteller
wurden stets in einem Atemzug genannt, da sie ihre Werke meist gemeinsam ver
ffentlichten. Sie wurden bekannt durch authentische Studien
ber die Kunst-, Gesellschafts- und Sittengeschichte des 18. Jahrhunderts. Ihre in K
nstler und B
rgerkreisen spielenden Romane, in denen sie versuchten, die Wirklichkeit exakt zu rekonstruieren (document humain), gelten als Vorl
ufer des Naturalismus.
Mit dem "Roman eines Dienstm
dchens" (1864) f
hrten sie bereits vor Zola den literarischen Realismus in dieser neuen Form weiter. Edmond starb am 16. Juli 1896 in Champrosay und Jules am 20. Juni 1870 in Auteuil. Ihr Name lebt in der von ihnen testamentarisch verf
gten Acad
mie Goncourt weiter, die allj
hrlich einen der angesehensten franz
sischen Preise f
r ein Werk der modernen Literatur vergibt.
,CLuis de G
ngora y Argote
(1561 bis 1627)
Der spanische Barockdichter war lange vergessen.
ngora wurde 1927 in seinem 300. Todesjahr wiederentdeckt und von der modernen Dichtergeneration als genialer Formk
nstler gefeiert. Am 11. Juli 1561 in C
rdoba geboren, schlug G
ngora die geistliche Laufbahn ein und wurde Titularkaplan Philipps III.
Aufgrund ihrer Frische und der sprachlichen Feinheit geh
rten seine Sonette zu den sch
nsten der spanischen Lyrik. Um 1600 pr
gte einen neuen Stil: Er strebte nach einem dunklen erhabenen Ausdruck, verwendete Fremdw
rter und mythologische Anspielungen und pr
gte damit eine schwer verst
ndliche Lyrik in einem virtuos-dunklen Stil (estilo culto), der auch nach ihm "G
ngorismus" benannt wurde.
ngora starb nach Verlust des Ged
chtnisses am 23. Mai 1627 in C
rdoba.
FJoseph von G
rres (1776 bis 1848)
Sein "Rheinischer Merkur" war die "f
nfte feindliche Gro
macht".
Joseph G
rres wurde am 25. Januar 1776 in Koblenz geboren. Schon als 22j
hriger Student gab er "Das Rote Blatt" heraus, in dem er die Ziele der Franz
sischen Revolution verherrlichte und die Errichtung einer eigenst
ndigen "Rheinischen Republik" forderte.
Ein Parisaufenthalt 1799/80
nderten jedoch seine Einstellung: Er zog sich politisch zur
ck und arbeitete als Privatdozent in Heidelberg, wo er Arnim und Brentano kennenlernte und f
r deren "Zeitschrift f
r Einsiedler" schrieb. 1808 ging G
rres zur
ck nach Koblenz und brachte dort ab 1814 den "Rheinischen Merkur" heraus, das f
hrende Kampfblatt gegen Napoleon, der es als "f
nfte feindliche Gro
macht" bezeichnete.
Erst die nach der Beendigung der Freiheitskriege einsetzende Reaktion in Preu
en brachte ihn zum Schweigen: Das Blatt wurde 1816 verboten, er floh nach Stra
burg, wo er mehrere Jahre in bitterer Armut verbrachte. Dies war eine Wende in seinem Leben: Er bekannte sich
ffentlich zum Katholizismus, in dem Glauben, in dem man ihn erzogen hatte, und wurde 1827 von K
nig Ludwig I. als Professor f
r Geschichte nach M
nchen berufen und schlie
lich auch geadelt.
rres wurde zum Mittelpunkt der neuen katholischen Bewegung und griff, scharfz
ngig wie eh und je, in den K
lner Kirchenstreit ein, jenem Konflikt zwischen katholischer Kirche und preu
ischem Staat, in dem es um Mischehenprobleme ging. 1838 regte er die Herausgabe der "Historisch-Politischen Bl
tter f
r das Katholische Deutschland" an.
Sein Hauptwerk war die 1842 vollendete "Christliche Mystik". Er starb am 29. Januar 1848 in M
nchen - den Ausbruch der 48er Revolution hat er nicht mehr erlebt.
VCJoseph von Fraunhofer (1787 bis 1826)
Ein Pionier der Optik.
Der am 6. M
rz 1787 geborene Straubinger war nach einer Spiegelmacher- und Glasschleiferlehre seit 1806 am Utzschneider-Institut in Benediktbeuren t
tig, dessen optische Instrumente durch Fraunhofer Weltruhm erlangten.
Ohne akademische Ausbildung wurde er 1817 korrespondierendes Mitglied der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, 1819 Professor und 1821 konservator des Physikalischen Kabinetts der Akademie. Er entwickelte nicht nur neue Methoden des Glasschmelzens und -schleifens, sondern verhalf auch durch seine Forschungen der Wellentheorie des Lichts zum Durchbruch.
1814 entdeckte er die Apsorptionslinien im Sonnenspektrum, die "Fraunhofer-Linien". Ihm gelang au
erdem die erste absolute Wellenl
ngemessung von Spektrallinien. Er starb, 1824 geadelt, am 7. Juni 1826 in M
nchen.
_DRoland Freisler (1893 bis 1945)
Des Teufels Gerichtspr
sident.
Zu den sch
ndlichsten Kapiteln der finsteren Epoche von 1933 bis 1945 in Deutschland geh
rt das juristische. Zwar m
hten sich viele Richter, Staatsanw
lte und Rechtslehrer um die Wahrung wenigstens eines Scheins von Recht, doch verblassen ihre kosmetischen Versuche angesichts ihrer ansonsten unfa
baren Blutjustiz.
Ihr furchtbarster Vertreter, geradezu die Verk
rperung des Unrechtsstaates, war Roland Freisler aus Celle, wo er am 30. Oktober 1893 zur Welt kam. 1925 in die NSDAP Hitlers eingetreten, wurde er 1934 Staatssekret
r im Justizministerium und 1942 Pr
sident des Volksgerichtshofes, der vor allem politische Straftaten zu ahnden hatte, und das waren alle Handlungen und Meinungs
erungen, die dem Regime nicht genehm waren.
Freislers Urteile lauteten zu 90 Prozent auf Todesstrafe, deren Verfahren gefilmt wurden, br
llte er f
rmlich an den Galgen. Am 3. Februar 1945 mu
te Freisler eine Verhandlung wegen eines Luftangriffes auf Berlin abbrechen; auf dem Wege in den Luftschutzkeller erschlug ein herabfallender Balken Hitlers Blutrichter.
4DGustav Freytag (1816 bis 1895)
Der Autor von "Soll und Haben".
Der Schriftsteller wurde am 13. Juli 1816 in Kreuzburg, Schlesien, geboren. Von 1839 bis 1847 Privatdozent f
r deutsche Literatur in Breslau, gab er von 1848 bis 1870 mit Julian Schmidt in Leipzig die Wochenzeitschrift "Die Grenzboten" heraus. Als Liberaler jegliche Einheitsbestrebung unterst
tzend, ordneten sich seine literarischen Arbeiten ("Soll und Haben", 1855 oder "Die verlorene Handschrift", 1864) seinen politischen Zielen unter: Sie propagieren Arbeitsethos und Fortschrittsglauben als Tugenden des deutschen B
rgertums.
erdem schrieb er popul
re kulturhistorische Schilderungen wie die "Bilder aus der deutschen Vergangenheit". Von 1867 bis 1870 war Freytag dann Vertreter der Nationalliberalen Partei im Reichstag. Nachdem das zweite Kaisertum errichtet worden war (was er begr
te), erschien von 1873 bis 1881 sein Romanzyklus "Die Ahnen", der die Geschichte des deutschen Volkes von den Germanen bis zur Gegenwart des 19. Jahrhunderts umspannte.
Freytag starb am 30. April 1895 in Wiesbaden.
tDCaspar David Friedrich (1774 bis 1840)
Kunst war f
r ihn "Mittlerin zwischen Mensch und Natur".
Der bedeutendste Landschaftsmaler der deutschen Romantik wurde am 5. September 1774 in Greifswald geboren. Er entstammte einer kinderreichen Handwerkerfamilie, ging 1794 an die K
nigliche Kunstakademie in Kopenhagen und war ab 1798 in Dresden t
es Aufsehen erregte er 1808 mit seinem Altargem
lde "Das Kreuz im Gebirge". 1816 wurde er Mitglied der Dresdener Kunstakademie. Zu seinen Auftraggebern geh
rte der sp
tere Zar Nikolaus I. Seit 1826 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends, so da
er nach einem Schlaganfall 1835 seine Arbeit aufgeben mu
Friedrich starb am 7. Mai 1840 in Dresden. Bald nach seinem Tod geriet er in Vergessenheit und wurde erst am Anfang des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt. Reisen nach R
gen, ins Riesengebirge und in den Harz lie
en ihn zu einem sorgf
ltigen Beobachter der Natur werden.
Deren Stimmungen im Herbst, im Winter, in der D
mmerung, im Nebel, im Mondschein hat er mit so tiefer Einf
hlung dargestellt, da
seine Bilder zum Inbegriff romantischer Landschaftsmalerei wurden.
CFriedrich I. (1657 bis 1713)
Sein Vater Friedrich Wilhelm, der Gro
e Kurf
rst, hatte Brandenburg endg
ltig ins Konzert der deutschen Gro
chte gef
hrt. Grund f
r seinen statusbewu
ten Sohn Friedrich, geboren am 11. Juni 1657 in K
nigsberg, Preu
en, nach h
herer W
rde zu streben. Eine Erh
hung zum K
nig von Brandenburg w
re freilich nicht durchzusetzen gewesen, aber Friedrich verf
gte ja mit Preu
ber einen nicht dem Reich botm
igen Landesteil.
Mit diplomatischem Geschick (Hilfeversprechen im Spanischen Erbfolgekrieg) und Bestechung erreichte er von Kaiser Leopold die Anerkennung als K
nig, aber nat
rlich "nur" in Preu
en. Der Makel st
rte den 1701 gekr
nten Kunst- und Wissenschaftsfreund (u.a. 1701 Gr
ndung der Berliner Akademie der Wissenschaften) wenig und stachelte allenfalls sein Prunkbed
rfnis an, was zu erheblichen Haushaltsproblemen f
hrte und bei Friedrichs Tod (25.2.1713 in Berlin) den nachfolgenden Friedrich Wilhelm I. zu einem scharfen Kurswechsel veranla
GFriedrich II. (1194 bis 1250)
"Stupor mundi" - Der die Welt in Staunen versetzte.
In Iesi bei Ancona am 26. Dezember 1194 als Sohn Kaiser Heinrichs VI. zur Welt gekommen, wurde Friedrich II. schon als Zweij
hriger zum r
misch-deutschen K
nig gew
hlt, doch verzichtete seine Mutter Konstanze 1198 f
r ihn und lie
ihn nur zum K
nig von Sizilien kr
Sie starb wenig sp
ter, der Junge kam unter die Vormundschaft von Papst Innozenz III. Urspr
nglich froh, der staufischen Umklammerung (Sizilien und Reich) entronnen zu sein, lie
der Papst wegen der offensiven Italienpolitik von Kaiser Otto IV. den Staufer 1212 zum Gegenk
nig w
hlen.
Nach Ottos Niederlage bei Bouvines 1214 konnte er seinen Herrschaftsanspruch durchsetzen und 1220 auch die Kaiserkrone erringen. Bedingung daf
r war ein Kreuzzugsversprechen. Als dessen Einl
sung sich verz
gerte, verh
ngte Papst Gregor IX. den Bann
ber den Kaiser (1227) und l
ste ihn erst wieder, als Friedrich 1229 seinen Kreuzzug durch kluge Diplomatie mit der Kr
nung zum K
nig von Jerusalem erfolgreich hatte beenden k
nnen.
Hatte Friedrich II. Sizilien nach fast modern anmutenden Prinzipien zu einem zentralistischen Beamtenstaat ausgebaut, so
berlie
er 1220 Deutschland seinem Sohn Heinrich VII. und griff dort erst ein, als dieser sich von ihm lossagte. 1235 konnte Friedrich den Aufstand niederschlagen und nach Vers
hnung mit den Welfen im Reich seinen Sohn Konrad IV. durchsetzen. Doch als des Kaisers Macht
ber den Sieg
ber den von der Kurie unterst
tzten Lombardenbund 1237 weiter wuchs, griff der Papst 1239 erneut zum Bann und sprach 1245 sogar die formale Absetzung des Kaisers aus.
Sie lie
sich zwar bis zu Friedrichs Tod am 13. Dezember 1250 in Fiorentina bei Lucera nicht durchsetzen, untergrub aber die staufische Position im Reich. Der hochgebildete Kaiser, der Kunst und Wissenschaft an seinem Hof gef
rdert uns selbst als Autor eines Buches
ber die Beizjagd hervorgetreten war, wurde schon von den Zeitgenossen zur
berirdischen Lichtgestalt verkl
zIFriedrich II., der Gro
e (1712 bis 1786)
"In meinem Staate kann jeder nach seiner Fasson selig werden".
Neben dem r
mischen Kaiser Marc Aurel war er wohl die vollkommendste Verk
rperung des platonischen Ideals vom Staatslenker : Friedrich II., K
nig in (seit 1772 von) Preu
en, der als "der Gro
e" oder, wie ihn seine Untertanen wegen seiner F
rsorglichkeit gern nanten, "der alte Fritz", in die Geschichte einging.
Als der 28j
hrige, geboren am 24. Januar 1712 in Berlin, 1740 an die Macht kam, war sein Staat wohlbestellt. Der Vater, Friedrich Wilhelm I., hatte die Staatsfinanzen mit harter Hand saniert, aber ebenso r
cksichtslos versucht, aus dem Sohn einen "ganzen Kerl" zu machen. Der musisch begabte, sensible Kronprinz war dar
ber schier verzweifelt und hatte 1730 zu fliehen versucht.
Das vom K
nig geforderte Todesurteil wurde zwar nicht ausgesprochen, doch mu
te Friedrich die Hinrichtung seines Freundes und Fluchtgef
hrten Katte mitansehen. Schw
chere Naturen h
tte solch barbarische "P
dagogik" gebrochen. Friedrich wuchs daran und entwickelte die H
rte, die er in den ersten Regierungsjahren bitter n
tig hatte.
Des Vaters schlagkr
ftiges Heer nutzte er noch 1740 zur Annexion Schlesiens, das er in drei Kriegen behauptete. Der letzte, der Siebenj
hrige Krieg 1756-63 f
hrte Preu
en an den Rand des Untergangs, den K
nig aber auf den Gipfel des Ruhms, nachdem er sich in gl
nzenden Siegen (Ro
bach und Leuthen 1757) und trotz verheerenden Niederlagen (Kolin 1757, Kunerstorf 1759) gegen eine erdr
ckende
bermacht fast aller europ
ischen Gro
chte hatte halten k
nnen.
1772 gewann er durch die erste polnische Teilung zudem Westpreu
en und konnte sein so abgerundetes Herrschaftsgebiet dank energischem Ausbau der Infrastruktur zu einem bl
henden Gemeinwesen entwickeln. Der "Philosoph von Sanssouci", so genannt wegen seines Schlosses in Potsdam und der dort um ihn gescharten Runde von Gelehrten, darunter der gro
e franz
sische Denker Voltaire, verstand sich als "erster Diener" des Staates und befreite aus dieser aufkl
rerischen Haltung heraus K
nste, Wissenschaft und Presse von den absolutistischen Fesseln.
Friedrich war mit Elisabeth von Braunschweig-Bevern verheiratet, lebte aber fast immer getrennt von ihr. Der kinderlose Monarch vereinsamte im Alter und sah mit Sorge die Entwicklung seines Neffen und Nachfolgers Friedrich Wilhelm II. Am 17. August 1786 starb Friedrich der Gro
e in Potsdam.
kDFriedrich III. (1415 - 1493)
"Alles Erdreich ist
sterreich untertan".
Er geh
rte zu den Herrschern mit der l
ngsten Regierungszeit : Friedrich III., der am 21. September 1415 als Sohn Herzog Ernsts des Eisernen von
sterreich in Innsbruck das Licht einer br
ckelnden sp
tmittelalterlichen Welt erblickte. 1440 zum deutschen K
nig gew
hlt und 1452 (als letzter in Rom) zum Kaiser gekr
nt, war Friedrich als Krisenmanager
berfordert und k
mmerte sich daher auch mehr um die Sicherung seiner Erblande als um die zentrifugalen Kr
fte und Angriffe von au
en, die das Reich bedrohten.
chst aber mu
te Friedrich auch daheim R
ckschl
ge hinnehmen : Die R
ckgewinnung des schweizerischen Aargaus scheiterte, B
hmen ging ebenso verloren wie Ungarn. Friedrich III. triumphierte dann aber doch dank seiner Langlebigkeit. 1477 konnte er seinen Sohn Maximilian I. mit Maria von Burgund verheiraten und vereinte durch die
bernahme Tirols 1490 den gesamten habsburgischen Besitz in seiner Hand. Als er am 19. August 1493 in Linz verschied, hatte sein Wahlspruch : "Alles Erdreich ist
sterreich untertan" ungeahnte Aktualit
t gewonnen.
DFriedrich III., der Weise (1463 bis 1525)
Erst auf dem Sterbebett bekannte sich Luthers Landesherr zur Reformation.
1502 gr
ndete er die Universit
t Wittenberg, nicht ahnend, da
er damit die Axt an die Wurzel der katholischen Universalkirche legte: der am 17. Januar 1463 in Torgau geborene Friedrich III. von Sachsen (Kurf
rst seit 1486) war ein belesener, humanistisch gebildeter. frommer Landesf
An seiner jungen Hochschule lehrte seit 1512 der M
nch Martin Luther, der 1517 seine flammende Kritik an der r
mischen Kirche an die
ffentlichkeit brachte. Selbst zwar weiter treuer Katholik, hielt Friedrich III. seine sch
tzende Hand auch noch
ber Luther, als der, vom Papst gebannt, der Reichsacht verfallen war. Er lie
ihn sogar entf
hren, da er dem freien Geleit nicht traute, das Kaiser Karl V.luther auf dem Wormser Reichstag zugesagt hatte, und brachte ihn als "Junker J
rg" auf die Wartburg in Sicherheit. Damit rettete er die Reformation, die, von Sachsen ausgehend, weite Teile des Reiches und Europas erfa
Friedrich III. selbst sperrte sich lange gegen die neue Lehre, und erst als es am 5. Mai 1525 in Lochau bei Torgau ans Sterben ging, nahm er das Abendmahl in beiderlei Gestalt.
CFriedrich III. (1831 bis 1888)
nig von Preu
en und Kaiser der 99 Tage.
Reichsgr
nder Otto von Bismarck hatte der "versp
teten" deutschen Nation die Einheit, aber nicht die Freiheit gebracht. Das junge Reich steckte in uraltem Verfassungskleid, und der Herrscher, Kaiser Wilhelm I. war l
ngst zum Denkmal erstarrt. Die Hoffnungen der Liberalen konzentrierten sich daher auf seinen Sohn Friedrich, geboren am 18. Oktober 1831 in Potsdam, seit 1858 mit der britischen Prinzessin Victoria verheiratet, der modernen konstitutionellen Ideen aufgeschlossen gegen
berstand.
Der strahlende Held des Krieges 1870/71 aber kr
nkelte, und als Wilhelm I. am 9. M
rz 1888 f
r immer die Augen schlo
, da war sein Nachfolger - als preu
ischer K
nig Friedrich III. - schon der "stumme" Kaiser, vom Kehlkopfkrebs der Stimme und damit auch der bestimmenden Rolle beraubt.
Am 15. Juni 1888 starb die Hoffnung der Neuerer nach nur 99 Tagen "Regierung" in Potsdam.
@Friedrich V. von der Pfalz
(1596 bis 1632)
Er regierte nur einen Winter.
Immer feindlicher standen sich
in Deutschland die Konfessionen gegen
ber, als 1614 der Kalvinist Friedrich Kurf
rst von der Pfalz wurde. Vergeblich versuchte der junge F
rst, geboren am 26. August 1596 in Amberg, die Erhebung des Habsburgers Ferdinand II. zum Kaiser zu verhindern, und riskierte den Konflikt mit der katholischen Liga, als er 1619 die Wahl der b
hmischen St
nde zum K
nig Friedrich I. annahm und im Herbst 1620 den Kampf gegen die Kaiserlichen aufnahm.
Am 8. November 1620 am Wei
en Berg vernichtend geschlagen, floh der "Winterk
nig" nach Holland, seine Erblande wurden erobert und die pf
lzische Kurw
rde auf Bayern
bertragen. Erst 1631 konnte Friedrich mit schwedischer Hilfe in die Pfalz zur
ckkehren und kurz vor seinem Tod (29.11.1632) sogar in M
nchen einziehen.
KDFriedrich Wilhelm I. (1688 bis 1740)
Friedensherrscher und "Soldatenk
nig".
Erste Amtshandlung des neuen K
nigs war 1713 der Verkauf des Kr
nungsmantels seines Vaters - ein deutliches Zeichen f
r den frischen, ja k
hlen Wind, der fortan in Preu
en wehen sollte: Friedrich Wilhelm I., am 14. August 1688 in C
lln zur Welt gekommen, setzte Sparen und Dienen ganz oben auf seine herrscherliche Priorit
tenliste.
Nur beim Milit
r kannte der Monarch, der nie einen Krieg f
hrte, keine Etatgrenzen: Er brachte die Armee des 2,5 Millionen-Volks auf 83.000 Mann, darunter die ber
hmten "Langen Kerls", f
r die der strenge K
nig eine Vorliebe hatte. Eben diese Strenge bekam auch sein Sohn Friedrich II., der Gro
e, zu sp
ren, den nach einem Fluchtversuch nur das Gericht vor der vom Vater verlangten Todesstrafe bewahrte.
rte und Disziplin aber zahlten sich f
r ihn als Nachfolger aus, da er beim Tod des "Soldatenk
nigs" am 31. Mai 1740 (Potsdam) geordnete Finanzen, eine geschulte, pflichttreue Beamtenschaft und eben ein schlagkr
ftiges Heer
bernahm, mit dem er seine "Gr
e" erst entfalten konnte.
SCFriedrich Wilhelm II. (1744 bis 1797)
Des Onkels Ornat war ihm zu gro
"Mein Neffe wird den Schatz verschwenden, und die Weiber werden regieren", sorgte sich Friedrich der Gro
e von Preu
en angesichts der Sprunghaftigkeit seines begabten, aber wenig ernsthaften Nachfolgers Friedrich Wilhelm II. Der am 25. September 1744 in Berlin geborene Sohn von Prinz August Wilhelm machte nach der Thronbesteigung 1786 der Prophezeiung dann auch alle Ehre: er lie
sich von G
nstlingen und M
tressen beeinflussen, ruinierte die Staatsfinanzen und schw
chte Preu
en trotz einiger Gebietserwerbungen (Ansbach-Bayreuth 1791, polnische Gebiete 1793-95) nachhaltig, indem er unter anderem im Basler Frieden von 1795 Frankreich das linke Rheinufer
berlie
Als er am 16. November 1797 in Potsdam starb, war auch das innenpolitische Klima deutlich rauher geworden.
ZEFriedrich Wilhelm III. (1770 bis 1840)
Er verkannte die Zeichen der Zeit.
Wie so oft: Lebens- und Regierungsstil Friedrich Wilhelms III. von Preu
en, geboren am 3. August 1770 in Potsdam als Sohn des sp
teren K
nigs Friedrich Wilhelm II., entwickelte sich aus der Ablehnung des v
terlichen Vorbildes. Fast b
rgerlich lebte der 1797 zur Macht gekommene und mit der sch
nen Luise von Mecklenburg-Strelitz in einer Liebesehe verbundene Monarch.
Geistig wenig beweglich, verstand er die Umw
lzungen seiner Zeit nicht und stand einem Imperator vom Format Napoleons I. hilflos gegen
ber. Zun
chst lehnte er sich an den Eroberer an, dann lie
er sich voreilig in den Krieg gegen ihn dr
ngen, der nach der schweren Niederlage von Jena und Auerstedt 1806 Preu
en um alle westelbischen und polnischen Besitz brachte.
Nur diese Not lie
ihn Reformforderungen aufnehmen (Stein, Hardenberg), die zur Reorganisation des Heeres und zu sozialer Erholung f
hrten. 1813 schlo
sich Friedrich Wilhelm nur z
gernd der Befreiungsbewegung an und zog nach dem Sieg
ber Napoleon die liberalen Zusagen (u.a. Verfassung wieder zur
Auf dem Wiener Kongre
wurde Preu
en als Gro
macht wieder hergestellt, doch band sich der K
nig eng an den Zaren und den Kaiser von
sterreich, mit denen er in einer restaurativen "Heiligen Allianz" (1815) verbunden war.
Er starb am 7. Juni 1840 in Berlin.
DDFriedrich Wilhelm IV. (1795 bis 1861)
Der "Romantiker auf dem Thron".
Als Sohn Friedrich Wilhelm III. am 15. Oktober 1795 in Berlin geboren und gem
romantischen Vorstellungen von der Erneuerung des Reiches erzogen, weckte Friedrich Wilhelm IV. bei Regierungsantritt 1840 Hoffnungen auf eine Liberalisierung Preu
ens. In Ans
tzen (z.B. Beendigung der Demagogenverfolgung) l
ste der neue Herrscher sie auch ein, doch schreckte er vor konsequenten Reformen zur
hrte unter anderem seine Weigerung, das Verfassungsversprechen des Vaters endlich einzul
sen, mit zu den Unruhen des Vorm
rz und der M
rzrevolution 1848. Doch auch jetzt schwenkte er nach Zugest
ndnissen wieder um, gew
hrte zwar eine Verfassung, doch eine von oben "oktroyierte", und lehnte die von der Frankfurter Nationalversammlung angebotene Kaiserkrone des Reiches 1849 ver
chtlich ab.
Vom Volk wollte er, der sich als K
nig von Gottes Gnaden d
nkte, nichts geschenkt. 1858 erkrankte Friedrich Wilhelm schwer (so da
der Bruder Wilhelm I. die Regentschaft
bernahm) und starb am 2. Januar 1861 auf Schlo
Sanssouci.
xEFriedrich Wilhelm, der Gro
e Kurf
(1620 bis 1688)
"Wechselfieber" als diplomatische Taktik.
gt von den Jugenderfahrungen aus dem Drei
hrigen Krieg, arbeitete der seit 1640 in Brandenburg regierende Kurf
rst Friedrich Wilhelm, geboren am 16. Februar 1620 in K
ln, z
h und listig an der Formung eines wehrhaften Staates aus seinen vom Niederrhein bis in die Masuren verstreuten Erblanden.
Dabei setzte er sowohl sein schlagkr
ftiges 30.000 Mann Heer ein als auch eine Schaukelpolitik, die als "brandenburgisches Wechselfieber" sprichw
rtlich wurde. Oft
berreizte Friedrich Wilhelm dabei seine Karte, mu
te manchen Gewinn wieder hergeben (vor allem das zweimal eroberte Vorpommern), sicherte sich aber fast unbemerkt eine Schl
sselstellung in der europ
ischen Politik.
testens nach dem gl
nzenden Reitersieg
ber die Schweden 1675 bei Fehrbellin war aus ihm der bewunderte "Gro
e Kurf
rst" geworden. Dazu trug auch bei, da
er 1660 im Frieden von Oliva die volle Souver
ber das Herzogtum Preu
en errungen hatte und da
er erkannte, da
Menschen der wertvollste "Rohstoff" jeden Landes waren: 1685 erlie
er das Toleranzedikt von Potsdam, das
ber 15.000 verfolgte franz
sische Hugenotten ins Land lockte.
Das bescherte dem eher armen Brandenburg-Preu
en eine bescheidene Bl
te und dem am 9. Mai 1688 in Potsdam verstorbenen Kurf
rsten einen Ehrenplatz im preu
ischen Pantheon.
DFriedrich Wilhelm August Fr
(1782 bis 1852)
Der Pionier der Vorschulerziehung.
Am 21. April 1782 in Oberwei
bach in Th
ringen als Sohn eines Pastors geboren, studierte Naturwissenschaft und Landwirtschaft und arbeitete als Baumeister, bis er von 1808 bis 1810 bei Pestalozzi arbeitete und seine Liebe zu Kindern und zur P
dagogik entdeckte.
Nach seiner Teilnahme an den Befreiungskriegen (1813-1815) und einem Studium der Mineralogie gr
ndete er 1816 in Th
ringen eine Landschule und schrieb sein Werk "Die Menschenerziehung", das 1826 erschien. Seine eigentliche Berufung fand er dann bei einem weiteren Aufenthalt in der Schweiz: Er begann sich um die Vorschulerziehung der Kinder zu k
mmern.
Der erste "Kindergarten" wurde 1837 in Bad Blankenburg er
ffnet. Fr
bels Konzept war es, auf nat
rliche Weise die Anlagen der Kinder zu f
rdern. Er entwickelte hierzu ein umfassendes Ausbildungskonzept f
r Erzieher und eine gro
e Anzahl von Besch
ftigungsspielen.
Trotz vor
bergehenden Verbots in Preu
en setzte sich die Kindergartenbewegung durch. Fr
bel gilt als der Begr
nder des ganzheitlichen Ansatzes der P
dagogik, dem es mit zu verdanken ist, da
Kinder nicht l
nger als kleine Erwachsene betrachtet wurden.
Er starb am 21. Juni 1852 in Marienthal.
DGeorg von Frundsberg (1473 bis 1528)
pfer der deutschen Infanterie.
Nicht mehr die aristokratischen Ritter in glei
ender R
stung, sondern die spie
bewehrten Landsknechtshaufen bestimmten in der beginnenden Neuzeit das Schlachtgeschehen. Einer der "V
ter" der neuen Infanterie war Georg von Frundsberg, geboren am 24. September 1473 (oder 1475) auf der Mindelburg bei Mindelheim als Sohn eines schw
bischen Feldhauptmanns.
1492 machte der junge Offizier des Schw
bischen Bundes im Krieg gegen Albrecht IV. von Bayern seinen ersten Feldzug mit, bew
hrte sich auch 1499 im Schweizer Krieg und wurde nach Auszeichnung in der Schlacht bei Regensburg (1504) vom Kaiser noch auf dem Gefechtsfeld zum Ritter geschlagen.
Er hatte vom Schweizer Fu
volk die Taktik der "Gewalthaufen" gelernt und f
hrte diese Infanteriegevierte f
r Karl V. erfolgreich in den Schlachten gegen den franz
sischen K
nig Franz. I. in Italien: 1522 verhinderte er bei Bicocca eine kaiserliche Niederlage, und 1525 entschied er die Schlacht von Pavia, in der Franz I. gefangengenommen wurde.
Ersch
pft vom Kampfget
mmel, starb der popul
re Truppenf
hrer am 20. August 1528 auf der heimatlichen Burg.
EFugger, Jakob II., der Reiche
(1459 bis 1525)
Er "machte" Kaiser und P
pste.
Jakob Fugger wurde am 6. M
rz 1459 in Augsburg geboren. Waren seine Vorfahren noch einfache Weber aus dem Umland der Stadt gewesen, so stieg die Familie im 15. Jahrhundert zu einer der m
chtigsten und reichsten Europas auf und erhielt 1414 die Reichsgrafenw
Jakob Fugger war zun
chst Kleriker, erhielt dann eine kaufm
nnische Ausbildung in Venedig und leitete die Augsburger Faktorei ab 1485. An der Spitze seiner sechs Br
der betrieb erneben Handel und Metallmonopol vor allem Bankgesch
fte. Ab 1511 Alleininhaber, wurde er zum Bankier der Kaiser und P
pste.
So ist die Wahl Karls V. vor allem seinem Geld zu verdanken, war er am Abla
handel und dem Pfr
ndewesen beteiligt, bezahlte er Schlachten, koloniale Unternehmungen und hatte auch bei Papstwahlen seine Hand im Spiel. Ob solch hoher Einnahmen fiel es ihm nat
rlich leicht, als M
zen und Mensch mit sozialer Ader aufzutreten.
In Augsburg schuf er ein f
r die damalige Zeit einzigartiges Sozialwerk, die "Fuggerei", eine Siedlung f
r bed
rftige B
rger, die
brigens heute noch besteht. Nach seinem Tod am 30. Dezember 1525 in Augsburg erbte sein Neffe Anton das Unternehmen, da Jakob kinderlos war. Im 16. Jahrhundert zerfiel dann das Imperium der Fugger.
<EJohann Heinrich F
ssli (1741 bis 1825)
Ein Schweizer, der in London Karriere machte.
Der am 6. Februar 1741 in Z
rich geborene schweizerisch-ungarische Maler studierte zun
chst Theologie in seiner Heimatstadt, wandte sich jedoch unter dem Einflu
des Kreises um Johann Jakob Bodmer der Literatur zu. Aus Unzufriedenheit
ber die politischen Verh
ltnisse verlie
er 1763 die Schweiz und ging als Kunstschriftsteller nach London.
Mit Illustrationen zu Shakespeare-Dramen zeigte er 1767 erstmals sein Talent als K
nstler. Sogar der ber
hmte Sir Joshua Reynolds war begeistert und riet ihm, zur weiteren Ausbildung nach Italien zugehen.
Von 1770 bis 1778 lebte F
ssli in Rom, wo er sich mit Winckelmann und David befreundete und seine ganze Bewunderung der Antike und Michelangelo galt. Ehe er nach England zur
ckkehrte, malte er 1779 den "R
tlischwur" f
r das Z
richer Rathaus. Das 1781 entstandene Gem
lde "Nachtmahr" verhalf ihm in London zum Durchbruch, 1790 wurde er Mitglied der Royal Society, 1804 deren Inspektor.
Romantisch-literarische Themen waren seine Dom
ne. Heroisches Pathos,
bersteigerte Bewegungen und leidenschaftlicher Ausdruck kennzeichnen seine Bildfolgen zu Dichtungen von Milton, Shakespeare, Dante und Vergil. F
ssli starb als einer der gefeiertsten K
nstler seiner Zeit am 16. April 1825 in Putney Hill bei London.
DBernard Law Montgomery
(1887 bis 1976)
hmte den "W
stenfuchs".
"Es rommelt", raunten die Soldaten der britischen 8. Armee in Nordafrika, wenn wieder einmal aus v
llig unvermuteter Richtung ein Angriff des Deutschen Afrikakorps unter dem legend
ren "W
stenfuchs" Rommel losbrach. eine der ersten Aufgaben, die der neue Befehlshaber in
gypten 1942, General Montgomery, zu l
sen hatte, war daher die moralische Aufr
stung seiner Truppe gegen den scheinbar unangreifbaren Feind.
Der am 17. November 1887 in London geborene General brachte die daf
r erforderliche Kaltschn
uzigkeit ebenso mit wie das taktische Geschick. Er stabilisierte die Front, zog alle nur auftreibbaren Reserven heran, hortete Nachschubg
ter und Sprit und griff erst an, als er mehrfache
berlegenheit erreicht hatte.
Die Schlacht von El Alamain im November 1942 brach den Nimbus Rommels, der den R
ckzug antreten mu
te. Montgomery bekleidete sp
ter noch zahllose hohe Stellungen (u.a. Chef des Empire-Generalstabs, stellvertretender NATO- Oberbefehlshaber), doch auf den Titel "Viscount of Alamain and Hindhead" war er besonders stolz.
Er starb am 24. M
rz 1976 in Islington Mill, Hampshire.
CHenry Morgenthau (1891 bis 1967)
Sein Plan beeinflu
te die amerikanische Besatzungspolitik.
Der am 11. Mai 1891 in New York geborene Enkel eines Einwanderers aus Mannheim wurde in Deutschland vor allem durch den Vorschlag bekannt, die Industrien und den Bergbau an Ruhr und Saar zu zerst
ren und das Nachkriegs-Deutschland in ein Agrarland zur
ckzuverwandeln.
Dieser Morgenthauplan war 1944 auf einer Konferenz in Quebec entstanden und wurde unter dem Eindruck der Judenverfolgung in Deutschland und des V-Waffen-Beschusses auf London von Roosevelt und Churchill gebilligt. obwohl beide bald wieder davon abr
ckten, beeinflu
te er die amerikanische Besatzungspolitik bis zum Beginn des Kalten Krieges.
In den USA blieb der Name des Fachmanns f
r Landwirtschaftsfragen, der 1934-45 Finanzminister war, im zusammenhang mit Roosevelts Politik des "New Deal" in Erinnerung. Morgenthau starb am 6. Februar 1967 in der N
he von New York.
DKarl Philipp Moritz (1756 bis 1793)
Wegbereiter des psychologischen Entwicklungsromans.
Der am 15. September 1756 in Hameln geborene Musikersohn stammte aus einem armen, streng pietistischen Elternhaus, lernte Hutmacher und versuchte sich erfolglos als Schauspieler. Nach dem Theologiestudium in Wittenberg und Erfurt kam er 1788 als Lehrer nach Berlin. Auf einer Italienreise machte Moritz 1786 die Bekanntschaft Goethes, die ihn zu einer Darstellung der klassischen deutschen
sthetik anregte.
Seit 1789 lehrte der Herausgeber des "Magazins f
r Erfahrungsseelenkunde" als Professor der Altertumskunde an der Berliner Kunstakademie. Ber
hmt machte ihn vor allem sein autobiographischer, pietistisch eingef
rbter Entwicklungsroman "Anton Reiser", dessen vier B
nde zwischen 1785 und 1790 erschienen.
Dieses tiefgr
ndigste Selbstzeugnis der Weimarer Epoche gibt einen kulturhistorisch und psychologisch wichtigen Einblick in die Zeit des Sturm und Drang. Weniger bedeutend sind sein mystisch-allegorischer Roman "Andreas Hartknopf" und das erste deutsche Schicksalsdrama "Blunt".
Karl Philipp Moritz starb am 26. Juni 1793 in Berlin an der Schwindsucht.
LEMoritz von Sachsen (1521 bis 1553)
Der Sohn Heinrichs des Frommen war ein "Held im Zwielicht".
Der am 21. M
rz 1521 in Freiberg geborene Herzog der albertinischen Lande k
mpfte, obgleich Protestant, im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 auf der Seite Karls V. gegen seinen Vetter aus der ernestinischen Linie, den Kurf
rsten Johann Friedrich I.
Nach dessen Niederlage und Gefangenschaft
bertrug ihm der Kaiser die Kurw
rde und den
stlichen Teil der ernestinischen Lande. Als Karl V. dann aber eine monarchistische Reichsreform durchsetzen und auf dem sogenannten "geharnischten Reichstag" zu Augsburg 1548 die Protestanten zu Zugest
ndnissen zwingen wollte (Augsburger Interim), tat sich Moritz von Sachsen mit anderen protestantischen F
rsten zusammen und gewann auch den franz
sischen K
nig Heinrich II., dem er im Vertrag von Chambord 1552 Metz, Toul und Verdun zusicherte, als Verb
ndeten.
hrend Heinrich II. Metz besetzte, griff Moritz den
berraschten Kaiser an, der nach K
rnten fliehen mu
te, um nicht in Gefangenschaft zu geraten, und im Passauer Vertrag von 1552 den F
rsten freie Religionsaus
bung zusicherte.
Ein Jahr nach dem Triumph wurde Moritz im Kampf gegen Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach in der Schlacht bei Sievershausen am 9. Juli 1553 t
dlich verwundet und starb zwei Tage darauf an den Folgen der Verletzung.
@Erich M
hsam (1878 bis 1934)
Anarchistischer K
mpfer gegen die Verlogenheit b
rgerlicher Lebensnormen p
und staatlicher Unterdr
ckung.
Der am 6. April 1878 in Berlin geborene Apothekersohn wurde wegen "sozialistischer Umtriebe" vom Gymnasium verwiesen. Beeinflu
t von den Ideen Max Stirners, Proudhons und Bakunins, arbeitete M
hsam bei verschiedenen Zeitschriften, unter anderem dem "Simplicissimus", bevor er eine eigene herausgab, die er "Kain, Zeitschrift f
r Menschlichkeit" (1911-19) nannte. S
mtliche Beitr
ge dieses Revolutionsorganes stammten aus seiner Feder.
Sein konsequenter Pazifismus brachte ihn 1918 zum ersten Mal ins Gef
ngnis. Die Beteiligung an der R
terevolution trug ihm weitere sechs Jahre Haft ein. in seinen fr
hen Versen, Kabarettbeitr
gen und Zeitungsartikeln setzte sich M
hsam ebenso wie in seinem in der Festungshaft erscheinenden "Arbeitsdrama" mit dem Titel "Judas" und seinen zahlreichen politischen Kampfliedern (beispielsweise "R
te-Marseillaise", "Rotgardistenmarsch") f
r den Freiheits- und Gl
cksanspruch des Individuums gegen jeden Konformit
tsdruck ein, was ihn auch in Gegensatz zu den organisierten Arbeitern brachte.
In seinem Drama "Staatsr
son" hat M
hsam ein "Denkmal f
r Sacco und Vanzetti" gesetzt, die beiden unschuldig von der amerikanischen Justiz hingerichteten Arbeiterf
hrer, deren mutiges Aufbegehren und deren Unbeugsamkeit seiner eigenen Haltung so
hnlich waren. Erich M
hsam wurde am 10. oder 11. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet.
CWilhelm M
ller (1794 bis 1827)
Seine Gedichte wurden zu Volksliedern.
Der am 7. Oktober 1794 in Dessau geborene Schustersohn studierte Philologie in Berlin, k
mpfte als Freiwilliger in den Befreiungskriegen, bet
tigte sich als Reisebegleiter in Italien und lie
sich dann als Lehrer und Bibliothekar in seiner Heimatstadt nieder. M
ller gab die "Bibliothek der deutschen Dichter des 17. Jahrhunderts" heraus (1822-27) und war an der "Enzyklop
die" von Ersch und Gruber redaktionell beteiligt.
Auf Reisen lernte er unter anderem Goethe, Tieck, Kerner und Uhland kennen. Er schrieb sp
tromantische Gedichte, die von Franz Schubert in den Zyklen "Winterreise" und "Die sch
llerin" vertont wurden ("Im Brunnen vor dem Tore" oder "Das Wandern ist des M
llers Lust").
Den politischen "Liedern der Griechen" (1821-26), die den griechischen Befreiungskampf gegen die t
rkische Herrschaft verherrlichen, verdankte der am 30. September 1827 in Dessau verstorbene Literat seinen Beinamen "Griechen-M
ller".
CThomas M
ntzer (um 1490 bis 1525)
Ein Sozialrevolution
r der Reformationszeit.
Der um 1490 in Stolberg im Harz geborene Geistliche und sprachgewaltige Prediger schlo
sich zuerst Luther an, trat aber bald in Verbindung mit den "Schw
rmern". Als Pfarrer der Wiedert
ufer im th
ringischen M
hlhausen forderte er unter Berufung auf sein "inneres Licht" eine radikale kirchliche und politische Erneuerung, verk
ndete allgemeine G
tergemeinschaft und sammelte Bauern und Bergleute zum Aufstand.
Er wurde 1525 bei Frankenhausen von den S
ldnern der benachbarten F
rsten geschlagen, gefangengenommen, gefoltert und am 7. Mai desselben Jahres hingerichtet. Person und Theologie Thomas M
nzers sind bis heute umstritten. W
hrend die marxistische Geschichtsschreibung ihn als Sozialrevolution
r begreift, sieht ihn die neue kirchengeschichtliche Forschung als Reformator mit spezifisch religi
sem Anliegen.
DDFran
ois Quesnay (1694 bis 1774)
Sorgte sich nicht nur um den Kreislauf von Madame Pompadour.
Der franz
sische Chirurg und National
konom aus kleinb
uerlichen Verh
ltnissen wurde am 4. Juni 1694 in M
bei Versailles geboren. 1752 zum Leibarzt K
nig Ludwigs XV. und der Madame Pompadour aufgestiegen, sammelte Quesnay bedeutende Denker wie Turgot um sich, die unter dem Namen "Physiokraten" in die Geschichte der Volkswirtschaftslehre eingingen.
Quesnay legte als 64j
hriger den Grundstein mit seinem "Tableau
conomique" 81758), das allein wegen der ersten Gesamtdarstellung eines mit G
tern, Dienstleistungen und Geld in Gang gehaltenen volkswitrschaftlichen Kreislaufs bahnbrechend genannt zu werden, verdient.
Quesnay fordert, im Gegensatz zu den Merkantilisten, eine Wirtschaft ohne staatlichen Dirigismus, um eine Gesellschaft der ideal gedachten nat
rlichen Ordnung anzun
hern.
Von der sp
teren klassischen (britischen) National
konomie trennte ihn seine
berbewertung der Landwirtschaft als einzigen produktiven Wirtschaftssektor. Am 16. Dezember 1774 starb Quesnay in Versailles.
iCQuintilian (ca. 35 bis ca. 96)
Wegbereiter eines neuen Sprachverst
ndnisses.
Der r
mische Redner wurde um 35 in Calagurris in Spanien geboren. Seit 68 als Erzieher am Hof des Kaisers Domitian t
tig, war er der erste staatlich besoldete Rhetoriklehrer. Quintilian sah in Cicero die Verk
rperung seines Bildungsideals und das stilistische Vorbild des Redners.
Er stellte als Lehrer seine klare und schn
rkellose Sprache dem zeitgen
ssischen, gek
nstelten Modestil des sogenannten Asianismus gegen
ber. Seine Lehre gilt als Grundlage des Ciceronianismus, der stark auf die Humanisten gewirkt hat und bis in die Neuzeit von gro
er Bedeutung war. In seinem zw
ndigen Alterswerk "Unterweisung in die Redekunst" gibt er eine systematische Abhandlung der gesamten Rhetorik, die auch praktische Anweisungen f
r Redner beinhaltet. Quintilian starb um 96 wahrscheinlich in Rom.
DVidkun Abraham Lauritz Quisling (1887 bis 1945 n. Chr.)
Eine Basis im Volk hatte er nie.
Sein Name wurde zum Synonym f
r Landesverr
ter und Kollaborateure : Quisling, norwegischer Politiker aus Fyresdal, Telemark, geboren am 18. Juli 1887, stand politisch zun
chst links. 1922-26 beteiligte er sich an der Organisation von Hilfslieferungen f
r die hungernde sowjetische Bev
lkerung, 1927/28 war er Legationssekret
r an der norwegischen Botschaft in Moskau.
Das Erlebnis des realen Sozialismus machte ihn zum radikalen Antibolschewisten. Heimgekehrt, gr
ndete Quisling 1933 eine faschistische "Norwegische Volkserhebung", die er sp
ter "Nasjonal Samling" nannte. Einen Parlamentssitz aber konnte nicht einmal er selbst als Parteivorsitzender erringen. Im Krieg setzte Quisling ganz auf die deutsche Karte, wurde 1939 von Hitler empfangen und stellte sich nach der Besetzung Norwegens (1940) dem deutschen Reichskommissar zur Verf
gung. Zwar wurde seine Partei zur einzig zugelassenen erkl
rt und Quisling 1942 zum Ministerpr
sidenten einer "nationalen Regierung" gemacht, doch blieb sein Einflu
auf die deutsche Besatzungspolitik unbedeutend.
Nach der Befreiung festgenommen, wurde er zum Tode verurteilt und am 24. Oktober 1945 in Oslo hingerichtet.
DSir Benjamin Thompson, Graf von Rumford
(1753 bis 1814)
hrte die Kartoffel in Bayern ein und gr
ndete den englischen Garten in M
nchen.
Sir (seit 1784) Rumford wurde am 26. M
rz 1753 in North Woburn, Massachusetts, geboren und floh 23j
hrig als Gegner der amerikanischen Unabh
ngigkeit nach England. Dort wurde er Offizier im Kolonialamt. 1784 trat er in die Dienste des bayerischen Kurf
rsten Karl Theodor, der ihm die M
glichkeit bot, sich auf vielen Gebieten als Reformer zu bet
tigen.
chst modernisierte er das Heer, dann wandte er sich einem umfassenden Sozialprogramm zu. Zur Bek
mpfung von Armut und Hunger f
hrte er die Kartoffel in Bayern ein und organisierte mit "Rumfordsuppe" (Knochenbr
he mit s
ttigenden Einlagen) erste Massenspeisungen.
Schulen, Fabriken und Armenh
user wurden auf seine Initiative hin gebaut, au
erdem erfand er einen Sparofen und legte den englischen Garten in M
nchen an. Nachdem er seinen Abschied genommen hatte, begann er sich verst
rkt mit Physik zu befassen. Seine Untersuchungen
ber die Reibungsw
rme waren bedeutsam, dar
ber hinaus erfand er einen W
rmemesser (Kaloriemeter).1799 war er Mitbegr
nder der Royal Institution of Grear Britain. Graf von Rumford starb am 21. August 1814 in Auteuil bei Paris.
CBernd Rosemeyer (1909 bis 1938)
Das kurze Leben eines Sunnyboys.
r viele schien er die Sonnenseite des Lebens gepachtet zu haben: Bernd Rosemeyer, geboren am 14. Oktober 1909 in Lingen an der Ems, sorgte 1935, in seinem ersten Jahr als Automobilrennfahrer, f
r Furore, als er in dem schwer zu steuernden 16-Zylinder von Auto-Union im Konzert der Gro
en mitspielte und den Gro
en Preis der Tschecheslowakei gewann.
Im Jahr darauf gab er dann richtig Gas, wurde Europameister und avancierte, nicht zuletzt durch die Heirat mit der nicht minder popul
ren Fliegerin Elly Beinhorn, zum Idol der Massen. Ein Sohn ging aus dieser Ehe hervor, doch der Publikumsliebling, dem aller Herzen zuflogen, sollte die Geburt seines Sohnes nicht mehr erleben:
Bei einer Testfahrt auf der Autobahn Frankfurt-Darmstadt am 28. Januar 1938 kam der Rennwagen Rosemeyers bei
ber 400 km/h von der Strecke ab - und der gro
e Junge, dem alles in den Scho
gefallen schien, konnte nur noch Tod geboren werden.
#EPierre de Ronsard (1525 bis 1585)
Verherrlichte Frankreich im Epos "La Franciade".
Am 11. September 1525 auf Schlo
Possoni
re bei Vend
me geboren, verlor Ronsard nach einer Krankheit 1540 das Geh
r und widmete sich nur noch der Dichtung. Als bedeutendster Vertreter der Dichterschule "Pl
iade" wollte er die franz
sische Dichtung nach antikem Vorbild erneuern und imitierte in seinem Erstlingswerk "Les quatre premiers livres des odes" (um 1550) Pindar und Horaz.
Einer unerreichbaren Geliebten widmete er in "Amours" (Liebesgedichte, 1552) 183 formvollendete Sonette. Drei Jahre sp
ter erschien seine beste Sonettensammlung "Les amours de Marie", in der Form, Aussage und Musikalit
t der Sprache in voller Harmonie zusammenfanden.
Ferner schrieb er zeitkritische Abhandlungen, beispielsweise "Discours sur les mis
res de ce temps" (Abhandlungen
ber das Elend unserer Zeit, 1562). Als Hofdichter (ab 1558) wollte Ronsard das Epos neu beleben. Wie die Griechen die "Ilias" und die R
mer die "Aeneide" besa
en, sollten auch die Franzosen eine "Franciade" zur Glorifizierung ihrer Abkunft erhalten.
Ronsard lie
Francus, einen Sohn des Trojaners Hektor, zum Stammvater der Franzosen werden. Aber nur vier B
nde des Werks waren vollendet, als Ronsard am 27. Dezember 1585 in Saint-Cosme-en-l`Isle bei Tours starb.
DErnst R
hm (1887 bis 1934)
Landsknecht, Stabschef, Hochverr
Wie so viele seiner Altersgenossen geh
rte der M
nchener Ernst R
hm, geboren am 28. November 1887, zur "verlorenen Generation", die sich nach dem gro
ten im I. Weltkrieg im Zivilleben nicht zurechtfand und sich in rechtsradikalen Gruppierungen sammelte, die die Republik bis aufs Messer bek
mpften.
hm lernte Hitler 1919 kennen, beteiligte sich an dessen gescheitertem Putsch 1923, trennte sich aber sp
ter von ihm, weil er den Kurs des NSDAP-F
hrers nicht billigte. 1929 Milit
rberater in Bolivien geworden, nahm er 1930 dann doch erfreut Hitlers Angebot zur F
hrung der Sturmaufteilung (SA) als Stabschef an.
hms skrupellose Landsknechtart machte in der Parteiarmee rasch Schule und seine homosexuelle Veranlagung bald Schlagzeilen. Dennoch wertete Hitler den einzigen Duzfreund nach der Machtergreifung 1933 zum Reichsminister auf und wandte sich erst gegen ihn, als der Stabschef seine Forderungen nach Ausbau der SA zur Volksarmee und nach einer "zweiten Revolution" nicht m
igte.
Wegen angeblicher Putschpl
ne lie
Hitler R
hm im Zug einer gro
angelegten Mordaktion (mindestens 83 Opfer reichsweit) am 1. Juli 1934 erschie
DCola di Rienzo (1313 bis 1354)
Der von der Rom-Idee faszinierte Volkstribun scheiterte an der Wirklichkeit.
Nicola di Lorenzo, 1313 als Sohn eines Schankwirts in Rom geboren, wurde Notar und war 1343/44 Gesandter der r
mischen Volkspartei in Avignon, wo er vom Papst Clemens VI. zum Notar der st
dtischen Kammer in Rom ernannt wurde. Mit Hilfe des Volkes vertrieb er 1347 die adeligen Senatoren und rief die Republik aus, deren F
hrung er als Volkstribun
bernahm.
Es folgten Anordnungen zur Konsolidierung der finanziellen Verh
ltnisse und zur Erh
hung der Rechtssicherheit. Aber trotz seines demagogischen Geschicks w
hrte die Popularit
t Rienzos nicht lange. Ungerechtigkeiten, Prunksucht,
bertriebenes Pathos und harte Steuerforderungen brachten auch seine Anh
nger gegen ihn auf.
Am 18. Dezember 1347 mu
te er, vom Papst gebannt, Rom verlassen. Nach dreij
hrigem Eremitendasein in den Abruzzen hoffte Rienzo auf die Unterst
tzung Kaiser Karls IV. und begab sich 1352 nach Prag. Dort wurde er jedoch gefangengenommen und an den Papst in Avignon ausgeliefert.
Innozenz VI. entsandte ihn zwei Jahre sp
ter als p
pstlichen Senator nach Rom, wo er bei einem vom Adel angezettelten Volksaufstand am 8. Oktober 1354 ums Leben kam.
CBernhard Riemann (1826 bis 1866)
Er schuf eine neue Geometrie.
Der Mathematiker, am 17. September 1826 in Breselenz bei Dannenberg als Sohn eines Pastors geboren, begann ein Studium der Theologie und Philologie in G
ttingen, wechselte aber bald zur Mathematik, seiner eigentlichen Neigung. Seine Dissertation schuf die Grundlagen f
r die nichteuklidische Geometrie.
Ferner entwickelte er den Integralbegriff und die Funktionentheorie. Er befa
te sich auch mit zahlreichen physikalischen Fragen, leitete mit seinen Erkenntnissen
ber partielle Differentialgleichungen eine wichtige Entwicklung in der theoretischen Physik ein und schuf die Grundlage f
r eine relativistische Physik, da er den Raum "me
bar" machte.
Seit 1866 war Riemann Professor f
r Mathematik in G
ttingen; er besch
ftigte sich aber auch mit Themen der Psychologie und Philosophie. Er starb vor Vollendung des 40. Lebensjahres am 20. Juli 1866 in Selasca, Lago Maggiore, an Schwindsucht.
CSamuel Richardson (1689 bis 1761)
Er schuf die Gattung des sentimentalen Briefromans.
Geboren in Derby am 19. August 1689 als Sohn eines Schreiners, erlernte Richardson den Beruf des Buchdruckers und brachte es in London zum Druckereibesitzer und zum Verleger. Im 50. Lebensjahr erhielt er den Auftrag, die Tugenden und Laster der Zeit in moralischen Musterbriefen darzustellen.
Aus dieser Serie entstand sein Briefroman "Pamela oder die belohnte Tugend" (1740), in dem ein tugendhaftes Dienstm
dchen seinen sittlich verkommenen Herrn bekehrt und sich dann von ihm heiraten l
t. Das zeitgen
ssische,
berwiegend weibliche Publikum war begeistert
ber den Sieg der Moral, w
hrend kritische Stimmen, allen voran Henry Fielding mit seiner Parodie "Shamela" (1741), die moralische Heuchelei und verklemmten Zweideutigkeiten des Buchs anprangerten.
Nach gleichem Strickmuster schrieb Richardson zwei weitere Briefromane, bevor er am 4. Juli 1761 in London starb.
,DJohannes Reuchlin (1455 bis 1522)
Ihn f
rchteten die "Dunkelm
nner Europas".
Der geb
rtige Pforzheimer Johannes Reuchlin kam am 22. Februar 1455, sozusagen noch im "finstersten Mittelalter", zur Welt. Da
es in ihr immer lichter werden sollte, war auch ihm, dem Juristen und Humanisten, zu verdanken.
Mit philologischen Arbeiten, vor allem zur Hebraistik und Bibelwissenschaft, speiste er reformerische Tendenzen in Kirche und Staat und geriet prompt in Konflikt mit den Autorit
ten, vor allem wegen seines Eintretens f
r die Rechte der Juden. Er verteidigte sich geschickt, wurde zun
chst freigesprochen (1514), dann aber wegen der umsich greifenden Reformation Luthers 1520 vom Papst verurteilt.
Dagegen wandten sich alle Humanisten Deutschlands und sprangen ihm mit den sogenannten "Dunkelm
nnerbriefen" bei, die die verkn
cherte scholastische Gelehrsamkeit verspotteten. Reuchlin mu
te sich gleichwohl unterwerfen und lehrte in seinen letzten Jahren als Professor f
r Griechisch und Hebr
isch in Ingolstadt und T
bingen.
Er starb am 30. Juni 1522 in Stuttgart.
@Guido Reni (1575 bis 1642)
Vielseitiger Maler des italienischen Barock.
Reni wurde am 4. November 1575 in Calvenzano geboren, war zun
chst Sch
ler von Denys Calvaert, dann bei den Br
dern Caracci in Bologna, arbeitete 1605-11 in Rom und wurde nach seiner R
ckkehr nach Bologna zum unbestrittenen Hauptmeister der dortigen Malerschule.
Seine fr
hen Werke sind eher manieristisch und linear strukturiert, teilweise an nordischen Holzschnitten orientiert. In Rom beeinflu
ten ihn die dramatische Monumentalit
t und der Realismus Caravaggios. Seit etwa 1610 ("Zug der Aurora", "Siegreicher Samsun") bem
hte er sich um eine Synthese von dramatischer Bewegtheit und klassizistischer Ruhe.
hmtheit erlangte Reni mit seinen sentimentalen Andachtsbildern ("Mater Dolorosa", "Ecco Homo", "Reuige Magdalena"), mit denen er gerne ausschlie
lich identifiziert w
ird. Er geh
rte jedoch zu den vielseitigsten K
nstlern seiner Zeit und konnte je nach Thema und Auftrag stilistisch variieren.
Die mythologischen Bilder sind eher h
fisch und esoterisch, das ber
hmte Werk "Wettlauf der Atalante mit Hippomenes" ist ausgepr
gt klassizistisch, sein Sp
tstil wiederum silbertonig und malerisch angelegt.
Reni starb am 18. August 1642 in Bologna. Die Malerei der bolognesischen Schule stand noch lange unter seinem Einflu
ECJohann Philipp Reis (1834 bis 1874)
Konstruierte den ersten Fernsprecher.
Der Privatschullehrer, geboren am 7. Januar 1834 in Gelnhausen, studierte autodidaktisch Mathematik und Naturwissenschaften und war dann von 1858 bis zu seinem Tod am 24. Januar 1874 Lehrer an einer Privatschule in Friedrichsdorf bei Homburg.
1860 gelang Reis die Umwandlung von Membranschwingungen in leitbare Sprechstr
me, so da
der Klang und Sprache
bermittelt werden konnten, zun
chst
ber die Distanz von 100 Metern. Dieses von ihm "Telephon" genannte Ger
t erregte aber in Deutschland keine Aufmerksamkeit, trotz Vorf
hrung im Frankfurter Physikalischen Verein (1864).
Um so mehr verstand es der Engl
nder Alexander Graham Bell zu nutzen, der eine reifere Version auf der Basis der Reis-Erfindung 1876 der
ffentlichkeit vorf
hrte und patentieren lie
DReinmar von Hagenau (um 1190 bis 1210 nach Chr.)
Der "Klassiker" des Minnesangs.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Dichtern seiner Zeit gab Reinmar, auch "der Alte" genannt, in seinen Liedern keinerlei Aufschlu
ber seine Person. Allein bei Walther von der Vogelweide und in Gottfried von Stra
burgs "Tristan" wird der wahrscheinlich aus einem els
ssischen Ministerialengeschlecht stammende Minnes
nger erw
hnt, der vermutlich ab 1190 am Hof des Babenbergers Leopold IV. in Wien lebte, wo er Lehrer Walthers war.
Etwa 80 Lieder sind
berliefert, wovon jedoch
ber die H
lfte als unecht gilt. Es handelt sich um Ideendichtung
ber das Thema der hohen Minne, der unerf
llbaren Liebe des S
ngers zu einer hochgestellten Dame. Die Germanistik verehrt seine konservative Strenge als Klassik des Minnesangs, doch Reinmar stand mit dieser Haltung im Gegensatz zu den Str
mungen seiner Zeit.
Er und sein Sch
ler Walther wurden geistige und poetische Gegner; in der ber
hmten Reinmar-Fehde wandte sich Walther gegen Reinmars wirklichkeitsfremde Stilisierung und forderte den Realit
tsbezug der Mine. Reinmar d
rfte um 1210 gestorben sein, und Walther ehrte ihn trotz der Gegnerschaft mit einer Totenklage.
DWilhelm Reich (1897 bis 1957)
Psychoanalytiker links von Freud.
Reich wurde am 24. M
rz 1897 im galizischen Dobrzcynica als Bauernsohn geboren. Seit 1922 von Freud akzeptierter Mitarbeiter der Psychoanalytischen Gesellschaft in Wien, sorgte er rasch mit seinen Arbeiten ("Orgastische Potenz", 1924; "Der triebhafte Charakter", 1925) f
r Kontroversen.
Sein zentrales emanzipatorisches Interesse ging vom grunds
tzlichen Zusammenhang privater sexueller und gesellschaftlicher Unterdr
ckung aus. Reich erstrebte eine Verbindung von psychoanalztischer und marxistischer Theorie und wurde 1928 Mitglied der KPD, aus der er jedoch 1932 wegen unzul
ssiger Abweichungen ausgeschlossen wurde.
1934 folgte der Ausschlu
aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Reich, der sich 1930 in Berlin niedergelassen hatte, floh 1933 nach Skandinavien und erhielt 1939 einen Lehrauftrag an der New School of Social Research in New York.
Wegen seiner therapeutischen Praktiken geriet er mit dem Kurpfuschergesetz in Konflikt, sein Forschungszentrum "Orgonon" in Maine, das er seit 1950 leitete, wurde geschlossen und er selbst zu zwei Jahren Haft verurteilt. Reich starb in der Haft am 3. November 1957 in Lewisburg, Pennsylvania.
CChristian Daniel Rauch (1777 bis 1857)
Bedeutender Bildhauer des Klassizismus.
Rauch wurdeam 2. Januar 1777 im hessischen Arolsen geboren und trat nach Lehrjahren in Helsen und Kassel 1797 in die Dienste des preu
ischen K
nigs. Gottfried Schadow bildete ihn in Berlin weiter aus. 1804-11 war er als Stipendiat in Rom und lernte dort die ber
hmtesten Bildhauer des Klassizismus, Canova und Thorvaldsen, kennen.
Auf Empfehlung des preu
ischen Gesandten erhielt er seinen ersten gr
eren Auftrag, das Marmorgrabmal des K
nigin Luise im Schlo
park von Charlottenburg (1811-15). Rauch wurde zum angesehendsten und gesuchtesten Bildhauer Deutschlands. Neben zahlreichen Bildnisb
sten von Adligen und B
rgern, Grabm
lern und Standbildern schuf er mehrere anspruchsvolle Denkm
Sein Hauptwerk ist das bronzene Reiterstandbild Friedrichs des Gro
en in Berlin (1836-51). Rauch starb am 3. Dezember 1857 in Dresden. Sein Klassizismus, der stets realistische Z
ge aufweist, wurde von einem gro
en Sch
lerkreis fortgef
DWalther Rathenau (1867 bis 1922)
Opfer einer rechtsradikalen Hetzkampagne.
Der Sohn des Industriellen und Gr
nders der AEG Emil Rathenau wurde am 29. September 1867 in Berlin geboren. Er trat 1899 in den Vorstand der AEG ein und war ab 1915 ihr Aufsichtsratsvorsitzender. Seit 1918 Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), beriet er als wirtschaftspolitischer Sachverst
ndiger die Reichsregierung bei den Vorbereitungen zur Friedenskonferenz von Spa (1920) und an der Vorbereitung der Londoner Konferenz (1921).
Im selben Jahr wurde er zum Reichsau
enminister f
r den Wiederaufbau und am 1. Februar 1922 zum Au
enminister ernannt. In dieser Funktion schlo
er am 16. April 1922 den Rapallovertrag mit der Sowjetunion, der die Isolation Deutschlands nach dem I. Weltkrieg beendete.
Von rechtsradikalen und antisemitischen Gruppen als "Erf
llungspolitiker" heftig angegriffen, wurde Rathenau am 24. Juni 1922 von zwei ehemaligen Offizieren der Organisation Consul auf der Fahrt ins Ausw
rtige Amt erschossen. Der Industrielle und Politiker war mit seinen sozial- und kulturphilosophischen Schriften ein vielgelesener Autor; er propagierte die Utopie einer Zukunftsgesellschaft, die jenseits von Kapitalismus und Sozialismus existiert.
<DStephan Rasin (1630 bis 1671)
Er lebte in Sage und Lied als Vork
mpfer der Unterdr
ckten fort.
Der Kosakenf
hrer wurde um 1630 in Simowejskaja Staniza als Sohn einer beg
terten Donkosakenfamilie geboren. 1662/63 tat er sich erstmals als Anf
hrer von Streifz
gen gegen die Krimtataren hervor. Mit einem Heer aufr
hrerischer Kosaken pl
nderte er in den Jahren 1667-70 zun
chst Schiffe auf der Wolga, griff dann russische und persische Orte an der S
ste des Kaspischen Meeres an und eroberte zuletzt an der unteren Wolga die St
dte Zarizyn, Astrachan, Saratow und Samara.
An der mittleren Wolga l
ste er einen Bauernaufstand aus. Rasins
bergriffe richteten sich in erster Linie gegen Bojaren und reiche Kaufleute; daher bekam er viel Zulauf von Bauern nicht nur donkosakischer, sondern auch anderer Stammeszugeh
rigkeit.
Die von ihm gef
hrte Bewegung breitete sich bald
ber das ganze Gebiet an der unteren und mittleren Wolga aus. Im Oktober 1670 wurde er mit seinem Heer bei Simbirsk geschlagen. Auf der Flucht gefangengenommen, wurde er am 16. Juni 1671 in Moskau hingerichtet.
DLeopold von Ranke (1795 bis 1886)
nder der modernen Geschichtswissenschaft.
Bereits in seinem Erstlingswerk formulierte Ranke den Grundsatz, da
der Historiker nicht richten und belehren, sondern nur darstellen solle, "wie es eigentlich gewesen" sei. Mit seiner Auffassung von historischer Forschung, die sich auf Quellenanalyse und hermeneutisches "Verstehen" st
tzte, begr
ndete er den sogenannten Historismus, dessen Wissenschaftsverst
ndnis als Gegenpol zur Aufkl
rung gesehen werden kann.
Beinahe h
tte sich der ber
hmteste deutsche Historiker, der am 20. Dezember 1795 in Wiehe an der Unstrut geboren wurde und aus einer alten lutherischen Pastorenfamilie stammte, f
r den Beruf des Pfarrers entschieden. Anfangs als Gymnasiallehrer t
tig, war er ab 1825 Professor an der Universit
t Berlin.
1841 wurde Ranke von K
nig Friedrich Wilhelm IV., dem er auch pers
nlich nahestand, zum offiziellen Historiographen des preu
ischen Staates ernannt und 1865 durch Verleihung des Schwarzen-Adler-Ordens geadelt. Seit 1871 fast erblindet, begann Ranke 1875 mit dem Diktat seiner "Weltgeschichte", an der er bis zu seinem Tod am 23. Mai 1886 in Berlin arbeitete.
CSir William Ramsey (1852 bis 1916)
Entdeckte eine ganze Familie neuer Elemente.
Der schottische Chemiker kam am 2. Oktober 1852 in Glasgow zur Welt, besuchte 1866-70 die Universit
t seiner Heimatstadt, studierte dann bei Bunsen in Heidelberg und Rudolf Fittig in T
bingen, wo er promovierte und Assistent am Chemischen Institut wurde.
1880
bernahm Ramsey, der sich zunehmend auf anorganische und physikalische Chemie spezialisierte, den Lehrstuhl f
r Chemie an der Universit
t Bristol. Sieben Jahre sp
ter wechselte er an die Universit
t London, wo er bis zu seiner Emeritierung 1913 blieb.
Ramsey ist der einzige Chemiker, der den Ruhm beanspruchen kann, eine ganze Familie neuer Elemente, unter ihnen die Edelgase Helium und Neon, entdeckt zu haben. Daf
r wurde ihm 1904 der Nobelpreis f
r Chemie verliehen. Au
erdem erkannte er, da
Helium auch Zerfallsprodukt des Radiums ist.
Ramsey starb am 23. Juli 1916 in High Wycombe, Buckinghamshire.
DSir Walter Raleigh (ca. 1552 bis 1618)
Englischer Seefahrer und Schriftsteller.
Um 1552 in Hayes Barton geboren, erwarb sich der junge Raleigh die Gunst K
nigin Elisabeths I., die ihn auf verschiedene Beutefahrten nach
bersee schickte, ihn 1584 zur Belohnung adelte und es ihm gestattete, alles noch freie Land in Besitz zu nehmen.
Er segelte nach Amerika und gr
ndete dort die erste englische Kolonie, die er zu Ehren der unverm
hlten K
nigin "Virginia" nannte. 1595 unternahm er eine zweite Entdeckungsreise nach S
damerika, um dort die Goldminen des legend
ren "Eldorado" zu suchen. Als Beteiligter an der Verschw
rung gegen Elisabeths Nachfolger Jakob I. wurde Raleigh zum Tode verurteilt, konnte aber eine Aussetzung des Urteils erwirken, die es ihm erm
glichte, im Tower eine Weltgeschichte und bedeutende staatstheoretische Schriften niederzuschreiben.
Der Stuartk
nig lie
ihn gegen das Versprechen frei, die leeren Staatskassen mit dem Gold S
damerikas zu f
llen. Diese Reise wurde allerdings durch das Eingreifen der Spanier bei Orinoco ein Fehlschlag, woraufhin Jakob I., um Frieden mit Spanien zu halten, Raleighs Todesurteil am 29. Oktober 1618 vollstrecken lie
-ERainald von Dassel (um 1120 bis 1167)
Barbarossa war f
r ihn der "Herr der Welt".
Der Kampf um die - weltliche - Vorherrschaft zwischen Kaiser und Papst dauerte an, als 1152 mit Friedrich I. Barbarossa ein Mann den r
misch-deutschen Thron bestieg, der nicht gesonnen war, seine Macht als Lehen des Papstes zu verstehen. Entschlossenster Mitstreiter f
r seinen Anspruch auf das "Sacrum Imperium", die "heilige", also g
ttliche Herkunft der kaiserlichen Herrschaft, war seit 1156 Rainald von Dassel, sein um 1120 geborener Kanzler.
Der profilierte Papstgegner war dabei selbst ein Kirchenmann, entstammte einer nieders
chsischen Adelsfamilie, hatte in Hildesheim und Paris studiert und war 1149 Dompropst in Goslar geworden. Er begleitete den Kaiser auf dessen Italienz
gen, wurde 1159 zum Erzbischof von K
ln ernannt und war damit zugleich Erzkanzler f
r Italien.
Unerm
dlich suchte er nach Verb
ndeten gegen Papst Alexander III., dem er in Viktor IV. und Paschalis III. Gegenp
pste entgegenstellte, hatte aber damit keinen daurehaften Erfolg. Zur Unterstreichung der kaiserlichen Machtvollkommenheit betrieb Rainald 1165 die Heiligsprechung Karls des Gro
en und zog 1167 mit einem Heer gegen Rom.
Zwar siegte er bei Tusculum
ber die R
mer, doch erlag er wenig sp
ter, am 14. August 1167, in der N
he von Rom, der Malaria.
DJean Racine (1639 bis 1699)
Vollender des klassischen franz
sischen Dramas.
Der am 21. Dezember 1639 in La-Fert
-Milon geborene Dichter entstammte einer streng jansenistischen Familie. Er wollte zun
chst Geistlicher werden, ging dann aber 1663 nach Paris, wo er als Theaterautor schnell am Hof bekannt wurde. Standen seine fr
heren Dramen (z. B. "Die feindlichen Br
der", 1664) noch stark unter dem Einflu
Corneilles, so entwickelte er etwa ab 1667 seinen eigenen Stil.
Unter Beibehaltung der Formprinzipien des klassischen Dramas und unter R
ckgriff auf griechische Mythen und jansenistische Gedanken stellte er die Tragik des Menschen dar, der sich einem h
heren Schicksal ausgeliefert wei
. Wie in seinem ber
hmtesten St
ck "Ph
dra" (1677) sind seine Helden meistens Frauen.
Permanente Intrigen am Hof und auch die Ernennung zum Hofhistoriographen Ludwigs XIV. veranla
ten Racine 1677 zum R
ckzug vom Theater. In seinen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tod am 21. April 1699 in Paris schrieb er nur noch religi
se Werke.
CAndrade, Jos
Leandro (1901 bis 1957)
Der erste farbige Fu
ballstar kam aus Uruguay.
Zu der Zeit, als in Europa das Mutterland des Spiels mit der Lederkugel, England, als das Ma
aller (Fu
ball-) Dinge galt, gab er den Beobachtern in der Alten Welt Anschauungsunterricht: Bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris und 1928 in Amsterdam f
hrte Jos
Leandro Andrade, geboren am 20. November 1901 in Montevideo, sein Team zur Goldmedaille. Zwei Jahre sp
ter, bei der I. Fu
ballweltmeisterschaft in Uruguay, setzte dann die erste "schwarze Perle" in der Geschichte des Fu
ballsports im Finale gegen Argentinien die spielentscheidenden Akzente: Seine Mannschaft behielt mit 4:2
ber den Rivalen von der anderen Seite des Rio de la Plata die Oberhand.
Der geschmeidige Mittelfeldstar, dessen Spielwitz und Ballgef
hl mit den F
higkeiten eines Pel
verglichen werden k
nnen, starb am 5. Oktober 1957 in seiner Heimatstadt.
RCAndreas II. (ca. 1176 bis 1235)
Er schenkte der Welt eine Heilige.
Politisch operierte der Sohn und Nachfolger K
nig B
las III. von Ungarn eher gl
cklos: Der 1176 oder 1177 geborene und 1205 zum K
nig gekr
nte Andreas II. rief 1211 gegen aufs
ssige Magnaten den Deutschen Orden ins Land, vertrieb ihn dann jedoch wieder. 1217 lie
er sich zur Teilnahme an einem Kreuzzug bewegen, der die Staatsfinanzen schwer in Mitleidenschaft zog und den K
nig nach der R
ckkehr zur Anerkennung weitgehender Privilegien des inzwischen erstarkten Adels zwang. Vorteilhafter wirkte sich das "Privilegium Andreanum" (1224) aus, das den Siebenb
rgen-Sachsen Sonderrechte einr
umte und sie im Lande hielt. Bekannt aber ist Andreas, der am 21. September 1235 starb, vor allem durch seine Tochter: Elisabeth von Th
ringen geh
rt zu den Lichtgestalten der Geschichte.
rDStefan Andres (1906 bis 1970)
Christlich- humanistischer Erz
hler, Lyriker und Dramatiker.
Andres wurde als Sohn eines M
ller am 26. Juni 1906 in Breitweis bei Trier geboren. Eine Priesterausbildung brach er ab und studierte unter anderem Germanistik. Sein erster Roman "Bruder Luzifer" (1932) tr
gt autobiographische Z
ge. Der Verfolgung durch die Nazis entzog sich Andres durch die
bersiedlung nach Positano im Kampanien. Die Werke der 30er und 40er Jahre haben als Grundthema die Schuld des Menschen in der Diktatur ("El Greco malt den Gro
inquisitor", 1936; "Wir sind Utopia", 1943). In der Trilogie "Die Sintflut" (1949-59), die Andres als sein Hauptwerk ansah, setzt er sich mit dem Dritten Reich verschl
sselt auseinander. 1950 kehrte er nach Deutschland zur
ck, lebte aber seit 1961 wieder in Italien. Sein besonders in der kleinen Form meisterhaftes Werk beschreibt bildreich und phantasievoll die Lebensfreude, aber auch Todesbedrohtheitund Schuldhaftigkeit des Menschen. Andres sprach der Verwirklichung des Christlich-Humanen in einer katholischen Weltordnung das Wort. Er starb, vielfach geehrt, am 29. Juni 1970 in Rom
@Anna von Bretagne (1477 bis 1514)
Objekt dynastischer Heiratspolitik.
Bereits ein halbes Jahr nach Annas Geburt (Nantes 25.1.1477) hatte ihr Vater, Franz II., der letzte Herzog der Bretagne, mit Ludwig XI. von Frankreich vertraglich vereinbart, da
jede Heirat seiner Erbtochter die Zustimmung der franz
sischen Krone bedurfte. Als der Herzog 1480 einen Ehevertrag mit dem r
misch-deutschen K
nig Maximilian I. ohne Einwilligung des K
nigs von Frankreich abschlo
, intervenierte Karl VIII. und marschierte in der Bretagne ein. In dieser Situation vermittelte Papst Innozenz VIII.: Er annullierte den Heiratsvertrag mit Maximilian. Statt dessen wurde Anna mit Karl, der seine Verlobung mit Marie, der Tochter Maximilians, l
ste, v
erheiratet. Der neue Ehevertrag verpflichtete Anna beim vorzeitigen Ableben ihres Gatten zur Ehe mit dessem Nachfolger. So heiratete sie 1498 Ludwig XII. ihre Tochter aus dieser Ehe, Claude, wurde als Frau Franz I. K
nigin von Frankreich und vereinigte die Bretagne mit der franz
sischen Krone.
Anna, Mittelpunkt des k
nstlerischen und literarischen Lebens am Hofe, starb am 9. Januar 1514.
CAnno (ca. 1010 bis 1075)
Der heiliggesprochene Entf
hrer eines K
nigs.
Anno, um 1010 geboren,
bernahm 1056 als Anno II. das Erzbistum K
ln und lie
sechs Jahre sp
ter den unm
ndigen K
nig Heinrich IV., dessen Vormund er neben Kaiserinwitwe Agnes von Poitou war, in Kaiserswerth entf
hren. Mit diesem Faustpfand verschaffte er sich die F
hrung der Reichspolitik, die er 1063 mit seinem M
ndel an Adalbert von Bremen abtreten mu
te. Sein Erzbistum regierte er mit so harter Hand, da
sich die K
lner B
rgerschaft 1074 emp
rte. Anno suchte Zuflucht in Siegburg, wo er am 4. Dezember 1075 starb.
Wegen seines asketischen Lebenswandels wurde er 1183 heiliggesprochen. Das um 1100 entstandene, 878 Reimpaare umfa
ende "Annolied" geht auf eine in Siegburg niedergeschriebene Anno-Vita zur
BJohn Arbuthnot (1667 bis 1735)
Ein Meister der britischen Satire.
Der schottische Arzt und Schriftsteller John Arbuthnot wurde am 29. April 1667 in Arbuthnot geboren, studierte in Aberdeen Medizin und ging dann nach London. 1709 wurde er Leibarzt der K
nigin Anna. Der Protagonist seiner "History of John Bull" (1712) wurde zur komischen Nationalfigur. Zusammen mit den wichtigsten Satirikern seiner Zeit, Pope und Swift, gab er die "Memories of Martinius Scriblerus" heraus, in denen die Stubengelehrsamkeit verspottet wird.
Arbuthnot war auch wissenschaftlich t
tig. Seine "Tables of ancient coins, weights and measures" blieben nach lange nach seinem Tod am 17. Februar 1735 in London in Gebrauch.
BArchipoeta (ca. 1130 bis ca. 1165)
Der Vagantendichter aus dem Rheinland.
ber Archipoeta sind keine genauen pers
nlichen Lebensdaten bekannt. Aus den Schriften des Archipoeta l
t sich rekonstruieren, da
er zwischen 1130 und 1140 geboren und nach 1165 gestorben sein mu
. Einen festen Wohnort d
rfte er ebensowenig gehabt haben wie andere Vagantendichter, die von Hof zu Hof zogen und ihre Lieder vortrugen. Gesichert scheint nur, da
er in Rainald von Dassel, dem Erzbischof von K
ln, einen v
terlichen G
nner hatte, bei dem er sich oft und gern aufhielt. Von Archipoeta sind zehn Lieder erhalten. (Zech- und Bettellieder sowie eine Huldigung an Friedrich Barbarossa), die in einfachem, aber stilistisch gutem Latein gehalten sind.
hCGiuseppe Arcimboldi (ca. 1527 bis 1593)
Gesichter aus Blumen und Gem
Nach den Sterberegistern der Mail
nder Beh
rden starb der ber
hmte manieristische Maler 66j
hrig am 11. Juli 1593 in Mailand. Au
er diesem Eintrag gibt es keine weiteren erhaltenen Hinweise auf seinen Lebensdaten (vermutlich wurde er um 1527 in Mailand geboren). Nachdem er einige Jahre bei seinem Vater in die Lehre gegangen war und an der Mail
nder Dombauh
tte gearbeitet hatte, wurde er 1562 kaiserlicher Hofmaler in Prag. Dort entwickelte er seinen originellen und skurrilen Stil: Er setzte Physiognomien portraitierter Personen aus Werkzeugen, Blumen und Fr
chten, die Allegorie des Feuers aus brennenden Holzst
en, Strohb
ndeln und Gesch
tzen zusammen, 1587 kehrte er hochgeehrt und geadelt nach Italien zur
ck und wurde f
nf Jahre sp
ter noch zum Pfalzgrafen ("Conte Palatino") ernannt.
CHannah Arendt (1906 bis 1975)
Eine Philosophin und Soziologin von Weltrang.
Hannah Arendt wurde am 14. Oktober 1906 in Hannover geboren, studierte Philosophie bei Karl Jaspers und Martin Heidegger und promovierte, erst 22j
hrig, mit einer Arbeit
ber Augustinus. Ihre j
dische Abstammung wegen mu
te sie 1933 emigrieren; zun
chst ging sie nach Frankreich, 1940 schlie
lich in die USA. Dort arbeitete sie als Lektorin und Schriftstellerin, sp
ter an verschiedenen Universit
ten als Dozentin.
Hannah Arendt war die erste Frau, die einen Lehrstuhl an der renommierten Princeton University innehatte. Ihre Arbeiten
ber den Totalirismus und die Judenverfolgung ("Eichmann in Jerusalem") machten sie auch in Deutschland bekannt.
ber hinaus galt ihr Interesse stets der Literatur - sie schrieb Essays
ber Bertold Brecht und Walter Benjamin, gab Franz Kafkas Tageb
cher heraus und schrieb eine aufsehenerregende Biographie
ber Rahel Varnhagen. Sie starb am 4. Dezember 1975 in New York.
.DPietro Aretino (1492 bis 1556)
Er war der erste "Journalist".
Der Skandalchronist wurde am 20. April 1492 in Arezzo als Sohn eines Schusters und einer Dirne geboren. Er f
hrte am Hof Papst Leos X. ein f
rstliches Leben und lie
sich von den M
chtigen seiner Zeit (Kaiser Karl V., Franz I. von Frankreich) ausgehalten, von denen er durch Droh- und Schm
hbriefe Schweigegelder erpre
te. Die Sammlung seiner Schm
hschriften "Pasquinate", die ihn neben seinen Briefen ("Lettere", 1537-57) gef
rchtet machten, ist
berliefert. Seine f
nf satirischen Kom
dien geben ein Sittenbild der italienischen Renaissancegesellschaft wieder. Das bekannteste Werk Aretinos , "Ragionamenti" (Kurtisanengespr
che, 1533-36), r
mischen Kurtisanen in den Mund gelegt, schildert offen die Skandalgeschichten seiner Zeit. Daneben verfa
te er Erbauungsliteratur, um sich mit der Kirche gutzustellen. Am 21. Oktober 1556 ereilte ihn dann in Venedig ein Tod, der sich in die Biographie des Pietro Aretino einf
gte: Der Schriftsteller rutschte bei einem Lachkrampf aus und brach sich das Genick.
xDAriovist ( ? bis 54 vor Christus)
Germanische Expansion auf linksrheinisches Gebiet.
Durch die Schilderungen Caesars in seinem "Gallischen Krieg" bekannt und eindrucksvoll charakterisiert ist der germanische Heerk
nig und Suebenf
hrer Ariovist. Er dr
ngte um 71 vor Christus mit seinem Stamm auf linksrheinisches Gebiet, nachdem ihn die gallischen Sequaner gegen die m
chtigen Haeduer zu Hilfe gerufen hatten. Im B
ndnis mit weiteren germanichen St
mmen, unter anderem den Harudern und Nemetern, schlug Ariovist die Haeduer mehrfach und weitete seinen Einflu
im Sequanergebiet bedrohlich aus.
Als gewiefter Milit
r und Politiker erlangte er sogar den Titel eines "K
nigs und Freundes des r
mischen Volkes" (59). Die Gefahr einer germanischen Vormachtstellung auf linksrheinischem Gebiet veranla
te die ver
ngstigten gallischen St
mme, den Prokonsul Caesar um Schutz vor Ariovist zu bitten. Da Ariovist der Forderung Caesars, die gallischen St
mme in Ruhe zu lassen, nicht nachkam, kam es 58 zwischen R
mern und Germanen bei M
hlhausen zur Schlacht, die mit dem Sieg Caesars endete. Ariovist floh
ber den Rhein und starb 54 vor Christus.
kDAristophanes (445 bis 385 vor Christus)
Er gilt als Hauptvertreter der
lteren attischen Kom
die.
Aristophanes wurde um 445 vor Christus in Athen geboren. Von seinen 44 satirischen Kom
dien sind elf erhalten, davon neun aus der Zeit des Peleponnesischen Krieges. Sein erstes St
ck kam im Jahre 427 zur Auff
hrung. Seinen ersten Sieg in einem Wettbewerb errang er im Jahre 425 mit den "Acharnern", w
hrend ihm sein St
ck "Die Wolken", in dem er sich
ber den Sokrates mokierte, im Jahre 423 nur den dritten Platz einbrachte. Nicht nur mit den Sophisten, sondern auch mit Dichtern und Politikern ging Aristophanes auf boshaft witzige Weise ins Gericht, so in "Lysistrata" (411) mit der Kriegspolitik Athens und in den "Fr
schen" mit dem Stil des Aischylos und des Euripides. Platons Idealvorstellung eines von Philosophen regierten Staates setzte er die 392 geschriebene "Ekklesiazusen" ("Das Frauenparlament") entgegen.
Aristophanes starb um 385 in Athen. Seine utopische Kom
die "Die V
gel" (414) veranla
te Goethe, der sie
berarbeitet hatte, im Prolog zu der
erung, Aristophanes sei der "ungezogene Liebling der Grazien".
CSir Richard Arkwright (1732 bis 1792)
Er war der Wegbereiter der modernen Textilindustrie.
Das 13.Kind armer Eltern wurde am 23. Dezember 1732 in Preston, Lancashire, geboren. Der junge Richard kannte kaum eine Ausbildung - Lesen und Schreiben lernte er erst, als er die F
nfzig schon
berschritten hatte. Zun
chst arbeitete Arkwright als Barbier, doch da sein Interesse der Mechanik galt, begann er 1768, die vor einigen Jahrzehnten erfundene Baumwollspinnmaschine zu verbessern. Sein zweites Patent von 1775 war dann revolution
r - eine Spinnmaschine mit Wasserantrieb statt wie bisher mit Pferdekraft. Dadurch, da
er seine Patente selber auswertete, gelangte er zu betr
chtlichem Wohlstand, obwohl er mit technischen Schwierigkeiten, gegen Konkurrenten und vor allem gegen den Widerstand der Textilarbeiter, die um ihre Arbeitspl
tze f
rchteten, k
mpfen mu
te. Arkwright, der ab 1790 seine Maschinen mit Dampf betrieb, starb am 3. August 1792 in Cromford, Derbyshire.
EArminius (17 vor Christus bis 21)
Die Schlacht im Teutoburger Wald machte "Herrmann den Cherusker" unsterblich.
Der Sohn des Cheruskerf
rsten Segimer wurde um 17 vor Christus geboren. Er diente in einer r
mischen Legion, war von 4 bis 6 nach Christus unter Augustus Milit
rtribun, ging als solcher gegen seine eigenen Landsleute vor und erhielt auch das r
mische B
rgerrecht und die Ritterw
Als der r
mische Statthalter Varus im Jahre 7 den Auftrag bekam, Germanien unter strenges r
misches Provinzialrecht zu stellen, wandte sich Arminius jedoch gegen Rom. Es gelang ihm, die zerstrittenen germanischen St
mme unter seiner F
hrung zu vereinen. Mit r
mischer Diplomatie und Kampfesweise vertraut, gl
ckte ihm schlie
lich im Jahre 9 im Gebiet des Teutoburger Waldes der vernichtende Schlag gegen die Truppen des Varus, der 20.000 R
mern das Leben kostete. Varus beging daraufhin Selbstmord.
Die Rachefeldz
ge des Tiberius und des Germanicus (14-16) konnte Arminius zur
ckschlagen und veranla
te Rom so zum endg
ltigen R
ckzug aus dem rechtsrheinischen Germanien. Arminius Pl
ne, ein starkes Germanenreich zu schaffen, scheiterten jedoch in der Folgezeit, da die Allianz der St
mme auseinanderfiel. Ihre Streitigkeiten kamen schlie
lich im Jahre 17 zum Ausbruch. Arminius besiegte zwar die Markomannen unter Marbod, einem Vasallen Roms, doch wurde seine Stellung auch innerhalb seines Stammes mehr und mehr in Frage gestellt.
Im Jahre 21 wurde Arminius von einem Verwandten ermordet.
MGArndt, Ernst Moritz (1769 bis 1860)
mpfte mit der Feder f
r einen deutschen Nationalstaat.
Der Bauernsohn wurde am 26. Dezember 1769 in Gro
Schoritz auf R
gen geboren. Nach dem Studium der Theologie, Philosophie und Geschichte in Greifswald und Jena unternahm er 1798 und 1799 ausgedehnte Bildungsreisen, ehe er im Jahr darauf Dozent in Greifswald wurde. Da sich Arndts Vater m
hsam vom Leibeigenen zum P
chter heraufgearbeitet hatte, galt der Kampf des jungen Ernst Moritz der pers
nlichen Freiheit aller. Seine 1803 zu diesem Thema erschienene Schrift trug damals dazu bei, da
drei Jahre sp
ter in den damals schwedischen Gebieten R
gen und und Vorpommern die Leibeigenschaft aufgehoben wurde. Doch 1806 ging Arndt zu weit : Sein Aufruf gegen Napoleon f
hrte dazu, da
er nach Stockholm fliehen mu
te. Erst 1809 kehrte er nach Berlin zur
ck. 1812 folgte er dem Freiherr vom Stein als Privatsekret
r nach Petersburg.
Obwohl Arndt zun
chst das preu
ische Vormachtstreben heftig kritisierte, erkannte er bald, da
sich mit Preu
en am ehesten seine nationalen Ideen verwirklichen lie
en. In den Freiheitskriegen unterst
tzte er mit seinen Flugbl
ttern ("Der Gott, der Eisen wachsen lie
", " Was ist des Teutschen Vaterland?") den Kampf gegen Napoleon, wandte sich nach dem Wiener Kongre
aber auch gegen die einsetzende Restauration. 1818
bernahm er in Bonn eine Geschichtsprofessur, wurde aber bereits 1820 wieder seines Amtes enthoben, und erst 1840 von Friedrich Wilhelm IV. wieder eingesetzt.
Als Abgeordneter der Nationalversammlung 1848 setzte sich Arndt f
r einen deutschen Nationalstaat mit Erbkaisertum unter F
hrung Preu
ens ein. Nach der Aufl
sung des "Paulskirchenparlaments" in Frankfurt am Main
bernahm er wieder eine Stelle als Geschichtsprofessor in Bonn und ging 1854 in den Ruhestand. Ernst Moritz Arndt starb am 29. Januar 1860 in Bonn.
DAchim von Arnim (1781 bis 1831)
Er trug dazu bei, die Weltanschauungen der Romantik zu pr
gen.
Ludwig Joachim von Arnim wurde am 26. Januar 1781 in Berlin geboren, studierte Naturwissenschaften in Halle und G
ttingen und unternahm die
blichen Bildungsreisen. Im Jahre 1801 lernte er Clemens Bretano kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.
1806-1808 gaben sie gemeinsam die etwa 600 Volkslieder umfassende Sammlung "Des Knaben Wunderhorn" heraus, und im Jahre 1808 trafen sie mit G
rres in Heidelberg zusammen, das durch sie zum Mittelpunkt der j
ngeren Romantik wurde. Ihre "Zeitung f
r Einsiedler" ver
ffentlichte die Werke aller bedeutenden Dichter der "Heidelberger Romantik", wie etwa die der Gebr
der Grimm. Im Jahre 1811 wurden die Bande zwischen den Freunden noch enger, denn Arnim heiratete Brentanos Schwester Bettina. Vom Ende 1808 bis 1812 geh
rte Arnim in Berlin dem Kreis der Patrioten Kleist, Arndt und Fouqu
an. Nach dem Freiheitskrieg, an dem er 1813 als Hauptmann teilnahm, lebte Arnim bis zu seinem Tod am 21.Januar 1831 als Landwirt und m
ig erfolgreicher Schriftsteller auf seinem Gut Wiepersdorf bei J
terbog.
DBettina von Arnim (1785 bis 1853)
Sie verk
rperte die
berstr
mende Gef
hlswelt und Phantasie der Romantik.
Anna Elisabeth Brentano, geboren am 4. April 1785 in Frankfurt am Main, wuchs bei ihrer Gro
mutter Sophie La Roche auf. Schon als junges M
dchen korrespondierte sie mit Goethe, der mit ihrer Mutter Maximiliane befreundet gewesen war. 1807 lernte sie dann pers
nlich ihr Idol in Weimar kennen.
Vier Jahre sp
ter heiratete sie den engsten Freund ihres Bruders Clemens, Achim von Arnim. Das gro
ck blieb jedoch aus : W
hrend er sich auf sein Landgut zur
ckzog, lebte sie meist mit den Kindern in Berlin.Sie teilte das Schicksal vieler Frauen aus dem Umkreis der Romantiker, die trotz Begabung und Emanzipation im Schatten ihrer M
nner standen, denn erst nach dem Tod ihres Mannes 1831 ver
ffentlichte sie regelm
ig. Ihre ber
hmten Briefwechsel mit Goethe, Karoline von G
nderode und ihrem Bruder Clemens hat sie auf Basis echter Briefe erdichtet.
Mit zunehmendem Alter zeigte sie ihr soziales Engagement. In den "K
nigsb
chern" prangerte sie Mi
nde in Preu
en an, was sie politisch in Mi
kredit brachte.Sie starb am 20. Januar 1853 in Berlin.
nBArnold von Brescia (1100 bis 1155)
Von der Gottespredigt zum Scheiterhaufen.
Der wahrscheinlich um 1100 in Brescia geborene Arnold vertrat das Ideal einer Kirche in Armut und sittlicher Reinheit und wandte sich gegen die weltlichen Bestrebungen des Papsttums. Diese Ansichten sowie sein Widerstand gegen den Bischof von Brescia f
hrten 1039 zur Verbannung aus der dortigen Di
zese, der 1141 eine Verurteilung zu Klosterhaft, durch die Synode von Sens und schlie
lich 1155 die Ausweisung aus Rom auf Betreiben des Papstes Hadrian IV. folgte. Im selben Jahr wurde Arnold durch den r
mischen Stadtpr
fekten hingerichtet.
DArp, Hans (1887 bis 1966)
Sein Weg f
hrte vom Expressionismus
ber Dada zum Surrealismus.
Der els
ssische K
nstler, am 16. September 1887 in Stra
burg geboren, ver
ffentlichte schon fr
h seine ersten Gedichte (1904). 1911 lernte er in M
nchen Wassily Kandinski und andere K
nstler des "Blauen Reiters" kennen und wurde 1913 Mitarbeiter der expressionistischen Zeitschrift "Der Sturm" in Berlin.
1917 war er dann einer der Mitbegr
nder des Dadaismus - in Z
rich mit Hugo Ball und Tristan Tzara, zwei Jahre sp
ter in K
ln mit Max Ernst, schlie
lich 1923 in Hannover mit Kurt Schwitters. Seine Gedichte wurden unter dem Einflu
des Dada zur "synthtischen Dichtung" voller surreale Wortspiele. W
hrend der 20er Jahre vollzog Arp den Schritt vom Dadaismus zum abstrakten Surrealismus, vor allem in seinen Collagen. Mit seiner Frau, der Malerin Sophie T
uber, ging er 1926 nach Paris. In gemeinsamer Arbeit entstanden Teppiche, Illustrationen, Holzschnitte und Farbreliefs. Ab 1931 schuf Arp auch abstrakte Plastiken. In den 50er Jahren enstanden Gro
reliefs f
r die Universit
ten Harvard und Caracas und f
r das Geb
ude der UNESCO in Paris. Arp starb am 7. Juni 1966 in Basel.
@Cosmas Damian Asam (1686 bis 1739)
Meister der sp
tbarocken Freskomalerei S
ddeutschlands.
Der Maler und Baumeister Cosmas Damian Asam wurde am 28. September 1686 in Benediktbeuren als Sohn des Freskomalers Hans Georg Asam geboren. Nach dem Tod des Vaters ging er mit seinem j
ngeren Bruder Egid Quirin (1692-1750) zur Ausbildung nach Rom, 1714 kehrten sie nach Bayern zur
Cosmas Damian wurde in der Folgezeit zu einem der gesuchtesten Architekten, Freskanten und Altarbildmaler. W
hrend die Fresken in Bamberg 1714 noch vom Illusionismus bestimmt sind, bieten die Fresken der Klosterkirche in Weingarten 1719 eine neue b
hnenartige Szenerie. In der Zusammenarbeit mit seinem Bruder gelang es ihm die Schaffung von Gesamtkunstwerken, bei denen Architektur, Malerei und Stukkatur zu einem einheitlichen Ganzen verschmolzen, wie die Klosterkirche von Weltenburg (1716-21) und die Johann-Nepomuk- Kirche (Asamkirche) in M
nchen (1733-46).
Cosmas Damian Asam starb am 10. September 1739 in M
nchen.
Seine Fabeln sind in allen Kulturen bekannt.
Die Gestalt des ber
hmten Fabeldichters verliert sich zwischen Sage und Historie. Nach Angaben Herodots lebte er im 6. Jahrhundert vor Christus auf der Insel Samos. Er soll ein verkr
ppelter, h
licher Sklave gewesen sein, dessen Weisheit, Witz und Erz
hlungen beim Volk so beliebt waren, da
es seine Freilassung forderte. Danach soll er auf Reisen gegangen sein und sich eine Zeitlang am Hofe des lydischen K
nigs Kroisos aufgehalten haben. Auch sein Tod ist von Legenden umwoben - er soll in Delphi unschuldig hingerichtet worden sein.
sops volkst
mliche Fabeln, die mit ihren Hauptfiguren in Tiergestalt sowohl Gesellschaftskritik
bten wie auch die menschlichen Schw
chen allgemein auf vergn
gliche Art gei
elten, wurden zun
chst m
ndlich
berliefert und erst Jahrhunderte sp
ter aufgezeichnet. In der lateinischen Fassung, die Phaedrus im 1. Jahrhundert nach Christus schrieb, verschob sich dann der Akzent von der Satire zum Lehrst
ck, als das die Fabel im Mittelalter und zur Zeit des Humanismus gro
e Bedeutung erlangte, bis sie durch La Fontaine im 17. Jahrhundert wieder ihren satirischen Bi
bekam.
eDAssurbanipal (ca. 669 bis 626 vor Christus)
Unter ihm enstand die bedeutendste Bibliothek des Alten Orients.
Der Assyrerk
nig (um 669-626 vor Christus) hinterlie
der Nachwelt die bedeutendtste Sammlung assyrisch-babylonischer Literaturdenkm
ler. Rund 20.000 Tontafelbruchst
cke seiner Bibliothek in Ninive wurden um 1850 entdeckt und sind heute gr
tenteils im Besitz des britischen Museums. Dem Herrscher selbst verblieb jedoch wenig Zeit zu wissenschaftlicher Mu
e. Assyriens Macht hatte zu seiner Regierungszeit den H
hepunkt
berschritten, und
berall brachen Aufst
nde aus. So mu
te der K
nig 665
gypten abgeben. Sein
lterer Bruder Schamasch-schunu-kin war durch Assarhaddon zum K
nig von Nordbabylonien eingesetzt worden. Gegen ihn setzte sich Assurbanipal in schweren K
mpfen durch. Die Elamiten und die Syrer bek
mpfte er erfolgreich. Aber nur mit M
he konnte er die Angriffe von Medern und Skythen abwehren. Nach seinem Tode (um 626 vor Christus) zerfiel das assyrische Reich. Die Kriege Assurbanipals sind auf einem Reliefzyklus abgebildet, der sich heute im Besitz des Britischen Museums in London befindet.
xCJohann Jakob Astor (1763 bis 1848)
Ein fr
hes Beispiel f
r den amerikanischen Traum.
Der Gro
kaufmann wurde am 17. Juli 1763 in Walldorf bei Heidelberg geboren. Schon mit 14 Jahren verlie
er seine Heimat und ging nach London, um bei seinem Bruder Instrumentenbau zu lernen. Sechs Jahre sp
ter wanderte er nach Amerika aus- und machte Karriere: Vom Stra
enfeger stieg er durch harte Arbeit, gesch
ftlichen Instinkt und Gl
ck zu einem der reichsten M
nner der Welt auf. Zun
chst er
ffnete er ein Musikaliengesch
ft in New York, begann dann 1786 einen Pelztierhandel, wurde schlie
lich Reeder und baute eine gro
e Hotelkette auf - das ber
hmte "Waldorf Astoria" in New York geh
rte dazu. Gegen Ende seines Lebens wandte er sich der Bodenspekulation zu: Grundst
cke in Manhattan lie
en sein Verm
gen bis zu seinem Tode am29. M
rz 1848 in New York auf etwa 25 Millionen Dollar anwachsen.
DAtahualpa (1502 bis 1533)
Sein Reich fiel kolonialistischem V
lkermord zum Opfer.
Der 13. und letzte Inkaherrscher wurde vermutlich um 1502 geboren. Nach dem Tod seines Vaters Huaina C
pac 1527 verdr
ngte Atahualpa den rechtm
igen Thronerben, seinen Halbbruder Hu
scar, den er in der Schlacht am Rio Apurimac 1532 besiegte. In diesem Jahr kamen die Spanier unter Francisco Pizarro in das Inkareich und wurden freundlich empfangen.
Doch bei den Begr
ungsfeierlichkeiten f
r den Fremden im Palast von Cajamarca lie
Pizarro den K
nig gefangennehmen und 4000 Inkakrieger, die zum Zeitpunkt des Friedens unbewaffnet waren, niedermetzeln. Doch damit nicht genug: Pizarro forderte, das Gef
ngnis bis an den Rand mit Gold und Juwelen zu f
llen - als L
segeld f
r Atahualpa. Die Bev
lkerung konnte die Forderung erf
llen, doch der Tod des K
nigs war l
ngst beschlossene Sache, denn die Eroberer glaubten, leichteres Spiel mit einem f
hrerlosen Volk zu haben. Am 29. August 1533 wurde Atahualpa zum Feuertod verurteilt, dann aber "aus Gnade" erdrosselt.
DAugust II., der Starke (1670 bis 1733)
Glanz und Elend eines Barockf
rsten.
August, der Sohn des s
chsischen Kurf
rsten Johann Georg III., wurde am 12. Mai 1670 in Dresden geboren. Um K
nig von Polen zu werden,trat er 1697 zum katholischen Glauben
ber. Der Versuch, gemeinsam mit Ru
land und D
nemark seinen politischen Einflu
im Norden auszudehnen, endete 1706 mit einer schweren Niederlage gegen Schweden, in deren Folge er auch die polnische Krone wieder abgeben mu
te. Zwar erhielt er sie 1709 nach der Niederlage des schwedischen K
nigs Karl XII. wieder zur
ck, scheiterte aber 1715 dabei, die absolutistische Regierungsform auch in Polen einzuf
hren. Seine Schw
che f
rderte den russischen Einflu
in Polen.
Bei seinem Tod am 1. Februar 1733 in Warschau hinterlie
August II. zwei prunkvolle Residenzen, die eine in Warschau und in Dresden den ber
hmten "Zwinger", zahlreiche M
tressen, viele Kinder und, bedingt durch seine Hofhaltung im Stile Ludwigs XIV., total zerr
ttete wirtschaftliche Verh
ltnisse in Sachsen.
]CAugust III. (1669 bis 1763)
Polnischer K
nig und als Friedrich August II. Kurf
rst von Sachsen.
Der am 17. Oktober 1669 in Dresden geborene Sohn Augusts des Starken konnte sich nur mit Hilfe Ru
lands im Polnischen Erbfolgekrieg 1733-35 als K
nig durchsetzen. Sch
ngeistig orientiert wie sein Vater,
berlie
er die politischen Gesch
fte seinen G
nstlingen Sulkowski und Graf von Br
hl und widmete sich selbst dem Ausbau Dresdens zum Zentrum barocker Kunst. Nach der erfolglosen Teilnahme an den ersten beiden Schlesischen Kriegen 1740-45 und am
sterreichischen Erbfolgekrieg 1740-48 erlebte Sachsen im Siebenj
hrigen Krieg ein milit
risches Desaster. August II. floh nach Warschau und kehrte erst nach Abschlu
des Friedens 1763 nach Dresden zur
ck, wo er am 5. Oktober desselben Jahres starb. Mit seinem Tod erlosch die polnisch-s
chsische Personalunion.
EAugusta von Preu
en (1811 bis 1890)
Sie war eine Feindin Bismarcks.
Die sp
tere deutsche Kaiserin, am 30. September 1811 in Weimar geboren, war eine Tochter des Gro
herzogs Karl Friedrich von Sachsen-Weimar und der Zarentochter Maria Paulowna. 1829 heiratete sie den preu
ischen Prinzen Wilhelm, der sp
ter als Wilhelm I. deutscher Kaiser werden sollte. Schon bald hatte sie, die in der liberalen, kultivierten Atmosph
re von Weimar aufgewachsen war, gro
en Einflu
auf ihren Mann gewonnen - sehr zum Mi
fallen des Berliner Hofes. Nach dem vergeblichen Versuch, die M
rzrevolution von 1848 gewaltsam niederzuschlagen, mu
te Wilhelm f
r kurze Zeit nach England fliehen. Dort schlo
Augusta enge Freundschaft mit K
nigin Victoria. Als Wilhelm 1858 f
r seinen geisteskranken Bruder Friedrich Wilhelm IV. die Regentschaft
bernahm und nach dessen Tod K
nig wurde, gab es zun
chst unter Augustas Einflu
eine liberale "Neue
ra" in Preu
en, doch gegen den preu
ischen Militarismus war sie machtlos - Bismarck, seit 1862 an der Macht, wurde ihr erbitterter Gegner. Im Jahre 1871 wurde sie an der Seite Wilhelms zur deutschen Kaiserin gekr
Von Bismarck politisch kaltgestellt, widmete sie sich von da an wohlt
tigen Aufgaben, bis sie 1881 schwer erkrankte. Sie starb am 7. Juni 1890 in Berlin.
CAurelius Augustinus (354 bis 430)
Er war der gr
te lateinische Kirchenlehrer des christlichen Altertums.
Augustinus wurde, als Sohn des Stadtrates Decurio Patricius und seiner Frau Monica am 13. November 354 in Tagaste (Numidien) geboren. Nach seinen Studien in Madaura und Karthago wurde er Lehrer der Rhetorik in Tagaste, Karthago, Rom und Mailand. Angeregt durch die Lekt
re Ciceros, besch
ftigte er sich, allerdings nur fl
chtig, mit Philosophie. Nacheinander wurde er Anh
nger des Manich
ismus.
Durch die Predigten des Ambrosius, dem er in Mailand begegnete, beeindruckt, trat er zum Christentum
ber und lie
sich 387 taufen.
ber Rom nach Afrika zur
ckgekehrt, lebte er hier als Philosoph und theologischer Schriftsteller, wurde 391 zum Priester und 395 zum Bischof von Hippo Regius geweiht. Er starb dort w
hrend der Belagerung durch die Vandalen am 28. August 430.
Seinen Weg zum christlichen Glauben schildert sein ber
hmtestes Buch, die "Confessiones" (Bekenntnisse). Sein Festtag ist der 28. August.
ECilly Aussem (1909 bis 1963)
Gewann als erste deutsche Spielerin in Wimbledon.
In der an Einmaligkeiten und Kuriosit
ten so reichen Geschichte des "All England Lawn Tennis und Croquet Club" gab es im Jahr 1931 ein Novum. Im Damenendspiel der Internationalen Englischen Tennismeisterschaften standen sich zwei deutsche Spielerinnen gegen
ber. Cilly Aussem, geboren am 4. April 1909 in K
ln, und die Essenerin Hilde Krahwinkel. Die zierliche Deutsche Meisterin aus der Domstadt konnte das Match mit 6:2 und 7:5 f
r sich entscheiden. Die hohe Kunst des Tennisspiels hatte die Rheinl
nderin bei keinem Geringeren als "Big Bill" Tilden erlernt, der sie gegen Ende der 20er Jahre trainierte und mit dem sie 1930 die Mixed-Konkurrenz bei den Internationalen Franz
sischen Meisterschaften gewann.
In den folgenden Jahren konnte Cilly Aussem wegen ihres angegriffenen Gesundheitszustandes ihre gro
en Erfolge (unter anderem 1931 Siegerin von Paris) nicht wiederholen. Sie starb am 22. M
rz 1963 in Portofino. Die ihr unterlegene Finalistin von Wimbledon, geboren am 26. November 1908, sorgte dagegen weiterhin f
r Schlagzeilen. Allein beim Turnier im Londoner Vorort erreichte sie bis 1939 noch einmal das Finale (1936), viermal das Halb- sowie zweimal das Viertelfinale. Einen Sieg jedoch konnte sie nicht davon tragen. Insgesamt weist die Bilanz der Spielerin aus dem Ruhrgebiet mehr als 120 Meistertitel auf. Hilde Sperling (sie hatte 1933 nach D
nemark geheiratet) starb am 14. Februar 1981.
CHerbert Austin (1866 bis 1941)
Erfolgreich mit einem Auto f
r Kleinverdiener.
Am 8. November 1866 in Little Missenden / Buckinghamshire geboren, sorgte der britische Industrielle 1895 durch den dreir
drigen Wolseley f
r erstes Aufsehen. 1900 regte die serienreife vierr
drige Nachfolgeversion eine ungeheure Nachfrage an. 1905 wurde die Austin Motor Company Ltd. gegr
ndet. Die Gesellschaft erlebte einen gewaltigen Aufstieg: 1914 produzierte sie 1000, in den 30er Jahren bereits 78.000 Autos pro Jahr! Besonders erfolgreich war der 7 PS starke Austin 7 (seit 1922). Austin, der 1914-1918 als konservatives Mitglied im Parlament sa
und Regierungen beriet, wurde 1936 zum Baron ernannt und 1937 zum Ehrendoktor der Universit
t Birmingham gek
rt. Er starb am 23. Mai 1941 in Lickey Grange.
CFrau Ava (um 1125)
Sie gilt als die erste deutsche Dichterin.
Geburtsort und Geburtsdatum der ersten bekannten Dichterin deutscher Sprache sind ebenso unbekannt wie ihre genauen Lebensumst
nde. Es wird jedoch vermutet, da
sie mit einer Einsiedlerin identisch ist, die am 7. Februar 1127 in einer Klause bei Melk verstarb.
Damals war es noch
blich, lateinisch zu schreiben, wenn es auch erste Ans
tze eines Umdenkens gab. So f
llt in diese Zeit auch die Niederschrift des "Nibelungenliedes". Ava benutzte die deutsche Sprache notgedrungen, da sie der lateinischen Sprache nicht m
chtig war, lie
sie sich geistlichen Schriften und die Evangelien von ihren S
hnen
bersetzen und dichtete in schlichten, frommen deutschen Versen zu verschiedenen geistlichen Themen : Episoden aus dem Leben Jesu,
ber den Heiligen Geist oder das j
ngste Gericht.
Vermutlich entstanden diese Schriften zwischen 1120 und 1125. Sp
ter zog sich Frau Ava in das Kloster Melk zur
ck und wurde Klausnerin.
iDAvarr
es (1126 bis 1198)
Seine Aristoteleskommentare machten Philosophiegeschichte.
Der arabische Philosoph und Arzt, als Ib Ruschd 1126 in C
rdoba geboren, wurde nach ausgedehnten juristischen, theologischen, medizinischen und philosophischen Studien Richter in Sevilla und in seiner Heimatstadt. Er geno
die Gunst des Kalifen Abu Jakub Jusuf und seines Nachfolgers Al-Mansur, wurde dann jedoch auf Betreiben strenggl
ubiger Moslems, die ihn der Koranfeindlichkeit bezichtigten, verbannt. Vor allem die Lehre von der Ewigkeit der Welt und die Leugnung der Unsterblichkeit der Seele warf man ihm vor. Zu diesen
berzeugungen war Avarr
es in seinem umfangreichen Kommentaren zur Philosophie des Aristoteles gekommen,die eine solche Verbreitung fanden, da
ihr Verfasser im Mittelalter schlechthin "der Kommentator" hie
. Seine Lehren beeinflu
ten nicht nur die spanisch- j
dische Philosophie, sondern faszinierten auch christliche Denker, wie die von den Scholastikern heftig bek
mpften Averr
isten an der Artistenfakult
t in Paris. Averr
es starb am 11. Dezember 1198 in Marrakesch, kurz nachdem er rehabilitiert worden war.
)CManuel Azana y Diaz (1880 bis 1940)
Der letzte spanische Demokrat vor Francos Diktatur.
Der am 10. Januar 1880 in Alcal
de Henares geborene der Politiker wurde als Redner der republikanischen Opposition bekannt. Nach dem Sturz der Monarchie wurde er 1931 zuerst Kriegsminister, dann bis 1933 Ministerpr
sident. Die von seiner Regierung initiierten Reformprogramme scheiterten aber infolge der Weltwirtschaftskrise. 1936 wurde Azana y Diaz noch einmal Ministerpr
sident und dann Pr
sident der spanischen Republik. Als der Kampf der Republikaner gegen die Putschisten unter Franco aussichtslos wurde, emigrierte er am Februar 1939 nach Frankreich, wo er am 4. November 1940 in Montauban starb.
Azana y Diaz machte sich in Spanien auch als
bersetzer und Verfasser von Erz
hlungen und Romanen einen Namen.
ADMatth
us Daniel P
ppelmann
(1662 bis 1737)
Architekt des Dresdner Zwingers.
ppelmann, am 3. Mai 1662 in Herford geboren, war seit 1680 im Bauamt von Dresden t
tig und stand im Dienst des
erst kunstsinnigen und architektonisch gebildeten August des Starken, der nicht nur Kurf
rst von Sachsen, sondern von 1709-33 auch K
nig von Polen war.
Seit 1685 leitete P
ppelmann den Wiederaufbau der 1685 von einem Brand zerst
rten Dresdener Neustadt und entwarf Neubaupl
r das Dresdener Schlo
. Ausgef
hrt wurde allerdings nur der als Zwinger bezeichnete Teil (1711-22), ein Bau f
r Hoffestlichkeiten der anl
lich der Hochzeit des Kurprinzen errichtet wurde.
Vor Baubeginn hatte der Kurf
rst P
ppelmann eine Reise nach Italien, Prag und Wien erm
glicht, um ihn Anregungen an Bauten Johann Bernhard Fischers von Erlach und anderer Architekten sammeln zu lassen. Neben zahlreichen Wohnh
usern, die das Bild des barocken Dresden pr
gten, schuf er Kirchenbauten wie die Kirche in Dresden-Friedrichstadt (1728-30( und Schlo
Pillnitz (1720).
ppelmann starb am 17. Januar 1737 in Dresden.
@Ezra Pound (1885 bis 1972)
Er zahlte f
r die Unterst
tzung der Faschisten einen hohen Preis.
Der amerikanische Dichter Pound wurde am 30. Oktober 1885 in Haily, Idaho, geboren. Nach dem Studium der vergleichenden Literaturwissenschaft und Romanistik zog er nach Europa. 1908 erschien in Venedig sein erster Gedichtband "A Lume Spento".
Kurz darauf ging er nach London, wo er bis 1920 blieb und ab 1912 eine Schl
sselrolle bei der Formierung der literarischen Avantgarde spielte: Er redigierte verschiedene literarische Zeitschriften und half Schriftstellern wie James Joyce und T.S. Eliot, experimentelle Werke zu publizieren.
In London begann er auch mit seinem wichtigst
en Werk, den "Cantos". Bis 1959 entstanden insgesamt 120 dieser "Ges
nge", die der Struktur von Dantes "G
ttlicher Kom
die" nachempfunden sind, aber auch umgangssprachliche Ausdr
cke enthalten. Bis 1945 lebte er im italienischen Rapallo.
Aus Sympathie f
r die italienischen Faschisten beteiligte er sich w
hrend des Krieges an antiamerikanischen Rundfunksendungen, weshalb er von den Amerikanern festgenommen wurde. Vor seinem Hochverratsproze
rettete ihn 1945 nur die Einweisung in eine psychiatrische Klinik.
Erst 1958 erreichten prominente Schriftstellerkollegen seine Entlassung. Danach lie
er sich in meran nieder und starb am 1. November 1972 in Venedig.
CNicolas Poussin (1594 bis 1665)
Seine Gem
lde sind vollendeter Ausdruck klassischer Gesinnung.
Der franz
sische Maler, am 15. Juni 1594 in Villers bei Les Andelys geboren, folgte seinem ersten Lehrer Quentin Varin nach Paris und
bersiedelte 1624 nach Rom. Hier begann er die f
r sein Werk typischen Bilder mit Themen aus der Mythologie und antiken Welt zu malen.
Aber er schuf auch Gem
lde mit religi
sen Sujets wie das Altarbild "Martyrium des heiligen Erasmus" f
r St. Peter (1628). Sein k
nstlerischer Ruf begann von Rom aus auf Frankreich zur
ckzuwirken. 1640 hielt sich Poussin auf Einladung Kardinal Richelieus in Paris auf.
Der K
nstler sollte die "Grande Salle" des Louvre ausmalen, kehrte jedoch unverrichteter Dinge nach Rom zur
ck. Dort starb er am 19. November 1665.
Puossin ist Zeitgenosse der gro
en Barockmaler. In seinem Streben nach Ma
und Klarheit steht sein Werk jedoch in der Tradition der Renaissance und Antike. Er gilt als Sch
pfer der ins Ideale und Erhabene gesteigerten heroischen Landschaft.
DMichael Praetorius (1571 bis 1621)
Meister des geistlichen Liedes in vollendet schlichter Satzweise.
Praetorius wurde am 15. Februar 1571 (oder 1572) in Creuzburg an der Werra in Th
ringen geboren. Nach der Kindheit in Torgau kam er an die Lateinschule zu Zerbst, um ab 1585 die Universit
t in Frankfurt an der Oder zu besuchen. Ab 1589 stand er in Diensten des Bischofs Heinrich Julius von Halberstadt, des sp
teren Herzogs von Braunschweig und L
neburg, dem er 1594 nach Wolfenb
ttel folgte, wo er es vom Kammerorganisten zum Hofkapellmeister brachte.
Er kam in Kontakt mit anderen Gro
en seiner Zeit wie Hieronymus Praetorius, Hans Leo Ha
lre, Heinrich Sch
tz und Samuel Scheidt und starb in Wolfenb
ttel am 15. Februar 1621. Michael Praetorius hinterlie
ein Werk von riesiegem Umfang, darunter das neunb
ndige "Musae Sioniae" mit
ber 1200 Ges
ngen.
Neben Motetten im venezianischen Stil, geistlichen Konzerten, Bicinien, Psalmen, weltlichen Liedern, Orgels
tzen und T
nzen sind vor allem seine geistlichen Lieder, darunter das ber
hmte "Es ist ein Ros entsprungen", zu nennen. Als Theoretiker ist er mit seinem "Syntagma musicum" von nicht geringerer Bedeutung.
DPierre Joseph Proudhon (1809 bis 1865)
"Eigentum ist Diebstahl."
Proudhon, geboren am 15. Januar 1809 in Besan
on, war unter den Begr
ndern des Sozialismus, neben Babeuf der einzige handwerklich-b
uerlicher Herkunft. Der gelernte Schriftsetzer erwarb sich seine Bildung als Autodidakt. Staat und Privateigentum waren f
r Proudhon die Ursache f
r die Ausbeutung des Menschen.
In der Februarrevolution von 1848 entwickelte er als Abgeordneter der franz
sischen Nationalversammlung ein Arbeitsprogramm. Er erstrebte eine Entwicklung zum Sozialismus ohne Gewalt, getragen von der freien Entscheidung der Arbeiter.
Damit trat er in Gegensatz zu Karl Marx, dessen Theorie der Revolution und Entwicklung zum Kommunismus er nicht akzeptierte. Proudhon lehnte jede staatliche Gewalt ab und pr
gte die
berzeugung der sp
teren Anarchisten, wonach die unbegrenzte Freiheit der Menschen die Grundvoraussetzungen f
r eine von den Menschen selbst entwickelte sozialistische Ordnung ist.
Proudhon starb am 19. Januar 1865 in Passy bei Paris.
QBl (ca. 366 bis 283 vor Christus)
Herrscher des hellenistischen
gypten.
Der um 366 vor Christus geborene Jugendfreund und Feldherr Alexanders des Gro
en erhielt 323 die Satrapie
gypten, die er nach dem Tod des Makedonenk
nigs zielstrebig zum selbst
ndigen Territorialstaat ausbaute. 305 nahm er den K
nigstitel an. Sein Reich, das er durch kluge politische Schachz
ge in den Wirren der Diadochenkriege behauptete, umfa
te au
gypten K
stenstriche Kleinasiens und der
isinseln, Kyrene, Pal
stina und Zypern, Ptolemaios, der eine Biographie Alexanders verfa
te, starb 283 vor Christus.
ADSamuel Freiherr von Pufendorf
(1632 bis 1694)
Bezeichnete das Reich als monstr
ses Gebilde.
Der Sohn eines evangelischen Pfarrers kam im s
chsischen Dorfchemnitz am 8. Januar 1632 zur Welt. Er erlangte als erster die Berufung auf einen Lehrstuhl f
r Natur- und V
lkerrecht in Heidelberg (1661). Damals erschien ihm, nach dem Drei
hrigen Krieg, das rechtlich zersplitterte Reich als irregul
r und als "Monstrum" ("De Statu imperii Germanici", 1667).
Er versuchte als Professor im schwedischen Lund (1670) und Historiograph am Hof Karls XI. in Stockholm (1677) eine vern
nftige und der historischen Lage angemessene Theorie der Politik zu entwickeln. An Thomas Hobbes ankn
pfend, wies er dabei den F
rsten die rechte absoluter Gewalt der Statthalterschaft Gottes, aber auch die Pflichten der Selbstzucht wie der Wahrung von Frieden und Gerechtigkeit zu.
Die Untertanen
bertrugen demnach vertraglich die Gewalt an den Herrscher, besa
en aber das Recht auf freie Religionsaus
bung. Von 1688 bis zu seinem Tod am 16. Oktober 1694 war Pufendorf Hofhistoriograph in Brandenburg-Preu
CPtolem
us, Claudius (ca. 100 bis 160)
Die Erde ist der Mittelpunkt des Universums.
Der um 100 im ober
gyptischen Ptolemais geborene griechische Mathematiker und Astronom Claudius Ptolem
us wirkte in Alexandria. Ausgehend von Aristoteles, Hipparchos von Niz
a und Apollonios von Perge entwarf er um 150 im "Almagenest" ein Modell des Universums, nach dem die Erde den Mittelpunkt des Eltalls darstellt.
missen dieses geozentrischen Weltbildes wirkten derart plausibel, da
es einandhalb Jahrtausende die Grundlage der Astronomie bildete. Ptolem
us erstellte auch eine exakte Liste aller bekannten K
nigsherrschaften des Mittelmeerraums, die er zu astronomischen Berechnungen heranzog - die Aufstellung war allerdings auf das
gyptische Wanderjahr bezogen.
Der geniale Wissenschaftler verfa
te Werke zur Astrologie, Optik, Harmonik, Gravitation und Philosophie. Vermutlich starb er nach 160 in Canopus.
BPtolemaios II. Philadelphos (ca. 308 bis 283 vor Chr.)
Er machte Alexandria zum Mittelpunkt der hellenistischen Weltkultur.
Der zweite Ptolemaier auf dem Pharaonenthron, geboren um 308 vor Christus auf Kos,
bernahm bereits zwei Jahre vor dem Tod des Ptolemaios I. Soter die Regierung (285). Unter ihm wurde die
gptische Hauptstadt Alexandria zum f
hrenden Zentrum der Kunst und Wissenschaft (Museion, Bibliothek).
enpolitisch konnte Ptolemaios II. seine Position weitgehend halten, wenn er auch Gebietsverluste in Kleinasien hinnehmen mu
te. Von den alt
gyptischen Pharaonen
bernahm er nicht nur den Herrscherkult, sondern auch die Sitte der Geschwisternehe, als er 277 in zweiter Ehe seine Schwester Arsino
heiratete.
Ptolemaios II. starb 283 vor Christus.
CBasileios I. Makedon (ca. 812 bis 886)
Ein Bauernsohn auf dem Kaiserthron.
Er machte eine der bizarrsten Karrieren der Geschichte: Auf einem Bauernhof in Makedonien um 812 geboren, ging Basileios nach Byzanz, verdingte sich als Pferdeknecht bei Hofe und fiel wegen seiner B
renkr
fte auf. Kaiser Michael III., ein Bewunderer der Athleten, befreundete sich mit dem starken Mann, lie
ihn den einflu
reichen Caesar Bardas ermorden, gab ihm seine M
tresse zur Frau und erhob ihn schlie
lich zum Mitkaiser. Als Michael 867 seinerseits Opfer eines Mordanschlages wurde, war "der Makedone" so der Beiname des Basileios, Alleinherrscher und bewies nicht nur Machtbewu
tsein (Ausdehnung der byzantinischen Herrschaft in S
ditalien und im Nahen Osten), sondern auch politischen Weitblick. Die von ihm veranla
te Gesetzessammlung gab dem Recht f
r lange Halt.
Der Begr
nder der makedonischen Dynastie, die 1056 erlosch, starb am 29. August 886.
CBasileios II. Bulgaroktonos (ca.956 bis 1025)
land verdankte ihm die Christianisierung.
In Byzanz tobten Machtk
mpfe um den Thron. Basileios II., um 956 geboren und schon als Kind Mitkaiser, wurde beim Tod seines Vaters von Verwandten beiseite geschoben, eroberte aber 976 die Krone zur
ck, die er gegen zahlreiche Ursupatoren verteidigen mu
Er rief den Gro
rsten Wladimir von Kiew zu Hilfe, der ihm Truppen schickte. Auf sie st
tzte sich der seiner Umgebung gegen
ber mi
trauische Kaiser in den weiteren K
mpfen und gew
hrte Wladimir die Ehe mit seiner Schwester Anna gegen das Versprechen, sich und die Kiewer Gro
en taufen zu lassen, was Ru
land den byzantinischen (orthodoxen) Glauben brachte. Danach wandte sich Basileios den
eren Feinden zu und konnte das bulgarische Reich vernichten (daher der Beiname "Bulgarent
ter") und den gesamten Balkan zur
ckgewinnen. Auch in S
ditalien und Syrien verschaffte der Kaiser der byzantinischen Oberhoheit wieder Geltung, ehe er am 15. Dezember 1025 starb.
CAdolf Bastian (1826 bis 1905)
Der "Altmeister der Ethnologie".
Bastian, am 26. Juni 1826 in Bremen geboren, studierte Medizin und wurde Schiffsarzt. Eine Australienreise, 1851 weckte sein Interesse an fremden V
lkern und Kulturen, so da
er nach seiner R
ckkehr 1859 den Arztberuf aufgab, um sich ganz seinen Forschungen zu widmen. Das 1860 erschienene Werk "Der Mensch in der Geschichte", in dem die Erkenntnisse dieser ersten gro
en Fahrt niedergeschrieben sind, gilt als Grundlage der modernen V
lkerkunde. Nach Bastians Auffassung besitzen die unterschiedlichen Kulturen aller Menschen gemeinsame Wurzeln.
Das auf acht weiteren Reisen gesammelte Material Bastians bildete den Grundstock des 1868 gegr
ndeten Berliner Museums f
lkerkunde, dessen erster Direktor er wurde. Bastian, der ab 1869 die "Zeitschrift f
r Ethnologie" herausgab, starb am 2. September 1905 auf einer Reise in Port of Spain auf Trinidad.
D Gertrud B
umer (1873 bis 1954)
Leidenschaftlich war ihr Engagement f
r die Rechte der Frau.
Gertrud B
umer wurde am 12. September 1873 in Hohenlimburg geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Sozialwissenschaft promovierte sie 1904 in Berlin. Zusammen mit Helene Lange und Friedrich Naumann setzte sie sich aktiv f
r die Gleichberechtigung der Frau ein und ver
ffentlichte gemeinsam mit Theodor Heuss in den Zeitschriften "Die Hilfe" und "Die Frau". Mitbegr
nderin des "Nationalen Frauendienstes" im I. Weltkrieg, leitete sie sp
ter zusammen mit Maria Braun das Sozialp
dagogische Institut in Hamburg bis zu ihrer Berufung ins Reichsinnenministerium. In der Weimarer Nationalversammlung und sp
ter auch im Reichstag vertrat sie einen th
ringischen Industriebezirk und referierte
ber ihre Arbeitsgebiete vor dem V
lkerbund in Genf. 1933 ihrer
mter enthoben, engagierte sie sich sozialp
dagogisch und kulturpolitisch in ihren biographischen und zeithistorischen Schriften und Romanen.
Neben zahlreichen historischen Romanen (darunter "Adelheid, Mutter der K
nigreiche", 1936) und Biographien ver
ffentlichte sie kurz vor ihrem Tod (Gadderbaum bei Bielefeld 15.3.1954) ihre Autobiographie "Im Lichte der Erinnerung".
bCFriedrich Bayer (1825 bis 1880)
nder der "Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co", der sp
teren Bayer AG.
Der am 6. Juni 1825 in Barmen geborene Industrielle kam mit 14 Jahren als Lehrling in ein Handelsgesch
ft, das chemische Erzeugnisse vertrieb, machte sich bald selbstst
ndig und handelte erfolgreich mit Farbextrakten. Als Anfang der 60er Jahre in England der Siegeszug neuartiger Teerfarbstoffe begann, bem
hte sich Bayer nicht nur, diese neuen Produkte zu verkaufen, sondern begann selbst mit ihrer Herstellung. Schon zwei Jahre nach seinen Versuchen in der eigenen Waschk
che gr
ndete er die Firma "Friedrich Bayer & Co." Eine zweite Fabrik an der Wupper nahe Elberfeld wurde 1866 in Betrieb genommen. Dort wurden vor allem Alizarin- und Anilinfarben hergestellt. Bei seinem fr
hen Tod am 6. Mai 1880 in W
rzburg hatte die Firma bereits 400 Mitarbeiter.
DBaron William Maxwell Aitken Beaverbrook
(1879 bis 1965)
Verleger mit milit
rischen Ambitionen.
Im Februar 1940, unmittelbar vor dem deutschen Angriff im Westen, produzierte die britische Industrie 719 Milit
rflugzeuge, im August waren es schon 1601. Das "Wunder" hatte keine General, sondern der Zeitungszar William Beaverbrook vollbracht. Urspr
nglich Kanadier, geboren am 25. Mai 1879 in Maple (Ontario), war der verm
gende Industrielle 1910 nach England gegangen, f
r die Konservativen ins Unterhaus gew
hlt und 1916 zum Baron erhoben worden. Seine Millionen setzte er nach dem I. Weltkrieg zum Aufbau eines Zeitungsimperiums (u.a. "Daily Express", "Evening Standard") und zur Unterst
tzung der Konservativen, vor allem Neville Chamberlains, ein. Wie dieser schwenkte er 1939 auf scharf antideutschen Kurs um und wurde im Kriegskabinett Churchills 1940 Minister f
r Luftr
stung und 1943 f
r die gesamte Kriegsproduktion. Sein Einsatz galt daneben der Festigung der Kriegskoalition (1943-45 Lordsiegelbewahrer). Nach 1945 m
hte er sich vergeblich, die deutsche Wiederbewaffnung zu verhindern. Lord Beaverbrook starb am 9. Juni 1965 in Mickleham (Surrey).
$EAugust Bebel (1840 bis 1913)
Er war Mitbegr
nder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
Als Sohn eines preu
ischen Unteroffiziers, geboren am 22. Februar 1840 in K
ln-Deutz, wuchs Bebel nach dem fr
hen Tod seines Vaters unter
rmlichen Verh
ltnissen in Wetzlar auf und erlernte das Drechslerhandwerk. Seine Wanderjahre f
hrten ihn nach Leipzig , wo er sich 1861 der deutschen Arbeiterbewegung anschlo
und 1867 Vorsitzender Vorsitzender des Verbandes Deutscher Arbeitervereine wurde. Mit Wilhelm Liebknecht, der ihm das marxistische Gedankengut nahegebracht hatte, gr
ndete er im selben Jahr die S
chsische Volkspartei und 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei. Seit 1867 geh
rte Bebel dem Reichstag an und galt als Experte f
r Budget- und Milit
rangelegenheiten. 1872 wurde seine politische Laufbahn j
h gestoppt: Mit Liebknecht wurde er wegen Hochverrats und Majest
tsbeleidigung zu Festhaft verurteilt. Als 1890 das Sozialistengesetz fiel, war Bebel jedoch wieder zur Stelle: An der Ausarbeitung des "Erfurter Programms" der wiedergegr
ndeten Partei,die jetzt Sozialdemokratische Partei Deutschlands hie
, war er ma
geblich beteiligt. Unter seiner tatkr
ftigen und umsichtigen F
hrung entwickelte sich die SPD bald zu einer Massenpartei. Bebel starb am 13. August 1913 im schweizerischen Passugg.
EMax Beckmann (1884 bis 1950)
Der Maler und Graphiker war einer der bedeutendsten Repr
sentanten des deutschen Expressionismus.
Der am 12. Februar 1884 in Leipzig geborene Beckmann studierte 1900-1903 an der Gro
herzoglichen Kunstschule in Weimar und kam nach einigen Studienreisen nach Paris und Florenz 1905 nach Berlin und schlo
sich der dortigen "Sezession" an, der auch Max Liebermann und Lovis Corinth angeh
rten. Es entstanden haupts
chlich Portraits und Landschaften wie "Gr
nes Meer", die noch impressionistisch beeinflu
t waren. Ein jahr sp
ter, getroffen durch den Tod seiner Mutter, malte er das Bild "Gro
e Sterbeszene". F
r seine Aktdarstellung in freien Landschaften erhielt er im selben Jahr den Villa-Romana Preis. 1914/15 nahm Beckmann freiwillig als Sanit
ter am I. Weltkrieg teil, erlitt einen Nervenzusammenbruch und mu
te entlassen werden. Die Erfahrung veranla
te ihn zu einer Reihe von Bildern, die er malen mu
te, um sich "vor Tod und Gefahr zu sch
tzen", und die ihn in die N
he des Verismus von Otto Dix und George Grosz brachten. 1925 - 1933 war er Professor an der St
delschule in Frankfurt am Main und sah sich 1937 als "entarteter" K
nstler zur Emigration nach Amsterdam gezwungen. Die letzte Station seines bewegten Lebens waren schlie
lich die Vereinigten Staaten (1947). Dort lehrte an der St. Louis State University und ab 1949 als Professor am New Yorker Brooklyn Museum. Beckmann starb am 27. Dezember 1950 in New York
@Martin Behaim (1459 bis 1507)
Der Sch
pfer des
ltesten Erdglobus.
1475 zog es den jungen N
rnberger Tuchkaufmann Martin Behaim, geboren am 6. Oktober 1459, nach Flandern und wenig sp
nach Portugal, wo er nach nautischen und astronomischen Studien in die Dienste K
nig Johanns II. trat und Mitglied der renommierten Gesellschaft "Junta dos matematicos" wurde. 1484 nahm er an der zweiten Entdeckungsfahrt des Diego Cao entlang der afrikanischen Westk
ste teil, bei der unter anderem die M
ndung des Kongo entdeckt wurde. Nach der Aufnahme in den Christusritterorden wurde Beheim mit diplomatischen Missionen betraut, die ihn 1486 auf die Azoren f
hrten. Dort blieb er f
r vier Jahre und heiratete die Tochter des Gouverneurs, ehe er zu einer Reise in seine Heimatstadt.aufbrach.
rnberg entstand das Werk, das Beheim ber
hmt machte: der
lteste Erdglobus aus Pappe und Gips. Der mit Pergament
berzogene Erdapfel (heute im Germanischen Nationalmuseum in N
rnberg) mi
t 55 Zentimeter im Durchmesser. Sein Sch
pfer kehrte nach Portugal zur
ck, wo er Seekarten entwarf und weiter f
r den Hof t
tig war. Am 29. Juli 1507 starb Beheim in seiner Wahlheimat Lissabon.
CPeter Behrens (1868 bis 1940 nach Christus
Gilt als der Vater des funktionalistischen Bauens.
Der multitalentierte K
nstler und Architekt wurde am 14. April 1868 in Hamburg geboren und studierte Architektur und Kunst. Seine Entw
rfe galten um die Jahrhundertwende ob der zweckorientierten Funktionalit
t als bahnbrechend und bestachen durch klare sachliche Formgebung. Ein Beispiel einer solchen Planung ist die 1909 erbaute Turbinenhalle der AEG in Berlin. Ebenso revolutionierte er das Design f
r Gebrauchsgegenst
nde und beschritt im kunstgewerblichen Bereich und durch Formveredlung von Industriprodukten v
llig neue Wege.
Neben seiner planerischen T
tigkeit dozierte er als Professor f
r Architektur und Design in D
sseldorf, Wien und Berlin. Nachhaltigen Einflu
hatte er hier besonders auf LeCorbusier, der den zweckorientierten Architekturstil weiterentwickelte, und auch auf Walter Gropius, den Gr
nder des Bauhauses, Behrens starb am 27 Februar 1940 in Berlin.
,CCarl Michael Bellmann (1740 bis 1795)
Der schwedische Anakreon.
Bellmann, geboren am 4. Februar 1740 in Stockholm, war Lotteriebeamter, bis ihn Gustav III. 1776 zum Hofsekret
r ernannte. Trotz der Gunst des K
nigs steckte der Bohemien, der ein aufwendiges Leben f
hrte, st
ndig in Geldschwierigkeiten. Seine Lieder, die er selber vertonte und bei Hofe und in den Kneipen der Stadt vortrug, und seine Gedichte verbanden urw
chsigen Humor und drastische Daseinsfreude mit zarter Poesie, ohne die Schattenseiten des Lebens, wie Tod und Elend, zu vergessen. Neben "Fredmans Episteln" (1790) und "Fredmans Ges
ngen" (1791) ist noch "Tempel des Baccus" (1783) zu erw
hnen, eine Parodie der pomphaften barocken Ritterorden.
Der zu seiner Zeit popul
rste schwedische Dichter starb am 11. Februar 1795 in Stockholm.
CBenedikt XIV (1675 bis 1758)
Einer der gelehrtesten P
pste.
Der am 31.M
rz 1675 in Bologna geborene Prospero Lambertini war seit 1701 mit verschiedenen Kurial
mtern betraut, wurde 1727 Erzbischof von Ancona, 1726 Kardinal, 1731 Erzbischof von Bologna und 1740 nach sechsmonatigem Konklave zum Papst gew
hlt. Sein Hauptverdienst lag in der Reform von Liturgie, Sakramenten, Ordenswesen, Kurialverwaltung und Index. In zahlreichen Konkordaten zeigte er sich gegen
ber den absolutistischen Staaten kompromi
bereit. Auch suchte er den Ausgleich mit den Protestanten, etwa durch die Anerkennung des preu
ischen K
nigtums. Im Ritenstreit entschied er gegen die Missionspraxis der Jesuiten, denen er auch sonst kritisch gegen
berstand. Seine kanonischen Schriften wurden zu Klassikern der neueren kirchlichen Rechtstheorie. Bis zu seinem Tod am 3. Mai 1758 nahm er regen Anteil am wissenschaftlichen und k
nstlerischen Leben, das er gro
gig unterst
tzte.
EBenedikt XV. (1854 bis 1922)
Sein Pontifikat stand im Zeichen des I. Weltkrieges.
Giacomo della Chiesa, am 21. November 1854 in Genua geboren, wurde 1883 spanischer Nuntiatursekret
r, 1901 Unterstaatssekret
r an der r
mischen Kurie, 1907 Erzbischof von Bologna und im Mai 1914 Kardinal. F
r die
berraschende Wahl zum Papst unmittelbar nach dem Ausbruch des I. Weltkrieges war sicher ausschlaggebend, da
mit ihm ein erfahrener Diplomat den Stuhl Petri bestieg. Seine dem sp
teren 14- Punkte-Plan Wilsons
hnelnden Friedensinitiativen blieben freilich erfolglos, zumal der diplomatische Spielraum des Vatikans infolge der ungel
sten R
mischen Frage sehr eingeschr
nkt war. Obwohl dem Papst aufgrund des Londoner Abkommens von 1915 eine aktive Beteiligung an der Gestaltung der Nachkriegsordnung nicht m
glich war, bem
hte er sich um die innere Befriedung Europas, die er durch die von ihm als Siegerdiktat empfundenen Friedensvertr
ge gef
hrdet sah. Mit zahlreichen humanit
ren Aktionen suchte er die Kriegsnot zu lindern.
Innerkirchlich bedeutsam war die Beilegung des unter Pius X. offen zutage getretenen Feindseligkeiten zwischen Traditionalisten und Modernisten, die Einf
hrung des neuen kirchlichen Gesetzbuches "Codix Iuris Canonici" sowie seine Initiativen im Missionswesen. Sein Rundschreiben "Maximum illud" von 1919 forderte die Missionsbisch
fe auf, die Eigenst
ndigkeit des einheimischen Klerus zu respektieren und voranzutreiben. Benedikt XV. starb am 22. Januar 1922 in Rom.
jCBenedikt von Nursia (ca. 480 bis 547)
Er begr
ndete das M
nchstum des Abendlandes.
Der junge Benedikt, um 480 im umbrischen Nursia geboren, zog sich, nicht einmal 20j
hrig, nach kurzem Studium in Rom in die Einsamkeit der Sabiner Berge zur
ck. Hier wollte er nach dem Vorbild des Antonius als Eremit leben. Nachdem er einige Jahre allein verbracht hatte, fanden sich Sch
ler ein, so da
er im Jahre 529 auf einem Berg
ber der Stadt Cassino ein Kloster nach ostkirchlichen Vorbildern gr
ndete (Monte Cassino), dem bald ein zweites in Terracina folgte. F
r diese Kl
ster verfa
te er eine 73 Kapitel umfassende Regel, deren Kernsatz "Ora et labora" (Bete und arbeite) ist. Diese nach ihm benannte Regel, die auch eine vern
nftige M
igung der Askese und die Autarkie der Kl
ster einschlo
, begr
ndete das abendl
ndische M
nchswesen. Benedikt starb um 547 in Monte Cassino.
aCEduard Benes (1884 bis 1948)
Der demokratische Politiker mu
te zweimal der Gewalt weichen.
Der am 28. Mai 1884 in Kozlany, B
hmen, geborene Kleinbauernsohn bekleidete nach der Gr
ndung der CSR (1918) das Amt des Ministerpr
sidenten (1921/22) und brachte als Au
enminister (1918-35) B
ndnisse mit Jugoslawien und Rum
nien (1920/21), Frankreich (1924) und der UdSSR (1935) zustande.
1935 wurde er Nachfolger Thomas Masaryks als Staatspr
sident. Nach dem M
nchener Abkommen (1938), durch das sein Land Hitler ausgeliefert wurde, trat er zur
ck und
bernahm 1940 in London die Leitung der tschecheslowakischen Exilregierung. 1945 erneut Staatspr
sident, konnte Benes die kommunistische Macht
bernahme 1948 nicht verhindern. Mit der Weigerung, die neue Verfassung zu unterzeichnen, legte er sein Amt nieder. Wenig sp
ter, am 3. September 1948, starb er in Sezimovo.
EJeremy Bentham (1748 bis 1832)
gliches Gl
r die gr
gliche Zahl.
Bentham wurde am 15. Februar 1748 in London geboren, studierte Jura und wurde Anwalt. Die politischen und sozialen Mi
nde seiner Zeit infolge des starren Systems von Adelsprivilegien machten aus ihm einen K
mpfer f
r allgemeine Reformen. Beeinflu
t von der Aufkl
rung die zwar ganz Europa geistig befruchtet, in der Praxis jedoch noch keine Auswirkungen gehabt hatte, griff er 1776 die englische Verfassung an und wurde so zum Protagonisten des englischen philosophischen Radikalismus. Wirtschaftspolitisch liberal im Sinne von Adam Smith, trat er ebenso wie der Schotte f
r Eigeninitaiative und ein m
glichst geringes Eingreifen des Staates in die Wirtschaft ein. Sein politisches Prinzip der N
tzlichkeit (Utilitarismus) erstrebt, v
llig im Gegensatz zur bisherigen Gesellschaftsordnung, "gr
gliches Gl
r die gr
gliche Zahl".
Benthams Ideen beeinflu
ten sowohl die amerikanische Verfassung als auch die Revolution in Frankreich und bereiteten den Wandel vieler L
nder zu modernen Staaten vor. In seiner Auffassung
ber Strafvollzug war er seiner Zeit ebenfalls weit voraus. Sie fand erst Generationen sp
ter ihren Niederschlag in der Gesetzgabung vieler Staaten. Bentham starb am 6. Juni 1832 in London.
CNelly Sachs (1891 bis 1970)
"Flucht und Verwandlung."
Leonie, die immer nur Nelly gerufen wurde, kam am 10. Dezember 1891 als Tochter einer gro
rgerlichen j
dischen Familie zur Welt. Sie schrieb zwar schon fr
h Gedichte, vernichtete diese aber und datierte den Beginn ihres Werks selbst auf das Jahr 1942.
Dank der F
rsprache von Selma Lagerl
f entkam sie mit ihrer Mutter 1940 knapp dem Konzentrationslager und konnte nach Stockholm emigrieren. Dort
bersetzte sie moderne schwedische Lyrik und schrieb ihr eigenes literarisches Werk. In vers
hnlicher Weise und frei von Ha
behandelte sie in ihren Gedichten und Dramen immer wieder das Schicksal ihres Volks, weshalb sie neben Paul Celan zu den bedeutendsten Vertretern der "Holocaust-Dichtung" z
1965 erhielt Nelly Sachs den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, ein Jahr sp
ter den Nobelpreis f
r Literatur. Zeit ihres Lebens litt sie durch die traumatischen Erfahrungen der Judenverfolgung unter Verfolgungs
ngsten. Sie starb am 12. Mai 1970 in Stockholm.
DLouis Antoine L
on de Saint-Just
(1767 bis 1794)
"Die Kinder geh
ren ihrer Mutter bis zum f
nften Lebensjahr, danach geh
ren sie bis zum Tode der Republik.
Saint-Just, am 29. August 1767 als Sohn eines Kavalleriehauptmanns geboren, war gleich seinem Freund Robespierre einer der radikalsten Verfechter der Ziele der Franz
sischen Revolution. Die Erfolge der franz
sischen Armee im Elsa
und an der belgischen Front w
hrend der Intervention ausl
ndischer Armeen im Jahre 1792 gehen im wesentlichen auf seine strategischen F
higkeiten zur
Als Mitglied des Wohlfahrtsausschusses betrieb Saint-Just 1792/94 den Sturz der b
rgerlichen Girondisten, der Anh
nger H
berts und Dantons, da sie seinem Ziel, die politische Revolution auf eine Umw
lzung der sozialen Strukturen voranzutreiben, im Wege waren.
user von Spekulanten lie
er bis auf den Grund niederrei
en. Als die au
enpolitischen Entspannung im Sommer 1794 die Machtstellung Robespierres zusammenbrechen lie
, wurde er zusammen mit seinem Mentor verhaftet und am 28. Juli 1794 hingerichtet.
DCamille Saint-Sa
ns (1835 bis 1921)
Der Klassizist unter den franz
sischen Komponisten der Romantik.
Am 9. Oktober 1835 in Paris geboren, verdiente sich der Hal
vy-Sch
ler seinen Lebensunterhalt bis 1877 als Organist und Pianist, um von da an nur noch von der Komposition zu leben, wobei er bis zuletzt auf vielen Reisen seine Werke als Pianist, Organist und Dirigent auff
hrte.
Versiert in allen kompositionstechnischen Belangen, war er doch vor allem ein auffallend eleganter Eklektiker, dessen Pathos kalkuliert scheint, der stets eine angenehme emotionelle Distanz und samtene Noblesse zeigt. Sehr konventionell veranlagt, hatte er zwar freundschaftliche Bande zu Franz Liszt und Felix Draeseke, Wagner jedoch und den Impressionismus lehnte er entschieden ab.
Heute noch ein Standard ist seine 1877 in Weimar uraufgef
hrte Oper "Samson et Dalila", elf weitere Opern sind vergessen. W
hrend das kuriose "Oratorio de No
l" nur in Frankreich bekannt ist, wurde seine dritte Symphonie, die "Orgelsymphonie", die seinen Stil von der gl
nzendsten Seite zeigt, ein Welterfolg.
Auch seine Klavier- und Violinkonzerte sowie die symphonische Dichtung "Danse Macabre" haben noch einen Platz im Repertoire. Camille Saint-Sa
ns starb am 16. Dezember 1921 in Algier.
XDClaude Henri de Rouvroy, Graf von Saint-Simon
(1760 bis 1825)
Entwickelte das Modell einer sozialistischen Gesellschaft.
Der franz
sische Sozialphilosoph, am 17. Oktober 1760 in Paris geboren, k
mpfte im amerikanischen Unabh
ngigkeitskrieg. Die franz
sische Revolution pr
gte sein Denken
ber die Entwicklung der neuzeitlichen Gesellschaft. In "De la r
organisation de la soci
europ
enne" (Neuordnung der europ
ischen Gesellschaft, 1814) stellte er die zuk
nftige Ordnung dar, die die soziale Gerechtigkeit sichern sollte: ein Sozialismus mit beschr
nkter Zulassung des Privatkapitals.
Nach Saint-Simons Tod am 19. Mai 1825 in Paris entstand unter seinem Namen die erste franz
sische Sozialistenschule, deren Programmpunkte die Kritik am Privateigentum, ein Plan der Vergesellschaftung der Produktionsmittel und die Reform der Fachausbildung waren.
Auf diese Weise wollte der Saint-Simonismus dazu beitragen, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufzuheben. Die Produktionsmittel sollten durch eine Zentralbank verwaltet werden, die die Gewinne nach F
higkeit und Leistung der einzelnen verteilt.
DSallust (86 bis 35 vor Christus)
Er gei
elte in seinen Schriften die Laster der Zeit.
Gaius Sallustius Crispus, r
mischer Politiker und Schriftsteller, 86 vor Christus in Amiternum, dem heutigen Vittorino, geboren, war zun
chst Qu
stor und im Jahre 52 Volkstribun. Als heftiger Gegner Ciceros wurde er Parteig
nger Caesars, der ihn nach seinem Ausschlu
aus dem Senat rehabilitierte (49) und zum Statthalter in Africa Nova ernannte. (46). Er starb 35 vor Christus.
Von seinem literarischen Werk sind die beiden Monographien "Der Iugurthinische Krieg" und "Die Verschw
rung des Catalina" erhalten geblieben, w
hrend sein zeitgeschichtliches Hauptwerk "Historien", das die Zeit von 78-66 umfa
t nur als Fragment erhalten geblieben ist.
Sallust schrieb als Mahner seiner Zeit und kritisierte scharf die - seiner Meinung nach - durch Habsucht, Ehrgeiz und Verschwendungssucht der herrschenden Nobilit
t verursachten gesellschaftlichen Sch
den. Sein Stil ist knapp und dramatisch, aber es geht im weniger um die Genauigkeit der geschichtlichen Details als um die moralische Bewertung der Ereignisse.
Ihm werden auch zwei Briefe an Caesar und eine Schm
hschrift auf Cicero zugeschrieben.
CSalomo (ca. 965 bis 925 vor Christus)
Unter seiner Regierung erlebte Israel ein goldenes Zeitalter.
Der Sohn K
nig Davids wurde von seinem Vater noch zu Lebzeiten als Mitregent eingesetzt und regierte zwischen 965 und 925 vor Christus das von David errichtete Gro
reich Israel. Salomo, der keine Kriege f
hrte, war mit
gypten durch die Ehe mit einer pharaonischen Prinzessin freundschaftlich verbunden und unterhielt auch mit den Ph
nikern im Norden, sowie zu der s
darabischen K
nigin von Saba gute Kontakte.
Unter seiner Herrschaft erlebte das j
dische K
nigreich eine wirtschaftliche und kulturelle Hochbl
te. Seine rege Baut
tigkeit (u.a. K
nigspalast und Tempel in Jerusalem) scheint aber den St
mmeverband, der sich nur langsam zu einem homogenen Staat umbildete,
berfordert zu haben.
Nach dem Aufstand des Jerobeam zerfiel dann das Reich in die K
nigreiche Israel und Juda, wobei Salomos Sohn Rehabeam nur das Gebiet der St
mme Juda und Benjamin behaupten konnte.
wDJos
de San Martin (1778 bis 1850)
hrte S
damerika in die Unabh
ngigkeit.
Der argentinische General wurde am 15. Februar 1778 in Yapey
geboren und k
mpfte in der spanischen Armee gegen Napoleon, ging 1812 jedoch nach Buenos Aires zur
ck und stellte sich zwei Jahre sp
ter an die Spitze des Freiheitskampfes gegen Spanien.
Gemeinsam mit dem chilenischen Patrioten Bernando O`Higgins
berschritt er im Winter 1817 die Anden und beendete durch die Siege bei Chacabuco und am Rio Maipo die spanische Herrschaft in Chile. Mit einer vom Abenteurer Lord Chocrane organisierten Flotte landete er mit seinen Truppen in der N
he von Lima, konnte die Stadt im Juli 1821 besetzen und wurde zum Protektor von Peru ausgerufen.
Die noch tief verwurzelte Macht der Spanier im Hinterland sowie Unruhen in seiner Armee bewogen San Martin, den Befreier Kolumbiens Sim
n Bolivar um Hilfe zu bitten. Bei einer Begegnung im Juli 1822 zeigten sich jedoch un
berwindliche Gegens
tze in der Frage der k
nftigen Staatsform Perus. Um einen B
rgerkrieg zu vermeiden, trat San Martin zur
Er starb am 17. August 1850 in seinem franz
sischen Exil Boulogne-sur-Mer.
@Sargon von Akkad (ca. 2350 bis 2295 vor Christus)
pfer des ersten orientalischen Gro
reiches.
Sargon regierte von etwa 2350 bis 2295 vor Christus als erster semitischer Herrscher Babylons. Er ursupierte den Thron des sumerischen Herrschers Ur-Zababa, dessen Mundschenk er gewesen sein soll, machte Akkad zu seiner Hauptstadt und zerschl
ug das Reich von Uruk.
Bis zum Ende seiner Herrschaft mu
te er zahlreiche Aufst
nde niederschlagen, fand aber dennoch Gelegenheit, bis nach Syrien und Kleinasien vorzudringen.
BSargon II. (ca. 721 bis 705 vor Christus)
Der Stammvater der assyrischen Sargoniden.
Der Nachfolger Salmanassars V. usurpierte 721 vor Christus unter ungekl
rten Umst
nden den assyrischen Thron und begr
ndete die Dynastie der Sargoniden. Er f
hrte ein kriegerisches Leben, weitete sein Herrschaftsgebiet durch Feldz
ge nach Syrien, Pal
stina, Urartu, Medien und Babylonien aus und lie
nach eigenen Pl
nen die neue Hauptstadt Dur Scharukkin (Chorsabad) erbauen.
Auf einem Kriegszug gegen Tabal kam er 705 vor Christus ums Leben.
DAndrea del Sarto (1486 bis 1531)
Ein "Maler ohne Fehler" (Giorgio Vasari).
Andrea d`Agnolo, am 16. Juli 1486 in Florenz als Sohn eines Schneiders ("Sarto") geboren, ging vermutlich bei einem Goldschmied in die Lehre, wurde Sch
ler des Piero di Cosimo und von den gro
en Meistern der Hochrenaissance gepr
gt. 1506 gr
ndete er mit Franciabigio eine Werkstattgemeinschaft.
Seine Werke sind an ihrem weichen Helldunkel, dem "Sfumato", erkennbar, das die Konturen aufl
st. Die Farben haben h
ufig einen silbrigen Violetton, eine changierende Qualit
t, die von den Florentiner Fr
hmanieristen aufgegriffen wurde. Rosso Fiorentino und Pontormo z
hlen zu seinen Sch
lern, die auch seine bisweilen eigenartig
bertriebenen Gewandstrukturen aufgriffen.
Hauptwerke sind Fresken im Vorhof der Annunziata-Kirche (1508-14) und im Chiostro della Scalzo in Florenz (1514-26) sowie die "Harpyien-Madonna" in den Uffizien (1517). Zu seinen besten Arbeiten z
hlen auch zahlreiche Kreide- und R
telzeichnungen.
Er starb am 22. Januar 1531 in Florenz.
^BSaul (ca. 1050 bis 1000 vor Christus)
Erster K
nig von Israel.
Saul lebte etwa zwischen 1050 und 1000 vor Christus und stammte, wie die Bibel berichtet, aus dem Stamm Benjamin. Unter Mitwirkung des Richters und Propheten Samuel gelang es ihm, als Heerf
hrer die Ammoniter und die Philister zu besiegen und die K
nigsherrschaft
ber den St
mmebund zu erlangen.
ter scheint er dem Verfolgungswahn verfallen zu sein, der sich vor allem gegen seinen Schwiegersohn David, den Freund seines Sohnes Jonathan, richtete. Nach einer Niederlage gegen die Philister in der Ebene von Jesreel beging er Selbstmord.
JCStephan I., der Heilige (ca. 975 bis 1087)
Der Begr
nder des ungarischen Staates.
Wie viele mittelalterliche Herrscher nutzte er das Christentum als Machtmittel. Um 975 als Sohn des Herzogs G
za geboren, lie
sich Stephan I. 985 mit seinem Vater taufen, wurde 997 dessen Nachfolger und holte deutsche Missionare ins Land, das er konsequent und notfalls mit Gewalt christianisieren lie
Das fand nat
rlich p
pstlichen Beifall, und Stephan erhielt 1001 aus Rom eine K
nigskrone, die bis in unser Jahrhundert Herrschaftssymbol der ungarischen K
nige (Stephanskrone) blieb. Als Stephan I. am 15. August 1038 in Esztergom starb, hatte er Ungarn durch Reformen nach fr
nkischem Vorbild den Anschlu
an die westlichen L
nder gesichert und durch Gr
ndung von Kl
stern und Bist
mern das Christentum verankert.
1087 wurde Stephan I. heiliggesprochen.
CStephan III., der Gro
e (1433 bis 1504)
Ein rum
nischer Nationalheld.
Stephan cel Mare, 1433 in Borcesti geboren, wurde mit Hilfe des walachischen F
rsten Vlad II. Gro
rst von Moldau. Den Angriffen seiner m
chtigen Nachbarn bot er die Stirn: So besiegte er 1467 den ungarischen K
nigMatthias Corvinus, 1471 Bassarab III. von der Walachai und 1479 Polen.
1475 und 1476 behauptete er sich gegen den osmanischen Sultan Mohammed II., der das F
rstentum Moldau angegriffen hatte. Aber auch danach hatte er sich noch mit seinen Nachbarn herumzuschlagen, die es alle auf sein F
rstemtum abgesehen hatten.
1503 schlo
er schlie
lich mit Sultan Bayezid II. einen Friedensvertrag, der seinem Land nach den kriegerischen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte eine Periode relativer Ruhe brachte, allerdings war der Frieden mit j
hrlichen hohen Tributzahlungen erkauft.
Stephan III. starb am 2. Juli 1504 in Suceava. Vom kulturellen Aufschwung der Moldau unter seiner Regierung zeugen zahlreiche Kloster- und Kirchenbauten.
DStephan IV., B
thory (1533 bis 1586)
Er sicherte den Sieg der Gegenreformation.
Verheiratet mit einer Tochter des polnischen K
nigs Sigismund II. und antihabsburgisch gesonnen, schien der ungarische F
rst Stephan, geboren am 27. September 1533 im siebenb
rgischen Szil
gysomly
, den polnischen Adligen als geborener Kandidat f
r die Thronfolge.
1575 w
hlten sie ihn zum K
nig, wobei Jan Zamoyski eine entscheidende Rolle spielte, den der neue Herrscher zum Gro
kanzler ernannte. Stephan bew
hrte sich als geschickter Stratege und k
mpfte 1578-82 mit den Schweden gegen Zar Iwan den Schrecklichen, dem er gro
e Teile Livlands abnehmen konnte. Innenpolitisch setzte er ganz auf die katholische Kirche, unterdr
ckte die Anh
nger der Reformation und st
rkte die K
nigsmacht.
Mit seinem Versuch, die Krone in seiner Dynastie erblich zu machen, scheiterte er allerdings ebenso wie mit seinem Aufruf zu einem Kreuzzug gegen die T
rken. Nach seinem Tod am 12. Dezember 1586 in Grodno w
hlten die Polen Sigismund III. Wasa zu seinem Nachfolger.
ELaurence Sterne (1713 bis 1768)
Er pr
gte den englischen Roman.
Sterne, am 24. November 1713 als englischer Offizierssohn in Clonmel in Irland geboren, trat nach seinem Theologiestudium in Cambridge eine Landpfarrstelle an und kam durch seine Heirat an weiteres Verm
gen, das ihm beschauliches Leben erm
glichte. Sein Steckenpferd war die Literatur, eifrig studierte er Rabelais und Cervantes.
1760-67 ver
ffentlichte er den neunb
ndigen Roman "Das Leben und die Ansichten Tristram Shandys", der ihn
ber Nacht ber
hmt und zum Liebling der Londoner und Pariser Salons machte. Er trennte sich von Frau und Tochter und reiste wegen eines Lungenleidens nach S
dfrankreich, wo auch sein Roman "Yoricks empfindsame Reise durch Frankreich und Italien" (1767/68) entstand. Seiner angeschlagenen Konstitution war das vergn
gungsreiche Leben abtr
glich, er starb am 18. M
rz 1768 einsam in einem Londoner Hotel.
Dem Intellektualismus der Aufkl
rung zum Trotz wandte sich Sterne in seinen Romanen der Empfindsamkeit und der differenzierten, psychologisch vertieften Charakterzeichnung zu und w
rzte diese mit einem au
erordentlich skurrilen Humor. Sterne hatte gro
e Bedeutung f
r die Entwicklung des englischen und europ
ischen Romans, in der deutschen Literatur beeinflu
te er vor allem Jean Paul.
WDFriedrich Wilhelm von Steuben
(1730 bis 1794)
Architekt des amerikanischen Sieges.
Mit sorgenvoller Miene inspizierte George Washington seine Truppen, einen wirren Haufen von Individualisten, die der gedrillten britischen Infanterie trotz Heldenmuts auf die Dauer nicht w
rden standhalten k
nnen. Da bescherte ihm das Schicksal den Retter in Gestalt von Friedrich Wilhelm von Steuben, dem erfahrenen preu
ischen Haudegen, geboren am 17. September 1730 in Magdeburg, der schon mit 17 Soldat, 1758 Adjudant im Stab Friedrichs des Gro
en, 1764-75 Hofmarschall beim F
rsten von Hohenzollern-Hechingen und danach Oberst in badischen Diensten geworden war.
Washington
bertrug dem 1777 nach Nordamerika gereisten Preu
en die Generalinspektion seiner Streitkr
fte, und Steuben machte aus dem Hinterw
ldlern, Pflanzern und Farmern eine schlagkr
ftige Truppe, die er auch mit Erfolg gegen die Engl
nder f
hrte. Noch heute ehren die USA Steuben, der am 28. November 1794 in dem sp
ter nach ihm benannten Steuben, New York, starb, allj
hrlich im September mit den ber
hmten Steubenparaden in New York und Philadelphia.
DCarl Sternheim (1878 bis 1942)
Er karikierte in seine St
cken die philisterhafte B
rgerwelt.
"Ich freue mich ungeheuer
ber die Erfrischung, die Ihre Kunst in die Literatur bringt," schrieb Frank Wedekind 1914 an Sternheim, der mit seinen expressionistischen St
cken der bedeutendste Satiriker des wilhelminischen Deutschland war. Geboren am 1. April 1878 in Leipzig konnte er nach dem Studium als freier Schriftsteller leben, da er aus einer wohlhabenden Bankiersfamilie stammte.
1908 gr
ndete er zusammen mit Franz Blei die Literaturzeitschrift "Hyperion". In den folgenden Jahren entstand sein erfolgreicher Kom
dienzyklus "Aus dem b
rgerlichen Heldenleben": "Die Hose" (1911); "Die Kassette" (1912); "B
rger Schippel" (1913) und "Der Snob" (1914).
Bereits 1912 war er nach Br
ssel umgesiedelt, da er nach Br
ssel umgesiedelt, da er in Deutschland vielf
ltiger Anfeindung ausgesetzt war und einige seiner St
cke bis 1918 wegen "Gef
hrdung der
ffentlichen Sittlichkeit" verboten waren. Sternheim bezeichnete sich selbst einmal als "Arzt am Leibe der Zeit". Die Nationalsozialisten verboten 1933 schlie
lich sein Gesamtwerk. Sternheim, der am 3. November 1942 in Br
ssel starb, schrieb 1936 eine Autobiographie mit dem Titel: "Vorkriegseuropa im Gleichnis meines Lebens".
FSir James Whyte Black (*1924), schottischer Pharmakologe und Nobelpreistr
ger. Er entwickelte die Medikamente Propranolol gegen Angina pectoris und Cimetidin gegen Magengeschw
re. Black studierte bis 1946 an der Universit
t Saint Andrews in der gleichnamigen schottischen Stadt; sp
ter arbeitete er dort sowie an den Universit
ten Malaya und Glasgow (beide in England). Anschlie
end wechselte er in die pharmazeutische Abteilung der englischen Firma Imperial Chemical Industries (ICI). W
hrend der f
nfziger und sechziger Jahre suchte er nach einem Medikament gegen die Angina pectoris. Er bemerkte, dass eine Substanz, die den beta-adrenotropen Rezeptor blockiert, den gew
nschten Effekt zeigte. In den folgenden Jahren gelang ihm die Synthese von Propranolol, einem so genannten "Beta-Blocker", der gro
en Erfolg bei der Behandlung von Bluthochdruck haben sollte. 1984 nahm er einen Ruf als Professor f
r analytische Pharmakologie am King's College der Universit
t London an. 1976 wurde er Mitglied der Royal Society und 1981 zum Ritter geschlagen. 1988 erhielt er zusammen mit Gertrude Belle Elion und George Herbert Hitchings den Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin.
Danach wandte er sich der Behandlung von Magengeschw
ren zu. Es war bekannt, dass Histamine die Produktion von Magens
ure anregten; er suchte daher nach einer Substanz, die die Histaminproduktion hemmte. 1972 isolierte er den ersten Histamin-Rezeptor-Blocker und 1976 kam das Medikament Cimetidin auf den Markt. Dieses verhindert die Aussch
ttung von Histamin im Magen und hemmt damit die Magens
ureproduktion. Heute ist Cimetidin ein weit verbreitetetes Mittel zur Behandlung von Magengeschw
ren und Sodbrennen.
gCSir David Bruce (1855-1931), britischer Bakteriologe, der die Erreger bestimmter Tropenkrankheiten entdeckte. Bruce wurde in Melbourne (Australien) geboren und studierte in Edinburgh. W
hrend seines Aufenthalts als Sanit
ter auf Malta entdeckte er 1887 den Erreger des Maltafiebers (Brucellosen). Er konnte zeigen, dass diese Krankheit durch den Verzehr verseuchter Kuhmilch
bertragen wird. 1895 besch
ftigte er sich mit der Naganaseuche, einer s
dafrikanischen Rinderkrankheit und entdeckte als Erreger Trypanosomen (einzellige Gei
eltierchen). Er vermutete richtig, dass diese Erreger auch die beim Menschen bekannte Schlafkrankheit hervorrufen. W
hrend sp
terer Dienstaufenthalte in Afrika (1903 und 1911) fanden Bruce und seine Frau Mary Steele heraus, dass Trypanosomen durch die Tsetsefliege vom Tier auf den Menschen und von Mensch zu Mensch
bertragen werden.
CSir Frank MacFarlane Burnet (1899-1985), australischer Medizinwissenschaftler und Nobelpreistr
ger f
r Medizin. Burnet stammt aus Traralgon (Victoria) und arbeitete nach seiner Dissertation (1928) am Walter und Eliza Hall Institute f
r medizinische Forschung. In den drei
iger Jahren setzte er seine Forschungsarbeiten in London fort. Von 1944 bis 1965 war er Leiter des Walter and Eliza Hall Instituts und Professor f
r experimentelle Medizin an der Universit
t Melbourne.
Burnet besch
ftigte sich mit Viruskrankheiten und deren Behandlung durch Impfungen. Gemeinsam mit Dame Jean Macnamara entdeckte er zwei Viren, die Poliomyelitis (Kinderl
hmung) verursachen. 1960 erhielt er zusammen mit Sir Peter Medawar f
r seine Arbeiten
ber Immuntoleranz den Nobelpreis f
r Medizin.
DDCarl Ferdinand Cori(1896-1984), deutschamerikanischer Biochemiker und Pharmakologe, der zusammen mit seiner Frau Gerty Theresa Cori, geborene Radnitz (1896-1957), den Nobelpreis f
r Medizin erhielt.
Beide wurden in Prag geboren und studierten an der deutschen Universit
t in Prag Medizin. 1920 schlossen sie ihr Studium ab und heirateten im selben Jahr. 1922 gingen sie in die Vereinigten Staaten und erhielten 1928 die US-amerikanische Staatsb
rgerschaft. Carl Cori arbeitete von 1922 bis 1931 am State Institute for Study of Malignant Diseases in Buffalo (New York). 1931 gingen beide an die Washington University in St. Louis (Missouri) und erhielten gemeinsam viele Auszeichnungen. 1947 wurden sie zusammen mit dem argentinischen Physiologen Bernardo Alberto Houssay f
r ihre Forschung an Enzymen mit dem Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Sie entdeckten die Funktionsweise des Glykogenstoffwechsels (Glykogen ist eine Energiereservesubstanz und wird auch als Leberst
rke bezeichnet) und isolierten das daran beteiligte Enzym, dem sie den Namen Phosphorylase gaben.
CHans-Gerhard Creutzfeldt (1885-1964), Psychiater und Neurologe. Hans-Gerhard Creutzfeldt wurde am 2. Juni 1885 in Harburg/Elbe geboren. Er studierte in Jena, Rostock und Kiel; hier promovierte er 1909. Creutzfeldt war in Hamburg am St.-Georg-Krankenhaus t
tig, in Frankfurt am Neurologischen Institut, an den Psychiatrischen Kliniken und Nervenkliniken in Breslau, Kiel und Berlin sowie an der Deutschen Forschungsanstalt f
r Psychiatrie in M
nchen. 1920 habilitierte er sich in Kiel. Er forschte
ber Psychosen und organische Nervenkrankheiten sowie
ber Anatomie und Pathologie der Hypophyse. Die nach ihm sowie nach Alfons Jakob benannte Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist eine degenerative Gehirnerkrankung. Hans-Gerhard Creutzfeldt starb am 30. Dezember 1964 in M
nchen.
7DRen
Jules Dubos (1901-1982), amerikanischer Biologe franz
sischer Herkunft, der f
r seine bedeutenden Beitr
ge bei der Entwicklung der Antibiotika bekannt ist. Dubos wurde in Saint Brice geboren und studierte am Coll
ge Chaptal und am Institut National Agronomique in Paris. Im Jahre 1924 ging Dubos in die Vereinigten Staaten, um an der Rutgers University Bakteriologie zu studieren. 1938 erhielt er die amerikanische Staatsb
rgerschaft. Seine Promotion an der Rutgers University schloss er 1927 ab und wurde noch im selben Jahr in den Lehrk
rper des Rockefeller Institute for Medical Research (heute Rockefeller University) aufgenommen. 1929 isolierte Dubos ein Bakterium, das die Bakterienwand desjenigen Bakteriums zerst
ren konnte, welches die Lungenentz
ndung hervorruft. Zehn Jahre danach gelang ihm die Isolierung eines Bakteriums aus dem Erdboden, das die Antibiotika Gramicidin and Tyrocidin synthetisiert. Diese Pionierarbeiten regten das Interesse f
r das Penicillin sowie f
r die Erforschung weiterer Antibiotika an, u. a. des Streptomycins und der Tetracycline.
@Paul Ehrlich (1854-1915), deutscher Bakteriologe und Nobelpreistr
ger, der f
r seine Arbeiten auf dem Gebiet des Immunsystems und der Behandlung von Syphilis ausgezeichnet wurde.
Ehrlich wurde am 14. M
rz 1854 im schlesischen Strehlen (heute Strzelin, Polen) geboren. Er begann sein Medizinstudium an der Universit
t von Breslau, f
hrte es in Stra
burg sowie erneut in Breslau fort und schloss es in Leipzig ab. Hier wurde 1878 seine Doktorarbeit zur Theorie und Praxis histologischer F
rbetechniken angenommen. Als medizinischer Leiter des renommierten Berliner Krankenhauses Charit
entwickelte er in der H
matologie neue Methoden zur Diagnose verschiedener Bluterkrankungen. Von besonderer Bedeutung war seine Verwendung unterschiedlicher Farbstoffe wie Methylenblau oder Indophenolblau, mit denen er bestimmte lebende Zelltypen farblich hervorheben konnte.
Ehrlichs wichtigster Beitrag zur Medizin war seine immunologische Seitenketten-Theorie, womit er die chemische Grundlage der spezifischen Immunantwort erkannte. Die Seitenketten-Theorie war der Versuch zu erkl
ren, warum ein bestimmtes Gift sowohl einen toxischen Effekt als Q
auch eine spezifische Immunantwort im K
rper eines S
ugers ausl
sen kann. Ehrlich vermutete, dass Zellen bestimmte Rezeptormolek
le oder Seitenketten auf ihrer Oberfl
che besitzen, die wiederum nur mit bestimmten chemischen Molek
lgruppen von Giften eine Verbindung eingehen. Wenn die so ausgestatteten Zellen die Verbindung mit einem Gift
berdauerten, konnten sie nach Ehrlichs Annahme Seitenketten in gro
er Zahl produzieren. Einige der Seitenketten w
rden abgesto
en und im Blut zirkulierend als Antitoxine wirken - oder, wie man heute sagt, als Antik
rper. Mit dieser Theorie legte Ehrlich den Grundstein der modernen Immuntheorie. Aber auch auf dem Gebiet der Chemotherapie leistete Ehrlich wichtige Beitr
ge. So f
hrte er Salvarsan, organisches Arsen, zur Behandlung von Syphilis ein.
Ehrlich erhielt 1908 gemeinsam mit dem russischen Bakteriologen Ilja Metschnikow f
r Arbeiten auf dem Gebiet der Immunchemie den Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin. Au
erdem wurde er in
ber 80 wissenschaftlichen und medizinischen Gesellschaften Ehrenmitglied. Ehrlich starb am 20. August 1915 in Hamburg.
oCChristiaan Eijkman (1858-1930), niederl
ndischer Arzt und Nobelpreistr
ger. Er wurde in Nijkerk geboren und erhielt seine akademische Ausbildung an der Universit
t Amsterdam. In den Jahren 1886-1897 arbeitete er auf der Insel Java und fand heraus, dass ausschlie
lich mit poliertem Reis gef
ttertes Gefl
gel ein der Beriberi
hnliches Krankheitsbild entwickelte. Verf
tterte man dagegen ungesch
lten Reis, blieb das Gefl
gel von diesen Krankheitszeichen verschont. Eijkman schloss daraus, dass die bei Gefl
gel beobachtete Krankheit durch das Fehlen eines bis dahin unbekannten Nahrungsbestandteiles ausgel
st wurde. Dieser Bestandteil wurde sp
ter Vitamin genannt. Beriberi wird durch einen Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) verursacht. F
r seine Arbeiten auf dem Gebiet der Ern
hrung erhielt Eijkman 1929 zusammen mit einem Kollegen den Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin.
BWerner Theodor Otto For
mann (1904-1979), deutscher Chirurg und Urologe, Nobelpreistr
ger. For
mann wurde in Berlin geboren. Als Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Evangelischen Krankenhauses in D
sseldorf f
hrte For
mann 1957 eine wichtige kardiologische Methode ein: die Herzkatheterisierung, die bei der Diagnose und Therapie von Herzkrankheiten angewendet wird. Er erprobte diese Methode erstmals 1929 im Selbstversuch; durch ein Gef
seines rechten Armes f
hrte er einen Katheter bis zum rechten Herzvorhof. Mit Hilfe eines Spiegels verfolgte er auf einem Durchleuchtungsschirm den Weg des Katheters durch seinen K
rper. F
r dieses Experiment wurde er 1956 mit dem Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.
uCAnna Freud (1895-1982),
sterreichisch-britische Psychoanalytikerin; Tochter von Sigmund Freud. Anna Freud wurde besonders durch ihre Arbeiten zur Kinderpsychoanalyse (Psychoanalyse) bekannt. Sie wurde in Wien geboren, dort zur Lehrerin ausgebildet und arbeitete gemeinsam mit ihrem Vater an der Entwicklung der psychoanalytischen Theorie. 1938 floh sie mit ihrem Vater vor den Nationalsozialisten nach London. Anna Freud befasste sich mit der Funktion des Ich f
r die Pers
nlichkeitsentwicklung und beschrieb die Rolle der Abwehrmechanismen, beispielsweise der Verdr
ngung. Sie gr
ndete 1947 in London die Hampstead Child Therapy Course and Clinic (Hampstead-Kinderklinik), der sie ab 1952 auch als Direktorin vorstand. Sie ver
ffentlichte zahlreiche wissenschaftliche B
cher und Aufs
tze. 1945 gr
ndete sie gemeinsam mit anderen die Zeitschrift Psychoanalytic Study of the Child.
$JGalen (um 129 bis ca. 199 n. Chr.), nach Hippokrates der bedeutendste Arzt der Antike. Seine anatomischen Untersuchungen an Tieren und seine Beobachtungen der K
rperfunktionen des Menschen bestimmten das medizinische Denken und Handeln der folgenden 1 400 Jahre. Galen war Sohn griechischer Eltern, die in Pergamon (heutiges Bergama, T
rkei) in Kleinasien lebten, das zur damaligen Zeit zum R
mischen Reich geh
rte. In Pergamon gab es ein Heiligtum f
r Asklepios, den Gott des Heilens. Hier beobachtete der junge Galen, wie man medizinische Techniken einsetzte, um Kranken und Verwundeten zu helfen. In der N
he von Smyrna (Izmir) erhielt Galen seine Ausbildung zum Arzt und vervollst
ndigte seine medizinischen Kenntnisse anschlie
end bei weiten Reisen. Um 161 lie
er sich in Rom nieder. Er wurde dort wegen seines
rztlichen K
nnens, seiner Untersuchungen an Tieren und seiner
ffentlichen Vortr
ge ber
hmt. Etwa 169 ernannte ihn der r
mische Kaiser Marcus Aurelius zum Leibarzt seines Sohnes Lucius Aelius Aurelius Commodus. Wahrscheinlich verbrachte Galen den Rest seines Lebens in Rom.
Galen sezierte viele Tiere - insbesondere Ziegen, Schweine und Affen - und konnte zeigen, wie verschiedene Muskeln von unterschiedlichen Bereichen der Wirbels
ule gesteuert werden. Er erkannte die Aufgaben von Niere und Blase und identifizierte sieben Paare von Hirnnerven. Er zeigte ebenfalls, dass das Gehirn die Stimme steuert. Galen entdeckte, dass die Arterien nicht (wie man 400 Jahre lang angenommen hatte) Luft, sondern Blut transportieren. Er beschrieb auch die Herzklappen und bemerkte den Unterschied im Aufbau zwischen Arterien und Venen, erkannte allerdings nicht, dass das Blut im Kreislauf zirkuliert. Stattdessen glaubte er, die Leber sei das zentrale Organ des Gef
systems und durch sie werde das Blut in die Peripherie des K
rpers transportiert, um dort das Fleisch zu bilden.
Galen war auch als Philosoph sehr angesehen. In seiner Abhandlung
ber die Aufgaben der K
rperteile des Menschen folgte er den Vorstellungen des griechischen Philosophen Aristoteles: Nichts in der Natur sei
berfl
ssig, alles habe eine bestimmte Bedeutung. Galens grundlegender Beitrag zum philosophischen Gedankengut war die Vorstellung, Gottes Ziele k
nne man durch die Untersuchung der Natur erkennen.
Galens anatomische Erkenntnisse waren seine bedeutendsten wissenschaftlichen Leistungen. Seine medizinischen Schriften wurden im 9. Jahrhundert von arabischen Gelehrten
bersetzt. Galen schrieb etwa 500 Abhandlungen zur Medizin, Philosophie und Ethik, von denen viele als
bersetzungen erhalten sind.
CAuguste Piccard (1884 bis 1962)
Sank ganz tief und kam hoch hinaus.
Piccard, am 28. Januar 1884 in Lutry geboren, entstammte einer angesehenen Schweizer Akademikerfamilie und wurde wie sein Zwillingsbruder Jean F
lix Naturwissenschaftler. Der Professor f
r Physik an den Universit
ten Z
rich und Br
ssel brach, durch Jules Vernes Schriften angeregt, Rekorde in der Stratosph
ren- wie in der Tiefseeforschung.
Am 27. Mai 1931 wurde zum erstenmal eine Druckausgleichskabine f
r den bemannten Flug getestet. 1932 erzielte er mit Max Cozyns aus Z
rich im zweiten Test
ber 16.000 Meter. Nach 1937 kehrte Piccard die Richtung um und suchte in mehreren (vom II. Weltkrieg unterbrochenen) Anl
ufen mit einer selbstangetriebenen, unbefestigten Tiefseetauchkugel aus Metall den Tiefenrekord zu brechen.
Im zweiten Versuch (1953) konnte er mit seinem Sohn die alte Rekordmarke mit 3150 Metern verdreifachen. W
hrend des Baus an einer neuen Kugel starb Piccard am 24. M
rz 1962 in Lausanne.
EOttavio Piccolomini, Herzog von Amalfi
(1599 bis 1656)
Der Verr
ter Wallensteins.
Der kaiserliche Heerf
hrer wurde am 11. November 1599 in Florenz geboren und trat gem
der Tradition seiner adligen Familie als Jugendlicher in spanische Dienste, um sich die ersten milit
rischen Sporen zu verdienen. Zu Beginn des Drei
hrigen Krieges k
mpfte er auf habsburgischer Seite und fiel in der Schlacht am Wei
en Berg durch pers
nliche Tapferkeit auf.
Danach wieder in spanischer Bestallung, wechselte er in Wallensteins Lager und wurde 1627 Kapit
n seiner Leibgarde. Ende 1631 zwang die prek
re milit
rische Lage den Kaiser, den zwischenzeitlich entlassenen Wallenstein zu reaktivieren und mit diktatorischen Vollmachten auszustatten.
In dem neu aufgestellten Heer erlangte Piccolomini aufgrund seiner Verdienste in der Schlacht bei L
tzen (1632) und g
nstiger Aussagen der Astrologen das uneingeschr
nkte Vertrauen des Friedl
nders. Dessen selbstherrliche Machtpolitik und der Pilsener Beschlu
von 1634 verst
rkten am Wiener Hof den Verdacht hochverr
terischer T
tigkeiten, und gezielte Informationen einer Verschw
rergruppe um Piccolomini f
hrten schlie
lich zu seiner Absetzung und Ermordung.
r seine "guten Dienste" wurde Piccolomini reichlich mit Geld, Titeln und Land belohnt, setzte seine steile milit
rische Karriere fort und starb am 11. August 1656 als wohlhabender F
rst in Wien. Auf der Theaterb
hne lebt er in Schillers "Wallenstein" weiter.
DWilhelm Pieck (1876 bis 1960)
Als Pr
sident spielte er nur die zweite Geige.
Ein H
ndedruck besiegelte die Zwangsvereinigung: Am 21. April 1946 mu
te Otto Grotewohl, Chef der SPD in der sowjetischen Besatzungszone, dem Vorsitzenden der dortigen KPD, Wilhelm Pieck, die Hand zur Besiegelung der Vereinigung beider Parteien zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) reichen.
Pieck, am 3. Januar 1876 in Guben geboren, zun
chst in der SPD, dann 1919 Mitbrgr
nder der KPD, 1928-33 Abgeordneter im Reichstag, 1933 im Exil und seit 1935 Parteif
hrer, hatte freilich nur bescheidenen Anteil an diesem Akt der politischen Piraterie, der unter sowjetischem Druck und unter ma
geblicher Mitwirkung Walter Ulbrichts zustande gekommen war.
Zusammen mit Grotewohl leitete Pieck bis 1954 die kommunistische Staatspartei der DDR, deren erstes Staatsoberhaupt er 1949 wurde. Der rundliche Pr
sident hatte das eher repr
sentative Amt, das seinen politischen Einflu
stark minderte, bis zu seinem Tod in Berlin am 7. September 1960 inne.
DHenry Purcell (1659 bis 1695)
Der bedeutendste englische Musiker des Barock.
Der Sohn des Komponisten Thomas Purcell, wahrscheinlich 1659 in London geboren, war Singknabe in der Chapel Royal und studierte Komposition bei dem ber
hmten John Blow. 1677 wurde der 18j
hrige am Hof Composer for the Violins, zwei Jahre darauf Organist zu Westminster Abbey; ab 1682 wirkte er auch an der Chapel Royal als Organist, ein Jahr sp
ter wurde er k
niglicher Instrumentenverwalter.
r den Hof schrieb er weltliche Hymnen und Oden. Unter seinen sakralen Werken finden sich etwa 70 Anthems und ein Te Deum. H
chste Bedeutung hat seine B
hnenmusik, darunter die kurzen Opern "Dido und Aeneas" (1689), "King Arthur" (1691), "The Fairy Queen" (1692) und "The Tempest" (1695).
Purcell hinterlie
hlige Schauspielmusiken, viele weltliche Lieder und bewies in seinem Instrumentalschaffen reiche Erfindungsgabe und Eigenst
ndigkeit, namentlich in den Phantasien f
r Violinensemble.
Er brachte es im Kontrapunkt zu hoher Meisterschaft und strebte nach Vereinfachung des Satzes; doch lebte Purcell, der am 21. November 1695 in London starb, zu kurz, um eine nationale Schule begr
nden zu k
nnen.
DSir Norman McAlister Gregg (1892-1966), australischer Arzt, der die Auswirkungen von R
telninfektionen w
hrend der Schwangerschaft erkannte. Er war als Konsiliarius f
r Augenchirurgie am Royal Prince Alfred Hospital und am Royal Alexandra Hospital f
r Kinder in Sydney t
tig und lehrte gleichzeitig am Royal College f
r Geburtshilfe und Gyn
kologie. Im Jahr 1941 ver
ffentlichte er eine wissenschaftliche Arbeit
ber die Auswirkungen von R
telninfektionen (Rubella) w
hrend der Schwangerschaft. Die Neugeborenen weisen Geburtsfehler wie angeborene Linsentr
bungen (Grauen Star) auf. F
r diese Arbeit wurde Norman Gregg 1953 geadelt.
Das R
telnvirus verursacht bei der Mutter nur eine leichte Erkrankung, kann jedoch
ber die Plazenta (den Mutterkuchen) den Embryo oder Fetus infizieren. Dies hat in den ersten Schwangerschaftsmonaten zuweilen schwere Sch
digungen zur Folge und f
hrt in 20 Prozent der F
lle zum Tod des Ungeborenen. In weniger schweren F
llen kommt es zu R
telnembryopathien, die sich meist durch Innenohrschwerh
rigkeit, Linsen- und/oder Hornhauttr
bung sowie Herzgef
ern. Seit den siebziger Jahren ist ein R
telnimpfstoff verf
gbar. Dadurch ist die Anzahl der durch R
teln gesch
digten Neugeborenen zur
ckgegangen.
F"Sei keines anderen Knecht, wenn du dein eigener Herr sein kannst"
Paracelsus, Philippus Aureolus, eigentlich Philippus Aureolus Theophrastus Bombast von Hohenheim, (1493-1541), deutscher Arzt und Chemiker. Paracelsus griff die medizinischen Glaubenss
tze seiner Zeit an und behauptete, Krankheiten w
rden durch k
rperfremde Substanzen verursacht und lie
en sich durch chemische Substanzen bek
mpfen.
Paracelsus wurde in Einsiedeln (heute zur Schweiz geh
rend) geboren und erwarb - wahrscheinlich an der Universit
t Wien - einen akademischen Grad in Medizin. Er unternahm zahlreiche Reisen, um Wissen auf dem Gebiet der Alchemie, insbesondere der Mineralogie, zu erwerben. Die geheiligten Glaubenss
tze der Scholastiker griff er scharf an. Diese beriefen sich auf die Schriften des griechischen Arztes Galen, der annahm, Krankheiten w
rden durch ein Ungleichgewicht der K
rpers
fte verursacht und lie
en sich durch Aderl
sse und Abf
hrmittel bek
mpfen. Paracelsus glaubte stattdessen, dass Krankheiten den K
rper von au
en angreifen. Er erfand mineralische Heilmittel, die seiner
berzeugung nach den K
rper in die Lage versetzten, sich zu verteidigen. Ferner beschrieb er die Merkmale zahlreicher Krankheiten, z. B. Kropf und Syphilis, und setzte Stoffe wie Schwefel und Quecksilber ein, um sie zu bek
mpfen. Viele seiner Heilmittel basierten auf der Annahme, Gleiches k
nne durch Gleiches geheilt werden - die sp
tere Sichtweise der Hom
opathie. Obwohl seine Schriften Elemente der Magie enthielten, trug seine Revolte gegen die alten medizinischen Glaubenss
tze zur Freiheit im medizinischen Denken bei und erm
glichte es der Medizin, einen wissenschaftlicheren Weg einzuschlagen. Er starb am 24. September 1541 in Salzburg.
EWalter Reed (1851-1902), amerikanischer Milit
rarzt und Bakteriologe, entdeckte den Erreger des Gelbfiebers.
Reed wurde am 13. September 1851 im Staat Virginia geboren und starb in Washington D.C. Er studierte an der University of Virginia und dem Bellevue Hospital Medical College. 1875 wurde er zum Milit
rarzt im United States Army Medical Corps bestellt und 1893 zum Kurator des Army Medical Museum in Washington D.C. Im gleichen Jahr wurde er am dortigen, neu gegr
ndeten Army Medical College Professor f
r Bakteriologie und Mikroskopie. Dort erforschte er die Ursachen des Gelbfiebers und des Typhus abdominalis sowie deren
bertragung und Bek
mpfungsm
glichkeiten. Seine Ergebnisse trugen wesentlich dazu bei, dass seitdem Typhusepidemien durch vorbeugende Ma
nahmen verhindert und bek
mpft werden k
nnen.
Reeds bedeutendste Entdeckung gelang im Rahmen einer 1900 eingesetzten Kommission zur Erforschung des Gelbfiebers in Kuba, bei der er nachwies, dass der Erreger des Gelbfiebers durch den Stich der Stechm
cke A
des aegypti
bertragen wird. Infolge dieses Nachweises war William Crawford Gorgas in der Lage, die Krankheit in Habana (Kuba) innerhalb von drei Monaten praktisch auszurotten, indem er die Brutpl
tze der Stechm
cken in diesem Gebiet vernichtete. Seit 1901 tritt das Gelbfieber weltweit deutlich seltener auf, was Reeds Entdeckung zu verdanken ist. Ihm zu Ehren tr
gt das Walter Reed Army Medical Center in Washington D.C. seinen Namen.
@Sir Ronald Ross (1857-1932), britischer Arzt, Entomologe (Insektenforscher) und Nobelpreistr
ger, der dadurch bekannt wurde, dass er den Zusammenhang zwischen Malaria und Stechm
cken erkannte. Ross wurde in Almora (Indien) geboren, erhielt seine medizinische Ausbildung am Saint Bartholomew's Hospital in London und trat 1881 in den medizinischen Dienst der Britisch-Indischen Armee ein. Elf Jahre sp
ter begann er mit seinen Forschungen zur
bertragung und Bek
mpfung der Malaria. Als Leiter einer Expedition in Westafrika identifizierte er 1889 Stechm
cken, die Malaria
bertragen und
berwachte deren gro
chige Bek
mpfung. Im Jahre 1895 begann Ross mit einer Reihe von Experimenten, durch die er nachweisen konnte, dass Malaria tats
chlich von Stechm
cken
bertragen wird. Er erforschte den Lebenszyklus des Malariaerregers in der Stechm
cke Anopheles. F
r diese Entdeckung erhielt er 1902 den Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin. Im Jahre 1913 wurde er am King's College Hospital in London Tropenarzt und kurz darauf leitender Direktor des Ross Institute andx
Hospital for Tropical Diseases in London; 1901 wurde er in die Royal Society aufgenommen, und 1911 wurde er geadelt.
nFAlbert Bruce Sabin (1906-1993), aus Polen stammender, amerikanischer Virologe, der einen Impfstoff gegen die von Viren verursachte Poliomyelitis (Kinderl
hmung) entwickelte. Dieser Impfstoff ist oral als Schluckimpfung einzunehmen und enth
lt abgeschw
chte, lebende Viren. Nach seiner Geburt in Bialystok wanderte Sabin 1921 zusammen mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten aus. Hier machte er 1931 seinen Abschluss als Arzt an der Universit
t von New York. Nachdem er am Rockefeller-Institut gearbeitet hatte, wurde er Mitglied der Children's Hospital Research Foundation (Forschungsstiftung f
r Kinderkrankheiten) und Mitarbeiter der Fakult
r Medizin an der Universit
t von Cincinnati. Sabin verbrachte viele Jahre auf der Suche nach einem Impfstoff gegen den Virus der Kinderl
hmung, einer Seuche, die vor allem in den Epidemien von 1942 bis 1953 unz
hlige Kinder get
tet oder zu Kr
ppeln gemacht hat. Mitte der f
nfziger Jahre fand er einen Virusstamm, der keine L
hmung des zentralen Nervensystems bei Tieren verursachte. Im Gegensatz zu dem abget
teten Virus, der von dem amerikanischen Arzt und Epidemiologen Jonas Edward Salk als Impfstoff injiziert wurde, bestand Sabins Impfstoff aus abgeschw
chten, aber lebenden Viren. Der Impfstoff wurde zun
chst an Freiwilligen getestet, zu denen auch Sabin z
hlte. Anschlie
end fand zwischen 1958 und 1960 eine gro
angelegte Feldstudie statt, bei der der Impfstoff weltweit eingesetzt wurde und die erfolgreich verlief. Mittlerweile ist er als Sabin-Schluckimpfung bekannt. Nach 1961 widmete sich Sabin der Untersuchung der Rolle von Viren bei der Entstehung von bestimmten Krebsarten.
LEJonas Edward Salk (1914-1995), amerikanischer Arzt und Epidemiologe. Er entwickelte den ersten Impfstoff gegen Poliomyelitis. Salk wurde am 28. Oktober 1914 in New York geboren. Hier absolvierte er sein Medizinstudium, das er 1939 an der Universit
t New York mit seiner Promotion abschloss. Danach arbeitete er als Assistent am Lehrstuhl f
r Epidemiologie an der Universit
t Michigan. Im Jahr 1947 wurde er Leiter des Virusforschungslabors an der University of Pittsburgh. Von 1949 bis 1954 war er Professor f
r Bakteriologie, danach Professor f
ventivmedizin (1956) und anschlie
end Professor f
r experimentelle Medizin (1957-1963).
Auf der Grundlage seiner Entwicklung eines Impfstoffes (in den vierziger Jahren) gegen Grippe entwickelte er 1952 zusammen mit seinen Kollegen einen inaktivierten Impfstoff gegen Kinderl
hmung. Nach erfolgreichem Test wurde der Impfstoff 1954 landesweit eingesetzt, wodurch die Krankheitsf
lle betr
chtlich reduziert wurden. Mitte der f
nfziger Jahre entwickelte der amerikanische Virologe Albert Sabin einen abgeschw
chten, oral zu verabreichenden Lebendimpfstoff, der zusammen mit Salks Entdeckung die Poliomyelitis unter Kontrolle brachte. 1963 wurde Salk Leiter des Salk Institute for Biological Studies in San Diego (Kalifornien). In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich vor allem dem Kampf gegen AIDS.
[BThomas Sydenham (1624-1689), englischer Arzt aus Wynford Eagle (Dorset), der seine Ausbildung an der Universit
t Oxford erhielt. Er wurde insbesondere deswegen bekannt, weil er die Rinde von Chinarindenb
umen zur Behandlung der Malaria einf
hrte. Sydenham war auch derjenige, der zwischen R
teln und Masern unterschied und lieferte als erster eine genaue Beschreibung von Chorea und Gicht. Er war der bedeutendste Arzt seiner Zeit und sein Processus Integri (Fortschritte des Heilens, 1692), das erst nach seinem Tod ver
ffentlicht wurde, war lange Zeit das Standardwerk praktischer
rzte in England.
CStrabon (ca. 64 vor bis 26)
Er beschrieb die damals bekannte Welt.
Der aus vornehmer Familie stammende griechische Historiker und Geograph wurde um 64 vor Christus im kleinasiatischen Nysa (Karien) und Rom aristotelische und stoische Philosophie. Seine Studienreisen f
hrten ihn nach Armenien, Syrien,
gypten, ans Rote Meer und bis an die Grenze
thiopiens. In den Jahren zwischen 27 und 7 schrieb er seine "Historischen Kommentare", die das Geschichtswerk des Polybios bis zum Ende des r
mischen B
rgerkriegs fortsetzten.
hrend hiervon nur wenige Fragmente erhalten geblieben sind, ist die "Geographika" beinahe vollst
ndig
berliefert. In 17 B
chern behandelt Strabon die Grundlagen der wissenschaftlichen Geographie und gibt historische, ethnographische und mythologische Beschreibungen der damals bekannten L
nder.
Neben seinen eigenen Beobachtungen st
tzte sich Strabon auf
ltere geographische Werke und auch auf Berichte von Zeitgenossen. Er d
rfte um 26 nach Christus gestorben sein.
tEHermann Oberth (1894 bis 1989)
Pionier der Raumfahrt.
Der am 25. Juni 1894 im siebenb
rgischen Herrmannstadt geborene Physiker hatte sich schon in seiner Jugend f
r die Zukunftsromane von Jules Verne und H.G. Wells begeistert. Trotzdem begann er 1913 auf Wunsch seines Vaters, eines Chirurgen, in M
nchen das Studium der Medizin und wechselte erst nach dem I. Weltkrieg zur Physik.
Oberths bahnbrechendes Werk "Die Rakete zu den Planetenr
umen" (1923) bildete die theoretische Grundlage f
r die sp
tere Raketenentwicklung. Bei seiner Forschungst
tigkeit auf dem von Rudolf Nebel geleiteten "Raketenflugplatz Berlin" traf Oberth 1930 mit dem damals 18j
hrigen Wernher von Braun zusammen, der sp
ter als Koordinator eines qualifizierten Teams in der Heeresversuchsanstalt Peenem
nde" die ersten Gro
raketen konstruierte, die gegen Ende des II. Weltkrieges unter dem Namen "V 2" als Kriegswaffen eingesetzt wurden.
1955 bis 1958 wirkte er in den USA als Beratungsingenieur und Mitarbeiter Wernher von Brauns. Oberth, der zuletzt in Feucht bei N
rnberg lebte, machte in den 70er Jahren durch die Entwicklung von "Winddrachen" zur Energiegewinnung noch einmal von sich reden. 1984 ver
ffentlichte er sein Buch "W
hlerfibel f
r ein Weltparlament", in dem er sich mit wirtschaftspolitischen, philosophischen und religi
sen Themen befa
Oberth starb am 28. Dezember 1989 in einer N
rnberger Klinik.
8ESean O`Casey (1880 bis 1964)
Der Dramatiker des irischen Freiheitskampfes.
Am 30. M
rz 1880 in Dublin als Sohn einer kinderreichen protestantischen Arbeiterfamilie geboren, wuchs O`Casey in den Slums von Dublin auf. Seine Jugend war gezeichnet von Armut und Krankheit: Er besuchte nur drei Jahre lang die Schule und lernte wegen eines Augenleidens erst mit 13 Jahren lesen und schreiben.
ter trug er als einfacher Arbeiter zum Familienunterhalt bei und schlo
sich der kommunistischen Partei an. Als Gewerkschaftsmitglied beteiligte er sich an der Organisation der Streiks und Aufst
nde der Jahre 1913 und 1916, wof
r er beinahe hingerichtet worden w
Danach verlegte O`Casey sein Engagement von der Politik auf das Schreiben von Theaterst
cken mit aktuellen Bez
gen, die nach einigen Fehlschl
gen gro
e Erfolge am Abbey Theatre wurden, das der Nobelpreispreistr
ger William Butler Yeats leitete. Als Yeats 1928 jedoch O`Caseys Antikriegsst
ck "The Silver Tassie" ablehnte, verlie
dieser Irland f
r immer und ging ins "freiwillige Exil" nach England, wo er weitere erfolgreiche St
cke und eine sechsb
ndige Autobiographie schrieb.
Er starb am 24. September 1964 in Torquay. Mit seiner kritischen Darstellung des irischen Freiheitskampfes und seinen sozialistischen Idealen gilt er als Ausnahmedramatiker des 20. Jahrhunderts.
CFrank O'Connor (1903 bis 1966)
Die Kurzgeschichten des Iren wurden weltber
Michael O'Donnovan wurde am 17. September 1903 in Cork als Kind einer armen katholischen Familie geboren. Die Schule konnte er nur bis zum 12. Lebensjahr besuchen, schlo
sich als junger Mann der IRA (Irish Republican Army) an, wurde verhaftet und kam ins Gef
ngnis.
Nach seiner Entlassung wandte er sich vom politischen Kampf ab und widmete sich fortan der Literatur und der g
lischen Sprache. Er arbeitete als Bibliothekar und leitete 1937-39 das Abbey Theatre in Dublin. 1931 erschien unter dem Pseudonym Frank O'Connor sein erster Band mit Kurzgeschichten ("G
ste der Nation"). Au
erdem schrieb er Gedichte, Romane, Theaterst
cke und zwei Autobiographien.
Fast alle Werke besch
ftigen sich mit Irland, seinen Menschen und ihren Problemen. O'Connor, der in den 50er Jahren in den USA lebte, starb am 10. M
rz 1966 in Dublin.
DWilhelm von Ockham (ca. 1290 bis 1349)
Ein revolution
rer Denker des Mittelalters.
Der Franziskanertheologe und Philosoph, um 1290 in Ockham, Grafschaft Surrey, geboren, studierte und lehrte in Oxford, wo ihm sein Scharfsinn und seine Gewandheit im Disputieren den Ehrennamen des Unbesieglichen (doctor invincibilis) eingetragen haben.
Als Vertreter der "via moderna" (Trennung von Glauben und Wissen) wurde Ockham vom Oxforder Kanzler Lutterell der H
resie angeklagt und vom Papst Johannes XXII. in Avignon festgesetzt, konnte aber nach M
nchen fliehen, wo er bei dem mit dem p
pstlichen Machtanspruch in Fehde liegenden Kaiser Ludwig dem Bayern Zuflucht fand.
Zu ihm soll er die ber
hmten Worte gesprochen haben: " Verteidige du mich mit dem Schwerte, ich will dich mit der Feder verteidigen." In seinen kirchenpolitischen Schriften vertrat Ockham die Autonomie weltlicher Herrschaft. Als Philosoph
berwand er die Scholastik, indem er die Argumente gegen den Universalismus lieferte: Die Allgemeinbegriffe (Universalien) sind f
r ihn Zeichen, die au
erhalb der Seele keine Realit
t haben.
Ockham starb um 1349 in M
nchen und wurde in der dortigen Franziskanerkirche beigesetzt.
]CGeorg Simon Ohm (1789 bis 1854)
Er entdeckte das grundlegende Gesetz der Stromleitung.
Der am 16. M
rz 1789 in Erlangen geborene Physiker war Mathematiklehrer an Gymnasien in Bamberg und K
ln, lehrte ab 1826 an der Kriegsschule in Berlin, wurde 1839 Direktor der Polytechnischen Schule in N
rnberg und 1849 Professor in M
nchen, wo er am 6. Juli 1854 starb.
Seinen Ruf als Forscher begr
ndete er 1826 durch den experimentellen Nachweis des nach ihm benannten Ohmschen Gesetzes. Es bestimmt die Beziehung zwischen Spannung, Stromst
rke und Widerstand. Die absolute Einheit des elektrischen Widerstandes wird "Ohm" genannt.
Ohm fand auch die f
r die Natur des Klangs wichtige Theorie der Obert
ne. So definierte er den einfachen Ton als eine sinusf
rmige Schwingung. Das Geh
r zerlegt danach in der Art eines Klanganalysators jedes Tongemisch in einfache T
BOlaf I. Tryggvesson (964 bis 1000)
Der erste christliche K
nig von Norwegen.
Der 964 geborene Urenkel des Wikingerk
nigs Harald I. H
rfagre ("Sch
nhaar") setzte zun
chst die Tradition des rauhen Wikingerdaseins fort, gelangte aber immer mehr zur Einsicht, da
ein befriedetes Land mehr Gewinn verspricht als Raubz
ge. 995 erlangte er die Herrschaft
ber Norwegen, lie
sich vom Bischof von Winchester taufen und sein Land durch englische Missionare christianisieren.
Olaf I. Tryggvesson fiel im Jahre 1000 in einer Seeschlacht gegen die K
nige von D
nemark und Schweden, die sich mit dem Sohn eines norwegischen Wikingerh
uptlings verb
ndet hatten.
DOlaf II. Haraldsson (995 bis 1030)
Norwegens Nationalheiliger.
Olaf II. Haraldsson, geboren um 995 wurde 1015 K
nig. Sein Vater, der Kleink
nig Harald, hatte ihn in kriegerischem Geist erzogen, und so brachten ihn seine ausgedehnten Wikingerfahrten auch nach England, wo am meisten Ruhm und Beute zu gewinnen waren.
Wie schon vor ihm Olaf I. Trggvesson, lie
sich auch Olaf II. Haraldsson in England taufen, um sich anschlie
end der schwierigen Aufgabe der Christianisierung und Einigung Norwegens zu widmen. Die Olafsagas berichten, mit welch r
cksichtsloser Strenge er dabei vorging.
Um den englischen Einflu
auf die norwegische Kirche auszuschalten, holte er sich deutsche Missionare. Gegen sein Bestreben, den Adel lehensrechtlichen Bindungen zu unterwerfen, erhoben sich 1028 die Stammesk
nige und huldigten dem D
nig Knut dem Gro
en, so da
Olaf II. zur Flucht nach Nowgorod in Ru
land gezwungen war. Bei dem Versuch, Reich und K
nigsw
rde zur
ckzugewinnen fiel er am 29. Juli 1030 in der Schlacht bei Stiklestad.
An seinem Grab im Dom von Trondheim ereigneten sich Wunder, Olaf II. galt bald als Heiliger und wurde zum Schutzpatron Norwegens.
BOlaf III. Haraldsson (? bis 1093)
nder der Stadt Bergen.
Der Sohn Haralds III. Hardr
de (der Harte), wurde 1066 K
nig von Norwegen. Sein Vater, der als Gr
nder Oslos gilt, war einer der letzten Wikinger, k
mpfte um D
nemark und versuchte, Einflu
in England zu gewinnen. Bis 1069 regierte Olaf gemeinsam mit seinem Bruder Magnus II. Haraldsson.
Seinen Beinamen "Kyrre" (der Stille) erwarb er sich durch seine ma
volle Regierung und den Bau einer steinernen Kirche
ber dem Grab Olafs II. des Heiligen in Trondheim. Zukunftsweisend waren seine Impulse f
r den Handel und die Wirtschaft. Dabei war seine wichtigste Entscheidung die Gr
ndung Bergens im Jahr 1070, das sich unter seinem Schutz zur bedeutendsten Handelsmetropole entwickelte.
Olaf III. starb 1093.
dEMartin Opitz (1597 bis 1639)
Sein Regelwerk beherrschte die deutsche Barockliteratur.
Opitz, am 23. Dezember 1597 im niederschlesischen Bunzlau geboren, entstammte einer gutb
rgerlichen protestantischen Familie und begann 1618 ein Jura- und Philosophiestudium in Heidelberg. Vor den Wirren des Drei
hrigen Krieges floh er nach Holland und war dann, ehe er 1623 in seine schlesische Heimat zur
ckkehrte, Professor am Gymnasium von Wei
enburg in Siebenb
rgen.
Er diente Herren beider Konfessionen als Diplomat und Ratgeber. Von Kaiser Ferdinand II. wurde er 1625 zum Dichter gekr
nt und zwei Jahre sp
ter als Opitz von Boberfeld geadelt. Nach abenteuerlichen Jahren als Diplomat und schwedischer Agent in Polen war er zeitweise Hofgeschichtsschreiber des polnischen K
nigs und zuletzt k
niglicher Sekret
r in Danzig, wo er am 20. August 1639 an der Pest starb.
Opitz war trotz seiner vielf
ltigen Aktivit
ten ein sehr produktiver Dichter, dessen Werke jedoch vor allem didaktisch angelegt waren, mit dem Ziel, die deutsche Literatur, die noch im Schatten des Lateinischen stand, den anderen europ
ischen Nationalliteraturen ebenb
rtig zu machen. Zu diesem Zweck schrieb er 1624 in nur f
nf Tagen sein Lehrbuch "Von der deutschen Poeterey", das strenge formale und inhaltliche Regeln f
mtliche Bereiche der Literatur festlegte und bis ins 18. Jahrhundert einflu
reich war.
COrigines (ca. 185 bis 254)
Er gilt als der bedeutendste Gelehrte des christlichen Altertums.
Der griechische Kirchenschriftsteller
gyptischer Herkunft, vermutlich um das Jahr 185 nach Christus in Alexandria geboren, war Lehrer an der dortigen Katechetenschule, bis ihn sein Konflikt mit dem Ortsbischof Demetrios
ber die Schriftauslegung 230/31 nach Casarea in Pal
stina trieb. Er starb 253/54 in Tyros, kurz nach dem Ende der Christenverfolgung unter Kaiser Decius, in der er schweren Foltern standgehalten hatte.
Von Origines, der
ber eine umfassende philosophische Bildung verf
gte und in seinem Denken vor allem von Platon beeinflu
t war, stammt die erste systematische Darstellung der christlichen Lehre ("De principiis"). Von gro
er Bedeutung waren auch seine textkritische Ausgabe des Alten Testaments sowie seine Methode der Schriftauslegung, die mehrere Sinnebenen unterscheidet. Obgleich heftig umstritten, hat Origines doch die Philosophie des christlichen Altertums entscheidend gepr
Ortega y Gasset (1883 bis 1955)
Auf der Suche nach der Elite.
Der spanische Philosoph, am 9. Mai 1883 als Sohn eines Verlegers in Madrid geboren, studierte in Madrid, Marburg, Berlin und Leipzig und lehrte an der Universit
t Madrid. Unter dem Einflu
von Nietzsche und Dilthey schrieb er seinen bekanntesten Essay, "La rebeli
n de las masas" (Der Aufstand der Massen, 1929), in dem er den Verfall der Gesellschaft auf das Fehlen einer f
higen Elite und Mi
achtung der sittlichen Normen zur
hrt. Der Disziplinlosigkeit der Masse stellt er eine kulturstiftende Funktion der Elite entgegen.
Politisch setzte sich Ortega in Spanien seit 1914 f
r die Republik ein. Sein geistiger und ideologischer Einflu
auf den entstehenden Falangismus in Spanien ist unverkennbar. Dennoch wurde er zum Gegner Francos und verlie
Spanien zu Beginn des B
rgerkriegs 1936.
Erst 1949 kehrte er aus dem Exil nach Madrid zur
ck, wo er am 18. Oktober 1955 starb.
@Carl von Ossietzky (1889 bis 1938)
Pazifist, Jude, linker Intellektueller - ein rotes Tuch f
r die Nazis.
Das Bild ging um die Welt: KZ-H
ftling Nummer 562 an einer Barackenwand, von Torturen gezeichnet. Der Mann war Carl von Ossietzky aus Hamburg, geboren am 3. Oktober 1889. Journalist und seit 1927 Herausgeber der Zeitschrift "Die Weltb
hne", in der er gegen Nationalismus, Militarismus und Borniertheiten aller Art zu Felde zog.
Das brachte ihn schon mit den Kulturw
chtern der Weimarer Republik in Konflikt und 1931 nach einem Artikel
ber geheime Aufr
stung wegen "Landesverrats" f
r 18 Monate ins Gef
ngnis. F
r Hitler die Verk
rperung aller Feindbilder, wurde Ossietzky nach dem Reichstagsbrand 1933 erneut verhaftet und in ein Konzentrationslager verschleppt, seine Schriften flogen bei der B
cherverbrennung in die Flammen, die "Weltb
hne" wurde verboten.
1936 erhielt Carl von Ossietzky den Friedensnobelpreis, dessen Verleihung Berlin als "besch
menden Vorgang" wertete und dessen Annahme untersagt wurde. Tuberkolosekrank in eine Berliner Klinik entlassen, starb H
ftling Nummer 562 dort am 4. Mai 1938 an den Folgen der KZ- Qu
lereien.
CAleksandr Ostrowski (1823 bis 1886)
Er brachte das Kaufmannsmilieu auf die B
Der russische Dramatiker, am 12. April 1823 in Moskau geboren, war nach abgebrochenem Jurastudium als Kanzleiangestellter am Moskauer Handelsgericht t
tig., als er seine erste Kom
die schrieb ("Es bleibt ja in der Familie", 1851). Es folgten fast 50 weitere von Milieus und dadurch gepr
gten Charakteren getragene Dramen und Kom
dien, die auch die mentalen Konsequenzen der
konomischen und sozialen Umbr
che des 19. Jahrhunderts aufzeigen.
Paradecharaktere sind der reiche Kaufmann als Familiendespot ("Wir geh
ren zusammen, wir werden uns einigen", 1850) und der weibliche Haustyrann ("Das Gewitter", 1859). Aber auch die Welt der Kleinb
rger, der Beamten und des Adels wird realistisch dargestellt. Soziale Fragen behandeln die Kom
dien "Tolles Geld" (1870) und "W
lfe und Schafe", (1875).
Ostrowski, der nach 1853 das Moskauer Staatstheater leitete, starb am 14. Juni 1886 in Schtschdelykowo.
/FOswald von Wolkenstein (1377 bis 1445)
"Durch aubenteuer perg und tal so wolt ich varen".
Oswald, vermutlich am 2. Mai 1377 auf Schlo
neck im Pustertal geboren, entstammte einer nicht sehr wohlhabenden S
dtiroler Adelsfamilie, die sich nach der Burg Wolkenstein im Gr
dnertal benannte. Schon fr
hrte er das Leben eines fahrenden Ritters und bereiste dabei fast die gesamte damals bekannte Welt von Portugal bis ins Heilige Land.
Anders als bei den Minnes
ngern des Hochmittelalters geben viele Urkunden und Berichte
ber sein bewegtes Leben Aufschlu
. So beteiligte er sich ma
geblich am Kampf des Tiroler Adels gegen Herzog Friedrich II. von
sterreich "mit der leeren Tasche". Viele seiner Fahrten zwischen 1415 und 1432 machte Oswald im Gefolge K
nig Sigismunds, der ihn mehrfach mit diplomatischen Missionen betraute.
Auch am Konstanzer Konzil (1414-18) nahm er teil, auf dem Hus verbrannt und nach langen Verhandlungen das Kirchenschisma beseitigt wurde. Zuhause in Tirol erk
mpfte er sich in einem jahrelangen Erbstreit, der ihn sogar f
r zwei Jahre ins Gef
ngnis brachte, die Burg Hauenstein, auf der er seinen Lebensabend verbrachte.
Oswald, der an der Schwelle zur Rennaissance stand, hatte nicht mehr viel gemein mit den traditionellen Minnes
ngern. Die 130
berlieferten Lieder geben in ihren oft autobiographischen Inhalten das Bild eines rauhen, Wein, Weib und Gesang liebenden Mannes, meist sind sie voller Witz und Humor, selten bissige Klage, von einigen sind auch Melodien
berliefert. Oswald starb am 2. August 1445 auf seiner Burg Hauenstein bei Meran.
COtfried von Wei
enburg (ca. 800 bis 871 n. Christus)
"Warum sollen nur die Franken davon absehen, Gottes Lob in ihrer Sprache zu singen ?".
Der erste namentlich bekannte Dichter deutscher Sprache wurde vermutlich um 800 im Elsa
geboren. Wie er selbst berichtet, war er Sch
ler des Abtes Hrabanus Maurus, bevor er M
nch im Kloster Wei
enburg wurde. Der klassisch gebildete Otfried wollte mit seinem 863 begonnenen und 871 fertiggestellten "Evangelienbuch" beweisen, da
kunstvolle Dichtung auch in der Volkssprache m
glich war, wie er im Widmungsschreiben f
r Ludwig den Deutschen ausf
hrlich begr
ndete.
Den germanischen Stabreim ersetzte er durch den aus dem lateinischen Hymnenvers
bernommenen Endreim. Das Werk beschreibt in f
chern das Leben Jesu auf der Grundlage aller vier Evangelien ("Evangelienharmonie") und war gleicherma
en als dogmatisches Lehrbuch und poetische Sch
pfung f
r ein gebildetes Publikum bestimmt. Otfried starb um 871 im Kloster Wei
enburg im Elsa
EOtto I. der Gro
e (912 bis 973 n. Christus)
Er sicherte dem deutschen Reich die Kaiserkrone.
Das Frankenreich Karls des Gro
en war l
ngst zerfallen, West- (heute Frankreich) und Ostteil (Deutschland) rivalisierten um das geistige und imperiale Erbe. Hatte schon Heinrich I. als deutscher K
nig das Gewicht nach Osten verschoben, so begr
ndete sein Sohn Otto I., geboren am 23. November 912, das r
mische Kaisertum "deutscher Nation". 936 zum K
nig gew
hlt, sah sich Otto an die Spitze eines politisch auseinanderstrebenden Reichs gestellt. Die Besetzung wichtiger
mter und Schl
sselstellungen durch Verwandte erwies sich als schlechtes Gegenmittel.
Erst die Bedrohung von au
en durch die Ungarn, die er am 10. August 955 auf dem Lechfeld entscheidend schlagen konnte, half dem K
nig, die Kr
fte des Reichs zu b
ndeln. Mehr und mehr st
tzte er sich dabei auf die Bisch
fe gegen die nicht selten unbotm
igen Stammesherz
Durch das innere Einigungswerk gelang Otto auch die Neuordnung Italiens, wo er 951 die lombardische Krone
bernahm. Mit der Kurie konnte er sich arrangieren, sicherte sich ein Mitspracherecht bei der Papstwahl und wurde 962 zum Kaiser gekr
nt. Sicherung der Ostgrenze und Anerkennung seines Kaisertums durch Byzanz (Heirat des Sohnes Otto III. mit Theophanu 972) machte ihn vollends zu dem "Gro
en", als den ihn schon die Zeitgenossen verehrten.
Das Reich stand auf einem Gipfel der Macht, als Otto I. am 7. Mai 973 in Memleben f
r immer die Augen schlo
4COtto I. von Wittelsbach (ca. 1120 bis 1183 n. Christus)
Seine Nachkommen regierten Bayern bis 1918.
Sie kannten und sch
tzten einander schon vor Friedrichs (I.) Wahl zum deutschen K
nig: Der legend
re Barbarossa und der bayrische Pfalzgraf Otto I. von Wittelsbach, geboren um 1120. Otto begleitete den 1152 gekr
nten Freund, auf fast allen Feldz
gen, und nach der Niederlage bei Legnano (1176) auf dem 5. Italienzug rettete er den Kaiser, der an der Veroneser Klause in einen Hinterhalt geraten war.
r seine treuen Dienste belehnte ihn Friedrich I. 1180 mit dem Herzogtum Bayern, das er dem Welfen Heinrich dem L
wen entzogen hatte und das nun
ber sieben Jahrhunderte im Besitz der Wittelsbacher blieb. Ihr Ahnherr Herzog Otto I. starb in Pfullendorf am 11. Juli 1183, dem mutma
lich 61. Geburtstag seines Kaisers.
DOtto II. (955 bis 983)
Ihm fehlte das Format f
r das gro
e Erbe.
Sein Vater Otto der Gro
e hinterlie
ihm ein geeintes, m
chtiges, wohlgeordnetes Reich. Doch wie so oft beim Tod
berragender Pers
nlichkeiten: Otto II., 955 geboren, 961 zum Mitkaiser erhoben, hatte es sogleich mit einer ganzen Schar von Gegnern zu tun.
Anfangs gelang es ihm ganz gut, etwa mit seinem aufs
ssigen Vetter Heinrich II. von Bayern (976 abgesetzt) und den Luitpoldingern fertig zu werden, und auch die Anspr
che des franz
sischen K
nigs Lothar auf Lothringen konnte er 980 nach einem Feldzug bis Paris abweisen. Schwieriger wurde die Aufgabe in Italien, wohin der Kaiser im Jahr 980 aufbrach.
Er verpflichtete sich zwar, den Papst, den er gegen den r
mischen Adel in Schutz nahm, auch vor dem Vormarsch der Sarazenen zu sch
tzen. Doch in S
ditalien wurde Otto bei Kap Colonne (Catanzaro) von den Arabern vernichtend geschlagen. (13.7.982). Das war das Signal f
r die D
nen und Slawen, sich gegen den abwesenden Kaiser zu erheben und
stlich der Elbe und im Norden die Bastionen des Reichs zu beseitigten.
Der Kaiser konnte dagegen nicht mehr selbst einschreiten, er starb am 7. Dezember 983 in Rom.
]DOtto III. (980 bis 1002)
"Der J
ngling im Sternenmantel" (G.B
umer).
, Kaiser Otto II. war noch jung, als er 980 seinen Italienzug unternahm, doch die Zeiten waren unruhig, und die Nachfolgefrage mu
te geregelt werden: Er nahm daher den gerade geborenen Sohn Otto mit und lie
ihn 983 in Verona von den Gro
en des Reichs zum K
nig w
hlen. Keinen Augenblick zu fr
h, denn schon wenig sp
ter war der Thron vakant, und der Dreij
hrige r
ckte nach.
chst von der Mutter Theophanu, dann von der Gro
mutter Adelheid und dem Erzbischof Willingis von Mainz erzogen,
bernahm Otto nach der M
ndigkeit 995 die Regierungsgesch
fte selbst und unternahm einen Zug nach Rom (996/997), wo er sich zum Kaiser kr
nen lie
Der J
ngling tr
umte von einer Erneuerung des R
mischen Reichs (Renovatio Imperii) mit Rom als Welthauptstadt. Die Vision scheiterte an den R
mern selbst, die 1001 den erneut in der Ewigen Stadt weilenden Kaiser durch einen Aufstand vertrieben. Vom Traum Ottos, der am 24. Januar 1002 in Paterno bei Viterbo starb, blieb im Testament der Wunsch, in Aachen neben Karl dem Gro
en beigesetzt zu werden.
GOtto IV. von Braunschweig
(ca. 1175 bis 1218)
Der einzige Welfe auf dem deutschen Thron.
Der j
ngere Sohn Heinrichs des L
wen, zwischen 1175 und 1182 vermutlich in Argetan in der Normandie geboren, wuchs w
hrend der Verbannung seines Vaters am englischen Hof bei seinem Oheim Richard L
wenherz auf, der ihn zum Grafen von Poitou machte.
Als Kaiser Heinrich VI. pl
tzlich starb, pr
sentierte der die Stauferopposition anf
hrende Erzbischof Adolf von K
ln Otto als Gegenkandidaten f
r den Staufer Philipp von Schwaben. Otto wurde zum K
nig gew
hlt, Philipp jedoch besa
die Reichsinsignien.
Bei Ausbruch des B
rgerkrieges konnte sich Otto zumindest auf finanzielle
nterst
tzung aus England verlassen, doch nach dem Tod Richards war er gezwungen, sich mit Papst Innozenz III. zu arrangieren. Er bezahlte die p
pstliche Anerkennung in den Neu
er Eiden (1201) mit gro
en Zugest
ndnissen in Italien. Trotzdem konnte er sich gegen seinen Rivalen nicht durchsetzen.
Erst nach der Ermordung Philipps von Schwaben 1208 wurde Otto von allen F
rsten anerkannt. Jetzt zeigte sich, da
er keineswegs vorhatte, der gehorsame Diener des Papstes zu bleiben. Nach einem Feldzug durch Nord- und Mittelitalien 1209 erzwang er die Kaiserkr
nung und griff dann gegen alle Absprachen des unter p
pstlicher Lehenshoheit stehende K
nigreich Sizilien an. Innozenz III. bannte ihn und betrieb nun im Einvernehmen mit Frankreich die Wahl seines M
ndels, des Staufererben Friedrich II., zum deutschen K
1214 wurde Otto bei Bouvines durch Philipp II. August von Frankreich vernichtend geschlagen und zog sich auf seinen Stammsitz, die Harzburg zur
ck. Von seinem Anhang verlassen und nahezu machtlos, starb der wegen seines herrischen Wesens ohnehin unpopul
re Welfe am 19. Mai 1218. Sein Grabmal befindet sich im Braunschweiger Dom.
DOtto von Freising (1112 bis 1158)
nch von k
niglichem Gebl
In Anlehnung an den Kirchenvater Augustinus sah er das Reich Gottes (Civitas Dei), das auf Erden nat
rlich nicht in reiner Form, sondern nur als "Civitas permixta", also gemischt, vorkomme, im steten Kampf mit den finsteren Gewalten des Ungl
ubigen Weltstaates (Civitas terrena) und er handelte danach:
Otto um 1112 als Sohn des Markgrafen Leopold II. von
sterreich und der Agnes, Tochter Kaiser Heinrichs IV. ,geboren, trat um 1132 in das Zisterzienserkloster Morimond in Burgund ein, wurde dort 1137 Abt und 1138 Bischof von Freising und schlo
sich 1147 dem 2. Kreuzzug an.
Doch das Schwert lag dem Mann der Feder nicht. Nach der R
ckkehr 1149 wandte er sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe zu, n
mlich den Kampf der beiden Reiche zu beschreiben, womit er schon 1143 in einer gro
en "Chronik" (acht B
cher bis 1146) begonnen hatte. Sie waren seinem Neffen Friedrich I. Barbarossa gewidmet, dessen erste Regierungsjahre Otto in den "Gesta Friderici" darstellte.
Als ihm der Tod am 22. September 1158 in Morimond die Feder aus der Hand nahm, f
hrte sein Kaplan Rahewind das Werk fort (bis 1160).
gDNikolaus August Otto (1832 bis 1891)
Er entwickelte den Viertaktmotor.
Der Maschinenbauer und Unternehmer, am 14. Juni 1832 in Holzhausen an der Haide als Sohn eines Landwirtes und Posthalters geboren, absolvierte eine kaufm
nnische Ausbildung und arbeitete zun
chst als Handlungsgehilfe in Frankfurt am Main und in K
1864 gr
ndete Otto gemeinsam mit dem Ingenieur Eugen Langen die "Gasmotorenfabrik Deutz" und entwickelte mit ihm auf der Grundlage des von Lenoir erfundenen Gasmotors die erste nach dem Viertaktverfahren arbeitende Gasverbrennungsmaschine.
Auf der Weltausstellung 1869 in Paris stellten sie ihren atmosph
rischen Gasmotor der
ffentlickeit vor und schafften den Durchbruch: Die Pr
fungskommission zeichnete sie mit der Goldmedaille aus, da ihr Motor nur ein Drittel des Kraftstoffes der bisherigen Maschinen verbrauchte.
1876 schuf Otto dann mit seinen Viertaktgasmotor mit verdichteter Ladung den Prototyp f
r den gesamten weiteren Verbrennungsmotorenbau. Die von ihm 1884 entwickelte elektrische Z
ndung erm
glichte die Verwendung fl
ssiger Kraftstoffe. Der Erfinder starb am 28. Januar 1891 in K
BOvid (43 vor Christus bis 18)
Der r
mische Dichter, der das harte Brot der Verbannung a
43 vor Christus in Sulmo geboren, avancierte Publius Ovidius Naso nach einer
ffentlichen Laufbahn neben Vergil und Horaz zum gefeierten Dichter der augusteischen
ra, wurde aber 8 nach Christus aus nicht genau kl
rbaren Gr
nden von Augustus nach Tomi ans Schwarze Meer verbannt, wo er trotz zahlreicher Gnadengesuche bis zu seinem Tod um 18 nach Christus ausharren mu
Ovids vielf
ltiges literarisches Werk, das ihn zum Meister des Verses macht, umfa
t zahlreiche Liebes- und Lehrgedichte, sein ber
hmtes mythologisches Epos der "Metamorphosen" und viele andere Werke, die von Ironie, Vernunft und Leichtigkeit spr
hen und Ausdruck seines witzig-originellen Wesens sind.
CJesse Owens (1913 bis 1980)
Der popul
rste Leichtathlet aller Zeiten.
Er pa
te nicht so recht in das Bild, das der "F
hrer" von einem Ausnahmeathleten hatte: James Cliveland Owens, geboren am 12. September 1913 in Danville, Alabama, schrieb bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin Sportgeschichte, als er im 100- und 200- Meterlauf, im Weitsprung und mit der 4 mal 100 Meter Staffel der USA viermal siegte.
Diese Erfolge waren keine "Eintagsfliegen", denn ein Jahr zuvor, am 25. Mai 1935, hatte der Farbige die internationale Sportszene in Staunen versetzt, als er innerhalb von 45 Minuten vier Weltrekorde aufstellte:
ber 100 Yards, im Weitsprung,
ber 220 Yards und
ber die 220- Yards-H
rdenstrecke. Elf Monate sp
ter lie
er dann mit 10,2 Sekunden eine Weltbestzeit
ber 100 Meter folgen, an deren Verbesserung sich ganze Sprintergenerationen 20 Jahre lang vergeblich versuchen sollten. Das Sportidol starb am 31. M
rz 1980 in Tucson, Arizona.
@Axel Gustavsson Graf Oxenstierna
(1583 bis 1645)
Der Kanzler Gustav Adolfs.
Axel Gustavsson Oxenstierna (Graf seit 1645), am 26. Juni 1583 in F
bei Uppsala geboren, entstammte einem alten schwedischen Adelsgeschlecht. Er studierte in Rostock, Wittenberg und Jena Thologie und Staatsrecht und wurde 1606 Mitglied des Reichsrats.
Als Gustav II. Adolf 1612, den Thron bestieg, machte er den noch nicht 30j
hrigen zum Reichskanzler. Der k
hle Planer Oxenstierna und der temperamentvolle K
nig erg
nzten einander hervorragend und f
hrten innenpolitisch tiefgreifende Reformen durch. Oxenstierna f
hrte 1613 die Friedensverhandlungen mit D
nemark, 1617 mit Ru
land zum Erfolg und konnte auch mit Polen 1629 einen Waffenstillstand vereinbaren, so da
Gustav Adolf ungehindert in den Drei
hrigen Krieg eingreifen konnte.
Er wurde Bevollm
chtigter des K
nigs in Deutschland und
bernahm nach dessen Tod 1632 die Leitung der schwedischen Politik. Bis 1644 f
hrte er die Vormundschaftsregierung f
nigin Christine und behielt auch danach sein Amt als Reichskanzler.
1645 zwang er Christian IV. von D
nemark zur Abtretung von Gotland und J
tland. Es gelang ihm, im Westf
lischen Frieden Vorpommern, Wismar, Bremen und Verden f
r Schweden zu gewinnen. W
hrend Chris
tines Regierungszeit f
hrte Oxenstierna bereits fr
her eingeleitete Reformen weiter, aber es kam zu Spannungen, und er verlor an Einflu
. Er starb am 7. September 1654 in Stockholm.
fELouis Jacques Mand
Daguerre
(1787 bis 1839)
Der Pionier der Photographie.
Daguerre, am 18. November 1787 in Cormeil-les-en-Parisis geboren, war zun
chst Dekorations- und Illusionsmaler, dessen Spezialit
t Dioramen waren, die durch wechselndes Licht den Eindruck von Bewegunghervorriefen.
Der britische Chemiker Davy hatte erstmals auf mit Silbersalz lichtempfindlich gemachtem Papier flache Gegenst
nde abgebildet, aber erst dem franz
sischen Erfinder Niepce war es gelungen, mit einem langwierigen Verfahren auch Dreidimensionales zu reproduzieren. Er benutzte dazu silberbeschichtete Kupferplatten, die er mit Joddampf entwickelte. Daguerre konnte die zeitaufwendige Belichtung einer solchen Platte auf einen kurzen Moment beschr
nken, als er 1835 erstmals Quecksilber statt Jod zur Entwicklung verwendete und einige Jahre sp
ter die Fixierung mit Natriumsulfat entdeckte. Die nach ihm "Daguerreotypien" benannten Bilder waren Positive, von denen kein Abzug m
glich war, und dienten meist als Hilfsmittel f
r gemalte Portraits und Landschaftsbilder.
Daguerre und Niepce bekamen 1839 vom franz
sischen Staat f
r ihre Erfindung eine lebenslange Rente zugesprochen. Als Daguerre am 10. Juli in Bry-sur-Marne starb, hatte er den Grundstein der modernen Photographie gelegt, die dann nach der Erfindung des Kopierf
higen Negativs durch Talbot im Jahre 1840 ihren Siegeszug antrat.
AEFriedrich Christoph Dahlmann
(1785 bis 1860)
Der f
hrende Kopf der "G
ttinger Sieben".
Dahlmann, am 13. Mai 1785 im damals schwedischen Wismar geboren, habilitierte sich in Kopenhagen und wurde 1812 als au
erordentlicher Professor f
r Geschichte an die Universit
t Kiel berufen. Seit 1815 Sekret
r der schleswig-holsteinischen St
ndevertretung, zog er sich wegen seines Kampfes f
rgerrechte die Ungnade des d
nischen K
nigs zu.
Deshalb ging er 1829 nach G
ttingen, wo er sich wissenschaftlichen Ruhm erwarb. Seine "Quellenkunde der deutschen Geschichte", erstmals 1830 erschienen, wurde in immer neuen Bearbeitungen zu einem Standardwerk. Als 1837 Ernst August II. von Hannover den Thron bestieg und die Verfassung au
er Kraft setzte, protestierte Dahlmann an der Spitze von sechs weiteren G
ttinger Proffessoren, unter ihnen die Br
der Grimm.
Sie gingen als die "G
ttinger Sieben" in die Geschichte ein. Des Landes verwiesen, mu
te Dahlmann sich im Exil in Jena und Leipzig durchschlagen, bis er 1842 nach Bonn berufen wurde. 1848 war er dann einer der F
hrer der kleindeutschen Partei in der Frankfurter Nationalversammlung. Der von ihm erarbeitete Verfassungsentwurf fand jedoch keine Zustimmung. Im Mai 1849 verlie
er entmutigt die Nationalversammlung und zog sich aus der Politik zur
Dahlmann starb am 5. Dezember 1860 in Bonn.
EGabriele D`Annunzio (1863 bis 1938)
Hauptvertreter der Neuromantik und Dekadenzdichtung Italiens.
Der Dichter und Politiker wurde am 12. M
rz 1863 in Pescara geboren und entstammte einer wohlhabenden Bauernfamilie. 1881-89 lebte er als Journalist in Rom, ging 1891 nach Neapel und lernte die italienische Schauspielerin Eleonora Duse kennen. Das leidenschaftliche Verh
ltnis mit ihr beeinflu
te sein Werk wesentlich.
Auch politisch engagiert, wurde er 1898-1900 Parlamentsabgeordneter der extremen Rechten und z
hlte bald zu den Freunden Mussolinis. Durch seinen luxori
sen Lebenswandel hochverschuldet, ging er 1908 ins Exil nach Frankreich. 1915 zur
ckgekehrt, rief er Italien zum Eintritt in den Krieg auf, wurde als Offizier der Luftwaffe verwundet und verhinderte als Anf
hrer einer Freischar 1919/20 die Internationalisierung der Hafenstadt Fiume.
Seither wird er als Nationalheld verehrt. D`Annunzio, der 1924 zum Principe di Montenevoso ernannt worden war, starb am 1. M
rz 1938 in Carnacco bei Gardone Riviera.
Seine Romane, Gedichte, Novellen und Dramen, gepr
gt durch Nietzsche, Schopenhauer, Dostojewski und Wagner, sind von hoher Sensibilit
t, ausgepr
gter Genu
higkeit, dekadenter
ttigung und
berfeinertem
sthetentum. Seine pathetische Lyrik "Laudi" (1903/04), sein tragisches Mysterienspiel "La figlia di Jorio" (1904) und sein Roman "Lust" (1899) beeinflu
ten die moderne Literatur Italiens.
bCDareios I., der Gro
e (522 bis 486 vor Christus)
Der persische Goliath gegen den griechischen David.
Dareios I., als Sohn des Hystaspes seit 522 vor Christus persischer Gro
nig, verteidigte erfolgreich seinen Thronanspruch gegen den aufst
ndischen Gautama, der sich f
r den von Kambyses ermordeten Kyrossohn Bardya ausgab, und bem
hte sich um eine straffe Zentralisierung, indem er das Land in 20 Satrapien einteilte, das Steuer- und W
hrungswesen reformierte sowie das Postwesen einf
hrte.
berzog er das Volk der Skythen mit Krieg, drang dabei bis
ber den Bosporus vor und annektierte Makedonien und Thrakien. Als Antwort auf den unterdr
ckten Ionischen Aufstand der kleinasiatischen Griechen (499-493) unternahm Dareios I. einen Feldzug gegen das freie Griechenland, erlitt aber bei Marathon eine eindeutige Niederlage (490) und starb vier Jahre sp
CJacques Louis David (1748 bis 1825)
Der Hauptmeister des franz
sischen Klassizismus.
Der am 30. August 1748 in Paris geborene Maler, ein Sch
ler von Joseph-Marie Vien, erhielt 1774 den Rom-Preis und ging gemeinsam mit seinem Lehrer f
r sechs Jahre in die Ewige Stadt. Das Studium antiker Plastiken brachte die Wendung von der Rokkoko-Malerei des Ancien r
gime zum Neoklassizismus, dem strenge Komposition und Plastizit
t der K
rper wichtiger waren als Farbgestaltung.
Ein exemplarisches Werk, auch in der antikhistorischen Thematik, ist "Der Schwur der Horatier" von 1784. Nach seiner R
ckkehr aus Rom trat David dem Jakobinerklub bei, wurde der "Hausmaler der Revolution" und dann Hofmaler Napoleons, den er in einer Reihe von Gem
lden verherrlichte.
Da David w
hrend der Revolution im Konvent f
r den Tod des K
nigs gestimmt hatte, mu
te er nach dem Sturz Napoleons 1814 ins Exil und ging nach Br
ssel, wo er bis zu seinem Tod am 29. Dezember 1825 t
tig war.
DSir Humphry Davy (1778 bis 1829)
Aufstieg vom Apothekerlehrling zum genialen Chemiker.
Davy wurde am 17. Dezember 1778 in Penzance, Cornwall, geboren. Als 17j
hriger ging er bei einem Apotheker und Wundarzt in die Lehre, wo er erste chemische Experimente machte und in seiner Freizeit jedes wissenschaftliche und philosophische Werk las, dessen er habhaft werden konnte.
Knapp 20j
hrig
bernahm er die Leitung eines Laboratoriums zur Erforschung von Gasen und entdeckte die Wirkung des Lachgases. Graf Rumford, der Gr
nder der Royal Institution, berief ihn schlie
lich 1801 als Professor f
r Chemie . Seine ungew
hnlichen Experimentalvorlesungen waren
erst beliebt.
Davy machte unz
hlige bahnbrechende Entdeckungen auf seinem Gebiet. So verwendete er als erster elektrischen Strom in seinen Experimenten und schuf die heute noch g
ltige Elektrolysetheorie. 1812 entdeckte er den Lichtbogen und die M
glichkeit der Z
ndung brennbarer Gase durch die Katalysatorwirkung des Platins. Er entwickelte au
erdem eine Sicherheitsgrubenlampe und chemische Grundlagen der sp
teren Photographie.
hepunkt seiner Karriere war die Wahl zum Pr
sidenten der Royal Society im Jahre 1820, ein Amt, das er bis 1827 innehatte. Er starb am 29. Mai 1829 in Genf.
RDCharles de Coster (1827 bis 1879)
Sein "Tyll Eulenspiegel" wurde zum belgischen Nationalepos.
Als Sohn eines belgischen Beamten am 20. August 1827 in M
nchen geboren, studierte de Coster Jura, war in den Jahren 1856-64 Mitherausgeber der Zeitschrift "Uylenspiegel" und unterrichtete 1870 als Deutschlehrer an der Milit
rschule in Br
ssel.1856-68 entstand sein Hauptwerk "Tyll Ulenspiegel und Lamme Goedzak. Legende von ihren heroischen, lustigen und ruhmreichen Abenteuern im Lande Flandern und andern Orts", ein Prosaepos, das in der Zeit des Freiheitskampfes der Niederl
nder spielt.
Es fand anfangs nur geringe Beachtung, wurde dann jedoch zum belgischen Nationalepos und begr
ndete die moderne franz
sischsprachige Literatur in Belgien. De Costers "Tyll Ulenspiegel" sowie seine "Fl
mischen Legenden" (1858), "Brabanter Erz
hlungen" (1861) und "Die Hochzeitsreise" (1870), geschrieben in einem derben Franz
sisch, schildern in kraftvoll sinnlichen Bildern das alte Flandern und lassen die Tradition der Volkserz
hlung wieder aufleben.
Er starb am 7. Mai 1879 in Ixelles (heute Br
ssel eingemeindet).
CAlcide de Gasperi (1881 bis 1954)
Einer der V
ter des Europagedankens.
Der italienische Staatsmann wurde am 3. April 1881 in Pieve Tesino bei Trient geboren. Nach einem Jurastudium arbeitete er zun
chst als Journalist. 1911-18 Abgeordneter im
sterreichischen Reichsrat, wurde er 1921 Abgeordneter, 1922 Fraktionsf
hrer und 1924 Generalsekret
r der Partito Populare Italiano. Nach dem Verbot wurde er 1927 verhaftet und zu einer Gef
ngnisstrafe von vier Jahren verurteilt.
nach 16monatiger Haft entlassen, war er einer der Mitbegr
nder der zun
chst noch illegalen Democrazia Cristiana. Er war Mitglied des Befreiungskomitees, 1944/45 Au
enminister. 1945-53 Ministerpr
sident. 1946 schlo
er das Abkommen
ber die Autonomie S
dtirols. 1947 erlangte er bei den Friedensverhandlungen von Paris die volle Souver
r Italien.
Der Vork
mpfer f
r die politische und wirtschaftliche Einigung Europas starb am 19. August 1954 in Sella di Valsugana.
Descartes (1596 bis 1650)
"Vater der neuzeitlichen Philosophie".
Der franz
sische Naturwissenschaftler und Philosoph, geboren am 31. M
rz 1596 in La Haye-Descartes, stammte aus einer adeligen Familie der Toraine und besuchte das Jesuitenkollegium von La Fl
che, wo er seine Vorliebe f
r Mathematik, verbunden mit Skepsis gegen alle anderen Wissenschaften, entwickelte.
Nach seinem Studium zog er - in milit
rischen Diensten Nassaus und Bayerns - bis 1629 durch ganz Europa. Dann lie
er sich in Holland nieder, um in Ruhe seinen Forschungen nachgehen zu k
nnen. Sein erstes Werk sollte den Titel "Die Welt" tragen und war fast vollendet, als er von der Verurteilung Galileis (1633) erfuhr, er vernichtete die Schrift, um einem
hnlichen Konflikt zu entgehen. K
nigin Christine von Schweden, die seine Werke kannte und mit ihm in Briefwechsel stand, holte ihn nach Schweden, wo er nach kurzem Aufenthalt am 11. Februar 1650 in Stockholm starb.
In den "Meditationen
ber die metaphysischen Grundlagen der Philosophie" hatte Descartes festgestellt, da
in allem Zweifel das zweifelnde Denken seiner eigenen Realit
t bewu
t sei. Mit dieser Einsicht glaubte er einen archimedischen Punkt gefunden zu haben, von dem aus er in der Lage war, "Wahrheit" zu erkennen : "Ich denke, also bin ich". Descartes` mathematische Leistung ist die Erfindung der analytischen und Koordinatengeometrie, die in engem Zusammenhang mit seinen Vorstellungen von Raum und Zeit stehen.
9DJean Jacques Dessalines (ca. 1758 bis 1806)
Vom rechtlosen Sklaven zum ersten Kaiser Afroamerikas.
Der um 1758 an der Goldk
ste Afrikas geborene ehemalige Sklave auf Hispaniola
bernahm nach der Gefangennahme von Toussaint ouverture (1799) durch das franz
sische Expeditionsheer die F
hrung der aufst
ndischen Neger auf Saint-Domingue, der zu dieser Zeit reichsten franz
sischen Kolonie.
Nachdem der Guverneur der Insel, Rochambeau, im November 1803 vor den Engl
ndern die Waffen strecken mu
te, nutzte General Dessalines den Konflikt der Europ
er und proklamierte am 1. Januar 1804 die unabh
ngige Republik Haiti, den ersten Staat in der Geschichte Amerikas, der ausschlie
lich von Afroamerikanern regiert wurde. Wenig sp
ter machte sich Dessalines, dem Vorbild Napoleons folgend, zum Kaiser.
Zwei Jahre sp
ter kam es zu einer Revolte gegen ihn, in deren Verlauf er am 17. Oktobre 1806 in Jacmel get
tet wurde. Kurz darauf erfolgte die Spaltung Haitis. Die haitianische Nationalhymne, die "Dessalinienne", erinnert noch heute an den F
hrer der einstmals unterdr
ckten Mehrheit.
BBartolomeu Diaz (ca. 1450 bis 1500)
Eroberte das Kap der Guten Hoffnung.
Der um 1450 geborene portugiesische Seefahrer wurde 1487 von K
nig Johann II. mit drei Schiffen ausgesandt, um den Seeweg nach Indien zu erkunden. Er gelangte bis zur S
ste Afrikas, wo ihn die Besatzung zur Umkehr zwang.
Der S
dspitze des Kontinents gab er dabei den Namen "Kap der St
rme", den Johann II. in "Kap der Guten Hoffnung" umwandelte. 1497 begleitete Diaz Vasco da Gama auf der ersten Indienfahrt, und drei Jahre sp
ter kommandierte er ein Schiff in der Flotte Cabrals, die Brasilien entdeckte.
Er ist bei der R
ckfahrt im Mai 1500 am Kap der Guten Hoffnung untergegangen.
iEDenis Diderot (1713 bis 1784)
"Ein urspr
ngliches und unnachahmliches Genie" (Goethe).
Diderot, einer der f
hrenden Vertreter der franz
sischen Aufkl
rung, wurde am 5. Oktober 1713 in Langres als Sohn eines Messerschmiedes geboren. Nachdem er 1732 seine Pr
fung am Coll
ge d`Harcourt in Paris abgelegt hatte, wurde er nicht wie vorgesehen Priester, sondern Schriftsteller.
1746
bernahm er mit d`Alembert die Herausgabe der franz
sischen "Encyclop
die", f
r deren 33 B
nde (erschienen 1751-72) er selbst mehrere tausend Artikel schrieb und den gr
ten Teil der Bildtafeln entwarf. Daneben verfa
te er philosophische Schriften wie "Pens
es philosophiques", "Der Traum d`Alemberts" und "Brief
ber die Blinden", der ihm wegen seiner materialistischen Gedanken eine Gef
ngnisstrafe einbrachte.
Diderot ein Meister der Erz
hlkunst in seinen Romanen "Jacques der Fatalist" (1773) und "Die Nonne" (1796), f
hrte das b
rgerliche Trauerspiel in Frankreich ein ("Der nat
rliche Sohn", 1757, und "Der Hausvater", 1758).
Seine Gedanken hier
ber formulierte er 1758 in der Abhandlung "Discours sur la po
sie". Der Roman "Rameaus Neffe" erschien in Deutschland erstmalig im Jahre 1805 in einer
bersetzung Goethes. Mit seinen Berichten
ber die Ausstellungen in den Salons hat Diderot die moderne Kunstkritik begr
ndet. Der Enzyklop
dist und bedeutende Romancier starb am 31. Juli 1784 in Paris.
gCAdolph Diesterweg (1790 bis 1866)
Einflu
reicher P
dagoge und F
rderer des Volksschulwesens.
In Siegen als Sohn eines Justizamtmannes am 29. Oktober 1790 geboren, unterrichtete Diesterweg nach einem Studium der Naturwissenschaften und anderer F
cher ab 1811 in Mannheim, Worms und Frankfurt am Main. Dort wurde er mit den Lehren Pestalozzis vertraut, gr
ndete 1820 das Lehrerseminar in Moers und leitete seit 1832 das Seminar in Berlin, bis er wegen seiner liberalen Gesinnung 1850 zwangspensioniert wurde.
Diesterweg hat durch seine Schriften ("Wegweiser zur Bildung f
r deutsche Lehrer", 1836), die volkst
mliche, praxisbezogene Lehrt
tigkeit und sein politisches Engagement Geist und Ethos des Lehrerstandes, besonders der Volksschulen, gepr
gt. Sein Kampf galt aller politischen, theologischen und p
dagogischen R
ndigkeit.
Er starb am 7. Juli 1866 in Berlin
DWilhelm Dilthey (1833 bis 1911)
Gab den Geisteswissenschaften eine erkenntnistheorethische Grundlage.
Der am 19. November 1833 in Wiesbaden geborene Sohn eines calvinistischen Pfarrers studierte Theologie, Philosophie und Geschichte in Heidelberg und Berlin. Nach kurzer Gymnasiallehrerzeit wurde er Professor in Basel und lehrte dann in Kiel, Breslau und Berlin.
Hauptanliegen des Philosophen und Kulturhistorikers war "eine echte Erfahrungswissenschaft der geistigen Erscheinungen". Die Eigenst
ndigkeit der Wissenschaften vom handelnden Menschen beruht f
r ihn auf der M
glichkeit des vernunft
bergreifenden "Verstehens", in das, anders als bei den kausal verfahrenden Naturwissenschaftlern, Gef
hle, Willen und Vorstellung einflie
Im sp
tphilosophischen Sp
twerk betonte Dilthey den Zusammenhang des "Lebens", in dem "Selbst" und "Welt"
ber "Erlebnisse" erfahrbar werden. Dilthey schrieb auch bahnbrechende biographische Studien, unter anderem
ber Schleiermacher und Hegel.
Er starb am 1. Oktober 1911 in Seis bei Bozen.
@Otto Dix (1891 bis 1969)
Malerei als Gesellschaftskritik.
Der Maler und Graphiker Otto Dix wurde am 2. Dezember 1891 in Gera geboren. Nach einer Lehre bei einem Dekorationsmaler studierte er an der Kunstgewerbeschule und der Akademie in Dresden. Bis 1925 war er in D
sseldorf, anschlie
end in Berlin und ab 1927 als Professor an der Dresdener Akademie t
tig. Aus dieser Position wurde er 1933 S
als "entarteter K
nstler" entlassen.
Dix war einer der k
nstlerischen Protagonisten der Nachkriegsjahre und der Weimarer Republik. Seine Fronterlebnisse verarbeitendes Bild "Sch
tzengraben" war sch
rfste Anklage gegen den Krieg. Mit schonungslosem Realismus legte Dix H
liches und Gemeines blo
("Der Streichholzh
ndler", "Prager Stra
e", "Venus des kapitalistischen Zeitalters", "Gro
stadt"). Zu seinen Themen z
hlten Kriminalit
t, Prostitution, Hunger und immer wieder Kritik an denen, die oben schwimmen.
Seit 1936 lebte er in Hemmenhofen am Bodensee. Er starb am 25. Juli 1969 in Singen.
CGustave Dor
(1832 bis 1883)
Illustrator der Weltliteratur.
Der franz
sische Maler und Graphiker wurde am 6. Januar 1832 in Stra
burg geboren, arbeitete ab 1848 f
r das "Journal pour rire" und ver
ffentlichte 1850 seine ersten lithographischen Bilderb
gen aus dem Pariser Leben. Nachdem er sich mit seinen Holzstichen zu Rabelais` "Gargantua und Pantagruel" (1851) und Balzacs "Tolldreiste Geschichten" (1855) einen Namen gemacht hatte, illustrierte er rund 90 Werke der Weltliteratur, unter anderem Dantes "H
lle" (1861), B
rgers "M
nchhausen", Perraults "M
rchen" (beide 1862), Cervantes` "Don Quichote" (1863), die Bibel (1865) und La Fontaines "Fabeln" (1866).
war ein Buchillustrator von unersch
pflicher Phantasie und Erz
hlfreude, ein Meister der Bilderfindung und effektvoller Helldunkelwirkungen. Weniger Anerkennung fand er mit seinen Gem
lden, die historische und religi
se Sujets ins Phantastische steigern.
Er starb am 23. Januar 1883 in Paris
kFClaudius Dornier (1884 bis 1969)
Ein erfolgreicher Flugzeugkonstrukteur und -fabrikant.
Der diplomierte Maschinenbauer, am 14. Mai 1884 in Kempten geboren, erhielt 1910 eine Anstellung als Statiker in der Luftschiffbaufirma Graf Zeppelins bei Friedrichshafen, wo er sich ganz auf den Einsatz von Leichtmetallen im Flugzeugbau spezialisierte.
Noch vor dem I. Weltkrieg gr
ndete er mit der Dornier Metallbau GmbH sein eigenes Unternehmen. Die Konstruktion des ersten Gesamtmetallflugzeugs gelang dem Techniker bereits 1914. Als der Flugzeugbau in Deutschland durch den Versailler Vertrag verboten wurde, verlegte Dornier die Produktion ins Ausland.
hmt wurde das 1922 entwickelte zweimotorige Flugboot "Dornier-Wal", mit dem zahlreiche Erst
berquerungen von Ozeanen sowie der Nordpolflug Amundsens 1925 gl
ckten. In dem zw
lfmotorigen Riesenflugboot Do-X von 1928 gelang die
berquerung das S
dantlantiks in Rekordzeit.
Aufgrund ihrer Zuverl
ssigkeit wurden Dornier-Flugzeuge schon in den 30er Jahren von der Lufthansa f
r Trans-Atlantikfl
ge eingesetzt. Im NS-Regime als Wehrwirtschaftsf
hrer t
tig, entwickelte Dornier 1937 die Do-17, welche bald "der fliegende Bleistift" genannt wurde.
Dieses Modell und seine Variante Do-217 und Do-215 dienten im II. Weltkrieg als Aufkl
rungs- und Kampfflugzeuge. Nach 1945
bersiedelte Dornier mit seinem Unternehmen wegen der Produktionsbeschr
nkungen in Deutschland nach Spanien. Mit den Kurzstartflugzeugen Do-27 und Do-28 sowie den Senkrechtstartern Do-29 und Do-31 konnte das Unternehmen recht bald an seine fr
heren Erfolge ankn
pfen.
Dornier starb am 5. Dezember 1969 in Zug in der Schweiz.
EJohn Foster Dulles (1888 bis 1959)
Gesch
hrer des Kalten Krieges.
Selten hatte ein amerikanischer Au
enminister soviel freie Hand wie er: Pr
sident Eisenhower
berlie
John Foster Dulles, den er 1953 zum Chef des State Departments berufen hatte, weitgehend die Gestaltung der ausw
rtigen Politik. Der republikanische Jurist, geboren am 25. Februar 1888 in Washington, machte jung Karriere als Anwalt, aber auch als Politiker.
Schon 1918/19 geh
rte er bei den Pariser Friedensverhandlungen zu den engsten Beratern von Pr
sident Wilson und setzte sich (vergeblich) f
volle Bedingungen ein. Auch nach Ende des II. Weltkrieges spielte er eine bedeutende Rolle als Delegierter bei den Vereinten Nationen(1945-50) und bei der Friedensregelung mit Japan.
Als Au
enminister galt seine Hauptsorge der Eind
mmung des Kommunismus, den er mit der Doktrin der "massiven Vergeltung" mittels atomarer Waffensysteme abzuschrecken und mit einem immer dichter westlichen Paktsystem zu begegnen suchte. Machtpolitik bew
hrte sich als Instrument des Krisenmanagements (unter anderem Korea 1953, Suez 1956, Berlin 1959), zementierte aber die Teilung der Welt in zwei feindliche Bl
Als Dulles am 24. Mai 1959 in der US-Hauptstadt starb, hatte sich sein Konfrontationskonzept
berlebt.
YDIsadora Duncan (1878 bis 1927)
mpferin der modernen freien Tanzkunst.
Die T
nzerin, am 27. Mai 1878 in San Francisco geboren, erregte 1899 in London Aufsehen, als sie dort einen v
llig neuen Tanzstil vorf
hrte, der von den starren Regeln und der Kost
mierung des klassischen Balletts vollkommen abwich, vielmehr nat
rliche harmonische Bewegung im klassisch-griechischen Sinne zeigte. Statt kurzem R
ckchen, Korsett und wei
en Str
mpfen trug sie flie
ende Gew
nder und tanzte nicht in Spitzenschuhen, sondern barfu
Tanz war f
r sie k
rperlich-seelische Einf
hlung in die Musik. In einer von ihr gegr
ndeten Internatsschule bildete sie Kinder kostenlos in ihrem Sinne aus. Eine Ber
hmtheit war Isadora Duncan auch wegen ihres an Skandalen reichen Privatlebens,
ber das sie in ihren Memoiren ausgiebig berichtete. Ihr unersch
tterliches Selbstvertrauen wurde erst gebrochen, als ihre beiden Kinder bei einem Autounfall verungl
ckten.
Auch sie selbst wurde am 14. September 1927 in Nizza bei einer Autofahrt get
tet: Ihr flatternder Seidenschal verfing sich im Rad eines anderen Wagens und erdrosselte sie.
sBJohn Boyd Dunlop (1840 bis 1921)
Erfinder der pneumatischen Gummibereifung.
Der am 5. Februar 1840 im schottischen Dreghorn geborene Tierarzt entwickelte 1887 den ersten benutzbaren Reifen aus Gummi und gr
ndete 1889 die Dunlop Rubber Company Ltd. in London. Zu den zahlreichen Sitzen im In- und Ausland, die in der Folgezeit entstanden, geh
rte auch die Dunlop Gummi Company in Hanau am Main.
Dunlop trat das Patent f
r den pneumatischen Reifen recht bald an seinen Firmenteilhaber Harvey du Gros ab. Er starb am 23. Oktober 1921 in Dublin, ohne jemals pers
nlich einen gro
en Gewinn aus seiner Erfindung gezogen zu haben.
hBJohannes Duns Scotus (1265 bis 1308)
Man nannte den scharfsinnigen Denker "doctor subtilis".
Der um 1265/66 in Schottland geborene Franziskaner lehrte Theologie und Philosphie in Oford, Paris und K
ln. Er suchte die mittelalterliche Philosophie aus ihrer Rolle als "Magd der Theologie" zu befreien und vertrat im Gegensatz zu Thomas von Aquin die These vom Primat des Willens gegen
ber der Vernunft (Voluntarismus). Der Wille sei dem Denken
bergeordnet, sei frei und stehe dem durch Vernunft zur Verf
gung gestellten Material unabh
ngig gegen
ber. Der Begr
nder des "Scotismus" starb am 8. November 1308 in K
DGeorg Wilhelm Pabst (1885 bis 1967)
Der Sch
pfer des fr
hen realistischen deutschen Films.
Pabst, am 27. August 1885 im b
hmischen Raudnitz geboren, war zun
chst Schauspieler und Regieassistent bei Carl Froelich und drehte 1923 seinen ersten Film ("Der Schatz"). Zwei Jahre sp
ter hatte er einen Welterfolg mit "Die freudlose Gasse". Dieser Film mit Greta Garbo und Asta Nielsen schockierte das Publikum durch die schonungslos offene Darstellung menschlicher Erniedrigung. Sozialkritischer Realismus kennzeichnete auch die folgenden Filme: "Die B
chse der Pandora", 1928 und "Tagebuch einer Verlorenen", 1929.
Pabst schlo
sich der progressiven Linken an, wurde 1930 Pr
sident der Filmarbeiter-Organisation Dacho und gr
ndete zusammen mit Erwin Piscator und Heinrich Mann den Volksverbund f
r Filmkunst. Sein Antikriegsfilm "Westfront 1918" (1930) machte ihn dann zur Zielscheibe nationalsozialistischer Hetze. Nach der Macht
bernahme ging er nach Frankreich, dann in die USA, kehrte aber 1939 nach
sterreich zur
ck, wo er bis Kriegsende drei Filme realisierte.
In der Nachkriegszeit drehte Pabst vor allem Filme, die sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzten (u.a. "Der Proze
", 1948; der letzte Akt", 1955). Er starb am 29. Mai 1967 in Wien.
ZCNicol
Paganini (1782 bis 1798)
Ging als "Teufelsgeiger" in die Weltgeschichte ein.
Paganini wurde am 27. Oktober 1782 in Genua als Sohn eines Hafenarbeiters geboren. Von seinem Vater zum Violinspiel gezwungen, floh er 1798 aus seinem Elternhaus, bildete sich autodidaktisch weiter und nahm 1805 eine Stelle als Kapellmeister in Lucca an.
Ab 1808 st
ndig auf Konzertreisen, feierte er als hochbezahlter Vortragsk
nstler Triumphe in ganz Europa. Die meisterhafte Beherrschung seines Instrumentes lie
ihn zum gr
ten Geiger aller Zeiten werden, dessen eigene Kompositionen, f
nf Violinkonzerte und 24 Solocapricen, von h
chstem Schwierigkeitsgrad sind und ein Mu
r jeden Violinvirtuosen darstellen.
Schuhmann, Brahms und Liszt schrieben Variationen
ber einige seiner Themen. Paganini, der als habgierig und geizig galt, starb am 27. Mai 1840 in Nizza.
%DGiovanni Pierluigi da Palestrina
(ca. 1525 bis 1594)
Erneuerer der Kirchenmusik.
Der italienische Komponist wurde vermutlich um 1525 in Palestrina geboren. Nachdem er Chorknabe in Rom gewesen war, kehrte er als Organist in seinen Heimatort zur
ck, von wo ihn Papst Julius III. 1551 nach Rom mitnahm. Dort war er kurze Zeit S
nger der Capella Sixtina und anschlie
end Kapellmeister an verschiedenen r
mischen Kirchen, zuletzt.seit 1571 in Sankt Peter. Dort fand er nach seinem Tod am 2. Februar 1594 seine letzte Ruhest
Palestrina gilt als Meister des kirchlichen A-cappella-Gesangs. Sein Stil ist gekennzeichnet durch eine klare, nicht verwickelte Vielstimmigkeit, die vor allem in seiner wohl bekanntesten Messe, der "Missa Papae Marcelli", besonders dem Verst
ndnis der gesungenen Worte Rechnung tr
Dehalb gilt Palestrina auch als "Retter" des kirchlichen polyphonen A-cappella-Gesangs, weil er so den Beschl
ssen des Tridentinischen Konzils besonders gerecht zu werden schien, die forderten, da
jedes gesungene Wort voll verst
ndlich sein M
"EAndrea Palladio (1508 bis 1580)
Der ma
gebende Lehrmeister des europ
ischen Klassizismus.
Palladio wurde am 30. November 1508 in Padua als Sohn eines M
llers geboren. Noch w
hrend seiner Ausbildung als Steinmetz
bersiedelte er 1524 nach Vicenca. Hier traf er den Dichter Gian Giorgo Trissino, der f
r ihn zum entscheidenden M
zen wurde. Von ihm erhielt Palladio, der eigentlich Andrea di Pietro hie
, seinen von der G
ttin Pallas Athene abgeleiteten Namen.
Trissino erm
glichte dem K
nstler auf mehreren Romreisen das Studium antiker Architektur. Die intensive Auseinandersetzung mit der Antike und die exakten Kenntnisse ihrer Bauregeln wurden wichtigste Grundlage f
r Palladios Baukunst. 1554 publizierte er seine Aufnahmen r
mischer Bauten in dem Werk "Antichit
di Roma". Bedeutender jedoch sind die von ihm selbst illustrierten "Quattro libri dell`architetura" von 1570, in denen Palladio eigene Entw
rfe mit Abbildungen antiker Architektur verband.
Nach 1540 begann Palladios Baut
tigkeit in Vicenca und Venedig. Sein Werk umfa
t Palazzi, Villen und Sakralbauten. Seine Sch
pfungen vereinen strenge W
rde mit klassischer Klarheit und Harmonie. Palladio starb am 19. August 1580 in Vicenca. Der auf ihn zur
ckgehende Stil, der Palladianismus, verbreitete sich besonders in England, Frankreich und Holland.
CJeorjios Papandreu (1888 bis 1968)
Er mi
fiel den griechischen Diktatoren.
Der griechische Politiker, am 13. Februar 1888 in Kalensi bei Patras geboren, war 1923-25 Parlamentsabgeordneter und 1930-32 Wirtschafts- wie Erziehungsminister, dann Arbeitsminister (1933), 1935 gr
ndete der studierte Jurist die Demokratisch-Soziale Partei, wurde aber von General Metaxas vertrieben und in Italien 1942 verhaftet.
Er floh 1944 aus dem Gef
ngnis und setzte sich an die Spitze einer in Kairo residierenden Exilregierung. Seit der Ankunft in Athen Ende 1944 bekleidete Papandreu bis 1964 diverse Ministerposten.
Als Ministerpr
sident der von ihm 1961 neugegr
ndeten Zentrumsunion (1963-65) mu
te er wegen Differenzen mit K
nig Konstantin
ber die zivile Kontrolle der Armee zur
cktreten. 1965-67 wurde er mit seinem Sohn Andreas im "Aspida-Proze
" angeklagt. Nach einem Milit
rputsch im April 1967 wurde er verhaftet. Seine Beerdigung - er starb am 1. November 1968 in Athen - wurde zu einer Demonstration gegen das Regime.
DFranz von Papen (1879 bis 1969)
Hitlers "Steigb
gelhalter".
Der westf
lische Adlige, am 29. Oktober 1879 in Werl zur Welt gekommen, diente als Milit
rattach
in Mexiko und den USA (1913-15) und Ende des I. Weltkriegs als Stabschef der t
rkischen Armee in Pal
stina. Am
ersten rechten Rand seiner Partei angesiedelt, sa
Papen f
r das Zentrum im preu
ischen Landtag (1920-28; 1930-32) und folgte nach dem Sturz Br
nings als Vertrauter des Reichspr
sidenten Hindenburg im Amt des Reichskanzlers.
Ihm ist der verfassungswidrige Sturz der preu
ischen Regierung ("Preu
en-Schlag" am 20.7.1932) und die Ausschaltung des Reichstags durch die ber
hmt-ber
chtigte Notverordnungspolitik (Artikel 48 Weimarer Verfassung) zu verdanken. Papen bahnte Hitlers Kanzlerschaft 1933 durch Vermittlung eines Gespr
chs mit dem Bankier Schr
der an und machte ihn durch seine Vizekanzlerschaft noch salonf
higer.
Trotz NS-Kritik in seiner "Marburger Rede" 1934 stellte er sich als Botschafter in Wien und Ankara zur Verf
gung. Im N
rnberger Proze
freigesprochen, von einer Spruchkammer 1949 aber zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt, mu
te Papen schlie
lich dennoch keine Haft verb
en. Er starb am 2. Mai 1969 im badischen Obersasbach.
DGottfried Heinrich Graf zu Pappenheim
(1594 bis 1632)
Man kannte Pappenheimers K
rassiere als ritterliche und k
hne Gestalten.
Der kaiserliche Reitergeneral des Drei
hrigen Krieges wurde am 29. Mai 1594 in Treuchtlingen geboren. Aus schw
bisch-fr
nkischem Adelsgeschlecht stammend, galt der Recke als wilder Draufg
nger, der zuschlug, wo es ihm geboten schien. Nach
bertritt in die katholische Kirche und Einsatz im milit
rischen Bereich der (katholischen) Liga wurde 1623 dem zum Ritter geschlagenen Mann ein Regiment zugeteilt, dessen 8.000 Mann als "Pappenheimer" sprichw
rtliche Bekanntschaft erlangten.
1623-25 k
mpfte Pappenheim unter Feria in der Lombardei, schlug 1626 die ober
sterreichische Bauernrevolte nieder und unterst
tzte Johann Graf von Tilly bei dessen Sieg
ber die D
nen. Zum Feldmarschall ernannt, half er 1631 bei der Erst
rmung Magdeburgs. Zum Verh
ngnis wurde ihm die Schlacht bei L
tzen gegen die Schweden am 16. November 1632 nach der Eroberung Leipzigs: Die Unterst
tzung Wallensteins brachte ihm den Tod.
DPark Chung Hee (1917 bis 1979)
Vom Kleinbauernsohn zum Staatspr
sidenten.
Park Chung Hee, geboren am 30. September 1917 in Sonsan-gun in Korea, war 1937-40 als Lehrer in seiner Heimatprovinz t
tig, besuchte danach die Milit
rakademie Mandschuko und zwei Jahre sp
ter die Kaiserliche Milit
rakademie in Tokio. Da Korea seit 1910 unter japanischer Herrschaft stand, k
mpfte Park Chung Hee 1944/45 in der japanischen Armee.
Nach der Befreiung Koreas 1945 machte er in der koreanischen Armee Karriere und brachte es bis zum Generalmajor. Als stellvertretender kommandierender General leitete er den Milit
rputsch vom 16. Mai 1961. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee gewann Park Chung Hee im Oktober 1963 die Pr
sidentschaftswahlen und wurde 1967 wiedergew
hlt. Um ein drittes Mal Staatspr
sident werden zu k
nnen, mu
te die Verfassung ge
ndert werden.
In den Folgejahren stie
Park Chung Hee auf immer erbitterteren Widerstand, der sich in Studentenunruhen und gegen Ende der 70er Jahre in Massendemonstrationen
erte. Als der Pr
sident mit der Ausrufung des Kriegsrechts reagierte, wurde er von seinem Geheimdienstchef Kim Jae Kyu auf einer Party am 26. Oktober 1979 in Seoul erschossen.
@Pier Paolo Pasolini (1922 bis 1975)
Ein schonungsloser Provokateur.
Pasolini wurde am 5. M
rz 1922 in Bologna als Sohn eines faschistischen Offiziers geboren und kam w
hrend des Krieges erstmals mit dem Marxismus in Ber
hrung, der die ideologische Basis seiner kreativen Arbeit werden sollte. 1943-49 Lehrer, dann freier Schriftsteller, begann er in den 50er Jahren f
r den Film zu arbeiten, zun
chst als Drehbuchautor, unter anderem f
r Federico Fellini und Bernardo Bertulucci.
Seine erste Regiearbeit, "Accatone - wer nie sein Brot mit Tr
nen a
" (19
61), war wie der sehr erfolgreiche zweite Film "Mamma Roma" (1962) noch stark vom Neorealismus beeinflu
t. 1964 drehte der Atheist Pasolini mit Laiendarstellern, darunter seiner Mutter als Maria, "Das erste Evangelium - Matth
us", in dem er das Leben Jesu vor allem in seiner sozialen Bedeutung n
chtern und sachlich darstellte. Auf "Kleine V
gel - gro
gel" (1966) folgten "Edipo Re - Bett der Gewalt" (1967), "Teorema - Geometrie der Liebe" (1968), "Der Schweinestall" (1969) und "Medea" (1969) mit Maria Callas in der Hauptrolle.
"Decamerone" leitete 1971 eine Trilogie von Verfilmungen erotischer Klassiker ein ("Canterbury Tales", 1972; "Erotische Geschichten aus 1001 Nacht", 1974). Den Vorwurf der Kritik, diese Filme trotz erkennbarer sozialkritischer Ans
tze auf den Kassenerfolg hin produziert zu haben, beantwortete Pasolini 1975 mit seinem radikalsten und provozierendsten Film, "120 Tage von Sodom", in dem er durch schonungslose und bis ins letzte Detail konsequente Darstellung sadistischer Gewalt und sexueller Exzesse mit faschistischen Ideologien abrechnete.
Dieser Film fiel in den meisten L
ndern der Zensur zum Opfer. Kurz nach der Premiere wurde Pasolini am 1. November 1975 in Ostia ermordet.
EBlaise Pascal (1623 bis 1662)
Er verband religionsphilosophisches Genie mit mathematischem K
nnen.
Der franz
sische Religionsphilosoph, Mathematiker und Physiker wurde am 19. Juni 1623 in Clermont-Ferrand als Sohn eines Steuerfachmanns geboren. Bereits mit 16 Jahren verfa
te er eine Abhandlung
ber Kegelschnitte und fand dabei den bekannten Satz vom Pascalschen Sechseck. Um seinem Vater bei Steuerberechnungen zu helfen, konstruierte er die erste Rechenmaschine, nach deren Prinzip alle weiteren gebaut wurden, und entwickelte die Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Bei dem Versuch, ein Vakuum nachzuweisen, was nach Aristoteles bis dahin f
r unm
glich galt, erfand er das Barometer zur Luftdruckmessung. In der Physik schuf er die Grundlagen f
r die Hydrostatik. Nach einem Bekehrungserlebnis im Jahre 1654 gab Pascal jedoch die Naturwissenschaften und alle weltlichen Dinge auf, um sich religi
sen Fragen zu widmen. Er folgt hier der "Logik des Herzens". Als Anh
nger der Lehre der Jansenisten spricht er in seinen Schriften von einer unendlichen Ferne zwischen Gott und den Menschen und von der Unbeeinflu
barkeit der g
ttlichen Gnade.
In den letzten Jahren seines Lebens zog sich Pascal, bereits schwer krank in das Kloster Port Royal zur
ck, wo er am 19. August 1662 im Alter von 39 Jahren starb.
DParmeggianino (1503 bis 1540)
Hauptmeister des Manierismus.
Geboren wurde Francesco Mazzola, wie er eigentlich hie
, am 11. Januar 1503 in Parma. In seinen ersten Jahren als Maler war er stark von Correggio beeinflu
t, dessen mythologische und religi
se Darstellungen von sinnlicher heiterer Sch
nheit sind. Im Jahr 1524 zog Parmeggianio nach Rom und nahm einige seiner Bilder mit, um den Papst von seinem K
nnen zu
berzeugen.
Darunter befand sich sein ber
hmtes Selbstportrait, das ihn in einem konvexen Spiegel vor einer konvexen T
felung zeigt. Durch den "Sacco di Roma", die Pl
nderung Roms 1527 durch deutsche Landsknechte, in seiner Arbeit gest
rt, ging er nach Bologna. Dort malte er eines seiner Meisterwerke, "Die Madonna mit der heiligen Margarete und anderen Heiligen". 1531 ging er zur
ck nach Parma. Er entwickelte als erster wesentliche stilistische Prinzipien des neuen Manierismus und hinterfragte die Regeln der Hochrenaissance.
Der Neuerer der italienischen Malerei starb am 28. August 1540 in Cremona.
EBoris Pasternak (1890 bis 1960)
Er mu
te den Literatur-Nobelpreis ablehnen.
Der Vater Maler, die Mutter Pianistin, wurde Pasternak am 10. Februar 1890 in Moskau in eine
erst russische Familie hineingeboren. Nach dem Studium von Musik und Philosophie in Moskau erschien 1914 sein erster Gedichtband ("Zwilling in Wolken").
Schon vorher schlo
er sich auf Dauer den Futuristen an (Gruppe "Centrifuga" ab 1913). Der Erfolg mit dem Band "Meine Schwester -das Leben" (1922) wurde durch Kritik an seinem mangelnden Bekenntnis zum sozialistischen Realismus getr
bt. Nach weiteren Gedichten und Romanen war Pasternak von 1932-43 auf die T
tigkeit als
bersetzer beschr
nkt. (unter anderem Goethe, Shakespeare, Verlaine, Rilke). Der Welterfolg mit dem Roman "Doktor Schiwago" (1948-56 entstanden, 1957 gedruckt) und der Nobelpreis (1958) halfen nichts:
Auf Druck von Staat, Partei und Schriftstellerverband lehnte Pasternak den Preis ab, 1958 wurde der fr
here Vorsitzende (1934) aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Er starb am 30. Mai 1960 in Peredelkino bei Moskau. Pasternak stellte durch ihre Umgebung profilierte Helden dar. Bevorzugte Themen sind Liebe, Natur und k
nstlerische Kreativit
t. Das sch
pferische Spiel mit der Sprache kennzeichnet Pasternaks Lyrik wie seine Prosa.
ELouis Pasteur (1822 bis 1895)
ndete die Mikrobiologie.
Der franz
sische Chemiker, Biologe, Mediziner und Bakteriologe wurde am 27. Dezember 1822 in D
le geboren. Nach seinem Studium Professor in Dijon, Stra
burg und Lille, arbeitete er ab 1857 in Paris. Hier untersuchte er die optische Aktivit
t der Traubens
ure und entdeckte 1860 die optische Isometrie des Kohlenstoffatoms.
Pasteur, der den Kampf gegen Krankheit und Tod zu seiner Lebensaufgabe machte, zeigte zum erstenmal, da
Mikroorganismen bei F
ulnis und G
rung mitwirken. Aus dieser Beobachtung ergab sich auch die Idee, Lebensmittel zu erhitzen, um die nicht hitzebest
ndigen Bakterien abzut
ten und sie damit keimfrei zu machen. Dieses Verfahren nannte man sp
ter "Pasteurisieren".
In der
berzeugung, da
viele Krankheiten durch Bakterien hervorgerufen werden, entwickelte er die Immunisierung mit abgeschw
chten Krankheitskeimen wieder und fand so die Schutzimpfungen gegen H
hnercholera, Milzbrand und vor allem gegen die Tollwut. Der Wissenschaftler schuf damit die Lehre der Mikrobiologie und so die Grundlage f
r Asepsis und Antisepsis in der Chirurgie, zu dessen Erforschung er 1888 das Pasteur-Institut in Paris gr
ndete.
Der geniale Forscher starb am 28. September 1895 in Villeneuve bei Paris an den Folgen eines Schlaganfalles.
BCPaul II. (1418 bis 1471)
nder des Heiligen Jahres.
Der 1418 in Venedig geborene Pietro Barbo sollte eigentlich Kaufmann werden, doch sein Onkel, Papst Eugen IV., bestimmte f
r ihn die kirchliche Laufbahn. 1435 wurde er Bischof von Cervia und 1440 Kardinal. Schon damals wendete er viel Geld f
r Kunstsammlungen auf.
1464 ging re aus dem Konklave als Nachfolger Pius II. hervor. W
hrend seines Pontifikatesmachte er sich wenig Freunde. So weigerte er sich, den Kardin
len, die ihren Einflu
in der Kirche st
rken wollten, nachzugeben. Bei den Humanisten war er schlecht angesehen, weil er gegen die r
mische Akademie von Pomponius Laetus vorging.
Vergeblich bem
hte er sich um ein christliches B
ndnis gegen die T
rken. 1470 bestimmte er, da
das Heilige Jahr alle 25 Jahre begangen wird. Paul II. starb am 26. Juli 1471 in Rom
CPaul III. (1468 bis 1549)
Das Papsttum zwischen Nepotismus und Reformation.
Alessandro Farnese, am 2. Februar 1468 in Canino oder Rom geboren, entstammte einem Adelsgeschlecht aus Latium, wurde 1493 durch Alexander VI. zum Kardinal erhoben und bestieg 1534 den Stuhl Petri. Sein Pontifikat stand wie das seiner Medici-Vorg
nger im Zeichen des Nepotismus.
Doch war Paul III. nicht nur darum bem
ht, seine Familie mit F
rstent
mern auszustatten, sondern f
rderte zunehmend auch die Reform der Kirche, indem er reformfreudige M
nner zu Kardin
len ernannte und 1540 den Jesuitenorden des Ignatius von Loyola best
tigte.
1536 berief er eine Kommission zur Erneuerung der Kirche ein, und 1545 er
ffnete er das Trienter Konzil, welches die Abgrenzung der katholischen Kirche von der Reformation festschrieb. Paul III. war auch ein bedeutender M
zen, der K
nstler wie Michelangelo und Tizian heranzog.
Er starb am 10. November 1549 in Rom.
BPaul IV. (1476 bis 1559)
pstlicher Nepotismus auf dem H
hepunkt.Mit Giampietro Caraffa, am 28. Juni 1476 in Capriglio bei Neapel geboren, trat 1555 ein f
hrender Vertreter der kirchlichen Reform die Nachfolge Petri an. Sein unduldsamer und heftiger Charakter zeigte sich nicht nur im Einsatz f
r die r
mische Inquisition, sondern auch in den Zerw
rfnissen mit Kaiser Ferdinand I. und K
nig Philipp II. von Spanien.
Dieser zwang den Papst durch die Besetzung des Kirchenstaates zur Neutralit
t im Konflikt mit Frankreich. Trotz der von ihm selbst erlassenen Verbote der Verwandtenbeg
nstigung lie
es Paul IV. zu, da
die p
pstliche Politik von seinen Neffen bestimmt wurde.
Er starb am 18. August 1559 in Rom.
<CPaul V. (1552 bis 1621)
Der Papst, unter dem Galileo Galilei verurteilt wurde.
Camillo Borghese, am 1. September 1552 in Rom geboren, trat in den Dienst der Kurie, wurde 1596 Kardinal und bestieg 1605 den Papstthron. In der europ
ischen Politik wie in innerkirchlichen Auseinandersetzungen war Paul V. auf Ausgleich bedacht.
So verbot er im "Gnadenstreit" zwischen Jesuiten und Dominikanern die Gegenseitige Verketzerung. Mit der Republik Venedig, die den p
pstlichen Einflu
ckzudr
ngen suchte, geriet er allerdings in einen heftigen Konflikt. Er erwarb sich Verdienste um die Mission in Indien und China und f
rderte Wissenschaft und K
nste.
Genauso engagiert setzte sich Paul V., der am 28. Juni 1621 in Rom starb, f
r die Belange seiner Familie ein und legte somit den Grundstein f
r den Aufstieg des Hauses Borghese.
yDPaul VI. (1897 bis 1978)
Die neue Begegnung der Kirche mit Welt und Glauben.Giovanni Battista Montini, am 26. September 1897 in Concesio bei Brescia geboren, studierte an der vatikanischen Diplomatenschule, war im p
pstlichen Staatssekretariat t
tig und lehrte Geschichte der p
pstlichen Diplomatie.
1954 wurde er Erzbischof von Mailand, 1958 Kardinal und 1963 vom Konklave zum Nachfolger Johannes XXIII. gew
hlt. Das Pontifikat Pauls VI. war gepr
gt von der Fortf
hrung und Beendigung des 2. Vatikanischen Konzils (1965) sowie von Reisen nach Pal
stina und Kolumbien, zur UNO nach New York, nach Indien und Genf.
berall rief der Papst zu Vers
hnung und Frieden zwischen den Konfessionen und Staaten auf. So traf er sich mit dem Patriarchen der Ostkirche, Athenagoras I., l
ste den 1051 ausgesprochenen Bannfluch gegen Konstantinopel und bem
hte sich um den Dialog mit kommunistisch gef
hrten L
ndern und anderen Glaubensrichtungen.
Seine gro
e Enzykliken (u.a. "Populorum Progressio", 1967, und "Humanae Vitae", 1968) fanden ein weites Echo und l
sten teilweise heftige Kontroversen aus.
Paul VI. starb am 6. August 1978 in Castel Gandolfo.
DJohann Friedrich Graf von Struensee
(1737 bis 1772)
Die Liebe zur K
nigin wurde ihm zum Verh
ngnis.
Der am 5. August 1737 in Halle an der Saale geborene Arzt wandte sich fr
h von seinem pietistischen Elternhaus ab und verschrieb sich den Idealen der Aufkl
rung. Als Stadtphysikus lie
er sich 1758 in Altona nieder und wurde 1769 Leibarzt Christians IV. von D
nemark.
Schon bald
bte er einen gro
en Einflu
auf den K
nig, dann auch auf dessen Gattin Karoline Mathilde aus, mit der er ein Liebesverh
ltnis ankn
pfte. Nachdem es ihm gelungen war, den f
hrenden Minister Graf Bernstorff aus seiner Position zu verdr
ngen, erhielt er vom geisteskranken K
nig unbeschr
nkte Vollmachten.
Das Jahr seiner absoluten Herrschaft 1770/71 stand im Zeichen umfassender Reformen im Geiste des aufgekl
rten Absolutismus: Die Folter wurde abgeschafft, Presse- und Religionsfreiheit garantiert. Sein r
cksichtsloser Umgang mit der Tradition, die Germanisierung D
nemarks und die Machtbeschneidung der alten eliten veranla
ten die Opposition zum Handeln.
Mit dem Hinweis auf das Verh
ltnis zur K
nigin erwirkte eine Gruppe Adliger bei Christian einen Haftbefehl. Struensee wurde vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und am 28. April 1772 hingerichtet.
^DWolfgang Pauli (1900 bis 1958)
Man nannte ihn "das Gewissen der Physik" und die "Gei
el Gottes".
Der am 25. April 1900 in Wien geborene, fr
hreif-geniale Physiker wurde Professor in Hamburg (1926) und Z
rich (1928). 1940-46 arbeitete Pauli in den USA am Institut for Advanced Study in Princeton. 1946 kehrte er nach Z
rich zur
ck, wo er am 15. Dezember 1958 starb.
Pauli verfa
te schon mit 21 Jahren im Auftrag Arnold Sommerfelds eine Darstellung der Relativit
tstheorie. Der unerbittliche Mahner von Exaktheit und Systematik bem
hte sich um eine theoretische Deutung des Periodensystems: Ende 1924 erg
nzte Pauli die Bohr-Sommerfeld-Theorie mit der Entdeckung des "Ausschlie
ungsprinzips" (Pauli-Prinzip), das einen zus
tzlichen Freiheitsgrad f
r Elektronen formulierte und die Forderung nach Ausschlie
ung der Annahme einer Besetzung eines Quantenzustandes durch mehrere Elektronen erhob.
Pauli gelang 1927 der rechnerische Einbezug des "Elektronen-Spins" in die Quantentheorie und 1930 die Entdeckung des sp
ter "Neutrino" genannten Teilchens. Pauli erhielt 1945 f
r das nach ihm benannte Prinzip den Nobelpreis.
CFriedrich Paulus (1890 bis 1957)
Zur Kapitulation erhielt er den Marschallstab.
"Der Mann hat sich totzuschie
en !", tobte Hitler am 2. Februar 1943, als er von der Kapitulation der deutschen 6. Armee in Stalingrad erfuhr. Gemeint war der erst am 31. Januar zum Generalfeldmarschall ernannte Friedrich Paulus, der mit noch 90.000 (von einmal 250.000) Mann die Waffen vor dem vielfach
berlegenen sowjetischen Gegner gestreckt hatte.
Paulus stammte aus Breitenau bei Melsungen, geboren am 23. September 1890, war seit 1910 Berufsoffizier und im September 1940 zum Oberquartiermeister I des Generalstabs des Heeres bef
rdert worden. Als solcher an der Planung des Ru
landfeldzuges beteiligt, hatte er im Sommer 1942 den deutschen Vorsto
an die Wolga gef
hrt und war dort Opfer einer sowjetischen Zangenoffensive und des Starrsinns Hitlers geworden, der jeden Ausbruch aus dem Kessel verboten hatte.
Bis 1953 blieb Paulus in Gefangenschaft und lie
sich dann in Dresden nieder, wo er am 1. Februar 1957 starb.
BPausanias (160 bis 180)
Er beschrieb das kulturelle Erbe des alten Griechenland.
Der griechische Schriftsteller aus Kleinasien verfa
te zwischen 160 und 180 nach Christus eine "Beschreibung Griechenlands", die in zehn B
chern die bedeutendsten Kulturzentren der Hellenen mit ihren Sehensw
rdigkeiten nicht nur aus eigenem Augenschein, sondern auch in ihrer historischen, mythologischen und religi
sen Bedeutung beschreibt.
Besonderen Wert legte er dabei auf die Darstellung der Kunstdenkm
ler, ob es sich nun um Geb
ude, Gr
ber, Gem
lde oder Skulpturen handelt. So ist seine Schrift heute f
r Historiker und Arch
ologen eine Quelle von unsch
tzbarem Wert.
CPausanias (510 bis 468 vor Christus)
Der spartanische Feldherr wurde lebendig eingemauert.
Der um 510 vor Christus geborene Feldherr aus dem spartanischen K
nigshaus der Agiaden f
hrte 479 den Oberbefehl
ber die verb
ndeten Griechen gegen den persischen Gro
nig Xerxes I. und siegte bei Plat
a. Als er sich nach der Eroberung von Zypern und Byzanz (478) wie ein Tyrann geb
rdete, klagte man ihn in Sparta des Verrats an.
Er wurde jedoch freigesprochen und kehrte nach Byzanz zur
ck. Sieben Jahre sp
ter erneut des Hochverrats, n
mlich der Konspiration mit Persien, bezichtigt, stellte sich Pausanias in Sparta, fl
chtete dann aber angesichts der erdr
ckenden Beweislast in den Tempel der Athena, wo ihn seine Richter lebendig einmauern lie
en (um 468 vor Christus).
@Max Pechstein (1881 bis 1955)
Einer der "Br
cke"-Maler.
Pechstein wurde am 31. Dezember 1881 in Zwickau geboren, begann 1896 eine Maler- und Anstreicherlehre, wechselte jedoch vier Jahre sp
ter an die Kunstgewerbeschule in Dresden. 1902 studierte er an der dortigen Akademie. 1906 lernte Pechstein Erich Heckel kennen, der ihn bewog, in die expressionistische Malervereinigung "Die Br
cke" einzutreten.
1908
bersiedelte Pechstein nach Berlin. Die Reise nach Palau im Jahre 1914, auf der er die primitive Kunst der Naturv
lker studierte, wurde von entscheidender Bedeutung f
r Pechsteins weiteres Schaffen. Im I. Weltkrieg mu
te der K
nstler ein Jahr an die Westfront. Nach Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er mit Ausstellungsverbot belegt.
hrend des Kriegs lebte er zur
ckgezogen in Pommern und erhielt nach dem Zusammenbruch eine Professur an der Hochschule f
r Bildende K
nste in Berlin, wo er am 29. Juni 1955 starb. Pechstein
war der am wenigsten expressionistische Maler der "Br
cke". Starke Verzerrungen der Formen sind ihm fremd, er
bernimmt nur die starke Farbigkeit seiner K
nstlerkollegen. Sein Werk ist gekennzeichnet durch eine dekorative Komposition mit Ankl
ngen an primitive Kunst.
lDJuan Domingo Per
n (1895 bis 1974)
nder einer politisch-sozialen Volksbewegung in Argentinien.
n wurde am 8. Oktober 1895 in Buenos Aires geboren. Nach dem Sturz des konservativen Pr
sidenten Ram
n Castillo im Juni 1943, an der er als Oberst ma
geblich beteiligt war, gelang es ihm, unter der Pr
sidentschaft von Edelmiro Farrels durch eine arbeiterfreundliche Sozialpolitik die
rmsten Bev
lkerungsgeschichten zu gewinnen.
Als Spitzenkandidat eines Parteib
ndnisses wurde er bei den Wahlen 1946 zum Pr
sidenten Argentiniens gew
hlt. Die Beurteilung seiner Regierung ist zwiesp
ltig: Einerseits schaltete er die Opposition aus und betrieb mit diktatorischen Mitteln Politik, andererseits verbesserte er die Situation der Arbeiterschaft durch soziale Einrichtungen und schuf moderne Arbeits- und Sozialgesetze.
1955 wurde er durch innenpolitische Spannungen gest
rzt und ging ins Exil, von wo er seine Bewegung, den "Peronismus", steuerte und weiterhin Einflu
auf die Politik hatte. 1973 erneut zum Pr
sidenten gew
hlt, konnte er nicht mehr an seine fr
heren Erfolge ankn
pfen und starb am 1. Juli 1974 in Buenos Aires.
PHPeter I., der Gro
e (1672 bis 1725)
Der "Zar und Zimmermann" machte Ru
land zur europ
ischen Gro
macht.
Der am 9. Juni 1672 in Moskau geborene Sohn des Zaren Aleksej wurde 1682 zusammen mit seinem schwachsinnigen Halbbruder Iwan zum Zaren ausgerufen, w
hrend seine Halbschwester Sofja mit Hilfe der Strelitzen die Regentschaft an sich ri
. Bereits 1689 konnte er sie jedoch von der Macht verdr
ngen.
Im selben Jahr heiratete er die Bojarentochter Eudoxia Lopuchina, die er neun Jahre sp
ter jedoch verstie
, um 1712 die ehemalige Leibeigene und sp
tere Zarin Katharina I. zu heiraten. Nachdem er sich 1696 mit Hilfe ausl
ndischer Techniker der t
rkischen Festung Asow bem
chtigen konnte, entsendete Peter der Gro
e im folgenden Jahr eine Delegation, die an mehreren europ
ischen H
fen Unterst
tzung f
r den Kampf gegen die t
rkischen "Feinde des Kreuzes" suchen sollte.
Der Zar schlo
sich der Gesandschaft an, um die politischen und wirtschaftlichen Verh
ltnisse in Westeuropa kennenzulernen., vor allem aber wollte er sich in Holland in der Schiffsbaukunst vervollkommnen. Beeindruckt vom hohen Entwicklungsstand Westeuropas, begann er nach seiner R
ckkehr umfassende Reformen: Abschaffung der altrussischen Zeitrechnung, Verbot der traditionellen Kleider- und Barttracht, Reorganisation der Verwaltung, Steigerung der Produktion, Gr
ndung einer Akademie der Wissenschaften sowie Errichtung von Schulen und Druckereien.
Die Gr
ndung von St. Petersburg als neue Hauptstadt (1703) erfolgte ebenfalls im Zuge der Ausrichtung nach Westen. Die 20j
hrige Auseinandersetzung mit Schweden im Nordischen Krieg konnte Peter der Gro
e zu seinen Gunsten entscheiden. Der Friede von Nystad (1721) besiegelte den Aufstieg Ru
lands zur Gro
macht im Ostseeraum (Erwerbung Estlands, Livlands und Kareliens).
Nach der schweren Niederlage gegen die T
rken am Pruth (1711) hatte der Zar Asow und damit den Zugang zum Schwarzen Meer wieder abtreten m
ssen, aber in einem Feldzug gegen Persien 1722/23 konnte er Gebiete am Kaspischen Meer erobern. 1721 nahm Peter der Gro
e den Zar-Kaisertitel an. Er starb am 18. Februar 1725 in St. Petersburg.
DPeter I. Karadordevic (1844 bis 1921)
Er scheute die Verantwortung.
Der am 12. Juli 1844 in Belgrad geborene Thronfolger des serbischen F
rsten Alexander mu
te 1858 nach dem Sturz seines Vaters durch die rivalisierende Dynastie der Obrenovic seine Heimat f
r 45 Jahre verlassen. In Genf besuchte er ein Internat, wurde in der Kadettenschule St. Cyr zum Offizier ausgebildet und nahm auf franz
sischer Seite am Krieg 1870/71 teil.
Nach seiner Beteiligung am Aufstand in Bosnien fand er 1872 Asyl in Montenegro und lebte seit 1890 in Genf. Als eine Offiziersverschw
rung der Regierung und dem Leben K
nig Alexanders I. Obrenovic ein Ende setzte, bestieg er 1903 den serbischen Thron.
Die Politik wurde von der Radikalen Partei Nikola Pasic bestimmt, dessen gro
serbische Ambitionen zu ernsten Konflikten mit
sterreich-Ungarn und anderen Balkanstaaten f
hrten. Nach zwei Kriegen schien die serbische Position zwar gest
rkt, doch bedurfte es nur eines Funken, um das "Pulverfa
Balkan" zur Explosion zu bringen.
Kurz vor dem Attentat von Sarajewo, dem Ausl
ser des I. Weltkrieges,
bergab Peter I die Amtsgesch
fte unter dem Vorwand einer Krankheit seinem Sohn Alexander. Er starb am 26. August 1921 in Belgrad.
FJohann Heinrich Pestalozzi
(1746 bis 1827)
Ein pragmatischer Idealist.
Der am 12. Januar 1746 in Z
rich geborene Schweizer P
dagoge und Sozialreformer wurde durch seine Schriften und sein Wirken zum Wegbereiter der Volksschule und der Lehrerbildung im 19. Jahrhundert. Er vertrat die Idee der Volksbildung, die auch den unteren Gesellschaftsschichten zukommen sollte.
Zusammen mit seiner Frau Anna gr
ndete Pestalozzi auf Gut Neuhof im Aargau, wo er zun
chst als Lehrer t
tig war, 1775 eine Erziehungsanstalt f
r arme Kinder und
bernahm 1798 das Waisenhaus in Stans. 1804 errichtete er in Yverdon ein Erziehungsinstitut von Weltruf, das zur Erprobungsst
tte seiner p
dagogischen Grunds
tze wurde.
Seine Erziehungsgrunds
tze hat Pestalozzi in zahlreichen Schriften dargelegt, die teilweise zu echten Volksb
chern wurden: "Lienhard und Gertrud" (1781-87), "Wie Gertrud ihre Kinder lehrt" (1801). Er verfocht p
dagogische Grundtendenzen der Goethezeit wie allgemeine Menschenbildung,
berwindung der Standesunterschiede und Anerkennung der Menschenw
Erziehung sah er im Zusammenhang mit dem politisch-sozialen und
konomischen Lebenskreis eines jeden einzelnen. F
r die intellektuelle Bildung sind konkrete Anschauung und die Selbstt
tigkeit der Sch
ler nach Pestalozzis Auffassung von grundlegender Bedeutung. Seine Gedanken wurden unter anderem von Fr
bel und Diesterweg aufgenommen und methodisch umgesetzt. Pestalozzi, dessen sozialreformerische Ans
tze erst ab 1900 auf gr
eres Interesse stie
en, starb am 17. Februar 1827 in Brugg.
EPeter II. Karadordevic (1844 bis 1921)
nig war er nur auf dem Papier.
Der Sohn des jugoslawischen K
nigs Alexander I. wurde am 6. September 1923 in Belgrad geboren und war gerade elf Jahre alt, als sein Vater einem Attentat zum Opfer fiel. F
r den minderj
hrigen Thronfolger
bernahm sein Onkel Paul die Regentschaft.
Da die Verfassung des Landes ganz auf die Person des Monarchen zugeschnitten war, wurde Jugoslawien zur "K
nigsdiktatur ohne K
nig". Die Regierung des Prinzregenten versuchte das Land aus der Isolation zu f
hren, konnte sich den wirtschaftlichen Umarmungsversuchen Hitler-Deutschlands jedoch nicht entziehen und trat am 25. M
rz 1941 dem Dreim
chtepakt bei.
Zwei Tage sp
ter wurde Paul durch einen Milit
rputsch gest
rzt, und der f
r gro
hrig erkl
rte Peter besa
nun die Machtf
lle seines Vaters, mu
te aber nach drei Wochen Regiment wegen des deutschen Einmarsches nach London fliehen. Die dort von ihm gebildete Exilregierung blieb ohne Einflu
, weil England und Ru
land in Tito die entscheidende Figur des Widerstandes sahen.
Nach der Befreiung blieb Peter noch einige Monate offiziell Staatsoberhaupt, konnte jedoch nicht nach Jugoslawien zur
ckkehren, das am 29. November 1945 Republik wurde. 1954 ver
ffentlichte er seine Memoiren und starb am 3. November 1970 in Los Angeles.
VBPeisistratos (? bis 527 vor Christus)
Der Tyrann, der ein ma
voller Herrscher war.
Der ber
hmte Tyrann von Athen, der im fr
hen 6. Jahrhundert vor Christus geboren wurde, ri
561 mit Hilfe seiner Leibwache und der armen Bergbauern Attikas die Macht an sich. Zweimal vertrieben, kehrte er 546 mit einem S
ldnerheer zur
ck und blieb dann bis zu seinem Tod (527) unangefochtener Herrscher.
Peisistratos war ein Freund von Kunst und Wissenschaft, verbesserte die wirtschaftlichen und sozialen Verh
ltnisse seiner Untertanen, f
rderte die Keramikindustrie und baute die athenische Machtstellung aus.
CCharles Perrault (1628 bis 1703)
ppchens Vater.
Perrault wurde als j
ngster von vier bedeutenden Br
dern am 12. Januar 1628 in Paris geboren. Unter Colbert sorgte er f
r die
berwachung der k
niglichen Bauten, trat aber vor allem als Schriftsteller hervor. Seit 1670 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, bestritt er mit dem Gedicht "Le si
cle de Louis le Grand" (1687) und dem Dialog "Parall
les des anciens et des modernes" (1688-97) die Auffassung von der
berlegenheit der antiken
ber die moderne Literatur.
Die der Antike verpflichteten franz
sischen Klassiker und ihr Anhang erhoben st
rmischen Widerspruch. Hinter den unter dem Namen seines Sohnes publizierten "Contes de ma m
Oye" (1697) steckten auf schlichte, aber ebenso realistische wie ironische Weise erz
hlte Volksm
rchen, von denen f
nf in die M
rchensammlung der Gebr
der Grimm eingingen:
"Rotk
ppchen", "Dornr
schen","Aschenputtel","Der gestiefelte Kater" und "Frau Holle". Charles Perrault starb am 16. Mai 1703 in Paris.
DPeter III. (1728 bis 1762)
Seine
berheblichkeit gegen
ber seinen Untertanen wurde ihm zum Verh
ngnis.
Der Enkel von Zar Peter dem Gro
en wurde als Karl Peter Ulrich, Herzog von Holstein-Gottorp, am 21. Februar 1728 in Kiel geboren, ganz im preu
ischen Milit
rdenken erzogen und war ein unkritischer Bewunderer des preu
ischen K
nigs Friedrich des Gro
Von seiner Tante, Kaiserin Elisabeth, im Dezember 1741 adoptiert und f
r die russische Thronfolge vorgesehen, kam er im darauffolgenden Jahr nach Ru
land. Drei Jahre sp
ter heiratete er die
ltere und ihm auch geistig
berlegene Sophie Friederike Auguste von Anhalt-Zerbst.
1762 folgte er Elisabeth auf den Thron und beendete den Siebenj
hrigen Krieg durch einen Friedensvertrag mit Friedrich dem Gro
en, der Preu
en rettete. Mit seiner Verehrung f
r Friedrich verband sich auch seine Verachtung f
r alles Russische, die er in instinktloser
berheblichkeit oft demonstrierte und so den russischen Adel und vor allem seine kaiserliche Garde provozierte.
Noch im ersten Regierungsjahr wurde er durch eine Verschw
rung, an deren Spitze sich seine Frau, die sp
tere Kaiserin Katharina II. stellte, gest
rzt und unter unbekannten Umst
nden am 17. Juli 1762 ermordet.
+DSir William Matthew Flinders Petrie
(1853 bis 1942)
Er begr
ndete die arch
ologische Stratigraphie.
Petrie wurde am 3. Juni 1853 in Charlton bei London geboren und nach seinem Gro
vater, dem Australienforscher Matthew Flinders, genannt. Schon als junger Mann begann er sich f
r Arch
ologie zu interessieren und betrieb Studien zur britischen Vorgeschichte bei Stonehedge.
1880 begann er mit Ausgrabungen in
gypten bei den Pyramiden von Gize. 1884 fand er Teile einer Riesenstatue von Ramses II. sowie in den beiden folgenden Jahren die versch
tteten St
dte Naukratis und Daphnae im Nildelta. Dabei grub er als erster Arch
ologe schichtenweise aus und pr
fte die so zutage gef
rderten Keramikfunde, durch die er wesentliche historische Sachverhalte rekonstruieren konnte.
1892 wurde er Professor f
gyptologie in London, zwei Jahre sp
ter gr
ndete er die sp
tere "British School of Archaeology". Petrie, der auch noch in hohem Alter wichtige Funde machte, gilt zusammen mit Heinrich Schliemann als Pionier der Arch
ologie. Er starb am 28. Juli 1942 in Jerusalem.
EDPetrus (? bis ca. 67)
"... und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen" (Matth
us 16,18).
Petrus, eigentlich Simon, ein Sohn des Jonas aus Bethsaida, war Fischer in Kapernaum, als er durch Andreas J
nger Jesu wurde. In den Apostelverzeichnissen steht er stets an erster Stelle. Ob der aram
ische Beiname "Kephas", griechisch "Petros" (der Fels) auf Jesus zur
ckgeht, ist ebenso umstritten wie die
bertragung der sogenannten "Schl
sselgewalt", auf die sich die katholische Kirche beim obersten Hirtenamt des Papstes beruft.
Die protestantische Forschung jedenfalls bezweifelt, da
es sich bei Matth
us 16,17-19 um ein echtes Jesuswort handelt. Der Vertreter eines gem
igten Judenchristentums leitete vermutlich bis zum Apostelkonzil (50) die Gemeinde von Jerusalem, doch
ber seine weiteren Stationen und auch seinen Tod gibt es keine gesicherten Quellen.
berlieferung nach wirkte er in Kleinasien und Antiochien, sp
ter als Bischof von Rom. Dort soll er im Jahr 64 oder 67 unter Nero mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden sein.
ber seinem Grab entstand die Peterskirche.
BPetrus Lombardus (1095 bis ca. 1160)
Verfa
te das wichtigste theologische Handbuch des Mittelalters.
Wie schon sein Beiname sagt, entstammte der scholastische Theologe, um 1095 in Lumellologno bei Novara geboren, einer lombardischen Familie. Er studierte in Bologna und reiste um 1133 nach Frankreich, wo er sich zun
chst in Reims aufhielt. Bald schon ging er nach Paris, wo er Dozent an der Domschule wurde und, 1159 zum Bischof erhoben, bis zu seinem Tod am 22. Juli 1160 lebte.
Aufgrund seines Werkes "Vier B
cher der Sentenzen" auch als "pater sententiarium" bekannt, hat Petrus Lombardus nachhaltig auf die Methode der Scholastik gewirkt.
CPhilipp I., der Gro
tige
(1504 bis 1567)
Der gl
hende Anh
nger der Reformation hatte kein Verst
ndnis f
r die N
te der Bauern.
Der am 13. November 1504 in Marburg geborene Landgraf von Hessen beteiligte sich 1522/23 an der Niederwerfung Franz von Sikkingens und schlug die Bauernaufst
nde in Hessen und Th
ringen nieder. Als Anh
nger Martin Luthers f
hrte er 1527 in Hessen die Reformation durch und gr
ndete die erste evangelische Universit
t in Marburg.
Bei den Marburger Religionsgespr
chen bem
hte er sich um die Einigung der Protestanten. 1531 wurde unter seiner Mitwirkung der Schmalkaldische Bund gegr
ndet, der eine Reichsexekution in Glaubensfragen abwehren sollte. Nach der Niederlage des Bundes wurde Philipp verhaftet und erst nach dem Passauer Vertrag 1552 befreit.
Anschlie
end widmete er sich der Verwaltung seines Landes und nahm regen Anteil an der Bildung einer Union aller protestantischen Parteien. Nach seinem Tod am 31. M
rz 1567 in Kassel wurde das Land unter seinen vier S
hnen aufgeteilt.
rEMax von Pettenkofer (1818 bis ca. 1901)
Unter dem Pseudonym Tenkof bet
tigte sich der Forscher eine Zeitlang als Schauspieler.
Am 3. Dezember 1818 wurde Pettenkofer in Lichtenheim bei Neuburg an der Donau geboren. 1837 ging re nach M
nchen, um Philosophie und Naturwissenschaften zu studieren, widmete sich ab 1841 der Medizin und wurde zwei Jahre sp
ter als Apotheker und Arzt approbiert.
1844 ging er zu Justus von Liebig nach Gie
en, kehrte jedoch schon ein Jahr sp
ter nach M
nchen zur
ck und wurde Assistent beim Hauptm
nzamt. 1846 berief ihn die Bayrische Akademie der Wissenschaften und 1847 wurde er zum Professor f
r medizinische Chemie ernannt.1850-96 war Pettenkofer Leiter der Hof- und Leibapotheke. Nachdem das nach seinen Entw
rfen eingerichtete hygienische Institut er
ffnet worden war, erhielt Pettenkofer 1883 den Adelstitel. Er ver
bte am 10. Februar 1901 bei Neuburg an der Donau Selbstmord.
Pettenkofer schuf die Grundlagen der modernen Hygiene. Zur Erforschung der n
tzlichen und sch
dlichen Faktoren f
r die Gesundheit forderte er das naturwissenschaftliche Studium der Umwelt. Seiner Meinung nach war nicht der Erreger in erster Linie f
r den Ausbruch einer Seuche verantwortlich, sondern die zeitlich schwankenden Grundwasserst
nde im Boden. Mit einem ebenso riskanten wie unsinnigen Choleraselbstversuch suchte er seine von Robert Koch widerlegte Theorie zu st
tzen.
@Philippe P
tain (1856 bis 1951)
Der Undank des Vaterlandes war ihm gewi
Vom Nationalhelden zum S
ndenbock, ein nicht seltenes Soldatenschicksal: Der Offizier P
tain, in Cauchy-
-la-Tour (Pas-de-Calais) am 24. April 1856 geboren, wurde im I. Weltkrieg als Verteidiger von Verdun ber
hmt und mit dem Marschallstab belohnt.
Hochgeachtet diente er der III. Republik in milit
rischen und politischen Positionen. Als im M
rz 1940 die deutschen Truppen durch Frankreich vorstie
en, wurde der Ruf nach dem "Retter" wieder laut: Am 16. Juni
bernahm P
tain die Regierungsgesch
fte und zog durch Abschlu
eines Waffenstillstandes wenige Tage sp
ter die Konsequenzen aus dem verlorenen Krieg.
Seine Herrschaft als Chef desQ
"Etat Fran
ais" (seit 10. Juli) war auf den unbesetzten S
den des Landes (Sitz Vichy) beschr
nkt und auf Ma
nahmen der Schadensbegrenzung. Mit einem undurchsichtigen Doppelkurs von Kollaboration (u.a. Duldung der Judendeportationen) und Verweigerung gelang es ihm, Frankreich aus Hitlers Kriegspl
nen herauszuhalten und den Kontakt mit den Alliierten nie abrei
en zu lassen.
Das rettete P
tain nach Kriegsende nicht vor dem Todesurteil als Kollaborateur, das wegen seines hohen Alters in Festungshaft umgewandelt wurde, die er bis zu seinem Tod am 23. Juli 1951 auf der Insel Yeu verb
VECarl Peters (1856 bis 1918)
Der "Erfinder der deutschen Weltpolitik".
Peters wurde am 27. September 1856 in Neuhaus an der Elbe als Sohn eines Pfarrers geboren. Ein Englandaufenthalt nach seinem Studium der Geschichte und Philosophie regte ihn dazu an, f
r ein deutsches Kolonialreich einzutreten. So gr
ndete er 1884 die "Gesellschaft f
r Kolonisation" und erwarb in k
rzester Zeit die Kerngebiete des sp
teren Deutsch-Ostafrika.
Im Jahr darauf gab ihm Bismarck einen kaiserlichen Schutzbrief, mit dem die nun in "Deutsch-Afrikanische-Gesellschaft" umbenannte Kompanie weitere Gebiete erwerben konnte. 1889/90 unternahm Peters eine Expedition zur Auffindung des deutschen Afrikaforschers Emin Paschas, durch die er zudem hoffte, das deutsche Kolonialimperium auf Uganda auszudehnen. Die Helgoland-Sansibar Vereinbarung machte das jedoch zunichte.
1891 gr
ndete Peters den "Allgemeinen Deutschen Verband", der sp
ter in "Alldeutscher Verband" umbenannt und zur einflu
reichsten Vertretung des imperialistischen Nationalismus in Deutschland wurde. Der kaiserliche Reichskommissar in Ostafrika (seit 1891) wurde nach schweren Angriffen der SPD im Reichstag 1897 entlassen und mu
te sich in einem Verfahren wegen Grausamkeiten in Afrika verantworten.
Daraufhin zog sich der Kolonialpolitiker aus der
ffentlichkeit zur
ck. Er starb am 10. September 1918 in Woltorf.
CHans Pfitzner (1869 bis 1959)
Ein Komponist der Sp
tromantik
Hans Pfitzner wurde am 5. Mai 1869 in Moskau geboren. Nach seinem Studium in Frankfurt am Main war er zun
chst als Kapellmeister und Kompositionslehrer in Berlin, sp
ter als Musikdirektor in Stra
burg t
tig. 1920-29 betreute er abermals in Berlin die Meisterklasse f
r Komposition an der Akademie der K
nste und war 1930-34 an der Akademie der Tonkunst in M
nchen t
Danach wirkte er international als Dirigent, Pianist und Opernregisseur. Pfitzner starb am 22. Mai 1959 in Salzburg. In seinen fr
hen Werken lassen sich im Vergleich zu den Romantikern deutlich neue, origin
re kompositorische Tendenzen aufweisen, die Pfitzner jedoch nicht weiterverfolgte.
In Opposition zur "Neuen Wiener Schule" stand er auch in sp
teren Jahren mit seinen Instrumentalwerken und Liedkompositionen in der Nachfolge Schuhmanns und wu
te sich in seinen Opern, etwa seinem Hauptwerk "Palestrina" (1915), vor allem Wagnerschen Ideen verpflichtet.
'BPhidias (um 500 vor Christus)
hrte die griechische Kunst auf ihren H
hepunkt.
Der um 500 geborene Bildhauer erhielt von Perikles die Oberaufsicht
ber die Bauten der Akropolis, f
r die er den Skulpturenschmuck des Parthenon und die 12 Meter hohe Statue der Athene Parthenos schuf. Sein letztes und ber
hmtestes Werk war das kolossale Goldelfenbeinbild des Zeus in Olympia, das zu den Sieben Weltwundern gez
hlt wurde. Phidias soll, von den Gegnern des Perikles der Unterschlagung angeklagt, im Gef
ngnis gestorben oder nach Elis geflohen sein.
CPhilipp II. (382 bis 336 vor Christus)
pfer der makedonischen Gro
macht.
Der Vater Alexanders des Gro
en, um 382 vor Christus geboren,
bernahm 359 die Regentschaft f
r seinen Neffen Amynthas und sicherte sich bis 357 die Alleinherrschaft. In zahlreichen Feldz
gen gegen Thraker, Illyrer und Griechen dehnte er den Herrschaftsbereich Makedoniens aus, das er trotz des Widerstandes einiger F
rsten in einen Einheitsstaat umwandelte.
Seit dem Sieg bei Charoneia (338)
ber Athen und Theben war er Herr ganz Griechenlands. Als Feldherr des von ihm gegr
ndeten Korinthischen Bundes bereitete er nun einen Feldzug gegen die Perser vor, fiel aber auf der Hochzeit seiner Tochter 336 einem Mordanschlag zum Opfer.
Philipp II. war eine energische und kraftvolle Herrscherpers
nlichkeit, als Milit
r und Diplomat gleicherma
en begabt. Makedonien f
rderte er durch den Ausbau von Landwirtschaft und Handel, und das von ihm gedrillte Heer wurde Grundlage f
r die gro
en Eroberungen seines Sohnes.
QDPhilipp II. August (1527 bis 1598)
nder des franz
sischen Zentralstaates.
Philipp II., ein Sohn Ludwigs VII., wurde am 21. August 1165 in Paris geboren und 1180 zum K
nig von Frankreich gekr
nt. W
hrend seiner Regierungszeit erweiterte er mit gro
er Zielstrebigkeit die Krondom
ne auf Kosten m
chtiger Vasallen. Nachdem er 1202 K
nig Johann I. ohne Land, der gegen die Vasallenpflicht versto
en hatte, seine franz
sischen Lehen entziehen lie
, konnte er, mit den Staufern verb
ndet, den gr
ten Teil des englischen Festlandbesitzes erobern.
Durch seinen Sieg
ber die Engl
nder bei Bouvines im Jahr 1214 war schlie
lich das Ende des Angevinischen Reichs besiegelt. Innenpolitisch konnte Philipp II. die Macht des K
nigtums durch straffe Verwaltung und Zentralisierung des Staatsaufbaus festigen.
Zur Kontrolle setzte er k
nigliche Beamte, Bailles genannt, ein, die einmal pro Jahr Bericht zu erstatten hatten. Die Konzentration der wichtigsten Hofbeh
rden in Paris und somit dessen Erhebung zur Hauptstadt Frankreichs im modernen Sinn ist ein Werk Philipps II. Er starb am 14. Juli 1223 im Mantes.
EPhilipp II. (1527 bis 1598)
Seine Kriege brachten Spanien um die Weltmachtstellung.
Der am 21. Mai 1527 geborene Sohn Karls V. erbte vom Weltreich seines Vaters 1556 Spanien, die Kolonien in Amerika, die Niederlande, die Freigrafschaft Burgund, das K
nigreich Sizilien und das Herzogtum Lombardei. Seine erste Ehe mit Maria von Portugal, der der ungl
ckliche Don Carlos entstammte, f
hrte 1580 zur Vereinigung Portugals mit Spanien.
Die durch die zweite Ehe mit Maria I. der katholischen und durch die dritte mit Elisabeth von Valois sich er
ffnenden Aussichten auf die Kronen Englands und Frankreichs erf
llten sich jedoch nicht. Erst die vierte Ehe mit Anna von
sterreich brachte den ersehnten Thronfolger.
In dem von seinem Vater ererbten Konflikt mit Frankreich konnte Philipp seine Machtstellung durch den gl
nzenden Sieg bei St. Quentin behaupten (1568). Drei Jahre sp
ter besiegte sein Halbbruder Don Juan d`Austria die t
rkische Flotte bei Lepanto. Die Macht Spaniens stand auf ihrem H
hepunkt.
So glaubte Philipp, den Kaperkrieg der Engl
nder gegen spanische Handelsschiffe mit einer Strafexpedition der Armada beantworten zu k
nnen. Aber das Unternehmen endete mit einem Fiasko: Ein Sturm vernichtete 1588 die "unbesiegbare" Armada und zerst
rte Spaniens Vorherrschaft zur See.
Auch im Freiheitskampf konnte Philipp den Abfall der sieben n
rdlichen Provinzen nicht verhindern. Als Philipp II. am 13. September 1598 im Escorial starb, war Spaniens Wirtschaft ruiniert und seine Rolle als Gro
macht ausgespielt.
+DPhilipp IV. , der Sch
ne (1268 bis 1314)
Der letzte gro
nig aus dem Hause der Kapetinger.
Der 1268 in Fontainebleau geborene Sohn Philipps III. wollte "Kaiser in seinem K
nigreich" sein. So umgab er sich mit b
rgerlichen Juristen (legistes) als Beratern und f
hrte eine Verwaltungsreform durhc. Den Umfang seines Reiches konnte er betr
chtlich erweitern: Durch die Heirat mit Johanna von Navarra 1284 gewann er deren Erblande und die Champagne hinzu.
Bis 1312 brachte er Lille,Douai, die Grafschaft Bar und Lyon unter seine Herrschaft. Die Ausdehnung der Steuerpflicht auf den Klerus 1296 und 1301 f
hrte zu einer langj
hrigen Auseinandersetzung mit Papst Bonifaz VIII. Erst der franz
sische Papst Clemens V. akzeptierte seine Forderungen.
1312 zwang ihn der K
nig zur Aufl
sung des finanzstarken Templerordens. Mit diesem Schritt sowie der Vertreibung der Juden aus Frankreich (1306) und Ma
nahmen gegen italienische Kaufleute versuchte er eigene Finanzn
te und die wirtschaftliche Krise des Landes einzud
mmen. Er starb am 13. November 1314 in Fontainebleau.
^EPhilipp von Schwaben (1178 bis 1208)
"Swelch k
nec der milte geben kan..." (Walther von der Vogelweide).
Der um 1178 geborene j
ngste Sohn Friedrich Barbarossas war zun
chst f
r den geistlichen Stand bestimmt, wurde dann jedoch durch seinen Bruder, Kaiser Heinrich VI., 1195 mit Tuszien und 1196 mit dem Herzogtum Schwaben belehnt. Seine Ehe mit der byzantinischen Kaisertochter Irene (1197) sollte Heinrichs Byzanzpl
ne unterst
tzen.
Als dieser 1198 pl
tzlich starb, setzte sich Philipp f
r die Wahl des erst zweij
hrigen sp
teren Friedrichs II. ein, lie
sich dann aber vom Stauferanhang dazu bewegen, selbst die K
nigskrone anzunehmen, w
hrend die Welfenpartei Otto IV. von Braunschweig w
hlte.
Gegen den Welfen, der von England unterst
tzt und 1201 von Papst Innozenz III. anerkannt wurde, verb
ndete sich Philipp mit Frankreich, gewann durch seine Wesensart und kluge Diplomatie immer mehr Anh
nger und besiegte seinen Rivalen 1206 bei Wassenberg. Als schlie
lich auch der F
hrer der welfischen Partei, Erzbischof Adolf von K
ln, zu den Staufern
berging, wurde Philipp allgemein anerkannt und noch einmal gekr
1208 war auch der Papst bereit, ihn als Kaiser zu akzeptieren. Doch am 21. Juni 1208 wurde Philipp w
hrend eines Hochzeitsfestes in Bamberg von dem bayrischen Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, dem er die Hand seiner Tochter verweigert hatte, ermordet.
CPhilippe Egalit
(1747 bis 1830)
Ein k
niglicher Prinz und Parteig
nger der Revolution.
Louis Philippe Joseph, Herzog von Orl
ans, wurde am 13. April 1747 in Saint-Cloud geboren. Der Prinz aus dem seit den Tagen Ludwigs XIV. mit der regierenden Bourbonenlinie rivalisierende Seitenzweig Orl
ans war sch
n, begabt und reich, f
hrte aber ein so ausschweifendes Leben, da
er st
ndig in Geldn
ten war.
1789 wurde er Abgeordneter der Generalst
nde, schlo
sich den Revolution
ren an und stellte seinen Pariser Wohnsitz, das Palais Royal, den ersten Volksvertretern zur Verf
gung. Nachdem er dem Jakobinerklaub beigetreten war, nannte er sich Philippe Egalit
und wurde in den Konvent gew
hlt, wo er zur Bergpartei, der radikalen Linken, hielt und f
r die Hinrichtung des K
nigs stimmte.
Dann wurde er jedoch verd
chtigt, selbst nach der Krone zu streben, und am 6. November 1793 hingerichtet. Sein Sohn Louis Philippe kam dann in der Julirevolution von 1830 als "B
rgerk
nig" auf den Thron.
DJean Piaget (1896 bis 1980)
Der Schweizer Jugendpsychologe forderte die radikale Erneuerung des Unterrichtswesens.
Piaget wurde am 9. August 1896 in Neuch
tel als Sohn eines Geschichtsprofessors geboren, promovierte 1918 an der Universit
t Neuch
ber ein zoologisches Thema und begann dann ein Psychologiestudium in Z
rich und Paris.
Hier besch
ftigte er sich vor allem mit Fragen der Kinderpsychologie und Erziehung. Ab 1921 arbeitete Piaget am Genfer Institut J.J. Rousseau, an dem er 1933-71 einer der Direktoren war. Seit 1936
bte er zus
tzlich eine Lehrt
tigkeit an der Universit
t Lausanne aus.
Bereits 1919 war Piaget Direktor des "Bureau International Office de l`Education" geworden. 1955 gr
ndete er mit Hilfe der Rockefeller Stiftung das "Centre International d`Epist
mologie et de G
alogie" in Genf. Seine Studien
ber die Entwicklung der menschlichen Intelligenz fa
te Piaget in seinem Grundlagenwerk "Das Wachsen des logischen Denkens von der Kindheit bis zur Pubert
t" (1958) zusammen.
Er starb am 16. September 1980 in Genf.
gFChristian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843), deutscher Arzt und Begr
nder der Hom
opathie.
Der aus Mei
en stammende Hahnemann arbeitete nach seinem Medizinstudium vier Jahre als Chemiker, bevor er in verschiedenen Orten Deutschlands als Arzt praktizierte. Nach seiner Habilitation 1811 in Leipzig er
ffnete er dort eine Praxis. Auf Betreiben von Apothekern musste er 1821 die Stadt verlassen; er ging nach K
then/Anhalt und 1835 nach Paris, wo er bald gro
es internationales Ansehen erlangte.
Hahnemann verstand eine Krankheit als ein durch sch
dliche Reize verursachtes ganzheitliches Ph
nomen des K
rpers, als eine "Affektion der Lebenskraft". Er war der erste Arzt, der bei seiner Therapie Patienten Medikamente in extrem verd
nnter Form bzw. in kleineren Dosen verschrieb und verabreichte.
Es handelte sich hierbei besonders um Substanzen, die bei hoher Dosierung
hnliche Symptome der Krankheit (besonders bei Gesunden angewandt) hervorrufen w
rden oder "eine andre, m
glichst
hnliche Krankheit zu erregen imstande" seien (Hahnemann). Durch dieses Simileprinzip - "
hnliches wird durch
hnliches geheilt" - soll die "Lebenskraft" die Abwehrkr
fte steigern. Seit 1807 nennt man diese medikament
se Behandlungsmethode "Hom
opathie". Damit wandte Hahnemann sich gegen die Allopathie, d. h. gegen die verst
rkte Einnahme von Substanzen, die unmittelbar gegen Symptome gerichtet sind.
In seiner Schrift Organon der rationellen Heilkunde von 1810, die in nachfolgenden Auflagen unter dem Titel Organon der Heilkunst erschien, begr
ndete er sein Verfahren u. a. mit Hinweisen auf die Philosophie Friedrich Wilhelm Joseph Schellings.
BFriedrich Gustav Jacob Henle (1809-1885), deutscher Pathologe und Anatom. Henle wurde am 19. Juli 1809 in F
rth geboren. Als Professor f
r Anatomie in Z
rich, Heidelberg und G
ttingen besch
ftigte sich Henle mit der mikroskopischen Anatomie und Pathologie. Seine bekannteste Entdeckung ist die Henle'sche Schleife, ein Abschnitt der Nierenkan
lchen. 1840 stellte er Vermutungen auf, Krankheiten entst
nden durch Mikroorganismen. Die Theorie konnte erst 20 Jahre sp
ter von Pasteur bewiesen werden. 1846 ver
ffentlichte Henle ein Lehrbuch, in dem zum ersten Mal die Physiologie und Morphologie von gesundem und krankem Gewebe verglichen wurde. Henle starb am 13. Mai 1885 in G
ttingen.
EBernardo Alberto Houssay (1887-1971), argentinischer Physiologe. Seine Arbeiten
ber die Hirnanhangsdr
se (Hypophyse) waren bahnbrechend f
r die Behandlung von Diabetes. Gemeinsam mit Carl und Gerty Cori erhielt er 1947 den Nobelpreis f
r Medizin und war damit der erste s
damerikanische Nobelpreistr
Houssay wurde in Buenos Aires geboren und studierte an der dortigen Universit
t Pharmakologie, dieses Studium schloss er 1904 ab. 1911 promovierte er in Medizin und
bernahm 1919 den Lehrstuhl f
r Physiologie an der medizinischen Fakult
Hintergrund f
r seine Arbeiten war die Entdeckung des Insulins (das Hormon, das bei Diabetikern nicht ausreichend vorhanden ist) und die Tatsache, dass sowohl Diabetespatienten als auch Patienten mit Akromegalie eine
bersteigerte Hypophysenfunktion aufweisen. Letztere weisen eine Tendenz zu Diabetes mellitus auf. Houssay erkannte die Rolle der Hypophyse bei der Regulierung des Blutzuckergehalts.
Houssay war Pr
sident der Argentine Society of Biology und der National Academy of Medicine of Buenos Aires. Wegen seiner eindeutigen Haltung gegen die Unterst
tzung des Nationalsozialismus durch die argentinische Regierung suspendierte ihn der damalige argentinische Pr
sident Juan Per
n von seinen
mtern. Daraufhin gr
ndete er sein eigenes, privat finanziertes Institute of Biology and Experimental Medicine. 1948 wurde er Professor f
r Physiologie an der Universit
t Kalifornien. Als Per
n 1955 ins Exil ging, wurden Houssay seine alten
mter wieder angeboten.
BAlfons Jakob (1884-1931), Psychiater und Neurologe. Alfons Jakob wurde am 2. Juli 1884 in Aschaffenburg geboren. Er studierte in M
nchen, Stra
burg und Berlin; 1908 promovierte er in Stra
burg. Jakob war an psychiatrischen Kliniken in Stra
burg, M
nchen und Hamburg t
tig, 1919 habilitierte er sich an der Psychiatrischen Klinik Friedrichsberg in Hamburg f
r Neurologie und Psychiatrie. Sein wichtigstes Forschungsgebiet war die Histopathologie des Zentralnervensystems. Er besch
ftigte sich u. a. mit extrapyramidalen Erkrankungen, Sklerose und Paralyse. Die nach ihm sowie nach Hans-Gerhard Creutzfeldt benannte Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist eine degenerative Gehirnerkrankung. Alfons Jakob starb am 17. Oktober 1931 in Hamburg.
@Kitasato, Shibasabur (1852-1931), japanischer Bakteriologe. Er wurde in Oguni in der Provinz Kumamoto geboren und studierte an der Universit
t Tokyo. Von 1885 bis 1891 forschD
te er bei dem deutschen Bakteriologen Robert Koch in Berlin. Zur
ck in Japan war er in der Forschung, Lehre und Verwaltung an den Universit
ten Tokyo und Keio, am Kaiserlich-Japanischen Institut sowie an seinem eigenen, 1915 gegr
ndeten Forschungslabor t
tig. Kitasato isolierte drei wichtige Krankheitserreger - 1889 den Tetanusbacillus und den Milzbrandbacillus - und entwickelte 1890 ein Heilserum gegen Diphtherie. 1894 entdeckte er in Tokyo den Erreger der Beulenpest (Pest), gleichzeitig mit dem Schweizer Bakteriologen Alexandre Yersin, der damals in Hongkong arbeitete.
BSebastian Kneipp (1821-1897), katholischer Pfarrer und Naturheilkundiger. Kneipp wurde am 17. Mai 1821 in Stephansried bei Ottobeuren geboren. Er war zun
chst Weber, studierte dann in Dillingen/Donau und M
nchen Theologie. 1852 wurde er Priester und 1880 Pfarrer in Bad W
rishofen. Seine Leistungen als Naturheilkundiger bestanden insbesondere in der Entwicklung nichtmedikament
ser Behandlungsmethoden. Dazu geh
ren Wasserg
sse, Kaltwasserkuren und Wassertreten. Dar
ber hinaus gab Kneipp Empfehlungen f
r eine gesunde Lebensweise, die er neben der Abh
rtung f
r die Gesunderhaltung als besonders wichtig ansah; zudem beeinflusste er die Physiotherapie. Sebastian Kneipp starb am 17. Juni 1897 in Bad W
rishofen.
BGregor VIII. (? bis 1187 nach Christus)
Er rief das Abendland zum 3. Kreuzzug auf.
rgerlich hie
dieser zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Benevent geborene Papst Alberto de Morra. Vor seiner Wahl 1187 war er Chorherr in Laon, seit 1155/56 Kardinal und seit 1178 Kanzler der r
mischen Kirche. In seinem zweimonatigen Pontifikat versuchte er die antistaufische Kurienpolitik zu mildern und im Hinblick auf einen neuen Kreuzzug eine Befriedigung des Abendlandes zu erreichen.
Er starb am 17. Dezember 1187 in Pisa.
Oktober 1931 in Hamburg.
HEdward Jenner (1749-1823), britischer Arzt, Entdecker des Impfstoffes gegen Pocken. Er begr
ndete den Wissenschaftszweig der Immunologie.
Jenner wurde am 17. Mai 1749 in Berkeley (Gloucestershire) geboren. Er wuchs auf dem Land auf und war schon in jungen Jahren ein aufmerksamer Naturbeobachter. Nach neun Lehrjahren unter Leitung eines Chirurgen ging er nach London, um dort Anatomie und Chirurgie bei dem ber
hmten Chirurgen John Hunter zu studieren. Danach kehrte er nach Berkeley zur
ck, wo er eine Landpraxis er
ffnete und bis zu seinem Tod blieb.
Zu Jenners Zeiten wurden Pocken dadurch bek
mpft, dass man gesunde Menschen mit der Substanz der Pusteln von Patienten impfte, die nur leicht an Pocken erkrankt waren. Dies hatte oft fatale Folgen. Jenner war aufgefallen, dass diejenigen Patienten, die vorher an den harmlosen Kuhpocken erkrankt waren, gegen die Impfung mit Pustelsubstanz der gef
hrlichen Pocken resistent waren. 1796 impfte er einen acht Jahre alten Jungen mit dem Kuhpockenvirus. Sechs Wochen nach dem Ausbruch der Krankheit infizierte er den Jungen mit dem gef
hrlichen Pockenvirus und fand keine positive Reaktion. Nachdem er mehrere ebenso erfolgreiche F
lle gesammelt hatte, ver
ffentlichte er 1798 seine Schrift An Inquiry into the Causes and Effects of the Variolae Vaccinae, a Disease Known by the Name of Cow Pox (Untersuchung
ber Ursachen und Wirkungen der Variolae Vaccinae, einer Krankheit, die als Kuhpocken bekannt ist). Dort taucht auch zum ersten Mal der Ausdruck Virus auf.
Nach seiner Ver
ffentlichung sah sich Jenner mit
ffentlichem Widerstand und beruflichen Schikanen konfrontiert. Zudem hatte er Schwierigkeiten, an Kuhpockenviren zu gelangen. Dennoch wurde seine Methode bald akzeptiert, und die Zahl der Pockentoten sank. Schnell breitete sich die neue Methode in Europa und Nordamerika aus. 75 Jahre sp
ter war es der franz
sische Chemiker Louis Pasteur, der - aufbauend auf den Schriften Jenners - der Immunologie und der Entdeckung moderner Impfmethoden den Weg bereitete. Jenner starb am 26. Januar 1823 in Berkeley.
4BCharles Louis Alphonse Laveran (1845-1922), franz
sischer Arzt und Nobelpreistr
ger, geboren in Paris und in Stra
burg als Milit
rmediziner ausgebildet. Als Angeh
riger der Val-de-Gr
ce-Armeeschule f
r Medizin wurde er 1878 nach Algerien gesandt, um dort die Malaria zu erforschen; 1880 entdeckte er Malariaparasiten in menschlichen roten Blutzellen. Im Jahr 1907 gr
ndete Laveran das Labor f
r Tropenkrankheiten am Pasteur-Institut in Paris. F
r seine Arbeit
ber Protozoen als Krankheitsverursacher erhielt er 1907 den Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin.
BCrawford Williamson Long (1815-1878), amerikanischer Chirurg, der in Danielsville (Georgia) geboren und an der University of Pennsylvania ausgebildet wurde. Als er 1842 einen Tumor am Hals eines Patienten entfernte, f
hrte er seiner Darstellung zufolge die erste Operation aus, bei der Ether als An
sthetikum eingesetzt wurde. Obwohl er in den folgenden acht Jahren mehrere solcher Operationen erfolgreich durchf
hrte, vers
umte er es bis 1849, seine Ergebnisse zu ver
ffentlichen. Dagegen f
hrte der amerikanische Zahnarzt William Morton 1846 die bet
ubende Wirkung von Ether
ffentlich vor und nahm die Entdeckung von Ether als Bet
ubungsmittel f
r sich in Anspruch.
Kneipp Empfehlungen f
r eine gesunde Lebensweise, die er neben der Abh
rtung f
r die Gesunderhaltung als besonders wichtig ansah; zudem beeinflusste er die Physiotherapie. Sebastian Kneipp starb am 17. Juni 1897 in Bad W
rishofen.
NKoch, Robert (1843-1910), deutscher Wissenschaftler und Nobelpreistr
ger, der die moderne Bakteriologie gr
ndete, mehrere krankheitserregende Bakterien (darunter den Erreger der Tuberkulose) entdeckte sowie die
bertr
ger anderer wichtiger Krankheiten fand.
Koch wurde am 11. Dezember 1843 in Clausthal (heute Clausthal-Zellerfeld) als drittes von 13 Kindern geboren; sein Vater war Bergbeamter. In Clausthal besuchte er das Gymnasium, ab 1862 studierte er an der Universit
ttingen. Hier belegte er die F
cher Botanik, Physik und Mathematik, wechselte jedoch bald zur medizinischen Fakult
t. Bereits als Student verfasste er wissenschaftliche Beitr
ge. Ab 1865 war er Assistent am Pathologischen Museum, im folgenden Jahr promovierte er zum Doktor der Medizin. Nach kurzer T
tigkeit am Hamburger Stadtkrankenhaus und an einem Heim f
r behinderte Kinder in Langenhagen bei Hannover, begann er privat zu praktizieren. Seine beruflichen Aufgaben hinderten ihn jedoch nicht daran, sich au
erdem f
r Arch
ologie, Anthropologie, Berufskrankheiten wie Bleivergiftungen und die erst im Entstehen begriffene Forschungsrichtung der Bakteriologie zu interessieren. Kochs erster gr
erer Durchbruch auf dem Gebiet der Bakteriologie fand in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts statt, als er nachweisen konnte, dass sich die ansteckende Krankheit Milzbrand nur dann im K
rper einer Maus entwickelte, wenn infekti
ses Material mit dem Bakterium Bacillus anthracis in den Blutkreislauf des Tieres injiziert wurde. Kochs Entdeckung des Milzbrand-Bacillus war von ungeheurer Bedeutung, da hiermit zum ersten Mal der Verursacher einer Infektionskrankheit eindeutig nachgewiesen werden konnte. Damit war klar, dass ansteckende Krankheiten nicht durch mysteri
se Substanzen erzeugt werden, sondern durch spezifische Mikroorganismen wie Bakterien. Koch zeigte au
erdem, wie mit solchen Mikroorganismen umzugehen war, wie man sie aus infiziertem Material gewinnen und kultivieren konnte, und schlie
lich, auf welche Weise sie zerst
rt werden konnten. Er offenbarte seine Entdeckungen dem gro
en deutschen Pathologen Julius Friedrich Cohnheim und dessen Mitarbeitern. Zu letzteren geh
rte auch der Bakteriologe Paul Ehrlich, der Begr
nder der modernen Immunologie.
Im Jahr 1880 wurde Koch nach der Fertigstellung seiner wichtigen Arbeit
ber die Bakteriologie der Wundinfektionen zum Regierungsrat im Kaiserlichen Gesundheitsamt berufen. Hier f
hrte er den
berwiegenden Teil der Forschungsarbeiten seiner weiteren Laufbahn durch. Im Jahr 1881 begann er seine Studien
ber Tuberkulose, und im folgenden Jahr verk
ndete er, dass er den Bacillus isoliert hatte, der die gef
rchtete Krankheit verursacht. Kochs Ergebnisse wurden von Forschern auf der ganzen Welt best
tigt. Diese Entdeckung f
hrte zu einer entscheidenden Verbesserung in der Diagnose, da es nun m
glich war, den Erreger in K
rperabsonderungen, insbesondere im Auswurf, festzustellen.
Koch konzentrierte sich daraufhin auf die Cholera, deren Verbreitung in Indien 1883 epidemische Ausma
e angenommen hatte. In Indien entdeckte er das Bakterium, das die Krankheit verursacht, und fand, dass dieses vom Menschen in erster Linie mit Wasser aufgenommen wurde. Koch reiste sp
ter nach Afrika, wo er die Ursachen von Krankheiten erforschte, die wie die Malaria durch Insekten
bertragen werden. Im Jahr 1891 wurde Koch Direktor des Instituts f
r Infektionskrankheiten in Berlin (das Institut tr
gt heute seinen Namen), das auf spezielle medizinische Forschungsarbeiten ausgerichtet war. Hier blieb er bis zu seiner Pensionierung 1904; im Jahr 1905 erhielt Koch den Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin. Am 27. Mai 1910 starb er im Kurort Baden-Baden an einer Herzkrankheit.
BHesiod (ca. 700 bis ? vor Christus)
Seine Dichtungen spiegeln das b
uerliche Leben.
Der um 700 vor Christus in Askra in B
otien geborene griechische Dichter schildert im Unterschied zu den Heldenepen Homers das Leben der einfachen Menschen in ihrer Abh
ngigkeit von der Macht der G
tter. Sein erstes Werk "Theogonie", beschreibt die Entstehung der Welt, den Ursprung der G
tter und die Abfolge der Zeitalter.
Das Lehrgedicht "Werke und Tage" handelt vom friedlichen aber m
hevollen Alltag und von den alten Sitten der Landbewohner.
Physiologie oder Medizin.
FBaron Joseph Lister (1827-1912), britischer Chirurg, der 1865 die Antiseptika entdeckte und damit die Zahl der Todesf
lle als Folge von Infektionen im Operationsraum stark verringerte. Lister wurde in Upton (Essex) geboren und begann nach seiner Ausbildung an den Universit
ten von London und Edinburgh, die Gerinnung von Blut und das Auftreten von Entz
ndungen nach Verletzungen und chirurgischen Eingriffen zu studieren. Im Jahr 1861 wurde er als Chirurg am Royal Infirmary in Glasgow in eine neue chirurgische Abteilung berufen, die mit dem Ziel gegr
ndet worden war, Gangr
n und andere Infekte zu bek
mpfen. Von diesen Krankheiten nahm man damals an, sie w
rden durch schlechte Luft verursacht. Trotz seiner Bem
hungen, die chirurgischen Instrumente und R
ume sauber zu halten, blieb die Todesrate zun
chst jedoch bei 50 Prozent. Im Glauben, Infektionen w
rden durch Staubpartikel in der Luft verursacht, bespr
hte Lister die Luft mit Carbols
ure (heute als Phenol bezeichnet), einer Chemikalie, die seinerzeit zur Behandlung von faulig riechenden Abwasserleitungen eingesetzt wurde. 1865 stie
er auf die Krankheitserregertheorie des franz
sischen Bakteriologen Louis Pasteur. Dessen Experimente zeigten, dass G
rung und Verwesung durch Mikroorganismen verursacht werden, die in Kontakt mit organischem Material kommen. Indem er Carbols
ure direkt zur Behandlung der Instrumente und Wunden einsetzte, gelang es Lister 1869, die Mortalit
t auf 15 Prozent zu senken. Listers Entdeckung der Antiseptika wurde zun
chst nicht anerkannt, bevor sie sich in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts allgemein durchsetzen konnte; 1897 wurde er von K
nigin Viktoria, die er als Patientin behandelt hatte, zum Baron ernannt.
BErich der Rote (ca. 950 bis ca. 1005)
Er gilt als der Entdecker der gr
ten Insel der Erde.
Der um 950 geborene norwegische Wikinger mu
te wegen eines Totschlages seine Heimat verlassen und wanderte nach Island aus. Der Versuch, sich dort niederzulassen, scheiterte, dann 982 wurde Erich erneut wegen Totschlages des Landes verwiesen. Daraufhin brach er auf, um nach einem jenseits des Meeres im Westen gelegenen Land zu suchen. Er entdeckte die von ihm Gr
nland ("gr
nes Land") genannte Insel, wo er 986 die Siedlung Brattahlid gr
ndete. (Reste davon wurden durch arch
ologische Ausgrabungen gesichert).
Erich der Rote starb vor 1005 in Brattahlid.
in Anspruch.
SDFranz Friedrich Anton Mesmer (1734-1815), deutscher Arzt, bekannt f
r sein Heilverfahren, den Mesmerismus, wobei die Patienten in einen trance
hnlichen Zustand versetzt wurden. Mesmer wurde in der N
he von Konstanz geboren und studierte in Wien. Um das Jahr 1772 teilte er mit, es g
be eine Kraft,
hnlich dem Magnetismus, die einen au
erordentlichen Einfluss auf den menschlichen K
rper habe. Er nannte diese Kraft Magnetismus animalis. Er ver
ffentlichte seine Entdeckung 1775 mit der Behauptung, sie habe medizinische Wirkung. Mesmer heilte mit seinem neuen System Patienten und erhielt einige Unterst
tzung vonseiten seiner Kollegen. 1785 sah sich die franz
sische Regierung veranlasst, Mesmers Methode durch eine Untersuchungskommission aus
rzten und Wissenschaftlern pr
fen zu lassen. Diese kam zu dem Schluss, dass Mesmers Heilmethode unwissenschaftlich sei. Daraufhin verlor Mesmer sein Ansehen als Arzt. Heute ist er rehabilitiert, und seine Methode gilt als Wegbereiter der Hypnose. Als solche ist sie Gegenstand der Forschung und weithin als Heilmethode bei bestimmten Erkrankungen anerkannt.
CCharles Jules Henri Nicolle (1866-1936), franz
sischer Arzt, Mikrobiologe und Nobelpreistr
ger. Er zeigte, dass Fleckfieber durch L
bertragen wird. Nicolle wurde in Rouen geboren, wo er auch studierte. 1903
bernahm er die Leitung des Pasteur-Instituts in Tunis. Zuvor hatte er am Pasteur-Institut in Paris in seinem Fach Medizin unter dem russischen Bakteriologen Ilja Iljitsch Metschnikow und dem franz
sischen Kollegen Pierre Paul
mile Roux gearbeitet. Sp
ter wurde er Professor f
r Bakteriologie am Coll
ge de France. Nicolles Entdeckung, dass L
use Haupt
bertr
ger des Fleckfieber-Erregers sind, stammt von 1909. Von nun an war eine wirkungsvolle Vorbeugung gegen diese Krankheit durch Entlausung m
glich. Nicolle erhielt 1928 den Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin.
CHidejo Noguchi (1876-1928), japanischer Bakteriologe, dem es als Erstem gelang, reine Kulturen von Trepanema pallidum zu z
chten; dabei handelt es sich um Spiroch
ten (Bakterien), die Syphilis verursachen. Er konnte au
erdem nachweisen, dass Syphilis f
r bestimmte Formen einer L
hmung verantwortlich ist. Noguchi wurde in Fukushima geboren und studierte am Medical College in Tokyo; 1901 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus, wo er von 1901 bis 1903 an der University of Pennsylvania studierte und lehrte. Im darauf folgenden Jahr wechselte er zum Rockefeller Institute for Medical Research (die heutige Rockefeller University). Noguchi entwickelte einen der ersten Tests zur Diagnose von Syphilis und leistete wertvolle Beitr
ge zur Untersuchung mehrerer anderer Infektionskrankheiten. Als Noguchi in Afrika Forschungen
ber Gelbfieber durchf
hrte, fiel er dieser Krankheit zum Opfer.
sESelman Abraham Waksman (1888-1973), in Russland geborener amerikanischer Mikrobiologe und Nobelpreistr
ger, der das Streptomycin entdeckte. Waksman stammt aus Priluki in der Ukraine, emigrierte 1910 in die Vereinigten Staaten und wurde 1916 Staatsb
rger der USA. Er studierte an der Rutgers-Universit
t sowie der Universit
t von Kalifornien und lehrte ab 1918 an der erstgenannten Universit
t. Im Jahre 1958 wurde Waksman als Professor der Fakult
r Mikrobiologie und Direktor des Instituts f
r Mikrobiologie, dem er seit seiner Gr
ndung 1949 vorgestanden hatte, emeritiert. Er war zudem von 1930 bis 1942 als Marinebakteriologe am Woods Hole Oceanographic Institution t
tig, von 1921 bis 1954 als Mikrobiologe an der New Jersey Agricultural Experiment Station sowie als Berater verschiedener staatlicher Einrichtungen.
Waksman begann bereits fr
h seine Forschungsarbeiten an Mikroorganismen des Bodens. Seine Experimente mit antibakteriell wirkenden Schimmelpilzen f
hrten 1944 zur Entdeckung des Streptomycins. Waksman war der Erste, der den Begriff Antibiotikum gebrauchte. F
r seine Entdeckung wurde er 1952 mit dem Nobelpreis f
r Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Dar
ber hinaus entdeckte er eine Reihe anderer antibiotisch wirksamer Substanzen. Er schrieb mehr als 20 B
cher, darunter Enzyme (1926), Principles of Soil Microbiology (1927), und My Life with the Microbes (1954).
@Lulu von Strau
und Torney
(1873 bis 1956)
Dichterin formvollendeter Balladen.
Luise von Strau
und Torney wurY
de am 20. September 1873 in B
ckeburg geboren. Ihre ersten Gedichte ver
ffentlichte sie 1898. Naturlyrik und Balladen in der Tradition der Romantik bilden den Schwerpunkt ihres dichterischen Schaffens, das besonders vom Sagenschatz ihrer Heimat und von der niederdeutschen Landschaft inspiriert wurde.
Auch die Themen ihrer Romane sind volksnah, h
ufig in b
uerlichem Milieu angesiedelt. Daher kam das Werk der Autorin sp
ter der "Blut-und-Boden"-Ideologie der Nationalsozialisten durchaus gelegen. In ihren Romanen schildert sie fiktive Begebenheiten zur Zeit des Drei
hrigen Krieges, der Reformation und der Franz
sischen Revolution.
ter schrieb sie biographische Romane
ber Elisabeth von Th
ringen und den Heiligen Franz von Assisi. Die Schriftstellerin, seit 1916 mit dem Verleger Eugen Diederichs verheiratet, starb am 19. Juni 1956 in Jena.
DGregor Strasser (1892 bis 1934)
Er wollte Kapitalismus wie Bolschewismus
berwinden.
Reichskanzler Schleicher trug ihm die Vizekanzlerschaft und das Amt des preu
ischen Ministerpr
sidenten an: Gregor Strasser, geboren am 31. Mai 1892 in Geisenfeld in Oberbayern, war gelernter Apotheker, im I. Weltkrieg Offizier, trat 1921 der NSDAP Hitlers bei und nahm 1923 an dessen gescheitertem Putsch teil.
Nach Wiederbegr
ndung der Partei mit dem Aufbau der norddeutschen Organisation beauftragt, schuf sich der von sozialrevolution
ren Ideen durchdrungene Strasser zusammen mit seinem Bruder Otto (1897-1974) eine Hausmacht, die im Gegensatz zum nationalsozialistischen Hitler-Fl
gel geriet.
Dennoch zum Propagandaleiter ernannt, steuerte Strasser, 1924-32 zudem Reichstagsabgeordneter, auf Linkskurs und wurde so f
r Schleicher interessant. Der Versuch jedoch, den linken Fl
gel von der NSDAP abzuspalten, scheiterte an Hitlers Eingreifen und f
hrte am 8. Dezember 1932 zum R
cktritt Strassers von allen
mtern.
Das d
mpfte nicht die Wut Hitlers, der den Rivalen im Rahmen der Mordaktion beim sogenannten R
hm-Putsch am 30. Juni 1934 in Berlin erschie
en lie
EVeit Sto
(ca. 1447 bis 1533)
Deutscher Bildschnitzer im Zeitalter der Reformation.
Veit Sto
wurde um 1447/48 in Horb am Nekkar geboren. Seine Wanderjahre in Schwaben und am Oberrhein brachten ihn mit der Ulmer Bauh
tte, Hans Multscher und J
rg Syrlin, vor allem aber mit der
ber Nikolaus Gerhardt von Leyden vermittelten realistischen Kunst der niederl
ndischen Bildhauerei in Kontakt.
1477 siedelte er nach Krakau
ber, wo sein gewaltiges Hauptwerk entstand: der 16 Meter hohe und 11 Meter breite Fl
gelaltar f
r die Marienkirche. 1496 kehrte er nach N
rnberg zur
ck und schuf dort bedeutende Ausstattungsst
cke f
r verschiedene Kirchen wie den ber
hmten "Englischen Gru
" in Sankt Lorenz.
eine Urkundenf
lschung brachte den K
nstler 1503 ins Gef
ngnis; auch die bei solchen Vergehen
bliche
ffentliche Brandmarkung blieb ihm nicht erspart. Er zog sich nach M
nnerstadt in Franken zur
ck, fa
te dort den Magdalenenaltar von Riemenschneider und malte die Seitenfl
gel dazu.
Seine letzte gro
e Arbeit, der "Bamberger Altar", entstand 1520-23. Hier zeigt sich bereits deutlich die neue Raum- und K
rperauffassung der Renaissance; im Vergleich zu den sp
tgotischen Arbeiten des Meisters wirkt alles gem
igter, in sich ruhender. Generell sind die Werke des Veit Sto
voller Pathos, sein ins Detail gehender Realismus und die
bersetzung religi
ser Motive in dynamische Aktion wurden von keinem Bildhauer seiner Zeit
bertroffen.
Er starb am 22. September 1533 in N
rnberg.
>DEug
ne Sue (1804 bis 1857)
Abenteuer- und Schauerromane waren seine Spezialit
Sue wurde am 10. Dezember 1804 als Sohn eines Arztes in Paris geboren, er studierte Medizin und war zun
chst als Arzt bei der Marine. Materiell unabh
ngig, begann er seit 1829 Romane zu schreiben, die wie "La salamande" im Seemanns- und Piratenmilieu spielen.
1841 war er mit seinem Skandalroman "Mathilde ou les m
moires d`une femme" erfolgreich und
berraschte im darauffolgenden Jahr sein Lesepublikum mit dem Schauerroman "Les myst
res de paris". F
r den Autor
berraschend war die Reaktion des Publikums: War der Roman eigentlich an die gesellschaftlichen Kreise des Faubourg Saint-Germain gerichtet, brachte ihm das Werk vor allem Sympathien von seiten der unteren Gesellschaftsschichten ein.
Im Labyrinth der St
dte mit ihren unheimlichen dunklen Winkeln spielen auch die nachfolgenden Romane Sues, nicht zuletzt die 16b
ndigen "Myst
res du peuple". Mit seinen Romanen, typischen Vertretern des "Roman noir", stand Sue lange Zeit dem Erfolg Balzacs im Wege. Er starb am 3. August 1857 in Annecy.
kCOtto Suhr (1894 bis 1957)
Berliner B
rgermeister im Kalten Krieg.
Am 17. August 1894 in Oldenburg geboren, wurde der studierte
konom Ende des I. Weltkrieges Mitglied in der SPD. 1925-34 war Suhr Professor f
dagogik in Berlin. Im Dritten Reich fungierte er als Schaltstelle verschiedener Widerstandsgruppen. Nach dem II. Weltkrieg Mitbegr
nder des DGB, suchte er vergeblich die Verschmelzung von KPD und SPD in der sowjetischen Besatzungszone zu verhindern.
Er stand der Stadtverordnetenversammlung von Gro
-Berlin, dann Berlin-West vor (1948-50), wurde Pr
sident des Westberliner Abgeordnetenhauses (1951-55) und zwei Jahre nach dem Tod von Ernst Reuter regierender B
rgermeister (1955).
1949-51 war Suhr Mitglied des deutschen Bundestages und 1949-55 Direktor der Hochschule f
r Politik (heute Otto-Suhr-Institut). er starb am 30. August 1957 in der geteilten Stadt.
GEAchmed Sukarno (1901 bis 1970)
Der charismatische F
hrer der indonesischen Unabh
ngigkeitsbewegung.
Sukarno wurde am 6. Juni 1901 als Sohn eines Lehrers in Surabaja geboren. Er erhielt eine westlich orientierte Schulbildung, studierte ab 1920 am Technikum in Bandung und promovierte mit einer Arbeit
ber Hafenbau,
bte aber nie seinen Ingenieurberuf aus.
Schon fr
h in der indonesischen Unabh
ngigkeitsbewegung engagiert, gr
ndete er 1927 die Indonesische Nationalpartei, die nach seiner ersten Haft (1929-31) mit der Indonesischen Partei vereinigt wurde, deren F
hrung Sukarno 1932
bernahm. Nachdem er 1933 durch die niederl
ndische Kolonialregierung verbannt worden war, arbeitete er ab 1942 mit der japanischen Besatzungsmacht zusammen.
Am 17. August 1945 proklamierte Sukarno die Republik Indonesien und
bernahm das Amt des Pr
sidenten. 1949 erreichte er von der niederl
ndischen Regierung die Unabh
ngigkeit. Es gelang ihm in den folgenden Jahren, das Inselreich zu einem Einheitsstaat zusammenzuschlie
In der internationalen Politik trat er als einer der Initiatoren der Bandung Konferenz (1955) hervor. Im Inneren suchte er durch Einf
hrung des Systems der "Gelenkten Demokratie" (1959) seine Stellung zu festigen, wurde aber 1965 durch einen Armeeputsch entmachtet und unter Hausarrest gestellt.
Er starb am 21. Juni 1970 in Jakarta.
CLucius Cornelius Sulla (138 bis 78 vor Christus)
hlte sich als "gl
cklicher R
mer".
Sulla stammte aus adligem Haus und wurde 138 vor Christus geboren. Ersten Ruhm erwarb er sich im Jugurthinischen Krieg (105). Nach weiterer Bew
hrung im Bundesgenossenkrieg (91-89) wurde er 88 Consul und Oberbefehlshaber im Krieg gegen Mithridates.
Als ihm Marius den Oberbefehl streitig machte, marschierte er als erster Feldherr Roms mit einer gro
en Streitmacht in Rom ein und erzwang sein Recht mit Waffengewalt. Von 87-85 k
mpfte er erfolgreich gegen Mithridates (Frieden von Dardanos), kehrte 83 nach Italien zur
ck und lie
die Anh
nger des Marius durch die ber
chtigten Proskriptionen verfolgen.
bernahm er die Diktatur auf unbestimmte Zeit, betitelte sich mit dem Beinamen "Felix" (der Gl
ckliche) und setzte durch eine radikale Gesetzgebung den Senat in seine alten Rechte ein. Zwei Jahre sp
ter legte er alle
mter nieder und starb 78 vor Christus.
CSully Prudhomme (1839 bis 1907)
Fran
ois Armand Prudhomme, genannt Sully Prudhomme, geboren am 16. M
rz 1839 in Paris, mu
te sich wegen eines Augenleidens um 1870 aus seinem Beruf zur
ckziehen und widmete sich ganz der Dichtung. Seine Gedichte behandeln durchweg philosophische Themen.
Er stand der Schule der Parnassiens nahe und wollte intellektuelle Poesie verfassen, doch verband er diesen Anspruch mit der Darstellung pers
nlicher Betroffenheit. In dieser Spannung zwischen dem Abstrakten und dem Pers
nlichen haben seine von melancholischer Grundstimmung getragenen Gedichte Anklang in Frankreich gefunden.
"Le vase bris
" (Die zerbrochene Vase) wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts fast in allen franz
sischen Leseb
chern abgedruckt. Die Acad
mie fran
aise berief ihn 1881 zu ihrem Mitglied, 1901 erhielt er den Nobelpreis f
r Literatur. Sechs Jahre sp
ter starb Sully Prudhomme am 7. September 1907 in Ch
tenay-Malabry, Hauts-de-Seine.
FKarl Reichsfreiherr von und zum Stein
(1757 bis 1831)
Reformpolitiker des fr
hen 19. Jahrhunderts.
Der Reichsfreiherr wurde am 25. Oktober 1757 als j
ngerer Sohn eines kurf
rstlich mainzischen Geheimen Rats in Nassau geboren und studierte Jura, Geschichte und Kameralwissenschaften in G
ttingen. 1780 trat er in den preu
ischen Staatsdienst als Oberbergrat ein und leitete sp
ter das Bergwesen in Westfalen, wurde 1796 Oberpr
sident der Kammern aller bis dahin preu
ischen rheinisch-westf
lischen Gebiete, 1803 auch der von M
nster und Hamm.
Steins herausragende finanzpolitischen Leistungen als Minister f
r Handel, Wirtschaft und Finanzen in den n
chsten drei Jahren (1804-07) wurden
berschattet vor allem von dem Scheitern der Einf
hrung eines verantwortlichen Ministeriums. 1807/08 setzte Stein als leitender Minister epochale Reformen durch: Der Befreiung der Bauern von Abgabenlast und Feudaluntert
nigkeit (1807) folgte 1808 eine liberale, auf dem Prinzip der Selbstverwaltung fu
ende St
dteordnung.
Allerdings scheiterte Stein bei weitergehenden Vorschl
gen wie der Schaffung einer nationalen St
ndevertretuung. Durch eine Ungeschicklichkeit wurde Napoleon gegen Stein aufgebracht und, dieser mu
te sein Amt abgeben. Stein fand in
sterreich und Ru
land Zuflucht und bewirkte 1813 das preu
isch-russische B
ndnis gegen Napoleon.
Auf dem Wiener Kongre
trat er als russischer Berater in Erscheinung. Nach 1815 lebte Stein zur
ckgezogen. 1819 war er f
hrend an der Gr
ndung der "Gesellschaft f
ltere deutsche Geschichtskunde" beteiligt, die sich durch die Herausgabe der Quellensammlungsreihe "Monumenta Germaniae Historica" auszeichnete.
Freiherr vom Stein starb am 19. Juni 1831 in Cappenberg.
%ESir Henry Morton Stanley
(1841 bis 1904)
hrte Livingstones Lebenswerk fort.
Henry Morton Stanley, am 28. Januar 1841 in Denbigh, Wales, als John Rowlands geboren, kam als Schiffsjunge nach Amerika, wo ihn der Kaufmann Stanley adoptierte. Ab 1867 war er Berichterstatter des "New York Herald", in dessen Auftrag er 1871 den seit zwei Jahren verschollenen Missionar und Afrikaforscher David Livingstone suchen sollte.
Im Oktober des gleichen Jahres trafen sie in Udjidji zusammen. Stanley f
hrte nach Livingstones Tod die Erforschung des Schwarzen Erdteils weiter. Auf seiner gro
en Expedition 1874-77 stie
er von Ostafrika aus zu den zentralafrikanischen Seen vor und folgte dem Lauf des Lualaba, dessen F
lle nach ihm benannt wurden.
Danach befuhr er den Kongo bis zur Atlantikm
ndung. 1879 nahm er den Auftrag des belgischen K
nigs Leopold II. an, das Kongobecken zu erforschen. Seine letzte Expedition galt der Rettung des deutschen Forschers Emin Pascha, der in der
quatorialprovinz von aufst
ndischen Moslems bedr
ngt wurde.
Auf dieser Reise stellte er fest, da
Albert- und Edwardsee nicht, wie bisher angenommen, identisch waren. Nach einer Australienreise lie
sich Stanley endg
ltig in England nieder, wurde Mitglied des Unterhauses und schlie
lich 1899 geadelt. Er starb am 10. Mai 1904 in London.
&DStanislaus I. Leszczynski (1677 bis 1766)
Zweimal zum polnischen K
nig gew
hlt, mu
te er doch auf den Thron verzichten.
Geboren in Lemberg am 20. Oktober 1677, wurde er wie sein Vater vor ihm Woiwode von Posen und sp
ter auch General von Gro
polen. 1704 beteiligte er sich an einer Konf
deration , die unter F
hrung des Schwedenk
nigs Karl XII. den polnischen K
nig August II. den Starken absetzte, und Stanislaus zum K
nig erhob.
Nach der Niederlage Karls XII. bei Poltawa 1709 mu
te er jedoch aus Polen fliehen. Erst durch die Heirat seiner Tochter mit dem franz
sischen K
nig Ludwig XV. wuchs sein Einflu
wieder, so da
er nach Augusts Tod am 12. September 1733 erneut zum K
nig gew
hlt wurde.
Unzufrieden mit dieser Wahl, entfachten Ru
land und
sterreich den polnischen Thronfolgekrieg und setzten deren Kandidaten, den s
chsischen Kurf
rsten August III., durch. Stanislaus wurde im Wiener Frieden mit dem Herzogtum Lothringen entsch
digt und entfaltete in seiner Hauptstadt Nancy eine gro
artige Baut
tigkeit.
Er starb am 23. Februar 1766 in Lun
ville.
DStanislaus II., August Poniatowski
(1732 bis 1798)
Der letzte K
nig von Polen.
Der aufgekl
rte und gebildete K
nig wurde am 17. Januar 1732 in Wolczyn geboren. 1757/58 war er s
chsischer Gesandter am Zarenhof in St. Petersburg, wo er das Vertrauen der sp
teren Kaiserin Katharina II. erwarb, die 1764 nach dem Tod Augusts III. seine Wahl zum polnischen K
nig durchsetzte.
Vom Zarenreich abh
ngig, konnte er keine selbst
ndige Politik betreiben und mu
te 1772 auch die 1. polnische Teilung hinnehmen, durch die Polen 30 Prozent seines Gebietes verlor. Es gelang ihm zwar, mit dem "Immerw
hrenden Rat" eine funktionsf
hige Regierung ins Leben zu rufen und 1791 die erste geschriebene Verfassung Europas auf den Weg zu bringen, konnte aber die gegen die Verfassung gerichtete Einmischung der Russen durch die Konf
deration von Targowica nicht verhindern.
Am 25. November 1795 dankte er schlie
lich ab. Stanislaus, dessen Gartenschlo
"Lazienki" ein intellektuelles Zentrum Warschaus war, starb am 12. Februar 1798 in St. Petersburg
_DGermaine Baronin von Sta
(1766 bis 1817)
gte f
r Jahrzehnte das Deutschlandbild der Franzosen.
Madame de Sta
l wurde als Tochter des Finanzministers Ludwigs XVI., Jacques Nekker, am 22. April 1766 in Paris geboren, verbrachte die Zeit der Revolution in der Schweiz und kehrte 1795 nach Paris zur
ck, wurde aber 1802 als Gegnerin Napoleons aus Paris verbannt.
1803/04 und 1807 bereiste sie Deutschland, lernte Schiller und Goethe kennen und wurde durch August Wilehlm Schlegel in die deutsche Literatur eingef
hrt. Ihre Eindr
cke fa
te sie 1810 in ihrem bedeutendsten Werk "De l
Allemagne" (
ber Deutschland), zusammen, mit dem sie das Bild von einem Land der Dichter und Denker in den franz
sischen K
pfen festschrieb.
Sie regte eine
ffnung der franz
sischen Literatur f
r die gro
en Themen der Deutschen an, f
r Leidenschaft, Gef
hl und Begeisterung, und wurde damit zur Wegbereiterin der franz
sischen Romantik. In ihren autobiographischen Romanen ("Delphine", 1802; "Corinne", 1807) forderte sie die Emanzipation der Frau und das Recht auf Liebe auch au
erhalb der Ehe. Sie starb am 14. Juli 1817 in Paris.
@Oswald Spengler (1880 bis 1936)
Er sah den "Untergang des Abendlandes in Vollendung".
Oswald Spengler, am 29. Mai 1880 in Blankenburg im Harz geboren, studierte Mathematik und Naturwissenschaften. 1904 promovierte er in Halle mit einer Arbeit
ber Heraklit. Zun
chst war er Lehrer in Saarbr
cken, D
sseldorf und Hamburg, doch gab er den ungeliebten Beruf 1911 auf und lebte seither als Privatgelehrter in M
nchen.
Sprengler entwickelte eine Geschichtsphilosophie, die f
r sich in Anspruch nimmt, den Gang der Geschichte vorausbestimmen zu k
nnen, und einem Verst
ndnis von Politik verpflichtet ist, das Entschlossenheit, Machtwillen und Machtdurchsetzung fordert.
Sein Hauptwerk "Der Untergang des Abendlandes" (1918-22) entwirft eine Kulturlehre, in der jede Kultur die Stadien einer "Vorzeit", "Fr
hzeit", "Sp
tzeit" durchl
uft, die schlie
lich in die Aufl
sungsphase der "Zivilisation" m
nden. Die abendl
ndische Kultur befindet sich nach Spengler im
bergangsstadium zur "Zivilisation", doch sei der "Untergang des Abendlandes" nicht als Katastrophe zu verstehen, sondern m
sse "als Vollendung begriffen werden".
Spengler forderte den gro
en Tatmenschen und wirkte auch auf Mussolini. Sein Geschichtsdenken ist ohne sittliche Dimension, die er als wirklichkeitsfremd verwarf. Bis zu seinem Tod am 7. Mai 1936 in M
nchen erlebte Spengler noch die ersten Jahre nationalsozialistischer Herrschaft, sah aber kei+
he seines Denkens zur NS-Ideologie.
sCSophie Charlotte (1668 bis 1705)
Sie initiierte die Preu
ische Akademie der Wissenschaften.
Die Tochter des Kurf
rsten Ernst August I. von Hannover und Sophies von der Pfalz wurde am 30. Oktober 1668 in Iburg bei Osnabr
ck geboren. 16j
hrig heiratete sie den Kurf
rsten Friedrich II. von Brandenburg und wurde , als er sich 1701 als Friedrich I. zum K
nig in Preu
en kr
nte, an seiner Seite K
nigin.
Sophie war von auffallender Sch
nheit und angenehmen Wesen, dar
ber hinaus wie ihre Mutter hoch gebildet und vielseitig interessiert. Sie zog viele K
nstler nach Berlin, vor allem den Philosophen Leibnitz, mit dem sie ihren Gemahl von der Notwendigkeit der Gr
ndung einer Preu
ischen Akademie der Wissenschaften
berzeugte.
r seine geliebte Frau veranla
te Friedrich 1695 den Bau des Schlosses Charlottenburg. Noch vor dessen Vollendung starb sie am 1. Februar 1705 in Hannover.
EFriedrich Spee von Langenfeld
(1591 bis 1635)
Der Anwalt der Frauen.
Spee wurde am 25. Februar 1591 in Kaiserswerth, D
sseldorf, geboren, trat 1610 dem Jesuitenorden bei und wurde 1621 zum Priester geweiht. Er lehrte als Professor in Paderborn, K
ln und Trier und wurde 1627/28 nach W
rzburg beordert, um den zum Tode verurteilten "Hexen" die Beichte abzunehmen.
Spee, der Frauen weniger absch
tzig betrachtete als seine Zeitgenossen, hatte die Mechanismen der Hexenverfolgung erkannt. Das Haupt
bel war die Folter, denn die Gepeinigten, die in ihrer Not alles gestanden, mu
ten stets weitere Namen nennen. Als 1629 ein Attentat auf ihn ver
bt wurde, von dessen Folgen er sich einige Monate erholen mu
te, schrieb er in dieser Zeit seine flammende Anklage gegen den Hexenwahn, die Prozesse und Folter ("Cautio Criminalis").
Sie erschien 1631 anonym und war der erste Ansto
, dem Treiben ein Ende zu machen. In der gleichen Zeit schrieb er auch das "G
ldene Tugend-Buch" und viele Gedichte. Sie behandeln nach dem Vorbild des biblischen Hohenliedes in Form von Sch
ferlyrik zart, gef
hlvoll und ohne Bindung an eine Konfession das Thema der Jesusliebe, enth
llen aber auch Spees starke Liebe zu den Menschen.
Sie erschienen postum zusammengefa
t als "Trutz-Nachtigall". Nach seiner Genesung setzte Spee seine Lehrt
tigkeit fort und arbeitete f
r die Gegenreformation in Westfalen. Am 7. August 1635 starb Spee in Trier, nachdem er sich bei der Pflege von pestkranken Soldaten angesteckt hatte.
FSnorri Sturluson (1178 bis 1241)
Ein Dichter herrschte in Island.
Von Geburt schon ausgezeichnet und mit den reichsten und m
chtigsten Geschlechtern verwandt, geboren 1178 in Hvamm, erzogen bei dem Gelehrten Jon Loptsson, st
rkte Snorri Sturluson seine Macht noch durch eine vorteilhafte Heirat (1199), wodurch er das Godentum - Amt des Priesters und Gausprechers - erwarb.
ber mehrere Amtsperioden, zum erstenmal 1215-18 dann 1222-31, war er Inhaber des h
chsten Amts, des Gesetzessprechers. Er kn
pfte Kontakte nach Norwegen, hatte gute Verbindungen zu H
kon IV. und zu Herzog Jarl Skuli, die er in verschiedenen Fahrten pflegte. (1218-20 und 1237-39).
Er lie
sich allerdings auf die Bestrebungen des norwegischen K
nigs ein, Island zu unterwerfen - vielleicht, um dadurch seine pers
nliche Macht gegen seine Gegner Thorgils Skarde und Gissur zu st
rken. Seine politische Absicht wurde durchschaut, und auf Veranlassung seines Schwiegersohns wurde Snorri Sturluson am 22. oder 23. September 1241 ermordet.
Als Dichter und Gelehrter nimmt Snorri Sturluson einen sehr hohen Rang ein. An der Spitze seiner Werke stehen Prosaschriften, etwa die sogenannte j
ngere Edda, die "Snorre-Edda", aus dem Jahr 1220 und eine Geschichte der norwegischen K
nige, die "Heimskringla" (um 1230), die zu den bedeutendsten mittelalterlichen Geschichtswerken geh
rt. Sie beschreibt in 16 Sagas die Geschichte von der mythischen Vorzeit bis ins Jahr 1177.
Von seinen Gedichten ist nur noch das "Hattatal" enthalten, ein Lobgedicht auf K
nig H
kon IV. in 102 Strophen.
BEJohannes Eck (1486 bis 1543)
Er war der Hauptgegner Luthers.
Der Theologe wurde als Johannes Maier am 13. November 1486 in Egg an der G
nz geboren und nannte sich nach seinem Geburtsort. Der Sohn eines Bauern studierte Jura und Theologie, war ab 1515 Professor in Ingolstadt und 1519-40 dort auch Stadtpfarrer.
Innerkirchlichen Reformen nicht abgeneigt, stand er Luther und seinen Anh
ngern zun
chst recht nah, doch Luthers Thesenverk
ndigung im Jahre 1515 veranla
te ihn zu einer scharfen Erwiderung, den "Obelisci" (1517). Dies f
hrte schlie
lich zur
ffentlichen Disputation mit Luther und Karlstadt, wobei seine scharfe Verteidigung des p
pstlichen Primats nicht unwesentlich dazu beitrug, Luthers bisher nicht sehr klare Aussagen dazu in eine deutliche Ablehnung umschlagen zu lassen.
Eck war es auch, der Luther die Bannandrohung
berbrachte, in den folgenden Jahren die Polemik gegen die Lutheraner anfachte und nicht wenig dazu beitrug, da
aus dem Streit
ber den Abla
handel eine Kirchenspaltung wurde. So wurde sein "Leitfaden der
ffentlichen Stellungnahme gegen die Lutheraner" wie ein Handbuch benutzt und
ber 90 mal aufgelegt. 1530 verfa
te er 404 Artikel zu angeblichen Irrt
mern Luthers und arbeitete an der "Confutatio" mit, der "Widerlegung" des Augsburger Glaubensbekenntnisses.
Er starb am 10. Februar 1543 in Ingolstadt.
tEJohannes Eckhart (ca. 1260 bis 1327)
Der bedeutendste deutsche Mystiker ist unter dem Namen Meister Eckhart in die Geschichte eingegeangen.
Um 1260. in Hochheim bei Gotha (Th
ringen) geboren, war der aus ritterlicher Familie stammende Dominikaner m
glicherweise noch Sch
ler des Scholastikers Albertus Magnus.
Nach theologischen und philosophischen Studien in K
ln und Paris, wo er 1302 Magister wurde, gelangte er als Prediger zu gro
em Ruhm und nahm im Dominikanerorden h
chste Stellungen ein. Er war nacheinander Prior in Erfurt, Ordensprovinzial f
r Sachsen, Generalvikar f
r die b
hmischen Kl
ster, Lehrer in Paris, Prediger in Stra
burg, Prior in Frankfurt am Main und zuletzt in K
ln. Hier brach der latente Gegensatz zwischen der Kirche und der h
chst eigenwilligen Denkerpers
nlichkeit Eckharts offen aus.
Durch den Erzbischof von K
ln vor ein geistliches Gericht gestellt, mu
te er 1327 eine Widerrufserkl
rung abgeben. Im selben Jahr starb er. Nach seinem Tode wurden etliche seiner Lehrs
tze durch eine p
pstliche Bulle als ketzerisch verurteilt.
Die Lehre Eckharts ist kein logisch durchstrukturiertes philosophisches System. Vielmehr zielt sie auf eine mystische Fr
mmigkeitserfahrung: auf die Einswerdung der menschlichen Seele mit Gott, die "unio mystica". Mit seinem Bestreben, dieses Erlebnis begreifbar zu beschreiben, wurde er zu einem bedeutenden deutschen Sprachsch
pfer.
DSir Robert Anthony Eden (1897 bis 1977 n. Chr.)
berreizte die nah
stliche Karte.
Schon der adlige Eton- Sch
ler besch
ftigte sich mit Politik: Geboren in Windlestone Hall (Durham) am 12. Juni 1897 zog Anthony Eden 1923 f
r die Konservativen ins Unterhaus ein und verlie
es erst wieder mit Ende seiner politischen Karriere, die steil begann : 1933 bis 1935 war Eden Lordsiegelbewahrer und f
delte das deutsch-britische Flottenabkommen 1935 ein, 1935 bis 1938 f
hrte er das Au
enministerium und trat wegen der Nachgiebigkeit Chamberlains gegen
ber Hitler zur
ck. Seit 1940 im Kriegskabinett Churchills, war er bis Kriegsende f
r dessen Au
enpolitik (B
ndnis mit der UdSSR, UN- Gr
ndung, Ausweitung der alliierten Koalition) zust
ndig.
1945 ging er mit seinem Chef in die Opposition und
bernahm 1951 in seinem n
chsten Kabinett wieder den Posten des Au
enministers (westeurop
ische Integration, SEATO, Pl
r eine deutsche Wiedervereinigung). 1955 wurde Eden selbst Premierminister, scheiterte aber schon im Jahre darauf, als er gemeinsam mit Paris am Suezkanal milit
risch intervenierte.
1957 zur
ckgetreten, 1961 zum Earl of Avon erhoben, starb Eden am 14. Januar 1977 bei Salisbury (Wiltshire).
BEduard der Bekenner (ca. 1003 bis 1066)
Der letzte angels
chsische K
nig Englands.
Der um 1003 in Islip, Oxforshire, geborene Sohn des 1013 von dem D
nig Sven vertriebene K
nigs Ethelred II. wuchs in der Heimat seiner normannischen Mutter Emma auf und wurde 1042 von den angels
chsischen Grafen auf den englischen Thron gerufen.
Ihr F
hrer war Earl Godwin, dessen Tochter Edith Eduard 1045 heiratete. Da er jedoch das Zolibatsgel
bde abgelegt hatte, blieb die Ehe ohne Thronerben. Zun
chst sah er seinen Vetter Wilhelm den Eroberer als Nachfolger vor, mu
te aber auf dem Sterbebett Godwins Sohn Harold II. designieren.
Eduard starb am 4. oder 5. Januar 1066, wurde in der Abtei von Westminster, deren Stifter er war, beigesetzt und 1161 heiliggesprochen.
EEduard III. (1312 bis 1377)
Er begann den Hundertj
hrigen Krieg.
Der am 13. November 1312 in Windsor geborene Sohn Eduards II. wurde zwar nach dem Sturz seines Vaters im Jahre 1327 zum K
nig von England gekr
nt, konnte aber erst nach der Best
tigung des G
nstlings seiner Mutter Isabella Roger de Mortimer, 1330 die Regierung
bernehmen.
Durch seinen Sieg bei Halidon Hill stellte Eduard drei Jahre sp
ter die englische Oberherrschaft
ber Schottland wieder her. Nachdem er bereits 1328, im Todesjahr Karls des Sch
nen von Frankreich, Erbanspr
che auf die franz
sische Krone erhoben hatte, nahm er 1340 Wappen und Titel eines K
nigs von Frankreich an. Sein Rivale Phillip VI. aus dem Hause Valois antwortete mit dem Einzug in die Gascogne, des Letzten Lehens des englischen K
nigs auf dem Kontinent.
Damit begann der Hundertj
hrige Krieg zwischen England und Frankreich. Eduard III. landete im Sommer 1346 in der Normandie und bereitete mit seinen Bogensch
tzen und Kanonen dem franz
sischen Ritteraufgebot bei Cr
cy eine vernichtende Niederlage.
Nach dem neuerlichen Sieg bei Piotiers, den der "Schwarze Prinz" erfocht, kam es 1360 zum Frieden von Br
tigny : Eduard verzichtete auf die franz
sische Krone gegen die Souver
t in S
dwestfrankreich. Er starb am 21. Juni 1377 in Sheen, Richmond.
EEduard IV. (1442 bis 1483)
Er verteidigte den Thron f
r das Haus York in den Rosenkriegen.
Der am 28. April 1442 in Rouen geborene Sohn Richards von York wurde 1461, ein Jahr nach dessen Tod, von seinen Anh
ngern zum K
nig von England ausgerufen. in den seit 1455 andauernden "Rosenkriegen", den K
mpfen der beiden Plantagenet-Seitenlinien Lancaster ("rote Rose") und York ("wei
e Rose") um den Thron, gelang es Eduard zusammen mit Richard Neville Warwick, seine Gegner durch die Siege bei Towton 1461 und Hexham 1464 auszuschalten und seinen Rivalen Heinrich VI. 1465 gefangenzunehmen.
Doch schon bald ging Warwick, in seinem politischen Ehrgeiz unbefriedigt, zur Gegenseite
ber und zwang Eduard kurzfristig ins Exil nach Burgund. 1471 kehrte er gemeinsam mit seinem Bruder, dem sp
teren Richard III., von dort zur
ck, besiegte Warwick und behauptete sich auf dem Thron.
Sein B
ndnis mit Burgund gab er zugunsten eines mit franz
sischen Zahlungen verbundenen Waffenstillstands mit Ludwig XI. auf und konnte durch diese Gelder weitgehend unabh
ngig vom Parlament regieren. Eduard
berlie
es seinem Bruder Richard, den ein Jahr vor seinem Tod angebrochenen Krieg gegen Schottland zu f
hren. Er starb am 9. April 1483, die Rosenkriege wurden jedoch erst drei Jahre sp
ter endg
ltig beendet.
CEduard VII. (1841 bis 1910)
Ein Playboy auf dem britischen Thron.
Die Langlebigkeit seiner Mutter, K
nigin Viktoria, verurteilte Eduard, ihren am 9. November 1841 geborenen
ltesten Sohn, bis ins 60. Lebensjahr zu Repr
sentationsaufgaben. Durch allerlei Eskapaden versuchte sich der Kronprinz schadlos zu halten, besch
digte aber eher den Ruf des K
nigshauses. Daran
nderte auch die 1863 erfolgte Heirat mit der d
nischen Prinzessin Alexandra wenig, erst mit den Jahren fand Eduard zu Seri
t und Format.
Als K
nig beeinflu
te er seit 1901 mit seiner Frankophilie und seiner Abneigung gegen den deutschen Vetter Kaiser Wilhelm II. die europ
ische Politik und war einer der Architekten der "Entente cordiale" von 1904 mit Paris, aus deutscher Sicht Beginn der "Einkreisung" des Reiches, die zum I. Weltkrieg f
hrte.
Eduard VII. erlebte den Ausbruch nicht mehr. Er starb am 6. Mai 1910 in London.
DEduard VIII. (1894 bis 1972)
nigliches Schicksal : Ein Herz und keine Krone.
Mehr als der Spanische B
rgerkrieg, der italienische
berfall auf Abessinien oder die Olympischen Spiele in Berlin bewegte 1936 die Briten und die monarchistische Welt das Drama einer Liebe: K
nig Eduard VIII., geboren am 23. Juni 1894 in White Lodge (London) und am 21. Januar 1936 auf den Thron gekommen, bestand auf der Eheschlie
ung mit der zweimal geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson, was zu turbulenten Szenen im Unterhaus und fast zur Spaltung der Nation f
hrte.
Die Wiederst
nde (unter anderem der anglikanischen Kirche) waren so gro
Eduard am 10. Dezember abdankte, da er nicht bereit war, seine Liebe der Staatsr
son zu opfern. Irland nutzte dies zur L
sung der letzten Bindungen an England und trat als selbst
ndige Republik aus dem Commonwealth aus.
Sein Nachfolger und Bruder Georg VI. ernannte ihn zum Herzog von Windsor, der fortan das Leben eines prominenten Weltenbummlers f
hrte. Erst 1966 betrat das Paar auf Einladung von K
nigin Elisabeth II. wieder den Buckingham- Palast.
Eduard starb am 28. Mai 1972 in Neuilly-sur-Seine, seine Frau folgte ihm 1986.
`DEduard Prinz von Wales (1330 bis 1376)
Der "schwarze Prinz" war ein gef
rchteter Heerf
hrer.
Der am 15. Juni 1330 in Woodstock, Oxford, geborene Sohn Eduards III. befehligte schon als 16j
hriger englische Truppen im Hundertj
hrigen Krieg gegen Frankreich. Wegen seiner schwarzen R
stung nannte man ihn schon bald den "Schwarzen Prinzen".
In der Schlacht von Poitiers (1356) konnte er nicht nur das zahlenm
berlegene franz
sische Heer schlagen, sondern auch K
nig Johann II. und dessen Sohn Phillipp gefangennehmen. Eduard verhielt sich dabei als vorbildlicher Ritter, indem er den K
nig mit erlesener H
flichkeit behandelte. Seit 1362 als Herzog von Aquitanien Herrscher der englischen Besitzungen in S
dwestfrankreich, verhalf er 1367 dem abgesetzten K
nig von Kastilien, Peter dem Grausamen, wieder zu seinem Thron.
Der Unmut des Adels
ber die in der Gascogne verh
ngten Steuern st
rkte jedoch die Position des franz
sischen K
nigs, der die Engl
nder in der Folgezeit mehr und mehr zur
ngen konnte. Eduard kehrte 1371 nach England zur
ck, wo er noch vor seinem Vater am 8. Juni 1376 in Westminster starb.
(CEinhard (ca. 770 bis 840)
Er gab der karolingischen Renaissance wichtige Impulse.
Einhard stammte aus einer adeligen Familie in Mainfranken, wo er um 770 zur Welt kam, wurde Sch
ler Alkuins und kam an den Hof Karls des Gro
en. Nach und nach wurde der hochgebildete Einhard (auch Eginhard) Vertrauter, ja Freund des Kaisers, der ihn unter anderem mit dem Bau des Aachener Doms und der Pfalz von Ingelheim betraute.
Nach Karls Tod 814 wurde Einhard auch von Ludwig dem Frommen und Lothar zu Rate gezogen, zog sich aber entt
uscht
ber den Verfall des fr
nkischen Reiches zur
ck. Um 820 verfa
te er die "Vita Caroli magni", eine an Sueton geschulte, h
chst plastische Biographie des Herrschers. Neben anderenKl
stern gr
ndete Einhard 828 die Abtei von Seligenstadt, wo er am 14. M
rz 840 sein Leben beschlo
@Johann Andreas Eisenbarth (1663 bis 1727 nach Chr)
"Ich mache, da
die Lahmen sehen / Und das die Blinden wieder gehen".
Diese Verse aus einem bekannten Spottlied sind etwas irref
hrend. Johann Andreas Eisenbarth, geboren am 27. M
rz 1663 in Oberviechtach, der eine Ausbildung als Okulist (Augenarzt), Stein- und Bruchschneider in Bamberg erhielt, war beileibe kein Kurpfuscher, obwohl der fahrende Medicus durch sein Auftreten zu einem zweifelhaften Ruf selbst beitrug.
Der "Wundarzt" zog nicht selten mit einem Gefolge von etwa hundert Mann durch die Lande. An einem Ort angelangt, traten Akrobaten, Feuerschlucker, Zauberk
nstler auf, zeigten Artisten und Seilt
nzer ihre K
nste, Gaukler und Possenrei
er ihre Sp
e, exotische Tiere wurden vorgef
hrt, ehe sich die Hauptperson mit den Worten vorstellte: "Hochgeehrte Herrschaften ! Ich bin der ber
hmte Eisenbarth!" Meist f
hrte er dann Operationen auf einer Schaub
hne durch, und zwar ohne Narkose, ohne Antisepsis, denn so etwas war zu der Zeit unbekannt. Dennoch : Viele seiner Operationsmethoden, so etwa bei Hodenbruch, Kropf
und Star, wurden von der Schulmedizin
bernommen.
Eisenbarth, der sich nie Doktor genannt hat, demnach unter studierten
rzten, aber
ber Qacksalbern und Kurfuschern stand, starb am 11. November 1727 in Hannoversch M
nden.
6DGeorge Eliot (1819 bis 1880)
Hinter dem Pseudonym verbarg sich eine Frau.
George Eliot wurde am 12. November 1819 als Mary Ann Evans auf Arbury Farm, Warwickshire, geboren. Streng puritanisch erzogen, gelang es der begabten und intelligenten jungen Frau, sich von diesen Beschr
nkungen zu befreien. Nach dem Tod ihres Vaters siedelte sie nach London
ber, wo sie Schriften von David Strau
und Ludwig Feuerbach
bersetzte.
1859 erschien dann unter dem m
nnlichen Pseudonym ihr erster Roman, "Adam Bede", dem kurz darauf zwei weitere folgten. In dieser ersten Phase schilderte sie einf
hlsam und einfach Alltagsschicksale, die von ihrer unmittelbaren Umgebung inspiriert waren, und hatte damit gro
en Erfolg und Einflu
auf die britische Literatur.
ter arbeitete sie in ihre Romane mehr und mehr philosophische und sozialpolitische Er
rterungen ein. Ihre freidenkerischen und revolution
ren Ansichten stie
en jedoch nicht immer auf Wohlwollen. Trotzdem galt sie als eine der wichtigsten Pers
nlichkeiten des geistigen Lebens in London.
Dort starb sie am 22. Dezember 1880.
DThomas Stearns Eliot (1888 bis 1965)
Erneuerer der amerikanischen Lyrik und des religi
sen Dramas.
Eliot, Amerikaner englischer Abstammung, wurde am 26. September 1888 in Saint Luois, Missouri, geboren und verbrachte dort, calvinistisch erzogen, seine Kindheit und Jugend. Nach Studienjahren in Harvard, Paris, M
nchen und Oxford lebte er ab 1914 in London. Auf Betreiben von Ezra Pound ver
ffentlichte er 1917 seine fr
hen Gedichte. 1922 machte ihn "Das w
ste Land" zum ma
geblichen Repr
sentanten der modernen angloamerikanischen Lyrik. Ausgehend von den literarischen Klassikern (Vergil, Dante, Shakespeare) schuf er eine im Versma
freie, abstrakte Lyrik und gab der englischen Sprache neue Impulse.
Von 1925 an war er Mitarbeiter im Verlag "Faber und Faber". Mit dem Erwerb der britischen Staatsb
rgerschaft trat er 1927 zur anglikanischen Hochkirche
ber. Auf der Grundlage des christlichen Humanismus entstanden seine Dichtung "Vier Quartette" (1936-42) und das christliche M
rtyrerdrama "Mord im Dom" (1935). Zu erw
hnen sind seine Gesellschaftskom
dien "Die Cocktailparty" (1950) und "Ein verdienter Staatsmann" (1959). 1948 erhielt Eliot den Nobelpreis f
r Literatur.
Er starb am 4. Januar 1965 in London.
EElisabeth Petrowna (1709 bis 1762)
Eine genie
erische, k
mpferische und reformfreudige Zarin.
Als Tochter Zar Peters des Gro
en wurde Elisabeth am 29. Dezember 1709 bei Moskau unehelich geboren und daher bei der Thronfolge 1730
bergangen. Erst Anfang Dezember 1741 gelang es ihr, mit Unterst
tzung der zaristischen Garde in einer Palastrevolution gegen die Regentin Anna Leopoldowna den Thron zu erobern, und sie ernannte 1742 Peter von Holstein-Gottorp zu ihrem Thronnachfolger, den sie drei Jahre sp
ter mit Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst, der sp
teren Katharina II., verheiratete.
Elisabeth war launisch und sexuell ausschweifend, war fasziniert von der franz
sischen Lebensweise, setzte mit ihrer Politik jedoch das Reformwerk ihres Vaters fort. 1755 gr
ndete sie die Universit
t Moskau und drei Jahre sp
ter die Akademie der sch
nen K
nste in Petersburg. An der Leibeigenschaft als sozialer Grundfeste des russischen Reiches r
ttelte sie nicht, schaffte aber Folter und Todesstrafe ab und f
rderte durch Ansiedlung von Fabriken den wirtschaftlichen Aufschwung und die Ausbeutung der Bodensch
enpolitisch beendete sie 1743 zun
chst den Krieg mit Schweden und verband sich dann mit
sterreich. Die russischen Truppen trugen 1759 erheblich zur schweren Niederlage Friedrichs des Gro
en bei und besetzten sogar f
r kurze Zeit Berlin. Eine Katastrophe f
r Preu
en wurde nur durch den pl
tzlichen Tod Elisabeths am 5. Januar 1762 in Petersburg verhindert.
'CElisabeth von Th
ringen (1207 bis 1231)
Die "Heilige F
rstin" verzehrte sich im Dienst an Kranken und Armen.
Die Tochter K
nig Andreas II. von Ungarn, 1207 in S
ros-Patak geboren, wurde 14j
hrig mit dem Landgrafen Ludwig IV. von Th
ringen verheiratet und lebte am th
ringischen Hof auf der Wartburg. 1227 starb ihr Gatte als Kreuzfahrer in Otranto. Heinrich Raspe verdr
ngte sie von der Wartburg und wies ihr Marburg als Witwensitz an, wo sie das Franziskanerhospital gr
ndete und sich fortan in einer Gemeinschaft gleichgesinnter Frauen der Armen- und Krankenpflege widmete. Von Askese und Aufopferung ersch
pft, starb sie am 17. November 1231 in Marburg.
Schon 1235 wurde sie heiliggesprochen. Ihr Grab in der vom Deutschen Orden erbauten Elisabethkirche zog bis zur Reformation zahllose Wallfahrer an.
BEmanuel I. (1469 bis 1521)
Unter ihm erlebte Portugal sein "Goldenes Zeitalter".
Der am 31. Mai 1469 in Alcochete geborene portugiesische K
nig (seit 1495) wird "Emanuel der Gl
ckliche" oder "der Gro
e" genannt. Aus dem von Seefahrern und Entdeckern wie Vasco da Gama und Luis de Almeida Cabral begr
ndeten
berseeischen Reich Portugals str
mten damals ungeheure Reicht
mer ins Land, das der K
nig durch seine geschickte Au
enpolitik vor Kriegen bewahrte.
Es gelang ihm, die Krongewalt gegen
ber dem Adel zu st
rken und die Verwaltung zu zentralisieren. Vom Gl
ck Emanuels und Portugals vermochten einzig die Juden und Muslime nicht zu profitieren, die 1496 ausgewiesen wurden.
Er starb am 13. Dezember 1521 in Lissabon.
BEpikur (341 bis 270 vor Christus)
"Man kann sogar mit Zeus an Gl
ckseligkeit wetteifern, wenn man Gerstenbrot und Wasser hat."
Nicht hemmungsloses Genu
streben, wie die sp
teren Epikurer meinten, sondern ein gen
gsames und zur
ckgezogenes Leben sowie Freiheit von Zwang, Schmerz und Todesfurcht bedingen f
r den 341 vor Christus auf der Insel Samos geborenen griechischen Philosophen das menschliche Gl
In der Naturlehre folgte er Demokrits Atomistik. Mytilene auf Lesbos und Athen (von 306 vor Christus bis zu seinem Tod 270 vor Christus) waren die Wirkungsst
tten Epikurs, dessen diesseitsbezogene Weltanschauung zahlreiche Philosophen von Lukrez bis Friedrich Nietzsche beeinflu
t hat.
ELudwig Erhard (1897 bis 1977)
Der Vater des deutschen Wirtschaftswunders.
Erhard wurde am 4. Februar 1897 in F
rth geboren. Nach einer kaufm
nnischen Lehre und Teilnahme am I. Weltkrieg studierte er Volks- und Betriebswirtschaftslehre und unterrichtete 1928-42 an der N
rnberger Handelshochschule. 1945 erhielt er in M
chen eine Professur.
Als einer der Mitbegr
nder der CDU war er 1945/46 bayrischer Wirtschaftsminister, und in den beiden folgenden Jahren war Ehrhard Direktor in der Verwaltung f
r Wirtschaft im Vereinigten Wirtschaftsgebiet (sogenannte Bizone). Seit der ersten Bundestagswahl Abgeordneter der CDU, war er von September 1849 bis Oktober 1963 Wirtschaftsminister, ab 1957 auch Vizekanzler Konrad Adenauers, dessen Nachfolge als Bundeskanzler er 1963, als Parteivorsitzender der CDU antrat.
Als Bundeskanzler scheiterte der Wirtschaftsfachmann nicht zuletzt an mangelndem Machtbewu
tsein und Durchsetzungsverm
gen. Nach den verlorenen Landtagswahlen 1966 und dem Austritt des Koalitionspartners FDP, mit dem es zu keiner Einigung
ber die Sanierung des Bundeshaushaltes kam, trat Erhard, der zun
chst noch einer Minderheitsregierung vorgestanden hatte, im Dezember 1966 zur
Seine gro
e Lebensleistung liegt in der konsequenten Einf
hrung der sozialen Marktwirtschaft und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland. Erhard starb am 5. Mai 1977 in Bonn.
yBDomenico Scarlatti (1685 bis 1757)
Erfand den "Scarletti-Griff".
Domenico Scarlatti wurde am 26. Oktober 1685 als sechstes von zehn Kindern Alessandro Scarlettis in Neapel geboren. Er wurde vom Vater als Musiker ausgebildet und war 1709-14 Kapellmeister der K
nigin Maria Casimira von Polen in Rom, 1715-19 Kapellmeister der Peterskirche, 1719-21 Cemballist der Italienischen Oper in London, 1721-25 Hofcembalist in Lissabon und von 1729-54 Hofcembalist in Madrid.
Er starb am 23. Juli 1757 in Neapel. In seinen etwa 560 Cembalosonaten und -esercizi hat Domenico Scarlatti der Klaviermusik in Thematik und Satz neue Wege er
ffnet.
in Brattahlid.
3DMatthias Erzberger (1875 bis 1921)
Der Politiker mu
te den Krieg der Milit
rs liquidieren.
11. November 1918 : Im Salonwagen des franz
sischen Marschalls Foch nehmen deutsche Politiker die harten Bedingungen f
r einen Waffenstillstand in Empfang. Leiter der deutschen Delegation : Matthias Erzberger, geboren am 20. September 1875 in Buttenhausen, W
rttemberg, seit 1903 Reichstagsabgeordneter des katholischen Zentrums.
Urspr
nglich Vertreter eines "Siegfriedens", wandelte sich Erzberger w
hrend des Krieges zum Bef
rworter einer Verst
ndigungspolitik (1917 Mitinitiator der Friedensresolution des Reichstages) und wurde daher f
r den schweren Gang zum Gegner ausersehen.
er die Kastanien aus dem Feuer holte, sollte ihn und die erste deutsche Republik schwer belasten. Erzberger, 1919/20 einige Monate Finanzminister, galt bei der nationalen Rechten fortan als "Novemberverbrecher", obwohl er nur das Unumg
ngliche getan hatte. Am 26. August 1921 holte ihn die Vergangenheit ein: Er wurde von zwei ehemaligen Offizieren bei Bad Griesbach (Baden) zusammengeschossen.
HCEuklid (ca. 365 bis ca. 300 vor Christus)
Der griechische Mathematiker gilt als der Vater der Geometrie.
Euklid, geboren um 365 vor Christus, lebte und lehrte in Alexandria w
hrend der Regierungszeit des ersten Ptolem
nigs. Sein Hauptwerk, "Elemente", umfa
t in 15 B
chern sowohl Geometrie als auch Zahlenlehre und stellt die Geometrie als ein logisch in sich geschlossenes System vor, das nur auf wenigen Axiomen aufgebaut ist.Das Werk bildet bis heute die Grundlage f
r den Geometrieunterricht.
Erst die vergeblichen Versuche, das Parallelanaxiom zu beweisen, f
hrten im 19. Jahrhundert, unter anderem durch Riemann, zur Aufstellung nichteuklidischer Geometrien. Bevor Euklid um 300 vor Christus starb, gelang ihm noch der Beweis, da
es unendlich viele Primzahlen gibt - ein Problem, das bis heute noch nicht endg
ltig gel
st ist.
DLeonhard Euler (1707 bis 1783)
Er fand die Basis des nat
rlichen Logarithmus.
Der schweizerische Mathematiker wurde am 15. April 1707 in Basel geboren. Er begann zun
chst ein Studium der Theologie, wechselte aber bald zur Mathematik. 1730 ging er an die von Katharina I. gegr
ndete Petersburger Akademie und wurde dort 1733 Professor f
r Physik und Mathematik.
Er arbeitete
ber analytischer Mathematik und Musiktheorie, befa
te sich mit Problemen der Infenitesimalrechnung, der Integralrechnung, der Reihenlehre und der Differentialgleichung. 1741 ging der Gelehrte nach Berlin an die Akademie Friedrichs des Gro
en, kehrte jedoch 1766 nach St. Petersburg zur
ck. Im selben Jahr erblinderte er vollst
ndig. Eulers besonderes Verdienst besteht darin, die Analyse als wissenschaftliche Methode vertieft und auf mechanische Probleme angewendet zu haben.
erdem war es ihm gegeben, hochkomplizierte wissenschaftliche Gegenst
nde allgemeinverst
ndlich darzustellen (z.B. "Vollst
ndige Anleitung zur Algebra"). Au
erdem besch
ftigte er sich mit s
mtlichen Zweigen der reinen und angewandten Mathematik, mit Physik und Astronomie und hinterlie
mehr als 1000 bedeutende Abhandlungen. Euler starb am 18. September 1783 in St. Petersburg.
#DErnst Mach (1838 bis 1916)
Mit der "Machschen Zahl" wird die Geschwindigkeit von
berschallflugzeugen bestimmt.
Der Philosoph und Physiker, am 18. Februar 1838 im m
hrischen Turas geboren, wurde 1864 Professor f
r Mathematik an der Universit
t Graz und drei Jahre sp
ter Professor f
r Physik in Prag, wo er 28 Jahre lang blieb. 1895-1901 lehrte er dann Philosophie in Wien.
Durch seine Versuche zur Akustik wurde Mach zu einem der Pioniere der Aerodynamik. Die nach ihm benannte "Machsche Zahl" gibt an, um das Wievielfache ein Festk
rper die Schallgeschwindigkeit
bertrifft. Bei Mach 1 wird die Schallmauer durchbrochen, Mach 2 entspricht der doppelten Schallgeschwindigkeit usw. Auch in der Wissenschaftstheorie machte er sich einen Namen.
Seine gr
te Leistung ist die Wiederbelebung des Positivismus. Kompromi
los vertrat er die Ansicht, da
physikalische Erkenntnisse nur dann haltbar seien, wenn sie auch empirisch bewiesen werden k
nnen. Hypothesen und Theorien waren f
r ihn nur "Spekulationen".
Mach starb am 19. Februar 1916 in Haar bei M
nchen.
EAugust Macke (1887 bis 1914)
Der I. Weltkrieg beendete sein kurzes K
nstlerleben.
An der D
sseldorfer Akademie begann Macke, der am 3. Januar 1887 im westf
lischen Meschede geboren wurde, 1904 Malerei zu studieren. Der M
zen Koehler erm
glichte ihm 1907/08 eine erste Parisreise. In Berlin besuchte der junge K
nstler die Schule von Lovis Corinth.
1909/10 lie
er sich am Tegernsee nieder. Er schlo
Freundschaft mit Franz Marc und lernte Kandinsky und Jawlensky kennen. In M
nchen geh
rte er zum K
nstlerkreis des "Blauen Reiter". Eine gemeinsam mit Paul Klee unternommene Reise nach Tunesien, auf der er zahlreiche lichtdurchflutete Aquarelle schuf, st
rkte ihn in seiner Auffassung von einer die helle Farbigkeit betonenden Malerei.
Ging Macke zuerst vom Impressionismus beziehungsweise Nachimpressionismus aus, so pr
gte ihn in Paris die Kunst der "Fauves". Elemente des Kubismus und Futurismus flossen in sein Werk ein, wozu auch die Bekanntschaft mit Robert Delaunay beitrug.
Macke, der zu den bedeutendsten K
nstlern des Expressionismus gez
hlt wird, wollte die Welt in ihrer farbenfrohen Sch
nheit darstellen. Der Ausbruch des I. Weltkrieges und Mackes fr
her Tod im Feld am 26. September 1914 in der Champagne beendeten ein K
nstlerleben, das zu den gr
ten Hoffnungen berechtigte.
CMaurice Maeterlinck (1862 bis 1949)
Hauptvertreter des Symbolismus.
Der belgische Schriftsteller, am 29. August 1862 in Gent geboren, trat in den 80er Jahren als Lyriker und Dramatiker hervor. Sein erstes B
hnenwerk "Prinzessin Maleine", das 1889 in Paris uraufgef
hrt wurde, war das erste symbolische Drama. Es folgten 1890 "Die Blinden" und "Der Eindringling" sowie 1892 das Meisterwerk "Pell
as et M
lisande", das von Claude Debussy vertont wurde.
Schildert der Dichter in seinen fr
hen Dramen das menschliche Dasein in seiner Abh
ngigkeit von blindem Schicksal und
berraschendem Tod, vollzieht er nach der Jahrhundertwende den Schritt zum Psychodrama (u.a. "Der blaue Vogel", 1911. Maeterlinck, der 1911 den Nobelpreis f
r Literatur erhielt, war auch ein anerkannter Autor naturphilosophischer Werke ("Das Leben der Bienen", 1901; "Die Intelligenz der Blumen", 1907; "Das Leben der Ameisen", 1930).
Er starb am 6. Mai 1949 in Orlamonde bei Nizza.
DAristide Maillol (1861 bis 1944)
"Ich suche die Sch
nheit und nicht den Charakter".
Der franz
sische Bildhauer und Graphiker wurde am 8. Dezember 1861 in Banyuls-sur-Mer geboren, studierte in Paris Malerei bei Jean L
rome und Alexander Cabanel und schlo
sich 1892, nachdem er Gauguin kennengelernt hatte, der Gruppe der Nabis an.
Seine ersten Werke stehen ganz im Zeichen der dekorativen Kunst der Nabis und des Art Nouveau. Ab 1900 widmete sich Maillol vorwiegend der Plastik. Der weibliche Akt wurde sein Hauptthema. Neben Auguste Rodin, der die Bedeutung Maillols als erster erkannte, gilt er als der bedeutendste Bildhauer des angehenden 20. Jahrhunderts.
hrend Rodins Skulpturen durch dynamische Bewegungen gekennzeichnet sind, suchte Maillol ausgeglichene, geschlossene Formen unter Verzicht auf Details und individuelle Z
ge. Seine Figuren strahlen klassische Harmonie aus. Maillol, der auch als Zeichner, Lithograph und Buchillustrator ein bedeutendes Werk hinterlassen hat, starb am 27. September 1944 in seinem Geburtsort.
phane Mallarm
(1842 bis 1898)
nder des Hermetismus der modernen europ
ischen Lyrik.
Der franz
sische Dichter wurde am 18. M
rz 1842 in Paris geboren. Sein literarisches Schl
sselerlebnis war die Lekt
re der "Les fleurs du mal" von Baudelaire. Seit 1862 ver
ffentlichte Mallarm
Gedichte in verschiedenen Zeitschriften. Den Lebensunterhalt verdiente er sich als Englischlehrer in Tournon, Besan
on, Avignon und ab 1871 in Paris.
1874 gr
ndete er die kurzlebige Zeitschrift "La derni
re mode". Seit 1880 unterhielt er einen literarischen Club, den unter anderem P
aul Verlaine, Paul Val
ry, Andr
Gide und Stefan George frequentierten. In jungen Jahren noch stark Baudelaire verpflichtet, wirkte Mallarm
ter auf eine Verwendung der Worte in der Absicht hin, sie zu einer "Stimme" zu machen, "die den Dichter wie den Leser verbirgt".
Die Ausdrucksm
glichkeiten der Sprache dienten ihm zur Erzeugung eines sprachlichen
quivalentes f
r jedes beliebige darzustellende Objekt, das dadurch "entdinglicht" wird. Dabei strebte er eine Verselbst
ndigung der Sprache an: Seine Werke zeichnen sich durch die Zur
cknahme der Sprache als Darstellungsmittel konkreter Dringlichkeit zugunsten klanglicher Suggestivit
t aus.
Mallarm
starb am 19. September 1898 in Valvins, wo er auch die letzten Jahre seines Lebens verbrachte.
ECarl Gustav Emil Freiherr von Mannerheim
(1867 bis 1951)
Er machte den "Roten" schwer zu schaffen.
Als er am 4. Juni 1867 bei Turku zur Welt kam, geh
rte seine Heimat noch zum Zarenreich, und ihm war es bestimmt, an f
hrender Stelle die Unabh
ngigkeit zu erk
mpfen: Carl Gustav von Mannerheim trat 1887 in die russische Armee ein, nahm 1904/05 am Krieg gegen Japan teil und k
mpfte 1917/18 als Befehlshaber der finnischen "Wei
en" Armee gegen "Rote" Garden und sowjetische Truppen erfolgreich f
r die Befreiung.
1918/19 war er Reichsverweser, baute als Vorsitzender des Obersten Kriegsrates seit 1931 die nach ihm benannte Befestigungslinie auf der Karelischen Landenge aus und befehligte die finnischen Streitkr
fte im ungleichen Winterkrieg 1939/40 gegen die Rote Armee. Nach einem halben Jahr mu
te er kapitulieren, nahm jedoch 1941 an deutscher Seite am Ru
landfeldzug teil.
Nach Vordringen bis kurz vor Leningrad und ans Ostufer des Ladoga -Sees stellte er trotz deutschen Drucks den Vormarsch ein und empfahl sich so 1944 beim deutschen R
ckzug als Verhandlungspartner f
r die Sowjets
ber einen Waffenstillstand. Mannerheim war danach erster Nachkriegsstaatspr
sident seines Landes, trat 1946 jedoch aus Gesundheitsgr
nden zur
ck und starb am 27. Januar 1951 in Lausanne.
.CFranz Marc (1880 bis 1916)
Hauptvertreter des deutschen Expressionismus.
Der am 8. Februar 1880 in M
nchen geborene Maler kam nach seinem Studium an der dortigen Kunstakademie 1903 und 1907 in Paris mit der franz
sischen Avantgarde in Ber
hrung. Vor allem der Orphismus Delaunays
bte nachhaltigen Einflu
auf ihn aus.
1911 gr
ndete Marc zusammen mit Kandinsky in M
nchen die K
nstlergruppe "Der Blaue Reiter", der sich auch August Macke anschlo
. Gegenstand seiner Bilder sind vor allem Tiere, die f
r ihn die urspr
ngliche Harmonie der Natur verk
rperten ("Turm der Blauen Pferde", 1912; "Tierschicksale", 1913).
Auf der Suche nach einer absolut reinen Welt gelangte er allm
hlich zu abstrakten Formen. Auch als Soldat im I. Weltkrieg trug Marc einen Skizzenblock mit sich. Er fiel am 4. M
rz 1916 bei Verdun.
DGabriel Marcel (1889 bis 1973)
Der Begr
nder des katholischen Existenzialismus verstand sich als "Neo-Sokratiker".
Der Sohn eines hohen Staatsbeamten wurde am 7. Dezember 1889 in Paris geboren, studierte Philosophie und wurde bereits mit 20 Jahren Professor in mehreren franz
sischen St
dten. Seit 1922 Hochschullehrer an der Sorbonne, bet
tigte er sich auch als Verlagslektor, Musik- und Theaterkritiker.
Der Jude konvertierte 1929 zum katholischen Glauben. Angeregt durch Henri Bergson fand Marcel noch vor Sartre zum Existenzialismus. In seinem Hauptwerk "Sein und Haben" (1935) sieht er den Menschen durch den Gegensatz der authentischen Welt des Seins und der unauthentischen Welt des Habens bestimmt, wobei die Versklavung des Seins durch das Haben den Verlust alles Menschlichen bedingt.
Das wahre Sein beruht auf dem Dialog mit dem N
chsten, dem "Du", und letztlich mit Gott, dem "absoluten Du". Nicht durch blo
e Vernunft, sondern durch Glaube, Liebe und Hoffnung kann der Mensch aus der "absoluten Verzweiflung" in einer "zerbrochenen Welt" zum wahren Sein finden.
Seine Theaterst
cke versuchen dazu anzusto
en, sich gegen alle Verzweiflung aus eigener innerer Kraft eine christliche Hoffnung zu erschlie
en. Marcel starb am 8. Oktober 1973 in Paris.
!EHans von Mar
es (1837 bis 1887)
"Ich weiche zu sehr von der gew
hnlichen Stra
e ab..."
Der am 24. Dezember 1837 in Elberfeld/Wuppertal geborene Maler war sein ganzes Leben von seinem "aristokratischen" Sendungsauftrag
berzeugt. Aber die Zeitgenossen nahmen ihn kaum wahr, weil er nichts ausstellte oder verkaufte. Nach einer Lehrzeit im Atelier des Schlachten- und Pferdemalers Karl Steffeck in Berlin, lebte er ab 1857 als freier und g
nzlich mittelloser Maler in M
nchen.
Baron von Schack engagierte ihn als Kopisten alter Meister f
r seine Galerie; zu diesem Zweck siedelte er nach Rom
ber. Aber die Kopiert
tigkeit befriedigte ihn nicht. 1866 lernte er den Kunstphilosophen Konrad Fiedler kennen, der ihn auf einzigartige Weise
ber 20 Jahre als M
zen finanzierte.
1873 schuf Mar
es einen bedeutenden Wandzyklus mit lebensgro
en Figuren f
r die zoologische Meeresstation in Neapel. In den restlichen 14 Jahren seines Lebens - er starb am 5. Juni 1887 in Rom - entstanden gro
e, streng gebaute Triptychen mit entr
ckt wirkenden nackten Menschen in idealisierten Landschaften und Hainen ("Goldenes Zeitalter", "Die Hesperiden"), die er immer wieder
berarbeitete, in qualvoller Suche nach der zeitlosen Form.
Seine Werke blieben "gro
e Intentionen", die Ans
tze der Kunst des 20. Jahrhunderts vorwegnehmen.
EJohn Churchill Earl of Marlborough
(1650 bis 1722)
Diplomat und milit
risches Genie.
John Churchill wurde am 26. Mai 1650 in Musbury in Devonshire geboren. Schon fr
h erwarb er sich die Gunst Jakobs II. durch Niederschlagung eines Aufstandes gegen den Stuartk
nig (1685). Als Wilhelm von Oranien jedoch 1688 in England landete, stellte er sich auf dessen Seite, bewog das Heer
berzulaufen und
berredete Jakobs Tochter Anna Stuart zur Unterst
tzung Wilhelms.
Dieser machte ihn zu seinem Ratgeber und verlieh ihm den Titel eines Earls of Marlborough, warf ihn aber 1692 wegen Konspiration mit Jakob, der den Thron zur
ckerobern wollte, in den Tower. Aufgrund seiner guten Beziehungen zu Anna kehrte er jedoch schon zwei Jahre sp
ter an den Hof zur
ck und wurde 1701 mit der F
hrung der englischen Truppen im spanischen Erbfolgekrieg betraut.
1702 kam dann seine G
nnerin Anna auf den Thron. W
hrend er zusammen mit Prinz Eugen gl
nzende milit
rische Erfolge verbuchen konnte,
bte seine Frau, die Hofdame Sarah Jennings, in seinem Sinne gro
en Einflu
auf die K
nigin aus. Die regierenden Whigs standen hinter ihm.
Nach dem Sieg bei Malplaquet (1709) wendete sich Marlboroughs Schicksal: Er wurde der Veruntreuung
ffentlicher Gelder angeklagt und 1711 aller seiner
mter enthoben, woraufhin er England verlie
und erst 1714 nach Annas Tod zur
ckkehrte.
Marlborough starb am 16. Juni 1722 in Cranbourne Lodge bei Windsor.
EMathilde von Tuszien (1046 bis 1115)
Sie stiftete Zwietracht
ber ihren Tod hinaus.
Die 1046 geborene Tochter des Markgrafen Bonifaz III. von Tuszien und der Beatrix von Lothringen wurde 1070 mit Gottfried dem Buckligen von Lothringen verheiratet, lebte aber von ihm getrennt. Als Markgr
fin von Tuszien war sie w
hrend des Investiturstreits die verl
lichste Bundesgenossin der P
pste.
So wurde ihre Burg Canossa 1077 zum Schauplatz jenes Bu
ganges, mit dem Heinrich IV. den dort als Gast weilenden Gregor VII. zur Aufhebung des Kirchenbannes zwang. Obwohl ihr Besitz rechtlich gesehen kaiserliches Lehen war, bestimmte sie 1078/79 die Kirche zum Erbe ihrer umfangreichen G
Im Jahre 1089 ging sie 43j
hrig eine zweite Ehe mit dem erst 17j
hrigen Welf V. ein. Die Verbindung mit den kaiserfeindlichen Welfen sollte das p
pstliche Lager st
rken. Doch Welf trennte sich 1095 von ihr, und Heinrich V. gelang eine zeitweilige Auss
hnung mit dem Welfenhaus.
In der Folgezeit unterst
tzte Mathilde die Erhebung der S
hne des Kaisers gegen den Vater und lie
Konrad zum K
nig der Lombardei kr
nen. Sie starb am 24. Juli 1115 in Bondeno bei Ferrara. Die "Mathildischen G
ter" blieben ein Zankapfel zwischen P
psten und Kaisern, bis Friedrich II. 1213 endg
ltig auf sie verzichtete.
HCJames Clerk Maxwell (1831 bis 1879)
nder der modernen Elektrodynamik und elektromagnetischen Lichttheorie.
Der britische Physiker, am 13. Juli 1831 in Edinburgh geboren, war 1856-60 Professor in Aberdeen, lehrte dann in London und von 1871 bis zu seinem Tod am 5. November 1879 in Cambridge. Bedeutung erlangte er durch die sp
ter nach ihm benannte "Maxwellsche Verteilungsfunktion", ein auf einer Exponentialfunktion basierendes Gesetz zur Berechnung der Verteilungsgeschwindigkeit von Gasen.
Ebenfalls nach ihm benannt sind die "Maxwellschen Gleichungen", die der mathematischen Erkl
rung des von Michael Faraday eingef
hrten physikalischen Kraftlinienbegriffs im Magnetismus dienen. Aus der Besch
ftigung mit dem Magnetismus ging auch Maxwells Lichttheorie hervor, die das Licht selbst als elektromagnetische Erscheinung erkl
'DWilliam McKinley (1843 bis 1901)
Der 25. Pr
sident der USA annektierte Hawaii.
Als eines von neun Kindern einer Arbeiterfamilie wurde McKinley am 29. Januar 1843 in Niles, Ohio, geboren. Nach der Teilnahme am amerikanischen B
rgerkrieg studierte er Jurain Ohio und New York. Danach zog er nach Canton, Ohio, und begann, sich politisch zu bet
tigen: Er wurde Wahlkampfhelfer f
r die Pr
sidentschaftskandidatur seines ehemaligen Vorgesetzten im Krieg, Rutherford Hayes.
1877-91 Mitglied des amerikanischen Repr
senantenhauses, setzte er als f
hrender republikanischer Abgeordneter eine Politik hoher Schutzz
lle durch ("McKinley Tarif"). Danach war er Gouverneur des Staates Ohio und wurde 1897 zum Pr
sidenten der USA gew
Als geschicktem Taktiker gelang es ihm, stets die
ffentliche Meinung hinter sich und seiner Politik zu haben. Dies kam seiner imperialistischen Au
enpolitik zugute: 1898 gewann er den Krieg gegen Spanien und annektierte die Hawaii-Inseln. McKinley starb am 14. September 1901 in Buffalo an den Folgen eines anarchistischen Attentats.
BMenander (342 bis 290 vor Christus)
Wegbereiter des b
rgerlichen Lustspiels.
Der griechische Kom
diendichter wurde 342 vor Christus in Athen geboren. Er war Sch
ler von Theophrast und verfa
te insgesamt 109 Kom
dien, von denen uns 98 Titel bekannt sind. Ganz erhalten ist jedoch nur "Dyskolos" (Der Menschenfeind) dank eines Papyrusfundes aus dem Jahr 1958.
Im Mittelpunkt seiner St
cke steht der Mensch mit seinen Vorz
gen und Schw
chen. Dabei gelingen ihm exakte Charakterzeichnungen, die in der Welt der Kleinb
rger angesiedelt sind, w
hrend der mythische Hintergrund fehlt. So wurde Menander zum Begr
nder des b
rgerlichen Lustspiels und zum Vorbild f
r den r
mischen Dichter Plautus.
Er starb 290 vor Christus in Athen.
<EGeorges M
s (1861 bis 1938)
Er zauberte mit der Filmkamera.
s wurde als Sohn eines wohlhabenden Schuhfabrikanten am 8. Dezember 1861 in Paris geboren. 1888 kaufte er sich ein Theater, in dem er bis 1895 als B
hnenbildner und Illusionist arbeitete.
ber dem Theater hatte der Vater der Br
der Lumi
re ein Studio gemietet.
s besuchte die erste Vorf
hrung des Kinematographen und war von der neuen "Spielerei" so begeistert, da
er den Lumi
res ihren Apparat abkaufen wollte. Da sie nicht dazu bereit waren, besorgte er sich ein
hnliches Ger
t und wandelte sein Theater in ein Kino um, f
r das er kurze Filme in dem von ihm gegr
ndeten ersten franz
sischen Filmstudio in Montreuil drehte.
Durch einen Kamerafehler entdeckte M
s 1898 die M
glichkeiten der Trickphotographie, entsann sich seiner K
nste als Illusionist und schuf fortan humorvoll-phantastische Filme. Manche seiner Tricks verbl
ffen die Experten noch heute. Ber
hmt wurde vor allem "Le Voyage dans la lune" (1902), in dem er eine Rakete mitten im Auge eines erz
rnten Mondgesichts landen lie
Aber die Entwicklung des Mediums zu einer rasch wachsenden Industrie
berrollte ihn. M
s geriet in finanzielle Schwierigkeiten und mu
te die Filmarbeit aufgeben. Er kehrte zum Theater zur
ck, machte auch damit 1923 bankrott und starb am 21. Januar 1938 in Paris.
BPindar (um 518 bis ca. 438 vor Christus)
Er sah sich als Prophet der Musen.
Der von der antiken
berlieferung als gr
ter griechischer Lyriker gefeierte Pindaros wurde 522 oder 518 vor Christus in Kynoskephalai bei Theben geboren und starb um 438 in Argos. Sein dichterisches Werk, das im Altertum 17 B
cher umfa
te, enth
lt Hymnen und P
ane, Dithyramben, Prozessions- und Jungfernges
nge und vor allem die vollst
ndig erhaltenen Epikinien, 44 Oden zu Ehren von Siegern bei den panhellenischen Spielen.
Pindar war verschwenderisch in der Benutzung von Metaphern und sah sich selbst als Prophet der Musen, der unter g
ttlicher Eingebung dichtete. Seine Verse haben besonders H
lderlin beeinflu
DMoses Mendelssohn (1729 bis 1786)
Auf ihn geht die Emanzipation der Juden in Deutschland zur
Geboren am 26. Dezember 1729 in Dessau als Sohn des Lehrers der dortigen j
dischen Gemeinde, entfloh Mendelssohn mit 14 Jahren der Enge und Armut seines Elternhauses, um sich in Berlin autodidaktisch eine umfassende Bildung zu erwerben. 1750 fand er eine Stelle als Hauslehrer bei einem j
dischen Seidenfabrikanten, der ihn einige Jahre sp
ter in die Firma aufnahm und zu deren Leiter machte.
Nach dem Tod seines Arbeitgebers wurde er Mitinhaber der Firma und konnte sich endlich seinen philosophischen Interessen widmen. Seit 1754 mit Lessing befreundet, ermutigte ihn dieser zu gemeinsamen Ver
ffentlichungen. Als er vom preu
ischen K
nig Friedrich dem Gro
en das Privileg des "k
niglichen Schutzjuden" zugesprochen bekam, konnte er auch gro
e Bildungsreisen unternehmen.
Mendelssohn war bald ein angesehener Aufkl
rungsphilosoph, der in regem Kontakt mit Zeitgenossen wie Herder und Wieland stand. Sein Bestreben war es, das Judentum mit der deutschen Kultur der Aufkl
rung zu verschmelzen. Mit seinem "echten Menschentum" war er Vorbild f
r Lessings "Nathan der Weise".
Der Wegbereiter der Judenemanzipation starb an einem Herzinfarkt am 4. Januar 1786 in Berlin.
CMenilek II. (1844 bis 1913)
Der einzige afrikanische Herrscher, der dem europ
ischen Kolonialismus widerstand.
Der sp
tere Kaiser von
thiopien, am 17. August 1844 in Ankober geboren, trat 1855 die Nachfolge seines Vaters als Ras (Herzog) von Schoa an und weitete zielstrebig seine Macht aus. 1883 gr
ndete er Addis Abeba als neue Hauptstadt. Nach dem Tod Kaiser Johannes IV. lie
er sich 1889 zum Kaiser ausrufen.
Im gleichen Jahr schlo
er den Vertrag von Utschalli, aus dem Italien einen Protektoratsanspruch ableitete, den Menilek jedoch nicht anerkannte. Durch den Sieg
ber die Italiener bei Adua am 1. M
rz 1896 behauptete er die Unabh
ngigkeit
thiopiens. Durch Abschaffung der Sklaverei sowie Reformen auf wirtschaftlichem, kulturellem und politischem Gebiet suchte er sein Land zu modernisieren.
Nach mehreren Schlaganf
llen war Menilek seit 1909 regierungsunf
hig. Er starb am 22. Dezember 1913 in Addis Abeba.
&CGerhardus Mercator (1512 bis 1594)
Bahnbechender Kartograph und Globenbauer.
Mercator (latinisert aus Kremer) wurde am 5. M
rz 1512 im flandrischen Rupelmonde als Sohn eines Schuhmachers aus dem Herzogtum J
lich-Kleve geboren und studierte 1530-34 an der Universit
wen Kosmographie, Mathematik, Philosophie und Astronomie.
Angeregt durch Rainer Gemma Frisius wandte er sich dann der Kartographie zu. 1541 baute er im Auftrag Kaiser Karls V. die ersten seiner zahlreichen Erd- und Himmelsgloben. 1552
bersiedelte Mercator nach Duisburg, wo er zwei Jahre sp
ter seine ber
hmte Karte von Europa und 1569 seine Weltkarte in der f
r die Seefahrt seither
blichen "Mercator-projektion" herausgab.
Das umfangreiche Kartenwerk "Atlas" erschien erst ein Jahr nach seinem Tod am 2. Dezember 1594 in Duisburg.
@Conrad Ferdinand Meyer
(1825 bis 1898)
Er schrieb formvollendete Werke.
Der Schweizer Dichter wurde am 11. Oktober 1825 als Sohn eines wohlhabenden Staatsmannes und Historikers geboren. Sein fr
h verstorbener Vater hatte ihn mit der Welt der Antike und der Literatur vertraut gemacht, die schwerm
tige Mutter, die 1856 Selbstmord ver
bte, erzog ihn in strengstem Calvinismus.
In diesem Spannungsfeld zeigten sich bei Meyer schon fr
h Neurosen und Depressionen. Im Selbststudium eignete er sich eine umfassende Bildung an, doch erst 1864 hatte er den Mut
, seine schriftstellerischen Arbeiten zu ver
ffentlichen. Die Stoffe seiner formal dem Realismus zuzuordnenden Novellen und Romanen entnahm Meyer nicht der Gegenwart, vielmehr wandte er sich unter dem Einflu
Jacob Burckhardts der Renaissancezeit, aber auch anderen historischen Epochen zu.
Zu seinen bedeutenden Werken z
hlen "Huttens letzte Tage" (1871), "J
rg Jenatsch" (1876), "Der Heilige" (1880) und "Gustav Adolfs Page" (1882). Seine Lyrik verr
t ein ausgepr
gtes Sprach- und Formgef
hl. Ab 1877 lebte der Dichter zur
ckgezogen in Kilchberg bei Z
rich. 1892 wurde er in eine Heilanstalt am Ort eingeliefert, wo er am 28. November 1898 starb.
"DGiacomo Meyerbeer (1791 bis 1864)
nzender Repr
sentant der "Gro
en Oper".
Jakob Liebmann Meyer Beer, am 5. September 1791 in Tasdorf bei Berlin als Sohn eines j
dischen Kaufmanns geboren, zeigte schon fr
h gro
es Talent und hatte mit zehn Jahren seinen ersten gro
ffentlichen Auftritt als Pianist. Als Sch
ler des Goethe-Lieder-Komponisten Karl-Friedrich Zelter und sp
ter bei Abb
Vogler zu Darmstadt, zusammen mit Carl Maria von Weber, erwarb er sich gediegene Satztechnik.
Seine ersten Opern waren Mi
erfolge.
ber Wien, Paris und London kam er 1816 nach Venedig, wo der italienische Belcanto der Funke sein sollte, der den n
chsten Opern gewisse Publikumswirksamkeit bescherte. Die sensationellen Erfolge sollten jedoch erst in Paris kommen: "Robert der Teufel" (1831), "Die Hugenotten" (1836), "Der Prophet" (1848).
1842 war Meyerbeer Nachfolger Gasparo Spontinis als Generalmusikdirektor an der K
niglichen Oper Berlin. Aber auch seine letzte Oper "Die Afrikanerin" (1864) wurde in Paris uraufgef
hrt. Dort starb der Komponist am 2. Mai 1864.
5DJohn Stuart Mill (1806 bis 1873)
Er pr
gte den Positivismus des 19. Jahrhunderts.
Der am 20. Mai 1806 in London als Sohn des liberalen Historikers und Philosophen James Mill geborene National
konom und Philosoph gilt als "Theoretiker eines radikalen Liberalismus". Er leitete 1856-58 das britische Indienamt und war ab 1865 drei Jahre lang Mitglied des Parlaments.
Als Gesellschaftstheoretiker entwickelte er in seinem Buch "Principles of political economy" (1848) die Wirtschaftstheorien von Adam Smith und David Ricardo zu einem liberalen Sozialismus weiter und wurde so zu einem der V
ter der sozialen Marktwirtschaft. F
r ihn stellte sich die demokratische Staatsform als notwendige Bedingung einer Gemeinschaft dar.
Als Wissenschaftstheoretiker akzeptierte er als einzige Quelle der Erkenntnis die Erfahrung und wies auf den grundlegenden Unterschied zwischen Geistes- und Naturwissenschaften hin. In der Ethik gilt er als einer der Hauptvertreter des Utilarismus, der ideale Werte nur anerkennt, wenn sie der Gesellschaft n
tzen.
Mill starb am 8. Mai 1873 in Avignon.
CPaula Modersohn-Becker
(1876 bis 1907)
Starb schon mit 31 Jahren am Anfang einer Malkarriere.
Die am 8. Februar 1876 in Dresden geborene Malerin absolvierte erst ein Lehrerinnenseminar (1893-95), bevor sie sich ganz der Malerei widmete. Sie studierte 1896/97 in Berlin in der Malschule des Vereins Berliner K
nstlerinnen und kam 1897 in die ber
hmte Malerkolonie Worpswede, wo sie nach Reisen (Wien, Norwegen) als Sch
lerin Fritz Makkensens mit ihrem Mann Otto Modersohn ab 1898 lebte.
Sie bereicherte ihr malerisches K
nnen durch Aufenthalte in Paris und die Rezeption der Kust C
zannes,Gauguins und van Goghs. Im fr
hexpressionistischen Stil stellte Paula Modersohn-Becker einfache Menschen - besonders Kinder und alte Frauen -, Stilleben und Landschaften dar.
Erdige Farben und ein einfacher Bildaufbau kennzeichnen ihre ausdrucksstarken Gem
lde. Ihr fr
her Tod am 20. November 1907 wurde von Rainer Maria Rilke, den sie portraitierte, im "Requiem f
r eine Freundin" betrauert.
ETheodor Mommsen (1817 bis 1903)
Meister der historischen Darstellung und Nobelpreistr
ger f
r Literatur.
Die Erforschung des r
mischen Rechts und des r
mischen Staates sowie die Bearbeitung der r
mischen Inschriften waren die Aufgaben, die sich der am 30. November 1817 in Garding, Schleswig, geborene Pfarrerssohn Theodor Mommsen als Ziel gesetzt hatte.
Nach dem Jura- und Philologiestudium in Kiel beteiligte sich Mommsen als Redakteur 1848 am schleswig- holsteinischen Freiheitskampf. Noch im selben Jahr wurde er Professor in Leipzig, wegen seiner Kritik an der s
chsischen Regierung jedoch wieder entlassen.
Nach Professuren in Z
rich und Breslau erhielt er dann in Berlin den Lehrstuhl f
r Alte Geschichte. Mommsen war nicht nur ein begnadeter Wissenschaftler, sondern auch ein engagierter Politiker: Als Mitglied des preu
ischen Landtags und des Reichstags stand er im Gegensatz zu Bismarck und den konservativen Zeitstr
mungen.
r seine "R
mische Geschichte", die 1854-56 in drei B
nden erschien, erhielt Mommsen 1902 den Nobelpreis f
r Literatur. Er selbst sah das dreib
ndige Werk "R
misches Staatsrecht" (1871-88) als seine bedeutendste Leistung an, hinter der jedoch die Sammlung lateinischer Inschriften "Corpus Inscriptionum Latinarum" (CIL) kaum zur
cksteht.
Durch Mommsen nahm die deutsche Altertumswissenschaft einen imponierenden Aufstieg. Insgesamt hinterlie
ber 1.000 Ver
ffentlichungen. Er starb am 1. November 1903 in Charlottenburg.
DJames Monroe (1758 bis 1831)
Seine Doktrin lautete: "Amerika den Amerikanern."
Der Rechtsanwalt, am 28. April 1758 in Monroe`s Creek, Virginia, geboren, war als Vertrauter Jeffersons Mitglied der Verfassunggebenden Versammlung Virginias (1782), des 2. Kontinentalkongresses (1783-86), des Senats (1790-94) und schlie
lich Gesandter der USA in Paris, Madrid und London.
1803 kaufte er Frankreich das westliche Lousiana ab. In die Zeit seiner Pr
sidentschaft (1817-25) fallen wichtige Ereignisse: die Vorbereitung der Gr
ndung Liberias, eines Staates in Westafrika, in den freigelassene Negersklaven zur
ckgef
hrt wurden; das Gesetz
ber die Begrenzung der Sklaverei auf die S
dstaaten (Missourikompromi
) und vor allem die Formulierung au
enpolitischer Pr
missen, der sogenannten Monroedoktrin.
Sie erkl
rte alle Kolonisationsversuche und Interventionen au
eramerikanischen M
chte gegen
ber selbst
ndigen Amerikanischen Staaten zu unfreundlichen Akten gegen
ber den Vereinigten Staaten, die sich im Gegenzug verpflichteten, sich nicht in die inneren Angelegenheiten Europa einzumischen.
James Monroe, der 5. Pr
sident der USA, starb am 4. Juli 1831 in New York.
DMichel Eyquem de Montaigne
(1533 bis 1592)
Schuf die literarische Gattung des Essays.
Am 28. Februar 1533 auf Schlo
Montaigne im P
rigord geboren, wurde Montaigne ber
hmt durch seine dreib
ndige Selbstdarstellung, deren Name zu einer neuen schriftstellerischen Spezies werden sollte ("Essais", 1580-88). Der Sohn eines reichen, geachteten Kaufmanns
erte darin im Geist erneuerter Skepsis Vermutungen und Erfahrungen zu unterschiedlichsten Themen, die sich um die Natur des Menschen rankten.
Im Mittelpunkt stand Montaignes
berzeugung, sittliche Verbindlichkeit sei nur durch Anlehnung der Individuen und Gesellschaften an die Regeln der Natur zu gewinnen. Von hier sah er auch gr
ere Ver
nderungsm
glichkeiten des Menschen als durch religi
se oder staatliche Reformen.
Die Erkenntnis von der Unsicherheit menschlichen Wissens f
hrten den Philosophen zur Abweisung jeglichen Hochmuts. Montaigne war 1557-69 Parlamentsrat, 1582-85 B
rgermeister von Bordeaux. Sp
ter zog er sich in sein Schlo
zu Studien zur
ck, wo er am 13. September 1592 starb.
9ECharles de Secondat, Baron de Montesquieu
(1689 bis 1755)
Seine Lehre von der Gewaltenteilung hatte gro
en Einflu
auf die Verfassung der Vereinigten Staaten und die Franz
sische Revolution.
Der franz
sische Schriftsteller und Staatsphilosoph der Aufkl
rung wurde am 18. Januar 1689 auf Schlo
La Br
de bei Bourdeaux geboren. Er studierte autodidaktisch die Rechte, wurde 1714 Rat beim Parlament in Bordeaux, war 1716-26 dessen Pr
sidnet und bereiste dann fast alle europ
ischen L
nder, um die praktische Anwendung der dortigen Verfassungen kennenzulernen.
Als beste L
sung erschien ihm die konstitutionelle Monarchie Englands. In den Mittelpunkt seiner politischen Lehre, die er in seinem 1746 erschienenen Hauptwerk "L
sprit des lois" (Vom Geist der Gesetze) darlegte, stellte Montesquieu die bei John Locke entlehnte Idee der Gewaltenteilung.
Die Aufteilung der Staatsgewalt in eine gesetzgebende (Legislative), ausf
hrende (Exekutive) und rechtssprechende (Judikative) Gewalt war f
r ihn die beste Garantie gegen Mi
brauch politischer Macht. Montesquieu ver
ffentlichte au
erdem "Persianische Briefe" (1721), eine sarkastische Darstellung der gesellschaftlichen Verh
ltnisse in Europa, "Betrachtungen
ber die Gr
e Roms und die Gr
nde seines Niedergangs" (1734) und erz
hlerische Schriften. Er starb am 10. Februar 1755 in Paris.
CEtienne Jacques de Montgolfier
(1745 bis 1799)
Erfinder des Warmluftballons.
Der am 6. Januar 1745 in Vidalon-l
s-Annonay geborene Etienne Jacques de Montgolfier betrieb gemeinsam mit seinem vier Jahre
lteren Bruder Joseph-Michel die vom Vater ererbte Papierfabrik bei Lyon. Durch Joseph Priestleys Gasexperimente und Henry Cavendishs Wasserstoffentdeckung wurden sie zu Versuchen mit rauchgef
llten Papiers
cken angeregt.
Im Juni 1783 stieg der erste unbemannte Hei
luftballon aus Leinwand in die Luft. Bei der n
chsten Vorf
hrung auf Einladung der Akademie der Wissenschaften in Paris im September 1783 erreichten die tierischen Passagiere (eine Ente, ein Hahn und ein Schaf) eine H
he von rund 510 Metern und blieben weitgehend wohlauf.
Beim ersten bemannten Flug legten die Passagiere in 25 Minuten etwa 7 Kilometer zur
ck. Konkurrenz war schon bald der 1783 von Jacques Charles erfundene Wasserstoffballon. Montgolfier starb am 2. August 1799 in Seri
@CCesare Pavese (1908 bis 1950)
Dichter des Pessimismus.
Das Problem der Entwurzelung des Menschen als Folge der Industrialisierung besch
ftigte den italienischen Schriftsteller Pavese in den meisten seiner Werke. Er wurde am 9. September 1908 in Santo Stefano Belbo geboren. 1935 von den Faschisten wegen Systemkritik zu Zwangsarbeit verurteilt, trat er nach dem II. Weltkrieg in die kommunistische Partei ein.
bersetzte zun
chst Romane von Defoe, Joyce, Steinbeck und Faulkner ins Italienische. Seine Prosa wurde stark durch die amerikanischen Romane gepr
gt. Lyrik und Prosa durchzieht ein pessimistischer Grundton : Die Welt l
t den Menschen resignieren. Am deutlichsten tritt der Pessimismus in Paveses Tagebuch "Das Handwerk des Lebens" zutage, das zwei Jahre nach seinem Selbstmord am 27. August 1950 in Turin erschien.
EIwan Petrowitsch Pawlow (1849 bis 1936)
Der Pawlowsche Hund zeigte auf Glockenl
uten Appetit.
Der russische Physiologe wurde am 14. September 1849 in Rjasan als Pfarrersohn geboren und nach dem Studium der Theologie, Chemie und Physiologie sowie einem zweij
hrigen Deutschlandaufenthalt Professor f
r Physiologie an der Kaiserlichen Medizinischen Akademie.
hmt wurden seine Untersuchungen zum Verdauungsverhalten von Hunden. Pawlow beobachtete, da
nach mehrmaligem Kombinieren von akustischen Reizen (Glockenl
uten) mit einer folgenden F
tterung bereits die Tonwahrnehmung ausreichte, um bei dem Hund Speichelflu
auszul
sen, der Appetit signalisierte.
Man nennt heute nach Pawlow den Lernvorgang "Konditionierung" und die beschriebene Reaktion "konditionierten Reflex". Es handelt sich um einen erlernten, nicht nat
rlichen Reflex. Pawlow meinte, diese Befunde auch lernpsychologisch auf den Menschen anwenden zu k
nnen. So erkl
rte er, da
Psychosen durch Abwehrreaktionen gegen eine
berflutung durch erregende Signale hervorgerufen w
rden.
Der 1904 mit dem Nobelpreis f
r Medizin ausgezeichnete und in Ru
land vielfach geehrte Pawlow arbeitete bis zu seinem Tod am 27. Februar 1936 in Leningrad in seinem Labor, trotz unvers
hnlicher Gegnerschaft zum kommunistischen System.
CAnna Pawlowa (1881 bis 1931)
Als der "sterbende Schwan" wurde sie schon zu Lebzeiten zur Legende.
Die Pawlowa wurde am 12. Februar 1881 in St. Petersburg geboren und war schon 1899 Solot
nzerin im Ballett des kaiserlichen Marginsky-Theaters. Mit 25 Jahren erhielt sie den Titel "Prima Ballerina Assoluta", den nur vier T
nzerinnen gleichzeitig tragen durften. 1905 tanzte sie zum ersten Mal den "Sterbenden Schwan" in der Choreographie von Fokine nach der Musik von Saint-Sa
ns. Mit diesem Solotanz, den nach ihr noch viele gro
e Balletteusen tanzen sollten, blieb ihr Name f
r immer verbunden.
1907 verlie
sie Ru
land und schlo
sich Diaghilews "Ballets Russes" an, wo Nijinski ihr Partner wurde. Sp
ter bereiste sie mit eigenem Ensemble die ganze Welt. In ihrer Person verbanden sich Ausstrahlungskraft und Individualit
t mit perfekter Technik und eiserner Disziplin zu einem bis heute unvergessenen Tanzph
nomen.
Anna Pawlowa starb am 23. Januar 1931 in Den Haag.
>CPedro I. (1798 bis 1834)
rte die Unabh
ngigkeit Brasiliens.
Als napoleonische Truppen 1807 Portugal besetzten, floh K
nig Johann VI. zusammen mit dem am 12. Oktober 1798 in Lissabon geborenen Thronfolger nach Brasilien. Er blieb dort auch nach der R
ckkehr seines Vaters als Regent und kam aus strategischen Gr
nden der liberalen Bewegung in Brasilien mit der Ausrufung der Unabh
ngigkeit des Landes zuvor (1822).Sich selbst erkl
rte er zum Kaiser der Brasilianer. Auch das Mutterland fiel ihm nach dem Tod des Vaters (1826) zu, doch
bergab er die portugiesische Krone seiner Tochter Maria II.
1831 wurde Pedro I. durch Aufst
nde in Brasilien zur Abdankung zugunsten seines Sohnes Pedro II. gezwungen. Er kehrte nach Lissabon zur
ck, wo er f
r seine Tochter als Regent eintrat. Er starb am 24. September 1834 in Lissabon.
IEWilliam Penn (1644 bis 1718)
Er gr
ndete den amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania.
Als Sohn des sp
teren Admirals Sir William Penn wurde er am 24. Oktober 1644 im englischen Ruscombe geboren. Als Kind wurde er puritanisch erzogen und kam zum erstenmal 1657 auf dem v
terlichen Gut im irischen Cork mit der Lehre der Qu
ker in Ber
hrung, da dort zu dieser Zeit der Qu
ker Thomas Loe predigte.
Diese Begegnung blieb nicht folgenlos: Nach zwei Jahren Studium in Oxford mu
te er das Christ Church College 1662 wegen "religi
sem Nonkonformismus" verlassen. Auch die gro
en Europareise, auf die ihn sein Vater schickte, lie
ihn die Qu
kerideale nicht vergessen.
Als Verwalter des v
terlichen Guts in Cork h
rte er erneut Loes Predigt und trat in die Qu
kergemeinschaft ein. Als Qu
ker politisch verfolgt und mehrere Monate im Londoner Tower inhaftiert, konnte er trotzdem den guten Kontakt seines Vaters zum Hof erhalten und mit dem Einverst
ndnis des K
nigs 1674 die Kolonien West New Jersey, 1681 Pennsylvania und 1682 Delaware erwerben. Dort wollte er auf der Grundlage von Religionsfreiheit und freien Wahlen eine "ideale christliche Gemeinschaft" verwirklichen.
1663 gr
ndete er Philadelphia. Penns radikaldemokratische Verfassung wurde w
hrend der Amerikanischen Revolution durch eine konservativere ersetzt. Er starb am 30. Juli 1718 in England.
;CPerugino (ca. 1448 bis 1523)
Hauptmeister der Fr
hrenaissance in Umbrien.
Perugino wurde um 1448 als Pietro di Cristoforo Vannucci in Citt
della Pieve geboren., in Perugia von Fiorenzo di Lorenzo ausgebildet und ab 1472 bei Verrocchio in Florenz. Seit 1478 war er in Rom t
tig, wo er Fresken in der alten Peterskirche und in der Sixtinischen Kapelle schuf.
Auf der H
he seines K
nnens zeigte er sich in dem Kreuzigungsfresko von Santa Maria Maddalena dei Pazzi in Florenz (um 1495). Anschlie
end kehrte er nach Perugia zur
ck, wo er um 1500 die Fresken im Colegio del Cambio ausf
hrte und bis zu seinem Tod im Jahre 1523 als angesehener Meister wirkte.
1500-1504 ging Raffael bei Perugino in die Lehre. Sein Stil verbindet florentinische Monumentalit
t und Wirklichkeitstreue mit dem weichen Ausdruck der umbrischen Schule.
@Piero della Francesca (ca. 1410 bis 1492)
Einer der genialsten Maler der Fr
hrenaissance.
Piero della Francesca, auch Pietro di Benedetto oder Piero Borgliese genannt, wurde zwischen 1410 und 1420 in Borgo Sanssepolcro geboren und war vermutlich Sch
ler von Domenico Veniziano in Florenz. 1442 erhielt er seine ersten Auftr
ge von Bruderschaften seines Heimatortes.
Seit 1445 stand er im Kontakt mit dem Hof der Montefeltre in Urbino, wo er Leon Battista Alberti kennenlernte. Auch f
r Sigismondo Malate
sta in Rimini war er t
tig. Sein Hauptwerk sind die Fresken der Kreuzlegende im Chor von San Francesco in Arezzo (1461-66). Pietro, der auch eine theoretische Schrift
ber die Perspektive verfa
te, starb erblindet am 12. Oktober 1492 in seinem Heimatort.
Seine Kunst f
hrte die perspektivischen und koloristischen Errungenschaften Masaccios weiter. Neu ist vor allem die lichterf
llte Atmosph
re seiner Bilder, die das Renaissanceideal der Harmonie und Monumentalit
t in besonders beeindruckender Weise verwirklichen.
zDJosef Klemens Pilsudski (1867 bis 1935)
hrte Polen in die Unabh
ngigkeit.
Der aus einer alten polnisch-litauischen Familie stammende Staatsmann wurde am 5. Dezember 1867 bei Wilna geboren. 1887 war er in eine antizaristische Verschw
rung verwickelt und wurde f
nf Jahre nach Sibirien verbannt. Nach seiner R
ckkehr nach Wilna beteiligte er sich an der Gr
ndung der Polnischen Sozialistischen Partei und gab die verbotene Zeitung "Der Arbeiter" heraus.
Schon zu dieser Zeit war Pilsudski ein Idol der Arbeiterklasse und der polnischen Freiheitsbewegung. Nach seiner Flucht aus dem russisch besetzten Teil Polens verlegte er seine Widerstandst
tigkeit nach Krakau. Er sah den I. Weltkrieg voraus und baute deshalb ab 1908 bewaffnete polnische Einheiten auf, mit denen er zun
chst auf Seiten der Mittelm
chte, nach der Kapitualition Ru
lands auf Seiten der Alliierten k
mpfte, die noch vor Kriegsende den polnischen Staat anerkannten.
Unzufrieden mit der demokratischen Verfassung, unternahm er 1926 einen Staatsstreich und errichtete ein diktatorisches Regierungssystem, das bis zu seinem Tod am 12. Mai 1935 unter seinem Einflu
stand.
DPippin III. (714 bis 768)
nig der Franken und Vater Karls des Gro
Pippin der J
ngere wurde 714 als Sohn Karl Martells geboren. Von seinem Vater erbte er zusammen mit seinem Bruder Karlmann das Amt des Hausmeiers im Merowingerreich. Karlmann zog sich 747 ins Kloster nach Monte Cassino zur
ck, und Pippin gelang es, 751 den letzten Merowingerk
nig Childerich III. abzusetzen und selbst K
nig zu werden.
Hierbei unterst
tzte ihn der Papst, der die Meinung vertrat, derjenige solle K
nig sein, bei dem auch die Macht liege. 754 salbte ihn Stephan II., wodurch sein K
nigtum christlich legitimiert wurde. Als Gegenleistung versprach Pippin dem Papsttum in der sogenannten "Pippinischen Schenkung" die von Byzanz eroberten Gebiete um Ravenna sowie die Stadt Rom. Diese Gebietsabtretungen bildeten den Kern des sp
teren Kirchenstaates.
Pippin setzte die Kriege seines Vaters in S
dfrankreich gegen die Araber und die Langobarden erfolgreich fort. Er hinterlie
seinem Sohn und Erben Karl dem Gro
en bei seinem Tod 768 den st
rksten Staat Europas.
CLuigi Pirandello (1867 bis 1936)
Ein Meister der psychologischen Analyse.
Die Suche nach der Grenze zwischen Schein und Sein war durchg
ngiges Thema der Dramen, Novellen und Romane des italienischen Dichters Pirandello. Er wurde am 28. Juni 1867 in Agrigent geboren und war ab 1897 Hochschuldozent f
r italienische Literatur.
Aufsehen erregten nach dem I. Weltkrieg seine Dramen mit zeitkritisch-existentiellen Themen. Die Literaturkritik r
hmte ihn als Meister der psychologischen Analyse. In dem Drama "Sechs Personen suchen einen Autor" (1921), das weltbekannt wurde, thematisierte Pirandello das Problem der Selbstidentifikation.
1934 erhielt er den Nobelpreis f
r Literatur, und Italien feierte ihn als Dichter, der das Drama von der franz
sischen Fremdbestimmung befreit und ihm zu eigenst
ndigem Ausdruck verholfen hatte. Er starb am 10. Dezember 1936 in Rom. Trotz der Relativierung der Werte sind Pirandellos Werke nicht von hoffnungslosem Pessimismus bestimmt, sondern von tiefem Mitleid mit dem Menschen.
ZDWillibald Pirckheimer (1867 bis 1936)
Ein N
rnberger Humanist.
Der deutsche Humanist wurde am 5. Dezembre 1470 in Eichst
tt als Sohn reicher Patrizier geboren. Nach dem Studium in Padua und Pavia wurde er Ratsherr in N
rnberg (1496-1523). Pirckheimer fungierte als Kaiserlicher Rat unter den Kaisern Maximilian I. und Karl V. und galt als weit
ber die Reichsstadt hinaus bekannter f
hrender Kopf der N
rnberger Humanistenzirkel.
Er editierte und
bersetzte klassische Texte und befa
te sich als Historiograph mit den Unabh
ngigkeitskriegen der Eidgenossen (1499), die er selbst als Anf
hrer einer N
rnberger Truppe miterlebte. Pirckheimer stand in Kontakt mit vielen ber
hmten Zeitgenossen (Albrecht D
rer, Ulrich von Hutten, Erasmus von Rotterdam, Johannes Reuchlin).
chst als Luther-freundlicher Autor einer bissigen Satire auf den Papst- Verteidiger Johannes Eck mit Bann bedroht, wandte er sich sp
ter wie D
rer aber von der neuen Konfession ab und pflegte ein kulturbetontes, zun
chst der alten Kirche aufgeschlossenes, ihr zusehends aber entfremdetes Leben.
Er starb am 22.Dezember 1530 in N
rnberg.
ZDErwin Piscator (1893 bis 1966)
Engagierte sich f
r neue Formen und Ziele des Theaters.
Der am 17. Dezember 1893 in Ulm geborene Regisseur besuchte das Gymnasium in Marburg und wurde mit 20 Jahren Schauspieler am Hoftheater in M
nchen. 1915-17 war er als Soldat an der Westfront (Ypernbogen) und leitete dort ein Jahr das Fronttheater.
In Berlin gr
ndete er 1920-21 das "Proletarische Theater", war 1922-23 Mitdirektor des Centraltheaters und 1924-27 Oberregisseur der Berliner Volksb
hne. Bis zu seiner Emigration im Jahr 1933 (zuerst in die UdSSR, wo er auch als Filmregisseur arbeitete, dann in die USA) hatte er drei eigene B
hnen in Berlin er
ffnet.
Als neues Ziel des Theaters formulierte er die politische Demonstration und f
hrte die Form des Dokumentarstils ein. Erst 1951 kehrte Piscator nach Europa zur
ck. Er arbeitete als Gastregisseur in der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz, in Italien, Schweden und in den Niederlanden. 1962 wurde er zum Intendanten der Berliner Freien Volksb
hne berufen. Erwin Piscator starb am 30. M
rz 1966 in Starnberg und wurde auf dem Berliner Waldfried beigesetzt.
DWilliam Pitt, der
ltere (1708 bis 1778)
Baumeister des britischen Weltreiches.
Der britische Staatsmann wurde am 15. November 1708 in London geboren und war ab 1735 Mitglied des Unterhauses. Er war ein gl
nzender Redner und f
hrte bald die Opposition gegen Premierminister Walpole an, wurde 1746 Vizeschatzmeister von Irland und ein Jahr sp
ter Generalschatzmeister der Armee.
Bei der Bev
lkerung erwarb er gro
e Popularit
t, weil er auf einen Teil seiner Bez
ge verzichtete. Bei Ausbruch des Siebenj
hrigen Kriegs
bernahm Pitt das Au
enministerium und verfolgte eine konsequent antifranz
sische Politik. Indem er Friedrich den Gro
en unterst
tzte, band er die franz
sischen Truppen an den Kontinent und konnte so der englischen Flotte in den
berseeischen Gebieten zum Sieg verhelfen. Frankreich wurde in Kanada, Nordamerika und Indien geschlagen.
Unter Georg III. verlor er an Einflu
und wurde 1761 aus dem Amt gedr
ngt. 1766-68 erneut leitender Minister, konnte er die politische F
hrung jedoch nicht behalten. Die Erhebung zum Earl of Chatham (1766) und Peer schadete seiner Popularit
t. Im Oberhaus trat Pitt 1774 f
r Zugest
ndnisse an die nordamerikanischen Kolonien ein. Er starb am 11. Mai 1778 in Hayes in der Grafschaft Kent.
<EWilliam Pitt, der J
ngere (1759 bis 1806)
Der Gegenspieler Napoleons.
Der Sohn William Pitts, des
lteren, am 28. Mai 1759 in Hayes in Kent geboren, wurde bereits 1781 Mitglied des Unterhauses, 1782 Schatzkanzler und 1783 Premierminister. Pitt bew
ltigte die schwere politische und wirtschaftliche Krise Gro
britanniens nach dem Abfall der Kolonien mit durchgreifenden Reformen des Steuer-, Zoll-, und Finanzwesens.
Der Ausbruch der franz
sischen Revolution verwandelte den liberalen Staatsmann in einen Konservativen. Als 1792 die Niederlande von der Revolutionsarmee bedroht wurden, griff er ein und war seit dem die treibende Kraft der Koalitionen gegen Frankreich. Wegen eines bef
rchteten
bergreifens der Revolution schr
nkte er die B
rgerrechte stark ein, schlug aus dem gleichen Grund den irischen Aufstand 1797/98 blutig nieder und dr
ngte das irische Parlament zu einer Union mit dem britischen.
Als der K
nig den irischen Katholiken die b
rgerliche Gleichberechtigung versagte, nahm Pitt, der dies versprochen hatte, 1801 nach 17j
hriger Amtszeit seinen Abschied. Im April 1804, erneut mit der Regierung betraut, brachte er die dritte Koalition zu Stande. Die Nachricht von Napoleons Sieg bei Austerlitz l
ste einen Schlaganfall aus, an dessen Folgen Pitt zwei Monate sp
ter, am 23. Januar 1806, in Putney bei London verstarb.
CPius II (1405 - 1464)
Ein Humanist auf dem Stuhl Petri.
Der am 18. Oktober 1405 zu Corsignano bei Siena geborene Enea Silvio Piccolomi bestieg 1458 als Pius II. den Stuhl Petri. Er gilt als gl
nzendster Humanist unter den P
psten. Zun
chst hatte er 1432 als kirchlicher Gesandter am Baseler Konzil teilgenommen, wo er einer der Wortf
hrer der Konziliaristen war, die Beschl
sse von Konzilien
ber Entscheidungen des Papstes stellten. Der brilliante Gelehrte und erfolgreiche Autor wurde von Friedrich III. in Frankfurt zum Dichter gekr
nt. Als Kanzleisekret
t des Kaisers
bernahm er zahlreiche diplomatische Missionen.
Nach seiner Priesterweihe 1445 stand er im Dienst Papst Eugens IV., wurde 1447 Bischof von Triest, 1450 von Siena und 1456 Kardinal. Als Papst brach er mit den Konziliaristen. Nach dem Fall von Konstantinopel 1453 bem
hte er sich um einen Kreuzzug gegen die T
rken, bei dessen Vorbereitung er am 15. August 1464 in Ancona starb.
qCPius V. (1504 bis 1572)
Einer der gro
pste der katholischen Reform.
Michele Ghislieri, am 17. Januar 1504 in Bosco bei Alessandria geboren, wurde 1566 zum Papst gew
hlt und hat zahlreiche unpopul
re Entscheidungen getroffen. Seinen kirchlichen Werdegang hatte der Dominikaner 1528 als Inquisitor f
r Como und Bergamo begonnen, wurde 1551 Generalinquisitor der r
mischen Inquisition und 1558 Gro
inquisitor.
Pius V. war bestrebt, die Beschl
sse des Tridentinums in der Kirche durchzusetzen, wandte sich streng gegen den sittlichen Verfall und begr
ndete 1571 die Indexkongregation. Erfolglos blieb sein Versuch, England f
r den Katholizismus wiederzugewinnen, bei dem er 1570 Elisabeth I. exkommunizierte und bannte.
Gegen die T
rken brachte er eine Seekoalition zustande, die 1571 den Sieg bei Lepanto errang. Er starb am 1. Mai 1572 in Rom und wurde 1712 heiliggesprochen.
BPius VI. (1717 bis 1799)
Sein Pontifikat z
hlt zu den l
ngsten aber auch zu den schwierigsten der Papstgeschichte.
Giovanni Angelo Braschi, am 25. Dezember 1717 in Cesena geboren, wurde 1758 zum Priester geweiht, stieg 1766 zum Schatzmeister der apostolischen Kammer auf, wurde 1773 Kardinal und bestieg 1775 den Stuhl Petri. In sein Pontifikat, das als "Martyrium des Papsttums" bezeichnet wurde, fallen die Aufhebung des Jesuitenordens, heftige Auseinandersetzungen mit den staatskirchlichen Anspr
chen oder auch offene Kirchenfeindlichkeit der absolutistischen Herrscher, die Franz
sische Revolution und schlie
lich 1798 die Eroberung des Kirchenstaates durch Napoleon, in deren Verlauf Pius VI. nach Valence verschleppt wurde, wo er am 29. August 1799 starb.
BPius VII. (1740 bis 1823)
Er mu
te bei der Kr
nung Napoleons assistieren.
Graf Luigi Barnaba Chiaramonti, am 14. August 1740 in Cesena geboren, wurde Benediktinerm
nch, Professor der Theologie in Parma und Rom, 1785 Kardinal und 1800 zum Nachfolger Papst Pius VI. gew
hlt. Sein Pontifikat stand ganz im Zeichen der Auseinanderasetzung mit Napoleon, mit dem er 1801 ein Konkordat schlo
, in dem er wesentliche kirchenpolitische Konzessionen machte.
1806 kam es wegen der Einziehung der Restgebiete des Kirchenstaates zur offenen Konfrontation mit Napoleon, der den Papst als Gefangenen nach Grenoble und Savona bringen lie
(1809-14). Im Wiener Kongre
wurde der Kirchenstaat weitgehend wiederhergestellt. Pius VII. starb am 20. August 1823 in Rom.
FDPius IX. (1792 bis 1878)
ndete das Dogma von der p
pstlichen Unfehlbarkeit.
Graf Giovanni Maria Mastai-Ferretti, am 16. Juni 1792 in Sinigaglia geboren, wurde 1846 zum Papst gew
hlt und gewann aufgrund einiger Reformzugest
ndnisse in der Verwaltung des Kirchenstaates hohes Ansehen. Die Einsch
tzung als "liberaler" Papst erwies sich aber bald als falsch, da Pius IX. sich weigerte, den Kirchenstaat in einen konstitutionellen Staat umzuwandeln und auch vor einer Einigung Italiens unter Anschlu
des Kirchenstaates nichts wissen wollte.
Nach der Eroberung Roms durch italienische Truppen betrachtete er sich bis zu seinem Tod am 7. Februar 1878 als Gefangener im Vatikan. Innerkirchlich ist sein Pontifikat durch zunehmende Zentralisierung der Hierarchie gekennzeichnet. F
r die Stellung des Papstes ist die Definition der p
pstlichen Unfehlbarkeit durch das von ihm berufene I. Vatikanische Konzil bedeutsam.
erst fromme Papst bem
hte sich um eine Vertiefung des religi
sen Lebens und bewirkte in der Tat eine St
rkung der Volksfr
mmigkeit und der priesterlichen Spiritualit
DPius X. (1835 bis 1914)
Ein gro
er Reformpapst.
Giuseppe Sarto, am 2. Juni 1835 in Riese, Provinz Treviso, als Sohn eines Bauern geboren, wurde 1858 zum Priester geweiht, 1884 Bischof von Mantua und 1893 Patriarch von Venedig und Kardinal. 1903 ging er aus dem Konklave
berraschend als Papst hervor.
Politisch desinteressiert, konzentrierte er sich ganz auf innerkirchliche Probleme. Er vertrat einen reinen Katholizismus und zeigte sich
kumenischen Tendenzen gegen
ber verschlossen. In der Stellung zur universit
ren Lehre machte er sich durch die scharfe
berwachung der Theologie- und Philosophieprofessoren in akademischen Kreisen wenig Freunde.
Wird Pius X. auch oft eines wenig einsichtsvollen Konservatismus geziehen, mu
doch anerkannt werden, da
er zwar unpopul
re, aber l
ngst
llige Entscheidungen traf. Am nachhaltigsten wirkte er im Hinblick auf Liturgie, Katechismusunterricht und Kirchenrecht. Der Vollender der vorkonziliaren Kirche starb am 20. August 1914 in Rom und wurde 1594 heiliggesprochen.
DPius XII. (1876 bis 1958)
Die Haltung des "Stellvertreters" zur nationalsozialistischen Judenverfolgung ist umstritten.
Eugenio Maria Pacelli wurde am 2. M
rz 1876 in Rom geboren, 1899 zum Priester geweiht und war als promovierter Kirchenrechtler in Rom als kirchlicher Sekret
r, sp
ter als Professor f
r kirchliche Diplomatie t
tig. In den 20er Jahren versah er diplomatische Aufgaben f
r den Vatikan in Deutschland (Konkordate mit Bayern 1924, Preu
en 1929, Baden 1932 und Reichskonkordat 1933).
Auch nach seiner Papstwahl 1939 besch
ftigte ihn Deutschland weiter. So setzte er nach Kriegsausbruch ein p
pstliches Hilfskomitee ein, das sich umfassend f
r Gefangene, Deportierte, Fl
chtlinge und auch Juden verwendete. Nach den leidvollen Erfahrungen mit dem Vorgehen der Nationalsozialisten gegen Katholiken konnte sich Pius XII. jedoch nicht zu einer entschiedenen harten Linie gegen
ber Hitler durchringen.
Stets um den Frieden zwischen den V
lkern bem
ht, lehnte er aber einen "Frieden um jeden Preis" strikt ab. Pius XII., dem die Kirche bedeutende Enzykliken und zahlreiche innerkirchliche Reformen verdankt, starb am 9. Oktober 1958 in Rom.
=DFrancisco Pizarro (um 1475 bis 1541)
Entdecker und Eroberer Perus.
Um 1475 als unehelicher Sohn eines spanischen Hauptmanns geboren, nahm Pizarro ab 1510 an verschiedenen Expeditionen in Mittelamerika teil und geh
rte zur Truppe Bilbaos, die 1513 bis an den Pazifik vorstie
. Bei waghalsigen Expeditionen, die er auf eigene Faust unternahm, entdeckte er das Inkareich.
Auf sein Ersuchen hin beauftragte ihn Karl V. 1529 mit der Eroberung Perus und ernannte ihn zum Vizek
nig der eroberten Gebiete. 1531 brach Pizarro mit 180 Mann auf, wurde von den Inkas freundlich aufgenommen und vom Inkak
nig Atahualpa empfangen.
Doch Pizarro nahm den K
nig gefangen und lie
ihn trotz einer hohen L
segeldzahlung 1533 hinrichten. Den folgenden Inkaaufstand warf er mit Unterst
tzung neu eintreffender spanischer Truppen unter Diego de Almagro nieder. Bald darauf gerieten beide Konquistadoren untereinander in Streit. Pizarro lie
Almagro 1538 hinrichten, nachdem er ihn in der Schlacht von Salinas gefangengenommen hatte. Dessen Anh
nger wiederum t
teten den Eroberer am 26. Juni 1541 in Lima.
@Aelia Galla Placidia (um 390 bis 450)
Eine Frau im Intrigenspiel.
Die um 390 in Konstantinopel geborene Toc
hter Theodosius I. erlebte 410 den Sturm der Westgoten unter Alarich auf Rom, wurde als Geisel verschleppt und nach Alarichs Tod von dessen Nachfolger Athaulf 414 zur Frau genommen. Die Heirat sollte den Frieden zwischen den Westgoten und Rom sichern, wo Placidias Bruder Honorius regierte.
Als Athaulf schon 416 starb, schickte man sie zur
ck nach Rom, und Honorius bestimmte eine weitere politische Heirat f
r sie: Placidia wurde die Frau des sp
teren Kaisers Constantius III. Als sie 421 zur Kaiserin erhoben wurde und im selben Jahr ihr Mann starb, war sie gezwungen, 423 nach Konstantinopel zu fliehen, wo sie geschickt die herrschenden politischen Wirren nutzte, um ihren unm
ndigen Sohn Valentinian III. zum Kaiser zu machen.
Damit war sie die Herrscherin von Westrom. Gemeinsam mit der Kirche und ihrem Heerf
hrer Aetius versuchte sie in der Folgezeit, den Niedergang des Reiches aufzuhalten, indem sie das r
mische Rechtssystem erneut festigte. Sie starb am 27. November 450 in Rom.
DAugust Graf von Platen (1796 bis 1835)
Ein sch
nheitstrunkener Epigone der deutschen Klassik.
Platen wurde am 24. Oktober 1796 in Ansbach geboren und stammte aus einer verarmten Adelsfamilie. 1815 nahm er als bayrischer Offizier am Frankreichfeldzug teil. Drei Jahre sp
ter beendete er das ihm verha
te Soldatendasein und studierte Jura, Philosophie und Naturwissenschaften.
1824 bereiste er Italien, wo er sich zwei Jahre sp
ter niederlie
. In seiner Dichtung galt ihm Sch
nheit als h
chstes Ziel. Seine von strengem Versma
und schwerm
tigem Pathos beherrschte Lyrik brachte ihm den Vorwurf eines anachronistischen Klassizismus ein; Heine hielt Platens Gedichte f
r kalt und gek
nstelt.
Platens dichterische Ausdrucksmittel umfassen die antike Ode, die romantische Romanze bis zu orientalischen Gedichtformen. Er verfa
te auch kulturkritische und politische Schriften, in denen er seine Solidarit
t mit den Freiheitsbewegungen seiner Zeit zum Ausdruck brachte.
hmt sind die 1825 entstandenen "Sonette aus Venedig", in denen Platen die untergehende Lagunenstadt besingt. Der Dichter, der ein Leben lang unter seiner Homosexualit
t litt, starb am 5. Dezember 1835 in Syrakus.
CTitus Maccius Plautus (ca. 250 bis 184 vor Christus)
Seine St
cke wurden wegweisend f
r das Lustspiel der europ
ischen V
lker.
Der ber
hmte r
mische Kom
diendichter wurde etwa 250 vor Christus im umbrischen Sarsina geboren und starb um 184 vor Christus in Rom. Sein Beiname "Maccius" geht auf das lateinische "maccus" zur
ck, womit der "Dummkopf" gemeint ist, eine Figur der damaligen Posse.
Plautus hat sich den Beinamen wohl scherzhaft zu eigen gemacht, doch ansonsten ist
ber sein Leben nichts genaues bekannt. Anders sieht es mit seinem Werk aus: 21 der angeblich 130 Schauspiele sind
berliefert. In einer Anlehnung an griechische Vorbilder schuf er b
hnenwirksame, temperamentvolle Lustspiele, so "Amphitryon", "Aulularia" und "Truculentus", die in lebendiger Umgangssprache das r
mische Alltagsleben karikieren. Dabei spart der Dichter nicht mit Metaphern aus allen Bereichen des menschlichen Lebens.
CPlinius der
ltere (23 bis 79)
Opfer seiner wissenschaftlichen Neugier.
Der 23 nach Christus im heutigen Como geborene Gaius Plinius Secundus entstammte einer beg
terten Ritterfamilie und bekleidete zivile und milit
rische
mter in Gallien, Germanien, Afrika und Spanien, ehe er Flottenbefehlshaber von Misenum wurde. Am 24. August 79 verlor er w
hrend eines Ausbruchs des Vesuvs bei Stabiae sein Leben, als er das Naturereignis aus der N
he betrachten wollte.
hmt wurde Plinius als
erst produktiver Schriftsteller. Zwar sind seine kriegswissenschaftlichen, biographischen, historischen, rhetorischen und grammatischen Schriften verloren gegangen, doch gibt die komplett
berlieferte "Naturalis historia" (Naturgeschichte) in 37 B
chern, die bis ins 18. Jahrhundert als enzyklop
dische Wissensquelle diente, eine Vorstellung davon, mit welch einer F
lle von Informationen er gearbeitet hat.
BPlinius der J
ngere (ca. 61 bis ca. 113)
Ein passionierter Briefeschreiber.
Gaius Plinius Caecilius Secundus war Neffe und Adoptivsohn Plinius des
lteren und wurde 61 oder 62 nach Christus in Como geboren. Der erfolgreiche Anwalt, r
mische Konsul (100) und Staatsbeamte ist besonders durch seine literarisch anspruchsvollen Privatbriefe und durch seinen Briefwechsel, den er mit Kaiser Trajan als Statthalter in Bithynien (111/12 oder 112/13) unter anderem
ber die strafrechtliche Behandlung von Christen f
hrte, bekannt geworden.
Von gro
em dokumentarischen Wert sind auch die an Tacitus gerichteten Briefe, die
ber den Ausbruch des Vesuvs und den Tod seines Onkels im Jahre 79 berichten. Er starb um 113, vermutlich in Bithynien.
VCPlotinos (ca. 205 bis 270)
Der Begr
nder des Neuplatonismus.
Der griechische Philosoph Plotinos wurde um 205 nach Christus im
gyptischen Lykopolis geboren, studierte in Alexandria und kam mit 40 Jahren nach Rom, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 270 als Lehrer der Philosophie wirkte. Sein Plan, in Italien eine Philosophenstadt zu gr
nden, die Planopolis hei
en und den platonischen Idealstaat in die Wirklichkeit umsetzen sollte, mi
lang.
Ausgangspunkt der Lehre Plotins ist das All-Eine, das Ur-Gute, aus dem durch Ausstrahlung der Weltgeist hervorgeht. Durch diese Ausstrahlungslehre versuchte er, den bei Platon als un
berbr
ckbar festgelegten Gegensatz zwischen Idee und empirischer Wirklichkeit aufzuheben.
Die Aktualisierung des Vielen aus dem Einen (G
ttlichen) wurde f
r Hegels Begriff von der Selbstentfaltung des absoluten Geistes Vorbild.
BPlutarch (um 50 bis 125)
Er schrieb die Biographien der gro
en Griechen und R
Der griechische Philosoph und Schriftsteller Plutarchos entstammte einer angesehenen Familie aus Chaironeia, war Mitglied der platonischen Akademie und unternahm zahlreiche Reisen. Die Kaiser Trajan und Hadrian geh
rten zu seinem Bekanntenkreis. Er lebte um 50 bis 125 nach Christus.
Neben zahlreichen anderen, gr
tenteils verlorenen Schriften sind seine vergleichenden Lebensbeschreibungen gro
er Griechen und R
mer die bekanntesten. Sie zeichnen sich durch ihre Farbigkeit und Dramatik aus und verbinden Anekdotisches mit Moralischem. Ihre Wirkung auf die Nachwelt ist un
bersehbar.
So benutzte Shakespeare sie als Quelle f
r seine R
mer-Dramen.
DRaymond Poincar
(1860 bis 1934)
Lange blockierte er die Vers
hnung mit Deutschland.
Er lieferte den deutschen Nationalisten die beste Munition. Poincar
, 1913-20 franz
sischer Staatspr
sident, 1922-24 und 1926-29 Ministerpr
sident. Am 20. August 1860 in Bar-le-Duc geboren, war er schon mit 27 Jahren Abgeordneter und durchdrungen vom Gedanken an Revision der "Schmach von 1870/71".
Poincar
war mehrfach Minister und im Vorfeld des I. Weltkrieges einer der Architekten der "Einkreisung" Deutschlands durch Pflege enger Beziehungen zu England und Ru
land. Im Krieg selbst geh
rte der Pr
sident zu den kompromi
losen Durchhaltepolitikern und danach zu den Bef
rwortern h
rtester Friedensbedingungen.
Durch sein Beharren auf ungeschm
lerter Erf
llung der Forderungen aus dem Versailler Vertrag, dem er 1923 durch die Ruhrbesetzung Nachdruck verlieh, wurde er f
r die deutsche Rechte zum personifizierten "Erbfeind" und zum Wahlschlager aller Republikfeinde.
Immer wieder durchkreuzte er den Vers
hnungskurs Briands, mu
te aber schlie
lich bei wachsender Isolierung Frankreichs einlenken und den Locarno-Vertrag akzeptieren. Kurz vor seinem Tod am 15. Oktober 1934 in Paris erschien seine Rechtfertigungsschrift "Die diplomatischen Quellen des Krieges".
CPolybios (200 bis 120 vor Christus)
Ein Geschichtsschreiber, der die Sieger
ber sein Volk bewundern lernte.
Polybios wurde 200 vor Christus in Megalopolis als Sohn eines f
hrenden ach
ischen Politikers geboren. Er studierte, wurde Soldat und kam nach dem Sieg der R
ber den Ach
ierbund 168 als Geisel nach Rom. Dort lebte er 16 Jahre, befreundete sich mit Scipio dem J
ngeren und begleitete ihn als Berater auf den Feldz
gen gegen Karthago und Korinth.
Er starb um 120 vor Christus an den Folgen eines Reitunfalles. Polybios Bedeutung liegt in seiner pragmatischen und f
r damaligen Verh
ltnissen ungew
hnlich modernen Geschichtsschreibung. Neben anderen Schriften ist auch sein Hauptwerk, eine 40 b
ndige "Geschichte", bis auf die ersten f
cher verlorengegangen.
Sie schildert die Ereignisse der Zeit von 264 bis 144 vor Christus, in der die Weltherrschaft von den Makedonen auf die R
berging. In der gemischten Verfassung sieht Polybios die Ursache f
r Roms Gr
VEGnaeus Pompeius Magnus (106 bis 48 vor Christus)
Der Schrecken der antiken Seer
uber.
106 vor Christus geboren, stolz und eitel, betrat er die Geschichte durch das Haupttor, als er im B
rgerkrieg Sulla mit einer Privatarmee unterst
tzte. F
r ihn begann eine Bilderbuchkarriere, die den damaligen Umst
nden entsprechend beispiellos war und ihn bis 59 zur beherrschenden Gestalt Roms machte.
mpfte in Spanien gegen Sertorius, wurde 70 Konsul und s
uberte das Mittelmeer in einem dreimonatigen Blitzkrieg von den Seer
ubern, die die Versorgungslage Roms bedrohten. Seine Popularit
t verschaffte ihm 66 die Nachfolge des Lucullus im Krieg gegen Mithridates; er richtete Bithynien, Pontos und Syrien als Provinzen ein und errichtete im Osten eine neue politische Ordnung.
Im Jahr 60 vor Christus schlo
er in Lucca mit Caesar und Crassus das 1. Triumvirat. 57 wurde er Curator der Kornversorgung. Nach dem Tod seiner Frau Iulia (54), der Tochter Caesars, geriet er zunehmend in Gegensatz zu Caesar und trat auf die Seite des Senats.
rgerkrieg mit Caesar (49) entwich er nach Griechenland, unterlag nach Anfangserfolgen in der Schlacht bei Pharsalos und wurde auf der Flucht in
gypten ermordet (48). Pompeius war ein f
higer Soldat und vorbildlicher Organisator, doch er scheiterte an seinem Unverm
gen, milit
rische Gewinne in politische Erfolge umzum
nzen.
DWladimir Nabokov (1899 bis 1977)
Seine "Lolita" machte ihn weltber
Nabokov wurde am 22. August 1899 im russischen St. Petersburg geboren. Nach seinem Studium in Cambridge lebte er von 1922-40 in Berlin und Paris, wo er unter dem Namen V. Sirin Gedichte und Romane (u.a. "Maschenka", 1926; "Lushins Verteidigung", 1929/30) schrieb.
Seinen Lebensunterhalt bestritt er als Tennis- und Privatlehrer. 1940 emigrierte er in die USA, wo er eine Anstellung als Lektor und
bersetzer fand. Ab 1948 hielt er Literaturvorlesungen an der Cornell University (Ithaka/New York). Der sprachbegabte Autor hatte keinerlei Probleme, in Englisch zu schreiben.
Er verfa
te brilliante psychologische und parodistische Romane, die sich durch eine F
lle von Sprachspielen und Zitaten auszeichnen. Zentrale Themen sind: der K
nstler und sein Schaffen, selbstzerst
rerische Besessenheit, die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, Liebe und Tod. Mit seinem oftmals als Pornographie mi
verstandenen roman "Lolita", der von der Leidenschaft eines Mannes zu seiner zw
hrigen Stieftochter handelt, erlangte Nabokov Weltruhm und wurde finanziell unabh
ngig.
So konnte er 1959 nach Europa zur
ckkehren, wo er am 2. Juli 1977 in Montreux starb.
DImre Nagy (1896 bis 1958)
Der Antistalinist wurde hingerichtet.
Der am 7. Juni 1896 in Kaposv
r geborene Bauernsohn lernte Schlosser und wurde im I. Weltkrieg als zum Kommunismus konvertierter Gefangener in der Roten Armee Soldat. 1921-28 in der kommunistischen Bauernbewegung Ungarns aktiv, arbeitete Nagy in Moskau im Internationalen Agrarinstitut (1930) und im II. Weltkrieg beim Moskauer ungarischen Rundfunk.
Als Landwirtschaftsminister der ungarischen Regierung (1944/45) f
hrte er die radikale Bodenreform durch. Anschlie
end Innenminister (1945/46), Parlamentspr
sident (1947-49) und stellvertretender Ministerpr
sident (1952), wurde Nagy als Vertreter des "neuen Kurses" 1953 Ministerpr
sident, im April 1955 jedoch von den Stalinisten zum R
cktritt gezwungen und aus der KP ausgeschlossen.
Er gewann sein Amt im Volksaufstand 1956 zur
ck und erkl
rte die Neutralit
t Ungarns und den Austritt aus dem Warschauer Pakt. Nach der Niederschlagung des Aufstandes durch sowjetische Truppen wurde Nagy am 16. Juni 1958 in Budapest hingerichtet. In der friedlichen Revolution 1989 wurde Nagy noch vor den freien Wahlen in offiziellen Erkl
rungen rehabilitiert.
EFridjof Nansen (1861 bis 1930)
Erhielt f
r sein humanit
res Engagement den Friedensnobelpreis.
Der norwegische Polarforscher, Zoologe und Politiker, am 10. Oktober 1861 bei Oslo geboren, durchquerte 1888 als erster Gr
nland von der Ost- zur Westk
ste und lie
sich mit der seit dem 22. Oktober 1893 vor den Neusibirischen Inseln vom Eis eingeschlossenen "Fram" polw
rts treiben, um seine Theorie
ber die Eisdrift von der K
ste Sibiriens
ber den Pol nach Gr
nland zu beweisen.
Die "Fram" erreichte auf ihrer Drift 85 Grad 55 Minuten n
rdlicher Breite. Er selbst gelangte mit Schlitten und Kajak bis 86 Grad 14 Minuten n
rdlicher Breite. Der 1897 ver
ffentlichte Reisebericht "In Nacht und Eis" machte ihn popul
r. 1897 wurde er Professor f
r Zoologie und Meeresforschung in Kristiana, dem heutigen Oslo, und unternahm weitere Forschungsreisen.
1906-08 war er Gesandter Norwegens in Gro
britannien. Als Hochkommissar des V
lkerbundes f
chtlingsfragen bem
hte er sich 1918 um die R
hrung russischer Kriegsgefangener und organisierte 1921-23 Hilfsaktionen f
r das hungernde Sowjetru
land. Auf seine Initiative hin wurde 1922 der "Nansenpa
" als Ausweisersatz f
chtlinge und Staatenlose geschaffen. Im selben Jahr erhielt er den Friedensnobelpreis.
Nansen starb am 13. Mai 1930 in Lysaker bei Oslo.
ENarses (ca. 480 bis 574)
Er entschied den Kampf um Rom f
r Byzanz.
Der ostr
mische Kaiser Justinian I. wollte das Imperium in seinen alten Grenzen wiederherstellen und den einstigen Westteil, vor allem aber das italienische Kernland den Germanen entrei
en. Nach Anfangserfolgen kam sein dortiger Feldherr Belisar nicht mehr so recht voran, und der Kaiser entsandte Narses, seinen K
mmerer, einen etwa um 480 nach Christus geborenen armenischen Eunuchen, 538 offiziell mit Verst
rkungen, insgeheim zur Aufsicht nach Italien.
Belisar aber durchschaute den kaiserlichen Boten und vergraulte ihn. Unerm
dlich intrigierte fortan Narses gegen den italienischen Befehlshaber und erreichte tats
chlich seine Abberufung. Mit Umsicht
bernahm Narses 551 selbst den Oberbefehl und konnte die Ostgoten unter Totila noch im gleichen Jahr bei Taginae schlagen, Spoleto, Perugia und Rom nehmen und 553 Teja mit den letzten Ostgoten in Kampanien besiegen.
554 vertrieb er auch die Franken und Alemannen und wurde erster Statthalter (Exarch) Italiens. Seine Selbstherrlichkeit weckte aber bald in Byzanz kaiserlichen Argwohn, so da
567 die Absetzung erfolgte. Der greise Feldherr soll, so will es die Legende, daraufhin aus Rache die Langobarden ins Land gerufen haben, ehe er 574 in Rom starb.
CNebukadnezar II. (ca. 630 bis 562 vor Christus)
hrte die Juden in babylonische Gefangenschaft.
Geboren wurde der bedeutendste K
nig der Chald
erdynastie wahrscheinlich um das Jahr 630 vor Christus als Sohn des babylonischen K
nigs Nabupolasar. Er wurde schon als junger Mann mit milit
rischen Aufgaben betraut und hatte den Oberbefehl im Krieg gegen
gypten.
605 bestieg er den Thron des K
nigreiches Babylon, das unter seiner Herrschaft seinen politischen und kulturellen H
hepunkt erlebte. Er eroberte 597 Jerusalem, da das K
nigreich Juda auf der Seite
gyptens gek
mpft hatte, machte den j
dischen K
nig tributpflichtig und bestrafte nach dessen Abfall 586 die j
dische Oberschicht mit der Deportation nach Babylon.
Nachdem ganz Syrien in seiner Hand war, nutzte er die folgende Friedenszeit und lie
Babylon den legend
ren Palast mit "h
ngenden G
rten" und die Prozessionsstra
e errichten. Nebukadnezar, das geschichtliche Vorbild f
r Verdis "Nabucco", starb 562 vor Christus.
@Jacques Necker (1732 bis 1804)
Seine Entlassung war das Fanal zum Sturm auf die Bastille.
Der am 30. September 1732 in Genf geborene Sohn eines aus Brandenburg stammenden Rechtsprofessors er
ffnete nach T
tigkeit in einer Pariser Bank schon bald sein eigenes Bankhaus und wurde 1768 Gesandter Genfs und Syndikus der Ostindien Kompanie.
Von Ludwig XVI. 1777 an die Spitze der Finanzverwaltung berufen, nahm er eine Steuerreform in Angriff, um des gewaltigen Defizits =
Herr zu werden, und erm
glichte Frankreichs Teilnahme am amerikanischen Unabh
ngigkeitskrieg durch Anleihen. In seinem Bericht
ber die staatliche Finanzlage (1781) stellte er diese zwar g
nstiger dar, als sie in Wirklichkeit war, da er aber auf die Verschwendung des Hofes als eine der Hauptursache der Schuldenlast hinwies, wurde er entlassen.
Sein unf
higer Nachfolger Calonne konnte den drohenden Staatsbankrott nicht aufhalten, so da
Necker 1788 vom K
nig zur
ckgeholt wurde, um die Einberufung der Generalst
nde zu organisieren. Er setzte dabei f
r das B
rgertum eine Verdoppelung der Vertretung des Dritten Standes durch.
Seine liberale Politik brachte ihn bald im Gegensatz zum Hof, so da
er am 11. Juli 1789 neuerdings entlassen wurde. Die Erst
rmung der Bastille drei Tage sp
ter erzwang seine R
ckkehr, doch konnte er den Verlauf der Revolution nicht mehr beeinflussen und trat im September 1790 zur
ck. Vom P
bel bedroht, kehrte er in die Schweiz zur
ck, wo er sich von nun als politischer Schriftsteller bet
tigte.
Er starb am 9. April 1804 in Coppet im Kanton Waadt.
2EDschawaharlal Nehru (1889 bis 1964)
Der K
mpfer f
r die Unabh
ngigkeit Indiens.
Der am 14. November 1889 in Allahabad geborene indische Staatsmann stammte aus einer vornehmen Brahmanenfamilie Kaschmirs. Dieser Herkunft verdankte er den Titel "Pandit" Gelehrter. Die Jahre 1905 bis 1912 verbrachte Nehru in Harrow und Cambridge, wo er ein natur- und rechtswissenschaftliches Studium absolvierte.
Anschlie
end war er vier Jahre in London als Anwalt t
tig. Nach seiner R
ckkehr nach Indien lernte er Gandhi kennen und schlo
sich dessen Kampf f
r die Unabh
ngigkeit Indiens an. 1923 wurde er Generalsekret
r, 1929 Pr
sident des Indischen Nationalkongresses. Bei seinen Widerstandskampagnen wurde er mehrmals von der britischen Kolonialmacht verhaftet. 1946 beauftragte ihn der britische Vizek
nig Lord Mountbatten mit der Bildung einer Interimsregierung.
Bis zu seinem Tod 1947 war Nehru Premierminister. W
hrend seiner Regierungszeit verblieb Indien als Republik im Commonwealth. Innenpolitisch bef
rwortete Nehru einen demokratischen Sozialismus, au
enpolitisch die Blockfreiheit. Dem Beispiel der B
ndnisfreiheit folgten zahlreiche L
nder der Dritten Welt.
Die Auseinandersetzungen an der chinesischen Grenze, die schlie
lich 1962 zum Grenzkrieg f
hrten, schw
chten Nehrus Position erheblich. Er starb am 27. Mai 1964 in Delhi.
iDNeidhart von Reuenthal
(ca. 1190 bis 1245)
"... ich han min leit mit vr
uden
berwunden."
Neidhart wurde um 1190 geboren, war vermutlich ein bayrischer Ritter und Ministeriale am Hof Herzogs Otto II. Er dichtete etwa ab 1210. Seine "Kreuzlieder" machen eine Teilnahme an Friedrich II. Kreuzzug wahrscheinlich. Etwa um 1230
berwarf er sich mit seinem Lehensherren und mu
te Bayern verlassen, fand aber einen neuen G
nner in Friedrich dem Streitbaren von
sterreich.
Dieser verlieh ihm zun
chst ein Lehen in Melk, sp
ter dann in Lengenbach bei Tulln. Neidhart folgte in seinen Liedern zwar den formalen Konventionen des h
fischen Minnesangs, war jedoch weit von dessen Inhalten, der unerf
llten Liebe zu hochgestellten Frau, entfernt.
In dem Bewu
tsein um den Wirkungsverlust der stilisierten h
fischen Dichtung stellte er das B
uerlich-Grobschl
chtige in den Mittelpunkt seiner Dichtung und hieb mit scharfem Spott auf die Standespoesie ein. Damit fand er sich in der N
he zu Walthers Liedern der niederen Minne und befreite die mittelalterliche Dichtung aus ihrer ritualisierenden Erstarrung.
Er starb um 1245 nach Christus.
DAlexander Sutherland Neill
(1883 bis 1973)
Seine Summerhill-Schule wurde zum p
dagogischen Programm.
Der schottische P
dagoge wurde als drittes von 13 Kindern eines Dorfschullehrers am 17. Oktober 1883 in Forfar geboren. Nach der Ausbildung zum Hilfslehrer und weiterf
hrendem Studium wurde Neill Schulleiter in Gretna Green. Er stand in enger Verbindung zu der reformp
dagogischen "New Education Fellowship" um Beatrice Engor und Bertrand Russell.
Anregung bot ihm auch die Erziehungsanstalt "Little Commonwealth" von Homer Lane. Im Anschlu
an Sigmund Freud und Wilhelm Reich versuchte Neill, eine "repressionsfreie" Erziehung zu verwirklichen, die Kinder von
ngsten befreit und ihnen nicht befiehlt.
Der Schulversuch von Hellerau bei Salzburg (1924) scheiterte an der B
rokratie. Ein zweiter Anlauf im Haus Summerhill bei Dorset war erfolgreicher (1927). Die Erziehungsprinzipien Neills, die weltweit heftige Diskussionen ausl
sten, hatten eine starke Ausstrahlung in die USA. 89j
hrig starb der P
dagoge am 23. September 1973 in Aldeburgh.
FHoratio Viscount Nelson (1758 bis 1805)
Sicherte die britische Vorherrschaft auf See.
Nelson, am 29. September 1758 in Burnham Thorpe in Norfolk als Sohn eines Pfarrers geboren, entdeckte er schon als Zw
hriger seine Leidenschaft zur Seefahrt, wurde 1777 Seeoffizier und mit erst 20 Jahren Kapit
n. In den folgenden Jahren betraute man ihn mit verschiedenen Kommandos in der Nordsee, in Westindien und im Amerikanischen Unabh
ngigkeitskrieg.
Als 1793 der Krieg gegen Frankreich ausbrach, kam er nach Neapel, wo er Emma Hamilton, die Gattin eines britischen Diplomaten, kennenlernte und eine der ber
hmtesten Liebesbeziehungen der Geschichte begann. In den Schlachten gegen Frankreich und Spanien 1794-97 verlor Nelson ein Auge und den rechten Arm, 1797 ernannte man ihn zum Konteradmiral.
Im Jahr darauf sollte er den Hafen von Toulon bewachen, wo Napoleon seinen
gyptenfeldzug vorbereitete. Die franz
sische Flotte konnte zun
chst entkommen, doch Nelson stellte sie vor Abukir und schlug sie vernichtend, wodurch Napoleons Truppen in
gypten abgeschnitten waren.
Dieser Erfolg brachte ihm den Titel Baron of the Nile (1800 Herzog von Bronte, 1801 Viscount). 1801-03 war Nelson wegen Befehlsverweigerung suspendiert und lebte mit Lady Hamilton in England. In der entscheidenden Phase des Kampfs gegen Napoleon gab man ihm das Oberkommando im Mittelmeer zur
Am 21. Oktober 1805 trafen die britischen Schiffe bei Trafalgar auf die vielfach
berlegene spanisch-franz
sische Flotte und erk
mpften einen vollst
ndigen Sieg, der die britische Vorherrschaft im Mittelmeer und den Seeweg nach Indien das gesamte Jahrhundert hindurch sicherte. Als der Kampf schon entschieden war, traf Nelson eine t
dliche Kugel.
.DPietro Nenni (1891 bis 1980)
hrender sozialistischer Politiker Italiens.
Am 9. Februar 1891 in Faenza geboren, engagierte sich der temperamentvolle junge Mann schon fr
hzeitig politisch und arbeitete, von revolution
ren Gedanken bewegt, mit Mussolini zusammen. 1919 gr
ndete er die faschistische Ortsgruppe von Bologna.
Nach dem Bruch mit dem Duce trat er 1921 der Sozialistischen Partei bei, f
r die er seit 1926 im franz
sischen Exil arbeitete. Er nahm am spanischen B
rgerkrieg teil, geriet in franz
sische und italienische Gefangenschaft, wurde 1943 Generalsekret
r der neuen Sozialistischen Partei und 1946 Mitglied der Konstitutionellen Versammlung Italiens. 1948-70 war er Abgeordneter des Parlaments und geh
rte mehreren Regierungen als stellvertretender Ministerpr
sident und Au
enminister an.
In den 60er Jahren war Nennis Stern im Sinken begriffen, da leidenschaftliche parteipolitische Agitation, die ihm besonders lag, nicht mehr so gefragt war wie noch in den 50er Jahren. Seit 1970 war Nenni Senator auf Lebenszeit. Er starb am 1. Januar 1980 in Rom.
rard de Nerval (1808 bis 1855)
bersetzte die deutschen Klassiker ins Franz
sische.
Der franz
sische Dichter, der eigentlich G
rard Labrunie hie
, wurde am 22. Mai 1808 in Paris als Sohn eines Arztes geboren und wuchs bei einem Onkel im Valois auf. Nach dem Coll
ge-Besuch in Paris war er in den "C
nacles" der Romantiker zu finden.
Schon fr
bersetzte er Goethes "Faust" und Werke seines Freundes Heinrich Heine ins Franz
sische, sp
ter Klopstock, Schiller und erneut Goethe. Das Lebensthema Nervals, die schmerzvoll gescheiterte Liebesbeziehung zu der Schauspielerin Jenny Colon, fand in seine Prosa und Lyrik Eingang, so im Reisebericht "Le voyage en Orient" (1852) oder in der Novelle "Sylvie" (1853).
In den Sonetten "Chim
res" (1844) und seine Visionen "Aur
lia" (1855) zeigen sich irrationale Einfl
sse, die von dem schwedischen Philosophen Emanuel Swedenborg
ber die deutsche Romantik zur Mythologie fremder L
nder, zur Alchemie und zum Okkultismus reichen.
Der ab 1841 immer h
ufiger in psychiatrischen Anstalten Hilfe suchende Nerval setzte seinem Leben am 25. Januar 1855 in Paris ein Ende.
FEFriederike Caroline Neuber
(1697 bis 1760)
Zusammen mit Gottsched reformierte sie das deutsche Theater.
Die "Neuberin" wurde am 9. M
rz 1697 in Reichenbach im Vogtland als Caroline Wei
enborn geboren. Als 15j
hrige ri
sie erstmals von zu Hause aus, um ihrem
berstrengen Vater zu entfliehen, und b
te diesen Fluchtversuch mit sieben Monaten Gef
ngnis.
nf Jahre sp
ter gelang ihr die Flucht zusammen mit Josef Neuber, dem Gehilfen ihres Vaters. Sie heirateten und traten als Schauspieler der Spiegelbergschen Gesellschaft bei. Schlie
lich gr
ndete die begabte Frau 1725 ihre eigene Truppe, mit der sie in ganz Europa ber
hmt wurde.
Nach den Vorbildern der franz
sischen Schauspielkunst spielte sie selbst Rollen von der Soubrette bis zur Heroine. In Zusammenarbeit mit Gottsched setzte sie im deutschen Theater den hohen Stil des franz
sischen Dramas durch. Der Hanswurst, der mit seinen Possen und Zoten auch in ernste St
cke eingegriffen hatte, wurde von der B
hne verbannt.
1741 kam es zum Bruch mit Gottsched, den die Neuberin danach heftig befehdete. 1750 war sie durch wirtschaftliche Not gezwungen, ihre Wanderb
hne aufzugeben. Sp
tere Versuche eine neue Theatergruppe zu gr
nden blieben ebenso erfolglos, wie ein Gastspiel in Wien.
Sie starb am 30. November 1760 in Laubergast bei Dresden, v
llig verarmt und in Vergessenheit geraten.
DBalthasar Neumann (1687 bis 1753)
Der gr
te Bauk
nstler des 18. Jahrhunderts.
Der am 30. Januar 1687 in Eger geborene Webersohn kam 1711 als Gie
ergeselle nach W
rzburg, wurde dort zum Ingenieur und Artilleristen ausgebildet und 1719 mit der Leitung des f
rstbisch
flichen Bauwesens betraut. Mit dem ein Jahr sp
ter begonnenen Bau der W
rzburger Residenz, an deren Planung Lucas von Hildebrandt und andere f
hrende Architekten mitwirkten, schuf er den vollkommensten Schlo
bau seiner Zeit.
Schon bald fielen Neumann die bedeutendsten weltlichen und kirchlichen Bauauftr
ge in Franken und am Rhein zu. Un
bertroffen ist die Raumwirkung seiner Treppenh
user in den Schl
ssern von Bruchsal, Br
hl und W
rzburg. Auch die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und die Abteikirche Neresheim, wo sich Lang- und Zentralbau in schwingenden Kurven durchdringen, bezeugen Neumanns au
ergew
hnliche Raumphantasie.
Unausgef
hrt blieben seine gro
artigen Entw
rfe f
r die Schl
sser in Karlsruhe und Stuttgart und f
r die Wiener Hofburg. Der geniale Architekt lehrte seit 1731 an der W
rzburger Universit
t und wurde 1741 zum Oberst ernannt. Er starb am 19. August 1753 nach Christus.
DFriedrich Nicolai (1733 bis 1811)
Verleger der Aufkl
rungsliteratur in Deutschland.
Nicolai, am 18. M
rz 1733 in Berlin geboren,
bernahm 1758 die Verlagsbuchhandlung seines Vaters, die er zu einem Mittelpunkt des geistigen und literarischen Lebens in Deutschland machte. Eine enge Freundschaft verband ihn mit Lessing und Moses Mendelssohn, mit er 1757 die "Bibliothek der sch
nen Wissenschaften und freyen K
nste" gr
ndete.
Seine mit Lessing herausgegebenen "Briefe, die Neueste Literatur betreffend, gelten als bedeutendstes Organ der deutschen Aufkl
rung. In satirisch-parodistischen Kampfschriften wandte sich Nicolai gegen alle f
r seinen pragmatischen Realismus irrationalen und romantischen Str
mungen in Philosophie und Literatur.
Entsprechend heftig waren die Antworten von Goethe, Schiller, Herder, Fichte und Tieck. In dem Roman "Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker" (1773-76) verspottete er Pietismus und christliche Orthodoxie. Die in 12 B
nden erschienene "Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz im Jahre 1781" ist eine Fundgrube f
r die Kulturgeschichtsschreibung.
Nicolai starb am 8. Januar 1811 in Berlin.
0DBarthold Georg Niebuhr (1776 bis 1831)
Der Bankdirektor wurde ein angesehener Historiker.
Der Sohn des ber
hmten Orientreisenden Carsten Niebuhr wurde am 27. August 1776 in Kopenhagen geboren und wuchs im holsteinischen Meldorf auf. Nach dem Jurastudium wurde er 1796 Privatsekret
r des d
nischen Finanzministers in Kopenhagen.
Ab 1804 leitete er dort das Bank- und Wechselkontor, wechselte aber auf Bitten des Freiherrn vom Stein in den preu
ischen Staatsdienst, um das preu
ische Bankwesen zu reorganisieren. 1810 bot ihm Hardenberg die Leitung des Finanzministeriums an, die er jedoch ablehnte.
Statt dessen hielt er Vorlesungen
ber r
mische Geschichte an der neugegr
ndeten Universit
t. 1816 wurde Niebuhr preu
ischer Gesandter in Rom, kehrte aber 1823 zur
ck und lie
sich in Bonn nieder, wo er wiederum Vortr
ge an der Universit
t hielt. Niebuhr, der am 2. Januar 1831 in Bonn starb, gilt als Begr
nder der philologisch-kritischen Methode der Geschichtswissenschaft.
Durch ihn wurden Historiker wie Leopold von Ranke oder Theodor Mommsen entscheidend beeinflu
DAsta Nielsen (1881 bis 1972)
Die gro
e Heroine des Stummfilms.
Asta Nielsen wurde am 11. September 1881 in Kopenhagen geboren. Als sie 1910 ihre erste Filmrolle in "Afgrunden"
bernahm, war sie schon eine gefeierte Theaterschauspielerin. Durch diesen Streifen wurde man in Deutschland auf sie aufmerksam und holte sie nach Berlin, wo sie 1911-14 und seit 1919 als Filmdarstellerin wirkte (u.a. "Engelein", 1913; "Rausch", 1919; die Titelrolle in "Hamlet", 1920; "Fr
ulein Julie", 1922; "Die freudlose Gasse", 1925, "Dirnentrag
die", 1927).
Ihrer Darstellungskunst mit ausdrucksvoller Mimik und Gestik war es zu verdanken, da
sich das grunds
tzlich vom Theater unterscheidende Spiel im Film als eigene Kunst durchsetzen konnte. Mit dem Aufkommen des Tonfilms war ihre Karriere in Deutschland praktisch beendet, da sie mit starkem d
nischen Akzent sprach.
Dennoch drehte sie 1932 noch einen Tonfilm, mu
te aber nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten das Land verlassen. 1939 zog sie sich endg
ltig vom Film zur
ck, leitete aber noch ein paar Jahre ein Kopenhagener Kino. Asta Nielsen, die 1946 ihre Memoiren unter dem Titel "Die schweigende Muse" ver
ffentlichte, starb am 25. Mai 1972 in Frederiksberg.
FMartin Niem
ller (1892 bis 1984)
Der unbequeme Pastor.
Wie so viele ging er anfangs eine Strecke gemeinsam mit seinen sp
teren Feinden und Folterern, und das war kein Zufall: Niem
ller, geboren am 14. Januar 1892 in Lippstadt, gefeierter U-Boot-Held des I. Weltkrieg, weigerte sich nach dem traumatisch erlebten Zusammenbruch 1918, der Republik als Soldat zu dienen, und wurde Theologe ("Vom U-Boot zur Kanzel", 1934).
Nach eigenem Bekunden w
hlte er seit 1924 immer Hitlers NSDAP und stand der Demokratie innerlich fern. 1931
bernahm er eine Pfarrstelle in Berlin-Dahlem und erlebte mit Entsetzen 1933 die "Braune Revolution". Gegen die nationalsozialistische Unterwanderung der Kirche gr
ndete Niem
ller noch im selben Jahr den Pfarrernotbund, der zur Keimzelle der Bekennenden Kirche wurde. Erst 1937 aber wagte sich das Regime an den popul
ren Prediger und machte ihm den Proze
wegen "Kanzelmi
brauchs" und angeblicher Vergehen gegen das "Heimt
ckegesetz".
Zu sieben Monaten Haft verurteilt, die als verb
t galten, wurde Niem
ller noch im Gerichtssaal verhaftet und als "pers
nlicher Gefangener des F
hrers" in ein Konzentrationslager eingeliefert. Erst die Aliierten befreiten ihn 1945. 1947-64 Kirchenpr
sident der hessischen Landeskirche und 1961-68 einer der Pr
sidenten des
kumenischen Rates, blieb Niem
ller unbequem, bek
mpfte die deutsche Wiederbewaffnung, warb f
r Verst
ndigung mit dem Osten und unterst
tzte in seinen letzten Jahren die Friedensbewegung, die bei seinem Tod am 6. M
rz 1984 in Wiesbaden einen moralisch m
chtigen Mahner verlor.
@Joseph Nic
phore Niepce (1765 bis 1833)
Er photographierte mit der ersten Kamera der Welt.
Niepce wurde am 7. M
rz 1765 in Chalon-sur-Sa
ne geboren und war bis 1811 Offizier. Bei der Suche nach einem Verfahren, das es erm
glichte, in der Lithographie die Vorlagen mit Hilfe von Licht auf den Stein zu
bertragen, gel
ang es ihm 1824, mit einer Camera obscura aufgenommene Gegenst
nde auf einer lichtempfindlichen Bitumenschicht abzubilden.
Zwei Jahre sp
ter nahm er mit der ersten photographischen Kamera der Welt die Aussicht aus seinem Arbeitszimmer auf; dazu ben
tigte er jedoch eine Belichtungszeit von acht Stunden. Ab 1829 arbeitet Daguerre daran, diesen Zeitaufwand abzuk
rzen, was schlie
lich auch gelang. Beide erhielten von der franz
sischen Regierung eine lebenslange Rente zugesprochen.
Niepce starb am 5. Juli 1833 in Gras bei Chalon-sur-Sa
}IFriedrich Nietzsche (1844 bis 1900)
Der "
bermensch" war f
r ihn der Mensch der Zukunft.
Der am 15. Oktober 1844 in R
cken bei L
tzen geborene Pfarrerssohn wuchs in kleinb
rgerlichem, pietistischem Milieu auf. Nach seiner Ausbildung im Internat von Schulpforta studierte er Altphilologie und bekam auf Empfehlung seines Lehrers Ritschel eine Professur f
r griechische Sprache und Literatur in Basel, die er aber krankheitsbedingt aufgeben mu
Nietzsche gilt als stilistisch hervorragender Essayist und Meister des Aphorismus. Die beeindruckende schriftstellerische Form erschwert jedoch das Eindringen in seine ohnehin nicht sehr systematischen Gedanken. In den vier "Unzeitgem
en Betrachtungen" (1873-76) kritisierte er zun
chst den Historismus, lehnte sich an Schopenhauer und Richard Wagner an, mit dem er sich sp
berwarf.
Gegen das emotionale Christentum, besonders aber gegen den Gedanken der N
chstenliebe, betont Nietzsche den Willen zur Macht, der den Menschen, insbesondere den noch zu schaffenden
bermenschen, mit der Welt verbindet. Der
bermensch solle alles Schw
chliche, Krankhafte und Dekadente beseitigen. Folgerichtig mu
die "christliche Sklavenmoral" durch eine "Herrenmoral" ersetzt werden: Umwertung aller Werte.
Das menschliche Dasein ist ewige Wiederkehr des Gleichen, das Schicksal unausweichlich, weshalb es "kalt" bejaht werden mu
. In seinem Hauptwerk "Also sprach Zarathustra" hat Nietzsche selbst die drei Stufen geschildert, durch die der sich entwickelnde Mensch hindurchgeht: Abh
ngigkeit von Autorit
ten und Meistern; Losrei
en von diesen, Erk
mpfen der Freiheit; Hinwendung zu den eigenen Werten und endg
ltigen Zielen.
Weitere wichtige Werke sind "Die fr
hliche Wissenschaft", "Jenseits von Gut und B
se", "G
tzend
mmerung" und "Ecce homo". Sein letztes Buch, "Der Wille zur Macht", konnte Nietzsche nicht vollenden, es wurde erst nach seinem Tod als Fragment herausgegeben. Anfang 1889 erlitt er in Turin einen geistigen Zusammenbruch. Auf Gr
enwahn folgte geistige Umnachtung bis zu seinem Tod am 25. August 1900 in Weimar.
Nietzsche wirkte stark auf die akademische Jugend seiner Zeit wie auch auf die sp
tere Existenzphilosophie ein. Seine Philosophie wurde, h
ufig in tendenzi
ser Umdeutung, auch f
r den Nationalsozialismus relevant, die Beanspruchung scheiterte unter anderem jedoch an Nietzsches strikter Ablehnung des deutschen Nationalsozialismus und des Antisemitismus.
CFlorence Nightingale (1820 bis 1910)
Setzte ein Signal f
r die N
chstenliebe.
Florence Nightingale wurde am 12. Mai 1820 als Tochter einer wohlhabenden englischen Familie geboren. Entsprechend gro
war deren Unverst
ndnis, als die junge Florence den Wunsch
erte, Krankenschwester zu werden. Sie setzte sich jedoch durch, erlernte die Krankenpflege bei Fliedners Diakonissen in Kaiserswerth und den Barmherzigen Schwestern in Paris.
hrend des Krimkrieges 1853-56 war sie im Sanit
tsdienst t
tig und versuchte unter den schlechtesten Bedingungen, Leben zu retten. Auf ihre Initiative hin wurde in der Folgezeit das milit
rische wie zivile Sanit
tswesen reformiert. Ihr Beispiel inspirierte Dunant zur Gr
ndung des Roten Kreuzes.
Nach Jahren unerm
dlichen Kampfs f
r ihre Sache wurde ihr endlich auch
ffentliche Anerkennung zuteil: 1907 erhielt sie den Orden f
r hohe Verdienste um das Britische Reich und die Menschheit und 1908 die Ehrenb
rgerschaft von London. Sie starb mit 90 Jahren am 13. August 1910 in London.
=DWaslaw Nijinski (1890 bis 1950)
Der gr
nzer der Neuzeit.
Nijinski, am 28. Februar 1890 in Kiew geboren, entstammte einer Artistenfamilie. 1907 kam er zum Petersburger Marien-Theater und wurde Solist an der Seite der Primaballerina Anna Pawlowa. Zwei Jahre sp
ter ging er mit Diaghilews legend
ren Balletts Russes auf Tourneen durch ganz Europa.
Er beeindruckte das Publikum durch seinen von v
llig neuen Spr
ngen gepr
gten Tanzstil. Besonders wirkungsvoll war jedoch seine eindringliche Gestaltung der Figuren, die er in Programmen wie "Carneval" (1910) oder "La spectre de la Rose" (1911) tanzte. Seine eigenen Choreographien, vor allem "L
s-midi d
un faune" (1921), l
sten mehr als einmal Theaterskandale aus, vor allem wegen der expressiven Erotik seiner Darstellungen.
Nach st
ndigen Spannungen mit Diaghilew trennte er sich 1914 von den Balletts Russes und versuchte, eine eigene Truppe aufzubauen. Drei Jahre sp
ter befiel ihn eine schwere Geisteskrankheit, die seine Karriere beendete. Er starb am 11. April 1950 in London nach jahrelangem Aufenthalt in Sanatorien.
BNikolaus I. (1796 bis 1855)
Man nannte ihn den "Gendarm Europas".
Der am 6. Juli 1796 in Zarskoje Selo (heute Puschkin) geborene Zar schlug 1825, kurz nach seiner Thronbesteigung, den Dekabristenaufstand nieder, einen Putsch adliger Offiziere. Er errichtete einen straff organisierten, brutalen Polizeistaat. Auf die Niederschlagung des polnischen Aufstands 1830/31 folgte auf Ersuchen
sterreichs 1849 die Intervention in Ungarn zur Unterdr
ckung der b
rgerlichen Revolution.
Die erfolgreiche Orientpolitik Nikolaus I. wurde erst durch den Krimkrieg, den er gegen die T
rkei, England und Frankreich f
hrte, gestoppt. Er starb am 2. M
rz 1855 in St. Petersburg.
aCNikolaus II. (1868 bis 1918)
Er war Rasputins Marionette.
Der am 18. Mai 1868 in Zarskoje Selo (heute Puschkin) geborene Zar (seit 1894) hielt wie sein Vater Alexander III. am autokratischen Prinzip fest, stand aber wie seine Gattin Alexandra Fjodorowna unter dem Einflu
einer starken Hofkamarilla und religi
ser Fr
mmler, darunter Rasputin.
1905 nahmer die bereits zugesagt Verwaltungsreformen zur
ck und lie
dann die demokratische Revolution zusammenschie
en. Im I. Weltkrieg offenbarte sich seine milit
rische Unf
higkeit, die den Verfallsproze
der zaristischen Selbstherrschaft beschleunigte.
Zwar dankte Zar Nikolaus II. beim Ausbruch der Februarrevolution 1917 ab, wurde aber nach seiner Verbannung nach Sibirien am 16. Juli 1918 in Jekaterinenburg, dem heutigen Swerdlowsk, zusammen mit seiner Frau und seinen f
nf Kindern von den Bolschewiki ermordet.
BNikolaus V. (1397 bis 1455)
nder der Vatikanischen Bibliothek.
Tommaso Parentucelli, geboren am 15. November 1397 in Sarzana, wurde 1444 Bischof von Bologna, 1446 Kardinal und bestieg im folgenden Jahr den Stuhl Petri. In seinem Pontifikat erfuhr die katholische Kirche eine neue Festigung der p
pstlichen Autorit
t (Selbstaufl
sung des Basler Konzils 1449). und die ersten Impulse des Humanismus.
Nikolaus V. galt als gro
er Gelehrter und berief bedeutende K
nstler nach Rom. 1448 schlo
er mit Friedrich III. das Wiener Konkordat und kr
nte ihn 1452 zum Kaiser - es war die letzte Kr
nung eines Kaisers in Rom. Vergeblich warb er um Hilfe zur Rettung Konstantinopels vor den T
rken.
Der erste Renaissancepapst starb am 24. M
rz 1455 in Rom.
gDNikolaus von Kues (1401 bis 1464)
Suchte auf allen Gebieten die Vers
hnung der Gegens
Nikolaus Krebs wurde 1401 in Kues an der Mosel geboren, studierte in Heidelberg und Padua die Rechte und in K
ln Theologie. Als Sekret
r und Kanzler des Trierer Erzbischofs nahm er am Basler Konzil teil und verfa
te dort die Reformschrift "De concordantia catholica" (1433).
1437 trat er in den Dienst Papst Eugens IV., der ihn als Legat nach Konstantinopel sandte, um dort f
r die Wiedervereinigung der griechischen mit der r
mischen Kirche zu wirken. Seit 1448 Kardinal, wurde er 1450 F
rstbischof von Brixen und 1458 von Papst Pius II. als Generalvikar nach Rom berufen.
Von gro
er Bedeutung sind die philosophischen und mathematischen Schriften des Cusanus. Der Titel seines Hauptwerkes "De docta ignorantia" ("Gelehrtes Nichtwissen") enth
lt das zentrale Motiv seines Denkens, dem eine Schl
sselrolle beim
bergang von der mittelalterlichen zur neuzeitlichen Philosophie zukommt.
Nikolaus von Kues starb am 11. August 1464 in Todi. Seine bedeutende Bibliothek vermachte er dem von ihm gestifteten St.-Nikolaus-Hospital in Kues.
CKwame Nkrumah (1909 bis 1972)
mpfer f
r die afrikanische Unabh
ngigkeit und Einheit.
Der ghanaische Politiker wurde am 21. September 1909 in Nkroful an der damaligen Goldk
ste geboren. Nach dem Besuch von Missionsschulen studierte er 1935-45 in den USA und war 1945-47 Leiter des westafrikanischen Nationalsekretariats in London. Dort formulierte er bereits seine panafrikanischen Gedanken, die er kommunistisch an Marx und Lenin, demokratisch an Giuseppe Mazzini ausrichtete.
1947 kehrte er an die Goldk
ste zur
ck, der er mit der von ihm gegr
ndeten Convention People
s Party die Unabh
ngigkeit erk
mpfte. 1960 zum Pr
sidenten des neuen Staates Ghana gew
hlt, entwickelte sich der zweifellos charismatische Politiker, der sich als Vork
mpfer der afrikanischen Revolution betrachtete, bald zum selbsts
chtigen absoluten Herrscher.
Er mu
te nach einem Milit
rputsch 1966 das Land verlassen und fand bei Pr
sident Seku Tour
in Guinea Asyl. Nkrumah starb am 27. April 1972 in Bukarest.
DAlfred Nobel (1833 bis 1896)
Kriegsgewinnler und Friedensapostel.
Er stand nach einem Explosionsungl
ck vor den rauchenden Tr
mmern seiner Fabrik und an der Bahre seines Bruders Emil und beschlo
, einen Sprengstoff zu finden, der sich besser beherrschen lie
als die bisherigen: Alfred Nobel, geboren am 21. Oktober 1833 in Stockholm, besch
ftigte sich nach der Ausbildung in der v
terlichen Fabrik in St. Petersburg seit 1859 mit der Herstellung von Sprengstoff, gr
ndete 1864 bei Stockholm und bei Hamburg Nitroglycerinfabriken und schaffte 1867 mit der "Entwicklung von Nobels Sicherheitspulver", sp
ter Dynamit genannt, den Durchbruch.
Zahlreiche Kriege sorgten f
r rei
enden Absatz und machten Nobel zu einem steinreichen Mann. Vor seinem Tod am 10. Dezember 1896 in San Remo bestimmte der Industrielle testamentarisch den gr
ten Teil seines Verm
gens zur Gr
ndung einer Stiftung, aus deren Zinsertr
gen seit 1901 allj
hrlich die Nobelpreise von der Schwedischen Akademie und vom norwegischen Storting (nur Friedensnobelpreis) vergeben werden.
BNofretete (?)
Ihr Name bedeutet "Die Sch
ne ist gekommen".
Die Gemahlin des
gyptischen "Ketzerk
nigs" Echnaton war wahrscheinlich ausl
ndischer Herkunft. Sie gebar dem Pharao sechs T
chter. Bei den deutschen Ausgrabungen in Amarna wurden au
er der ber
hmten farbigen Kalksteinb
ste Nofretetes noch zahlreiche weitere Bildnisse der K
nigin und ihrer T
chter sowie Reliefs, die die k
nigliche Familie in ganz ungew
hnlicher Intimit
t darstellen, gefunden.
ber das Ende Nofretetes lassen sich nur Mutma
ungen anstellen. Schon vor dem Tod ihres Gemahls wird sie in den Inschriften nicht mehr genannt. Manche Forscher vermuten, da
ein Zerw
rfnis zwischen dem K
nigspaar die Ursache daf
r war, andere nehmen an, da
sie einige Jahre vor dem Ende Echnatons starb.
JFEmil Nolde (1867 bis 1956)
Bedeutender Vertreter des deutschen Expressionismus.
Der am 7. August 1867 in Nolde geborene Maler und Graphiker Emil Hansen nannte sich 1902 nach seinem Geburtsort. Er begann mit naturidylischen Bildern im Stil der Dachauer Schule und tonigen Interieurs, machte aber bald Bekanntschaft mit der Malerei der franz
sischen Impressionisten, van Gogh, Gauguin, Munch, und entwickelte daraufhin eine heftige, leuchtende Farbmalerei mit st
rmischem Pinselduktus.
1906 wurde er f
r kurze Zeit Mitglied der Dresdener K
nstlergemeinschaft "Br
cke", die mit aufregend neuen, expressionistischen Bildern hervorgetreten war. In diesem Zusammenhang machte Nolde auch Erfahrungen mit der Kunst der primitiven Kulturen, deren Urspr
nglichkeit und intensive Ausdrucksqualit
ten seinen eigenen Kunstabsichten entgegenkamen. 1913/14 nahm er an einer Expedition in die S
dsee teil.
Nolde war ein Bauernsohn und Einzelg
nger, deshalb zog es ihn immer wieder von Berlin in seine Schleswiger Heimat zur
ck. Dort entstanden fast rauschhafte Landschafts-, Meer- und Wolkenbilder voll gl
hender, aber auch schwerm
tiger Farbigkeit. Daneben schuf Nolde Gem
lde mit christlich-religi
ser Thematik, deren oft schrille, dissonante Farbgebung Vision und
berwirklichkeit ausdr
cken.
Wie die "Br
cke"-K
nstler wurde er unter den Nationalsozialisten als "entartet" diffamiert, seine Bilder wurden aus deutschen Museen entfernt. 1941 erhielt er Malverbot. Den in diesen Jahren heimlich gemalten Aquarellen gab er den Namen "ungemalte Bilder".
Nolde starb am 13. April 1956 auf seinem Hof Seeb
ll in Nordfriesland.
DAdolf Erik Freiherr von Nordenski
(1832 bis 1901)
Der Polarforscher, der die Nordostpassage erkundete.
Der am 18. November 1832 in Helsinki geborene Naturwissenschaftler mu
te seine Heimat aus politischen Gr
nden verlassen und nahm daraufhin die schwedische Staatsb
rgerschaft an. Zwischen 1858 und 1872 unternahm er f
nf Forschungsreisen, die ihn in den hohen Norden nach Spitzbergen, Westgr
nland und Nordasien f
hrten.
Schon 1875/76 versuchte er, die Nordostpassage zu durchqueren. Er befuhr das Karische Meer und drang bis zur Jenisseim
ndnung vor, kehrte dann allerdings wieder um. Zwei Jahre sp
ter brach er mit dem eisfesten Dampfer Vega zur gro
en Fahrt auf. Bereits im August umrundete er das Kap Tscheljuskin, und wenige Tage sp
ter war die Lenam
ndung erreicht.
Auf der Weiterfahrt durch die Ostsibirische See, 200 Kilometer von der Beringstra
e entfernt, wurde Nordenski
ld vom Eis eingeschlossen und festgehalten. Seinen unfreiwilligen Aufenthalt nutzte er zur Erforschung der Tschuktschen-Halbinsel. Am 18. 1879 gab das Eis die Vega wieder frei, und zwei Tage sp
ter konnte sie in die Beringstra
e einfahren.
Der Polarforscher starb am 12. August 1901 auf Dalby
CNostradamus (1503 bis 1566)
"Kirchenvater" der Esoteriker.
Er war schon zu Lebzeiten Legende: Michel de Notredame aus Saint-R
my-de-Provence, geboren am 14. Oktober 1503 als Sohn einer konvertierten j
dischen Familie. In Avignon hat er Philosophie und in Montpellier Medizin studiert, den Doktorgrad erwoben und sich als Arzt bei der Pest in Lyon (1530) bew
Angefeindet von Standesgenossen wegen seiner Heilerfolge, lebte er sehr zur
ckgezogen, wurde aber 1555 schlagartig ber
hmt durch den ersten Teil seiner "Centuries" (zweiter Teil 1558), astrologische Voraussagen, von denen einige bei entsprechender Deutung einzutreffen schienen und - so mu
man sagen - scheinen, denn noch immer berufen sich Schwarz- und Hellseher auf Nostradamus, wie der Autor seinen Namen latinisiert hatte.
Katharina von Medici berief ihn als Leibarzt des unm
ndigen Karl IX. an den k
niglichen Hof, er lebte aber meist wie bisher in Salon-de-Provence, wo er am 2. Juli 1566 starb.
@Novalis (1772 bis 1801)
Traum als Wirklichkeit und Wirklichkeit als Traum.
Friedrich Leopold Freiherr von Hardenberg wurde am 2. M
rz 1772 auf Gut Oberwiederstedt bei Mansfeld geboren. 1790 ging er an die Universit
t Jena und studierte bei Schelling und Fichte, seine tiefe Bewunderung galt Schiller. 1794 kam er als Verwaltungsbeamter nach Tennstedt, wo er sich mit Sophie K
hn verlobte.
Ihr Tod im Jahr 1797 traf ihn schwer und war Mitausl
ser seiner dichterischen T
tigkeit. Seit 1798 f
hlte er sich dem romantischen Kreis um die Br
der Schlegel und Ludwig Tieck verbunden. Novalis gilt als der gr
te Lyriker und Erz
hler der Fr
hromantik.
Vor allem Todessehnsucht, eines der elementarsten Motive dieser literarischen Epoche, klingt aus seinen Werken, besonders in den "Hymnen an die Nacht" (1797) mit ihrer melodischen, schwerm
tigen Sprache. Auf Tiecks Anregung hin begann Novalis im Herbst 1799 mit seinem Roman "Heinrich von Ofterdingen" nach einer alten Sage und schenkte mit diesem unvollendet gebliebenen Werk der romantischen Dichtung ihr Symbol, die "Blaue Blume".
Der Aufsatz "Die Christenheit oder Europa" (1799) brachte die utopische Sehnsucht der Romantiker nach einem religi
s, politisch und geistig geeinten Abendland zum Ausdruck. Mitten in den Vorbereitungen zu seiner Hochzeit mitn
Julie Charpentier erlag Novalis, nicht ganz 29 Jahre alt, am 25. M
rz 1801 in Wei
enfels der Schwindsucht.
(DPaavo Nurmi (1897 bis 1973)
Schon zu Lebzeiten setzte man ihm ein Denkmal.
Vor dem Olympiastadion in Helsinki steht eine Bronzestatue des finnischen Bildhauers Aaltonen, die an den gr
ten Mittel- und Langstreckenl
ufer der Leichtathletikgeschichte erinnert, an Paavo Nurmi, geboren am 13. Juni 1897 in Turku. Ob
ber 1.500 Meter, die Meile, 2.000 oder 3.000 Meter,
ber zwei Meilen, ob
ber 5.000, 10.000 oder 20.000 Meter - der Mann aus Skandinavien stellte auf all diesen Laufstrecken Weltrekorde auf, die oft jahrelang Bestand hatten, wie etwa der
ber 10.000 Meter vom 31. August 1924 in 30:06,2 Minuten, der erst 13 Jahre sp
ter gebrochen werden sollte.
Der L
ufer mit der Stoppuhr in der Hand, der 1922-31 insgesamt 22 Weltbestzeiten aufstellte, gl
nzte aber auch bei Olympischen Spielen: Neun Gold- sowie drei Silbermedaillen errang er 1924 in Paris bzw. 1928 in Amsterdam, als dotr die Jugend der Welt ihre Kr
fte ma
Das Laufwunder aus dem hohen Norden starb einsam und zur
ckgezogen am 2. Oktober 1973 in Helsinki, taub, gel
hmt und fast erblindet.
DTazio Nuvolari (1892 bis 1953)
Er dr
ckte dem Motorsportgeschehen vor dem II. Weltkrieg seinen Stempel auf.
"Il Diavolo" war nur einer der vielen schm
ckenden Beinamen des Piloten aus der Lombardei: Tazio Nuvolari, geboren am 16. November 1892 in Mantua, beherrschte in den 20er Jahren und in dem Jahrzehnt danach die Motorsportszene (fast) nach Belieben.
Der immer mit gelbem Pullover fahrende "Teufel" begeisterte mit seinem spektakul
ren Fahrstil die Automobilsportfans, aber auch die, die sich f
r Rennen auf zwei R
dern interessierten, denn Nuvolari war bis 1926 auch auf der Motorradpiste zu Hause. Die gr
ten Erfolge errang er jedoch in seinem roten Alfa Romeo, mit dem er zahlreiche Grand Prix gewinnen konnte, beispielsweise 1935 den gro
en Preis von Deutschland auf dem N
rburgring, als er sich gegen die starke Konkurrenz von Mercedes und Auto-Union (die Boliden der deutschen Nobelmarken wiesen
ber 100 PS mehr auf !) behaupten konnte.
Der "fliegende Mantuaner", der sich lediglich 1938/39 f
r eine andere Marke, f
r Auto-Union, hinters Steuer setzte und der auch bei allen wichtigen Rundstreckenrennen erfolgreich war, starb am 11. August 1953. Ein Denkmal in seiner Heimatstadt erinnert an Nuvolari, den Mann, der wie kein anderer Motorsportgeschichte schrieb.
CFriedrich Karl von Savigny
(1779 bis 1861)
Erkannte die Bedeutung r
mischen Rechts.
Der am 21. Februar 1779 in Frankfurt am Main geborene Friedrich Karl von Savigny war Rechtswissenschaftler an den Universit
ten Marburg und Berlin. 1842 wurde er preu
ischer Minister f
r Gesetzgebung. Mit der "Zeitschrift f
r geschichtliche Rechtswissenschaft" (1815) gr
ndete er die Historische Schule, die sich von der naturrechtlich-philosophischen Theorie des Gesellschaftsvertrages absetzte und sich statt dessen mit der historischen Rechtsentwicklung, besonders des r
mischen Rechts befa
Dabei leitete Savigny mit dem Juristen Karl Friedrich Eichhorn und Jacob Grimm den Ursprung des Rechts aus dem Volksgeist ab, um es als nat
rlich gewachsenes Recht darstellen zu k
nnen. Zwei Jahre nach dem Tod Savignys am 25. Oktober 1861 in Berlin wurde dort die heute noch bestehende Savigny-Stiftung als Institution zur F
rderung rechtsgeschichtlicher und rechtsvergleichender Studien und Forschungen gegr
ndet.
VEGirolamo Savonarola (1452 bis 1498)
Er bezahlte seinen religi
sen Eifer mit dem Leben.
Savonarola wurde am 21. September 1452 in Ferrara geboren. Im Alter von 23 Jahren brach er sein Medizin- und Philosophiestudium ab, um Dominikanerm
nch zu werden. Jahrelang zog er als Bu
prediger umher und fesselte seine Zuh
rer mit flammenden Reden, in denen er ihnen das g
ttliche Strafgericht f
r ihre Laster und Eitelkeiten androhte.
Auf Bestreben Pico della Mirandolas und Lorenzo de Medicis wurde er 1490 an das Kloster San Marco in Florenz berufen, prangerte aber auch hier die Lasterhaftigkeit der herrschenden Schicht und kirchlicher W
rdentr
ger an. Als die Medici 1494 vertrieben wurden, deutete er dies als Erf
llung seiner Prophezeiung und versuchte, die Verwirklichung seines Ideals von einem Staatswesen durchzusetzen.
Der Borgia-Papst Alexander VI., ob seines zweifelhaften Lebenswandels besondere Zielscheibe des Eiferers, exkommunizierte ihn schlie
lich 1497 worauf Savonarola seine Angriffe noch verst
rkte und ein Konzil zur Erneuerung der Kirche forderte.
Auf Betreiben seiner Gegner wurde er von der Stadt Florenz in Haft genommen und durch Folter in Haft genommen und durch Folter zu Gest
ndnissen gepre
t, die er jedoch sp
ter widerrief. Als ungehorsamer M
nch, H
retiker und Schismatiker wurde er am 23. Mai 1498 in Florenz gehenkt und dann verbrannt.
DAlessandro Scarlatti (1660 bis 1725)
nder und Hauptmeister der neapolitanischen Oper.
Der am 2. Mai 1660 geborene Palermitaner kam als 12j
hriger nach Rom; bei wem er dort studierte, ist unbekannt, doch hatte sein Freund Bernardo Pasquani starken Einflu
auf sein Schaffen. Scarlatti war in Rom 1679-84 Kapellmeister an verschiedenen Kirchen, um dann in Neapel 1684 Hofkapellmeister zu werden.
1702 ging er nach Florenz, dann nach Rom, um 1708 nach Neapel zur
ckzukehren. Ab 1717 wieder in Rom, 1722 in Loreto, verbrachte er seine letzten Jahre schlie
lich zu Neapel, wo er am 24. Oktober 1725 als ber
hmter Mann starb. Zu seinen Sch
lern geh
rten au
er seinem Sohn Domenico Scarlatti auch Francesco Geminiani und Johann Adolf Hasse.
Stehen seine fr
hen Werke noch unter dem Einflu
von Francesco Cavalli und der venezianischen Schule, so bildete er ab 1694 seinen pers
nlichen Stil heraus, der die "neapolitanischen" Opern kennzeichnet: Bevorzugung der Dacapo-Arie, die deutlich vom Rezitativ getrennt ist, hohe Satzkunst in Verbindung mit kantabler Unmittelbarkeit, Gliederung der Sinfonia im "italienischen Stil" schnell-langsam-schnell.
Scarlatti schrieb
ber 100 Opern,
ber 600 Kantaten und Oratorien sowie viel geistliche und Kammermusik.
RBSethos I.(ca. 1306 bis 1290 vor Christus)
Ein erfolgreicher Feldherr.
Der Sohn Ramses I. regierte
gypten als zweiter K
nig der 19. Dynastie von 1306 bis 1290 vor Christus. Sethos I. war ein gro
er Eroberer: Er f
hrte Kriege gegen die Libyer, die Hethiter und gegen die kanaan
ischen St
dte in Pal
stina. Diese K
mpfe waren n
tig geworden, da in den Wirren der Echnaton-Zeit am Ende der 18. Dynastie die Eroberungen Thutmosis III. verlorengegangen waren.
Die von Sethos I. begonnenen gewaltigen Bauten in Abydos und Karnak wurden erst unter der Herrschaft seines Sohnes Ramses II. vollendet.
matik und Satz neue Wege er
ffnet.
,EHjalmar Schacht (1877 bis 1970)
Des Teufels Finanzjongleur.
1918 geh
rte er noch zu den Mitbegr
ndern der liberalen Deutschen Demokratischen Partei, gut ein Jahrzehnt sp
ter fand er sich auf der
ersten Rechten wieder und intervenierte 1932 beim Reichspr
sidenten f
r eine Ernennung Hitlers zum Reichskanzler.
Hjalmar Schacht aus Tinglev in Nordschleswig, geboren am 22. Januar 1877, hatte als Bankier Karriere gemacht, 1923 als Reichsbankpr
sident entscheidend zur
berwindung der Inflation beigetragen und war 1930 wegen Differenzen mit der Regierung
ber die Reparationen zur
ckgetreten. Hitler berief ihn gleich nach der Macht
bernahme 1933 wieder in sein Amt und machte ihn 1935 zu seinem Wirtschaftsminister.
Schacht avancierte damit zu einer Zentralfigur der Aufr
stung, die er mit einem System von Wechseln finanzierte. Bald danach kam es aber zu einem Kompetenzgerangel mit G
ring und zu Differenzen wegen des Vierjahresplans, so da
Schacht 1937 als Minister und 1939 als Reichstagspr
sident zur
cktrat.
Bis 1943 noch Reichsminister ohne Gesch
ftsbereich, unterhielt er lose Verbindung zum Widerstand, wurde 1944 verhaftet und nach der Befreiung 1945 erneut festgenommen, im N
rnberger Proze
aber freigesprochen. Nach zweiter erfolgreicher Karriere als Finanzberater starb Schacht am 3. Juni 1970 in M
nchen.
=DJohann Gottfried Schadow
(1764 bis 1850)
Bedeutendster deutscher Bildhauer um 1800.
Der am 20. Mai 1764 in Berlin geborene Bildhauer war Sch
ler des Hofbildhauers Tassaert und reiste 1785
ber Dresden, Prag und Wien nach Rom, wo er antike Vorbilder studierte. In Berlin wurde er 1788 Tassaerts Nachfolger als Leiter der k
niglichen Hofwerkstatt und bekleidete dann auch das Amt des Direktors aller Skulpturen beim Oberhofbauamt.
1805 wurde er Vizedirektor und 1815 Direktor der Berliner Akademie der K
nste. Schadow schuf an die 300 Bildwerke, darunter Bauplastiken (Quadriga auf dem Brandenburger Tor, Zug des Friedens in der Attika, 16 Sandsteinmetopen), viele Portraitb
sten, besonders aber Marmorstatuen (Friedrich der Gro
e,, Gruppe der Kronprinzessin Luise und ihrer Schwester Friederike) und Grabm
Sein empfindsamer, naturbezogener Klassizismus, der selbst Werke nach antiken Vorlagen lebendig erscheinen lie
, und eine meisterhafte Technik machten ihn zum Hauptmeister der deutschen Skulptur seiner Zeit. Schadow starb am 17. Januar 1850 in seiner Geburtsstadt Berlin.
rEGerhard Johann David von Scharnhorst
(1755 bis 1813)
Er wollte das "Volk in Waffen".
In Preu
ens dunkelster Stunde, 1807, als es von Napoleon gedem
tigt am Boden lag, begann die Herkulesarbeit eines Generals, der schon lange vor dem Ausruhen auf den Lorbeeren Friedrichs des Gro
en gewarnt hatte: Gerhard von Scharnhorst, geboren am 12. November 1755 in Bordenau nahe dem Steinhuder Meer, der, zum Artillerieoffizier ausgebildet, 1801 von Friedrich Wilhelm III. zum Direktor der sp
teren preu
ischen Milit
rakademie in Berlin berufen worden war.
Nach dem Zusammenbruch stellte ihn der K
nig an die Spitze der Milit
r-Reorganisationskommission, machte ihn zu seinem Generaladjutanten und zum Chef des 1807 neu geschaffenen Kriegsministeriums. Wollte Preu
en wieder erstarken, dann mu
te es einen Weg finden, Napoleons Anordnung zu umgehen, die die Armee auf 42.000 Mann beschr
nkte.
Scharnhorst erfand das Kr
mpersystem, nach dem Rekruten nach kurzer Ausbildung (als "Kr
mper"= Krumme) entlassen wurden, so da
schlie
lich nach Einf
hrung der allgemeinen Wehrpflicht eine Reserve von 150.000 Mann entstand. Au
erdem wurden Adelsprivilegien beseitigt und damit "Armee und Nation inniger vereint".
Scharnhorst wurde damit zum "Waffenschmied des Befreiungskampfes", dessen Erfolg er nicht mehr erlebte. Bei Gro
rschen verwundet, erlag er den Verletzungen wenig sp
ter am 28. Juni 1813 in Prag.
,DJoseph Victor von Scheffel
(1826 bis 1886)
"Als die R
mer frech geworden".
Scheffel wurde am 16. Februar 1826 in Karlsruhe als Sohn eines Majors und Oberbaurats geboren, studierte ohne gro
e Neigung Jura in M
nchen, Heidelberg sowie Berlin und trat nach Abschlu
seines Studiums als Gerichtsbeamter in den Staatsdienst ein. 1852 unternahm er eine Italienreise, auf der er sein volkst
mliches Versepos "Der Trompeter von S
ckingen" (1854) entstand.
Ab 1856 geh
rte er zum M
nchener Dichterkreis um Geibel, wie dieser schrieb er epigonale Lyrik. Scheffel war der Vorl
ufer der sogenannten "Butzenscheibenpoesie", und auch seine Prosa war nicht mehr als blasse Nachahmung der romantischen Mittelaltersverehrung.
Nach dem gro
en Erfolg seines "Trompeters" steigerte 1855 der Roman "Ekkehard" seine Popularit
t noch, und er wurde der Lieblingsschriftsteller des gehobenen B
rgertums. 1865 zum s
chsischen Hofrat ernannt, lebte er seit 1872, an einer psychischen Erkrankung leidend, in seiner Villa auf der Mettnau bei Radolfzell.
Er starb am 9. April 1886 in Karlsruhe.
DPhilipp Scheidemann (1865 bis 1939)
Er liquidierte die Monarchie.
"Welche Hand m
te nicht verdorren, die sich und uns in diese Fesseln legt ?" Mit diesen Worten verweigerte der erste demokratisch legitimierte deutsche Reichskanzler Philipp Scheidemann 1919 die Unterschrift unter den Versailler Vertrag und trat zur
Der am 26. Juli 1865 in Kassel geborene Politiker war seit 1883 in der SPD, geh
rte seit 1911 ihrem Parteivorstand an und war im I. Weltkrieg neben Ebert zur beherrschenden Figur in der Partei geworden. Fr
h hatte er sich f
r einen Verst
ndigungsfrieden ausgesprochen und schlie
lich am 9. November 1918 die Republik ausgerufen, um der beginnenden Revolution entgegenzuwirken.
Er hatte damit den R
ckweg in die Monarchie endg
ltig versperrt, die Ebert eigentlich bewahren wollte. 1919 wurde Scheidemann mit einer Koalition aus SPD, Zentrum und Liberalen erster Reichskanzler der Weimarer Republik. Nach nur wenigen Monaten Regierungszeit zur
ckgetreten, blieb er Mitglied des Reichstages und war 1920-25 Oberb
rgermeister von Kassel.
Als Hitler 1933 an die Macht kam, emigrierte er und lie
sich nach Aufenthalten in Frankreich und den USA in Kopenhagen nieder, wo er am 29. November 1939 starb.
=CMax Scheler (1874 bis 1928)
Ein vielseitiger und wandelbarer Denker.
Der am 22. August 1874 in M
nchen geborene Philosoph war seit 1919 Professor in K
ln und wurde kurz vor seinem Tod am 19. Mai 1928 nach Frankfurt am Main berufen. Im Anschlu
an die Ph
nomenologie Husserls entwickelte er eine "materiale Wertethik" in
bereinstimmung mit den Grundlehren des Katholizismus.
ter traten kulturelle und soziologische Fragen in den Vordergrund, besonders die Probleme der Wissenssoziologie, des Relativismus und der soziologischen Bedingungen h
herer Kultur. in seiner Anthropologie unterscheidet Scheler ein Drangprinzip und ein Geistprinzip.
Mit seinem ph
nomenologischen Analysen hat er nicht nur die verschiedensten philosophischen Richtungen und Disziplinen, sondern auch Theologie, Psychologie und Soziologie befruchtet.
FFriedrich Wilhelm Joseph von Schelling
(1775 bis 1854)
Der Philosoph der Romantik.
Schelling, als Sohn eines Pfarrers am 27. Januar 1775 in Leonberg geboren, trat als 15j
hriger in das T
binger Stift ein und studierte zusammen mit H
lderlin und Hegel Theologie. Neben Kant wurde Fichte der Philosoph, in dessen Werk er sich vertiefte. Sp
ter brach er aber mit ihm. 1798 wurde Schelling durch Goethe als Professor nach Jena berufen, seit 1803 lehrte er in W
rzburg, dann ab 1806 in M
nchen, 1820-26 in Erlangen und nach 1841 in Berlin.
Schellings Naturphilosophie kreiste, wenn auch mit v
llig wechselnden Ans
tzen, um die Identit
t von Natur und Geist, wobei er begrifflich sowohl von der Natur zum Geist aufsteigend als auch entgegengesetzt vorging. Alle Gegens
tze, wie Subjekt-Objekt, Ideales-Reales, sah er in dieser Identit
t aufgehoben.
In zunehmendem Ma
entwickelte Schelling aus diesem Ansatz eine theistische Religionsphilosophie, die er als positive Philosophie der Offenbarung der "negativen" Hegelschen Philosophie der Vernunft entgegenstellen wollte. Im Alter gab sich Schelling v
llig mystischen Gedanken und von au
en kaum noch durchschaubaren Phantasien hin.
Schelling starb am 20. August 1854 in dem schweizerischen Kurort Bad Ragaz. Die Vielschichtigkeit seiner immer neuen Denkans
tze machte es m
glich, da
ganz verschiedene Denkrichtungen wie Lebensphilosophie, Existenzialismus, ja Marxismus sich auf ihn als Ahnherr berufen. Einige seiner Hauptwerke sind: "Ideen zu einer Philosophie der Natut" (1797), "Von der Weltseele" (1798), "System des transcendentalen Idealismus" (1800), "Philosophische Untersuchungen
ber das Wesen der menschlichen Freiheit" (1809), "Philosophie der Mythologie" (1842) und "Philosophie der Offenbarung" (1854).
@Karl Friedrich Schinkel (1781 bis 1841)
Der Baumeister Preu
Karl Friedrich Schinkel wurde am 13. M
rz 1781 in Neuruppin geboren. In die Baukunst eingef
hrt wurde er durch Friedrich Gilly als einer der ersten Studenten der Berliner Bauakademie. Eine Italienreise (1803-05) schlo
seine Ausbildung ab. Nach seiner R
ckkehr bet
tigte sich Schinkel zun
chst als Maler.
1810 wurde er in der preu
ischen Oberbaudeputation angestellt, in der er 1815 zum Oberbaurat und 1831 zum Oberbaudirektor aufstieg. In seinen fr
hen Architekturentw
rfen bevorzugte er aus romantischem Geist die Gotik, schuf dann aber vor allem Werke von klassizistischer Strenge in griechisch-antiken Formen.
Die Bauten seiner Reifezeit verbinden Sch
nheit und Zweckm
igkeit in seltener Harmonie: Neue Wache (1817/18), Schauspielhaus (1818-24) und Altes Museum (1825-28) und die Nikolaikirche in Potsdam (1830-37). Karl Friedrich Schinkel, der sich auch Verdienste um die Denkmalpflege erwarb (u.,
a. Marienburg), starb am 9. Oktober 1841.
CJohannes Schlaf (1862 bis 1941)
Radikaler Wandel vom Naturalisten zum Mystiker.
Schlaf wurde am 21. Juni 1862 in Querfurt geboren. W
hrend seiner Studentenzeit wohnte und arbeitete er mit Arno Holz zusammen. Gemeinsam entwickelten sie in der programmatischen Schrift "Die Kunst, ihr Wesen und ihre Gesetze" die theorie des Naturalismus und setzten sie praktisch um.
In Zusammenarbeit entstanden der Novellenzyklus "Papa Hamlet" (1889) und das Drama "Die Familie Selicke" (1890). Schlafs alleinige Arbeit auf den gleichen Grundlagen war das Schauspiel "Meister Oelze" (1892). Sie forderten die radikale und schonungslose Wiedergabe der Realit
t beziehungsweise der Natur in der Kunst und kamen so zu neuen experimentellen Ausdrucksweisen.
Schlaf trennte sich dann im Streit von Holz, wandte sich zun
chst einem lyrischen Impressionismus zu und r
ckte in sp
teren Jahren mit mystisch-spekulativen Romanen vollends vom Naturalismus ab. Er starb am 2. Februar 1941 in Querfurt.
DCaroline Schlegel (1763 bis 1809)
Zentrale Frauengestalt der Romantik.
Caroline, am 2. September 1763 in G
ttingen als Tochter des Orientalisten J.D. Michaelis geboren, heiratete 1784 den Bergarzt B
hme in Clausthal und kehrte nach dessen fr
hem Tod 1788 mit ihren drei kleinen Kindern in ihr Elternhaus zur
ck. Doch die gebildete, kulturell und politisch interessierte Caroline wollte sich nicht mit dem zur
ckgezogenen Witwenleben abfinden.
Sie ging 1790 zu ihrer Freundin, der Schriftstellerin Therese Forster-Huber, nach Mainz. Dort leitete deren Ehemann Georg einen profranz
sischen revolution
ren Klub, dem sie sich anschlo
. Diese Aktivit
ten brachten sie 1793 in K
nigsstein im Taunus ins Gef
ngnis. Nur durch die F
rsprache ihres Bruders und Friedrich Schlegels kam sie frei und ging nach Jena, wo sie 1796 August Wilhelm Schlegel heiratete.
Caroline war der eigentliche Mittelpunkt der Jenaer Romantik und
berdies in hohem Ma
an den Schriften ihres Mannes und seinen
bersetzungen beteiligt. 1803 trennte sie sich von ihm, um den Philosophen Schelling zu heiraten, dies hatte letztlich die Aufl
sung des Jenaer Kreises zur Folge.
Caroline Schelling starb am 7. September 1809 in Maulbronn.
DDorothea Schlegel (1763 bis 1839)
Sie stellte sich gegen die Normen ihrer Zeit.
Dorothea, am 24. Oktober 1763 in Berlin als
lteste Tochter des Philosophen Moses Mendelssohn geboren, heiratete 1783 den Jenaer Bankier Simon Veit und wurde Mutter zweier S
hne. 1796 lernte sie den zehn Jahre j
ngeren Friedrich Schlegel kennen und verlie
zwei Jahre sp
ter ihren Mann und Kinder , um mit ihm zusammenzuleben.
Dies war f
r die damalige Zeit skandal
s genug, aber Friedrich setzte ihrer beiden Liebe auch noch in seinem 1799 erschienenen Roman "Lucinde" in kaum verschl
sselter Form ein Denkmal. Als Dorothea 1804 endlich geschieden und zum Protestantismus konvertiert war und Schlegel heiraten konnte, war der Jenaer Kreis bereits zerbrochen, nachdem ihre Schw
gerin Caroline Schlegel ihren Mann August Wilhelm Schlegel verlassen hatte.
Das Verh
ltnis der beiden Frauen war gespannt gewesen, Dorothea stand und steht bis heute im Schatten der glanzvollen Caroline, dabei hatte sie eigene Beitr
ge zur romantischen Literatur geliefert. 1808 trat sie mit ihrem Mann zum Katholizismus
ber und ging mit ihm nach Wien. Nach seinem Tod 1829 lie
sie sich in Frankfurt am Main nieder, wo sie am 3. August 1839 starb.
GFriedrich von Schlegel (1772 bis 1829)
Der Romantiker katholischer Pr
gung.
Der j
ngere Bruder August Wilhelm Schlegels wurde am 10. M
rz 1772 in Hannover geboren. Seinen Kaufmannsberuf gab er bald auf und begann mit dem Studium der klassischen Philologie, wo er sich durch grundlegende Schriften hervortat. 1796 schlo
er sich in Jena dem romantischen Kreis um seinen Bruder an und lernte die zehn Jahre
ltere , mit dem Bankier Veit verheiratete Dorothea kennen.
Sie verlie
1798 ihren Mann und lebte mit Schlegel zusammen. In seinem Roman "Lucinde", der 1799 erschien, war die Hauptfigur unschwer als Ebenbild Dorotheas zu erkennen. Zumal Friedrich und Dorothea erst 1804 nach ihrer Scheidung heirateten konnten, wurde die Prpagierung der freien Liebe als skandal
s empfunden, aber gerade deshalb verbuchte der Roman einen durchschlagenden Erfolg.
her als sein Bruder entdeckte Friedrich Schlegel, der zwischen 1802 und 1804 in Paris Vorlesungen hielt, die indische Sprache und Literatur ("
ber die Sprache und Weisheit der Inder",1808). Wie bei vielen Romantikern, etwa Brentano, f
hrten auch bei ihm die Suche nach einem geistigen Mittelpunkt und die romatnische Mittelalterverehrung zum
bertritt zur katholischen Kirche, den er 1808 vollzog.
Er trat in den
sterreichischen Staatsdienst ein, hielt aber in dieser Zeit in Wien seine bedeutendsten Vorlesungen. 1815 wurde er geadelt und war bis 1818 Legationsrat beim Frankfurter Bundestag, sp
ter Berater des Wiener Kongresses. In der 1820-23 von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Concordia" zeigte sich ein deutlicher Wandel zum konservativ-fanatischen Katholizismus nationaler F
rbung.
Sowohl in seinen theoretischen Schriften als auch in seinen literarischen Werken war Friedrich Schlegel einer der wichtigsten Schrittmacher der Romantik, der auch fr
h das romantische Ideal von der Vermischung der Gattungen verwirklichte. Er starb am 12. Januar 1829 in Dresden.
EKurt von Schleicher (ca. 1882 bis 1934)
Eine Diktatur auf Zeit wurde ihm verweigert.
Lange machte er seinem Namen alle Ehre und agierte geschickt und lautlos im Hintergrund. Kurt von Schleicher, geboren in Brandenburg an der Havel am 7. April 1882, war nach rascher milit
rischer Karriere 1929 als General zum Staatssekret
r im Reichswehrministerium avanciert und wurde mehr und mehr zum "starken Mann" unter Reichskanzler Br
ning.
Nach dessen Sturz 1932 sorgte Schleicher daf
r, da
Papen zum Nachfolger ernannt wurde. Als aber der neue Regierungschef einen unerwartet reaktion
ren Kurs einschlug und der R
ckgang der NSDAP Hitlers bei den Novemberwahlen 1932 die Stunde g
nstig erscheinen lie
bernahm Schleicher selbst die Regierungsgesch
fte.
Sein Versuch jedoch, eine "Gewerkschaftsachse" von linken NSDAP-Fl
gel bis zum ADGB zu bilden und, gest
tzt auf eine breite Mehrheit, den Kampf gegen Not und Arbeitslosigkeit aufzunehmen, scheiterte an Hitler und der SPD. Als Schleicher zur Abwehr der nationalsozialistischen Gefahr daraufhin zeitweise Aussetzung der Verfassung verlangte, lehnte der Reichspr
sident ab.
Der Kanzler trat zur
ck und machte Platz f
r die Macht
bernahme durch Hitler. Dessen Rache f
r den Versuch, die NSDAP zu spalten, ereilte den General am 30. Juni 1934: Im Rahmen der Mordaktionen beim sogenannten R
hm-Putsch wurde Schleicher mit seiner Frau in seiner Wohnung in Neubabelsberg erschossen.
aDFriedrich Daniel Ernst Schleiermacher
(ca. 1768 bis 1834)
Verstand viel vom Verstehen.
Der am 21. November 1768 in Breslau geborene Theologe und Philosoph stand den Romantikern nahe. 1810 wurde er an der Berliner Universit
t Professor. Vorher hatte er als Hauslehrer, Schriftsteller und Prediger an der Berliner Charit
gewirkt. Gott als Ansto
der Welt, der aber in den Weltenlauf nicht mehr eingreifen kann, wurde f
r Schleiermacher im "Gef
hl der schlechthinnigen Abh
ngigkeit" des einzelnen erlebt und konnte in jedem einzelnen Weltvorgang unmittelbar geschaut werden.
Er pl
dierte f
r eine "Universalierung der Humanit
t". In seinem Sp
twerk "Dialektik" (1839) versuchte er, die Philosophie als Wissenschaftslehre zu begr
nden. Der Herausgeber Platons entfaltete dabei in der Begr
ndung des Wissens die Dialektik "als Kunst, ein Gespr
ch zu f
hren". Hieraus leitete sich die Forderung nach einer allgemeinen Kunstlehre des Verstehens ab.
Auf diesem Wege der Hermeneutik ist die Philosophie auch im 20. Jahrhundert weitergegangen. Schleiermacher starb nach langer, schwerer Krankheit am 12. Februar 1834 in Berlin.
DAlfred Graf von Schlieffen
(ca. 1833 bis 1913)
"Macht mir den rechten Fl
gel stark!".
Kaiser Wilhelm II. lie
es sich nicht nehmen, am Grab des Grafen Alfred von Schlieffen einen Kranz nieder zu legen, der am 4. Januar 1913 knapp 80j
hrig die "herrlichen Zeiten" gesegnet hatte, die der Kaiser so gerne heraufbeschwor. Der am 28. Februar 1833 in Berlin geborene Schlieffen war 1863 als Offizier in den preu
ischen Generalstab aufger
ckt und 1891 dessen Chef geworden, jetzt nat
rlich reichsweit.
Er sah mit Sorge, die au
enpolitische Isolierung, in die die allerh
chste "Weltpolitik" Deutschland f
hrte, und setzte daher f
r den Kriegsfall auf pr
ventative Offensive. Bevor die "russische Dampfwalze" ins Reich rollen k
nne, m
sse der franz
sische Gegner ausgeschaltet sein durch eine gigantische Umfassungsschlacht.
Der Schlieffen-Plan sah vor: Angriff mit 7:1
berlegenem rechten Fl
gel durch Belgien in gro
em Schwenk nach Nordfrankreich,
berfl
gelung der franz
sischen Verteidiger, Eindrehen um Paris und Vernichtung des Gros der gegnerischen Kr
fte in der deutschen Zange. Schlieffen erlebte die Verw
sserung seines Plans nicht mehr, die 1914 zur Katastrophe an der Marne f
hren sollte.
`EHeinrich Schliemann (1822 bis 1890)
Der erfolgreiche Gesch
ftsmann wurde zum Pionier der Arch
ologie.
Sein Leben liest sich wie ein Roman: Am 6. Januar 1822 als Sohn eines Predigers in Mecklenburg geboren, war er f
nf Jahre lang Kaufmannslehrling, um dann auf einem Schiff anzuheuern, das aber bereits an einer holl
ndischen Insel Schiffbruch erlitt. In gro
en Geldn
ten nahm er in Amsterdam eine Stelle als B
rogehilfe an, lernte in wenigen Jahren alle wichtigen europ
ischen Sprachen und wurde als Agent seines Handelshauses nach St. Petersburg geschickt, wo er bald auf eigene Rechnung Gesch
fte t
tigte, mit denen er sich ein Verm
gen verdiente.
Dies erm
glichte es ihm endlich, seinen Herzenswunsch in die Tat umzusetzen und die St
tten des griechischen Mythos, vor allem das sagenhafte Troja, wiederzufinden. 1870-72 unternahm Schliemann Ausgrabungen in Hissarlik, wo er Troja und den "Schatz des Priamus" entdeckte.
Auch in Mykene war ihm das Findergl
ck holt; hier fand er den reichen Goldschmuck der K
nigsgr
ber ("Agamemnonmaske"). Ausgrabungen in Orchomenos (1880-86) und Tiryns (1882) folgten. In dem Bestreben, die geschichtliche Wahrheit der Epen Homers zu beweisen, hat Schliemann die vorhomerische Welt des 2. Jahrtausends vor Christus wiederentdeckt und damit der Altertumswissenschaft ein neues Gebiet erschlossen.
Er starb am 26. Dezember 1890 in Neapel.
uDAndreas Schl
ter (1660 bis 1714)
Bedeutender Bildhauer und Baumeister des Barock.
Der um 1660 in Danzig geborene Schl
ter lernte bei dem Bildhauer Saponius und ging 1694 nach Berlin, wo er Hofbildhauer wurde und nach einem Studienaufenthalt in Italien 1698 die Bauleitung am Zeughaus und Schlo
bernahm. 1702-04 war er Direktor der Akademie der K
nste. 1696 entstanden f
r das Zeughaus die ber
hmten 21 Masken sterbender Krieger und zahlreiche bauplastische Arbeiten, die auf einen gr
eren Werkstattbetrieb schlie
en lassen.
1699-1708 schuf Schl
ter das Reiterdenkmal des Gro
en Kurf
rsten (Charlottenburger Schlo
hof). Als ma
geblicher Architekt der Gro
bauten Friedrichs I. pr
gte er das Bild des barocken Berlin, vor allem mit dem gewaltigen Schlo
bau (im II. Weltkrieg zerst
rt, Ruine 1950 abgebrochen).
1706 fiel er in Ungnade, nachdem an verschiedenen Bauwerken technische Sch
den auftraten. Ab 1713 arbeitete Schl
ter f
r Zar Peter I. in St. Petersburg, wo er 1714 starb. Sein Stil ist gepr
gt von barocker Bewegung und Leidenschaftlichkeit, seine Architektursprache erinnert an das feierliche Pathos michelangelesker Ordnungen.
CCarlo Schmid (1896 bis 1979)
Vater des Godesberger Programms und
bersetzer von Baudelaire.
Der Politiker und Hochschullehrer, geboren am 3. Dezember 1896 im franz
sischen Perpignan, studierte Politik und Rechtswissenschaften. Schmids politisches Engagement galt der Sozialdemokratie, seit 1947 arbeitete er im Parteivorstand der SPD und war f
hrend am politischen Aufbau des Landes W
rttemberg-Hohenzollern beteiligt.
Er geh
rte 1949-72 dem deutschen Bundestag an und war 1949-66 sowie 1969-72 Vizepr
sident des Bundestages. Au
erdem dozierte er seit 1953 als Professor f
lkerrecht und politische Wissenschaft an den Hochschulen T
bingen und Frankfurt. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen machte er sich auch einen Namen durch
bertragungen aus romanischen Sprachen (Baudelaire, Machiavelli, Malraux).
Carlo Schmid starb im Alter von 83 Jahren am 11. Dezember 1979 in Bonn.
DArno Schmidt (1914 bis 1979)
Assoziationsreiche Sprache und eigenwillige Orthographie.
Seine "Etym-Theorie" besagte, da
durch unbewu
te Einfl
sse, vor allem aus dem Bereich der Sexualit
rter und Wortgruppen auf bestimmte Verschreibungen hindr
ngen, die auf ihren Ursprungsbereich zur
ckweisen. Schmidt hat solche Wortsch
pfungen typographisch oft kompliziert, sie reichen vom banalen Wortspiel bis zu vielschichtig-polyglotten Strukturen.
Am bekanntesten ist "Zetels Traum" geworden, ein Werk von 1350 DIN-A3 Manuskriptseiten, die photomechanisch vervielf
ltigt wurden. Schmidt, am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren, hat erst nach seiner Soldatenzeit ein Leben als freier Schriftsteller begonnen, und zwar mit dem Erz
hlband "Leviathan" (1949), in dem er seine Kriegserfahrungen in einer stark bildhaften Prosa gestaltete.
Wie in allen sp
teren Werken bleibt auch hier die eigentliche Handlung hinter dem Beschreiben und R
sonieren in isolierten Kleinszenen zur
ck, einen Erz
hlflu
im traditionellen Sinn gibt es nicht. Schmidt hat seit 1958 abseits vom Kulturbetrieb bei Bargfeld in der L
neburger Heide gelebt und ist am 3. Juni 1979 in Celle gestorben.
CKarl Schmidt-Rottluff (1884 bis 1976)
Einfache Formen und kraftvolle Konturen.
Der Maler und Graphiker Karl Schmidt wurde am 1. Dezember 1884 in Rottluff bei Chemnitz geboren und avancierte zu einem der Hauptvertreter des deutschen Expressionismus. 1905 gr
ndete er in Dresden mit Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Fritz Bleyl die K
nstlervereinigung "Die Br
cke", die nach st
rkeren k
nstlerischen Ausdrucksformen strebte und besonders auf dem Gebiet der Graphik von Bedeutung war.
Von 1911 an lebte und arbeitete er in Berlin. Auch seine Kunst galt in der NS-Zeit als "entartet", und er unterlag 1941-45 dem von den Nazis verh
ngten Malverbot. Schmidt-Rottluffs Werk umfa
t Portraits, Stilleben und Landschaften, Bilder mit klaren und starken Konturen sowie kr
ftigen Farben, die in sp
teren Arbeiten lichteren T
nen wichen, sowie bedeutende Holzschnitte.
Seit 1947 war er Professor an der Berliner Akademie. Er starb am 10. August 1976 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz).
EDAleichem Scholem (1859 bis 1916)
Ein Klassiker der jiddischen Literatur.
Der Sohn eines j
dischen Getreide- und Holzh
ndlers wurde am 2. M
rz 1859 in Perejaslaw in der Ukraine geboren und erhielt die
bliche j
dische rundausbildung, besuchte aber auch das russische Gymnasium. Bereits als Jugendlicher interessierte er sich sowohl f
r Ideen der Aufkl
rung als auch f
r die moderne hebr
ische Literatur.
1880-83 war er Rabbiner der kleinen Gemeinde Lubny, wo es bald zu Spannungen zwischen ihm und den verm
genden Gemeindemitgliedern kam. Eine Erbschaft entlastete ihn finanziell, und es gelang ihm, durch die Gr
ndung des literarischen Jahrbuches "Di jiddische folksbibliotek" die vorherrschende Kitsch- und Schundliteratur zur
ckzudr
ngen und einer erneuerten jiddischen Literatur entscheidende Impulse zu geben.
Sein eigenes Werk ist durch Wirklichkeitsn
he und die Darstellung der sozialen und kulturellen Umbr
che der osteurop
ischen Juden gekennzeichnet. Das antisemitische Ru
land und die Wirren des I: Weltkrieges zwangen ihn zur Auswanderung in die USA, wo er am 13. Mai 1916 starb.
@Hans Scholl (1918 bis 1942) und
Sophie Scholl (1921 bis 1942)
Sie starben f
r ein anderes Deutschland.
Hans wurde in Ingersheim an der Jagst am 22. September 1918, Sophie in Forchtenberg am 9. Mai 1921 geboren. Seit 1930 in Ulm lebend, begeisterten sie sich anfangs f
r das neue NS-Regime, und zwar gegen den Willen ihres Vaters, der die Nationalsozialisten unverhohlen ablehnte.
Hans wurde F
hnleinf
hrer in der Hitler-Jugend, Sophie Gruppenf
hrerin bei Bund deutscher M
del (BdM). Der dort erfahrene Fanatismus und die Forderung nach bedingungsloser Unterordnung, die sich im Verbot ausl
ndischer L_
ieder und vieler ihrer Lieblingsschriftsteller
erte, f
hrte zu einer allm
hlichen Entfremdung vom Nationalsozialismus, die von den liberalen Ideen des Vaters und der Religi
t der Mutter beschleunigt wurde.
genden Einflu
erhielten beide auch durch das Gemeinschaftserlebnis in der verbotenen katholischen B
ndischen Jugend. Seit April 1939 studierte Hans, unterbrochen von Kriegseins
tzen, in M
nchen Medizin, wo er Kontakt zu Gleichgesinnten wie Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf, den sp
teren Mitgliedern der "Wei
en Rose", fand.
1942 kam auch Sophie als Studentin nach M
nchen, wo sich die oppositionellen Studenten entschlossen hatten, zu aktivem Widerstand gegen das Naziregime aufzurufen. Bei der Verteilung von Flugbl
ttern in der Universit
nchen wurden Hans und Sophie festgenommen und am 22. Februar 1942 hingerichtet.
@DMartin Schongauer (ca. 1450 bis 1491)
Bedeutendster Kupferstecher der deutschen Sp
tgotiker vor D
Schongauer wurde um 1450 in Colmar als Sohn eines Augsburger Goldschmieds, der 1445 in Colmar das B
rgerrecht erhalten hatte, geboren. Er lernte 1466-69 bei Caspar Isenmann, dessen Malerei sich an den Niederl
ndern orientierte. Er regte Schongauer vermutlich zu Reisen in die Niederlande und nach Burgund an, wo er das eindrucksvolle "J
ngste Gericht" von Rogier van der Weyden studieren konnte.
1489 bezeichnete er sich selbst als "B
rger von Breisach"; im M
nster von Breisach hat sich ein Weltgerichtsfresko von ihm erhalten. Sein bekanntestes Gem
lde ist die "Madonna im Rosenhag" in der Kirche St. Martin zu Colmar. Schon zu Lebzeiten war Schongauer eine Ber
hmtheit.
Seine
berall verbreiteten Graphiken faszinierten durch die neue r
umlich-plastische Schraffurtechnik, die allein durch die Linie k
rperhafte Wirkungen hervorbrachte. Bis heute fesselt die feingliedrige Sch
nheit und der anmutige Duktus seiner Kupferstiche und Zeichnungen. Er starb im Jahre 1491 in Breisach.
sDErwin Schr
dinger (1887 bis 1961)
Er formulierte die Theorie der Wellenmechanik.
Der am 12. August 1887 in Wien geborene Physiker war 1921-27 Professor in Z
rich, ab 1927 in Berlin und nach der durch die Nazis erzwungenen Emigration in Oxford (1933), Graz (1936) und Dublin (1939), schlie
lich in Wien (ab 1956). Er starb am 4. Januar 1961 in Alpbach in Tirol.
dinger war ein universaler Geist, der im Wechsel h
chster Arbeitsanpassung und genu
reicher Entspannungsphasen zu gro
en Leistungen in der Physik, aber auch in der Naturphilosophie gelangte. Seine Hauptarbeitsgebiete in der Physik waren die statistische Thermodynamik, die Farbentheorie, die nichtrelativistische und relativistische Quantentheorie, die Gravitationstheorie und die einheitliche Feldtheorie.
1926 stellte er die sogenannte Schr
dinger-Gleichung auf, die mit der Wellenfunktion Basis seiner Wellenmechanik (Beobachtung von Welleneigenschaften der Materie) war und nunmehr als der "G
ttinger Matrizenmechanik"
quivalent betrachtet werden mu
1933 erhielt er den Nobelpreis f
r Physik. Schr
dinger galt als gro
es Sprachtalent und verfa
te auch Gedichte.
jDChristian Friedrich Daniel Schubart
(1739 bis 1791)
Ein Sturm-und-Drang-Genie mit vielseitiger Begabung.
Der Sohn eines Kantors und Pfarrvikars, am 24. M
rz 1739 im w
rttembergischen Obersontheim geboren, studierte in Erlangen Theologie, f
hrte aber dort ein so ausschweifendes Leben, da
er in den Schuldturm kam. Ohne sein Studium abzuschlie
en, arbeitete Schubart dann als Hauslehrer, Organist und nach einer mi
ckten Heirat schlie
lich als Hofkapellmeister in Ludwigsburg, wo er bald wegen schlechter Manieren entlassen wurde.
Danach beteiligte er sich ab 1774 ma
geblich an der neugegr
ndeten Zeitung "Deutsche Chronik" in Augsburg, die eine Auflage von 3.000 Exemplaren erreichte und zum Sprachrohr der politischen Opposition in S
ddeutschland wurde. Herzog Karl Eugen von W
rttemberg lockte ihn 1777 auf w
rttembergischen Boden, lie
den unbequemen Journalisten verhaften und sperrte ihn zehn Jahre ohne Verhandlung ein.
Nach seiner Freilassung ein gebrochener Mann, starb Schubart am 10. Oktober 1791 in Stuttgart. Bekannt sind heute noch seine schwungvollen Gedichte, mit denen er sich f
r die Demokratie einsetzte.
EGeorgi Schukow (1896 bis 1974)
Er rettete Moskau vor der deutschen Wehrmacht.
Stalin war mit seinen Verteidigungsma
nahmen zun
chst gar nicht einverstanden und l
ste den General im September 1941 ab: Georgi Schukow aus Strelkowa bei Kaluga, geboren am 11. Dezember 1896, hatte schon im B
rgerkrieg gek
mpft und war kurz vor dem deutschen Angriff 1941 zum Generalstabschef der Roten Armee ernannt worden.
Sein Defensivkonzept f
hrte zum Konflikt mit dem Diktator. Nach Anlaufen der deutschen Offensive gegen Moskau jedoch wurde Schukow eilends wieder berufen, und ihm gelang das Wunder, die Wehrmacht vor den Toren der sowjetischen Hauptstadt zu stoppen.
Er wurde in der Folgezeit auch Architekt der sowjetischen Siege bei Stalingrad, Leningrad und Kursk und 1943 zum Marschall bef
rdert. Als Oberbefehlshaber der 1. Wei
russischen Front stie
er 1944 an die Weichsel und 1945
ber die Oder nach Berlin vor, wo er am 8. Mai die deutsche Kapitulation entgegennehmen konnte.
1945/46 Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Deutschland, war Schukow beteiligt an der Errichtung des "Eisernen Vorhangs", wurde danach Oberbefehlshaber der sowjetischen Landstreitkr
fte und war 1955-57 Verteidigungsminister, ehe er im Zuge der Entstalinisierung aller
mter enthoben wurde.
Er starb am 18. Juni 1974 in Moskau.
2DFritz-Dietlof Graf von der Schulenburg
(1902 bis 1944)
Er wurde der "rote Graf" genannt.
Er wurde am 5. September 1902 in London geboren und begann seine Laufbahn als preu
ischer Verwaltungsjurist. Trotz konservativer Traditionen seiner Familie hatte er Sympathie f
r die Anliegen der Arbeiterschaft und trat 1932 als Anh
nger von Gregor Strasser den Nationalsozialisten bei.
Seit 1933 war er als Beamter am Oberpr
sidium in K
nigsberg, dann als Vertreter des Polizeipr
sidenten von Berlin, Graf Helldorf, t
tig. 1939 wurde er stellvertretender Oberpr
sident von Ober und Niederschlesien im Rang eines Regierungspr
sidenten.
Abgesto
en von der Parteikorruption und den Terrormethoden des Gauleiters von Ostpreu
en, Erich Koch, kontaktierte er schon zu seiner Berliner Zeit den milit
rischen Widerstand um Generaloberst Ludwig Beck und stellte 1943 in Paris die Verbindung zwischen den einzelnen Gruppen her.
Als einer der K
pfe der Verschw
rung gegen Hitler wurde er am 20. Juli 1944 verhaftet, vor Freislers Volksgerichtshof gestellt und am 10. August 1944 hingerichtet.
RDHermann Schulze-Delitzsch
(1808 bis 1883)
Ein Pionier des Genossenschaftswesens.
Im namensgebenden Delitzsch wurde Hermann Schulze am 29. August 1808 geboren. Der Richter machte zum erstenmal 1848 als Demokrat in der Preu
ischen Nationalversammlung von sich reden. Nicht zuletzt wegen einer disziplinarischen Versetzung aufgrund des Steuerverweigerungsbeschlusses 1848 legte er sein Amt nieder (1850) und widmete sich dem freiwilligen Zusammenschlu
von Handwerkern und Arbeitern.
1849 begann er mit einer Kette von bald Hunderten von Kranken-, und Sterbekassen, Rohstoffassoziationen, Produktions- Konsum- und Kreditgenossenschaften. Seit 1861 Herausgeber der "Bl
tter f
r Genossenschaftswesen", gr
ndete er 1965 die "Deutsche Genossenschaftsbank".
Schulze-Delitzsch blieb ein Altliberaler, in Distanz zu staatsreformerischer Erg
nzung oder gar sozialistischer Umformung des Genossenschaftsgedankens (Friedrich Raiffeisen, Ferdinand Lassalle). Der Gr
nder der liberalen "Fortschrittspartei" (1861) und des "Nationalvereins" (1859), seit 1871 Reichstagsabgeordneter, starb am 29. April 1883 in Potsdam.
CKurt Schuhmacher (1895 bis 1952)
Ein leidenschaftlicher Politiker mit moralischer Kraft.
Kurt Schuhmacher wurde am 13. Oktober 1895 in Culm geboren, studierte Rechtswissenschaften und kam 1920 als politischer Redakteur zur "Schw
bischen Tagwacht", dem Zentralorgan der w
rttembergischen SPD. 1924 wurde er in den w
rttembergischen Landtag gew
hlt und war 1930-33 Mitglied des Reichstages.
Mit wenigen Unterbrechungen war Schuhmacher w
hrend des II. Weltkrieges interniert und verbrachte die Zeit bis 1945 in KZ-Haft. Als Mitbegr
nder und Reorganisator der SPD wurrde er 1946 zu ihrem Vorsitzenden gew
hlt und war seit 1949 Mitglied des Bundestages.
Er lehnte Bestrebungen einer Koalition mit den Kommunisten strikt ab und betrachtete die deutsche Wiedervereinigung als eines seiner prim
ren politischen Ziele. Der Oppositionsf
hrer wurde zum bedeutendsten Kontrahenten von Konrad Adenauer, dessen Politik der Westintegration er entscheiden ablehnte.
Schuhmacher starb am 20. August 1952 in Bonn.
CScipio der
ltere (236 bis 183 vor Christus)
Er bezwang den gro
en Hannibal.
236 oder 235 vor Christus geboren, wurde der r
mische Feldherr und Politiker Publius Cornelius Scipio Africanus dank seiner au
ergew
hnlichen milit
rischen Bef
higung 211 zum Befehlshaber des Kriegs in Spanien ernannt, ohne da
er bis dahin ein Amt innegehabt h
chlich vertrieb er die Karthager aus Spanien, bekleidete 205 das Konsulat und landete 204 mit einem Heer in Afrika, wo er Hannibal bei Zama schlug (202). In Rom geno
er fortan hohes Ansehen und ma
geblichen politischen Einflu
, war Censor, erneut Konsul (194) und Princeps Senatus.
Nachdem Scipio 190 als Legat seines Bruders gegen Antiochos III. gek
mpft hatte, wurde er in Rom wegen seiner
chtigen Stellung von seinen Feinden angegriffen, woraufhin er sich nach Liternum in Kampanien zur
ckzog. Mit ihm starb 183 vor Christus der herausragendste R
mer seiner Zeit und ein gro
er Feldherr der Antike.
kEJoseph Alois Schumpeter (1883 bis 1950)
konom zwischen Theorie und Geschichte.
Der Sozialwissenschaftler, am 8. Februar 1883 im m
hrischen Triesch geboren, war seit 1909 Professor in Czernowitz, 1911-18 in Graz, 1925-32 in Bonn und seit 1832 in Harvard. 1919 bekleidete er f
r einige Monate das Amt des
sterreichischen Finanzministers, mu
te aber wegen des Widerstandes der Sozialisten zur
cktreten.
1922-24 war er Pr
sident der dann zusammengebrochenen Biedermann-Bank in Wien, bevor er wieder zur akademischen Laufbahn zur
ckkehrte. In den USA gr
ndete er 1937 die "Econometric Society". Er starb am 8. Januar 1950 in Taconic, Connecticut.
Sein Leben lang hat den aus der Wiener Grenznutzenschule stammenden
konom die historische Entwicklung sowohl der Dogmen seines Fachs als auch des realen Kapitalismus interessiert. Der Anh
nger eines Methodenpluralismus (Einsatz der Methode je nach Fruchtbarkeit) erweiterte statische (Kreislauf-)Betrachtungen durch seine dynamische Entwicklungstheorie, wobei als Verbindung zwischen Kreislaufmodell und Dynamik der Pionierunternehmer fungiert.
Grunds
tzlich forderte Schumpeter eine komplement
re Betrachtung
konomischer Problemlagen durch theoretische, historische und quantitative Analyse (" Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung", 1912; "Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie", 1942; "Geschichte der
konomischen Analyse", 1965)
8DCarl Schurz (1829 bis 1906)
Ein konsequenter Demokrat.
Am 2. M
rz 1829 in Liblar bei K
ln geboren, erregte der studierte Philologe in Deutschland als F
hrer des badischen Aufstands 1849, durch seine Flucht aus der Festung Rastatt und die Befreiung des Mitrevolution
rs Gottfried Kinkel (1850) gro
es Aufsehen.
Er passierte die g
ngigen Exilstationen Paris und London (1850/51), bevor er sich in Wisconsin (1856), dann in Milwaukee (1859) als Anwalt niederlie
. Hier trug Schurz als Mitglied der Republikanischen Partei wesentlich zum Sieg Abraham Lincolns bei (1860).
Nach dem Einsatz als General der Nordstaaten im Sezessionskrieg seit 1862 bew
hrte sich Schurz als Senator (1869-75) f
r Missouri, insbesondere aber als Innenminister (1877-81). Seine Bem
hungen galten einem unpolitischen, minder korrupten Beamtentum. Er trat f
r eine vers
hnliche Politik mit den S
dstaaten ein und widersetzte sich dem Krieg mit Spanien (1898).
Bis zu seinem Tod am 14. Mai 1906 in New York spielte Carl Schurz als angesehener Reformer und selbstbewu
ter Deutschamerikaner eine gro
e Rolle.
xFFelix F
rst zu Schwarzenberg
(1800 bis 1852)
Nur eine Atempause konnte er der Reaktion verschaffen.
Die Liberalen im
sterreichisch- ungarischen Vielv
lkerstaat st
hnten. Metternich war endg
ltig verjagt, da kam mit ihm ein fast noch energischerer und vor allem j
ngerer K
mpfer f
r Adelsprivilegien und Absolutismus: Felix F
rst zu Schwarzenberg, geboren am 2. Oktober 1800 im b
hmischen Krumau, hatte die Offizierslaufbahn eingeschlagen, machte aber zugleich als Diplomat Karriere.
In beiden Eigenschaften bek
mpfte er in Italien seit 1838 die Einigungsbewegung des Risorgimento. Das empfahl ihn dem Wiener Hof in den Beben der 48er Revolution als Regierungschef. Schwarzenberg trat am 21. November 1848 sein Amt an, l
ste den Reichstag auf, ersetzte die liberale Verfassung von Kremsier durch eine "oktroyierte" (aufgezwungene) und erteilte den f
derativen Elementen eine entschiedene Absage.
1849 schlug er den ungarischen Freiheitskampf mit Gewalt und russischer Hilfe nieder - beides f
hrte zu traumatischer Belastung im Verh
ltnis der Magyaren zur Krone. Auch gegen Preu
ens popul
re Einigungspolitik in Deutschland machte Schwarzenberg Front und konnte 1850 in der Olm
tzer Punktation Preu
ens Verzicht erreichen, indem er seinerseits die Idee eines habsburgischen "Siebzig-Millionen-Reiches" in Mitteleuropa opferte.
Mit seiner zentralistischen, neoabsolutistischen Politik rettete er den Einheitsstaat
ber eine kritische Zeit, verpa
te aber die Chance zur Beteiligung aller V
lker des Reichs an einer Neuordnung und st
rkte so die zentrifugalen Kr
fte, zumal er durch den fr
hen Tod am 5. April 1852 in Wien sein Werk nicht fortsetzen konnte.
=DKurt Schwitters (1887 bis 1948)
Der Prototyp des Homo ludens.
Der Maler und Schriftsteller, am 20. Juni 1887 in Hannover geboren, gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Dadaismus. Ab 1908 studierte er an der Kunstakademie in Hannovre und 1909-14 in Dresden.
Er malte zun
chst im Stil des expressionistischen Kubismus, nach 1918 entstanden seine abstrakten Gem
lde. Bekannt wurde er durch seine Collagen und vor allem durch seine Assemblagen aus Altmaterial und Objekten jeder Art. Er selbst fa
te dies unter dem Begriff "Merzkunst" zusammen (nach einem Schnipsel mit dem Wortteil "merz", von Commerzbank, auf einer Collage).
Als Dichter gilt er als Vorl
ufer der konkreten Poesie; ber
hmt wurde sein Gedichtband "Anna Blume" (1919). Ab 1923 gestaltete er sein Haus in Hannover zu einer einzigartigen Assemblage. Dieser "Merzbau" wurde 1943 zerst
rt, aber 1983 anl
lich der Ausstellung "Der Hang zum Gesamtkunstwerk" rekonstruiert.
Schwitters emigrierte w
hrend der Nazizeit zun
chst nach Norwegen, sp
ter nach England. Dort starb er am 8. Januar 1948 in Ambleside bei Kendal.
dCScipio der J
ngere (ca. 184 bis 129 vor Christus)
Er machte Karthago dem Erdboden gleich.
Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus, der 184 geborene Adoptivenkel Scipios des
lteren, war Sohn des Feldherren Aemilius Paullus und ist vor allem als Oberbefehlshaber im 3. Punischen Krieg bekannt geworden, der 146 mit der Eroberung und Zerst
rung Karthagos endete.
In Rom verfolgte er den Ausbau seiner politischen Stellung, lie
sich gegen den Widerstand des Senats erneut zum Konsul w
hlen (134) und erlangte das Kommando gegen Numantia in Spanien, das er 133 eroberte. Scipio bek
mpfte die Reformbestrebungen des Tiberius Gracchus, was allerdings seine Popularit
t minderte.
Als er 129 vor Christus unerwartet starb, machte das Ger
cht von seiner Ermordung die Runde. Bekannt ist der um ihn entstandene "Scipionenkreis", dem auch Laelius und Terenz angeh
rten.
@Robert Falcon Scott (1868 bis 1912)
Er mu
te seinen Ehrgeiz mit dem Leben bezahlen.
Scott wurde am 6. Juni 1868 in Devonport geboren und trat nach seiner Schulzeit in die britische Marine ein. 1888 - 1904 nahm er an der S
dpolarexpedition der "Discovery" teil, die er ab 1900 leitete. Bei seinem ersten Vorsto
zum S
dpol gemeinsam mit dem britischen Polarforscher Ernest Henry Shackleton gelangte er zwar nicht ans Ziel, kam jedoch 300 Kilometer n
her heran als je ein Mensch vor ihm.
Als Shackleton diesen Versuch 1908/09
bertraf, beschlo
Scott eine weitere Expedition. Dieses Unternehmen wurde zu einem "Wettlauf" mit
dem Norweger Amundsen und stand von Anfang an unter keinem guten Stern, vor allem, da Scott sich nicht wie Amundsen ausschlie
lich auf die erprobten Hundeschlitten verlie
Die Motorschlitten fielen gleich zu Beginn aus, die Ponys und sp
ter auch die Hunde verendeten. Trotzdem erreichte Scott sein Ziel am 18. Januar 1912, mu
te aber feststellen, da
sein Konkurrent bereits vier Wochen vor ihm dagewesen war. Entkr
ftet und entmutigt machte sich die Gruppe auf den R
ckweg, doch ihre Widerstandskraft gegen die Unbilden der Natur war gebrochen.
Ende M
rz 1912 kam Scott mit seinen letzten Begleitern in einem Schneesturm um. Eine Suchexpedition im November desselben Jahres fand ihre Leichen und brachte die Tageb
cher mit zur
ck, die Scott bis zuletzt gef
hrt hatte.
ESir Walter Scott (1771 bis 1832)
"Wenn ein Mensch keinen Grund hat, etwas zu tun, hat er einen Grund, es nicht zu tun."
Walter Scott wurde am 15. August 1771 in Edinburgh geboren und entstammte altem schottischen Adel. Er studierte Jura und schlug eine Beamtenlaufbahn ein und wurde 1799 Sheriff der Grafschaft Selkirk, sp
ter Richter in Edinburgh.
ber kleineren Dichtungen und
bersetzungen deutscher Balladen kam er zu eigenen Verserz
hlungen, darunter "Das Fr
ulein vom See" (1810).
Wirklich erfolgreich war er jedoch mit seinen Prosaromanen, die den Beginn des historischen Romans in Gro
britannien markieren. Seine Technik, fiktive Personen auf genau recherchiertem historischem Hintergrund zu pr
sentieren, war neu und hatte sp
ter gro
en Einflu
auf Dumas, Hugo und Balzac.
Die ber
hmten Epen, darunter "Das Herz von Midlothian" (1818), "Ivanhoe" (1819) und "Quentin Durward" (1823) hatte Scott anonym als stiller Teilhaber des Verlegers James Ballantyne ver
ffentlicht, da er glaubte, f
r einen Landedelmann und Richter geh
re sich das Schreiben nicht.
Als der Verlag 1826 Bankrott machte, kam er f
r die Schulden auf, gab sich zu erkennen und schrieb unerm
dlich weiter. Scott starb am 21. September 1832 auf seinem Schlo
Abbotsford am Tweed. Neben seinen mehr als 40 Romanen sind auch seine Geschichtswerke, etwa die "Geschichte Schottlands" (1830), und
bersetzungen aus dem Deutschen ("G
tz von Berlichingen") von Bedeutung.
Seine schottischen Landsleute setzten ihm in Edinburgh ein gro
es Denkmal.
}CGaspard de Coligny (1519 bis 1572)
hrer der franz
sischen Hugenotten in den Religionskriegen.
Coligny, Seigneur de Ch
tillon-sur-Loing, wurde am 16. Februar 1519 auf dem Stammsitz der Familie in Ch
tillon-sur-Loing geboren. Mit 28 Jahren bereits Heerf
hrer der franz
sischen Infantrie, stieg er 1552 zum Admiral von Frankreich auf. 1557 in spanische Kriegsgefangenschaft geraten, trat er hier zum Calvinismus
ber und wurde nach seiner Freilassung F
hrer der Hugenotten. Er gewann Einflu
auf den schwachen K
nig Karl IX. und hoffte, ihn zum Calvinismus zu bekehren, um dann aus Frankreich ein protestantisches Land zu machen. Diesen Plan durchkreuzten die K
niginmutter Katharina von Medici und die Herz
ge von Guise. Nach einem verungl
ckten Mordanschlag auf Coligny kam es am 24. August 1572 zum Blutbad der "Bartholom
usnacht", bei dem Coligny mit rund 5000 Hugenotten ermordet wurde.
CJohannes Amos Comenius (1592 bis 1670)
Er forderte als erster die allgemeine Schulpflicht f
r Jungen und M
dchen.
Der evangelische Theologe und einflu
reiche P
dagoge wurde am 28. M
rz 1592 in Nivnice, M
hren, als Jan Amos komensk
geboren und fand, durch die Gegenreformation aus seiner Heimat vertrieben, in Lissa im Herzogtum Posen eine neue Wirkungsst
tte als Bischof der B
hmischen Br
der. Er unternahm mehrere Reisen nach England und Schweden.
Nach Verlust seines Verm
gens durch Kriegswirren ging er nach Amsterdam und lebte dort bis zu seinem Tod am 15. November 1670 im Hause eines reichen G
nners. Comenius forderte in seiner "Didactica magna" ("Gro
e Didaktik") die Anpassung der Unterrichtsmethode an den kindlichen Lernproze
und gleiche Bildungsm
glichkeiten f
r alle Menschen. Diese Forderung war f
r die damalige Zeit revolution
r, da sie auch die allgemeine Schulpflicht f
dchen mit einschlo
YDMadelaine de Scud
ry (1607 bis 1701)
Sie ver
ffentlichte unter dem Namen ihres Bruders.
Madelaine de Scud
ry, am 15. Oktober 1607 in Le Havre geboren, lebte im Haus ihres Bruders, des Schriftstellers Georges de Scud
ry, und f
hrte seit 1647 einen der ber
hmtesten Pariser Salons der Barockzeit. Er wurde zum Mittelpunkt der "Preziosit
t", einer Bewegung, die sich unter dem Einflu
des Jansenismus gegen die Verwilderung der Sitten einsetzte, platonische Freundschaft betonte, und Sprachpflege betrieb.
Ihre ersten Romane, die in pseudohistorischer Verkleidung das Sittenleben ihrer Zeit zum Gegenstand hatten, ver
ffentlichte Madelaine de Scud
ry noch unter dem Namen ihres Bruders, der ihr vermutlich auch half. Eine Gemeintschaftsarbeit der beiden war sicher "Ibrahim oder der dauchlauchtigste Bassa" (1641). Das Werk eroberte binnen kurzer Zeit ganz Europa.
Madelaine de Scud
ry war eine Wegbereiterin des psychologischen franz
sischen Gesellschaftsromans. Die von ihr propagierte Preziosit
t wurde in Ihrer
bersteigerten Form sp
ter die Zielscheibe f
r Moli
res Spott. Sie starb am 2. Juni 1701 in Paris.
)DHans von Seeckt (1866 bis 1936)
Der Republik stand er innerlich fern.
Offizier vom Scheitel bis zur Sohle und ebenso durch und durch Monarchist, das war Hans von Seeckt aus Schleswig, geboren am 22. April 1866. Ausgerechnet er, der im I. Weltkrieg im Generalstab gedient hatte (1915 Generalmajor), erhielt nach dem Zusammenbruch die Aufgabe, die auf 100.000 Mann beschr
nkte Reichswehr der Weimarer Republik aufzubauen.
Er schuf eine hocheffektive Kadertruppe, die sich als "Staat im Staate" von der demokratischen Ordnung abkapselte und nur formal eine parteipolitisch neutrale Rolle spielte. 1923 lie
Seeckt, von Reichspr
sident Ebert mit der vollziehenden Gewalt betraut und damit quasi Milit
rdiktator, die Umsturzversuche von links niederschlagen, lehnte aber bei Revolten von rechts (z.B. Hitler-Putsch) eine Eingreifen ab nach dem Motto: "Reichswehr schie
t nicht auf Reichswehr".
1926 verabschiedet, bet
tigte sich Seeckt als Milit
rschriftsteller und war ein Jahr vor seinem Tod am 27. Dezember 1936 in Berlin Milit
rberater Chiang Kai-sheks in China.
GAnna Seghers (1900 bis 1983)
Antifaschistischer Widerstand und sozialistischer Realismus.
Anna Seghers, geboren am 19. November 1900 in Mainz als Netty Reiling, erhielt schon f
r ihre erste Erz
hlung, die sie 1928 zun
chst in der "Frankfurter Zeitung", sp
ter als Buch ver
ffentlichte, den Kleistpreis. "Der Aufstand der Fischer von St. Barbara" behandelte eine durch die brutale Unnachgiebigkeit der Reeder und H
ndler provozierte Hungerrevolte auf einre Kanalinsel und ihren Zusammenbruch, ein typisches Thema f
r die Schriftstellerin, die ein Jahr sp
ter der KP beitrat und sich zu einer bedeutenden Repr
sentantin der proletarisch-revolution
ren Literatur im deutschen Sprachraum entwickelte.
Romane wie "Die Gef
hrten" (1932) geh
ren durch ein allzu holzschnittartiges Freund- und Feind-Bild mit vordergr
ndig-agitatorischen Z
gen zu den schw
cheren Werken Anna Seghers. Weltber
hmt wurde sie durch ihren Roman "Das siebte Kreuz" (1941), dem der Volksfrontgedanke der KP zugrunde liegt. Sieben H
ftlinge brechen aus einem KZ aus, aber nur einer kann sich retten, das siebte Kreuz im Lager bleibt leer.
Anna Seghers verarbeitete oft M
rchen, Mythen und Legenden wie in den "Sagen von R
uber Woynock" oder dem "Argonautenschiff". Eindr
cke aus ihrem mexikanischen Exil fanden in den Erz
hlungen "Crisanta", "Das wirkliche Blau" und "Transit" (1947) ihren Niederschlag.
Nach ihrer R
ckkehr aus dem Exil 1947 lebte Anna Seghers in Ost-Berlin. Der gesellschaftlichen Thematik bis zuletzt treu ("Die Toten bleiben jung", 1949; "Die Wiedereinf
hrung der Sklaverei in Guadeloupe", 1966). 1952-78 war sie Pr
sidentin des Schriftstellerverbandes der DDR, sp
ter Ehrenvorsitzende. In dieser Eigenschaft hat sie sich auch h
ufig zu Fragen der Literaturtheorie ge
Sie starb am 1. Juni 1983.
EIna Seidel (1885 bis 1974)
Sie romantisierte Natur und M
tterlichkeit.
Die mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnete Arzttochter wurde am 15. September 1885 in Halle an der Saale geboren, verbrachte ihre Jugend in Marburg und M
nchen und lebte mit ihrem Mann, dem Pfarrer und Schriftsteller Heinrich Wolfgang Seidel, in Berlin, Eberswalde, und seit 1934 in Starnberg.
Das literarische Vorbild der seit 1908 schwer gehbehinderten Neuromantikerin war Ricarda Huch, als sie im I. Weltkrieg mit religi
s-empfindsamer Lyrik und patriotischen Trost- und Leidgedichten begann. Hauptthemen ihrer von mythisch-mystischem Schicksalspathos gepr
gten Prosa sind das M
tterliche, die Religion als das Unverg
ngliche, der Tod und die romantische Naturverbundenheit, wobei sie eine blutbedingte Schicksalsgl
ubigkeit mit der
stlichen Seelenwanderungslehre sowie darwinistischen und theosophischen Lehren verbindet.
Ihre bekanntesten Romane sind "Das Labyrinth" (1922), "Das Wunschkind" (1930), "Lenacker" (1938) und "Das unverwesliche Erbe" (1954). Ihre pathetisch-romantischen Verse auf Hitler hat sie sp
ter bedauert, doch kann ihre Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in dem Roman "Michaela" (1959) nicht
berzeugen.
Hochbetagt starb sie am 2. Oktober 1974 in Sch
ftlarn bei M
nchen.
/CSeleukos I. Nikator (ca. 358 bis 281 vor Christus)
nder des syrischen Seleukidenreiches.
Seleukos, dessen Beiname "Sieger" bedeutet, wurde um 358 vor Christus geboren, war makedonischer Adliger und Phalanxkommandeur im Perserkrieg Alexanders des Gro
en. Nach dessen Tod
bernahm er die Satrapie Babylonien (323), mu
te aber 316 vor Antigonos I. zu Ptolemaios I. Soter fliehen.
312 eroberte er die Satrapie unter gleichzeitigem Landgewinn bis Ostgedrosien und Arachosien zur
ck, machte sich 304 zum K
nig und besiegte Antigonos I. bei Ipsos (301), wobei er Syrien ohne Pal
stina gewann.
Nach Ausdehnung seines Machtbereichs auf Kleinasien wollte Seleukos auch in Thrakien und Makedonien Fu
fassen. Dazu kam es jedoch nicht mehr: Im September 281 fiel er einem Mordanschlag des Ptolemaios Keraunos zum Opfer.
jDSelim I. Yavuz (1466 bis 1520)
Der "strenge" Sultan des Osmanischen Reiches
bernahm die Kalifenw
Der 1466 in Amasya geborene Sohn Bayazids II. setzte den Vater gewaltsam ab und machte sich am 25. April 1512 zum Sultan des Osmanischen Reiches. Um seine Macht v
llig abzusichern, lie
er seine zwei Br
der und f
nf Neffen t
ten. Unter gro
em Blutvergie
en bek
mpfte er auch die schiitischen Safawidendynastie in Persien.
Durch den Sieg von Tschaldyran (1514) zwang er den Shah zur Abtretung Aserbaidschans. 1516/17 eroberte er das n
rdliche Zweistromland, Syrien,
gypten und Nordarabien. Damit kamen die heiligen St
tten des Islam unter den Schutz des Sultans. Im Gegensatz zu Selims Grausamkeit gegen
ber den schiitischen Muslimen, stand seine Toleranz gegen
ber Christen und Juden in seinem eigenen Reich.
ber hinaus liebte er die Literatur und wurde selbst als Dichter in persischer Sprache ber
hmt. Mit seinen Eroberungen und zahlreichen Reformen im Inneren schuf er die Grundlage f
r das Vordringen der Osmanen gegen das Abendland (Belagerung Wiens 1529).
Er starb auf einer Reise am 20. September 1520 bei
orlu.
GGottfried Semper (1803 bis 1879)
Bedeutendster deutscher Architekt und Architekturtheoretiker um die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Semper wurde am 29. November 1803 in Hamburg geboren. Er studierte in M
nchen bei Friedrich von G
rtner, ging 1826 nach Paris und bereiste dann Italien und Griechenland, wo er sich mit der Baukunst der Antike vertraut machte. 1839-49 war er Professor f
r Baukunst und Vorsteher der Bauschule an der Kunstakademie in Dresden.
Dort schuf er sein ber
hmtestes Bauwerk: die Oper (1838-41 erbaut, 1869 abgebrannt, 1871-78 ver
ndert wieder aufgebaut, 1945 zerst
rt, 1985 rekonstruiert.) Semper w
hlte hierf
r den Stil der Hochrenaissance, der Au
enbau bringt die inneren Raumverh
ltnisse klar zum Ausdruck. In Dresden schuf er au
erdem die Synagoge und zahlreiche Villen in den verschiedensten Stilformen, au
erdem die Gem
ldegalerie (1847-50), die den Zwinger an der Nordflanke schlie
Nach der M
rzrevolution 1848 mu
te Semper Deutschland verlassen, er ging nach Paris und anschlie
end nach London, wo er am Aufbau des South-Kensington Museums mitarbeitete und einen Lehrauftrag f
r Metallotechnik am Departement of Practical Art annahm, denn er interessierte sich auch f
r Kunstgewerbe. 1860-63 erschien sein theoretisches Hauptwerk "Der Stil in den technischen und tektonischen K
nsten".
1855 ging Semper nach Z
rich an das Polytechnikum und in den letzten Jahren seines Lebens nach Wien, wo er unter dem Eindruck des lokalen Barockstils auch in barocken Stilformen arbeitete: Museumsbauten und Teile der Wiener Ringstra
enbebauung.
Sein architekturtheoretisches Credo bestand darin, da
die Funktion eines Bauwerkes in Grundri
enbau und Dekor zum Ausdruck kommen m
sse und daf
r durchaus auf historische Stilformen zur
ckgegriffen werden k
nnte. Semper starb am 15. Mai 1879 in Rom.
DLucius Annaeus Seneca (ca. 4 vor bis 65)
Philosoph, Dichter und heimlicher Kaiser.
Um 4 vor Christus in Cordoba geboren, mu
te der Sohn Senecas des
lteren im Jahre 41 durch die Intrigen der Kaiserin Messalina nach Korsika in die Verbannung gehen, aus der ihn erst Agrippina die J
ngere, die ihn zum Erzieher ihres Sohnes Nero machte, zur
ckholte (48).
Seit Neros Thronbesteigung (54) leitete er dann mit dem Gardepr
fekten Burrus die Reichsregierung, war auch Konsul, entfremdete sich aber von Nero, als dieser seinen wahren Charakter offenbarte. Anscheinend war Seneca an der Pisonischen Verschw
rung gegen Nero beteiligt und wurde deshalb in Rom zum Selbstmord gezwungen (65).
Seneca, der keinesfalls so tugendhaft lebte, wie gerne angenommen wird, war ein
erst produktiver philosophischer Schriftsteller und Trag
diendichter. Ber
hmt sind seine "Moralischen Briefe" an seinen Verwandten Lucilius. Seine Trag
Der am 6. November 1771 in Prag geborene Theaterschriftsteller erfand bei dem Versuch, eine Rollenpassage billig zu vervielf
ltigen, 1796 den Steindruck (Lithographie). Auf einer Solnhofer Kalkschieferplatte trug Senefelder mit Fettkreide die gew
nschten Druckpartieen auf.
Im zweiten Gang wurde der Stein befeuchtet, wobei nur die nichtbeschriebenen Teile das Wasser annahmen. In einem dritten Gang wurde fette Druckfarbe aufgetragen, die wiederum nur die pr
parierten Stellen einf
rbte, nicht die feuchte Umgebung. 1797 baute Senefelder eine brauchbare Stangenpresse f
r dieses Flachdruckverfahren und machte dann auch Versuche im Mehrfarbendruck.
1818 ver
ffentlichte er sein Buch "Der Steindruck". Einer der ersten, die die neue Technik k
nstlerisch auswerteten, war Goya. Senefelder starb am 26. Februar 1834 in M
nchen.
DLucius Severus Septimius (146 bis 211)
Ein r
mischer Kaiser aus Afrika.
Severus Septimius, am 11. April 146 nach Christus in Leptis Magna in Libyen geboren, erlernte das Soldatenhandwerk, wurde 190 Konsul und anschlie
end Statthalter in Oberpannonien. Hier rief ihn sein Heer 193 nach der Ermordung des Pertinax zum Kaiser aus.
In Rom erreichte er seine Anerkennung durch den Senat, entlie
die unberechenbare Pr
torianergarde und ersetzte sie durch illyrische und germanische Truppen. 194 und 197
berwand er seine Thronrivalen Pescennius Niger und Clodius Albinus, begann im selben Jahr einen erfolgreichen Feldzug gegen die Parther und machte Mesopotamien zur Provinz.
Im Inneren st
rkte er die Macht des Milit
rs, beschnitt die italischen Sonderrechte und sorgte f
r eineNeuordnung der Rechtspflege und der Verwaltung. Er starb w
hrend eines Feldzugs in Britannien am 4. Februar 211 und hinterlie
den Thron seinen S
hnen Caracalla und Geta mit dem Rat: "Seid einig, macht die Soldaten reich, und achtet alles andere gering."
Villon Fran
Visconti Luchino
Vitruv
Vivaldi Antonio
Vlad Tepes
Vogelweide Walther v!'
Volta Alessandro GraF
Voltaire
Johann Heinrich
Vries Adriaen de
kenroder Wilhelm #'
Wagner Cosima
Waksman Selman Abrah0
Waldm
ller Ferdinand1
Wallace Edgar
Wallenstein Albrecht2
Warhol Andy
Washington George
Watt James
Watteau Jean-Antoine6
Weber Carl Maria vonP
den G
rten (Arch
ologisches Nationalmuseum, Athen).
amses II. vollendet.
DJohann Gottfried Seume (1763 bis 1810)
Der "ber
hmte Wanderer" (Goethe)
Seine Kindheit verbrachte der am 29. Januar 1763 in Poserna geborene Seume in Sachsen. Bewegung kam in Seumes Leben, als er 1780 von aufkl
rerischen Gedanken ergriffen sein Theologiestudium abbrach und nach Paris ziehen wollte: Auf dem Weg wurde er von Werbern aufgegriffen, die wehrf
hige M
nner f
r den Krieg in Nordamerika an den K
nig von England verkauften.
Seume gelang erst 1784 auf abenteuerlichen Wegen die Flucht zur
ck nach Sachsen, wo er das Jurastudium aufnahm. 1793 wurde er Sekret
r des russischen Generals Ingelstr
m in Warschau und erlebte den Aufstand der Polen gegen die Russen mit. Seit 1796 arbeitete er im Verlagshaus Goeschen in Grimma.
1801 trat Seume seinen ber
hmten "Spaziergang nach Syrakus" an, den er 1803 als Reisebericht herausbrachte. In Form von Briefen und Tagebuchaufzeichnungen schildert er darin die soziale, politische und
konomische Lage Italiens nach den Feldz
gen Napoleons und geht weniger als andere Reisende auf die Kunstsch
tze des Landes ein.
1806 konnte Seume mit "Mein Sommer", der Beschreibung einer Reise durch Ru
land und Skandinavien, an seinen Erfolg ankn
pfen. Er starb am 13. Juni 1810 in Treplitz.
QDCarlo Graf Sforza (1872 bis 1952)
Mit dem Faschismus gab es f
r ihn kein Paktieren.
Er geh
rte zu den Wortf
hrern eines Eintritts Italiens in den I. Weltkrieg auf alliierter Seite (1915), aber auch zu den ersten Politikern, die nach dem Krieg einen Kurs der Auss
hnung propagierten. Carlo Graf Sforza, geboren am 25. November 1872 in Montignoso als Spro
einer altadligen Familie zur Welt gekommen,
bernahm 1920 das Au
enministerium und unterzeichnete im Jahr darauf f
r sein Land den Rapallovertrag, was ihm wie seinen deutschen Kollegen Rathenau den unvers
hnlichen Ha
der Rechten sicherte.
Bei Mussolinis Macht
bernahme 1922 Botschafter in Paris, trat er zur
ck, da er als
berzeugter Gegner des faschistischen Systems diesem nicht loyal zu dienen vermochte. Seit 1926 lebte Sforza im Exil in Frankreich, nach 1940 in den USA und kehrte bei Kriegsende heim.
Er war mit den S
uberungen des Staatsapparates von Anh
ngern des Duce beauftragt und f
rderte als Au
enminister 1947-1951 die westeurop
ische Integration. Mit seinem Tod am 4. September 1952 verlor die Alte Welt einen
berzeugten Europ
:CLudovico Sforza (1452 bis 1508)
Der Mail
nder Herzog starb in franz
sischer Gefangenschaft.
Ludovico Sforza, geboren am 27. Juli 1452 in Vigevano, nannte man wegen seiner
eren Erscheinung "il Moro", den Mohr. Als vierter Sohn des Condottiere Francesco Sforza regierte er seit 1481 das Herzogtum Mailand f
r seinen Neffen Gian Galeazzo Sforza. 1494 verlieh ihm Maximilian I., der seine Nichte Bianca Maria heiratete, das Herzogtum als Lehen, das er 1499 an Ludwig XII. von Frankreich verlor.
Bei Novara milit
risch besiegt (1500), starb er am 27. Mai 1508 zu Loches in franz
sischer Gefangenschaft. Ludovico Sforza ist vor allem bedeutend als Kunstm
zen und Bauherr, der Mailand zeitweise zum kulturellen Mittelpunkt der italienischen Renaissance machte. K
nstler wie Leonardo da Vinci und Bramante wirkten an seinem Hof.
DPercy Bysshe Shelley (1792 bis 1822)
Dichtung als sch
pferische Macht.
Shelley wurde am 4. August 1792 in Field Place bei Warnham in Sussex geboren. Unter dem Einflu
der Schriften des Sozialkritikers William Godwin ver
ffentlichte er 1811 anonym das Pamphlet "
ber die Notwendigkeit des Atheismus" und mu
te sein gerade in Oxford begonnenes Studium abbrechen, nachdem er als Autor entdeckt worden war.
Er fl
chtete mit der 16j
hrigen Harriet Westbrook nach Edinburgh, heiratete sie dort, verlie
sie aber nach wenigen Jahren wieder. 1814 fl
chtete der von der Gesellschaft ge
chtete mit der 17j
hrigen Tochter Godwins, Mary, die er zwei Jahre sp
ter heiratete, in die Schweiz; hier traf er mit Byron zusammen.
Von dort ging er nach Italien, wo er am 8. Juli 1822 bei einem Bootsunfall in der N
he von Viareggio ertrank. Shelleys Kampf gegen jede Art von Unterdr
ckung
erte sich am deutlichsten in seinem Versepos "Der entfesselte Prometheus" (1820). Von Platon und der Aufkl
rung gleicherma
en beeinflu
t, entwickelte er einen idealistischen Pantheismus, der in seine bedeutenden Gedichtsammlungen "Ode to the West Wind" (1820) und "To a cloud" (1821) einflo
CFranz von Sickingen (1481 bis 1523)
Ritterlicher Protagonist der Reformationszeit.
Der Reichsritter Franz von Sickingen, geboren zu Ebernburg am 2. M
rz 1481, bestritt sein Leben weitgehend mit der Aus
bung von Kriegsz
gen und Fehden im mittelrheinischen Gebiet. Wegen seines Streites mit der Reichsstadt Worms von Maximilian I. ge
chtet (1515), stand er einige Jahre in franz
sischen Diensten.
Nach seiner R
ckkehr unterst
tzte Sickingen in Frankfurt die Wahl Karls V., trat dann aber, von Hutten beeinflu
t, auf die Seite der Reformation. 1522 er
ffente er als Hauptmann des schw
bisch-rheinischen Ritterbundes den sogenannten "Pfaffenkrieg" gegen Trier, das er vergeblich belagerte.
Der Reichsritter starb am 7. Mai 1523 in der Feste Landstuhl, die von seinen Gegnern belagert wurde.
CEmanuel Joseph Siey
s (1748 bis 1836)
Er verhalf dem franz
sischen B
rgertum zur Macht.
Mit seinem Pamphlet "Was ist der Dritte Stand?" (1788/89) zeigte der am 3. Mai 1748 in Fr
jus geborene Abb
die eigentlichen Kr
fteverh
ltnisse im revolution
ren Frankreich auf und hatte dadurch ma
geblichen Anteil an der Konstituierung des b
rgerlichen Dritten Standes zur umw
lzenden Macht in Frankreich.
Am 17. Juni 1789 erkl
rten sich auf seinen Antrag hin die Abgeordneten des Dritten Standes zur Nationalversammlung. W
hrend der Revolution konnte er sich in einflu
reicher Stellung halten. Als Mitglied der Direktorialregierung nach dem Sturz Robespierres unterst
tzte er den Staatsstreich Napoleons und wurde zum Konsul ernannt.
Ab 1800 bekleidete er nur noch Ehren
mter; nach Napoleons Sturz lebte er 1815-30 im Br
sseler Exil. Siey
s, der sich seit 1809 Graf nennen durfte, starb am 20. Juni 1836 in Paris.
VESigismund (1368 bis 1437)
Letzter Luxemburger auf dem Kaiserthron.
Als zweiter Sohn Kaiser Karls IV., geboren am 15. Februar 1368 in N
rnberg, wurde Sigismund (auch Siegmund) 1378 Kurf
rst von Brandenburg (mit der er 1415 die Hohenzollern belehnte), 1387 K
nig von Ungarn, 1410/11 deutscher K
nig, 1419 K
nig von B
hmen und 1433 r
mischer Kaiser.
Das signalisiert Machtf
lle, war aber zur damaligen Zeit keine leichte B
rde: Die Kirchenstreitigkeiten zwischen Papst und Gegenpapst sowie zwischen Rom und den Anh
ngern des Johannes Hus, die Bedrohung durch die T
rken vor allem in demn ungarischen Gebieten, Rivalit
ten in B
hmen und st
ndige Konflikte mit einzelnen Reichsf
rsten lie
en eine ruhige Entwicklung nicht zu.
Und da, wo Sigismund schlie
lich Erfolg hatte und die Kirchenspaltung
berwand, n
mlich auf dem Konstanzer Konzil 1414-18, belastete ein Wortbruch die folgenden Jahre schwer: Er hatte Hus freies Geleit zum Konzil zugesagt, lie
ihn dann aber doch verbrennen, da man einem Ketzer gegen
ber sein Wort nicht zu halten brauchte.
Blutige Hussitenkriege verw
steten daraufhin B
hmen und die angrenzenden Landstriche und erschwerten die von Siegismund geplante Reichsreform, die schlie
lich an den divergierenden Interessen scheiterte. Der Kaiser starb am 9. Dezember 1437 in Znaim ohne m
nnlichen Erben, was den Aufstieg der Habsburger erm
glichte.
CSigismund I. , der Gro
e (1467 bis 1548)
Unter ihm erlebte Polen sein goldenes Zeitalter.
Der am 1. Januar 1467 in Kozienice geborene Sohn Kasimirs IV. regierte 1506-48 als K
nig von Polen und Gro
rst von Litauen. Um seinem Haus die Krone Ungarns zu sichern, heiratete er die Tochter des m
chtigsten ungarischen Magnaten.
Maximilian I. erreichte durch ein B
ndnis mit dem Gro
rst von Moskau, da
Sigismund 1515 auf Ungarn und B
hmen verzichtete, doch anerkannte der Kaiser die polnische Lehenshoheit
ber Ostpreu
en. Die Folge war, da
der Hochmeister des deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg den preu
ischen Zweig des Ordens aufhob und dessen Gebiet in ein weltliches Herzogtum verwandelte, das er 1525 vom polnischen K
nig zum Lehen nahm.
Der "Alte" starb am 1. April 1548 in Krakau.
DJoseph Smith (1805 bis 1844)
Stifter des Mormonentums.
Schon als Kind hatte der am 23. Dezembre 1805 in Sharon, Vermont geborene Farmersohn mehrere Visionen. Im Jahre 1827 erschien ihm eigenen Aussagen zufolge ein Engel namens Moroni. Dieser wies ihm einen Ort an, wo die Schriften des Propheten Mormon zur Geschichte der Ureinwohner Amerikas versteckt seien.
Mit Hilfe zweier Steine
bersetzte Smith die "reform-
gyptischen" Texte und gab sie 1830 als "Buch Mormons"heraus. Noch im selben Jahr gr
ndete er die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage", die schnell anwuchs. Mi
trauen und offene Feindschaft der Bev
lkerung vertrieb die Mormonen, die autonom wirtschafteten und nach eigenen Regeln (Polygamie, Verbot der Sklaverei) lebten, von Fayette nach Kirtland, Missouri und Nauvoo.
Smiths Entschlu
1844, f
r das Amt des Pr
sidenten zu kandidieren, stie
auf gro
rger bei seinen Anh
ngern. Mehrere gewaltt
tige Auseinandersetzungen f
hrten zur Verhaftung des Sektenf
hrers. Am 27. Juni 1844 wurde er von einer aufgebrachten Volksmenge im Gef
ngnis von Carthago, Illinois, niedergeschossen. Noch heute leben Mormonen in den USA, insbesondere in Salt Lake City, Utah.
FAdam Smith (1723 bis 1790)
Schrieb die "Bibel des Kapitalismus".
Adam Smith, geboren um den 5. Juni 1723 in Kirkaldy geboren und seit 1751 Professor f
r Logik und Moralphilosophie in Glasgow, setzte sich seit seiner Auslandsreise (1764-66) mit den franz
sischen Physiokraten auseinander. Er intensivierte seine Volkswirtschaftlichen Studien, wobei er sich zeitweise in seinen Heimatort zur
ckzog. Drei Jahre vor seinem Tod (Edinburgh, 17.7.1790) wurde er Rektor der Universit
t Glasgow.
Smith galt als Ekletizist, da er die Ergebnisse der verschiedenen
konomischen Theorien seiner Zeit zu einem geschlossenen System zu verarbeiten suchte ("Eine Untersuchung
ber Natur und Ursachen des Volkswohlstands", 1776). Nicht ohne Widerspr
che, etwa bei der Formulierung der Arbeitswertlehre, forderte er ein Wirtschaftssystem, das auf den nat
rlichen Neigungen der einzelnen (Eigeninteresse wie Mitgef
hl mit den Empfingdungen anderer Menschen) aufbauen sollte.
Die gesamten Gesch
ufe erlangen dadurch eine selten gest
rte harmonische Ordnung, wie von einer "unsichtbaren Hand" geleitet. Freie Unternehmungen, Freihandel, autonome Gesch
ftserfahrung waren f
r Smith ebenso Voraussetzungen eines
konomischen Gleichgewichts wie die Freiz
gigkeit der Arbeit oder die gerechte Verteilung der Rohstoffe auf dem europ
ischen Markt.
In Einzelf
llen sollte der Staat korrigierend eingreifen. Eine notwendige soziale Grenze des Eigennutzes sah Smith schon in seinem moralphilosophischen Erstlingswerk "Theorie der Gef
hle" (1759) in Gestalt einer kodifizierten Rechtsordnung.
|DMax Slevogt (1868 bis 1932)
Ein fulminanter Maler und Graphiker, gleichzeitig ein begabter Musiker.
Der zu den "Deutschen Impressionisten" z
hlende K
nstler wurde am 8. Oktober 1868 in Landshut geboren. Er studierte in M
nchen, wo ihm 1901 der Professorentitel verliehen wurde. Sein malerisches Fr
hwerk orientierte sich an der schweren Farbigkeit der niederl
ndischen Malerei des 17. Jahrhunderts.
Die Auseinandersetzung mit dem franz
sischen Impressionismus f
hrte dann um die Jahrhundertwende zur Aufhellung seiner Palette. Waren es zun
chst mythologische Themen, die er gestaltete, so wandte er sich sp
ter haupts
chlich der Landschaftsmalerei zu.
Slevogt war ein talentierter S
nger und Pianist. Seine Musikalit
t fand ihren Niederschlag unter anderem in einem B
hnenbild zum "Don Giovanni" (Dresden, 1924), in Zeichnungen zu Mozarts "Zauberfl
te" und den ber
hmten Bildnissen seines Freundes, des S
ngers d
Andrade.
Er war ein flei
iger Illustrator, vor allem f
r bibliophile Ausgaben (u.a. "Ali Baba", 1903: "Ilias", 1907; "Lederstrumpf", 1909; "Faust II", 1927). Slevogt starb am 20. September 1932 auf seinem Gut Neukastel in der Pfalz.
DMax Skladanowsky (1863 bis 1939)
Die Idee lag in der Luft - Berlin und Paris im Wettstreit.
Der Erfinder, am 30. April 1863 in Berlin geboren, war von Beruf Photo- und Glasmaler sowie Fachmann f
r Nebenbild- und Doppelprojektionsapparate. Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts machte er erste Experimente mit Kodak-Zelluloid-Film und Studien bewegter Bilder, indem er Bildb
nder aus Rohfilmplatten in Streifen aneinanderklebte.
Die erste Aufnahmekamera, der "Kurbelkasten" entstand 1892. Dann entwickelte er einen Projektor, das Bioskop, und ein Schneckenradgetriebe f
r den Filmtransport. Schlie
lich drehte er im Atelier die ersten Szenen, die er am 1. November 1895 im Berliner Wintergarten vorf
hrte, zwei Wochen bevor die Br
der Lumi
re ihre Erfindung in Paris pr
sentierten.
In der Folgezeit reiste Skladanowsky gemeinsam mit seinem Bruder Emil umher und f
hrte seine kurzen Filme vor. Der dritte Bruder, Eugen, war der erste deutsche "Filmschauspieler", pikanterweise in einer Frauenrolle. Da ihnen aber das Geld f
r eine Weiterentwicklung ihrer Erfindung fehlte und der Apparat der Lumi
res dem ihren technisch
berlegen war, gerieten sie schnell in Vergessenheit.
Max Skladanowsky starb am 30. November 1939 in Berlin.
EDouglas Sirk (1900 bis 1987)
Er war der Meister des Melodrams.
Douglas Sirk wurde als Detlef Sierck am 26. April 1900 in D
nemark geboren, wo er zun
chst als Journalist arbeitete. 1923 kam er nach Deutschland und wurde als Theaterschauspieler, Regisseur und schlie
lich Intendant bekannt. Trotz seiner offen kritischen Haltung gegen
ber den Nationalsozialisten wurde er 1934 von der UFA als Filmregisseur verpflichtet, wo er unter anderem "Zu neuen Ufern" (1937) und "La Habanera" (1937) drehte, mit denen Zarah Leander zum Star wurde.
Im selben Jahr noch emigrierte er
ber Frankreich in die USA, wo er zun
chst nur wenig Regiearbeit bekam. Dann bewies er jedoch, da
es ihm trotz seiner Anpassungsf
higkeit an das amerikanische System m
glich war, den Filmen seinen eigenen Stempel aufzudr
cken, vor allem die ihm eigene Sozialkritik einzubringen, wenn auch h
ufig versteckt hinter klischeehaften Handlungen, und nach und nach kam seine Karriere wieder in Gang.
Seine gr
ten Erfolge feierte er in den 50er Jahren mit einer Serie klassischer Melodramen, in denen er zwar mit den Konventionen des Genres arbeitete, deren visuelle Gestaltung und sorgf
ltig aufgebaute psychologische und sozialkritische Strukturen sie aber weit dar
ber hinaushoben.
In den 70er Jahren wurden sie, nachdem sie lange als Kitsch verkannt waren, wiederentdeckt und vor allem f
r Rainer Werner Fassbinder zu Vorbildern. Sirk starb am 14. Januar 1987.
DUpton Sinclair (1878 bis 1968)
Seine dokumentarischen Romane enth
llten soziale Mi
Der am 20. September 1878 in Baltimore geborene und in
rmlichen Verh
ltnissen aufgewachsene Journalist und Schriftsteller demonstrierte in seinem 1906 erschienenen Roman "The Jungle" an dem litauischen Einwanderer Jurgis Rudkus und dem Zerfall seiner Familie die unmenschlichen Ausbeutungsverh
ltnisse in der Chicagoer Fleischindustrie.
In dem naturalistischen Roman, in dem er eigene Erfahrungen verarbeitete, vertritt Sinclair sozialistische Thesen, wie auch in seinen folgenden Werken, die daher von amerikanischen Verlegern boykottiert wurden, in Europa jedoch sehr erfolgreich waren.
Neben seinen Romanen ver
ffentlichte der
erst produktive Schriftsteller Abhandlungen, Kurzgeschichten, B
hnenst
cke, Jugendb
cher, Pamphlete
ber Sozialismus, Religion, Gesundheit, Telepathie und andere Themen. Mit "Metropolis" (1908) begann er die Serie seiner Antikorruptionsromane.
Es folgten "K
nig Kohle" (1917) und "Hundert Prozent" (1920). In "Drachenz
hne" (1942) befa
te sich Sinclair mit dem Nationalsozialismus in Deutschland. Er starb am 25. November 1968 in Bound Brook, New Jersey.
@Silvester II. (ca. 940 bis 1003)
Papst und geheimnisumwitterter Hexenmeister.E
Der erste franz
sische Papst hie
eigentlich Gerbert, ist zwischen 940 und 950 in der Auvergne geboren und im Kloster Aurillac erzogen worden. Wohl 983 wurde er Abt von Bobbio, wirkte f
r die Thronbesteigung Hugo Capets und wurde von diesem 991 auf der Synode von Saint-Basle mit dem Erzbistum Reims belehnt.
Da der Papst ihn nicht anerkannte, verlie
Gerbert 996 Reims und kam in die N
he seines einstigen Sch
lers Otto III., der ihm 998 das Erzbistum von Ravenna
bertrug und ihn am 2. April 999 auf den Stuhl Petri erhob. Silvester II., der die polnische und ungarische Kirche organisierte, starb am 12. Mai 1003 in Rom.
Er galt als der gebildetste Mann seiner Zeit, was ihm allerdings auch zum Nachteil geriet: Aufgrund seiner ungew
hnlichen naturwissenschaftlichen Kenntnisse kam er in den Ruf eines Hexenmeisters und Zauberers.
BSilvester I. (? bis 355)
Nach ihm ist der letzte Tag des Jahres benannt.
Silvester I. wurde ein Jahr nach Verk
ndigung des Mail
nder Edikts, das dem Christentum Religionsfreiheit gew
hrte, zum Papst gew
hlt (314). Die im 5. Jahrhundert einsetzende Silvester-Legende schreibt ihm gro
en Einflu
auf Constantin dem Gro
en zu, den er getauft und vom Aussatz geheilt haben soll.
In der Tat hat der Kaiser dem r
mischen Bischof den Lateranspalast
bergeben und die Laterans- und Peterskirche erbaut. Bereits Petrarca wies jedoch nach, da
es sich bei der "Konstantinischen Schenkung"", auf der der weltliche Machtanspruch der P
pste basierte, um eine sp
tere F
lschung handelt.
Silvester I. starb am 31. Dezember 355 in Rom.
lDGottfried Silbermann (1683 bis 1753)
Er sah seine Kunst als Gottesdienst.
Eigentlich sollte er Buchbinder werden, doch dumme Jungenstreiche wiesen ihm den rechten Weg: Gottfried Silbermann kam am 14. Januar 1683 bei Frauenstein im Erzgebirge als Sohn eines Zimmermannes zur Welt und sollte ein Handwerk erlernen. Einige nicht n
berlieferte Untaten f
hrten aber bald zur Flucht nach Stra
burg, wo er bei einem Onkel zum Orgelbauer ausgebildet wurde.
1711 zur
ckgekehrt, machte er mit dem Bau der dreimanualigen Orgel in Freiberg, Sachsen, sein Meisterst
ck und lie
sich in dem Ort nieder. Wie sein
lterer Bruder Andreas (1678-1734), der vor allem im Elsa
und in Baden 30 hellklingende Orgeln schuf, und dessen Sohn Johann Andreas (1712-83), von dem 54 Orgeln ebenfalls im s
ddeutsch-schweizerischen Raum stammen, wurde Gottfried weit
ber die Grenzen hinaus bekannt, vor allem durch drei gro
e Instrumente f
r Dresdener Kirchen.
ber hinaus erwarb er sich Verdienste durch die Weiterentwicklung des Hammerklaviers in Zusammenarbeit mit seinem Freund Johann Sebastian Bach. Silbermann starb am 4. August 1753 in Dresden.
ODPaul Signac (1863 bis 1935)
berwinder des Impressionismus.
Neben Seurat gilt Signac, am 11. November 1863 geboren, als wichtigster Vertreter der neoimpressionistischen oder pointellistischen Malerei. Zun
chst hatte Monet starken Einflu
auf seine Kunst. Die Freundschaft mit Seurat festigte jedoch den Schritt zu einer
ber den Impressionismus hinausgehenden Seh- und Malweise.
hrend Seurat Darstellungen von Menschen den Vorzug gab, widmete sich Signac besonders der Landschaft. Im Unterschied zu seinem Kollegen, der reine Spektralfarben in Punkten auf die Leinwand setzte, malte Signac mit kurzen Pinselstrichen ("touches").
Seine Bilder, die oft ornamental wirken, sind durch eine strahlende Leuchtkraft gekennzeichnet. Neben den streng gebauten Gem
lden schuf Signac eine Reihe von Aquarellen, Radierungen und Farblithographien, die ihn als den bedeutendsten Graphiker der Neoimpressionisten ausweisen.
1899 erschien aus der Feder Signacs die Schrift "D
ne Delacroix au Neo-Impressionisme", das theoretische Hauptwerk dieser Kunstrichtung. Der Maler starb am 15. August 1935 in Paris.
DSigismund III. Wasa (1566 bis 1632)
Vergeblich griff er nach der Zarenkrone.
Als Sohn von Schwedenk
nig Johann III. und dessen Frau Katharina Jagiello am 20. Juni 1566 auf Schlo
Gripsholm geboren, war Sigismund III. Wasa Neffe des polnischen K
nigs Sigismund II. August und erhielt 1587 die polnische Krone, die er allerdings erst nach schweren K
mpfen sichern konnte.
1592 folgte er seinem Vater auch auf den schwedischen Thron, doch seine Rekatholisierungspolitik f
hrte schon 1599 zur Absetzung durch den schwedischen Reichstag. Dennoch nutzte Sigismund seine Anspr
che zur Annexion von Schwedisch-Estland (1600), was den polnisch-schwedischen Dauerkrieg 1601-29 ausl
ste. Bei einem Gegner wie Gustav II. Adolf nimmt es nicht wunder, da
Polen Verluste erlitt: fast ganz Livland, preu
ische St
dte und die Flotte.
Da Ru
land nach dem Tod von Boris Godunow von Thronwirren ersch
ttert wurde, versuchte Sigismund III. sich dort schadlos zu halten, erreichte auch 1610 die Wahl seines Sohnes Wladimir zum Zaren und besetzte im gleichen Jahr Moskau. Beide wurden jedoch schon 1612 wieder verjagt.
Die Kette der polnischen Niederlagen ri
bis zum Tod des K
nigs am 30. April 1632 in Warschau nicht ab.
(DSigismund II. , August (1520 bis 1572)
Mit ihm erlosch die Jagellonen-Dynastie.
Die religi
sen Turbulenzen des 16. Jahrhunderts hatten auch Polen erfa
t: Als K
nig Sigismund II. August, am 1. August 1520 in Krakau als Sohn Sigismunds I. geboren, 1547 die Eheschlie
ung mit der protestantischen F
rstin Barbara Radzwill bekanntgab, sah er sich massiver Opposition gegen
Nur Barbaras fr
her, ungekl
rter Tod 1551 bewahrte ihn vor weiteren Problemen. 1548 Nachfolger seines Vaters als K
nig von Polen, wurde Sigismund II. zum Einiger Polens und Litauens,
ber das er seit 1544 als Gro
rst herrschte. 1569 n
mlich gelang ihm die Abl
sung der blo
en Personalunion durch eine Realunion, also die staatliche Vereinigung beider Reiche.
Schon zuvor hatte er 1561die S
kularisation der Ordensl
nder Livland und Kurland erreicht, die polnische Lehen wurden. Trotz ungl
cklicher K
mpfe gegen Iwan dem Schrecklichen von Ru
land (1563 Abtretung von Polotsk) stand Polen beim Tod des kinderlosen K
nigs am 7. Juli 1572 in Knyszyn bei Bialystok auf einem Machth
hepunkt.
<EPedro Calder
n de la Barca (1600 bis 1681)
Seine Dramen bilden den H
hepunkt des spanischen Theaters.
Der am 17. Januar 1600 in Madrid geborene Dramatiker sollte Priester werden, wandte sich jedoch schon w
hrend des Studiums der Literatur zu. 1620-22 machte ihn die Teilnahme an einem Dichterwettstreit bekannt, und schon im Jahr darauf schrieb er sein erstes St
ck, "Liebe,Ehre und Macht".
Calder
n, der ein unstetes, manchmal fragw
rdiges Leben f
hrte (so war er etwa in einen Totschlag verwickelt) geno
dennoch bei seinen Zeitgenossen, etwa F
lix Lope de Vega, hohe Anerkennung. Als Meisterwerke gelten "Das gro
e Welttheater" (1635) und vor allem das philosophische Drama "Das Leben ein Traum" (1636). Seit 1637 Ritter des Santiago-Ordens, nahm er 1640 als Offizier an den K
mpfen gegen Franzosen und Katalanen teil und erwarb sich durch seine milit
rischen Leistungen das Wohlwollen K
nig Phillips IV.
chtert durch seine Kriegserfahrungen, lie
er sich 1651 zum Priester weihen und wurde sp
ter Ehrenkaplan des K
nigs, blieb jedoch weiterhin als Dichter t
tig. Von Calder
n sind 220 St
cke, weltliche und geistliche, erhalten, die den Bogen von der Sp
trenaissance zum Barock schlagen. Bald nach seinem Tod am 25. Mai 1681 in Madrid geriet er in Vergessenheit. Sein Werk wurde erst von der deutschen Romantik wiederentdeckt.
CTommaso Campanella (1568 bis 1639)
Die Jesuiten versuchten, seine Utopie vom "Sonnenstaat" in Paraguay zu verwirklichen.
Der italienische Philosoph und Utopist wurde am 5. September 1568 in Stilo, Kalabrien, geboren und war zun
chst Dominikanerm
nch. 1599 wurde er wegen politischer Opposition gegen die spanische Herrschaft in Neapel verhaftet und 27 Jahre eingekerkert. Papst Urban VIII. erreichte seine Auslieferung und lie
ihn 1629 frei. 1634 floh er nach Paris, wo er in Richelieu einen G
nner fand. In seiner Philosophie akzeptiert Campanella zwei Erkenntnisquellen: die biblische Offenbarung und die menschliche Wahrnehmung. Das menschliche Wissen definierte er als Schau g
ttlicher Ideen.
In seinem Hauptwerk "Citt
del sole" (Sonnenstaat, 1602) entwickelte er die Utopie eines sozialistischen Staates, der nach vern
nftigen Grunds
tzen gef
hrt werden sollte. Die Jesuiten versuchten nach 1610, seine Ideen in ihrem Staat in Paraguay zu verwirklichen. Campanella starb am 21. Mai 1639 in Paris.
CJoachim Heinrich Campe (1746 bis 1818)
Sein "Kampf" galt den Fremdw
rtern.
Der Sprachforscher und P
dagoge wurde am 29. Juni 1746 in Deensen bei Holzminden geboren. Nach dem Theologiestudium war er Hauslehrer bei der Familie Humboldt. 1776 Mitarbeiter J.B Basedows an dessen Erziehungsanstalt "Philanthropium" in Dessau, gr
ndete sp
ter eigene Erziehungsanstalten und engagierte sich als Schulrat in Braunschweig (1786-1805) f
r eine reform des Schulwesens im Sinne der Aufkl
rung. Neben zahlreichen p
dagogischen Schriften gab er das 16b
ndige Kompendium "Allgemeine Revision des gesamten Schul- und Erziehungswesens" heraus.
Seine Jugendausgabe von Defoes "Robinson Crusoe" ("Robinson der J
ngere", 1779) wurde in vier Sprachen
bersetzt herausgebracht. Schon w
hrend seiner Zeit als Schulrat gr
ndete Campe eine Schulbuchhandlung mit eigener Druckerei. In den Jahren 1807-11 arbeitete er an seinem puristischen "W
rterbuch der deutschen Sprache". Campe starb am 22. Oktober 1818 in Braunschweig.
EAlbert Camus (1913 bis 1960)
Der Sisyphos der griechischen Mythologie war f
r ihn das Symbol absurder menschlicher Existenz.
Der franz
sische Schriftsteller wurde am 7. November 1913 als Sohn eines els
ssischen Landarbeiters in Mondovi (Algerien) geboren. Er studierte von 1930 bis 1937 Literatur und Philosophie in Algier, trat 1934 der Kommunistischen Partei bei, die er jedoch ein Jahr sp
ter wieder verlie
, und gr
ndete mehrere Theatergruppen.
Da ihm einer Tuberkoloseerkrankung wegen eine Hochschullaufbahn verwehrt blieb, arbeitete er als engagierter Journalist beim "Alger R
publicain". Nach seiner Ausweisung aus Algerien schrieb er ab 1940 beim Paris-Soir" und trat der Widerstandsgruppe Combat bei. 1942 erschien sein Roman "Der Fremde" sowie der Essayband "Der Mythos von Sisyphos". 1944 fand die Urauff
hrung des Dramas "Das Mi
verst
ndnis" statt. Aus der Redaktion der in der R
sistance gegr
ndeten Zeitung "Le Combat" schied er 1947 aus, da das Blatt die politischeRichtung gewechselt hatte.
Im Juni dieses Jahres erschien sein Roman "Die Pest", f
r den er den Prix des Critiques erhielt, 1949 das Drama "Die Gerechten" und 1951 der Essay "Der Mensch in der Revolte", der zum Bruch mit Sartre f
hrte. 1957 erhielt Camus den Nobelpreis f
r Literatur. Sein Drama "Die Besessenen" wurde 1959 uraufgef
hrt. Es war sein letztes Werk. Camus starb am 4. Januar 1960 bei einem Autounfall in der N
he des Dorfes Villeblevin auf der Stra
e von Paris nach Sens.
QDCanaletto (1697 bis 1768)
Der Vedutenmaler der Lagunenstadt.
Giovanni Antonio Canal entstammte einer Familie venezianischer B
hnenbildner. Der am 18. Oktober 1697 geborene K
nstler erlernte ebenfalls diesen Beruf bei seinem Vater Bernardo Canal und war bis 1719 f
r das Theater t
tig. Dann ging er f
r ein Jahr nach Rom, wo er nach der Natur zu malen begann. Nach der R
ckkehr in seine Heimatstadt spezialisierte er sich auf Venedigansichten, die topographische Genauigkeit mit lichterf
llter Atmosph
re verbanden und bei Reisenden sehr schnell begehrt waren.
Vor allem der britische Handelsvertreter Joseph Smith, der 1744 zum Konsul ernannt wurde, erwarb eine gro
e Anzahl von Arbeiten Canalettos und machte ihn in England bekannt. 1746-50, 1751-53 und vermutlich 1754 hielt sich der Maler selbst in England auf, begleitet von seinem Neffen und Sch
ler Brenardo Belotto, der ebenfalls den Beinamen "Canaletto" erhielt und vor allem durch seine Bilder von Dresden und Warschau bekannt wurde. Beide benutzten bei Ihrer Arbeit die Camera obscura. Canaletto starb am 20. April 1768 in seiner Heimatstadt.
tCAntonio C
novas del Castillo (1828 bis 1897)
Restaurator der Monarchie in Spanien.
novas wurde am 8.Februar 1828 in M
laga geboren und war bereits mit 26 Jahren Abgeordneter der Cortes. W
hrend der republikanischen Episode (1868-73) setzte er sich nachdr
cklich f
r die Wiederherstellung der Monarchie ein, f
r ihn der einzige Weg, Spaniens Zukunft als Gro
macht zu sichern. Mit Hilfe der Armee kehrte Alfons der XII. 1873 auf den Thron zur
ck. Vom K
nig zum Ministerpr
sidenten ernannt, schuf C
novas eine neue Verfassung, die die k
nigliche Macht in Gesetzgebung und Regierung st
rkte, zugleich aber dem Volk Grundrechte garantierte. Die Restauration des Obrigkeitsstaates zwang die Republikaner in den Untergrund, Attentate ersch
tterten das Land.
Am 8. August 1897 erscho
ein italienischer Anarchist den Ministerpr
sidenten in der Halle eines Hotels im Badeort Santa Agueda.
ICRudolf Caracciola (1901 bis 1959)
"Der komplette Rennfahrer" (Alfred Neubauer, Rennleiter bei Mercedes-Benz).
tte es schon damals eine Weltmeisterschaft gegeben, w
re ihm h
chster sportlicher Lorbeer zuteil geworden: Rudolf Caracciola, am 30. Januar 1901 in Remagen geboren, pr
gte neben Tazio Nuvolari und dem kurz im Rampenlicht stehenden Bernd Rosemeyer den Automobilrennsport der 20er und 30er Jahre. So gewann der Hotelierssohn allein sechsmal den Gro
en Preis von Deutschland, siegte bei zahlreichen Grand Prix im europ
ischen Ausland und war bei den beiden bedeutendsten Sportwagenrennen vor dem II. Weltkrieg erfolgreich: Der Tourist Trophy in Gro
britannien sowie der legend
ren Mille Miglia in Italien.
Caracciola, dessen Comebackversuche nach 1945 von schweren Unf
llen gestoppt wurden, starb am 28. September 1959 in Kassel.
`BGeronimo Cardano (1501 bis 1576)
Philosoph, Mathematiker und Arzt der Renaissance.
Der am 24. September 1501 in Pavia geborene Gelehrte beschrieb als erster den Verlauf der Typhuskrankheit und ver
ffentlichte in seiner "Ars magna" (1545) ein Verfahren f
r die L
sung von kubischen Gleichungen (Cardanische Formel). Seine Studie "Liber de ludo alea" war die erste systematische Untersuchung
ber die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Als Naturphilosoph vertrat er die Lehre, da
die Erde von beseelter Urmaterie erf
llt sei.
Cardano, der in Mailand, Pavia und Bologna lebte, starb am 20. September 1576 in Rom.
CThomas Carlyle (1795 bis 1881)
Propagierte das britische Sendungsbewu
tsein.
Der am 4. Dezember 1795 in Ecclefechan geborene schottische Schriftsteller war nach seinem Studium in Edinburgh 1826 Mitarbeiter der Zeitschrift "Edinburgh Review" und lebte seit 1834 in London, wo er 1837-40 eine Vortragsreihe "
ber Helden, Heldenverehrung und das Heldent
mliche in der Geschichte" hielt. 1865 wurde er als Rektor an die Universit
t von Edinburgh berufen.
Carlyle, der seit 1819 Deutsch lernte, war besonders von Herder, Jean Paul, Novalis und der Philosophie des deutschen Idealismus beeinflu
t. Er
bersetzte Goethes "Wilhelm Meister" ins Englische und ist Verfasser einer Schillerbiographie, zu der Goethe das Vorwort schrieb. Den schottischen Puritanismus und den des deutschen Idealismus verbindend, propagierte er in seinen Schriften die gestaltende Rolle gro
er Pers
nlichkeiten in der Geschichte und die geschichtliche Sendung der britischen Nation als Heldenvolk. Carlyle starb am 4. Februar 1881 in London.
CLazare Nicolas Carnot (1753 bis 1823)
"Jeder tr
gt seinen Marschallstab im Tornister".
Der Sch
pfer der franz
sischen Revolutionsheere (lev
e en masse) und "Organisator des Krieges" wurde am 13. Mai 1753 in Nolay (C
Or) geboren. Er war Sch
ler des Mathematikers Monge und wurde 1792 in den Konvent gew
hlt. 1793 im Wohlfahrtsausschu
bernahm er das Milit
rwesen und trug wesentlich zu den Siegen der Revolutionsheere bei. Seit 1795 Mitglied des Direktoriums,
berwarf er sich mit Barras und mu
te, als Royalist verd
chtigt, nach Deutschland fliehen, konnte aber 1800 zur
ckkehren und wurde unter Napoleon zum Kriegsminister ernannt. 1815, w
hrend der 100 Tage, wurde er Innenminister.
Er widersetzte sich jedoch Napoleons Pl
nen und trat zur
ck. Nach R
ckkehr der Bourbonen mu
te er erneut Frankreich verlassen und starb am 3. August 1823 in Magdeburg. Seine Gebeine wurden 1889 im Pantheon beigesetzt.
@Edmund Cartwright (1743 bis 1823)
Geburtshelfer der industriellen Revolution.
Cartwright, am 24. April 1743 i
n Marnham, Nottingham geboren, Pfarrer und Domherr an der Kathedrale zu Lincoln, hatte auch als Dichter einen Namen, bevor er folgenreiche Erfindungen machte. Angeregt durch Arkwrights verbesserte Spinnmaschine, befa
te er sich seit 1784 mit der Konstruktion eines mechanischen Webstuhles, den er 1786 der
ffentlichkeit vorstellen konnte. Im selben Jahr gr
ndete Cartwright seine erste Manufaktur mit 20 Webst
hlen, die zun
chst von Ochsen, sp
ter von Dampfmaschinen angetrieben wurden.
Hatte bereits Arkwrights Spinnmaschine das auf Heimarbeit aufgebaute Wirtschafts- und Sozialsystem schwer ersch
ttert und viele Leute um die Arbeit gebracht, so rief Cartwrights Erfindung erst Recht einen Aufruhr unter den Heimwebern hervor, die seine Manufaktur st
rmten und zerst
rten. Anders als Arkwright gab Cartwright seine industrielle Fertigung auf und zog sich zur
ck, doch der Siegeszug seiner Erfindung war nicht mehr zu stoppen. Als er am 30. Oktober 1823 in Hastings starb, hatte er die Welt entscheidend ver
ndert.
CBaldassare Graf Castiglione (1478 bis 1529)
Diplomat und Schriftsteller.
Der am 6. Dezember 1478 in Casatico bei Mantua geborene Diplomat stand im Dienst der H
fe von Urbino und Mantua und war 1525 -27 Nuntius Papst Klemens VII. am Hof Karls V. in Spanien. Bekannt wurde er jedoch als Schriftsteller. 20 Jahre lang, 1508 bis 1528, arbeitete er an seinem Hauptwerk "El libro del cortegiano", das in Dialogen von gro
er Lebendigkeit und sch
ner Sprache die Eigenschaften des vollkommenen Hofmannes darlegt und dar
ber hinaus das Menschenideal der Renaissance, den allseitig gebildeten harmonischen Menschen mit ritterlichen Tugenden anpreist.
Castigliones Werk wurde in fast alle europ
ischen Sprachen
bersetzt, und sein "Cortegiano" wurde zum Vorbild f
r das Ideal des "honn
te homme" in Frankreich, des "gentleman" in England und des "caballero" in Spanien.
Castiglione starb am 7. Februar 1529 in Toledo.
ELucius Sergius Catalina (108 bis 62 vor Christus)
Sein ma
loser Ehrgeiz brachte ihn zu Fall.
Catalina, um 108 vor Christus geboren, stammte aus altem, wenn auch verarmten patrizischen Geschlecht. Von dem Ehrgeiz besessen, seiner Familie in Rom wieder Geltung zu verschaffen, geh
rte er ab 82 zu den Anh
ngern des Diktators Sulla. Obwohl ihm zahlreiche Morde, auch an seinem Schwager und seinem Bruder, nachgesagt wurde, erhielt er 68 das Amt des Pr
tors, des h
chsten Justizbeamten.
Als Statthalter der Provinz Africa (67/66) bereicherte er sich so skrupellos, da
er angeklagt wurde und seine erste Bewerbung um das Konsulat dadurch scheiterte. Der Verurteilung entging er durch Bestechung. Nachdem ein weiterer Versuch, Konsul zu werden, trotz gro
en finanziellen Einsatzes mi
lang und auch die heimliche Unterst
tzung von Crassus und Caesar, die sich davon eine Schw
chung des Pompeius erhofften, nichts fruchtete, suchte er gewaltsam die Macht zu erringen. Bei der Verschw
rung im Herbst 63, der ein Aufstand in Etrurien voranging, sollte der damalige Konsul Cicero ermordet werden, doch dieser deckte das Komplott auf.
hrend Cicero mit vier brillianten Reden Catalina aus der Stadt trieb, wurden Briefe gefunden, die Catalina und die
brigen R
delsf
hrer eindeutig belasteten. Die in Rom befindlichen Verschw
rer wurden hingerichtet, w
hrend sich Catalina im Januar 62 mit seinen restlichen Anh
ngern bei Pistoria dem Senatsheer stellte: Er wurde besiegt und fiel.
CCatull (84 bis 55 vor Christus)
"Odi et amo" (ich hasse und liebe).
Gaius Valerius Catullus, etwa 84 vor Christus geboren, stammte aus Verona und war der Sohn eines angesehenen Mannes, der mit Caesar bekannt war. Er kam in jungen Jahren nach Rom, wo er sich als Lyriker und Sch
pfer einer neuen lateinischen Dichtkunst unsterblichen Ruhm erwarb.
Von seinem weiteren Lebensweg ist nur noch bekannt, da
er 57-56 in Bithynien weilte und nach seiner R
ckkehr 55 Caesar aus pers
nlichen Gr
nden angriff. Schon bald darauf ist er wohl gestorben.
Das Vorbild seiner Gedichte, 116 an der Zahl, war zwar die hellenistische "gelehrte Poesie", aber sie gehen oft weit dar
ber hinaus und werden zu leidenschaftlicher Erlebnisdichtung, in der die pers
nliche Gef
hlswelt unittelbar zum Ausdruck kommt. Besonders ber
hmt sind Gedichte an "Lesbia", die wahrscheinlich mit einer Lebedame der r
mischen Gesellschaft, mit Clodia, der Schwester eines Caesar-Prot
s, identisch ist.
DCamillo Benso Graf von Cavour
(1818 bis 1861)
Einiger Italiens.
Cavour, am 10. August 1818 in Turin geboren, entstammte einem alten Adelsgeschlecht, bekannte sich aber nach ausgedehnten Bildungsreisen durch Europa zu liberalen und nationalen Ideen. In der von ihm seit 1847 mitherausgegebenen Zeitschrift "Risorgimento" (Wiederaufbl
hen) vertrat er das Programm der Einigung Italiens unter dem Hause Savoyen so nachdr
cklich,da
schlie
lich das Zeitalter der Einigung mit dem Begriff "Risorgimento" bezeichnet wurde.
1852 ernannte ihn der K
nig von Piemont zum Ministerpr
sidenten, und Cavour gewann Napoleon III. durch die Teilnahme am Krimkrieg f
r die Einigung dem er daf
r Nizza und Savoyen abtrat. Mit Unterst
tzung Frankreichs f
hrte Piemont 1859 Krieg um die Lombardei. Nach Abschlu
des Krieges fiel ganz Oberitalien mit Ausnahme von Venetien an Piemont.
Zugleich einigte sich Cavour mit dem Revolutionsf
hrer Garibaldi, der Sizilien und S
ditalien kontrollierte,
ber den Anschlu
ditaliens. Nach der Vereinigung nahm Viktor Emanuel den Titel K
nig von Italien an. Die Eingliederung des von Frankreich besch
tzten Kirchenstaates erlebte Cavour nicht mehr. Er starb am 6. Juni 1861 in Turin.
#DOmar Chaijam (1048 bis 1131)
Seine Kalenderreform
bertraf an Genauigkeit den Gregorianischen Kalender.
Der gro
e persische Mathematiker, Astronom und Dichter, der den Beinamen Chaijam ("der Zeltmacher") erhielt, wurde am 18. Mai 1048 in Nischapur geboren. Sein Standardwerk zur Algebra, das er auf Arabisch geschrieben hat, machte ihn zu einem der f
hrenden Mathematiker seiner Epoche.
Er versuchte zum ersten Mal eine systematische Darstellung der kubischen Gleichungen und ihrer Wurzeln. Der Seldschukenherrscher Malik Schah berief ihn an seinen Hof in Isfahan und beauftragte ihn mit einer Kalenderreform. Nach Maliks Tod unternahm er eine Pilgerfahrt nach Mekka und kehrte anschlie
end in seine Heimatstadt zur
ck, wo er sein poetisches Werk, das aus Hunderten von Vierzeilern ("Ruba
ijat") besteht, verfa
Diese zwischen skeptisch-frivoler Freigeisterei und mystischem Tiefsinn schwankenden Sinnspr
che begr
ndeten im Abendland seinen Ruhm als einem der gr
ten Dichter der islamischen Welt. Omar starb am 4. Dezember 1131 in seiner Geburtsstadt.
dCJean- Fran
ois Champollion (1793 bis 1832)
gyptologe entzifferte die Hieroglyphen.
Der am 23. Dezember 1793 in Figeac (Lot) geborene Champollion beherrschte bereits mit 18 Jahren acht alte Sprachen und wurde schon ein Jahr sp
ter Geschichtslehrer am Gymnasium von Grenoble. In dieser Zeit besch
ftigte er sich vor allem mit der Entzifferung der Hieroglyphen. 1821 gelang es ihm, die
gyptischen Schriftzeichen auf dem Stein von Rosette, auf dem ein k
nigliches Dekret der Priester von Memphis aus dem Jahre 196 vor Christus in hieroglyphischer und griechischer
bersetzung festgehalten war zu entziffern und daraus das hieroglyphische Schriftsystem zu erschlie
In der Folgezeit unternahm Champollion zahlreiche Studienreisen nach
gypten. Ein Jahr vor seinem Tode (4.3.1832) ernannte ihn der Staat zum ersten Professor f
gyptologie am Coll
ge de France.
EChlodwig I. (466 bis 511)
Er war der Gr
nder des Frankenreiches.
Der um 466 geborene Chlodwig folgte 481 seinem Vater Childerich I. auf den Thron und betrieb mit allen Mitteln die Expansion seines Reiches. Chlodwig war Heide, doch beeinflu
t durch seine katholische Frau Chlothilde nahm er im Gegensatz zu den meisten christlichen Germanen, die Arianer waren, den katholischen Glauben an. Dadurch gewann er die Unterst
tzung des gallischen Klerus und erleichterte eine Ann
herung zwischen der gallischen und der fr
nkischen Bev
lkerung nach seinem Sieg
ber Syagrius, den r
mischen Statthalter in Gallien.
Durch
bernahme der r
mischen Verwaltungsstrukturen und Gleichbehandlung aller Bev
lkerungsteile verhinderte er nachhaltig die sonst unter Germanen
bliche Uneinigkeit. Chlodwig eroberte im Jahr 500 Burgund und trieb die arianischen Westgoten 507 nach S
den, vermied jedoch den offenen Konflikt mit dem arianischen Ostgotenk
nig Theoderich, auch wenn er in der Gunst des mit ihm verfeindeten Byzanz stand. 509 verlegte er seinen Hof nach Paris.
Um seine Macht weiter auszubauen, lie
er ohne Skrupel seine Rivalen ermorden und sicherte seinen Einflu
auf die Kirche durch die Synode von Orl
ans im Jahre 511. Nach seinem Tod am 27. November desselben Jahres in Paris wurde das Reich nach fr
nkischem Recht unter seinen vier S
hnen aufgeteilt, doch mit der einheitlichen Verwaltungsstruktur der Teilreiche und der Verschmelzung der Herrschaftsbereiche hatte er bereits den Grundstein f
r das Reich Karls des Gro
en gelegt.
DDaniel Niklaus Chodowiecki (1726 bis 1801)
Der erfolgreichste deutsche Illustrator.
Chodowiecki, geboren am 16. Oktober 1726 in Danzig, arbeitete zun
chst als Kaufmannsgehilfe bei seinem Onkel in Berlin. Da er Gefallen daran fand, in seiner Freizeit mit seinem j
ngeren Bruder Gottfried Aquarellminiaturen zu malen, folgte er seiner Neigung und lie
sich bei dem Augsburger Maler Haid ausbilden. Bald konnte er sich seinen Lebensunterhalt damit verdienen, da
er Gebrauchsgegenst
nde mit Emaillemalerei verzierte.
Durch seinen Erfolg ermutigt, begann er mit der
lmalerei und wurde 1764 an der Berliner Akademie aufgenommen. Als er 1767 ein erfolgreiches Gem
lde der gro
en Nachfrage wegen radierte, hatte er zu dem ihm bestimmten Fach gefunden - er wurde der ber
hmteste deutsche Graphiker seiner Zeit. Das Werk Chodowieckis umfa
t mehr als 2000 Radierungen und
ber 4000 Handzeichnungen. Er illustrierte fast alle gro
en Klassiker. Seine Bilder schildern detailgetreu das b
rgerliche Leben in der Zeit des "Zopfstils". 1797 wurde Chodowiecki zum Direktor der Berliner Akademie der bildenden K
nste ernannt.
Chodowiecki starb am 7. Februar 1801 in Berlin.
\CChr
tien de Troyes (ca. 1150 bis ca. 1190)
Er schuf Epen von unsch
tzbarem Wert.
Der Sch
pfer des h
fischen Versepos wurde um die Mitte des 12. Jahrhunderts geboren, zog nach Art der Troubadoure umher und hielt sich an verschiedenen F
rstenh
fen in Flandern und der Champagne auf. Er war es, der den bretonischen Sagenkreis um K
nig Artus und die Ritter der Tafelrunde mit den Konventionen des provenzalischen Minnedienstes verschmolz und so den mittelalterlichen Ritterroman schuf. Seine zwischen 1165 und 1185 entstandenen Epen "Erec et Enide", "Clig
s", "Lancelot", "Yvain" und "Perceval" waren von unsch
tzbarem Wert f
r die mittelhochdeutsche Literatur, die durch Nachdichtungen Hartmanns von der Aue und vor allem Wolframs von Eschenbach entscheidende Impulse erhielt.
Das genaue Todesjahr Chr
tiens ist nicht bekannt, wahrscheinlich starb er um 1190.
sDGaleazzo Ciano, Graf von Cortelazzo (1903-1944)
Der anf
nglichen Begeisterung folgte der Bruch mit dem "Duce".
Ciano, der am 18. M
rz 1903 in Livorno geboren wurde, war Sohn eines Kampfgef
hrten Mussolinis aus dem I. Weltkrieg. Er schlo
sich fr
h den Faschisten an und verdankte seinen schnellen politischen Aufstieg nicht zuletzt der Tatsache, da
er 1930 die Tochter Mussolinis, Edda, heiratete. Nach Abschlu
des Jurastudiums in Jena arbeitete er zun
chst als Diplomat beim V
lkerbund, wurde 1935 Propagandaminister und nahm als Fliegeroffizier 1935-36 am Abessinien-Krieg teil.
1936 ernannte ihn Mussolini zum Au
enminister, und Ciano folgte den Weisungen des Duce willig, verbesserte die Beziehungen zum nationalsozialistischen Deutschland und schmiedete die Achse Berlin-Rom. Nach Hitlers
berfall auf Polen verurteilte Ciano die deutsche Politik und entzweite sich daher mit Mussolini, der ihn 1943 als Au
enminister entlie
. Ciano seinerseits stimmte im faschistischen Gro
rat f
r die Absetzung Mussolinis. Nach Wiedereinsetzung des Duce durch die Deutschen wurde Ciano zum Tode verurteilt und am 11. Januar 1944 hingerichtet.
vCJean-Baptiste Colbert, Marquis de Seignelay
(1619 bis 1683)
Beschaffte die Mittel f
r die Kriegspolitik und die Prachtentfaltung des "Sonnenk
nigs".
Colbert, als Sohn eines Tuchh
ndlers am 29. August 1619 in Reims geboren, entwickelte als klassischer Vertreter des Merkantilismus ein Konzept (Colbertismus) zur Erh
hung der Staatseink
nfte: Senkung der direkten Steuern, Erh
hung der indirekten Verbrauchssteuern, Errichtung von staatlichen Fabriken (Manufakturen) zur preiswerten Herstellung von Luxusg
tern durch Arbeitsteilung, Ausbau der H
fen und Stra
en, Aufbau einer Handelsflotte. So konnte er die Staatseinnahmen in der Zeit von 1661 bis 1667 verdoppeln. Doch die Kriege und die prunkvolle Hofhaltung Ludwigs XIV. zehrten den Reichtum auf, so da
der Staatshaushalt ab 1672 nur noch durch Schuldenaufnahme gedeckt werden konnte. Colbert starb am 6. September 1683 in Paris.
CAuguste Comte (1798 bis 1857)
nder des Positivismus.
Der am 19. Januar 1798 in Montpellier geborene franz
sische Wissenschaftstheoretiker und Soziologe war Student der Pariser "Ecole Polytechnique", anschlie
end von 1818 bis 1824 Sch
ler Saint-Simons. In seinem zwischen 1830 und 1842 entstandenen Werk "Cours de philosophie positive" finden sich seine zentralen Gedanken. Einer davon ist das "Dreistadiengesetz". Auf die Stadien des theologischen und des metaphysischen Wissens folgt als Endstufe der Positivismus, der nur Erfahrungstatsachen als Basis von Wissenschaft akzeptiert und anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse kommende Ph
nomene voraussagen kann.
Die h
chste Wissenschaft ist die Soziologie, welche eine entscheidende Macht im Staat werden soll. Sp
ter verkn
pfte Comte seine Philosophie mit einem pseudoreligi
sen "Kultus der Menschheit". Bis zu seinem Tod am 5. September 1857 in Paris war er auf die finanzielle Unterst
tzung seiner Freunde und Anh
nger angewiesen.
CMaureen Conolly (1934 bis 1969)
Die kurze Karriere eines Tennis- Wunderkindes.
Wovon andere vor ihr nur zu tr
umen gewagt hatten, schaffte sie mit 19 Jahren: Maureen Conolly, am 17. September 1934 im kalifornischen San Diego geboren, gewann 1953 den Graand Slam, siegte also innerhalb eines Jahres bei den vier bedeutendsten Turnieren der Welt: Melbourne, Paris, Wimbledon und Forrest Hills (wo bis 1977 die Internationalen Tennismeisterschaften der USA ausgetragen wurden). Ein Jahr darauf war die dreifache Siegerin der All England Lawn Tennis Championships (1952-54) auf dem besten Wege, ihren Erfolg zu wiederholen, als ein Reitunfall ihre Karriere j
h stoppte.
Maureen Conolly wurde nur 34 Jahre alt. Sie starb am 22. Juni 1969 in ihrer kalifornischen Heimat an Krebs.
DConstantin I., der Gro
e (ca. 280 bis 337)
Der erste christliche Kaiser.
Mit dem Aufstieg des Christentums im R
mischen Reich ist der Name des Flavius Valerius Constantinus untrennbar verbunden. Der Sohn des Kaisers Constantius I. und der Helena, um 280 in Illyrien geboren, wurde 306 Caesar, 307 Augustus. Seine von der Legende ausgeschm
ckte Begegnung mit dem Christengott ("In diesem Zeichen wirst du siegen") veranla
te ihn nach dem Sieg
ber seinen Rivalen Maxentius an der Milvischen Br
cke vor Rom 313 zum Mail
nder Edikt, das den Christen die freie Religionsaus
bung garantierte. Als k
hler Machtpolitiker schaltete er bis 324 s
mtliche Rivalen aus, setzte die von Diocletian initiierte B
rokratisierung des Staates fort und f
hrte eine strikte Trennung ziviler und milit
rischer Verwaltung durch.
Von welthistorischer Bedeutung ist seine Gr
ndung der neuen Reichshauptstadt Constantinopel (325), womit er der Verlagerung des politischen Schwerpunkts nach dem Osten Rechnung trug.
Er selbst blieb, obwohl er das Christentum f
rderte und das Konzil von Nicaea (325) einberief, dem heidnisch- r
mischen Erbe verhaftet und lie
sich erst auf dem Totenbett taufen (337). Die Nachfolge regelte er im Sinne seiner S
hne Constantin II., Constantius II. und Constans.
@Constantius I. Chlorus (ca 250 bis 306)
Vater eines gro
en Sohnes.
Flavius Valerius Constantius, der wegen seiner Gesichtsfarbe den Beinamen "Chlorus" (der Blasse) erhielt, wurde um 250 nach Christus in Illyrien geboren, kam im Heeresdienst
empor und wurde Pr
torianerpr
fekt. Seiner milit
rischen Begabung wegen fiel er sehr bald Kaiser Maximian auf, der ihn im Verbund mit der neugegr
ndeten Tetrarchie adoptierte und zum Caesar mit Sitz in Trier ernannte (293). In dieser Position eroberte er Britannien f
r das Reich zur
ck (293-97), k
mpfte erfolgreich gegen Franken und Alemannen und bestieg 305 nach der Abdankung Diocletians und Maximians den Thron des westlichen Augustus.
berlieferung h
lt ihm, der mit der Christin Helena verheiratet war, von der er sich auf Weisung Diocletians scheiden lie
, seine z
gerliche Durchf
hrung der Christenverfolgungen zugute. Als er am 25. Juli 306 im britannischen Eburaeum, dem heutigen York, starb, trat sein Sohn Constantin I., der Gro
e sein Erbe an.
CConstantius II. (317 bis 361)
Ein Arianer auf dem Caesarenthron.
Flavius Julius Constantius, 317 als Sohn Constantins der Gro
en vermutlich im illyrischen Sirmium geboren, beherrschte seit 337 den Osten des Imperium Romanum. Nach dem Tod seiner Br
der Constantin II. (340) und Constans (351) regierte er alleine, bezwang den Usurpator Magnentius und ernannte seinen Vetter Iulian zum Caesaren des Westens (355). In verlustreichen Feldz
gen behauptete er die Ostgrenzen des Reiches.Als sich Iulian von seinen Soldaten zum Augustus ausrufen lie
, brach er den Perserkrieg ab, starb aber auf dem Marsch gegen Iulian am 3. November 361 in Tarsus.
Constantius beg
nstigte den Arianismus und wird wegen seines Gottkaiserlichen Hofzeremoniells als erster "byzantinischer" Kaiser bezeichnet.
CCharlotte de Corday d`Armont (1768 bis 1793)
Sie versuchte Gewalt durch Gewalt zu stoppen.
Charlotte de Corday d`Armont, geboren am 27. Juli 1768 in Saint-Saturnin-des-Ligneries (Orne), stammte aus einem alten Adelsgeschlecht. Von Beginn an unterst
tzte sie die Revolution, doch als die gem
igten Girondisten von der radikalen jakobinischen Bergpartei verdr
ngt wurden, entschlo
sie sich, das Blutregime der Jakobiner zu beenden.
Ohne Unterst
tzung von irgendeiner Seite, verschaffte sie sich beim F
hrer der Bergpartei, Marat, unter dem Vorwand Einla
, ihn
ber die Girondistenaufst
nde unterrichten zu wollen. Er empfing sie im Bad, wo sie ihn kaltbl
tig erstach. Sie lie
sich ohne Widerstand verhaften und stand aufrecht ihren Proze
durch.
Charlotte Corday starb am 17. Juli 1793 auf dem Schaffott, ohne ihr Ziel erreicht zu haben, denn die Jakobiner nahmen das Attentat zum Anla
noch sch
rferer Verfolgungen.
jDLovis Corinth (1858 bis 1925)
Herausragender Vertreter des deutschen Impressionismus.
Franz Heinrich Louis Corinth (nach 1900 nannte er sich Lovis) wurde am 21. Juli 1858 in Tapian, Ostpreu
en, geboren und begann gegen den Willen seines Vaters, der eine Ledergerberei besa
, Malerei zu studieren: von 1876 bis 1878 in K
nigsberg und M
nchen, dann in Antwerpen und schlie
lich in Paris.
Seit 1891 wieder in M
nchen, ging er 1902 nach Berlin und wurde dort f
hrendes Mitglied der von Max Liebermann gegr
ndeten Sezession. Im Jahr darauf heiratete er seine mehr als 20 Jahre j
ngere Sch
lerin Charlotte Berend, mit der er eine gl
ckliche Ehe f
hrte. 1911 erlitt er einen schweren Schlaganfall, von dem er sich nur langsam wieder erholte, doch seine gro
e Vitalit
t lie
ihn trotz zur
ckgebliebener Behinderung weiterarbeiten.
Corinth gilt neben Liebermann und Slevogt als bedeutendster Vertreter des deutschen Impressionismus, doch finden sich in seinem Werk auch expressionistische und fauvistische Elemente. Er war ein brillianter Portraitist und schuf zahlreiche Selbstbildnisse. Der Maler starb am 17. Juli 1925 in Zandvoort.
YCPierre Corneille (1606 bis 1689)
Als Dramatiker war er der Shakespeare Frankreichs.
Corneille wurde am 6. Juni 1606 in Rouen geboren. Mit 23 Jahren f
hrte er erste Theaterst
cke am Pariser Theater Marais auf. Sein bekanntestes Drama, "Le Cid", rief 1637 beim Publikum Begeisterung hervor, obwohl Kritiker seinen angeblichen Versto
gegen die Regeln des guten Geschmacks verurteilten., da er seine Heldin Chim
ne Liebe f
r den M
rder ihres Vaters empfinden lie
. Doch das Publikum hielt zu Corneille.
Die Trag
die "Horace" wurde 1646 unter Anwesenheit des leitenden Ministers Richelieu uraufgef
hrt, 1647 nahm ihn die Acad
mie Fran
aise auf, und Ludwig XIV. setzte ihm eine Rente aus.
Als Corneille am 1. Oktober 1689 starb, w
rdigte ihn der Dichter Racine : "Unter der Regierung des gr
ten K
nigs bl
hte mit Corneille der ber
hmteste aller Dichter auf."
BCorreggio (1489 bis 1534)
Er war der Wegbereiter der Barockmalerei.
Der Maler Antonio Allegri, genannt Corregio, wurde um 1489 in Correggio bei Modena geboren und war Sch
ler von Mantegna, Costa und Leonardo. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in Parma, wo er bedeutende Fresken (Camera di San Paolo, Kuppel von San Giovanni Evangelista) ausf
hrte. Au
erdem schuf er Altarbilder und Gem
lde mythologischen Inhalts. Sein Werk ist charakterisiert von lichtvoller Atmosph
re, k
hnen Verk
rzungen, Illusionismus, der konsequenten Anwendung von Hell- Dunkel- Kontrasten und der Bewegtheit seiner Figuren. Correggios Sch
ler waren Parmeggianino und Barrocci. Er starb am 5. M
rz 1534 in Modena.
CHern
n Cort
s (1485 bis 1547)
Seinen brutalen Eroberungsmethoden war Montezumas Volk nicht gewachsen.
s, 1485 in Medellin geboren, brach 1501 sein Jurastudium ab und suchte sein Gl
ck bei der Eroberung Kubas als Begleiter Diego de Vel
squez, der ihn 1519 mit der Eroberung Mexikos beauftragte. Die Ureinwohner hielten Cort
s und seine spanische Begleitung zun
chst f
ttliche Wesen, und ihr K
nig Montezuma feierte ihn in Technotitl
n (Mexiko-Stadt) als "Sohn der Sonne".
Nach einem Angriff der Mexikaner auf das spanische Lager Vera Cruz an der K
ste nahm Cort
s den K
nig gefangen und pre
te ihm die Anerkennung der Oberhoheit Spaniens
ber Mexiko und einen riesigen Goldschatz ab. In der Folgezeit festigte der Conquistador als Statthalter des sp
teren Karls V. mit brutalen Methoden die spanische Herrschaft in Mexiko. 1540 kehrte er nach Spanien zur
ck, verlor jedoch allen Einflu
bei Hof und starb am 2. Dezember 1547 in der N
he von Sevilla.
CPierre Baron de Coubertin (1863 bis 1937)
Olympische Spiele zur F
rderung des Breitensports.
Der P
dagoge und Historiker, geboren am 1. Januar 1863 in Paris, ist als Begr
nder der modernen Olympischen Spiele in die Geschichte eingegangen. Er selbst wollte jedoch vor allem dem Sport im Bildungswesen Eingang verschaffen, weil er ihn f
r unverzichtbar f
r die Pers
nlichkeitsbildung junger Menschen hielt. Um sein Anliegen international publik zu machen, proklamierte er auf dem internationalen Kongre
am 23. Juni 1894 in Paris den Plan, die antiken Olympischen Spiele neu zu beleben. Als Generalsekret
r des neugegr
ndeten Internationalen Olympischen Komitees rief er die Jugend der Welt zu den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit f
r 1896 nach Athen.
In der Folgezeit wurden die Olympischen Spiele zum Motor der Entwicklung des Breitensports. Coubertin, der sich in den letzten Jahren seines Lebens auch f
r die F
rderung des Arbeitersports engagierte starb am 2. September 1937 in Paris.
ELucas Cranach der
ltere (1472 bis 1553)
Maler der Reformation.
Der Maler, Zeichner, Holzschneider und Kupferstecher kam 1472 in Kronach zur Welt und nannte sich nach seinem Geburtsort. Nach der Ausbildung bei seinem Vater begab er sich auf Wanderschaft und lie
sich um 1500 in Wien nieder. Dort geh
rte er zu den K
nstlern, die den Stil der Donauschule begr
ndeten. Sein fr
hestes bekanntes Gem
lde ist die "Kreuzigung Christi" aus dem Jahre 1503, seine Signatur erscheint erstmals ein Jahr sp
ter auf dem Bild "Ruhe auf der Flucht nach
gypten". 1505 ging er als Hofmaler Friedrich III., des Weisen nach Wittenberg, wo er eine gro
e Werkstatt unterhielt und die "s
chsisch-mitteldeutsche Schule" begr
ndete.
Nach einer Reise in die Niederlande 1508 traten neben die religi
sen Themen und Bildnisse zunehmend Motive aus der antiken Mythologie, vor allem kaprizi
se Akte. Seit 1519 Ratsmitglied und 1537-44 B
rgermeister von Wittenberg, kam er mit den f
hrenden Reformatoren zusammen (Luther und Melanchthon z
hlten zu seinen Freunden), die er auch portraitierte. Dar
ber hinaus illustrierte Cranach die Lutherbibel und reformatorische Flugbl
tter. Seine letzte Werkstatt hatte er am Weimarer Hof, wo auch seine S
hne , darunter Lucas der J
ngere, arbeiteten. Hier starb der Maler am 16. Oktober 1553.
EMarcus Linicius Crassus (115 bis 53 vor Christus)
Der reichste Mann seiner Zeit.
Crassus wurde etwa 115 vor Christus als Sohn einer einflu
reichen r
mischen Familie geboren. Nachdem er vor Marius nach Spanien geflohen und 83 nach Italien zur
ckgekehrt war, unterst
tzte er Sulla in seinem Kampf um die Macht. Bei den darauf einsetzenden Proskriptionen (hier wurde nach erfolgter Bekanntgabe von f
r vogelfrei erkl
rten Ge
chteten deren Verm
gen eingezogen) bereicherte er sich ma
los und baute sein Verm
gen durch geschickte Bodenspekulationen und geschickte Immobilienpolitik so weit aus, da
er sagen konnte, nur derjenige sei reich zu nennen, der ohne weiteres ein ganzes Heer aufstellen k
Das tat er dann auch 71, als er den Oberbefehl gegen die aufst
ndischen Sklaven unter Spartacus erhielt. Nach seinem Sieg lie
er 6000 Sklaven exemplarisch kreuzigen. Im Jahr 70 Konsul, suchte Crassus nun in den folgenden Jahren mit Hilfe seines Geldes ma
geblichen Einflu
auf die Innenpolitik auszu
ben. So unterst
tzte er Catalina und schlo
mit Caesar und Pompeius das 1. Triumvirat (60). 55 wurde er mit Pompeius erneut Konsul und erhielt die Provinz Syrien, von wo aus er einen Krieg gegen Parthien begann, der mit seiner Niederlage und seinem Tod bei Carrhae (53) ein tragisches Ende fand.
PDFrancesco Crispi (1819 bis 1901)
Staatsmann und Kolonialpolitiker.
Der am 4. Oktober 1819 in Agrigent geborene Crispi mu
te wegen Beteiligung an der Revolution von 1848 elf Jahre im Exil verbringen. Nach seiner R
ckkehr 1859 organisierte er im Auftrag Mazzinis einen erfolgreichen Aufstand gegen den Bourbonenk
nig Franz II. und schuf so die Voraussetzung f
r Garibaldis "Zug der Tausend". Er unterst
tzte den Anschlu
von Neapel-Sizilien an Piemont zur Bildung des K
nigreiches Italien 1860 und geh
rte dem Parlament des neuen Staates als Abgeordneter der radikalen Linken an. Von 1887 war er mit Unterbrechung bis 1896 Ministerpr
sident.
Crispi regierte autorit
r und unterdr
ckte vor allem die Arbeiterschaft, er orientierte sich au
enpolitisch am Deutschen reich und propagierte eine entschlossene Kolonialpolitik. Doch die Eroberung Abessiniens mi
lang. Nach der Niederlage gegen das Heer Menileks bei Adua 1896 wurde Crispi pers
nlich verantwortlich gemacht. Nach seinem R
cktritt schrieb er an seinen Memoiren, in denen er seine Politik rechtfertigte. Crispi starb am 11. August 1901 in Neapel.
CErnst Robert Curtius (1886 bis 1950)
Der Romanist entdeckte das lateinische Mittelalter f
r die Literaturwissenschaft.
Curtius entstammte einer norddeutschen Gelehrtenfamilie, wurde am 14. April 1886 in Thann, Elsa
, geboren und studierte in Stra
burg, Berlin und Heidelberg Philologie und Philosophie. 1920-51 wirkte er als Professor in Marburg, Heidelberg und Bonn und machte Deutschland mit den Wegbereitern der zeitgen
ssischen franz
sischen Literatur bekannt. In der als Kulturkrise empfundenen Zeit nach dem I. Weltkrieg verfa
te er das damals vielbeachtete Werk "Deutscher Geist in Gefahr" (1932), in dem er den Bildungsverfall und die Entwurzelung des einzelnen als Krisenursache bestimmte.
Er propagierte eine Erneuerung der Kultur aus dem Geist des christlich- lateinischen Mittelalters. Dessen Wirkungen auf das abendl
ndische Geistesleben behandelte er in dem 1948 ver
ffentlichten Werk "Europ
ische Literatur und lateinisches Mittelalter".
Curtius starb am 19. April 1950 in Rom.
DGeorges Baron de Cuvier (1769 bis 1832)
Seine Katastrophentheorie wurde erst von Darwin widerlegt.
Der franz
sische Naturforscher, geboren am 23. August 1769 in Montb
liard, studierte Medizin und Zoologie. Seit 1795 Professor in Paris, wandte sich der vergleichenden Anatomie zu und untersuchte die zahlreichen Knochenfunde in den Kalkablagerungen des Pariser Beckens. Das Ergebnis dieser Arbeit legte er in seinem 15 B
nde umfassenden Werk "Das Tierreich" nieder, das zwischen 1817uns 1849 erschien. Hier wird die Tierwelt erstmals in verschiedene Gruppen eingeteilt, die dem Forscher helfen, aus Details auf die Beschaffenheit des ganzen Tieres zu schlie
Cuvier wurde damit zum Mitbegr
nder der Pal
ontologie. Bei seinen Forschungen kam er zu dem Schlu
, die ganze Sch
pfung sei mehrmals vernichtet und wieder neu geschaffen worden. Diese "Katastrophentheorie", die mit der christlichen Vorstellung der Sintflut
bereinstimmte, wurde sp
ter selbst noch gegen Darwins Evolutionstheorie ins Feld gef
hrt. Cuvier starb am 13. Mai 1832 in Paris.
CFran
ois de Cuvilli
s, der
ltere (1695 bis 1768 n. Chr.)
Der Hofzwerg wird kurf
rstlicher Hofbaumeister.
Weil der am 23. Oktober 1695 in Soignies im Hennegau geborene Cuvilli
s kleinw
chsig war, nahm ihn Kurf
rst Maximilian von Bayern um 1707 als Hofzwerg in sein Gefolge auf, erkannte jedoch sein k
nstlerisches Talent und schickte ihn zur Ausbildung nach Paris. Seit 1725 Hofbaumeister in M
nchen, entwarf er Dekorationen, die zu den phantasievollsten und brilliantesten des Rokokos geh
ren: die "Reichen Zimmer" der M
nchener Residenz, das dortige Residenztheater ("Cuvilli
stheater"), die Amalienburg im Nymphenburger Park, Schlo
hl und Schlo
Falkenlust. Seine Ideen zur Dekoration und Ornamentik hat Cuvilli
s in einer Stichsammlung niedergelegt. er starb am 14. April 1768 in M
nchen.
>CPierre Jean de B
ranger (1780 bis 1857 nach Christus)
Ganz Frankreich sang seine Lieder.
Der am 19. April 1780 in Paris geborene Liederdichter war ein begeisterter Anh
nger Napoleons. Allerdings wurde er erst nach dem Sturz des Korsen ber
hmt, als er w
hrend der Restaurationszeit des Andenken des Kaisers in mitrei
enden Liedern wachhielt. Von 1815 bis 1833 ver
ffentlichte er f
nde, die neben Ulk- und Trinkliedern auch reine Schm
hlieder auf den K
nig und die Lieder zum Ruhme Napoleons enthielten. Die Versuche des K
nigs, mit Zensur- und Strafma
nahmen den Liederdichter zu disziplinieren, trugen nur zu gr
eren Popularit
t bei. Die Literaturkritik des 19. Jahrhunderts stellte ihn auf eine Stufe mit Victor Hugo und Alphonse de Lamartine. Von 1833 bis zu seinem Tod am 16. Juli 1857 ver
ffentlichte er nichts mehr.
sDWerner Bergengruen, (1892 bis 1964 nach Christus)
Ein Meister der formvollendeten Novelle.
Der Sohn eines Arztes, geboren am 16. September 1892 in Riga, studierte in Marburg, M
nchen und Berlin. Nach journalistischer T
tigkeit in den Jahren 1922-25 wurde er schlie
lich freier Schriftsteller. Konvertiert zum Katholizismus, bearbeitete er in seinen Romanen und Novellen vorrangig historische und religi
se Themen und verband Romantik und Realismus und dem Ethos christlicher Lebensauffassung. "Die Feuerprobe" (1933) und "Der Starost" (1938) spielen in seiner baltischen Heimat. Sein wohl bedeutendster Roman, "Der Gro
tyrann und das Gericht" (1935), behandelt die Frage der Macht und ihre Grenze im Recht und kritisiert den totalit
ren Staat. "Am Himmel wie auf Erden" (1940) zeigt ein breit angelegtes Bild der preu
ischen Geschichte mit tief religi
sem Hintergrund. Zu erw
hnen sind noch die Sammlung kurioser Geschichten
ber den Tod ("Der Tod von Reval", 1939), der Gedichtband "Dies irae" (1946) gegen den Nationalsozialismus und der sp
te Roman "Die Rittmeisterin" (1954).
Bergengruen starb am 4. September 1964 in Baden-Baden.
@Henri Bergson (1859 bis 1941 nach Christus)
Hauptvertreter der Lebensphilosophie.
Am 18. Oktober 1859 in Paris geboren, war Bergson zun
chst Gymnasiallehrer und seit 1900 Professor f
r Philosophie am Coll
ge de France. 1907 erschien sein Hauptwerk "Sch
pferische Entwicklung", f
r das ihm 1927 der Literaturnobelpreis verliehen wurde. Bergson sagt jeglichem Verstandesdenken den Kampf an, da der Verstand mit seinen Begriffen und r
umlichen Anschauungsformen das wirkliche, sich st
ndig in Bewegung befindende Leben in einem falschen Licht zeige.
Dieses ist f
r ihn nur in der Kontinuit
t subjektiv erfahrener Zeit erfa
bar. In dem aus Intuition und eigenem Erleben hervorgehenden "
lan vital" erscheint das sch
rische, bewu
te Leben ebenso wie das Universum. Gegen positivistisch-rationalistische wie mechanisch- deterministische Weltdeutungen h
lt Bergson an einem Bewu
tseinsstrom fest, der sich in der reinen Dauer des Lebens inne wird.
Sein Denken beeinflu
te nachhaltig die franz
sische Philosophie und Literatur bis hin zum Existentialismus. Bergson starb am 4. Januar 1941 in Paris.
DVitus Jonassen Bering (1680 bis 1741 nach Christus)
Er erforschte die Nahtstelle zwischen Asien und Amerika.
Bering, 1680 in Horsens auf J
tland geboren, wurde Seeoffizier in russischen Diensten und erhielt von Zar Peter dem Gro
en den Auftrag, die Ostk
ste Sibiriens zu erkunden - er sollte eine m
gliche Landbr
cke nach Alaska finden. Auf seiner Reise erreicht der D
ne 1728 das von Deschnjow im Jahre 1648 entdeckte Nordostkap Asiens und fuhr dann durch die Meerenge zwischen den Kontinenten, die sp
ter nach ihm "Beringstra
e" genannt werden sollte.
Bei der von ihm selbst 1730 initiierten "Nordischen Expedition", die aus mehreren Forschungsreisen bestand, kam Bering 1737 auf die Halbinsel Kamtschatka, wo er eine Siedlung, das heutige Peropawlowsk Kamtschatski, gr
ndete, und 1741 entdeckte er die S
ste Alaskas sowie die Aleuten. Kurz darauf strandete er auf der Insel Awatscha und war gezwungen, dort zu
berwintern. Am 19. Dezember 1741 starb Bering auf der Insel, die ihm zu Ehren den Namen "Beringinsel" tr
CGeorge Berkeley (1685 - 1753 nach Christus)
r den Begr
nder des Idealismus waren nur die Vorstellungen real. Der Theologe und Philosoph wurde am 12. M
rz 1685 im s
dirischen Kilkenny geboren. Nach Studium und akademischer Lehrt
tigkeit in Dublin lernte er auf Reisen ganz Europa bis Sizilien kennen, verbrachte sogar einige Jahre auf den Bermudas mit dem Plan , dort eine Kolonie zu gr
nden, die nicht nur den Eingeborenen Zivilisation und Christentum bringen, sondern dar
ber hinaus durch das Beispiel eines einfachen und nat
rlichen Lebens auch auf Europa zur
ckwirken sollte. Nach seiner R
ckkehr war Berkeley 18 Jahre Bischof von Cloyne.
Er starb am 14. Januar 1753 in Oxford.
Mit 24 Jahren ver
ffentlichte der Gelehrte seine "Neue Theorie des Sehens", ein Jahr sp
ter sein Hauptwerk "Abhandlung
ber die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis", mit der er die Tradition der angels
chsischen Rationalismuskritik fortsetzte. In seiner Philosophie kn
pft er an die Erkenntnisheorie Lockes an.
(FGeorges Bernanos (1888 bis 1948 nach Christus)
Neben Claudel der bedeutendste katholische Schriftsteller Frankreichs im 20. Jahrhundert.
Am 20. Februar 1888 als Sohn eines aus Lothringen stammenden Polsterers in Paris geboren, verbrachte Bernanos seine Schulzeit in einem Pariser Jesuitenkolleg sowie in einem kirchlichen Internat in Bourges und begann 1906 ein Literatur- und jurastudium an der Sorbonne. 1908 schlo
er sich der Action francaise an, aus der er jedoch 1919 wieder austrat, da sie immer st
rker zum Faschismus tendierte. Am I. Weltkrieg hatte Bernanos als Freiwilliger teilgenommen. Der gro
e Erfolg seines 1926 ver
ffentlichten Romans "Die Sonne Satans" best
rkte ihn darin, seinen Beruf als Versicherungsinspektor aufzugeben, um sich ausschlie
lich der Schriftstellerei zu widmen. 1927 erschien sein Roman "Der Abtr
nnige", dem 1931 der politische Essay "Die gro
e Angst der rechtschaffenden Leute" folgte.
Wirtschaftliche Not zwang ihn, 1934 Frankreich zu verlassen. Er zog sich auf die Balearen zur
ck, wo sein wohl bekanntester Roman "Tagebuch eines Landpfarrers" (1936) entstand. Der Sieg Francos und die Haltung der katholischen Kirche im Spanischen B
rgerkrieg veranla
ten ihn 1937 zur R
ckkehr nach Frankreich. 1938 erschien sein Roman "Die gro
en Friedh
fe unter dem Mond". Noch im selben Jahr nahm er die Entwicklung in Deutschland zum Anla
, nach Brasilien auszuwandern, kehrte aber auf Wunsch de Gaulles 1945 nach Frankreich zur
ck. Hier schuf er sein letztes Werk, "Die begnadete Angst" (1949). Er starb am 5. Juli 1948 in Neuilly-sur-Seine.
EBernhard von Clairvaux (ca. 1090 bis 1153 nach Christus)
Seine Kreuzzugspredigten schickten Tausende in den Tod.
Der Sohn eines Adeligen wurde um 1090 in Schlo
Fontaines bei Dijon geboren. Mit 22 Jahren trat er in das nach dem Prinzipien von Cluny reformierte Kloster von Citeaux ein.Doch dem frommen jungen Mann gingen diese Reformen l
ngst nicht weit genug. Drei Jahre sp
ter wurde er beauftragt in Clairvaux ein Kloster zu errichten, dessen Abt er wurde. Von hier aus fand der von Bernhard begr
beraus begabter Prediger entwickelte sich in der von Spaltungen und ideologischen Krisen der Kirche ersch
tterten Zeit zum unbeirrbaren Streiter f
r orthodoxe Fr
mmigkeit und R
ckbesinnung auf alte Tugenden. Er f
rderte den Templer-Orden, forderte durchgreifende Reformen der Kurie und des Papsttums und bek
mpfte das Schisma von 1130 ebenso wie die Fr
hscholastiker allen voran Abaelard. Als Papst Eugen III., sein fr
herer Sch
ler, zu einem zweiten Kreuzzug aufrief, gewann Bernhard den franz
sischen Adel f
r dieses Unternehmen. Mit einer flammenden Rede
berzeugte er am Ostersonntag 1146 zu V
zeley den franz
sischen K
nig Ludwig VII. und sp
ter in Speyer, obwohl er der deutschen Sprache nicht m
chtig war, auch Konrad III. Der Kreuzzug endete in einer Katastrophe. Bernhard starb, ern
chtert
ber dieses Scheitern am 20. August 1153 in Clairvaux.
DGian Lorenzo Bernini (1598 bis 1680 nach Christus)
Der Hauptmeister des r
mischen Barock.
Der italienische Baumeister, Bildhauer und Maler wurde am 7. Dezember 1598 in Neapel geboren und siedelte 1604 mit seinem Vater, dem florentinischen Bildhauer Pietro Bernini, nach Rom
ber. 1620 bereits ein anerkannter K
nstler, begann er 1623 im p
pstlichen Auftrag zu arbeiten, schuf unter anderem den Hochaltarbaldachin der Peterskirche (1624-67), die Kolonnaden des Petersplatzes (1656-67), den Tritonbrunnen auf der Piazza Barberini (1632-37), den Vierstr
mebrunnen auf der Piazza Navona (1648-51) und die Kirche San Andrea al Quirinale.
1655 rief in Ludwig XIV. nach Paris, um den Ostfl
gel des Louvre zu bauen, doch er wurde von dem Franzosen Claude Perrault verdr
ngt. Als Bildhauer machte sich Bernini durch brilliante Marmorstatuen wie "Apoll und Daphne" und vor allem durch seine Portraitb
sten einen Namen. Ferner schuf er einen neuen Typ des hochbarocken Grabmals f
r die P
pste Urban VIII. und Alexander VII. Er selbst betrachtete die Gruppe der "Verz
ckung der heiligen Therese" als sein Meisterwerk. Bernini starb am 28. November 1680 in Rom.
BSir Henry Bessemer (1813 bis 1859 nach Christus)
Ein unerm
dlicher Erfinder.
Der am 19. Januar 1813 in Charlton geborene Sohn eines Schriftgie
ers machte sich fr
hzeitig mit verschiedenen Metalltechniken vertraut. 1856 entdeckte er, da
ssiges Roheisen durch Lufteinblasen, Oxydation und Ausblasen unerw
nschter Bestandteile gereinigt werden kann. Damit war die M
glichkeit gegeben, schnell und massenhaft Stahl zu produzieren. Das Blaskonverter-Verfahren in der kippbaren "Bessemer-Birne" konnte Sidney Thomas (1850-1885) sp
ter so verbessern, da
es auch f
r phosphorhaltiges Eisen anwendbar wurde. Als Inhaber von
ber 100 meist industriell verwendbaren Patenten starb Bessemer am 15. M
rz 1859 in London.
#FTheobald von Bethmann Hollweg (1856 bis 1921)
Scheiterte mit seiner "Politik der Diagonale".
Der Bankierssohn Theobald von Bethmann Hollweg, geboren am 29. November 1856 in Hohenfinow (Brandenburg), hatte schon fr
h gefordert, die Arbeiterbewegung in die gesellschaftliche Ordnung des Kaiserreichs zu integrieren. Als er sp
ter die politischen Mittel zur Bew
ltigung dieser gro
en Aufgabe erhielt, scheiterte er. Der brilliante Verwaltungsfachmann wurde 1899 Obrepr
sident von Brandenburg, 1905 preu
ischer Innenminister, 1907 Staatssekret
r des Reichsamts des Inneren und 1909 als Nachfolger B
lows Reichskanzler. In der obersten Verantwortung erwies sich der bisher in der zweiten Reihe geschickt agierende Bethmann als zu schwach den Milit
rs wie dem Hof gegen
ber, die seine Versuche, etwa um einen Ausgleich mit Gro
britannien, hintertrieben und auch eine geplante Wahlrechtsreform zu Fall brachten. Und als Bethmann dann einmal entschlossen handelte, trieb er Europa geradewegs ins Verh
ngnis. In der Julikrise 1914 dr
ngte er Wien zu milit
rischem Vorgehen gegen Serbien, um den Konflikt zu lokalisieren. Wie mit seiner Verachtung f
r die belgische Neutralit
t ("Fetzen Papier!") erreichte er jedoch genau das Gegenteil: Er beschwor den allgemeinen Krieg herauf. In dessen Verlauf zog er sich dann ganz auf die Innenpolitik zur
ck. Seine Bem
hungen um einen Br
ckenschlag zwischen Links und Rechts durch eine "Politik der Diagonale" ver
rgerten letztlich beide Seiten und f
hrten 1917 zum Sturz Bethmann Hollwegs, der am 2. Juli 1921 in seinem Heimatort starb.
YEBjornstjerne Bj
rnson (1832 bis 1910 nach Christus)
Der norwegische Dichter erhielt 1903 den Nobelpreis f
r Literatur.
rnson, Sohn eines Pfarrers, wurde am 8. Dezember 1832 in Kvikne, Osterdal, geboren. 17j
hrig ging er nach Oslo, um an der dortigen Universit
t zu studieren, scheiterte jedoch an der Aufnahmepr
fung. Das hinderte ihn nicht an einer Karriere als Literatur- und Theaterkritiker. 1857-59 wurde er Theaterdirektor in Bergen, kehrte aber zwei Jahre sp
ter nach Oslo zur
ck, um die Leitung des "Aftenblad" zu
bernehmen. Mit zahlreichen Artikeln in dieser liberalen Zeitung engagierte er sich f
r die Unabh
ngigkeit Norwegens. 1870-72 war Bj
rnson Direktor des Theaters in Oslo.
Schon zu dieser Zeit hatte sich Bj
rnson als Dichter einen Namen gemacht. Seine fr
hen Bauernerz
hlungen ("Synnove Solbakken", 1857, "Arne", 1858) und historische Dramen ("Zwischen den Schlachten", 1857, "Halte Hulda", 1858) sowie die patriotischen Gedichte und Lieder, darunter die norwegische Nationalhymne, stehen noch in der Tradition der Romantik. Unter dem Einflu
des D
nen Georg Brandes und der franz
sischen Realisten fand er dann seinen eigenen Weg zum Realismus und wurde zum Erneuerer der norwegischen Literatur, unter anderem mit "Ein Bankrott" (1875), "
ber die Kraft" (1883), "Flaggen
ber Stadt und Land" (1884). Bj
rnson starb am 26. April 1910 in Paris.
BJean-Pierre Blanchard (1753 bis 1809 nach Christus)
Franz
sischer Ballonfahrer.
Der in Les Andelys am 4. Juli 1753 geborene Blanchard mu
te zahlreiche Niederlagen bei Flugversuchen mit eigenen schiffs
hnlichen Modellen hinnehmen. Erst nach der Erfindung des Hei
luftballons durch die Br
der Montgolfier gelang ihm schlie
lich in einem wasserstoffgef
llten Ballon der Aufstieg
ber Paris. 1785
berquerte er in Begleitung des Arztes John Jeffries den
rmelkanal zwischen Dover und Calais. Anschlie
end trat er als Ballonschausteller in Europa und Amerika auf, transportierte die erste Luftpost und wagte den ersten Absprung mit einem Fallschirm. Ein Schlaganfall w
hrend einer Ballonfahrt am 7. M
rz 1809 bei Paris kostete ihn das Leben.
EGottfried von Bouillon
(um 1060 bis 1100 nach Christus)
Der F
hrer des erfolgreichsten aller Kreuzz
Gottfried, um 1060 geboren, war der zweite Sohn des Grafen von Boulogne. 15j
hrig wurde er von Gottfried dem Buckligen, dem Bruder seiner Mutter, als Erbe von Niederlothringen eingesetzt, mu
te seinen Anspruch jedoch mit Waffengewalt durchsetzen: 1097 belagerte er erfolgreich die Burg Bouillon - und wurde danach h
ufig "Gottfried von Bouillon" genannt.
Als sich Gottfried im Investiturstreit auf die Seite Kaiser Heinrich IV. stellte erkannte dieser ihn 1087 als Herzog an, und als 1095 Papst Urban II. zum 1. Kreuzzug aufrief, lie
sich Gottfried wie viele andere von der Begeisterung anstecken: Er opferte sein gesamtes Verm
gen und brach im August 1096 mit einem Heer von
ber 20.000 Mann auf, womit er den gr
ten Teil der Gesamtstreitmacht stellte.
Nachdem Bischof Ademar von Puy 1098 in der siegreichen Schlacht vor Antiochia get
tet wurde, fiel Gottfried die F
hrung des Kreuzzuges zu. 1099 eroberte er Jerusalem in einem Gemetzel, dem mindestens 10.000 Moslems zum Opfer fielen. Nachdem Raimond von Toulouse die Krone von Jerusalem abgelehnt hatte, bot man sie Gottfried an, doch der zog es vor, sich "Vogt des Heiligen Grabes" zu nennen.
Im selben Jahr siegte er bei Askalon
ber den Sultan von
gypten und versuchte fortan, die kleine Kolonie im Heiligen Land zu stabilisieren. Er starb am 18. Juli 1100 in Jerusalem.
CGottfried von Stra
burg
(ca. 1180 bis 1215 nach Christus)
Sein Epos "Tristan und Isolde" beeinflu
te die Literatur bis in die Gegenwart.
Wie bei den meisten mittelhochdeutschen Dichtern ist
ber sein Leben fast nichts bekannt. Gottfried wurde wohl um 1180 geboren, war vermutlich kein Ritter, sondern Geistlicher oder bisch
flicher oder st
dtischer Beamter. Sein Versepos "Tristan und Isolde" entstand zwischen 1205 und 1215 in alemannischer Sprache nach dem Vorbild franz
sischer Epen, wobei ihm wahrscheinlich Fragmente aus dem Werk des Thomas von der Bretagne dienten, die eine alte keltische Sage bearbeitet hatte.
Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen Wolfram von Eschenbach und Hartmann von der Aue war Gottfried mehr auf weltliche Werte und Inhalte konzentriert: Er schildert das mittelalterliche Minnesystem als unaufl
slichen Konflikt zwischen Liebe und h
fischer Konvention.
Gottfried starb um 1215, "Tristan und Isolde" blieb unvollendet und wurde von Ulrich von T
rheim und Heinrich von Freiberg erg
EJohann Christoph Gottsched
(1700 bis 1766 nach Christus)
Ein erkl
rter Anh
nger der Aufkl
rung.
Johann Christoph Gottsched, geboren am 2. Februar 1700 in Juditten, studierte im nahegelegenen K
nigsberg Geisteswissenschaften. 1724 floh er vor den preu
ischen Soldatenwerbern nach Leipzig und wurde hier Professor f
r Poesie, Logik und Metaphysik und setzte sich unter dem Eindruck des franz
sischen klassizistischen Dramas und der Philosophie Wolffs f
r die Reform von Sprache, Dichtung und Theater ein - statt gek
nstelter, unnat
rlicher Redeweise forderte er Klarheit in Sprache und Handlung.
Gemeinsam mit der Schauspielerin Caroline Neuber veranstaltete er regelm
ige Auff
hrungen von St
cken, die seiner Auffassung entsprachen und zum Teil aus seiner beziehungsweise der seiner Frau Luise stammten oder von ihnen
bersetzt waren. 1737 verbannten die beiden den Hanswurst von der B
Die Zusammenarbeit mit Caroline Neuber trug entscheidend dazu bei, den bisher wenig geachteten Schauspielerberuf sozial aufzuwerten. Von 1727 bis 1740 war Gottsched der unangreifbare Kulturpapst, der die Entstehung der b
rgerlichen Literaturgesellschaft eingeleitet hatte, ehe er an Ansehen verlor. Vor allem Lessing lehnte seinen Dogmatismus ab. Der Literaturtheorethiker starb am 12. Dezember 1766 in Leipzig.
DLuise Adelgunde Victorie Gottsched
(1713 bis 1762 nach Christus)
Lob vom Hauptkritiker ihres Mannes.
Die Schriftstellerin wurde am 11. April 1713 in Danzig als Tochter des Leibarztes Kulmus geboren. 14j
hrig schickte sie Johann Christoph Gottsched, Professor f
r Poesie in Leipzig, ihre literarischen Arbeiten. Es entspann sich ein reger Briefwechsel, bis sie 1735 heirateten.
Die Vorlesungen ihres Mannes mu
te die intelligente und begabte Frau der Konvention wegen hinter einer verschlossenen T
r lauschend verfolgen. Der aufgekl
rte Gottsched f
hrte sie jedoch in seinen geistigen Kreis ein und lie
sie an allen Aktivit
ten teilhaben. Luise war
erst sprachbegabt, sie beherrschte Englisch und Franz
sisch und eignete sich Latein und Griechisch an.
r die Reformbestrebungen ihres Mannes schuf sie
bersetzungen franz
sischer St
cke und schrieb auch selber Gesellschaftskom
dien. Lessing, einer der Hauptkritiker ihres Mannes, lobte die
bersetzungen, lehnte in seiner "Hamburgischen Dramaturgie" ihre eigenen St
cke jedoch ab.
Trotzdem wird ihr Talent allgemein
ber dem ihres Mannes stehend eingesch
tzt. Gottsched gab nach ihrem Tod am 26. Juni 1762 in Leipzig ihre Biographie heraus.
@Francisco Jos
de Goya y Lucientes
(1746 bis 1828 nach Christus)
Keiner schilderte wie er die Schrecken des Krieges.
Der spanische Maler und Graphiker, als Sohn eines Vergoldermeisters am 30. M
rz 1746 im Fuendetodos bei Zaragoza geboren, verbrachte einen zweij
hrigen Studienaufenthalt in Italien, schuf nach seiner R
ckkehr Kirchenfresken in Zaragoza und wurde 1774 an die k
nigliche Teppichmanufaktur nach Madrid berufen.
Er entwar
f zahlreiche Teppichkartons, die in leuchtenden Farben Szenen aus dem Alltagsleben darstellen und noch in der Tradition des Rokkoko stehen. Gleichzeitig machte Goya als bevorzugter Portraitist des spanischen Hofes und Adels Karriere. Er wurde Mitglied, dann Direktor der K
niglichen Akademie und Hofmaler.
1792 verlor er bei einer schweren Krankheit sein Geh
r. In den folgenden Jahren entstand die erste seiner Radierfolgen "Los Caprichos". Noch niemals hatte ein K
nstler so schauerliche Einblicke in die Abgr
nde menschlichen Daseins gew
hrt. Auch in den offiziellen Portraits f
r den Hof legte er nun in schonungsloser Offenheit die wahren Charakterz
ge blo
, zum Beispiel in dem Gruppenbildnis "Die Familie Karls IV." (1800).
Einen Skandal erregte Goya mit seiner "Nackten Maya" (1800-02). Bewegt durch Not und Elend seines Volkes w
hrend des Befreiungskrieges gegen Napoleon, schuf Goya die Radierfolge "Schrecken des Krieges" (1810-13) und das Gem
lde "Die Erschie
ung der Aufst
ndischen vom 3. Mai 1808" (1814). 1819 zog er sich in die Einsamkeit seines Landsitzes bei Madrid zur
ck und bemalte die W
nde seines Hauses mit den d
steren Vision
ren "Schwarzen Bildern".
Nach seiner Beteiligung an der liberalen Erhebung des Jahres 1824 ging Goya ins Exil nach Bordeaux, wo er am 16. April 1828 starb.
FChristian Dietrich Grabbe
(1801 bis 1836 nach Christus)
Ein selbstzerst
rerisches Genie.
Christian Dietrich Grabbe, am 11. Dezember 1801 im Detmolder Zuchthaus geboren, das sein Vater leitete, schrieb schon mit 16 erste Verse. Danach studierte er Jura in Heidelberg und Berlin, wo er gleicherma
en als talentierter Dichter wie auch seiner Alkoholexzesse wegen bekannt war.
Nachdem er vergeblich versucht hatte, Schauspieler und Regisseur zu werden , arbeitete er als Rechtsanwalt, dann als Milit
rauditeur (Kriegsgerichtsrat) in seiner Heimatstadt und heiratete die wesentlich
ltere Tochter seines G
nners Clostermeier. W
hrend dieser Zeit entstanden viele seiner St
cke, darunter "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" (gedruckt 1827).
Sie spiegelten seine nihilistische Einstellung wider, er pr
sentierte eine zerrissene, widerspr
chliche Welt, in der die Helden blindem Zufall oder einer verst
ndnislosen Umwelt geopfert werdenund die stets im gleichen Trott bleibt. Die meisten St
cke sprengten die damals zur Verf
gung stehenden B
hnenm
glichkeiten.
Seinen Ekel vor der kleinb
rgerlichen Enge und dem Ungeist der Restaurationszeit ertr
nkte er immer
fter in Alkohol - seine Ehe scheiterte, 1834 verlor er seine Stellung. Mit seinem Freund, dem Verleger Kettembeil, zu dem er nach Frankfurt floh,
berwarf er sich bald. Immermann, der in D
sseldorf Theaterleiter war, verhalf ihm schlie
lich zu einer bescheidenen Existenz.
In diesen letzten Jahren schrieb Grabbe seine Version der "Hermannsschlacht" (gedruckt 1838). V
llig ausgebrannt und hoffnungslos dem Alkohol verfallen, kehrte er nach Detmold zur
ck und starb im Delirium am 12. September 1836 in den Armen seiner Mutter.
CGaius Sempronius Gracchus (153 bis 121 vor Christus)
Ihn ereilte das Schicksal seines Bruders.
Der 153 vor Christus geborene j
ngere Bruder des Tiberius Gracchus f
hrte das liegengebliebene Reformwerk des toten Bruders mit gro
er Entschiedenheit fort. Ein guter Redner und sehr begabt, versch
rfte er als Volkstribun 123/22 vor Christus dessen einstige Gesetze.
Seine Kampfgesetze beg
nstigten Plebejer und Ritterschaft gegen
ber dem Senat, dessen Herrschaftsmonopol er zu brechen suchte. Aber seine ideellen Ziele zerstoben am Egoismus der Menge und am Widerstand des Senats, als er den Bundesgenossen das r
mische B
rgerrecht verschaffen wollte.
Im Kampf um die Erhaltung seiner Gesetze unterlag er dem Senat, floh aus Rom und lie
sich von einem Sklaven 121 vor Christus t
PBTiberius Sempronius Gracchus
(162 bis 132 vor Christus)
Er entfesselte das Zeitalter der R
mischen Revolution.
Der erste Sozialreformer des alten Rom kam 162 vor Christus auf die Welt und war Enkel des Scipio des
lteren und Bruder des Gaius Gracchus. Er k
mpfte als Volkstribun erstmals f
r eine gerechte Aufteilung des freien Staatslandes zugunsten von Armen und Besitzlosen (133 vor Christus).
Sein epochemachender Versuch, die Volkssouver
ber die des Senats zu stellen und sich entgegen dem Gesetz erneut zum Tribut w
hlen zu lassen, bezahlte er 132 vor Christus mit dem Leben.
uDGracia Patricia (1929 bis 1982 nach Christus)
Schauspielerin und F
rstin von Monaco.
Die blonde, bildh
bsche Grace Kelly lebte ein Leben, von dem Millionen Frauen weltweit tr
umen: Als drittes Kind eines amerikanischen Million
rs und seiner deutschst
mmigen Frau am 12. November 1929 in Philadelphia geboren, verbrachte sie eine sorglose Jugend und studierte nach ihrem Schulabschlu
in New York an der Akademie f
r dramatische Kunst.
Nach einigen kleinen Rollen an Sommertheatern und beim Fernsehen gelang ihr 1949 der Sprung an den Broadway. Von dort wurde sie schnell zum Film abgeworben. Der Erfolg lie
nicht lange auf sich warten: Schon ihr zweiter Film "Zw
lf Uhr Mittags", in dem sie an der Seite von Gary Cooper spielte, wurde ein Welterfolg.
Alfred Hitchcock gab ihr in mehreren seiner Filme die weibliche Hauptrolle. 1954 bekam sie sogar einen "Oscar". Zwei Jahre sp
ter feierte sie dann eine M
rchenhochzeit mit F
rst Rainier III. von Monaco und zog sich vom Film zur
ck. Sie schenkte dem F
rsten drei Kinder. Ihr pl
tzlicher Tod durch einen Autounfall am 14. September 1982 in Monaco bewegte die Menschen auf der ganzen Welt.
*DGregor I., der Gro
e (ca. 540 bis 604 nach Christus)
Vermittler zwischen Antike und Mittelalter.
Gregor, um 540 geboren, entstammte einem adeligen Geschlecht, war 572/73 Pr
fekt seiner Geburtsstadt Rom, wo er sein Familienhaus auf dem Monte Cello in ein Andreaskloster umwandelte und nach seiner T
tigkeit als Gesandter des Papstes in Konstantinopel (579) seit 585/586 als Berater Pelagius II. t
tig war.
590 trat er nur widerstrebend dessen Nachfolge an, verwaltete dann aber das "Patrimonium Petri", das er zum Kern des kommenden Kirchenstaates formte, auf vorbildliche Weise und st
rkte den Anspruch des r
mischen Bischofs gegen
ber Konstantinopel, indem er dem dortigen Patriarchen den Titel "
komenischer Patriarch" absprach.
Gregor leitete dar
ber hinaus die Christianisierung Britanniens und Germaniens ein und reformierte die kirchliche Liturgie. Auf seiner Redaktion der Me
nge beruht der "Gregorianische Gesang". Gregor, der als erster M
nch auf dem Papstthron die Grundlage f
r die weltliche Macht des Papsttums legte, starb am 12. M
rz 604 in Rom.
CGregor VII. (ca. 1020 bis 1085 nach Christus)
Er bot dem r
misch-deutschen Kaiser die Stirn.
Er hie
Hildebrand und stammte aus der Toskana, wo er zwischen 1020 und 1025 zur Welt kam. Im Lateran erhielt er eine gute Erziehung und fungierte bis zu seiner Wahl zum Papst (1073) als p
pstlicher Legat und Archidiakon. Gregor war Initiator der nach ihm benannten "Gregiorianen Reform", Investiturstreit mit Heinrich IV. versuchte er die p
pstliche Zentralgewalt gegen kaiserliche Eingriffe abzusichern und exkommunizierte den K
nig, den er erst durch dessen Bu
gang nach Canossa vom Bann l
ste (1077).
Das Wiederaufleben des Investiturstreites f
hrte 1080 zur erneuten Bannung Heinrichs IV., der daraufhin einen Gegenpapst ernannte und sich von diesem 1084 in Rom zum Kaiser kr
nen lie
. Gregor VII. mu
te sich in die Engelsburg zur
ckziehen, wurde kurz danach von den R
mern vertrieben und starb am 25. Mai 1085 in Salerno.
Ellington Edward KenrK
Emanuel I.
Engels Friedrich
Epikur
Erasmus von RotterdatK
Erhard Ludwig
Erich der Rote
Erzberger Matthias
Euklid
Euler Leonhard
Euripides
Exupery Antoine de S
Finlay Carlos Juan
Fleming Alexander
Fontane Theodor
mann Werner Theo
Fraunhofer Joseph vo
Freisler Roland
Freud Anna
Freud Sigmund
BGregor IX. (ca. 1170 bis 1241 nach Christus)
Der unvers
hnliche Feind der Staufer.
Ugolino Graf von Segni, geboren um 1170 in Anagni, f
rderte bereits vor seinem Pontifikat die Gr
ndung von Reformorden (vor allem Franziskaner und Dominikaner) und Laienkongregationen. Als Kardinalbischof von Ostia bestieg er 1227 den Papstthron mit dem unverr
ckbaren Ziel, gegen die Macht des Staufenkaisers Friedrich II. den uneingeschr
nkten weltlichen F
hrungsanspruch des Papstes durchzusetzen.
Hierzu trat er mit dem Lombardischen St
dtebund, der 1237 von Friedrich II. besiegt wurde, in Verbindung und verb
ndete sich mit Genua und Venedig gegen Friedrichs sizilianisches K
nigreich. Gregor IX. starb am 22. August 1241 in Rom.
\BGregor XIII. (1502 bis 1585 nach Christus)
Unser Kalender geht auf ihn zur
Ugo Boncompagni, geboren am 1. Januar 1502, war Rechtsgelehrter in seiner Geburtsstadt Bologna und p
pstlicher Legat in Spanien, ehe er 1572 den Stuhl Petri bestieg. Er verzichtete auf die aufwendige Hofhaltung seiner Vorg
nger und war Verfechter einer rigorosen Gegenreformation.
Von Bedeutung f
r das Abendland ist seine Reform des auf Caesar zur
ckgehenden Iulianischen Kalenders, der 1582 durch den "Gregorianischen Kalender" abgel
st wurde und unser heutiger Kalender ist. Gregor XIII. starb am 10. April 1585 in Rom.
CGregor von Tours (ca. 538 bis 594 nach Christus)
Geschichtsschreiber der Merowingerzeit.
Der wahrscheinlich 538 in Clermont-Ferrand geborene Spro
einer gallor
mischen Senatorenfamilie wurde 573 Bischof von Tours. Er schrieb mit seiner lateinisch verfa
ten "Geschichte der Franken" das wichtigste Geschichtswerk des Fr
hmittelalters. Es reicht von der Sch
pfung der Welt bis zum Jahr 591 und behandelt ausf
hrlich die zeitgen
ssische Geschichte der merowingischen K
nige und deren Thronstreitigkeiten.
Trotz des frommen Hangs zu Wunderberichten wird die historische Zuverl
ssigkeit von der Forschung immer mehr anerkannt. Gregors Viten gallischer Heiliger sind sprachgeschichtlich wertvolle Dokumente der sich herausbildenden gallischen Volkssprache.
In seinem umfangreichen Werk werden die gallor
mische Welt und ihre Verschmelzung mit der germanischen F
hrungsschicht plastisch sichtbar. Gregor starb am 17. November 594 in Tours.
DFerdinand Gregorovius (1821 bis 1891 nach Christus)
Statt Pfarrer wurde er "erz
hlender Historiker".
Der einer ostpreu
ischen Pfarrers- und Juristenfamilie entstammende Schriftsteller, der auch das Pseudonym Ferdinand Fuchsmund benutzte, wurde am 19. Januar 1821 in Neidenburg geboren, studierte Theologie und Philosophie an der Universit
nigsberg, wollte dann jedoch nicht Pfarrer werden. sondern fing an, Satiren zu schreiben.
Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Hauslehrer und Journalist. 1852 entschlo
er sich, nach Italien zu fahren und Reiseaufzeichnungen anzufertigen, die er unter dem Titel "Wanderjahre in Italien" ver
ffentlichte. Sie brachten den literarischen Durchbruch. Zwischen 1859 und 1872 schrieb er eine achtb
ndige "Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter", die wissenschaftlich korrekt und dennoch "erz
hlend" geschrieben war.
Er wurde deshalb von den "echten" Historikern oft angefeindet, obwohl er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und erster deutscher Ehrenb
rger Roms war. Nach der Ver
ffentlichung seines Alterswerkes
ber die Geschichte des Mittelalters starb er am 1. Mai 1891 in M
nchen.
EHelmut Andreas Paul Grieshaber
(1909 bis 1981 nach Christus)
Graphiker mit gesellschaftlichem Engagement.
Selten hat ein K
nstler sich mit solcher Ausdauer und Meisterschaft einem einzigen graphischen Medium verschrieben wie der am 15. Februar 1909 im oberschw
bischen Rot an der Rot geborene Helmut Andreas Paul Grieshaber. Sein Berufsweg begann mit einer Schriftsetzerlehre 1926/27 in Reutlingen und einem Studium an der Stuttgarter Akademie.
Nachdem er 1928-33 England, Frankreich,
gypten, Arabien und Griechenland bereist hatte, entstanden 1933-38 mit den Reutlinger Drucken die ersten Holzschnitte. Von 1933 an mu
te er sich als Hilfsarbeiter
ber Wasser halten und konnte seine K
nstlerische Arbeit nur im Verborgenen fortsetzen.
Um so st
rker engagierte er sich Grieshaber 1947 nach der R
ckkehr aus Krieg und Gefangenschaft. 1951-53 wirkte er als Lehrer an der "Bernsteinschule" bei Sulz (Neckar), 1955-60 als Professor an der Kunstakademie Karlsruhe. Sein kulturpolitisches Engagement brachte ihn immer wieder in Konflikt mit den Beh
rden.
Grieshaber schuf Holzschnitte in gro
en Formaten. Seine Themen befa
ten sich vor allem mit den Zyklen des menschlichen Lebens. Zu seinen wichtigsten Werken geh
ren Mappen- und Buchwerke wie "K
pfe" (1856), "Totentanz in Basel" (1968) und "Kreuzweg" (1967).
Als er am 12. Mai 1981 in seinem Haus in Eningen unter Achalm starb, hinterlie
er ein in seiner Art einmaliges Werk an Farbholzschnitten.
EJohann Jakob Christoffel von Grimmelshausen
(ca. 1622 bis 1676 nach Christus)
"Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch".
Grimmelshausen wurde um 1622 im hessischen Gelnhausen geboren und stammte aus einfachen protestantischen B
rgerkreisen. Er besuchte die Stadtschule in Gelnhausen, doch nach dem Kroaten
berfall im Jahre 1634 fiel er unter die Soldaten und wurde in den durch Europa tobenden Drei
hrigen Krieg gezogen.
Er wurde kaiserlicher Dragoner und sp
ter Regimentssekret
r, arbeitete dann verschiedentlich als Burgverwalter. W
hrend des Krieges trat er zum Katholizismus
ber und wurde 1667 Bisch
flich Stra
burgischer Amtsschulthei
zu Renchen am Schwarzwald, wo er hochangesehen lebte und zudem Zeit fand zum Schreiben.
1669 erschien, in der Form beeinflu
t vom satirischen spanischen Schelmenroman, "Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch", der erste deutsche Prosaroman von Weltrang. Grimmelshausen verarbeitete hier in urw
chsiger Sprache und hintergr
ndigem Humor g
ngige Schwankstoffe und eigene Erlebnisse mit einer durchg
ngig religi
sen Konzeption.
Der gro
e Erfolg des Buches brachte Grimmelshausen dazu, Nebenfiguren in gesonderten B
chern auf ihrem weiteren Lebensweg zu folgen, und so entstanden "Der seltzame Springinsfeld" (1670) oder auch der "Trutz Simplex", dessen Hauptfigur, die "Landst
rtzerin Courasche", Brecht zur "Mutter Courage" inspirierte.
Grimmelshausen starb am 17. August 1676 in Renchen.
DWalter Gropius (1883 bis 1969 nach Christus)
Der Gr
nder des Bauhauses wurde beispielgebend f
r die Glas-Beton-Bauweise.
Am 18. Mai 1883 in Berlin geboren, studierte Gropius bei Peter Behrens Architektur und entwickelte schon bald seinen eigenen Stil, der von der Entmaterialisierung des Bauk
rpers durch Beton und Glas gepr
gt war. Seine Konzeption der "Architektur des industriellen Zeitalters" verwirklichte er erstmals 1911 in Alfeld (Leine) mit dem Neubau der Schuhfabrik der "Fagus-Werke".
1918 war er Direktor der Kunstgewerbeschule in Weimar und ein Jahr darauf gr
ndete er dort das Bauhaus, eine Hochschule f
r Gestaltung, die auf sp
tere Architekten und K
nstler nachhaltihen Einflu
haben sollte. Gropius leitete die 1925 nach Dessau verlegte und 1933 von den Nationalsozialisten aufgel
ste Schule bis 1928.
1933 emigrierte er nach London und ging 1937 in die USA. Dort dozierte er bis 1952 als Professor f
r Architektur an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts. Im Jahr 1961 erhielt Gropius den Frankfurter Goethe-Preis. Ber
hmt sind seine Schulgeb
ude in Dessau und Harvard, der Wohnblock im Berliner Hansaviertel und die "Gropiusstadt" in Berlin.
Er starb am 5. Juli 1969 in Boston.
@George Grosz (1893 bis 1959 nach Christus)
nstlerischer Gei
ler der herrschenden Klasse der Weimarer Republik.
Der sozialkritische Maler und Graphiker Georg Ehrenfried Grosz wurde am 26. Juli 1893 in Berlin geboren. Nach Studien in Berlin und New York entwickelte er sich zu einem der sch
rfsten Satiriker der deutschen Kunst. Obwohl er sich durchaus traditioneller Techniken, wie der des
ldes, bediente, blieb sein wichtigstes Ausdrucksmittel die Karikatur.
Als Mitglied des 1918 gegr
ndeten "Club Dada" gab er mehrere satirische Zeitschriften heraus, in denen er Collage und Photomontage als demaskierendes Mittel einsetzte. Er schuf die Mappenwerke "Gott mit uns" (1920), "Das Gesicht der herrschenden Klasse" (1921), "Ecce Homo" (1922), "Der Spie
erspiegel" (1925) und andere.
Typisch f
r die Ausdru
cksform Grosz ist das Gem
lde "St
tzen der Gesellschaft" (1926). In seinen Bildernverbindet sich psychologische Sch
rfe mit neusachlicher Genauigkeit. 1933 emigrierte er in die Vereinigten Staaten, wo er am Art Students League in New York lehrte.
Dort gab er vor
bergehend seine klassenk
mpferische Haltung zugunsten eines anspruchslosen Realismus auf. Dennoch besch
ftigte er sich auch dort mit aktuellen Themen. Grosz starb am 6. Juli 1959 in Berlin.
EHugo Grotius (1583 bis 1645 nach Christus)
Er begr
ndete das V
lkerrecht als eigenst
ndige Wissenschaft.
Huig de Groot, latinisiert in Grotius, am 10. April 1583 im holl
ndischen Delft geboren, studierte an der Universit
t Leiden und schlo
sich dem Nachfolger Wilhelms I. von Oranien im niederl
ndischen Freiheitskampf, Oldenbarnevelt, an. Ab 1599 Rechtsanwalt f
r die Ostindische Kompanie, schrieb er 1604/05 sein Seerechtswerk "
ber das Kriegsbeuterecht", das das portugiesische Monopol auf den Ostindienhandel in Frage stellte.
1607 ernannte man Grotius zum obersten Finanzbeamten der Provinz Holland. 1613 wurde er Ratspension
r von Rotterdam. Seine Verbindung zu Oldenbarnevelt und den in Opposition zum herrschenden Calvinismus stehenden Arminianern hatte 1619 seinen Sturz zur Folge.
Verurteilt zu lebenslanger Haft, entstand sein epochemachendes Werk
ber die niederl
ndische Rechtsgeschichte, das erst 1631 ver
ffentlicht wurde, im Gef
ngnis. 1621 gelang ihm mit seiner Familie die Flucht nach Frankreich, bis 1631 lebte er in Paris. Hier entstand sein Hauptwerk, die "Drei B
cher
ber das Recht des Krieges und des Friedens" (1625), das, aufbauend auf dem Naturrecht, das moderne V
lkerrecht begr
ndete und die Entwicklung des gesamten europ
ischen Rechtsempfindens nachhaltig beeinflu
Nach einem mi
lungenen R
ckkehrversuch in die Niederlande (1635) trat Grotius in schwedische Dienste und war bis zu seinem Tod (Rostock, 28. August 1645) Gesandter in Paris.
hDGustaf Gr
ndgens (1899 bis 1963 nach Christus)
Der gro
e Mephisto-Darsteller schuf auch beispielhafte Inszenierungen.
Der Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter Gustaf Gr
ndgens wurde am 22. Dezember 1899 in D
sseldorf geboren und entwickelte bereits als Kind seine Leidenschaft f
r das Theater. Als Sch
ler von Max Reinhardt lernte er in Berlin die Schauspielkunst, bevor er 1934 Intendant des Staatlichen Schauspielhauses Berlin wurde.
hrend der gesamten NS-Zeit verstand er es, sich mit den Nazis zu arrangieren (weshalb er nicht unumstritten ist), und amtierte bis 1945. 1947 ging er f
r acht Jahre als Generalintendant in seine Heimatstadt und wechselte 1955 zum Deutschen Schauspielhaus nach Hamburg, wo er bis 1962 die gleiche Position bekleidete.
1948-52 war er au
erdem Pr
sident des Deutschen B
hnenvereins. Sowohl auf der B
hne als auch im Film beeindruckte Gr
ndgens durch seine d
monische wie sinnliche Darstellungskunst, die gepaart mit Eleganz und souver
nem Intellekt, seine schauspielerische Gr
e begr
ndete.
Unvergessen sind seine Rollen als Hamlet und Mephisto. Er starb am 7. Oktober 1963 in Manila.
EMatthias Gr
newald (ca. 1460 bis 1528 nach Christus)
Neben D
rer der gr
te deutsche Maler seiner Zeit.
Nur 23 Tafelbilder und knapp 40 Handzeichnungen sind von Gr
newald rehalten geblieben, und man wei
auch weniger
ber sein Leben als bei anderen gro
nstlern damaliger Zeit. Vermutlich um 1460 in W
rzburg unter dem Namen Mathis Nithart geboren und hat sp
ter seinen Familiennamen in Gothart ge
ndert.
newald wurde er irrigerweise erst in Joachim Sandrarts "Teutscher Akademie" (1675) genannt. 1485-90 in Aschaffenburg, 1501-26 im benachbarten Seligenstadt t
tig, stand er seit 1508 im Dienst des erzbisch
flichen Hofes in Mainz. Die Reihe seiner gesicherten Gem
lde beginnt mit der "Verspottung Christi" (1503) und endet mit der im Auftrag des Kardinals Albrecht von Brandenburg f
r die Stiftskirche in Halle gemalten Altartafel "Die Heiligen Erasmus und Mauritius" (1524/25).
Das Hauptwerk ist der Isenheimer Altar (1513-15). In seiner religi
sen Leidenschaft noch ganz dem Mittelalter verhaftet, hat Gr
newald dennoch die Neuerungen der Renaissance souver
n aufgenommen. Mystische Symbolsprache verbindet sich mit starker Realistik in allen Einzelheiten und einer Gewalt des Ausdrucks, die oft
ber jedes hergebrachte Ma
hinausgeht.
hrend des Bauernkrieges wurde Gr
newald aus dem kurmainzischen Dienst entlassen, war zun
chst als Seifensieder in Frankfurt am Main t
tig und dann als "Wasserkunstmeister" in Halle an der Saale, wo er am 31. August 1528 starb.
FAndreas Gryphius (1616 bis 1664 nach Christus)
"Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden."
Andreas Gryphius wurde am 2. Oktober 1616 als Andreas Greif in Glogau, Schlesien, geboren. Schon als 15j
hriger lie
er ein Epos
ber den Kindermord von Bethlehem drucken. Ab 1638 studierte er in Leiden, sp
ter wurde er dort akademischer Lehrer. Von 1644 an machte er ausgedehnte Reisen nach Frankreich, Italien und Stra
burg und kehrte 1647 nach Schlesien zur
ck, wo er ab 1650 Syndikus der St
nde des F
rstentums Glogau wurde.
Die grausigen Erfahrungen des Drei
hrigen Krieges hatten in den Barockmenschen eine Stimmung des best
ndigen Memento mori ("Gedenken des Todes!") geschaffen, die jedoch nicht wie in fr
heren Zeiten auf das Jenseits gerichtet war, sondern aus einem tiefen Lebenshunger herr
hrte, der weltliche Pracht und Vergn
gungen hervorbrachte.
So wurde Gryphius Hauptmotiv die "Eitelkeit", die Nichtigkeit alles Irdischen, und daher war ein gro
er Teil seiner Lyrik religi
sen Charakters, wie etwa die 1631, 1643 und 1650 erschienen "Sonn- und Feiertags- Sonetten". W
hrend die barocke Lyrik von strengen, meist auf antiken Vorbildern beruhenden Formen bestimmt wurde, so
ffneten sich die Dramen wie den 1651 bzw. 1663 erschienenen Trag
dien "Catharina von Georgien", "Ermordete Majest
t" und "Cardenio und Celinde", ebenso wie in den satirischen Kom
dien, vielfach auf niederl
ndische Vorbilder zur
ck und wies damit dem Theater neue Wege.
Der Dichter, der 1637 auch zum Poeta laudeatus gekr
nt worden war, starb am 16. Juli 1664 in Glogau.
OCErnesto Che Guevara Serna (1928 bis 1967 nach Christus)
Der marxistische Revolution
r fiel im Partisanenkampf.
Der vielfach nur als "Che" bezeichnete Marxist wurde am 14. Juli 1928 im argentinischen Rosario geboren und studierte Medizin. Nach Abschlu
seiner Ausbildung arbeitete er als Arzt, besch
ftigte sich aber bereits prim
r mit der Verbreitung seiner marxistischen Ideologie.
Er formulierte eine Lehre des Guerillakriegesals probates Mittel gegen Kapitalismus und imperialistisches Machtstreben. Gemeinsam mit dem kubanischen Politiker Fidel Castro k
mpfte er gegen den Diktator Batista y Zaldivar und starb im Oktober des Jahres 1967 bei einem Partisanenkampf in der N
he von Higueras (Bolivien).
r die linken Studenten der 60er Jahre galt er als Symbolfigur gegen imperialistische Politik und kapitalistische Gesellschaftsstrukturen.
DKaroline von G
nderode (1780 bis 1806 nach Christus)
"Keiner hat der Nachwelt die Spuren deines Lebens gesammelt" (Arnim).
Karoline von G
nderode, am 11. Februar 1780 in Karlsruhe geboren, stammte aus einem alten Adelsgeschlecht und lebte als Stiftsdame in Frankfurt am Main. Schon fr
h war sie mit Clemens Brentano und Bettina von Arnim befreundet, und Clemens war es auch, der ihr dichterisches Talent entdeckte.
Ihre "Gedichte und Phantasien" geh
ren zu den sch
nsten der Romantik, und kein Geringerer als Goethe hat das B
ndchen, das 1804 unter dem Pseudonym "Tian" erschienen war, "eine wirklich merkw
rdige Erscheinung genannt". 1805 ver
ffentlichte sie die "Poetischen Fragmente", deren romantisch zerflie
ende Form Ausdruck ihres melancholischen Gem
ts ist.
Nur ein Jahr sp
ter, am 26. Juli 1806, ertr
nkte sich Karoline im Rhein aus ungl
cklicher Liebe zu dem f
r sie unerreichbar erscheinenden Heidelberger Sprachforscher Friedrich Creutzer. Der Briefwechsel zwischen ihr und Bettina von Arnim ist zum gr
ten Teil von Bettina erdichtet.
3EGustav I. (1496 bis 1560 nach Christus)
Er befreite Schweden von der D
nenherrschaft.
Gustav Erikson aus dem Hause Wasa, geboren am 12. Mai 1496 oder am 3. Mai 1497 in Rydonbonholm, Uppland, wurde dem D
nig Christian II. 1518 als Geisel ausgeliefert und floh ein Jahr sp
ter, als Ochsentreiber verkleidet nach L
beck. Gustav war ein naher Verwandter des Reichsverwesers Sten Sture dem J
ngeren, der sich den D
nen widersetzte.
Um diesen Widerstand zu brechen, richtete Christian 1520 in Stockholm ein Blutbad an, das Gustav jedoch zum Anla
nahm, sich an die Spitze eines erfolgreichen Aufstandes zu setzen, der von der D
nigin Margarete I. 1397 verk
ndete "Skandinavische Union" beendete.
1521 machte man ihn zum Reichsverweser, 1523 w
hlte ihn der Reichstag zum K
nig. Gustav bekannte sich zur Reformation und konfiszierte 1527 Kircheng
ter, um seinen Staatshaushalt zu sanieren und seine Schulden an die Stadt L
beck zur
ckzuzahlen.
In der d
nischen Grafenfehde gegen L
beck (1534-36) stellte er sich dann auf die Seite D
nemarks und konnte so den Druck L
becks und der Hanse auf sein Land verringern. Dennoch behielt er gegen
ber D
nemark gesundes Mi
trauen. 1544 best
tigte der Reichstag die Erbmonarchie f
r das Haus Wasa, und Gustavs Sohn Erik wurde Thronfolger.
Gustav starb am 29. September 1560 in Stockholm.
xGGustav II. Adolf (1496 bis 1560 nach Christus)
Unter ihm wurde Schweden zur Gro
macht.
Gustav Adolf, geboren am 1. Dezember 1594 in Stockholm, geno
eine sorgf
ltige Erziehung f
r sein Amt. So nahm er schon fr
h an Ratssitzungen teil und erhielt mit 15 ein Heereskommando. Als er 1611, mit 17, nach dem Tod seines Vaters Karl IX. den Thron bestieg, mu
te er zun
chst dem Hochadel Zugest
ndnisse machen, doch seine starke Pers
nlichkeit verhinderte eine Adelsherrschaft.
Der mit 28 Jahren ebenfalls noch recht junge Axel Oxenstierna wurde sein Reichskanzler, und gemeinsam f
hrten sie die Reformen durch, die Schweden schlie
ich zur Gro
machtstellung verhalfen. Zun
chst wurden die von seinem Vater "geerbten" Kriege durch geschickte Vertr
ge beendet.
Ab 1621 nahm Gustav Adolf dann den Kampf gegen den polnischen K
nig Sigismund III., wieder auf, da dieser den schwedischen Thron beanspruchte, nachdem Gustav Adolf versucht hatte, die katholischen Anh
nger Sigismunds des Landes zu verweisen.
Nach vielen schweren K
mpfen, vor allem auf preu
ischem Gebiet, das damals zu Polen geh
rte, kam es durch Vermittlung Kardinal Richelieus zu einem Waffenstillstand, durch den Livland und das polnische Preu
en schwedisch wurden. Da die Siege der Kaiserlichen im Drei
hrigen Krieg schwedischen Besitz bedrohten, griff Gustav Adolf auch aus religi
sen Gr
nden 1630 in die Auseinandersetzungen ein:
Er landete auf Usedomin Pommern. Unterst
tzt durch die Niederlande und Frankreich, z
gernd auch durch die protestantischen Reichsst
nde, konnte er durch die Siege
ber Tilly und Wallenstein seine Vormachtstellung ausbauen und sorgte daf
r, da
Norddeutschland protestantisch blieb.
Nach der Schlacht bei Breitenfeld wandte er sich gegen den Rat von Oxenstierna nach Westen und schlie
lich nach S
ddeutschland, wo er jedoch von Wallenstein zur
ckgedr
ngt wurde. Er fiel am 16. November 1632 in der Schlacht bei L
tzen.
EGustav III. (1746 bis 1792 nach Christus)
Ein aufgekl
rter Herrscher im Kampf gegen den Adel.
Gustav wurde am 24. Januar 1746 in Stockholm geboren. 1771 zum K
nig ernannt, schr
nkte er kurz darauf im Einvernehmen mit Volk und Milit
r die Macht des vom Adel dominierten Reichstages durch einen unblutigen Staatsstreich 1772 stark ein. Als aufgekl
rter Herrscher f
hrte er zahlreiche Reformen durch.
So schaffte er die Folter ab und beg
nstigte Landwirtschaft und Industrie. Au
erdem f
rderte er Kunst und Wissenschaft in hohem Ma
e, schrieb selber Dramen und stiftete 1786 die Schwedische Akademie. In dieser Zeit der kulturellen Bl
te Schwedens wirkte unter anderem Carl von Linn
1788 begann der Krieg gegen Ru
land, bei dem es um Territorialanspr
che ging (und der erst zwei Jahre sp
ter durch den Frieden von Werel beendet werden sollte). Da au
enpolitische Geschehnisse immer auch Einflu
auf die innere Situation haben, sah sich Gustav erneut Angriffen des Adels ausgesetzt. Zur
berwindung der inneren Schwierigkeiten setzte er 1789 seine ganze absolutistische Gewalt ein, um die Rechte der Bauern und B
rger gegen
ber dem Adel zu st
rken - womit er auch seine eigene Macht zu sichern hoffte.
hrend er bereits Pl
r einen Kreuzzug gegen das revolution
re Frankreich plante, wurde er am 29. M
rz 1792 auf einem Maskenball in Stockholm erschossen - der benachteiligte Adel hatte sich gegen ihn verschworen. Auf dem Totenbett konnte er noch seinem Sohn das Erbe sichern.
ERobert Blum (1807 bis 1848 nach Christus)
Unerm
dlicher K
mpfer gegen die Reaktion.
Robert Blum wurde am 10. November 1807 in K
ln geboren. Obwohl ungew
hnlich begabt, mu
te er mit 13 Jahren das Gymnasium verlassen, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er ging nach Leipzig, wo er sich als Theaterdiener und Schreiber durchschlug und sich in seiner Freizeit unerm
dlich weiterbildete und schlie
lich zum Schriftsteller wurde. 1839-42 brachte er das "Allgemeine Theaterlexikon" heraus. Sein Ziel war, den benachteiligten Schichten Bildung zu vermitteln. Blum wurde einer der f
hrenden K
pfe der radikal-liberalen s
chsischen Opposition, die er zu einer Partei machte.Als im August 1845 in Leipzig Unruhen ausbrachen, gelang es ihm, die nach Erschie
ungen aufgebrachte Bev
lkerung wieder zu beruhigen und eine Eskalation der Gewalt zu verhindern. Als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung geh
rte er zu den Linken, deren Sprecher er wurde und in deren Namen er Volkssouver
t und die Errichtung einer Republik forderte. Gro
e Hoffnungen setzte er auf die Volkserhebung in Wien, der er eine Solidarit
tsadresse
berbrachte. Nach der Einnahme Wiens durch Windischgr
tz wurde er, obwohl unter Immunit
t stehend, auf Anweisung Schwarzenbergs am 9. November 1848 standrechtlich erschossen.
\CFriedrich von Bodelschwingh (1831 - 1910 nach Christus)
Seine besondere F
rsorge galt den Epilepsiekranken und Obdachlosen.
Der am 6. M
rz 1831 im westf
lischen Tecklenburg geborene Bodelschwingh war erst Landwirt, ehe er sp
t das Theologiestudium begann. 1872 wurde er Leiter der "evangelischen Heil- und Pflegeanstalt f
r Epileptische" bei Bielefeld. Diese von ihm in "Bethel" umbenannte Anstalt machte er zusammen mit "Sarepta" und "Nazareth" zu einer bedeutendsten Einrichtungen der Inneren Mission. Bodelschwingh nahm sich nicht nur der psychisch Kranken, sondern auch der "Br
der von der Landstra
e" an, f
r die er Arbeiterkolonien gr
ndete und als Abgeordneter des preu
ischen Landtags das "Wanderarbeitsst
ttengesetz" durchsetzte. Als er am 2. April 1910 starb,
bernahm sein gleichnamiger Sohn die Leitung der nunmehr Bodelschwinghschen Anstalten.
{CJohann Jakob Bodmer (1698 bis 1783 nach Christus)
Gelehrter, Schriftsteller und Literaturkritiker.
Bodmer, geboren am 19. Juli 1698 in Greifensee bei Z
rich, war 1725-75 Professor f
r Geschichte und Politik in Z
rich. Zusammen mit seinem Freund Jakob Breitinger trat er in offenen Widerspruch zu Gottscheds Theorie und wurde damit bedeutend f
r die Entwicklung der deutschen Literatur.
hrend Gottsched die franz
sische Klassik zum Vorbild erhob, bevorzugte Bodmer die englische Dichtung. Die das Sch
pferische, das Wunderbare erfassende Phantasie war f
r ihn elementare Grundkraft der Poesie. Unterst
tzung fand er bei Klopstock und Wieland. Bodmers Epen, Dramen und Satiren gerieten in Vergessenheit, aber als Wiederentdecker und Herausgeber mittelalterlicher Dichtung ("Nibelungenlied", "Manessische Handschrift") und als
bersetzer John Miltons erwarb er sich bleibende Verdienste.
@Jakob B
hme (1575 bis 1624 nach Christus)
Der "Philosophus Teutonicus" verk
ndete einen protestantisch-mystischen Pantheismus.
Der 1575 im schlesischen Alt-Seidenberg geborene Schuhmachermeister studierte als Autodidakt theologische, mystische und naturphilosophische Schriften und versuchte nach mehreren Erleuchtungserlebnissen Gott als "Ungrund", als Nichtgrund und daher Urgrund aller Gr
nde zu beschreiben. Somit ist schon vor der Schaffung der Welt alles, auch das B
se, in Gott selbst angelegt. Durch die Einheit der Gegens
tze von Gut und B
se erzeugt Gott sich
selbst. S
mtliches Seins- und Heilsgeschehen, die Materie und der denkend handelnde Mensch werden aus diesem g
ttlichen Urprinzip abgeleitet. Obwohl B
hme nach der Ver
ffentlichung seines ersten Werks "Aurora" mit Schreibverbot belegt wurde, folgten noch 21 weitere Schriften. Mit ihrer oft schwer verst
ndlichen, aber bildhaften Sprache faszinierten sie nicht nur Zeitgenossen, auch der Pietismus und die romantische Naturphilosophie wurden nachhaltig von dem schlesischen Theosophen, der am 17. November 1624 in G
rlitz starb, beeinflu
bDNiels Bohr (1885 bis 1962 nach Christus)
Er begr
ndete die moderne Atomphysik.
Der d
nische Physiker wurde am 7. Oktober 1885 als Sohn eines bekannten Psychologen und einer Bankierstochter in Kopenhagen geboren. Nach seiner Promotion an der dortigen Universit
t mit einer Arbeit
ber die Elektronentheorie der Metalle ging er 1911 als Mitarbeiter von Rutherford nach Manchester. Sein Ziel war es, ein Atommodell zu schaffen, das zus
tzlich die Linienspektren des Wasserstoffs erkl
rte und deren Berechnung zulie
. Dies gelang ihm, indem er die Plancksche Quantentheorie mit dem Rutherfordschen Atommodell verband und in Verallgemeinerung dieses Ansatzes die Theorie des periodischen Systems entwickelte.
1916 wurde Bohr Professor in Kopenhagen und Direktor des Instituts f
r theorethische Physik, 1922 erhielt er den Nobelpreis. In Zusammenarbeit mit Heisenberg brachte er 1926/27 die Quantentheorie zu einem vorl
ufigen Abschlu
. Seine Forschungen zur Kernspaltung des Urans waren wichtig f
r den Bau der Atombombe, an deren Entwicklung er 1943-45 in den USA arbeitete.
Bohr starb am 18. November 1962 in Kopenhagen.
CDietrich Bonhoeffer (1906 bis 1943 nach Christus)
r ihn war Hitler der "Antichrist", den es "auszumerzen" galt.
Der evangelische Theologe und Pfarrer, am 4. Februar 1906 in Breslau geboren, engagierte sich nach der Macht
bernahme durch die Nationalsozialisten in der Bekennenden Kirche. 1935
bernahm er die Leitung des illegalen Predigerseminars in Finkenwalde, erhielt 1936 aber Lehr-, 1940 Rede- und 1941 Schreibverbot.
berzeugt davon, da
der Christ zu seiner Diesseitigkeit stehen m
sse, kritisierte Bonhoeffer die rein kirchliche Widerstandshaltung und suchte Anschlu
an die politische Opposition in der Abwehr des Admirals Canaris. Seine internationalen Verbindungen aus Studienzeiten nutzte er zur Sondierung von Friedensm
glichkeiten nach einer Beseitigung Hitlers. Am 5. April 1943 wurde er verhaftet und nach einem hastigen Standgerichtsverfahren am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenburg hingerichtet.
CGeorge Boole (1815 bis 1864 nach Christus)
Ein Autodidakt revolutionierte die Mathematik.
Boole, am 2. November 1815 in Lincoln in England geboren, eignete sich sein Fachgebiet, die Mathematik, in jahrelangem Selbststudium an. Sein Werk "Mathematische Analyse der Logik" f
hrte die Mathematik von ihrer zweckgebundenen Zielsetzung hin zu einem abstrakten System mit allgemein anwendbaren logischen Gesetzen. Die nach ihm benannte "Boolsche Algebra" und seine daraus abgeleitete formale Logik bilden die Grundlage der abstrakten wissenschaftlichen Beweisf
hrung und sind heute unter anderem eine Grundlage der Computerprogrammierung. 1852 wurde die Leistung des Autodidakten mit einer Professur an der Universit
t Cork belohnt. Er starb am 8. Dezember 1864 im irischen Ballintemple.
DWilliam Booth (1829 bis 1912 nach Christus)
Man nannte ihn den "General Gottes".
Der Gr
nder der Heilsarmee, geboren am 10. April 1829 in Nottingham, kam 1865 nach London, wo er in den Slums eine Zeltmission aufbaute, die sich um alle k
mmerte, die von der Kirche ausgesto
en wurden: Alkoholiker, Bettler, Prostituierte, Kriminelle. Viele der Gestrandeten lie
en sich von dem begeisternden Prediger zu einem anderen Leben und zu christlicher Fr
mmigkeit bekehren. Um die Wirkungsm
glichkeiten seiner Mission zu vergr
ern, gab Booth ihr straffe milit
rische Strukturen - sie wurde zur "Heilsarmee", der er selbst als "General" vorstand. Gemeinsam mit seiner Frau Catherine und den sieben Kindern, die sein Werk fortf
hrten, schuf er so eine weltweite Organisation, deren missionarische T
tigkeit eng mit dem Sozialdienst verbunden ist, ganz aus der t
tigen N
chstenliebe gl
ubiger Christen heraus und auf den Grunds
tzen der methodistischen Kirche fu
end.
Durch den Erfolg seines wichtigsten Buches ("Im dunkelsten England und der Ausweg"); das ein wegweisendes Sozialprogramm aufweist, konnten viele Projekte der Heilsarmee, wie Volksk
chen, Trinker- und Strafgefangenenbetreuung finanziert werden. Der "General" starb am 20. August 1912 in London.
hDKatharina von Bora (1499 bis 1552 nach Christus)
Die ehemalige Nonne wurde Luthers Frau.
Katharina wurde am 21. Januar 1499 in Lippendorf bei Kieritsch in Sachsen geboren und entstammte einem verarmten Mei
ner Adelsgeschlecht. Schon mit zehn Jahren wurde sie zu ihrer Tante ins Zisterzienserkloster Nimbschen bei Grimma gebracht und legte mit 16 Jahren das Gel
bde ab.
hrend der Reformation verlie
en Nonnen und M
che scharenweise ihre Kl
ster. In der Nacht des Karfreitags 1523 f
hrte die 24j
hrige Katharina, eine Gruppe von acht Mitschwestern
ber Torgau nach Wittenberg zu Luther, der sich bem
hte, die jungen Frauen in B
rgerfamilien unterzubringen. Katharina verweigerte jedoch die Heirat mit einem Freund Luthers und lie
diesen durch Bekannte wissen, da
sie ihn heiraten w
rde. Luther willigte ein, um sich "der Verlassenen zu erbarmen". Die Ehe wurde am 13. Juni 1525 geschlossen, und aus der adeligen Nonne wurde eine b
rgerliche Hausfrau, die ihrem Mann sechs Kinder gebar. Nach seinem Tod geriet sie in wirtschaftliche Not und starb auf der Flucht von Wittenberg nach Torgau am 20. Dezember 1552 an der Pest.
(FWolfgang Borchert (1921 bis 1947)
hlte sich zur "Generation ohne Abschied".
Borchert wurde am 20. Mai 1921 als Sohn eines Volksschullehrers in Hamburg geboren. Bereits als Obersch
ler ver
ffentlichte er kleine Gedichte im "Hamburger Anzeiger". Die 1939 begonnene Buchh
ndlerlehre f
llte ihn nicht aus, so da
er nebenher Schauspielunterricht nahm und 1940 nach L
neburg engagiert wurde. 1941 kam er an die Ostfront.
erungen gegen den Nationalsozialismus brachten ihn, der inzwischen an Gelbsucht und Diphterie erkrankt war, in ein N
rnberger Gef
ngnis, aus dem er zwecks Bew
hrung wieder an die Ostfront geschickt wurde. Schlie
lich als untauglich entlassen, ging er nach Hamburg, trat dort mit eigenen Texten in kleineren Kabaretts auf und kam erneutwegen politischer
erungen ins Gef
ngnis, diesmal nach Berlin. 1945 kehrte er, chronisch fieberkrank und v
llig gebrochen, in das zerst
rte Hamburg zur
ck. Hier schrieb er im Wettlauf mit dem Tod seine Erz
hlungen "Die Hundeblume", "An diesem Dienstag", "Mein bleicher Bruder", "Nachts schlafen die Ratten doch", "Schischyphusch oder der Kellner meines Onkels" und das H
rspiel "Drau
en vor der T
r". Borcherts Werk handelt vom Elend der Hungernden, der Kriegskr
ppel, von den Heimkehrern und Heimatlosen, von allen, die der Krieg gezeichnet hatte.
Der ihm von Freunden verschaffte Kuraufenthalt in der Schweiz kam zu sp
t. Borchert starb am 20. November 1947 in Basel. Zwei Tage sp
ter f
hrten die Hamburger Kammerspiele seine dramatischen Szenen "Drau
en vor der T
r" auf, die in die Weltliteratur eingingen.
QEMax Born (1882 bis 1970 nach Christus)
Er leistete Gro
es in der Relativit
ts- und Quantentheorie.
Der Physiker wurde am 11. Dezember 1882 in Breslau geboren und studierte an den Universit
ten Breslau, Heidelberg, Z
rich, G
ttingen sowie Cambridge Mathematik und Physik. Acht Jahre nach seiner Promotion in G
ttingen (1907) wurde Professor f
r theorethische Physik in Berlin und wechselte 1919 als Ordinarius nach Frankfurt. Seit 1921 wieder in G
ttingen t
tig, zeichneten sich Forschungserfolge vor allem in der Theorie der Kristalle ab. Hier fa
te er zum ersten Mal das Gebiet der Gitterdynamik zusammen und formulierte die Grundlagen der festk
rperphysik. Born gelang es dar
ber hinaus mit Jordan und Heisenberg, nach Einsteins Ansatz die geschlossene mathematische Theorie der Quantenmechanik zu entwickeln . Er wies nach, da
die neue Theorie eine statistische Beschreibung der Natur beinhalte. Obwohl es Born gelang, in G
ttingen eine gro
e Zahl hervorragender Wissenschaftler um sich zu sammeln, und seine Arbeiten f
r die moderne Physik unentbehrlich wurden, zwang man ihn 1933 zur Emigration, worauf er 1936 eine Professur in Edinburgh
bernahm. Er stellte in den folgenden Jahren die Theorie der Fl
ssigkeiten auf eine neue Grundlage und baute die Relativit
tstheorie weiter aus. Der Nobelpreistr
ger von 1954 starb am 5. Januar 1970 in G
ttingen.
ELudwig B
rne (1786 bis 1837 nach Christus)
Der brilliante Journalist war Heines Intimfeind.
Der Sohn eines j
dischen Bankiers, am 6. Mai 1786 als L
b Baruch geboren, litt der allgemeinen Diskreminierung wegen stark unter seiner Herkunft. Er studierte zun
chst in Gie
en Medizin und Volkswirtschaft, dann Gesetzes- und Staatswissenschaften in Halle und Heidelberg. Nach der Promotion arbeitete als Journalist, der seine scharfen Feder wegen, mit der er sich gegen politische und kulturelle Reaktion wandte und auch weiterhin f
r die j
dische Emanzipation einsetzte, ber
hmt wurde. 1818-21 gab er die Zeitschrift "Die Waage" hreaus, dann stoppte ihn die versch
rfte Zensur der Restauration.
Nach einer kurzen Zeit als Redakteur der "Zeitschwingen" ging er nach der Julirevolution 1830 nach Paris, wo er dem 1834 gegr
ndeten liberalen "Jungen Deutschland" beitrat. Seine Kritik an gesellschaftlichen und politischen Zust
nden und seine respektlosen Angriffe auf Kulturheroen wie Goethe schrieb er mit Witz und Temperament nieder und schuf so den Stil des Feuilletons.
Seine Polemik gegen Heine (B
rne war zu Lebzeiten der Bekanntere) f
hrte zu einer ha
geladenen Fehde zwischen den beiden Emigranten, die Heine noch nach B
rnes Tod am 12. Februar 1837 in Paris in seiner ber
hmten Schm
hschrift fortf
hrte.
MCJohann Friedrich Borsig (1804 bis 1854 nach Christus)
Maschinenbauer und Gro
industrieller.
Der am 23. Juni 1804 in Breslau geborene Zimmermann sattelte in Berlin auf Maschinenbau um und gr
ndete 1837 ein Gie
erei und Maschinenbau- Unternehmen, in dem zun
chst Dampfmaschinen hergestellt wurden. Angesichts des zunehmenden Eisenbahnverkehrs begann Borsig jedoch schon vier Jahre sp
ter mit der Produktion von Lokomotiven. Die "Lokomotiv- und Maschinenfabrik A. Borsig" entwickelte sich rasch zum gr
ten europ
ischen Hersteller in diesem Sektor: 1854 bereits wurde die 500. Lokomotive gebaut. Borsig, der am 6. Juli desselben Jahres verstarb, geno
als Produzent von Lokomotiven internationales Ansehen, leistete aber ebenso Bedeutendes auf dem Gebiet des Werkzeugmaschinenbaus, der Verbesserung von Werkstoffen und der Betriebsorganisation.
BRobert Bosch (1861 bis 1942 nach Christus)
Erfinder, Firmengr
nder und sozial eingestellter Unternehmer.
Bosch, Elektrotechniker und Industrieller, wurde am 23. September 1861 in Albeck (bei Ulm) geboren. Er gilt als Pionier des Baus elektrischer Ausr
stungen f
r Kraftfahrzeuge und gr
ndete 1886 eine Werkst
tte f
r Feinmechanik und Elektrotechnik, die sp
ter zur "Robert Bosch GmbH" wurde. Bosch entwickelte nicht nur fortschrittliche Technologien wie etwa die Hochspannungsmagnetz
ndung, die f
r den Kraftwagen unentbehrlich wurde, sondern setzte sich auch f
r gute Unternehmensf
hrung und soziale Ma
nahmen wie die Einf
hrung des Achtstundentages ein. Er starb am 12. M
rz 1942 in Stuttgart.
CGiovanni Bosco (1815 bis 1888 nach Christus)
Katholischer Sozialp
dagoge.
Der am 16. August 1815 in Becchi nahe Turin geborene und in
rmlichen Verh
ltnissen aufgewachsene Priester widmete sich in Turin der Betreuung der Stra
enjugend. 1846 errichtete er gegen den Widerstand b
rgerlicher und kirchlicher Kreise ein Jugenddorf f
r 700 verwahrloste Kinder und Jugendliche. Es wurde zum Modell f
ber 500
hnliche Einrichtungen auf der ganzen Welt. Zur Erziehung und Ausbildung gef
hrdeter Jugendlicher gr
ndete er 1857 die Kongregation der der "Salesianer Don Boscos". Seine P
dagogik beruht auf der Idee, mit Verst
ndnis und ohne Zwangsmittel auf die Jugendlichen einzuwirken und so Fehltritten vorzubeugen. Er starb 1888 in Turin und wurde am 31. Januar 1934 heiliggesprochen.
yCFrancois Boucher (1703 bis 1770 nach Christus)
Der erfolgreichste Maler des franz
sischen Rokoko.
Der am 29. September 1703 in Paris geborene Maler war Sch
ler von Francois Lemoyne und des Kupferstechers Jean-Francois Cars. 1727 reiste er f
r vier Jahre nach Italien, wo ihn vor allem vor allem die Werke des Tiepolos beeindruckten. Gleich nach der R
ckkehr begann seine Karriere an der Pariser Akademie, deren Direktor er 1765 wurde.
Bereits 1755 war er zum Leiter der K
niglichen Gobelinmanufaktur ernannt worden. Durch die besondere Protektion der Madame de Pompadour, die er mehrfach portr
tierte, erhielt Boucher zahlreiche Auftr
ge vom k
niglichen Hof. Seine virtuos gemalten Bilder mit ihren hellen, duftigen Farben und anmutig bewegten Figuren verk
rpern exemplarisch die galante Welt des Rokoko. Boucher, der auch als Buchillustrator t
tig war, starb am 30. Mai 1770 in Paris.
CHouari Boumedienne (1925 bis 1978 nach Christus)
Freiheitsk
mpfer und Organisator des unabh
ngigen Algerien.
Der am 16. August 1925 in Guelma geborene Sohn eines Landarbeiters schlo
sich w
hrend des Studiums in Kairo der algerischen Freiheitsbewegung an und wurde zum Organisator der Untergrundarmee. Nach der Unabh
ngigkeit 1962 berief ihn Staatschef Ben Bella zum Verteidigungsminister. Nach einem Putsch gegen Ben Bella stieg Boumedienne zum F
hrer des Staates und zum Generalsekret
r der Staatspartei FLN (Front de Lib
ration Nationale) auf. Mit diktatorischer Vollmacht ausgestattet, betrieb er einen sozialistischen Kurs, verstaatlichte die Rohstofffirmen (u.a. das Erd
l) und intensivierte den industriellen Aufbau. Das wirtschaftliche Wachstum blieb jedoch hinter den Nachbarl
ndern zur
ck. Aufkommenden Widerstand unterdr
ckte Boumedienne mit harter Hand. Au
enpolitisch machte er Algerien zu einem der einflu
reichsten L
nder der arabischen Welt. Er starb am 27. Dezember 1978 in Algier.
CRobert Boyle (1627 bis 1691 nach Christus)
Auf ihn geht der Begriff des chemischen Elements zur
Der englische Naturforscher, am 25. Januar 1627 als 14. Kind eines verm
genden Earls in Lismore, Irland, geboren, erhielt seine Ausbildung in Eton und Oxford. Als Anh
nger Francis Bacons suchte er
ber Hypothesen experimentell zur Erkl
rung von K
rpereigenschaften zu kommen. ("Physiological Essays" 1661), und als Gegner alchimistischer wie aristotelischer Lehre bem
hte er sich um eine universale Theorie der Materie, die ebenso verst
ndlich wie die Mechanik sein sollte. 1659 best
tigte Boyle mit Hilfe eines Vakuums Galileis Fallgesetz und erkannte die Luft als
bermittlungsmedium des Schalls. Von 1662 stammt das Boyle-Marriottsche Gesetz vom konstanten Produkt aus Druck und Volumen eines idealen Gases. Der tief religi
se Boyle, der auch theologische und philosophische Schriften verfa
te, starb am 30. Dezember 1691 in London.
fCTycho Brahe (1546 bis 1601 nach Christus)
Verfasser des ersten Fixsternkataloges.
Am 14. Dezember 1546 in Knudstrup, Schonen geboren, wandte sich Brahe im Laufe seines Studiums der Astronomie zu und ergriff die sich ihm 1573 bietende M
glichkeit, mit Unterst
tzung des d
nischen K
nigs Friedrich II. die Sternwarte Uranienborg auf der Insel Hveen zu errichten.
Mit Hilfe selbstentwickelter Pr
zisionsinstrumente, aber noch ohne Fernrohr, betrieb er dort die ersten regelm
igen und langfristigen Sternbeobachtungen in Europa. 1599 ging Brahe nach Prag, wo er Hofastronom Kaiser Rudolfs II. und Johannes Kepler sein Mitarbeiter wurde. Bis zu seinem Tod am 24. Oktober 1601 bem
hte er sich, die Genauigkeit bei der Lokalisation von Sternen und bei der Berechnung von Planetenbahnen weiter zu verbessern. Keplers umw
lzende Planetengesetze fu
en auf diesen Vorarbeiten.
@Karl Ferdinand Braun (1850 bis 1918)
Die "Braunsche R
hre" ist die Grundlage f
r das Fernsehen.
Der Physiker Braun, am 6. Juni 1850 in Fulda geboren, wirkte als Professor f
r Physik unter anderem in Stra
burg. Dort gelang ihm die Entwicklung des "Braunschen Senders", der ein neues Aussendungsprinzip von Schwing:
ungen beinhaltete und den Sender von Marconi in Reichweite und Leistung erheblich
bertraf. 1899 entdeckte er einen Vorl
ufer des heutigen Transistors, den Kristalldetektor, der f
r den Radioempfang wichtig wurde. Ebenfalls 1897 erfand er die "Braunsche R
hre", die unentbehrlich f
r die heutige Fernsehtechnik ist, da sie den zeitlichen Verlauf elektrischer Spannungen optisch sichtbar macht. Ferner konstruierte er das nach ihm benannte Elektrometer.
Seine zahlreichen Erfindungen brachte Braun in die 1899 gegr
ndete "Professor Brauns Telegraphen GmbH" ein, aus der sp
ter die "Telefunken AG" werden sollte. 1909 erhielt er f
r seine Leistungen in der Funk- und Fernsehtechnik gemeinsam mit Marconi den Nobelpreis f
r Physik, Braun starb am 20. April 1918 als Kriegsinternierter in New York an den Folgen eines Unfalls.
DBenjamin Britten (1913 bis 1976 )
Der gr
te englische Komponist seit Henry Purcell.
Britten, geboren am 22. November 1913 in Lowestoft, Suffolk, erhielt den ersten Kompositionsunterricht von Frank Bridge und errang seinen ersten internationalen Erfolg 1937 bei den Salzburger Festspielen mit seinen "Variationen
ber ein Thema von Frank Bridge". 1939-42 lebte er in den Vereinigten Staaten. Fast alle musikalischen Bereiche sind in Brittens umfangreichem Werk vertreten, doch ber
hmt wurde er durch seine Opern, deren Urauff
hrungen er selber leitete. Besonders erw
hnenswert sind: die Milieuoper "Peter Grimes" (1945), "Der Raub der Lukrezia" (1946), "Billy Budd" (1951) und die Kinderoper "Wir machen eine Oper" (1949). Britten hatte auch als Musikp
dagoge gro
en Einflu
auf das britische Musikleben. 1945 entstand "The young person
s guide to the orchestra"- Variationen
ber ein Thema von Purcell. Zu seinen zahlreichen Chorwerken geh
ren die "Heldenballade" von 1939 zum Ged
chtnis der im Spanienkrieg gefallenen Engl
nder und das "War Requiem" zur Einweihung der wiederaufgebauten Kathedrale von Coventry im Jahre 1962. Sein Werk umfa
erdem Liederzyklen und Kammermusik sowie Film- und B
hnenmusik. Britten starb am 4. Dezember 1976 in Aldeburgh, Suffolk.
DMax Brod (1884 bis 1968)
Nachla
verwalter und Biograph Kafkas.
sterreichisch-israelische Schriftsteller und Zionist wurde am 27. Mai 1884 in Prag geboren. W
hrend seiner T
tigkeit als Musik- und Theaterkritiker in seiner Heimatstadt war er mit Franz Werfel, besonders aber mit Franz Kafka befreundet. Nach Kafkas fr
hem Tod gab er gegen den erkl
rten Willen des Freundes dessen gro
e Werke heraus.
Brods eigene literarische Produktion umfa
t kulturpolitische Essays, historische Romane, Novellen und Liebesromane, teilweise mit autobiographischem Inhalt. Sein Hauptwerk ist die 1916 erschienene Romantrilogie aus der Renaissance, "Tycho Brahes Weg zu Gott", 1937 folgte die Kafka- Biographie. Zwei Jahre sp
ter emigrierte er nach Tel Aviv, wo er Leiter des Habimeh-Theaters wurde. In den Jahren 1948-58 schrieb er "Galilei in Gefangenschaft", "Rebellische Herzen" und "Mira", einen Roman um Hofmannsthal, und 1960 ver
ffentlichte er seine Autobiographie "Streitbares Leben". Brod starb am 20. Dezember 1968 in Tel Aviv.
BEAnne, Charlotte und Emily Jane Bronte
Die Gestalten ihrer Romane sehnen sich nach Befreiung aus Zw
ngen.
Die drei Schwestern, geboren in Thornton, Yorkshire, Anne am 17. Januar 1820, Charlotte am 21. April 1816 und Emily Jane am 20. August 1818, wuchsen als T
chter eines irischen Pfarrers in einem abgelegenen Dorf in Yorkshire auf. Da die Phantasie ihre einzige Fluchtm
glichkeit aus der puritanischen Enge des V
terlichen Hauses war, begannen sie schon fr
h, Gedichte zu schreiben, die 1846 unter den Pseudonymen Acton Bell (Anne), Currer Bell (Charlotte) und Elis Bell (Emily) ver
ffentlicht wurden, aber keinerlei Resonanz fanden. Unber
hrt durch den Mi
erfolg, wandten sie sich Romanen zu. Anne schilderte mit "Agnes Grey" (1847) das Schicksal einer Frau, die gegen bestehende Konventionen ank
mpft. Charlotte, die bedeutendste der Schwestern, beschrieb in "Jane Eyre" (1847) den leidvollen Lebensweg einer Gouvernante, den sie aus eigener Erfahrung kannte, und Emilys Roman "Sturmh
he" (1847) ist die dramatisch- schaurige Geschichte einer von d
monischer Leidenschaft beherrschten Familie.
Emily starb am 19. Dezember 1848 in Haworth, Yorkshire, ihre Schwester Anne am 28. Mai 1849 in Scarborough, Yorkshire. Charlotte, die noch zwei weitere Romane, "Shirley" (1849) und "Vilette" (1853), verfa
te, starb am 31. M
rz 1855 in Haworth.
<EElisabeth Barrett Browning (1806 bis 1908)
Poesie und eine romantische Liebesgeschichte machten sie ber
hmt.
Die Dichterin wurde am 6. M
rz 1806 in Coxhoe Hall (Durham) als
ltestes von acht Kindern einer wohlhabenden Familie geboren. Durch eine R
ckgratverletzung seit ihrem 15. Lebensjahr fast v
llig gel
hmt, lebte sie zur
ckgezogen bei ihrer Familie in London. Bereits 1820 lie
ihr Vater ihr erstes Werk ("Die Schlacht von Marathon") drucken, doch zu Ruhm gelangte sie erst 38j
hrig durch die Ver
ffentlichung ihrer Gedichte. Dadurch kam es zum Briefwechsel mit dem sechs Jahre j
ngeren Dichter Robert Browning, der sie schlie
lich besuchte und ihr kurz darauf auch einen Heiratsantrag machte. Da Elizabeths streng viktorianischer Vater die Heirat mit allen Mitteln zu verhindern suchte, sah sich das Paar im September 1846 zu einer heimlichen Trauung gezwungen und floh kurze Zeit nach Italien. Sie wurden zu einem der ber
hmtesten Liebespaare ihrer Zeit.
In Florenz besserte sich Elisabeth Barrett Barrett Browning Gesundheitszustand, sie wurde sogar Mutter. Die Sonette, die sie weltber
hmt machen sollten, kamen 1847 unter dem Titel "Sonette aus dem Portugiesischen" anonym heraus. Sie starb am 30. Juni 1861 in Florenz in den Armen ihres Mannes. Einige ihrer Sonette wurden 1908 von Rainer Maria Rilke ins Deutsche
bersetzt.
EHeinrich Br
ning (1885 bis 1970)
Seine Regierungszeit markierte den
bergang von der Demokratie zum autorit
ren System.
Selten hat jemand so sehr das Gute gewollt und doch das Verh
ngnis bef
rdert: Heinrich Br
ning, geboren am 26. November 1885 in M
nster, studierte Philosophie und Volkswirtschaft, war im I. Weltkrieg Soldat, leitete 1920-30 die katholische Gewerkschaftsbewegung, sa
seit 1924 f
r das Zentrum im Reichstag und wurde am 30. M
rz 1930 nach Bruch mit der gro
en Koalition Reichskanzler mit einem Kabinett der b
rgerlichen Mitte ohne Fraktionsbildung.
Angesichts der sich versch
rfenden Weltwirtschaftskrise leitete er umgehend ein drastisches Sanierungsprogramm ein, das den Haushalt konsolidieren und das Ende der Reparationen an die Siegerm
chte herbeisparen sollte. Beide Ziele wurden um den Preis einer dramatischen Krisenversch
rfung erreicht, die den radikalen Parteien, vor allem Hitlers NSDAP, in den n
chsten Wahlen Erdrutschsiege bescherten, Mehrheiten waren fortan im Reichstag nicht mehr m
glich, so da
ning die Regierung als Pr
sidialkabinett durch Notverordnungen des Reichspr
sidenten und Tolerierung durch die SPD weiterf
hren mu
Als er das Vertrauen des Reichspr
sidenten Hindenburg verlor, mu
te er am 30. Mai 1932 gehen und Franz von Papen Platz machen. Nach Hitlers Machtergreifung floh Br
ning ins amerikanische Exil. Sein Versuch, nach dem Krieg in der CDU Fu
zu fassen, scheiterte am Widerstand des Parteivorsitzenden Adenauer. Er starb am 30. M
rz 1970 in Norwich, Vermont.
-EMartin Buber (1878 bis 1965)
Ein gro
er Vermittler.
Der j
dische Religionsphilosoph wurde am 8. Februar 1878 in Wien geboren und wuchs bei seinem Gro
vater, einem bekannten Gelehrten, in Lemberg auf. Nach einem Studium der Philosophie und Kunstgeschichte widmete er sich dem Chassidismus und erschlo
damit der westlichen Welt diese ostj
dische Lebens- und Fr
mmigkeitsform. Ab 1923 lehrte er j
dische Religionswissenschaft und Ethik an der Universit
t Frankfurt. Au
erdem war er in der j
dischen Erwachsenenbildung und als Herausgeber von Zeitschriften t
tig. Sein Buch "Ich und Du" (1923), mit dem er gro
en Einflu
auch auf christliche Kreise hatte, entwickelte das "dialogische Prinzip", das f
r ihn die Grundlage menschlichen Zusammenlebens und der Beziehung zu Gott ist. 1925 begann er zusammen mit Franz Rosenzweig die Verdeutschung des Alten Testaments. 1961 wurde diese epochale Neu
bersetzung abgeschlossen. Von den Nazis bedroht, emigrierte Buber 1938 nach Jerusalem und
bernahm dort an der Hebr
ischen Universit
t eine Professur f
r Sozialphilosophie. Er wurde zum Wortf
hrer der Vers
hnung zwischen Arabern, sp
ter auch zwischen Deutschen und Juden. In den letzten Lebensjahren erhielt Buber Ehrungen in aller Welt, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1952). Er starb am 13. Juni 1965 in Jerusalem.
BEttore Bugatti (1881 bis 1947)
Einer der genialsten Konstrukteure der Automobilbranche.
Der am 15. September 1881 in Mailand geborene Erfinder des Kompressor- Rennwagens stellte schon als Zwanzigj
hriger seine ersten Automobile vor. Danach entwarf er f
r die Firma De Dietrich in Niederbronn im Elsa
eine gro
e Anzahl von erfolgreichen Modellen, unter anderem Peugeot B
und Mathis Hermes. Nach diesen Erfolgen machte sich Bugatti 1909 selbst
ndig. In Morlsheim im Elsa
baute er mit seinen Mitarbeitern zahlreiche Renn- und Sportwagen, von denen der 8-Zylinder-Bugatti 35 der erfolgreichste war. Die St
ckzahlen bei Bugatti waren nie sehr hoch, der Kreis der K
ufer bestand aus exklusiven Kennern. Bugatti starb am 21. August 1947 in Paris.
xBDavid Dunbar Buick (1854 bis 1929)
Ein Pionier der Autotechnik.
Der amerikanische Konstrukteur wurde am 17. September 1854 in Arbroth, Schottland, geboren, lebte aber seit 1856 in Detroit. 1902 begann er in Zusammenarbeit mit zwei Ingenieuren, Eugene C. Richard und Walter C. Marr, seine ersten Autos zu bauen. Ein Jahr sp
ter wurde die Buick Motor Company gegr
ndet, die unter der Leitung von William C. Durant die Produktion von urspr
nglich 750 auf 8487 Autos im Jahre 1908 steigern konnte. Ber
hmt ist Buick auch durch die Erfindung seines Verfahrens, das Porzellan mit Metall verbindet. Er starb am 5. M
rz 1929 in Detroit.
EJacob Burckhardt (1818 bis 1897)
Einer der Begr
nder der Kunst- und Kulturgeschichte.
Der am 25. Mai 1818 in Basel geborene Burckhardt stammte aus einer K
nstler- und Gelehrtenfamilie. Er studierte zun
chst Theologie und 1839-43 in Berlin und Bonn bei Ranke und Kugler Geschichte und Kunstgeschichte. 1854 wurde er Professor am Polytechnikum in Z
rich, 1858-93 lehrte er in Basel.
Sein erstes gro
es Werk, "Die Zeit Constantins des Gro
en" (1853), deutet nicht nur sondern ist zugleich eine Stellungnahme zur eigenen Gegenwart. Drei Italienreisen lenkten dann sein Interesse auf die Renaissance. 1855 erschien "Cicerone". Eine Anleitung zum Genu
der Kunstwerke Italiens". Sein Hauptwerk, "Die Kultur der Renaissance in Italien" (1860), l
t in Querschnitten das komplexe Gesamtbild einer Epoche entstehen, in der das Individuum seiner selbst bewu
t wurde. 1867 folgte "Geschichte der neueren Baukunst. Die Renaissance in Italien". Danach hat Burckhardt bis zu seinem Tod am 8. August 1897 in Basel nichts mehr publiziert.
Die zahlreichen Schriften aus seinem Nachla
weisen ihn als einen gro
artigen Geschichtsdenker aus. Seine vierb
ndige "Griechische Kulturgeschichte" (1898 - 1902) widerlegt das idealisierende neuhumanistische Griechenbild, und in seinen kulturpessimistischen "Weltgeschichtlichen Betrachtungen" (1905) stellt er neben die beiden "Potenzen" Religion und Politik eine dritte, h
retische Potenz: die Kultur.
tCAbd al Aziz Ibn Saud (1880 bis 1953)
hrte die Wahabiten zu neuer Macht.
Das Reich Sauds des Gro
en (1765-1814) zerfiel im 19. Jahrhundert. Der am 24. November 1880 in Riad geborene Nachkomme Ibn Saud mu
te als Elfj
hriger ins kuwaitische Exil. Ein Jahrzehnt sp
ter aber kehrte er mit Truppen zur
ck, eroberte seine Heimatstadt, vertrieb die osmanische Garnison aus Innerarabien und wurde allgemein als neuer F
hrer der Wahabiten anerkannt.
Er lehnte sich an Gro
britannien an und profitierte so im I. Weltkrieg vom Zusammenbruch des Osmanischen Reiches. Bis 1925
berrannte er auch das K
nigreich Hedschas und nahm die heiligen St
dte Mekka und Medina wieder in Besitz. Vertr
ge mit den Nachbarn sicherten dem nun (seit 1932) Saudi-Arabien genannten Reich die Grenzen, Erd
lfunde den wirtschaftlichen Aufschwung.
Der Neubegr
nder des Reiches starb am 9. November 1953 in Taif.
cCJean Auguste Dominique Ingres (1797 bis 1876 n.Chr.)
Bannertr
ger des Klassizismus.
Am 29. August 1780 in Montauban als Sohn eines Stukkateurs und Bildhauers geboren, wurde Ingres 1797 in Paris Sch
ler von Jacques Louis David und ging 1806 f
r 18 Jahre nach Italien, wo die Antike und Raffael seinen Stil pr
gten. Nach seiner R
ckkehr erzielte er im Pariser Salon von 1824 mit dem Gem
lde "Gel
bde Ludwigs XIII." einen gro
en Erfolg.
Neben Historienbildern und weiblichen Akten malte er vor allem Portraits, deren altmeisterliche Pr
zision an Holbein erinnert. Die linienbetonte Zeichnung war f
r Ingres Grundlage der Kunst, und er bek
mpfte daher aufs sch
rfste die von der Farbe beherrschte Malerei Delacroix.
hepunkte seiner Karriere war die Pr
sentation von 68 Werken auf der Pariser Weltausstellung des Jahres 1855. Ingres starb am 14. Januar 1876 in Paris.
GCInnozenz XI. (1611 bis 1689)
Vom "Vater der Armen" zum "Heiligen Vater".
Benedetto Odescalchi, geboren am 19. Mai 1611 in Como, wirkte als Kardinallegat in Ferrara (1646-50) und Bischof von Novara (1650-54) so uneigenn
tzig, da
er "Vater der Armen" genannt wurde. Mit ihm kam 1676 eine tief religi
se und charakterstarke Pers
nlichkeit auf den Stuhl Petri.
Frei von Nepotismus, sanierte er durch strenge Sparsamkeit die zerr
tteten Finanzen der Kurie. Quietismus und jesuitischem Laxismus trat er ebenso entschieden entgegen wie dem Gallikanismus und den Hugenottenverfolgungen Ludwigs XIV. Gegen franz
sischen Widerstand brachte er das B
ndnis zwischen
sterreich und Polen zustande, das die Verteidigung Wiens gegen die T
rken und die Befreiung Ungarns erm
glichte.
Der am 11. August 1689 gestorbene Papst wurde 1956 seliggesprochen.
CAndrew Jackson (1767 bis 1845)
Der "Pionier von der Grenze der Wildnis" wurde 7. Pr
sident der USA.
Das erste Mal machte sich der am 15. M
rz 1767 in Waxhave geborene Farmer, Jurist und H
ndler einen Namen als General im Kampf gegen die Creek-Indianer, dann durch den Sieg
ber die Engl
nder Anfang 1815 bei New Orleans. Die dadurch gewonnene Popularit
t verhalf ihm 1828 und 1832 zur Pr
sidentschaft.
Seine Parteifreunde brachte Jackson in wichtige politische
mter ("Spoil System"). Er verband st
dtisch-kleinb
rgerliche Interessen des Ostens mit agrarischen Interessen des Westens und lehnte private
konomische Machtzusammenballung, aber auch staatliche Eingriffe ins Witrschaftsleben ab, siedelte
stliche Indianerst
mme in Gebiete westlich des Missisippi um und setzte die Aufl
sung der Nationalbank oder die Einstellung der F
rderung des Kanal- und Stra
enbaues mit Bundesmitteln durch.
Der popul
re "Old Hikkory" starb am 8. Juni 1845 in Nashville, Tennessee.
CJoseph-Marie Jacquard (1752 bis 1834)
Er erfand den ersten automatischen Webstuhl.
Der am 7. Juli 1752 in Lyon geborene Sohn eines Webers bekam 1790 den Auftrag, einen mechanischen Webstuhl zu
berholen. 50 Jahre vorher von Jacques de Vauconson erfunden, hatte diese Maschine einen entscheidenden Fortschritt in der Webtechnik gebracht.
Jacquard begann an einer verbesserten Version zu arbeiten und konnte 1801 auf einer Pariser Ausstellung als ertes Ergebnis einen verbesserten Seidenwebstuhl vorstellen. 1805 war es dann soweit: Sein seither "Jacquard-Webstuhl" genanntes automatisches Modell war fertiggestellt.
Die Erfindung war so revolution
r, da
die Seidenweber, die um ihre Arbeit f
rchteten, Jacquards Maschine verbrannten und ihn pers
nlich angriffen. Die Unruhen legten sich jedoch bald wieder, da die Erfindung zu einem gewaltigen industriellen Aufschwung f
hrte. Jacquard, der f
r seinen Webstuhl eine Staatspension erhielt, starb am 7. August 1834.
@Friedrich Ludwig Jahn (1778 bis 1852)
Der "Turnvater" erfand das Motto "frisch, fromm, fr
hlich, frei".
Der am 11. August 1778 in Lanz, Westpriegnitz, geborene Jahn brach sein Theologiestudium ab, arbeitete vor
bergehend als Hauslehrer, Publizist und ab 1809 als Erzieher. Zwei Jahre sp
ter er
ffnete er in Berlin den ersten Turnplatz zur Ert
chtiT
gung der Jugend. Die Befreiungskriege sahen den begeisterten Patrioten als K
mpfer im altdeutschen Rock des L
tzower Freikorps. Nationale Erziehung versuchte er auch in den Nachkriegsjahren der Jugend und den studentischen Burschenschaften nahezubringen.
Ab 1820 war aufgrund der Karlsbader Beschl
sse das Turnen verboten: Jahn wurde in Haft genommen. 1840 durch Friedrich Wilhelm IV. von Preu
en rehabilitiert, setzte er sich in der Frankfurter Nationalversammlung 1848 f
r ein preu
isches Erbkaisertum ein.
Der Initiator der Turnbewegung starb am 15. Oktober 1852 in Freyburg an der Unstrut.
DJakob I. (1566 bis 1625)
Nachfolger der Feindin seiner Mutter.
Der am 19. Juni 1566 in Edinburgh geborene Sohn Maria Stuarts und Lord Darnleys wurde streng protestantisch erzogen und 1567, nur dreizehn Monate nach der erzwungenen Abdankung seiner Mutter, K
nig von Schottland. Als 1603 die gro
e Feindin seiner Mutter Elisabeth I. starb, folgte ihr Jakob als K
nig von England und Irland.
hrend er in Schottland die fast anarchischen Zust
nde durch kluge Politik wieder zu konsilidieren vermochte, war er in England weniger erfolgreich, vor allem weil seine Vorg
nger, die Tudors, nie die Kompetenzen von Parlament und K
nig endg
ltig festgelegt hatten.
Zudem f
hrte sein entschiedenes Eintreten f
r die anglikanische Staatskirche zu Spannungen mit Puritanern, Presbyterianern und Katholiken ("Pulverturmverschw
rung" von 1605). All dieses bereitete dem englischen B
rgerkrieg den Boden. Sein Versuch, mit keiner Partei des Drei
hrigen Krieges zu brechen, brachte ihm au
enpolitisch allgemeines Mi
trauen ein.
Jakob verfa
te staatstheoretische Schriften, f
rderte Shakespeare und inspirierte die bedeutendste englische Bibel
bersetzung. Er starb am 27. M
rz 1625 in Theobalds Park in Hertford.
EJakob II. (1633 bis 1701)
Die "Glorreiche Revolution" beendete seine Herrschaft.
Der zweite Sohn Karls I. wurde am 14. Oktober 1633 in London geboren. W
hrend des B
rgerkriegs gelang ihm die Flucht aus der Gefangenschaft nach Frankreich. Als sein Bruder Karl II. 1660 den Thron bestieg,
bernahm Jakob als Gro
admiral die englische Flotte und besiegte Holland.
Nachdem er in zweiter Ehe die katholische Prinzessin Maria von Modena geheiratet hatte, trat er 1671 zum Katholizismus
ber. 1673 wurde die Testakte erlassen, die Katholiken von allen
ffentlichen
mtern ausschlo
. Jakob mu
te das Land verlassen, doch seinem Bruder gelang es, den Ausschlu
von der Thronfolge zu verhindern, so da
er 1685 nach dem Tod Karls, K
nig von England, Irland und Schottland wurde.
Da er seine ganze Macht zur Rekatholisierung des Landes einsetzte, rief die vereinte Parlamentsopposition, der sich auch Jakobs Tochter, die sp
tere K
nigin Anna Stuart, angeschlossen hatte, Wilhelm III. von Oranien nach England. Wilhelms Truppen zwangen Jakob 1688 zu einer erneuten Flucht nach Frankreich.
Die "Glorreiche", weil unblutige Revolution, setzte ihn 1689 endg
ltig ab und erhob Wilhelm zum neuen K
nig. Jakobs Versuche einer R
ckkehr scheiterten. Er starb am 16. September 1701 in Saint-Germain-en-Laye.
CCornelius Jansen (1585 bis 1638)
Der Begr
nder des Jansenismus.
Der niederl
ndische Theologe, geboren am 3. November 1585 in Akoy bei Leerdam, wurde 1618 Professor in L
wen und zwei Jahre vor seinem Tod (6.5.1638) Bischof von Ypern. Er initiierte die vor allem in den Niederlanden und Frankreich verbreitete katholische Reformbewegung, die nach ihm Jansenismus genannt wird.
In seinem Hauptwerk "Augustinus" forderte er eine R
ckkehr zu Askese und streng moralischen Grunds
tzen, um das jedem Menschen innewohnende B
se durch die "Lust zum Guten" (Gnade) zu
berwinden. Der jansenitische Kreis hatte seinen Mittelpunkt im Kloster Port-Royal bei Paris.
Von den P
psten und besonders von den Jesuiten bek
mpft, wurde der Jansinismus in Frankreich vom Staat unterdr
ckt, in den Niederlanden entstand daraus die von Rom getrennte Kirche von Utrecht, die sich 1989 mit den Altkatholiken zur Utrechter Union vereinigte.
NDLew Jaschin (1929 bis 1990)
"Der beste Torh
ter aller Zeiten und V
lker."
Das war die Meinung des portugiesischen St
rmerstars Eusebio, zu seiner aktiven Zeit ebenfalls ein Stern am Fu
ballhimmel seiner Zeit,
ber den langj
hrigen sowjetischen Nationalspieler.
In der Tat: Lew Jaschin, geboren am 22. Oktober 1929 in Bogorodskoje bei Moskau, z
hlt zu den herausragendsten Pers
nlichkeiten in der Geschichte dieses Sports. Er bestritt zwischen 1950 und 1969 nicht weniger als 78 L
nderspiele, in denen er nur 70 Gegentreffer hinnehmen mu
te, war mit Dynamo Moskau f
nfmal Landesmeister und dreimal Pokalsieger, erhielt als erster Torwart die Auszeichnung "Europas Fu
baller des Jahres" (1963), wurde mit der Sowjetunion 1956 Olympiasieger und 1960 Europapokalsieger der Nationalmannschaften (dem Vorl
uferwettbewerb der Europameisterschaft) und nahm 1958, 1962 und 1966 an der jeweiligen Endrunde der Weltmeisterschaft teil.
Der "L
we von Moskau", der in seiner einzigartigen Laufbahn mehr als 150 Elfmeter abwehren konnte, erlag am 21. M
rz 1990 in seiner Heimatstadt einem langj
hrigen Krebsleiden.
WFKarl Jaspers (1883 bis 1969)
Neben Heidegger der bedeutendste deutsche Existenzphilosoph.
Karl Jaspers, am 23. Februar 1883 in Oldenburg geboren, war zun
chst Psychologe in Heidelberg und wurde dort 1916 Professor f
r Psychologie und 1921 f
r Philosophie. Beeinflu
t von der verstehenden Psychologie Diltheys, entwickelte er eine geisteswissenschaftliche Psychopathologie.
Seine 1919 erschienene "Psychologie der Weltanschauungen" bildete den
bergang zur Philosophie. Seit 1948 Professor in Basel, setzte sich Jaspers 1959/60 in seinem Werk "Die gro
en Philosophen" eingehend mit der philosophischen Tradition auseinander, w
hrend er in Reden und Aufs
tzen sowie in seinem weitverbreiteten Buch "Die Atombombe und die Zukunft des Menschen" zu Lebensfragen der Gegenwart Stellung nahm. Damit wurde er zum Kritiker vieler totalit
rer Tendenzen der Gesellschaft des 20. Jahrhunderts.
Jaspers starb am 26. Februar 1969 in Basel. Wie die
brige Existenzphilosophie wurzelte auch das Werk Jaspers vor allem in Kierkegaard und Kant. Zentrales Thema seiner Philosophie ist die menschliche Existenz, die er mit dem "Umgreifenden" und der "Transzendenz" konfrontiert sieht. Sie l
t sich aber nur in "Chiffren" greifen und verschlie
t sich einem verobjektivierenden Verst
ndnis. Die somit gef
hrdete menschliche Existenz vollzieht sich im Angesicht des "Scheiterns".
Das sind letzte Situationen, die nicht ver
ndert oder umgangen werden k
nnen, wie Tod, Leiden, Kampf, Schuld. Nur in Ihnen kann sich das Ganze der Existenz verwirklichen. Indem wir in eine solche Situation mit offenen Augen eintreten, werden wir ganz wir selbst.
FJean Paul (1763 bis 1825)
Nach entbehrungsreicher Jugend auf dem literarischen Olymp.
Der Lehrersohn wurde am 21. M
rz 1763 als Johann Paul Friedrich Richter in Wunsiedel im Fichtelgebirge geboren. 1784 mu
te er sein Theologie- und Philosophiestudium abbrechen, da seine verwitwete Mutter die Mittel fehlten. Von 1786 bis 1789 arbeitete er als Hauslehrer und gr
ndete 1790 in Schwarzenbach eine Elementarschule, die er bis 1794 leitete.
Von da ab widmete der sich ganz dem Schreiben und wechselte h
ufig den Wohnort, bis er sich 1804 endg
ltig in Bayreuth niederlie
, wo er eine Familie gr
ndete und ab 1808 ein festes Gehalt bezog.
Abseits aller Str
mungen entwickelte Jean Paul seinen individuellen Stil, dessen zentrales Thema, die Unvereinbarkeit von Ideal und Realit
t, er allzuoft am eigenen Leibe erfahren hatte. Dem Meister skurriler und grotesker Charaktere war deren genaue Betrachtung wichtiger als eine ausgearbeitete Handlung. W
hrend seine pessimistischen, gr
blerischen Werke wenig erfolgreich waren, fand er mit ausgefeiltem sprachlichen und inhaltlichen Witz die ihm gem
e literarische Form in der Idylle, die er jedoch in h
chstem Ma
e ironisierte und als "Vollgl
ck in der Beschr
nkung" definierte.
Sein erster Erfolg war das "Leben des vergn
gten Schulmeisterlein Wuz in Auenthal" (1793), sp
ter folgte "Das Leben des Quintus Fixlein" (1796). Erw
hnenswert aus dem sehr umfangreichen Werk sind auch die Romane "Hesperus" (1795), "Titan" (1800-03) und "Der Komet" (1822). Als sein Sohn 1821 starb, war Jean Pauls Schaffenskraft gebrochen. Ein Jahr vor seinem Tod erblindete er.
Er starb am 14. November 1825 kurz bevor die Gesamtausgabe seiner Werke erstmals erschien.
yFJoachim von Fiore (ca. 1130 bis 1202)
Seine Lehren l
sten die Ketzerbewegungen des Mittelalters aus.
Joachim wurde um 1130 in Celico in Kalabrien geboren und war Abt des Zisterzienserklosters Corazzo. Unzufrieden mit dem Zustand der Kirche, verlie
er 1190 sein Kloster und gr
ndete in der Wildnis bei Fiore den Orden der Florenser.
Seine Lehre beruhte auf einer ungew
hnlichen Methode der Bibelexegese, denn er glaubte aus den Angaben der Apokalypse herauslesen zu k
nnen, da
die dort angek
ndigte Herrschaft des "ewigen Evangeliums" unmittelbar bevorstehe. Er nahm drei weltgeschichtliche Zeitalter an: Auf die alttestamentliche Zeit Gottvaters oder der Skalverei folgte das Zeitalter des Sohnes und der bestehenden Kirche, das durch das kommende "Dritte Reich" des Heiligen Geistes, durch eine neue "Geistreligion" mit einem Leben in Freiheit und Gerechtigkeit abgel
st werden wird.
Trotz dieser mehr als revolution
ren Lehren war Joachim kein Umst
rzler, und zu Lebzeiten bestand kein Konflikt mit der offiziellen Lehrmeinung Roms.
Seine Prophezeiung eines Anf
hrers f
r das kommende "Dritte Reich" hatte gro
en Einflu
auf kirchliche und au
erkirchliche Bewegungen, deren F
hrer unter anderem Fra Dolcino und Cola di Rienzo waren. Auch Franz von Assisi
bernahm einige Lehren Joachims, die Franziskaner wurden jedoch anerkannt, um die H
resie zu kanalisieren.
Varianten seiner Ideen tauchten in sp
teren Jahrhunderten h
ufig in politischen Bewegungen auf, etwa bei den franz
sischen Saint-Simonisten. Auch der Nationalsoszialismus hat sie mi
braucht. Joachim starb am 20. M
rz 1202 in seinem Kloster in Fiore, sein Orden erlosch im 17. Jahrhundert.
DJohann der Blinde (1296 bis 1346)
Er band Schlesien an das Reich.
Sein Vater Heinrich VII. trug die Kaiserkrone, sein Sohn Karl (IV.) sollte ihr sp
ter waren Glanz geben: Der Luxemburger Johann, geboren am 10. August 1296, mu
te sich mit der Krone B
hmens begn
gen, denn die Kurf
rsten trauten ihm nicht recht.
Zur K
nigsw
rde kam Johann durch die Ehe mit der Tochter Elisabeth des Przemysliden Wenzel II., deren Erblande die Macht der Luxemburger weit nach Osten ausdehnen halfen. Johann f
rderte diese Entwicklung noch durch die Erwerbung der schlesischen F
rstent
mer (gegen Abtretung des Anspruchs auf die polnische Krone) im Vertrag von Trentschin 1335, nachdem er schon zuvor mit Billigung Kaiser Ludwigs des Bayern das Reichsland Eger und die Oberlausitz erworben hatte.
In Italien zwar weniger erfolgreich, schuf Johann mit der zielstrebigen Arrondierung seines Besitzes die Machtbasis f
r seinen Sohn. 1340 verlor Johann das Augenlicht, was jedoch seine Begeisterung f
r das Waffenhandwerk nicht minderte: Am 26 August 1346 lie
sich der blinde K
nig auf franz
sischer Seite ins Get
mmel der Schlacht bei Cr
cy-en-Ponthieu gegen England f
hren und starb den Soldatentod.
CJohann ohne Furcht (1371 bis 1419)
Der Herzog von Burgund war ein skrupelloser Machtpolitiker.
Im Schatten des englisch-franz
sischen Krieges (1339-1453) stieg das Herzogtum Burgund unter einer Seitenlinie des Hauses Valois zu europ
ischer Bedeutung auf. Herzog Johann, geboren am 28. Mai 1371 in Dijon, suchte seit seinem Regierungsantritt 1404 wie sein Vater Philipp der K
hne Einflu
auf die franz
sische Politik zu gewinnen.
Er stie
jedoch auf den Widerstand des Herzogs von Orl
ans, der f
r seinen geisteskranken Bruder K
nig Karl VI. die Regentschaft f
hrte. 1407 lie
Johann seinen Gegenspieler ermorden und verb
ndete sich in dem folgenden B
rgerkrieg zwischen Bourguignons und Armagnaken mit den Engl
ndern.
Als ihm nach der Eroberung von Rouen die Engl
nder zu stark wurden, strebte er einen Frontwechsel an und traf sich mit dem franz
sischen Thronfolger am 10. September 1419 zu Verhandlungen auf der Br
cke von Montereau-faut-Yonne. Hier wurde er mit dem Dauphin ermordet.
nCJohann II., der Gute (1319 bis 1364)
Ein K
nig in Geiselhaft.
1350, beim Regierungsantritt des am 26. April 1319 auf Schlo
de Maulny bei Le Mans geborenen franz
sischen K
nigs Johann II., stand Frankreich bereits seit elf Jahren im Krieg mit dem englischen K
nig Eduard III., der die franz
sische Krone beanspruchte.
In dem Karl dem B
sen von Navarra erwuchs ihm ein zweiter gef
hrlicher Gegner. Diesen konnte Johann der Gute zwar in seine Gewalt bringen, unterlag aber bei Maupertuis (Poitiers) 1356 den Engl
ndern. Er geriet in Gefangenschaft und wurde erst vier Jahre sp
ter nach dem Frieden von Br
tigny gegen ein L
segeld von vier Millionen Talern und umfangreiche Gebietsabtretungen freigelassen.
Nachdem sein als Geisel gestellter Sohn Philipp der K
hne aus englischer Haft entflohen war, kehrte Johann freiwillig nach London zur
ck, wo er am 8. April 1364 starb.
UGJohann II. Kasimir (1609 bis 1672)
Mit ihm schwand die polnische Macht.
Das Theologiestudium war offenbar nicht die richtige Vorbereitung auf das Herrscheramt in schwieriger Zeit: Johann II. Kasimir, in Krakau am 21. M
rz 1609 als Sohn Sigismunds III. zur Welt gekommen, war w
hrend des Drei
hrigen Krieges kaiserlicher Oberst und spanischer Admiral, trat dann 1640 in den Jesuitenorden ein und erhielt 1647 die Kardinalsw
Als sein Bruder Ladislaus IV. von Polen starb, entband ihn der Papst von seinem Gel
bde und erm
glichte ihm so die Nachfolge.1660 mu
te Johann II. Kasimir in den Frieden von Oliva einwilligen, der Livland an Schweden und Preu
en an Friedrich Wilhelm, den Gro
en Kurf
rsten gab.
1667 verlor Polen die Ukraine
stlich des Dnjepr und Smolensk an den Zaren. Von Aufst
nden polnischer Magnaten zus
tzlich bedr
ngt, dankte der K
nig 1668 ab und ging nach Frankreich, wo er am 16. Dezember 1672 in Nevers starb.
.Johann II. Kasimir (1609 bis 1672)
Mit ihm schwand die polnische Macht.
Das Theologiestudium war offenbar nicht die richtige Vorbereitung auf das Herrscheramt in schwieriger Zeit: Johann II. Kasimir, in Krakau am 21. M
rz 1609 als Sohn Sigismunds III. zur Welt gekommen, war w
hrend des Drei
hrigen Krieges kaiserlicher Oberst und spanischer Admiral, trat dann 1640 in den Jesuitenorden ein und erhielt 1647 die Kardinalsw
Als sein Bruder Ladislaus IV. von Polen starb, entband ihn der Papst von seinem Gel
bde und erm
glichte ihm so die Nachfolge.1660 mu
te Johann II. Kasimir in den Frieden von Oliva einwilligen, der Livland an Schweden und Preu
en an Friedrich Wilhelm, den Gro
en Kurf
rsten gab.
1667 verlor Polen die Ukraine
stlich des Dnjepr und Smolensk an den Zaren. Von Aufst
nden polnischer Magnaten zus
tzlich bedr
ngt, dankte der K
nig 1668 ab und ging nach Frankreich, wo er am 16. Dezember 1672 in Nevers starb.
@Johann III. Sobieski (1629 bis 1696)
Wien verdankt ihm die Rettung vor den T
rken.
Der Fall der Kaiserstadt schien nur noch eine Frage der Zeit angesichts der
bermacht der t
rkischen Belagerungsarmee, da erschien 1683 ein Entsatzheer unter dem polnischen K
nig Johann III. Sobieski, der mit seinem Sieg am Kahlenberg den Einschlie
ungsring durchbrach und den Gro
wesir zum R
ckzug zwang.
Der Retter Wiens, einer reichen Magnatenfamilie entstammend, erblickte am 17. August 1629 in Olesko in Galizien das Licht Gro
polens, wurde Truppenf
hrer, zeichnete sich in K
mpfen gegen Tataren, Kosaken und Schweden aus, wurde 1665 Krongro
marschall und 1667 Woiwode von Krakau.
Sein Ruhm strahlte
ber die Heimat hinaus, als ihm bei Chocim 1673 ein erster Sieg
ber die T
rken gelang und er 1674 zum polnischen K
nig gew
hlt wurde. Sp
tere Unternehmungen gegen Moldawien und Bessarabien scheiterten nach Anfangserfolgen am russischen Widerstand.
chst im B
ndnis mit Frankreich strebte Johann III. nach Ausgleich mit der T
rkei, schlo
aber am 1. April 1683 ein Schutzb
ndnis mit dem Kaiser. Seine Bem
hungen um Sicherung der Krone f
r seinen Sohn Jakob Sobieski waren erfolglos. In den letzten Regierungsjahren versuchte er, beeinflu
t von seiner franz
sischen Frau Maria Kasimira d`Arquien, vergeblich der Magnatenopposition Herr zu werden.
Johann III. Sobieski
starb am 17. Juni 1696.
CJohanna I. von Anjou (1326 bis 1382)
Die K
nigin von Neapel trat Avignon an den Papst ab.
Die um 1326 geborene Enkelin und Erbin Roberts des Weisen lie
zwei Jahre nach Ihrer Thronbesteigung (1343) ihren ersten Gemahl, Andreas von Ungarn, ermorden, um Thronanspr
che der ungarischen Anjoulinie auszuschalten. Der Bruder des Ermordeten, Ludwig der Gro
e, eroberte daraufhin Neapel, und Johanna floh in ihre Grafschaft Provence zu Papst Clemens VI., dem sie Avignon unter der Bedingung
berlie
die Kirche sie von der Mordanklage freisprechen w
Mit p
pstlicher Hilfe kerte sie, in dritter Ehe mit Jakob von Aragon verheiratet, 1352 nach Neapel zur
ck. Wegen ihrer vierten Ehe mit Herzog Otto von Braunschweig erkannte sie nach dem Schisma den avignonischen Gegenpapst Clemens VII. an. Dessen r
mischer Rivale Urban VI. bannte die K
nigin und unterst
tzte ihren Adoptivsohn Karl von Durazzo, der sie gefangennahm und am 22. Mai 1382 in Murello della Lucania erdrosseln lie
CJohannes XXII. (1244 bis 1334)
Geriet als Papst in den Verdacht der Ketzerei.
Jacques Du
se, 1244 in Cahors geboren, war vor seiner Erhebung auf den Stuhl Petri (1316) Bischof von Fr
jus (1300) und Avignon (1310) und Kardinalbischof von Porto.
Entgegen seinem Versprechen, das Avignoner Exil zu beenden und nach Rom zur
ckzukehren, festigte Johannes XXII. das Papsttum in Avignon und setzte seine Macht stets im Interesse Frankreichs ein. Im deutschen Thronstreit zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Sch
nen nahm er Partei f
r den Habsburger, exkommunizierte Ludwig und erkl
rte ihn als K
nig f
r abgesetzt. Ludwig, warf ihm Ketzerei vor, lie
sich in Rom zum Kaiser kr
nen und einen Gegenpapst w
hlen.
In sein Pontifikat f
llt das Einschreiten gegen Meister Eckhart und der "Armutsstreit" mit den Franziskanern. Dabei geriet der Papst selbst in den Verdacht der H
resie und mu
te widerrufen. Er starb am 4. Dezember 1334 in Avignon.
CJohannes XXIII. (1881 bis 1963)
Ein Papst, der den Dialog suchte.
In Sotto il Monte am 25. November 1881 geboren, stieg Angelo Giuseppe Roncalli aus einfachen Verh
ltnissen zum Kardinal und Patriarchen von Venedig auf (1953) und trat 1958 als Johannes Johannes XXIII. die Nachfolge Petri an.
Schon ein Jahr sp
ter k
ndigte er die Einberufung des 2. Vatikanischen Konzils an,. dessen erste Sitzung 1962 stattfand. Johannes XXIII. suchte den Dialog mit anderen Glaubensgemeinschaften, lockerte den p
pstlichen Zentralismus auf und bereitete eine Reform des Kirchenrechts vor.
In seiner Enzyklinka "Mater el Magistra" (1961) forderte er soziale Gerechtigkeit in der Welt, in "Pacem in terris" (1963) begr
te er die Entwicklung einer neuen Friedenspolitik. Sein Tod am 3. Juni 1963 in Rom l
ste weltweite Trauer aus. Den Titel eines "Dieners der Diener Gottes" hat er als p
pstlicher Seelsorger, der r
mischen Kirchen, Gef
ngnisse und Krankenh
user besuchte, alle Ehre gemacht.
DAndrew Johnson (1809 bis 1875)
Der Pr
sident, der Alaska kaufte.
Johnson, geboren am 29. Dezember 1809 in Raleigh, North Carolina, stammte aus einfachen Verh
ltnissen und mu
te sich seine Bildung selbst aneignen. Als Mitglied der Demokratischen Partei war er zun
chst B
rgermeister von Greeneville, Tennessee, wurde 1853 Gouverneur, sp
ter Senator und Vizepr
sident.
Seine Amtszeit war gepr
gt von den Wirren des B
rgerkrieges. Als einziger S
dstaatlicher Senator stand er zur Einheit der Nation. Nach der Ermordung Abraham Lincolns 1865 wurde er dessen Nachfolger und damit 17. Pr
sident der Vereinigten Staaten. Johnson wurde 1868 wegen Verfassungsbruch angeklagt, jedoch vom Senat freigesprochen.
Zu seinen Verdiensten als Pr
sident z
hlt der Kauf Alaskas, das zu Ru
land geh
rte, und die Durchsetzung der von Abraham Lincoln eingeleiteten Sklavenbefreiung. Ber
hmt f
r sein temparamentvolles direktes Wesen, lebte Johnson nach Ablauf seiner Amtszeit (1869) wieder in Tennessee, wo er in Carter Station am 31. Juli 1875 starb.
OEJack Johnson (1878 bis1946)
Der erste farbige Boxweltmeister im Schwergewicht.
Er war f
r Nat Fleischer, den "Boxpapst" Amerikas, der beste Schwergewichtler, der je in den Ring gestiegen ist: Jack Johnson, geboren am 31. M
rz 1878 im texanischen Galveston,
berraschte die Sportwelt, als er am 26. Dezember 1908 in Sydney den bisherigen Titeltr
ger Tommy Burns durch einen Abbruchsieg in der 14. Runde entthronte - und sah sich von diesem Zeitpunkt an dem Ha
des wei
en Amerika ausgesetzt.
Reihenweise lie
en ehrgeizige Promoter ihre besten Fighter gegen den ungeliebten Champion antreten, um diese "Schmach" aus der Welt zu schaffen, doch der Mann aus dem S
den der USA erwies sich in zehn Titelk
mpfen stets als der technisch
berlegene Boxer, der mit seinen gegnern machte, was er wollte.
Erst am 5. April 1915 gelang es Jess Willard, den zu diesem Zeitpunkt schon 37j
hrigen Farbigen zu besiegen, wenn auch schon die Begleitumst
nde skandal
s waren: Der noch amtierende Weltmeister, der am Ring von Rassenfanatikern mit Revolvern bedroht wurde, lie
sich in der 26. des auf 45 Runden angesetzten Kampfes nach einem harmlos aussehenden Treffer ausz
hlen, und erstmals machte das Wort vom "schmutzigen Lorbeer" die Runde.
Jack Johnson, der von 97 K
mpfen lediglich f
nf verlor, starb am 10. Juni 1946 bei einem Verkehrsunfall in Raleigh, North Carolina.
ELyndon B. Johnson (1908 bis 1973)
Sein Schicksal entschied sich in Fernost.
Die Sch
sse von Dallas auf US-Pr
sident Kennedy waren noch nicht verhallt, da ging 1963 ein Funkbild um die Welt, das Lyndon Baines Johnson, am 27. August 1908 in Stonewall, Texas, geboren, 1949-61 demokratischer Senator und seither Vizepr
sident, bei der Vereidigung zum 36. Pr
sidenten der USA zeigte.
Er erbte nicht nur das Amt, sondern auch die sozialen Probleme daheim und vor allem den Krieg in Vietnam. Ihn zu einem gl
cklichen Ende zu f
hren, galten alle Bem
hungen des 1964 wiederge
hlten Herrn des Wei
en Hauses. Er eskalierte das amerikanische Engagement bis zum Einsatz von
ber 500.000 GIs und massiven Bombardements Nordvietnams, ohne den Widerstand des Vietkong brechen und das Marionettenregime im S
den stabilisieren zu k
nnen.
Statt dessen handelte sich Johnson zu Hause Rassenkrawalle, Studentenunruhen und wirtschaftliche Probleme ein, begleitet von einer Krise im westlichen B
ndnis. Die anfangs im Sinne seines Vorg
ngers fortgesetzte B
rgerrechtspolitik kam zum Erliegen. Johnson gab auf, verzichtete auf eine weitere Kandidatur 1968, beendete den Luftkrieg gegen Nordvietnam und leitete Verhandlungen ein.
Als er am 22. Januar 1973 in Austin, Texas, starb, war Frieden in Sicht.
ric Joliot-Curie (1900 bis 1958)
Spaltete kein Uran f
r die Nazis.
Der am 19. M
rz 1900 in Paris geborene Chemiker wurde 1925 Assistent bei Marie Curie, deren Tochter Irene - seine Kollegin - er heiratete. Bei dem Beschu
von Leichtmetallen stellten sie 1934 die Umwandlung zu neuen radioaktiven Isotopen fest.
r diese Entdeckung erhielt das Ehepaar 1935 den Chemie-Nobelpreis. In den 30er Jahren arbeiteten beide erfolgreich an der Uranspaltung. Die technologischen M
glichkeiten sah der 1937 zum Professor ernannte Joliot-Curie durchaus, unterbrach aber seine Forschungen in der Besatzungszeit und schlo
sich der R
sistance an.
Nach 1945 f
rderte er als Vorsitzender der franz
sischen Atomenergiebeh
rde den Bau des ersten Kernreaktors, wurde jedoch als Kommunist entlassen und
bernahm nach dem Tod seiner Frau die Leitung des Institut du radium. Er starb am 14. August 1958 in Paris.
&EJoseph I. (1678 bis 1711)
Ein zu kurzes Leben f
r die ehrgeizigen Pl
Es waren bewegte Zeiten, in denen Kronprinz Joseph, am 26. Juli 1678 als Sohn Kaiser Leopolds I. in Wien geboren, aufwuchs. Er erlebte als Knabe die Flucht des Hofes vor den T
rken 1683, wurde mit neun zum ungarischen, mit zw
lf Jahren zum r
misch-deutschen K
nig gew
hlt und
bernahm die Regierung 1705 mitten im Spanischen Erbfolgekrieg.
Hatte er zuletzt das starre Regiment seines Vaters kritisiert und einen "jungen Hof" um sich versammelt, so wollte er nun alles auf einmal : Ludwig XIV. von Frankreich schlagen, in Spanien die habsburgische Erbfolge sichern, seine Besitzungen in Italien erweitern, das aufst
ndische Ungarn befrieden, die unruhigen Protestanten in Schlesien zur Raison bringen und, dies vor allem, Bayern f
r sein Haus erwerben.
Von leichten Eroberungen in der Damenwelt verw
hnt, hatte der Kaiser in der Politik nicht die rechte Geduld, und obwohl ihm mit dem Prinzen Eugen ein vorttrefflicher Feldherr zur Seite stand, blieben seine Erfolge mager : Ungarn beruhigte sich, Ludwig XIV mu
te zur
ckstecken, Zugewinne in Italien, aber Zugest
ndnisse in Schlesien und nach seinem Tod Mi
erfolg auf der ganzen Linie in Bayern.
Zu mehr reichte es nicht in diesem kurzen Herrscherleben, das am 17. April 1711 in Wien endete.
FJoseph II. (1741 bis 1790)
Das Volk pries ihn als "gekr
nten Menschenfreund".
hrend seine Mutter Maria Theresia mit ihm schwanger war, erlitten ihre Habsburgischen Erblande den schwersten Verlust. Friedrich der Gro
e entri
ihr Schlesien. Der Sohn Joseph, am 13. M
rz 1741 in Wien geboren, wurde 1765 Kaiser als Nachfolger seines Vaters Franz I. Stephan und Mitregent der Mutter in den habsburgischen Erblanden.
Der junge Herrscher w
hlte sich ausgerechnet diesen Friedrich zum Vorbild, in der expansiven Au
enpolitik wie in den Reformbem
hungen nach innen. Gegen den Willen der Mutter setzte er 1772 die Teilnahme
sterreichs an der 1. polnischen Teilung (Gewinn Galiziens) durch und annektierte 1775 die t
rkische Bukowina; seinem Plan einer Erwerbung Bayerns trat Friedrich der Gro
e im Bayerischen Erbfolgekrieg entgegen.
Beim Versuch, ein zentralistisch verwaltetes Reich mit deutscher Staatssprache zu schaffen, sah sich Joseph II. w
tender Gegenwehr der betroffenen V
lkerschaften entgegen. Der Adel mi
billigte seine Bauernbefreiung (1781) und seine gegen die St
nde gerichteten Ma
nahmen (Grundsteuer), die Kirche war
ber Aufhebung vieler Kl
ster, verst
rkte Staatsaufsicht und
ber das Toleranzpatent (1781), die Sicherheitsbeh
rden warnten vor der Milderung der Zensur und dre Abschaffung der Folter - nur das Volk feierte den frischen sozialen Wind und verehrte den leutseligen Monarchen, der sich schon mal inkognito unter die Untertanen mischte.
Die letzten Jahre
berschatteten Erhebungen in Ungarn (1788/90) und in den Niederlanden (1789/90), Joseph II., einer der Hauptvertreter des aufgekl
rten Absolutismus, starb am 20. Februar 1790 kinderlos in Wien.
Daher wurde sein Bruder Leopold II. sein Nachfolger.
CFlavius Josephus (ca. 37 bis ca. 100)
discher Geschichtsschreiber im Dienste Roms.
Im Jahre 37 oder 38 nach Christus in Jerusalem geboren, entstammte Josephus dem Priesteradel und k
mpfte im j
dischen Aufstand gegen die R
mer, die ihn bei Iotapa unter obskuren Umst
nden gefangennahmen (67).
Weil Josephus Vespasian die Kaiserw
rde vorhersagte, wurde er von diesem begnadigt und sp
ter in Rom freigelassen. Inzwischen auf die Seite der R
mer gewechselt, lebte er nach der Eroberung Jerusalems durch Titus als Schriftsteller und G
nstling der Flavier in Rom, wo er in griechischer Sprache seine Hauptwerke verfa
te: "Der j
dische Krieg", "J
dische Arch
ologie" und "
ber das hohe Alter des j
dischen Volkes".
Auf das Judentum, das ihn als Verr
ter brandmarkte, hat sein literarisches Wirken keinen Einflu
gehabt, doch den Kirchenv
tern galt er als bedeutender Schriftsteller, der bis ins 18. Jahrhundert viel gelesen wurde.
Josephus starb um das Jahr 100 in Rom.
CJames Prescott Joule (1818 bis 1889)
Sein Name gibt noch heute die Einheit der Energie an.
Der englische Physiker, am 24. Dezember 1818 in Salford bei Manchester geboren, lebte dort als Brauereibesitzer und Privatgelehrter. Er stellte unter anderem Untersuchungen
ber die W
rmeentwicklung elektrischer Str
me an und entdeckte 1841 das Joulsche Gesetz.
Dieses sagt, da
die W
rme, die in einem stromdurchflossenen Draht entsteht, von Widerstand, Zeit und Stromst
rke abh
ngig ist. Er trat als einer der ersten f
r den Satz der Erhaltung der Energie ein und bestimmte quantitativ die
quivalenz zwischen mechanischer Energie und W
rme.
Bei Versuchen
ber die innere Energie von Gasen entdeckte er den Joule-Thomsen-Effekt. Joule starb am 11. Oktober 1889 in Sale bei London.
FBenito Pablo Ju
rez Garcia (1806 bis 1872 nach Chr.)
Der gro
sident Mexikos.
rez wurde am 21. M
rz 1806 in San Pablo Guelatao in der Provinz Oaxaca geboren, war indianischer Abstammung, arbeitete sich aus einfachen Verh
ltnissen zum Rechtsanwalt hoch, wurde Mitglied des Nationalkongresses und Gouverneur von Oaxaca.
1853 von dem Diktator Santa Anna verbannt, bekleidete er nach dessen Sturz das Amt des Justizministers in der Regierung Alvarez und
bernahm im Januar 1858 die Regierung. Die von ihm betriebene Agrarreform und Enteignung des zumeist kirchlichen Gro
grundbesitzes l
ste 1859 den mexikanischen B
rgerkrieg aus, in den sich Frankreich, Spanien und England unter dem Vorwand nicht beglichener Auslandsschulden einmischten.
Der mexikanische liberale Rumpfkongre
unter Ju
rez F
hrung wurde jedoch von den USA anerkannt. Es gelang ihm, 1860 die Hauptstadt zu besetzen und ein Jahr sp
ter zum Pr
sidenten mit diktatorischen Vollmachten gew
hlt zu werden. Der Plan Napoleons III., in dem mittelamerikanischen Land, gest
tzt auf Klerikale und Konservative, eine von Frankreich abh
ngige Monarchie zu errichten, schien mit der Wahl des
sterreichischen Erzherzogs Maximilian zum Kaisre von Mexiko aufzugehen.
In einem langj
hrigen Guerillakrieg gewann Ju
rez nach dem Abzug der franz
sischen Truppen jedoch die Oberhand und lie
den Kaiser erschie
en. Noch zweimal wiedergew
hlt, 1867 und 1871, gelang es ihm jedoch nicht, dem krisengesch
ttelten Land eine bleibende Ordnung zu geben.
rez starb am 18. Juli 1872 in Mexiko City.
BJudas Makkab
us (? bis 160 vor Christus)
hrte die Juden im Kampf gegen das Seleukidenreich.
Geburtsdatum und Geburtsort des Judas, dessen Beiname wahrscheinlich auf das hebr
ische Wort f
r "Hammer" zur
ckzuf
hren ist, sind unbekannt. Als die von Antiochos IV. von Syrien betriebene Unterdr
ckung der Juden mit Tempelsch
ndung, Steuereintreibung und Torarollenverbrennung ihren H
hepunkt erreichte, setzte er sich an die Spitze des Aufstandes.
Er schlug die seleukidischen Truppen, nahm 164 vor Christus den Tempel in Jerusalem ein und lie
ihn neu weihen, ein Ereignis, das bis heute von den Juden im Chanukkafest gefeiert wird. Im April oder Mai 160 vor Christus fiel er im Kampf gegen Bakchides, den Statthalter des K
nigs Demetrios I. Sotre, beii Elasa.
BJulia (39 vor bis 14)
Eine ungl
ckliche Kaisertochter.
Das einzige leibliche Kind des r
mischen Kaisers Augustus wurde 39 vor Christus geboren und von ihrem Vater aus politischen Motiven zu mehreren Ehen gezwungen. Mit 14 Jahren heiratete sie Claudius Marcellus, nach dessen Tod Agrippa, dem sie mehrere Kinder gebar, und schlie
lich 11 vor Christus Tiberius, der ihr keine Achtung entgegenbrachte.
Julia suchte in einem lockeren Lebenswandel, der ihrem Ruf schadete, einen Ausgleich f
r ihre menschlichen Entt
uschungen. Aus ziemlich undurchsichtigen Gr
nden, moralischer wie politischer Art, verbannte sie ihr Vater im Jahre 2 vor Christus auf die Insel Pandataria.
Sie lebte bis 14 nach Christus.
@Julian (331 bis 363)
Er verehrte noch die alten G
tter.
Flavius Claudius Julianus, der den Beinamen Apostata, "der Abtr
nnige" erhielt, weil er trotz christlicher Erziehung den alten G
tterglauben im r
mischen Reich wiederaufzurichten suchte, wurde 331 nach Christus als Neffe Constantins des Gro
en geboren.
Sein Vetter Constantius II., der die Ermordung seiner Familie mitverantwortet hatte, holte ihn 355 an den Hof und ernannte ihn zum Caesar des Westens. In Gallien erwies Julian als f
higer Heerf
hrer im Kampf gegen Franken und Alemannen (357 nach Christus Sieg bei Stra
burg), konsolidierte die bedrohte Rheingrenze und wurde von seinem Heer 360 zum Augustus ausgerufen.
361 trat er unangefochten die Alleinherrschaft an, leitete wirtschaftliche und soziale Reformen ein und verk
ndete als Anh
nger des heidnischen Neuplatonismus eine allgemeine Glaubensfreiheit. Am 26. Juni 363 kam er w
hrend eines Feldzuges gegen die Perser in Maranga am Tigris ums Leben.
Briefe und religi
s-philosophische Schriften vermittelten einen Eindruck vom geiG
stigen Format des letzten Kaisers aus der konstantinischen Dynastie.
DJulius II. (1443 bis 1513)
Der bedeutendste Renaissancepapst.
Giuliano della Rovere, am 5. Dezember 1443 in Albissola geboren, wurde von seinem Onkel, Papst Sixtus IV., 1471 zum Kardinal erhoben. Er suchte bei Karl VIII. von Frankreich Schutz von seinem p
pstlichen Widersacher Alexander VI., kehrte nach dessen Tod 1503 nach Rom zur
ck, wo ihn das Konklave, nicht ohne Bestechung, zum Papst w
hlte.
Sein Pontifikat war in erster Linie von kriegerischen Aktivit
ten gepr
gt, mit denen er als gerissener Machtpolitiker den zerfallenen Kirchenstaat konsolidierte. Er eroberte Bologna und Perugia 1506, Ravenna und Rimini 1509 und trat der Heiligen Liga bei, die die Vertreibung der franz
sischen Invasoren aus Italien bewirkte.
hrend er innerkirchliche Probleme gern
bersah, hat sich Julius durch die F
rderung gro
nstler wie Bramante, Michelangelo und Raffael unsterblichen Ruhm erworben. Unter seinem Pontifikat wurde der Grundstein zum Petersdom gelegt.
Julius II. starb am 21. Februar 1513 nach Christus in Rom.
rBJulius III. (1487 bis 1555)
Ein Reformer ohne rechten Willen.
Der am 10. September 1487 in Rom geborene Giovanni Maria del Monte war Bischof von Siponto, er
ffnete als Kardinal und p
pstlicher Legat 1545 das Konzil von Trient und wurde 1550 zum Papst gew
hlt.
In seinem Pontifikat praktizierte Julius, der ein weltlich gesinnter Mann war, wie sein Vorg
nger Paul III. den Nepotismus, indem er geistliche
mter und W
rden unter seinen Verwandten verteilte. Seine Bem
hungen galten der Wiederherstellung der Glaubenseinheit, der T
rkenabwehr und der Rekatholisierung Englands unter Maria I.
Er starb am 23. M
rz 1555 in Rom.
DCarl Gustav Jung (1875 bis 1961)
Wies der Psychotherapie neue Wege.
Jung wurde am 26. Juli 1875 als Sohn eines Pfarrers in Kesswil im Kanton Thurgau geboren, praktizierte nach dem Medizinstudium als Psychiater in der Z
richer Nervenheilanstalt Burgh
lzli und stand seit 1907 in engem Kontakt mit Sigmund Freud, dessen Lieblingssch
ler er wurde.
1912 jedoch wandte er sich gegen seinen Lehrer, da er dessen Anschauungen
ber die Sexualit
t nicht teilte. ("Wandlungen und Symbole der menschlichen Libido", 1912). Seine weiteren Arbeiten galten der Erforschung des Unbewu
ten ("Die Beziehungen zwischen dem Ich und dem Unbewu
ten", 1928).
Jung wurde Professor an der Eidgen
ssischen Technischen Hochschule in Z
rich und entwickelte eine eigene Tiefenpsychologie, in die vielf
ltige Lehren Eingang fanden, wie ostasiatische Weisheitslehren oder die Alchimie. Jung erweiterte Freuds Lehre, indem er individuell erworbenen pers
nlichen Unbewu
tsein das
berindividuell ererbte Unbewu
te der menschlichen Gesellschaft zur Seite stellte, das sich in sogenannten Archetypen auspr
Mit seiner ganzheitlichen "komplexen Psychologie" wies Jung f
r die Heilung psychisch Kranker neue Wege. Jung fand besonders in den USA viele Anh
nger. Er starb am 6. Juni 1961 in K
snacht bei Z
rich.
DHugo Junkers (1859 bis 1935)
Konstrukteur des weltber
hmten Flugzeuges "Tante Ju".
Der am 3. Februar 1859 in Rheydt geborene Ingenieur arbeitete nach dem Studium an der Technischen Hochschule Berlin in verschiedenen Maschinenfabriken, entwickelte eine Reihe von W
rmeaustauschapparaten und gr
ndete 1895 in Dessau eine eigene Fabrik f
r "Gasapparate".
1897-1912 war Junkers Professor f
rmetechnik an der Technischen Hochschule Aachen, wo er mit statischen Problemen beim Flugzeugbau in Ber
hrung kam. Von da an galt sein Forscherehrgeiz dem Flugzeugbau. Er lie
die ersten Windkan
le bauen und entwickelte das erste Ganzmetallflugzeug.
hrend des ersten Weltkrieges mu
te er mit dem Holl
nder Anthony Fokker Milit
rflugzeuge produzieren. Die 1923 gegr
ndete "Junkers Luftverkehrs AG" war Vorl
uferorganisation der "Lufthansa". Sein letztes Werk, die dreimotorige "Ju 52", wurde
ber ein Jahrzehnt zum meistgebautesten Verkehrsflugzeug der Welt.
Nachdem die Nazis ihn zum Verkauf seiner Unternehmen gezwungen hatten, stellten die 1936 vereinigten Junkers Flugzeug- und Motorenwerke vor allem Milit
rflugzeuge her, darunter der legend
re Sturzkampfbomber Ju 87 "Stuka". Dies erlebte Junkers nicht mehr, er starb 1935 an seinem 76. Geburtstag in Gauting bei M
nchen.
-CJustinian I., der Gro
e (ca. 482 bis 565)
Der letzte r
mische Weltherrscher.
Flavius Petrus Sabbatius Justinianus, um 482 nach Christus im makedonischen Tauresium geboren,
bernahm 527 von seinem Onkel Jusin I. das r
mische Kaisertum. Dank der Entschlu
kraft seiner Gemahlin Theodora
berstand er 532 den Nika-Aufstand in Konstantinopel.
In harten Abwehrk
mpfen gegen Perser, Slawen und durch erfolgreiche Kriege gegen die Vandalen in Nordafrika, die Westgoten in Spanien und vor allem gegen die Ostgoten in Italien suchte er das Imperium in seinen alten Grenzen wiederherzustellen.
Im Inneren widmete er sich dem Ausbau einer geordneten Verwaltung, lie
das r
mische Recht im Corpus Iuris Civilis kodifizieren und als frommer Christ die Philosophenschule in Athen schlie
Justinian starb 565 nach Christus.
D Ignatius von Loyola (1491 bis 1556)
Ein Offizier wird Ordensgr
nder.
Der baskische Adelige, geboren im Oktober 1491 auf Schlo
Loyola bei Azpeita, wurde bei der Verteidigung Pamplonas gegen die Franzosen schwer an beiden Beinen verwundet. In der langandauernden Genesungsphase, die f
r ihn mit gro
en Qualen und Schmerzen verbunden war, erfuhr er eine grundlegende Ver
nderung seines Wesens, die ihn zur Abkehr vom weltlichen Leben bewog.
Als B
er und Bettler in Manresa schrieb er ein Exerzitienbuch und studierte nach einer Wallfahrt ins Heilige Land 1524-27 in Barcelona, Alcal
und Salamanca und dann 1528-35 in Paris. Dort entwickelte er mit Petrus Faber, Franz Xaver und anderen den Plan einer Ordensstiftung. Er gelobte Armut, Keuschheit und das Apostolat im Heiligen Land.
Ignatius, der seine Studien in Bologna und Venedig fortsetzte, empfing 1537 die Priesterweihe und ging im Jahr darauf nach Rom. Dort wurde sein Jesuitenorden best
tigt und Ignatius zum Generaloberen gew
hlt. In der Folgezeit war er eine der wichtigsten Pers
nlichkeiten der katholischen Kirche und der Gegenreformation.
Seine Idee der Weltmission f
hrte die Jesuiten bis nach Japan. Ignatius starb am 31. Juli 1556 in Rom. 1622 wurde er heiliggesprochen.
BInnozenz X (1574 bis 1655)
Verurteilte den Jansenismus.
Giambattista Pamfili, am 6. Mai 1574 in Rom geboren, wurde 1627 Kardinal und 1644 gegen den Einspruch Frankreichs zum Papst gew
hlt. Vergeblich versuchte er, die f
r die Kirche ung
nstigen Bestimmungen des Westf
lischen Friedens zu verhindern. Zwar konnte er die Familie seines Vorg
ngers Urban VIII. an der Kurie ausschalten, daf
r gewann jedoch seine Schw
gerin Olimpia Maidalchini gro
en Einflu
Als Kunstf
rderer hat sich Innozenz X. in Rom mit der Piazza Navona, der Villa Pamfili und der Umgestaltung der Lateranbasilika verewigt. Zwei Jahre vor seinem Tod am 7. Januar 1655 verurteilte er mit der Bulle "Cum occasione" f
Die in Wien geborene Schauspielerin Hedy Lamarr, die in Hollywood Filmgeschichte geschrieben hat, ist tot. Nach Angaben der Polizei in Orlando im US-Bundesstaat Florida wurde die 85-J
hrige mit dem b
rgerlichen Namen Hedwig Kiesler am Mittwoch tot in ihrem Haus aufgefunden. In den vergangenen Jahren hatte Lamarr zur
ckgezogen in Altamonte Springs, einem Vorort von Orlando, gelebt. 1933, knapp 18-j
hrig, sorgte sie f
r internationales Aufsehen, als sie in der tschechisch-
sterreichischen Koproduktion "Ekstase" die erste Nacktszene der Filmgeschichte spielte.
1937 ging Lamarr nach London und wurde von MGM-Boss Louis B. Mayer nach Hollywood geholt. Dort avancierte sie zur "sch
nsten Frau der Welt" und drehte rund 30 Filme, u.a. mit Clark Gable, Judy Garland, Spencer Tracy und James Stewart. In Cecil B. DeMilles Bibelverfilmung "Samson und Delilah" spielte sie 1949 die weibliche Hauptrolle. Der von ihr kreierte Typus der dunkelhaarigen r
tselhaften Sch
nheit hat einen bedeutenden Einfluss auf die Film- und Popul
rkultur ausge
bt. So diente sie etwa auch Pop Art-Ikone Andy Warhol als Bildmotiv. Aber auch als Erfinderin machte sich Lamarr einen Namen. Gemeinsam mit dem US-Komponisten George Antheil entwickelte sie bereits 1942 eine neuartige Funk-Fernsteuerung f
r Torpedos, bei der das Steuerungssignal
ber mehrere Frequenzen verteilt wurde und so vor St
rungen durch den Feind gesichert war. Das sogenannte "Frequency Hopping" bildet heute nicht nur die Grundlage des milit
rischen Satellitenabwehrsystems der USA, sondern ist auch f
r Schnurlos- und Mobiltelefone von grundlegender Bedeutung. Ihre technischen Leistungen wurden in den USA allerdings erst sp
t anerkannt. Im Jahr 1998 wurde Lamarr mit dem
sterreichischen Erfinderpreis ausgezeichnet.
EBettino Craxi. Er starb am 18.1.2000, bevor er nach Italien zur
ckkehren konnte.
Der 65-j
hrige Craxi erlitt in seiner Villa im tunesischen Badeort Hammamet eine Herzattacke. Seine Tochter Stefania und ein Mitarbeiter seien bei ihm gewesen. Craxis Gesundheit war seit Jahren angeschlagen. Er litt seit Jahren an Diabetes und Herz- sowie Nierenbeschwerden.
Craxi ist wegen illegaler Parteienfinanzierung und Korruption in letzter Instanz zwei Mal zu f
nf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Seit 1994 entzog er sich der italienischen Justiz. Im November war er wegen Herzbeschwerden in ein Milit
rkrankenhaus in Tunesien eingeliefert worden. Der schlechte Gesundheitszustand Craxis hatte in den vergangenen Monaten in Rom Debatten ausgel
st, ob der fr
here Regierungschef wieder nach Italien zur
ckkehren k
nnte. Mehrere Politiker und Kommentatoren hatten sich aus humanit
ren Gr
nden f
r die Aussetzung der Strafe ausgesprochen, um Craxi eine Behandlung in Italien zu erm
glichen. Craxi z
hlte in den 80er Jahren zu den m
chtigsten Politikern Italiens. 1976 wurde er zum Generalsekret
r der italienischen Sozialisten (PSI) gew
hlt und sorgte f
r Wahlerfolge. 1983 wurde Craxi mit der Regierungsbildung beauftragt. Er stand einem Mitte-Links-Kabinett mit Sozialisten, Christdemokraten und mehreren Kleinparteien vor. Streitigkeiten mit der DC f
hrten schlie
lich zu seinem R
cktritt 1987. 1992 geriet er in den Sog von Bestechungsskandalen, die zu seinem unaufhaltsamen Abstieg f
hrten.
DWjatscheslaw Molotow (1890 bis 1986)
Er schmiedete das B
ndnis der Diktatoren.
Der junge Bolschewist Skrjabin aus Kukarka, geboren am 9. M
rz 1890, der sich als Redakteur der "Prawda" das Pseodonym Molotow ("Hammer") zulegte, stieg 1921 ins Zentralkommitee und 1926 ins Politb
ro der KPdSU auf. Bei heraufziehender Kriegsgefahr l
ste der sowjetische Diktator Stalin seinen j
dischen Au
enminister Litwinow durch Molotow ab, um Verhandlungen mit Hitler nicht zu gef
hrden.
Sie f
hrte der neue Mann im Au
enamt Mitte 1939 zum erfolgreichen Abschlu
eines Nichtangriffsvertrages, der f
r die Sowjetunion einen entscheidenden Zeitgewinn brachte. Auch mit Japan erreichte Molotow 1941 ein Neutralit
tsabkommen, so da
nach dem deutschen Angriff im Juni 1941 Truppen aus Fernost an die Front gegen die Wehrmacht geworfen werden konnten.
Nach der deutschen Niederlage und dem sich abzeichnenden Zusammenbruch Japans 1945 k
ndigte Molotow das Abkommen und trat in den Pazifik-Krieg ein, um seinem Land einen Teil an der Beute zu sichern. Nach dem Tod Stalins (1953) verlor der geniale Taktiker rapide an Einflu
, wurde 1964 aus der Partei ausgeschlossen und erst am 94. Geburtstag rehabilitiert. Er starb am 8. November 1986 in Moskau.
rst Grigori Potemkin (1739 bis 1791)
Er baute die ber
hmten D
rfer.
Der am 24. September 1739 in Tschischowo im Gouvernement Smolensk geborene G
nstling und Berater der Zarin Katharina II. wurde 1774 Generalgouverneur der s
dlichen Provinzen und eroberte als Oberbefehlshaber der Armee 1783 die Krim.
Die sprichw
rtlichen "Potemkinschen D
rfer" soll er anl
lich der Krimreise der Zarin im Jahr 1787 kreiert haben, um den Erfolg seiner Koloniastionsma
nahmen zu demonstrieren. Zu diesem Zweck seien ganze Siedlungen aus Attrappen errichtet worden, um bl
hende Gemeinwesen vorzut
uschen.
Trotzdem hat sich der F
rst Tawritscheskij (seit 1783) als St
dtegr
nder und
Kolonisator Verdienste erworben, wenn auch seine Projekte teilweise nicht
realisierbar waren. Er starb am 16. Oktober 1791 bei Jassy in Bessarabien.
CWilliam Basie (1904 bis 1984)
"Count" war ein halbes Jahrhundert lang Aush
ngeschild des Big-Band-Swing.
Der am 21.August 1904 in Red Bank, New Jersey, geborene Sohn wohlhabender schwarzer Eltern kam erst nach dem Studium der Sozialwissenschaften zum Jazz. In Kansas City spielte er 1926 in Vaudeville-Shows und als Pianist bei Stummfilmen. Ein Radiosprecher verlieh ihm den bleibenden Beinamen "Count".
Anfang der 30er Jahre fand er Anschlu
an die Band von Bennie Moten und
bernahm 1935 die Leitung des Orchesters. Mit Musikern wie Buck Clayton oder Lester Young bot er klassisch gewordene Titel wie "Red Bank Boogie" oder "Jive at Five" in hoher Perfektion. Basie nahm zahlreiche Schallplatten auf und tourte durch die Welt. Der Bigbandleader starb am 26. April 1984 in Hollywood.
7ESepp Herberger (1897 bis 1977)
"Der Ball ist rund."
r ihn war der n
chste Gegner immer der schwerste und das n
chste Spiel das wichtigste: Joseph Herberger, geboren am 28. M
rz 1897 in Mannheim, verstand es wie kein zweiter, seine Mannschaften zu motivieren. Der dreimalige Fu
ballnationalspieler, f
r die deutschen Elitekicker seit 1936 als Trainer verantwortlich, erlebte bei der III. Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich die wohl gr
te Entt
uschung seiner Laufbahn: Von h
chster Stelle verordnet, mu
te er nach dem Anschlu
sterreichs in k
rzester Zeit eine "gro
deutsche Mannschaft" formen, was in einem Debakel endete - das zum Favoritenkreis z
hlende Deutschland schied in der Vorrunde gegen die Schweiz aus.
16 Jahre sp
ter war dann die Alpenrepublik Schauplatz seines gr
ten Erfolges: Unter der Regie seines Lieblingssch
lers Fritz Walter wurde Deutschland nach einem 3:2 Erfolg
ber das als unschlagbar geltende Ungarn zum ersten Mal Fu
ballweltmeister. Das "Wunder von Bern" begr
ndete nicht nur Herbergers Ruf als Trainergenie, sondern f
hrte in einer vom Krieg gezeichneten Nation, zu einem "Wir-sind-wieder-wer"-Gef
Der gewiefte Taktiker, Tr
ger des Gro
en verdienstkreuzes, des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, der die Nationalelf 162mal betreute, starb am 28. April 1977 in seiner Heimatstadt.
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HDer K
nstler starb am 27. J
nner 2000, im Alter von 69 Jahren in seinem Haus in Wei
enbach am Attersee an einem Herzinfarkt.
Gulda, einer der besten Mozart- und Beethoven-Interpreten, war schon seit l
ngerer Zeit schwer krank gewesen. Der als
schwierig
geltende Wiener, der seine Heimatstadt viele Jahre als K
nstler gemieden und die Festspielstadt Salzburg br
skiert hatte, erlangte aber nicht nur mit seinen klassischen Interpretationen Weltruhm, sondern auch als Jazz-Musiker.
Im vergangenen Jahr erregte eine von ihm selbst fingierte Meldung
ber seinen angeblichen Tod gro
es Aufsehen, wenig sp
ter feierte er in der Nacht zum Ostersonntag in Salzburg eine so genannte Auferstehungsparty. Bei dem Spektakel spielte er eine Sonate von Mozart und Improvisationen.
Gulda hatte sich im Fr
hjahr 1999 bereits jegliche Form von Nachrufen verbeten. In einem Offenen Brief erkl
rte er, seine
letztwillige Anordnung
bei seinem Anwalt hinterlegt zu haben. Das Nachruf-Verbot gelte insbesondere f
sterreichische und deutsche Medien:
Es ist
ber meine gesamte musikalische T
tigkeit, speziell in meiner lieben Heimatstadt Wien, von gewisser Seite so viel Bl
dsinn verzapft worden, dass ich verhindern m
chte, dass mir derselbe Schmutz auch noch ins Grab nachgeschmissen wird.
Es gebe im Wiener Kulturjournalismus nicht einen einzigen Kommentator, der geeignet w
meine musikalische Lebensleistung angemessen zu w
rdigen
Schon als 20-j
hriger war Gulda f
r seine Interpretationen von Werken Beethovens, Mozarts oder Bachs ber
hmt und begehrt. Bald wandte er sich mehr und mehr dem Jazz zu. Dem Komponisten Gulda brachten seine Klangsch
pfungen - meist Grenzg
nge zwischen so genannter Ernster und Unterhaltungs-Musik - internationale Preise ein. Seine wenig schmeichelhaften Bemerkungen
ber K
nstlerkollegen, die bis hin zu Schimpftiraden f
hrten, konnten der Beliebtheit keinen Abbruch tun.
Modetrends hat sich Gulda stets verweigert, ohne dass dies seinem Renommee geschadet h
tte:
Ich bin der wichtigste kreative Musiker der zweiten H
lfte unseres Jahrhunderts
, urteilte Gulda einmal.
Ich bin dies deshalb, weil ich unsere Musik in g
ltigen Werken aus der Sackgasse der Zw
nerei und andere weltfremder, musik- und menschenfeindlicher Praktiken herausgef
hrt habe.
Montgolfier Etienne
Montgomery Bernard L
Moore Henry
Moore Thomas
More Thomas Sir
Moreau Gustave
Morgenstern Christia
Morgenthau Henry
rike Eduard
Moritz Karl Philipp
Moritz von Sachsen
Moro Aldo
Morse Samuel Finley
Mozart Wolfgang Amad
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ller Wilhelm
Munch Edvard
nchhausen Karl Fri
ntzer Thomas
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Strindberg August[
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rst von BeneventM
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Toscanini ArturoD
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Sadat Muhammad AnswarD
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Wittgenstein Ludwigz
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Wundt Wilhelm{
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rst von GavreD
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Richard III.2
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Mohammed II., der ErobererD
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Monteverdi ClaudioD
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Dreiser Theodore
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Dufy Raoul
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Duvalier Fran
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Gainsborough ThomasD
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Georg I. LudwigD
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Georg II. AugustD
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Georg III. Wilhelm FriedrichD
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Georg IV August FriedrichD
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Geiger Johannes (Hans) WilhelmM
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Germanicus
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Gervinus Georg GottfriedD
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George Stefan
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o#Gagern Heinrich, Reichsfreiherr vonD
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Galen Clemens August, GrafM
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Carl Friedrich
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Geyer Florian
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Giacometti Alberto
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Gide Andr
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Thales von MiletD
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Thackeray William MakepeaceD
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TertullianD
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Terenz
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Teniers, David der J
ngereD
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Telemann Georg PhilippD
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o(Teilhard de Chardin, Marie-Joseph PierreM
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Taxis Franz von
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Stowe-Beecher HarrietD
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Alexander II. NikolajewitschD
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Newski Alexander*
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Alfons I., der ErobererD
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Alfons V., der AfrikanerD
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Alfons V., der Gro
tigeD
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Alfons VI., der TapfereD
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Alfons VII.D
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Alfons VIII., der EdleD
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Alfons IX.D
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Alfons X., der WeiseD
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Adler AlfredE
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o%Albrecht II. Markgraf von BrandenburgD
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o.Albrecht II. Markgraf von Brandenburg- AnsbachD
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ssli Johann HeinrichM
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Montgomery Bernard Law
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Moritz Karl PhilippM
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Moritz von SachsenD
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Quisling Vidkun Abraham LauritzD
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o(Rumford Benjamin Thompson, Sir, Graf vonM
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Friedrich III., der WeiseD
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Finlay Carlos JuanD
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mann Werner Theodor OttoD
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Times New Roman
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Poussin NicolasD
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Praetorius MichaelD
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Proudhon Pierre JosephD
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Ptolemaios I. SoterD
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Behrens Peter
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Benedikt XV.D
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Stephan I., der HeiligeD
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Stephan III., der Gro
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Stephan IV., B
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Cori Carl FerdinandD
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IEs gibt kaum eine Landschaft, die eine so tiefsch
rfende Dokumentation und Interpretation erfahren hat wie das K
rntner Unterland durch Werner Berg, und es gibt kaum einen Maler, der sich so ausschlie
lich auf eine Landschaft konzentriert hat wie Werner Berg auf das K
rntner Unterland.
den K
rntens, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Slowenien entfernt, liegt am Fu
e der Petzen die malerische, alte Stadt Bleiburg. Auf der Fahrt schon bezaubert der Reiz einer Landschaft von herber Sch
nheit. In den geduckten Bauernd
rfern mit der Kette der Karawanken im Hintergrund, den Menschen unterwegs, den Feldern und H
fen, wird man unmittelbar mit Motiven des Malers und Holzschneiders Werner Berg konfrontiert.
Die Galerie des 1981 verstorbenen Werner Berg, einem der bedeutensten
sterreichischen K
nstler des 20. Jh., ist zu einem Anziehungspunkt f
r Kunstliebhaber aus ganz Europa geworden. Die Bilder Werner Bergs, dessen k
nstlerischer Ausgangspunkt der deutsche Expressionismus war, gew
hren tiefe Einblicke in die Seele der S
rntner Landschaft und der dort lebenden Menschen.
ZUR PERSON WERNER BERG
Werner Berg wurde am 11. April 1904 in Elberfeld (Wuppertal) geboren. Nach der Matura absolvierte er eine Handelslehre in einem Industriebetrieb, studierte anschlie
end in Wien Staatswissen-schaften wo er 1927 promovierte. Er verzichtete jedoch auf die ihm angebotene Universit
tslaufbahn und entschlo
sich, seinem seit seiner Kindheit gehegtem Wunsch entsprechend, Maler zu werden.
Er besuchte die Akademien in Wien (Karl Sterrer) und M
nchen (Karl Casper) und fand freundschaftliche F
rderung durch Emil Nolde. 1931 erfolgte die lebensentscheidende Ansiedlung auf dem Rutarhof, einem entlegenen Bauernhof in Unterk
rnten, den er bis zu seinem Tode 1981 mit seiner Familie bewirtschaftete.
Werner Bergs Werk hatte fr
h Aufmerksamkeit erweckt. So erhielt er 1935 den N
rnberger Albrecht D
rer-Preis - fast gleichzeitig wurde jedoch in K
ln eine gro
e Ausstellung seiner Arbeiten als "nicht dem gesunden Volksempfinden entsprechend" polizeilich gesperrt. Von den vielen Auszeichnungen, die ihm zuteil wurden, seien hier nur der Kunstpreis des Landes K
rnten und das
sterreichische Ehrenzeichen f
r Wissenschaft und Kunst erw
hnt.
Wichtiger als Ehrungen war ihm die Galerie in Bleiburg. Sie sollte auch dem Andenken seiner 1970 verstorbenen Frau gewidmet sein, die f
r ihn "die Herrin und Seele des Rutarhofes, die Kraft und Gegenkraft der k
nstlerischen Arbeit" gewesen war.
Clausewitz Carl Phil
Goebbels Joseph
Maximilian II.
Reinhardt Max
Stephan III., der Gr
usik- und menschenfeindlicher Praktiken herausgef
hrt habe.
Salk Jonas EdwardD
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Sydenham ThomasD
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Strabon
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Ohm Georg Simon#
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Otto I. der Gro
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Otto I. von WittelsbachD
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Otto II.1
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Dareios I., der Gro
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David Jacques LouisD
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Coster Charles deA
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Gasperi Alcide deB
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Dessalines Jean JacquesD
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s Fran
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Johnson AndrewI
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Johnson JackI
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Joseph II.I
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Josephus FlaviusI
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AmalasunthaD
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Andersch Alfredi
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Andersen-Nexo MartinD
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.GEin Robin Hood, dessen Leben noch heuer verfilmt wird.
Simon Kramer wurde als Sohn eines B
ckers aus St. Veit an der Glan im Jahre 1785 in der Riederskeische ober M
derndorf am Zollfeld geboren. Die Besetzung K
rntens durch die franz
sischen Truppen pr
gten das Land und die Kindheit des jungen Kramers. Sein Vater Sebastian lie
sich mit seiner Familie in der Herzogsstadt nieder und Simon beobachtete ihn dabei, wie er Dieben und Landstreichern in seinem Haus Unterschlupf gew
hrte. Von ihnen lernte Simon auch das Diebeshandwerk, schloss sich im Alter von zw
lf Jahren einer R
uberbande an und entwickelte sich selbst zum gef
rchteten Briganten.
Der Krapfenb
ck-Simale, wie er sich selbst nannte, lauerte fahrenden Kaufleuten auf, terrorisierte mit seiner 20-k
pfigen Bande die gesamte Region, pl
nderte H
fe, Schl
sser und ganze D
rfer und schreckte nicht einmal vor
llen auf die Franzosen zur
ck. Die Beute verteilte Simon Kramer unter seinen armen, halbverhungerten Landsleuten. Als sicheres Versteck vor Napoleons Gefolgsleuten diente ihm, seiner Liebe und treuen Weggef
hrten Juliana Regenfelder und seinen Anh
ngern der dichte Wolschartwald mitten auf dem Krappfeld. Nach mehreren fehlgeschlagenen Festnahmeversuchen ging Simon Kramer am Abend des 17. Septembers des Jahres 1809 beim Wegscheiderwirt in Zojach in die Falle eines Verr
ters aus den eigenen Reihen. 35 Straftaten, "feige Sonntagseinbr
che und hinterh
ltige
lle", wurden dem steckbrieflich gesuchten R
uber zur Last gelegt. Tod durch Erschie
ung lautete das Urteil, das durch Landgerichtspfleger Anton Lackner vollstreckt wurde. Als abschreckendes Beispiel lie
der franz
sische General Rusca den Leichnam des toten Krapfenb
ck am 20. September am Galgen in Annabichl bei Klagenfurt aufh
ngen und nach einer Woche an einem unbekannten Ort verscharren.
@Johann Gottfried Herder
(1744 bis 1803)
Ein gro
er Anreger.
Der einem pietistischen Elternhaus entstammende Pfarrerssohn, geboren am 25. August 1744 im ostpreu
ischen Mohrungen, wurde mit 17 Jahren Kopist in einer Pfarrbibliothek und erwarb durch unerm
dliche Lekt
re eine umfassende Bildung. Er studierte Medizin, Theologie und Philosophie in K
nigsberg, wurde 1764 Lehrer an der Domschule in Riga, dr
ei Jahre sp
ter Prediger, 1771 Konsistorialrat in B
ckeburg.
Auf Empfehlung Goethes konnte er 1776 eine Stellung als Superintendent und Hofprediger in Weimar antreten. Im "Journal meiner Reise" (1769) schildert er ein Bekehrungserlebnis auf der
berfahrt nach Nantes, das seine Abkehr vom Rationalismus der Aufkl
rung ausl
ste und ihn zum gro
en Anreger der Sturm und Drang Generation werden lie
Schon in seinen fr
hen Schriften sah Herder die Existenz von spezifischen Nationalcharakteren in konkreten politischen, sozialen, aber auch mentalen und geographischen Voraussetzungen des Volkstums gegeben. Jedes Volk weist eine sprachliche und kulturelle Individualit
t, eine eigenst
ndige Entwicklung auf und eigene Legitimit
t auf.
Die V
lker existieren gleichzeitig, aber auf unterschiedlichen Entwicklungsniveaus ("
ber die neuere deutsche Literatur", 1767; "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit", 1774). Mit der "Abhandlung
ber den Ursprung der Sprache" (1772) hob er den Menschen als Wesen heraus, das mit der Sprache von der poetischen zur prosaischen, denkenden Weltanschauung
bergeht.
Herders Wirkung reichte weit
ber seinen Tod am 18. Dezember 1803 in Weimar hinaus.
CHermann von Salza (1173 bis 1239 nach Christus)
berragende Gestalt des Deutschen Ordens.
Der vierte Hochmeister des Deutschen Ordens wurde 1173 in Langensalza geboren und entstammte einem th
ringischen Ministerialengeschlecht. Seit 1216 war er als Beauftragter der Kurie Gast und schlie
lich Freund und Vertrauter Friedrichs II., w
hrend dessen Herrschaft Andreas II. von Ungarn 1211 dem Orden das Burzenland
bertrug, dessen Missionierung jedoch 1225 scheiterte.
Daraufhin rief Herzog Konrad von Masowien die Ritter zur Missionierung der heidnischen Pruzzen ins KulmerLand, wo sie den 1226 vom Kaiser best
tigten Ordensstaat gr
ndeten. Hermann begleitete Friedrich II. auf dem f
nften Kreuzzug 1227-1229, und seiner Vermittlung ist der Friede von Esprano zwischen Kaiser und Papst 1230 zu verdanken.
1236 sanktionierte der Papst den Ordensstaat, der sich rasch zu einem souver
nen Staat entwickelte. Hermann selbst hat das Land nie betreten. Er starb am 20. M
rz 1239 in Salerno.
LDHerodes I., der Gro
e (ca. 72 bis 4 vor Christus)
nig des j
dischen Hasmon
erreichs von Roms Gnaden.
Um 72 vor Christus geboren, war Herodes ab 47 vor Christus Statthalter von Galil
a, musste aber sieben Jahre sp
ter nach Rom fliehen und wurde r
mischer B
rger. Erst als Jerusalem 37 vor Christus von r
mischen Legionen erobert wurde, konnte er nach Pal
stina zur
ckkehren und das ganze j
dische Land unter seiner Herrschaft vereinigen.
Obwohl er ein geschickter Politiker war und ab 20 vor Christus den Neubau des Tempels von Jerusalem begann, wurde er von den Juden gehasst, denn er f
rderte die Hellenisierung des Landes, legte ihm hohe Steuern auf und ging r
cksichtslos gegen Widersacher vor.
Seine Grausamkeit war sprichw
rtlich. 29 vor Christus lie
er seine Frau Mariamne hinrichten. 7 vor Christus ihre beiden S
hne und 4 vor Christus seinen eigenen
ltesten Sohn. Die von ihm befohlene Ermordung aller Knaben in Bethlehem wird nur in der Bibel berichtet. Nach seinem Tod 4 vor Christus wurde das K
nigreich unter seinen S
hnen Herodes Archelaos, Herodes Antipas und Philipp aufgeteilt.
CHerodes Antipas (ca. 4 vor bis 39 nach Christus)
Der Landesherr zur Zeit Jesu.
Der zweite Sohn Herodes des Gro
en wurde im Testament seines Vaters zum Tetrarchen von Galil
a und Peraia bestimmt, was der r
mische Kaiser Augustus auch best
tigte (4 vor Christus). Durch eine kluge Politik im unruhigen Galil
a und in der von den Arabern bedrohten Peraia konnte er w
hrend seiner Regierung den Frieden bewahren.
Im Jahre seiner 17 gr
ndete er eine neue Hauptstadt, der er zu Ehren des neuen Kaisers Tiberius den Namen Tiberias gab. Als er die Frau seines Halbbruders Herodes heiratete, kritisierte Johannes der T
ufer diese ungesetzliche Ehe und wurde deswegen hingerichtet.
Im Proze
gegen Jesus versuchte der r
mische Statthalter Pontius Pilatus, den Tetrarchen f
r die politischen Folgen verantwortlich zu machen. Auf Betreiben der Herodias ging er 39 nach Christus nach Rom, um von Caligula den K
nigstitel zu erhalten, wurde aber nach S
dgallien verbannt.
DHerodot (ca. 490 bis 429 vor Christus)
Der "Vater der Geschichte".
Der um 490 vor Christus in Halikarnassos (Bodrum) in Karien geborene geborene griechische Geschichtsschreiber beteiligte sich in seiner Vaterstadt am Sturz des Tyrannen Lygdamis. Seine Studienreisen f
hrten ihn in beinahe die gesamte damals bekannte Welt.
Athen wurde dem Freund des Perikles und Sophokles zur zweiten Heimat. Von hier siedelte er in die 444 gegr
ndete attische Kolonie Thurii in Ungarn
ber, wo er um 430 gestorben sein d
rfte. Herodots "Historien", in deren Mittelpunkt die Darstellung der Perserkriege steht, k
nnen noch nicht als Geschichtswissenschaft im modernen Sinne verstanden werden.
So nimmt die Mythologie einen breiten Raum ein, was ihm den Vorwurf der Leichtgl
ubigkeit eintrug. Ein Nachweis der tats
chlichen Richtigkeit von geschriebener Geschichte, um den sich Thukydides eine Generation sp
ter bem
hte, war ihm noch fremd.
Sein Anliegen war es vielmehr, mit der Geschichte die Beziehungen alles Geschehens zum G
ttlichen und Ewigen aufzuzeigen.
3CGustav Hertz (1887 bis 1975 nach Christus)
Der deutsche Atomphysiker arbeitete nach 1945 in der Sowjetunion.
Der Sohn eines Rechtsanwaltes und Neffe des Entdeckers der elektromagnetischen Wellen Heinrich Rudolf Hertz wurde am 22. Juli 1887 in Hamburg geboren. Er war Professor f
r Physik in Halle und Berlin und Leiter des Forschungslaboratoriums der Siemens-Werke.
Zusammen mit James Franck gelang ihm 1925 der Beweis, da
die elektrischen und die Lichtschwankungen wesensgleich sind, wof
r sie 1925 den Nobelpreis bekamen. 1932 entdeckte er ein Verfahren zur Isotopentrennung, das sp
ter zur Gewinnung von Uran 235 diente.
Nach dem II. Weltkrieg lebte Herz in der Sowjetunion und baute in Suchumi am Schwarzen Meer ein Forschungszentrum auf. Ab 1954 lehrte er in Leipzig. Er starb am 30. Oktober 1975 in Ostberlin.
jCHeinrich Rudolf Hertz (1857 bis 1894 nach Christus)
Seine Erkenntnisse bilden die Grundlage der drahtlosen Nachrichtentechnik.
Der am 22. Februar 1857 in Hamburg geborene Physiker war Sch
ler und Assistent von Hermann von Helmholtz und wurde dann Professor in Karlsruhe und Bonn. Er befasste sich vor allem mit Problemen der Elektrodynamik. Durch seine Versuche zur
berpr
fung der Hypothesen von Michael Faraday und James Clerk Maxwell gelang ihm der Nachweis, dass Licht- und Radiowellen grunds
tzlich gleicher Natur sind.
Er entdeckte ihre Reflexion und Brechung, Transversalit
t und Polarisation, konstruierte Sender und Empf
nger elektrischer Wellen und schuf so die Grundlage f
r die drahtlose Nachrichtentechnik (Rundfunk, Radar usw.). Hertz starb am 1. Januar 1894 in Bonn. Nach ihm wird Frequenz elektromagnetischer Schwingungen pro Sekunde "Hertz" (Hz) genannt.
REGeorg Herwegh (1817 bis 1875)
t die Kreuze aus der Erden, alle sollen Schwerter werden. Gott im Himmel wird's verzeihen."
Der am 31. Mai 1817 in Stuttgart geborene Herwegh gab schon fr
h sein Theologiestudium zugunsten seiner Schriftstellerlaufbahn auf. 1839 ging er in die Schweiz, und zwei Jahre sp
ter erschien seine Gedichtsammlung "Gedichte eines Lebendigen", eine aggressiv- revolution
re Barrikadenlyrik in volkst
mlicher Form.
Der Erfolg brachte ihm eine triumphale Reise durch Deutschland ein, und er wurde sogar von Friedrich Wilhelm IV. empfangen, einige Zeit sp
ter jedoch eines kritischen Briefes wegen aus Preu
en ausgewiesen. Herwegh ging nach Paris, wo er Karl Marx und Arnold Ruge kennenlernte, was ihn bewog, sich innerlich der aufkommenden Arbeiterbewegung zu n
hern, obwohl er weder Materialismus noch Kommunismus guthie
Als die 48er Revolution losbrach, war er der F
hrer eines republikanischen Komitees der Deutschen in Paris und setzte sich mit 800 Getreuen von Paris aus in Richtung Baden in Marsch, um die dortigen K
mpfe zu unterst
tzen. Sie wurden jedoch von regul
ren Truppen geschlagen, und Herwegh musste in die Schweiz fliehen.
Bis 1856 lebte er in Genf und hatte engen Kontakt zu Ferdinand Lassalle, dessen Ziele er unterst
tze. 1866 erlaubte man ihm die R
ckkehr nach Baden, wo er am 7. April 1875 in Baden-Baden starb.
DAlexander Herzen (1812 bis 1870)
Der literarische Anwalt der russischen Bauern.
Herzen wurde als unehelicher Sohn eines f
rstlichen Gutsbesitzers und einer Deutschen am 6. April 1812 in Moskau geboren. Schon in jungen Jahren, w
hrend seines Physikstudiums in Moskau und bis ins reife Alter wurde er vom franz
sischen und deutschen Geistesleben, besonders von Schiller und Hegel gepr
Weil er mit den Dekabristen 1825 gegen die Leibeigenschaft k
mpfte, wurde er f
r viele Jahre nach Nowgorod verbannt. 1847 ging Herzen f
r immer nach Westeuropa und befreundete sich mit Karl Marx und Garibaldi. 1847 erschien sein einziger Roman "Wer ist schuld?".
In London gab Herzen den Almanach "Polarstern" und die Zeitschrift "Die Glocke" heraus, die nach Russland geschmuggelt wurden und mit ihren revolution
ren Ideen dort nachhaltige Wirkung aus
bten. Die Autobiographie "Mein Leben" (1867) ist sein bekanntestes Werk.
Er schildert darin farbig und in h
chst eigenwilligem Stil sein ruheloses Leben und die gesellschaftliche und geistige Entwicklung Russlands und Westeuropas. Herzen starb am 21. Januar 1870 in Paris, ohne seine Heimat wiedergesehen zu haben.
DWieland Herzfelde (1896 bis 1988)
Ein engagierter Schriftsteller und Verleger.
Herzfelde wurde am 11. April 1896 in Weggis in der Schweiz geboren und wuchs bei Pflegeeltern in Salzburg und Wiesbaden auf. 1914 begann er ein Germanistikstudium in Berlin und meldete sich zu Beginn des I. Weltkrieges freiwillig als Sanit
ter, wurde aber zwei Jahre sp
ter wegen seiner pazifistischen
berzeugung als "wehrunw
rdig" entlassen.
Ab 1916 gab er zusammen mit George Grosz und seinem Bruder John Heartfield die Zeitschrift "Neue Jugend" heraus, die als literarisches Forum der Kriegsgegner schnell verboten wurde. Danach widmete er sich vor allem der Leitung des Malik-Verlags in Berlin, den er zum Sprachrohr revolution
rer Literatur und des Dadaismus machte.
hrend der Nazizeit war er im Prager Exil zusammen mit Oskar Maria Graf und Anna Seghers Herausgeber der "Neuen Deutschen Bl
tter".
ber die Schweiz kam er 1939 in die Vereinigten Staaten. Gemeinsam mit Bertolt Brecht, Alexander D
blin und anderen gr
ndete er 1944 in New York den Aurora-Verlag.
1949 kehrte er in die DDR zur
ck und
bernahm eine Professur f
r Literatursoziologie an der Karl-Marx-Universit
t in Leipzig. Er starb am 23. November 1988 in Ostberlin.
_CTheodor Herzl (1860 bis 1904)
Mit seiner Schrift "Der Judenstaat" begr
ndete er den Zionismus.
Der am 2. Mai 1860 in Budapest geborene Herzl besch
ftigte sich bereits fr
h mit der Judenfrage und dem Antisemitismus. unter dem Eindruck der Aff
re Dreyfus schrieb er im Jahr 1896 den "Judenstaat" und begr
ndete damit die zionistische Bewegung.
Seine Vorstellungen einer L
sung der j
dischen Frage formulierte er dort mit der Errichtung eines selbst
ndigen j
dischen Nationalstaates in Pal
stina. Diese Forderung stellte er auch auf dem 1. Zionistischen Weltkongre
1897 in Basel, dessen Leiter er war.
1901 verhandelte er mit dem osmanischen Sultan
ber Pal
stina und zeichnete eine hoffnungsvolle Vision in dem Roman "Altneuland" (1902). Herzl starb am 3. Juli 1904 im Alter von nur 44 Jahren im
sterreichischen Edlach und ist seit 1949 in Jerusalem bestattet.
DRudolf He
(1894 bis 1987)
Er verirrte sich in die Weltgeschichte.
Als der brave, etwas versponnene kaufm
nnische Lehrling Rudolf He
, geboren am 26. April 1894 im
gyptischen Alexandria, bei Kriegsbeginn 1914 seinem Hamburger Lehrherrn entwich, um sich freiwillig an der Front zu melden, ahnte nicht einmal er, da
er am Anfang einer abenteuerlichen, f
r ihn viel zu gro
en Karriere stand: Nach der Niederlage 1918 schlo
er sich fr
h in M
nchen der NSDAP an, wurde nach dem gescheiterten Putsch von 1923 Hitlers Sekret
hrend der Festungshaft in Landsberg, stieg dann mit ihm auf und wurde sein Stellvertreter in der Partei (1933), blieb aber ohne wesentlichen Einflu
ltig in die Historie verschlug es ihn 1941, als er mit einem k
hnen Flug nach England auf eigene Faust Frieden mit Gro
britannien stiften wollte. Hitler lie
ihn f
r verr
ckt erkl
ren, doch rettete das He
nicht vor der Verurteilung im N
rnberger Proze
Als einziger "Lebensl
nglicher" mu
te He
seine Strafe ganz absitzen - seit 1966 v
llig allein im Kriegsverbrechergef
ngnis Spandau als "teuerster H
ftling der Welt", dessen Freilassung immer wieder am sowjetischen Veto scheiterte. Er nahm sich am 17. August 1987 das Leben.
Gulda Friedrich(
Times New Roman
Times New Roman
Kramer Simon)
Times New Roman
Times New Roman
Herberger Sepp*
Times New Roman
Times New Roman
Herder, Johann Gottfried+
Times New Roman
Times New Roman
Hermann von Salza,
Times New Roman
Times New Roman
Herodes I., der Gro
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Herodes AntipasD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Herodot/
Times New Roman
Times New Roman
Hertz Gustav0
Times New Roman
Times New Roman
Hertz, Heinrich Rudolf1
Times New Roman
Times New Roman
Herwegh Georg2
Times New Roman
Times New Roman
Herzen Alexander3
Times New Roman
Times New Roman
Herzfelde Wieland4
Times New Roman
Times New Roman
Herzl Theodor5
Times New Roman
Times New Roman
Hesiod6
Times New Roman
Times New Roman
Rudolf7
Times New Roman
Times New Roman
@Hermann Hesse (1877 bis 1962)
Der Gegensatz Geist und Natur pr
gte sein Schaffen.
Hesse wurde am 2. Juli 1877 in Calw geboren, seine Eltern waren Pietisten und arbeiteten als Missionare, f
r einige Zeit auch in Indien. Hesse sollte Theologe werden, besuchte die Lateinschule in G
ppingen und ab Herbst 1881 das evangelisch-theologische Seminar in Maulbronn, riss aber von dort schon im darauffolgenden Jahr aus.
Versuche in verschiedenen Berufen scheiterten, bis er schlie
lich eine Buchh
ndlerlehre machte und von 1899 ;
bis 1903 eine Buchhandlung in Basel f
hrte. Ab 1904 war er freier Schriftsteller und lebte bis 1912 am Bodensee. In diese Zeit fallen Werke wie die "Romantischen Lieder" (1899) und erste Entwicklungsromane wie "Peter Camenzind".
Sie sind, wie auch die sp
teren Romane, stets von autobiographischen Gesichtspunkten gepr
gt und beschreiben die Losl
sung vom konventionellen Elternhaus und die Reifezeit junger Menschen. 1905 gr
ndete er mit Ludwig Thoma die anti-wilhelminische Zeitschrift "M
1911 unternahm er eine Indienreise, die sein Werk stark beeinflussen sollte. Seine zweite Schaffensperiode f
llt in die Zeit nach dem I. Weltkrieg, wo er sich wegen pazifistischer
erungen in Deutschland sehr unbeliebt gemacht hatte. Sie umfasst Romane wie "Demian" (1919), "Siddharta" (1922) und den "Steppenwolf" (1927), die seine bisherigen Themen um den Dualismus zwischen verstand und Gef
hl, Geist und Sinnlichkeit erweiterten.
Die Romane seiner Reifezeit, beginnend mit "Narzi
und Goldmund" (1930), und der H
hepunkt seines Schaffens, "Das Glasperlenspiel" (1943), f
hrten alle diese Themen zusammen zu einem tiefen, ausgleichenden Humanismus. Von den Nazis wurde Hesse als "Landesverr
ter" stark angefeindet, da er ab seit 1923 Schweizer Staatsb
rger war, konnten sie nichts anhaben.
1946 erhielt er den Nobelpreis f
r Literatur, 1955 den Friedensnobelpreis des Deutschen Buchhandels. Er starb am 9. August 1962 in Montagnola im Tessin und konnte nicht mehr erleben, wie seine Werke, ausgehend von der amerikanischen Hippie-Bewegung, in der ganzen Welt eine gro
e Renaissance feierten.
TGTheodor Heuss (1884 bis 1963)
Politik mit menschlichem Antlitz.
Von der Bev
lkerung wegen seines unpathetischen Humors beliebt, warb er bei zahlreichen Staatsempf
ngen und Auslandsbesuchen als Bundespr
sident (1949-59) erfolgreich um Vertrauen f
r die noch junge Republik: Theodor Heuss, geboren am 31. Januar 1884 im w
rttembergischen Brackenheim, studierte zun
chst Kunstgeschichte und Volkswirtschaft, wurde dann Journalist und arbeitete seit 1905 in Berlin als Redakteur bei der von Friedrich Naumann gegr
ndeten Zeitschrift "Die Hilfe".
Sieben Jahre sp
ter zog er nach Heilbronn und leitete dort bis 1918 als Chefredakteur die "Neckarzeitung". Schon 1903 war Heuss der Freisinnigen Vereinigung (ab 1910 Fortschrittliche Volkspartei) beigetreten, der auch Naumann angeh
rte, und der gro
e Liberale sollte das politische Denken des jungen Schwaben entscheidend pr
1920-30 Dozent an der Berliner Hochschule f
r Politik, geh
rte Heuss in den Jahren 1924-28 und 1930-33 dem Reichstag an. Obwohl er als Abgeordneter f
r die w
rttembergischen Demokraten am 23. M
rz 1933, wenngleich unter Fraktionszwang, dem Erm
chtigungsgesetz zustimmte, konnten ihm die Nationalsozialisten seine scharfen Angriffe auf Hitler ein Jahr zuvor nicht verzeihen und stellten ihn w
hrend ihrer Herrschaft kalt.
Nach dem Zusammenbruch Deutschlands amtierte Heuss 1945/46 zun
chst als Kultusminister in W
rttemberg-Baden, bevor er, der Mitbegr
nder der FDP, auch den Vorsitz seiner Fraktion im Parlamentarischen Rat
bernahm und entscheidend an der Ausarbeitung des Grundgesetzes mitwirkte. Am 12. September 1949 w
hlte ihn dann die Bundesversammlung zum ersten Bundespr
sidenten der Bundesrepublik Deutschland.
Theodor Heuss, der sich auch als Autor einen Namen gemacht hat und 1959 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, starb am 12. Dezember 1963 in Stuttgart.
kDReinhard Heydrich (1904 bis 1942)
Techniker des Mordens um der Macht willen.
Die Karriere des Oberleutnants zur See Reinhard Heydrich aus Halle, geboren am 7. M
rz 1904, endete 1931 abrupt durch unehrenhafte Entlassung (gebrochenes Eheversprechen). Sie begann aber sogleich neu in der SS, in die Himmler den jungen Offizier holte.
Heydrich wurde im Dritten Reich Chef der Sicherheitspolizei und des SD und baute einen h
chst effektiven Nachrichtendienst auf. 1941 zum SS-Obergruppenf
hrer und General der Polizei ernannt, war er Motor der Judenverfolgung und sorgte f
r die Vernichtungslager -"Manager des Todes" nannte ihn der Kriminologe Merge.
Zugleich war der kalte Machttaktiker stellvertretender Reichsprotektor in B
hmen und M
hren, wo ihn auch sein Schicksal ereilte: Bei einem Attentat tschechischer Agenten schwer verletzt, starb Heydrich am 4. Juni 1942. Hitler lie
zur Vergeltung das Dorf Lidice vernichten und die Bewohner erschie
en beziehungsweise verschleppen, w
hrend Himmler Heydrich ein "Denkmal" eigener Art setzte: Dem Unternehmen zur Ermordung der Juden in Polen gab er den Codenamen "Operation Reinhard".
DGeorg Heym (1887 bis 1912)
Das jugendliche Dichtergenie des Expressionismus.
Als Sohn eines Staatsanwaltes am 30. Oktober 1887 im schlesischen Hirschberg geboren, wurde Heym ebenfalls Jurist, gab jedoch den ungeliebten Beruf auf, um sich mit Sprachstudien auf eine Diplomatenlaufbahn vorzubereiten. Schon als Jurastudent trug er seine Gedichte in literarischen Clubs vor.
In seinen formstrengen Sonetten wandte er sich mit der Unerbittlichkeit des jugendlichen Genies gegen den Staat, die Familie ("schweinerner Vater") und beschwor die d
monische Gro
stadt. Seine Vorbilder waren, unter anderen, die franz
sischen Avantgardisten Baudelaire und Rimbaud.
Das bekannteste Gedicht "Der Gott der Stadt" (1910) fordert den Gott Baal auf, die Stadt zu zerst
ren. Seine Lyrik ("Der ewige Tag", "Umbrae Vitae") beschreibt das Weltende, die Einsamkeit und die Schrecken, den er vorausahnte. Neben Georg Trakl und Ernst Stadler ist Heym die gr
te lyrische Begabung vor dem I. Weltkrieg.
Er schrieb auch Novellen ("Der Dieb") und Dramen ("Der Athener Ausfahrt"). Zusammen mit einem Freund ertrank er am 16. Januar 1912 beim Schlittschuhlaufen auf der Havel.
SCSven Hedin (1865 bis 1952)
Seine B
cher machten ihn zum bedeutendsten Asienforscher der Welt.
Auf vier gro
en Entdeckungsfahrten tilgte der am 19. Februar 1865 geborene Stockholmer viele wei
e Flecken auf der unerforschten Landkarte Innerasiens. Er erforschte den Pamir, durchzog die W
ste Gobi und sp
rte das Quellgebiet des Indus und des Brahmaputras auf.
Bei dem Versuch, als Pilger in die verbotene Stadt Lhasa, dem Sitz des Dalai Lama, vorzudringen, scheiterte er. Seine wissenschaftlich bedeutenden und historisch anspruchsvollen Reiseberichte, zum Teil von ihm selbst illustriert, wurden in 22 Sprachen
bersetzt.
Der literarische Nachla
des am 26. November 1952 in Stockholm gestorbenen Entdeckungsreisenden wird im Sven-Hedin-Archiv in Stockholm aufbewahrt. Zahlreiche Exponate seiner Reisen befinden sich dort im Ethnographischen Museum.
2JGeorg Wilhelm Friedrich Hegel
(1770 bis 1831)
Seine Schule erreichte eine einmalige Vormachtstellung.
Hegel, am 17. August 1770 in Stuttgart geboren, studierte mit Schelling und H
lderlin im T
binger Stift. Das Studium der Philosophie, die Besch
ftigung mit der Antike und die Begeisterung f
r die Franz
sische Revolution vereinte die drei Freunde. F
r die Griechen begeisterte sich Hegel sein ganzes Leben.
Im Vergleich zu Schelling war Hegel zun
chst unauff
llig, eher ein langsamer und z
her, in die Tiefe bohrender Denker. Es dauerte lange, bis er seine Gedanken ver
ffentlichte. Als er es aber tat, zeigten seine Schriften im Gegensatz zu Schelling eine durchgehende Einheit.
Nach einigen Jahren m
hseliger Hauslehrert
tigkeit in Frankfurt am Main und Bern erm
glichte es ihm die bescheidene Erbschaft seines Vaters, seiner inneren Berufung zu folgen. F
r die Habilitation w
hlte er die Universit
t Jena. Es war die Zeit, da Schiller dort Professor der Geschichte war, Fichte und Schelling Philosophie lehrten, in der die Romantiker Tieck, Novalis sowie die Schlegels in Jena ihren so sch
pferischen H
hepunkt erreichten.
Die Stadt im Saaletal war damals das geistige Zentrum Deutschlands, das erst durch den bald folgenden Aufstieg der Berliner Universit
t etwas an Bedeutung verlieren sollte. Von 1801 bis 1806 las Hegel dann zusammen mit Schelling. Als im Oktober desselben Jahres Napoleons Truppen bei Jena und Auerstedt die verb
ndeten Preu
en, Russen und Sachsen schlugen und Preu
en zusammenbrach, hatte Hegel gerade sein erstes bedeutendes Werk, die "Ph
nomenologie des Geistes", vollendet, dessen Manuskript er auf der Flucht vor den Franzosen mit sich f
hrte, als er Jena verlie
Hegel war nun f
r einige Zeit Redakteur, dann Rektor eines Gymnasiums in N
rnberg. Hier vollendete er sein zweites gro
es Werk, die "Wissenschaft der Logik" in drei B
nden, was ihm den Ruf auf den philosophischen Lehrstuhl in Heidelberg eintrug. Dort schrieb Hegel die "Enzyklop
die der philosophischen Wissenschaften".
Im darauffolgenden Jahr rief man ihn nach Berlin - und hier gelangte er zu gr
tem Ansehen und Einfluss. Seine Vorlesungen zogen die f
hrenden M
nner des Staates in seinen Bann, und er wurde als "preu
ischer Staatsphilosoph" das anerkannte Oberhaupt der deutschen Philosophie.
Hegel las nicht nur
ber philosophische Hauptdisziplinen, sondern auch
ber Rechts-, Kunst-, Religionsphilosophie, Philosophie der Geschichte und Geschichte der Philosophie. In Buchform erschienen bis zu seinem Todesjahr noch die "Grundlinien der Philosophie des Rechts".
Am 14. November 1831 starb er in Berlin.
EMartin Heidegger (1889 bis 1976)
Einer der einflussreichsten und umstrittensten Denkern in der westlichen Welt.
Martin Heidegger wurde am 26. September 1889 im badischen Me
kirch geboren. Der Sch
ler Husserls wurde 1923 Professor in Marburg, trat 1928 dessen Nachfolge in Freiburg an und gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Existenzphilosophie.
Methodisch der Ph
nomenologie Husserls und der Existenzphilosophie Kierkegaards verpflichtet, entwickelte Heidegger in seinem Hauptwerk "Sein und Zeit" eine fundamentalontologische Analyse der menschlichen Existenz, zu der geh
rt, dass sich der Mensch in "Geworfenheit" vorfindet und die Welt ihm als "Zuhandenes" begegnet.
Somit versucht er die Frage nach dem Sinn des Seins und nach dem Wesen der menschlichen Existenz durch die Grundbefindlichkeiten zu begreifen. Denn das "Da-Sein" als "Ausser-sich-Sein" umfasst Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart. F
r das menschliche Dasein wesentlich sind Angst, Sorge und Tod. Der Tod macht es m
glich, Sein und Zeit zu begreifen.
Heidegger wirkte weit
ber den philosophischen Bereich hinaus, besonders auf die dialektische Theologie und, durch seine eigenwilligen Sprachsch
pfungen und -deutungen, auf die Literatur. Er starb am 26. Mai 1976 in Freiburg im Breisgau.
IHeinrich Heine (1797 bis 1856)
"Denk ich an Deutschland in der Nacht..."
Heine wurde am 13. Dezember 1797 als Harry Heine in D
sseldorf als Sohn eines j
dischen Kaufmanns geboren, absolvierte eine Kaufmannslehre in Frankfurt und arbeitete dann ab 1816 bei seinem Onkel Salomon Heine in dessen Hamburger Bankhaus. Da der Onkel das mangelnde kaufm
nnische Talent seines Neffen erkannte, erm
glichte er ihm ein Jurastudium in Bonn und G
ttingen, nach einem Duellvergehen in Berlin.
1824 machte er seine ber
hmte Wanderung durch den Harz und besuchte Goethe, im Jahr darauf promovierte er und trat zum Christentum
ber (von da an nannte er sich Heinrich). Seine Hoffnungen, an einer Universit
t lehren zu k
nnen, zerschlugen sich. 1827 ver
ffentlichte er seine "Harzreise", noch im gleichen Jahr erschien das "Buch der Lieder" mit seinen bisherigen Gedichten, das bis heute eines der erfolgreichsten Lyrikb
cher der Welt werden sollte.
Da die "Harzreise" ebenfalls erfolgreich war, schrieb er 1826-1831 weitere "Reisebilder". Da sich Heine in seiner politischen Meinung im Zeitalter der engstirnigen Restauration zusehends eingeengt f
hlte, nahm er 1831 das Angebot der "Augsburger Allgemeinen Zeitung" aus dem Verlagshaus Cotta an, als Korrespondent nach Paris zu gehen, von wo er nur noch zu zwei kurzen Reisen 1843 und 1844 zur
ckkehrte, die er in den beiden Versepen "Atta Troll" (1843) und "Deutschland, ein Winterm
rchen" (1844) verarbeitete.
In Paris pflegte er engen Umgang mit den Saint-Simonisten und verkehrte mit Karl Marx, w
hrend die Beziehungen zur deutschen Exilanten-Gemeinde oft etwas gespannt waren. Heine bezeichnete sich selbst als letzten Romantiker, wiewohl Teile seines Werkes bereits dem Realismus zuzuordnen sind und er den Romantikern oft bei
enden Spott zukommen lie
, etwa im "Atta Troll" und in der "Romantischen Schule" (1836).
Sentimentalit
ten hat er meistens ironisiert, etwa in der "Loreley", deren gef
hlige Vertonung Heines Spott
berzuckert. Durch seine stilistisch brillanten journalistischen Arbeiten gilt er als Begr
nder des modernen Feuilletons. Mit zunehmendem Alter und beginnender schwerer Krankheit gerann dem stets vom Heimweh Geplagten und von der deutschen Zensur Unterdr
ckten mancher Spott zur Bitterkeit, manche Kritik, wie etwa in seinem B
rne-Buch, ungerechtfertigt scharf.
In den letzten Jahren war er durch sein R
ckenmarkleiden an sein Bett gefesselt, doch blieb auch in der "Matrazengruft" seine Schaffenskraft bis zuletzt fast ungebrochen. Er starb am 17. Februar 1856 in Paris.
DGustav W. Heinemann (1899 bis 1976)
Der "B
rgerpr
sident" war Mitbegr
nder der CDU.
Heinemann wurde am 23. Juli 1899 in Schwelm geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und war 1946-49 Oberb
rgermeister in Essen. 1949-55 Pr
ses der Synode der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), bekleidete er in den Jahren 1947/48 das Amt des Justizministers von Nordrhein-Westfalen.
Im September 1949 wurde er zum ersten Bundesinnenminister ernannt, trat aber bereits zw
lf Monate sp
ter wegen der von Bundeskanzler Konrad Adenauer ohne das Wissen des Kabinetts initiierten Wiederbewaffnung zur
ck. 1952 verlie
er die CDU und gr
ndete mit Helene Wessel (Deutsche Zentrumspartei) die neutralistische Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP), die eine Wiederbewaffnung der Bundesrepublik ablehnte und eine Integration in das westliche B
ndnissystem anstrebte.
Im Jahr 1957 l
ste sich die GVP wieder auf, Heinemann wurde Mitglied der SPD und avancierte dort zum Bundesjustizminister (1966-69). F
nf Jahre lang war er dann als Nachfolger von Heinrich L
bke Bundespr
sident. Der stets entschieden f
r den Rechtsstaat eintretende Demokrat starb am 7. Juli 1976 in Essen.
CHeinrich Heinkel (1888 bis 1958)
"Vater des D
gers".
Der am 24. Januar 1888 im w
rttembergischen Grundbach geborene Heinkel war begeisterter Flieger, der trotz schwerer Verletzung bei einem Absturz seiner Passion treu blieb. Ab 1911 arbeitete er als Konstrukteur bei verschiedenen Flugzeugfirmen und gr
ndete 1922 die Ernst-Heinkel-Flugzeugwerke in Warnem
nde. Er entwickelte eine Reihe von Flugzeugtypen, die gr
tenteils im II. Weltkrieg auch milit
risch genutzt wurden.
Zu den bekanntesten Modellen geh
ren das Verkehrsflugzeug He 111 von 1934, das ab 1937 zum Bomber weiterentwickelt wurde, und die erste D
senmaschine He 178 (Erstflug 1939). 1950 wurde die Produktion mit Kabinen- und Motorrollern wieder aufgenommen.
Heinkel starb am 30. Januar 1958 in Stuttgart.
@Heinrich I. (ca. 875 bis 936)
"Herr Heinrich sitzt am Vogelherd...."
Heinrich, um 875 geboren, war der Sohn des Sachsenherzogs Otto und dessen Nachfolger seit 912. Als Stammesherzog weitete er, oft im offenen Konflikt mit K
nig Konrad I., seine Besitzungen durch Erwerb von Westfalen und Th
ringen sowie milit
rische Vorst
ber die Elbe aus.
Als Konrad ihn sterbend zum Nachfolger designierte, erkannten ihn nur die Sachsen und die Franken an, w
hrend ihn die Bayern und Schwaben nur unter Druck folgten. Eng der s
chsischen Tradition verhaftet, verwarf er zun
chst viele karolingische Errungenschaften: Er verzichtete lange auf eine Reichskanzlei, lie
sich nicht zum K
nig salben und hielt sich bevorzugt in seinem Stammesgebiet auf.
921 erkannte er im Vertrag von Bonn die franz
sische grenze von 911 an. Die sich in ufl
sung befindliche Vasallenherrschaftin Frankreich machte h
ufig seine Vermittlung n
tig, durch die er Gelegenheit bekam, 925 Lothringen zu erwerben und seinem seit 919 als "Reich der Deutschen" bezeichneten Herrschaftsgebiet anzugliedern.
Im Osten mu
te er sich einem Waffenstillstand mit den regelm
ig einfallenden Ungarn 926 durch Tributzahlungen erkaufen, nutzte die Zeit jedoch geschickt zum Aufbau eines Reiterheeres und dem Bau neuer Burgen, so da
es ihm 933 in der Schlacht von Riade gelang, die Ungarn zu besiegen.
hrend er sich mit seiner pragmatischen Politik durchO
setzte, sorgte seine Gemahlin Mathilde f
r eine geistig-kulturelle Bl
te. Sie hatten f
nf Kinder miteinander. Dem
ltesten Sohn, dem sp
teren Otto I.,
bergab Heinrich schwer erkrankt 936 das Reich, bevor er am 2. Juli desselben Jahres in memleben an der Unstrut starb. in der Folgezeit bildeten sich um Heinrich Sagen und Legenden.
QGHeinrich II., der Heilige (973 bis 1024)
Der Stifter des Bamberger Doms.
Heinrich, am 6. Mai 973 in Abbach bei Kehlheim geboren, Sohn des Herzogs Heinrich des Z
nkers und dessen Frau Gisela, stammte als Urenkel Heinrichs I. aus der bayerischen Linie der Ludolfinger. So hatte er nach dem Tod seines Vaters 995 nicht nur Anspruch auf Bayern, sondern auch auf die K
nigsw
rde, die er 1002 erhielt, nachdem er seine Konkurrenten durch geschickte Verhandlungen ausgeschaltet hatte.
Heinrich setzte sich mit vernunftbestimmter, pragmatischer Politik durch. So verb
ndete er sich 1004 mit den heidnischen Luitizen, um den polnischen Herzog Boleslaw I. Chobry zu seiner Anerkennung zu zwingen, sowie B
hmen wieder dem reich einzuverleiben, und beseitigte im gleichen Jahr die Gegenk
nigschaft von Arduin von Ivrea, womit er die deutsche Herrschaft in Italien wiederherstellte.
1007, nach der Niederwerfung des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt, stiftete er den Bamberger Dom und errichtete das Bistum Bamberg, das wie viele weitere kirchliche Stiftungen der St
rkung seiner Macht durch ein Reichskirchensystem als Gegengewicht zu den Herz
gen diente, dar
ber hinaus auch die Ostgrenze seines Reiches sichern sollte.
1014 unternahm er einen weiteren Italienfeldzug, in dessen Verlauf er von Benedikt VIII. zum Kaiser gekr
nt wurde. Als ihn der Papst 1020 um Beistand gegen Byzanz bat, zog er im darauffolgenden Jahr nochmals nach Italien, das er nach erfolgter Mission dann weitgehend den von ihm bestimmten geistlichen F
hrern
berlie
Heinrich starb kinderlos am 13. Juli 1024 in der Pfalz Grona bei G
ttingen und wurde im Dom zu Bamberg beigesetzt. Seine Heiligsprechung im Jahr 1146 hat er wohl vor allem der Tatsache zu verdanken, dass er die Stellung der Kirche gegen
ber den weltlichen F
rsten ma
geblich st
rkte und dar
ber hinaus die Reformen von Cluny unterst
tzte.
EPublius Aelius Hadrian (76 bis 138)
Seine Liebe geh
rte Griechenland.
Am 24. Januar 76 in Italica in Spanien geboren, gelangte Hadrian fr
h in die N
he seines Verwandten und Vormunds Trajan. 117 wurde er von Trajan adoptiert und trat dessen Nachfolge an. Sofort verzichtete er auf die Eroberungen Trajans in Mesopotamien, Armenien und Assyrien und k
mmerte sich w
hrend seiner zahlreichen Reisen um eine umfassende Konsolidierung des Imperiums.
Frieden und Wohlstand im Inneren und die Sicherung der Grenzen (Hadrianswall) nach au
en waren das Anliegen des Kaisers, dessen vielschichtige und sch
ngeistige Interessen seine Umgebung befremdeten und in Erstaunen versetzten. Hadrians Sinn f
r die Gr
ndung oder Neugr
ndung von St
dten (Hadrianopolis), das heutige Edirne, und seine rege Baut
tigkeit, f
r die sein Mausoleum in Rom (Engelsburg), die Villa bei Tivoli und die Hadrian-Stadt in Athen als bedeutende Beispiele stehen, waren Ausdruck eines kosmopolitischen Denkens, das von den Idealen des Hellenismus durchdrungen war.
hmt ist sein Liebesverh
ltnis mit dem bithynischen J
ngling Antinoos, dessen r
tselhafter Tod im Nil seine letzten acht Lebensjahre verd
sterte - Bildnisse des Toten lie
er im ganzen Reich aufstellen. Einen von Bar Kochba gef
hrten Judenaufstand (132-35) lie
Hadrian blutig unterdr
cken.
Er starb am 10. Juli 138 in Baiae, nachdem er ein Jahr zuvor seinen Nachfolger Antoninus Pius adoptiert hatte.
DErnst Haeckel (1834 bis 1912)
Der "deutsche Darwin".
Haeckel, der am 16. Februar 1834 in Potsdam geboren wurde, studierte Naturwissenschaften und Medizin in W
rzburg, Berlin und Wien. Seit 1862 war er Professor f
r Zoologie in Jena. Wie kein anderer hat Haeckel die Lehre Charles Darwins in Deutschland verbreitet und weiterentwickelt.
In dem Werk "Generelle Morphologie der Organismen" (1866) verifizierte er die Evolutionslehre am Beispiel niederer Meerestiere, in seiner "Nat
rlichen Sch
pfungsgeschichte" (1868) dehnte er sie auf den Menschen aus und widersprach damit der biblischen Sch
pfungslehre, die Entstehung des Menschen wurde damit auf "nat
rlicher" Weise erkl
In dem Buch "Die Weltr
tsel" (1899), das in vielen Auflagen gedruckt wurde, vertrat Haeckel seine Ideen vom "Monismus", nach dem sich das Universum selbst
ndig aus einer Ursubstanz entwickelt hat. Als Naturforscher machte er sich mit zoologischen Studien einen Namen ("Kunstformen der Natur", 1899-1903).
Er war der erste, der Stammb
ume f
r Tiergattungen erstellte und den Begriff "
kologie" f
r eine Wissenschaft vom Naturhaushalt einf
hrte. Haeckel starb als weltber
hmter Gelehrter am 9. August 1912 in Jena.
lEOtto Hahn (1879 bis 1968)
Er war der erste, dem es gelang Atomkerne zu spalten.
Der Chemiker und Atomforscher, geboren am 8. M
rz 1879 in Frankfurt am Main, begann 1897 ein Studium der Chemie in Marburg und M
nchen. Nach der Promotion wurde er 1901 Assistent bei Sir William Ramsay, einem Spezialisten f
r Edelgase, entdeckte er das Radiothorium.
Sein Interesse an der Untersuchung radioaktiven Materials war nun geweckt. Er ging nach Montreal, wo er unter Rutherford bei weiteren Experimenten das Thorium C und das Radioactinium entdeckte. 1906 kehrte er nach Berlin zur
ck und gr
ndete 1907 zusammen mit der jungen Wiener Physikerin Lise Meitner, damals Assistentin von Planck, ein Kenforschungszentrum.
Nachdem Meitner 1938 im Zuge der Judenverfolgung nach Schweden fliehen mu
te, f
hrte Hahn, aufbauend auf ihren gemeinsamen Vorarbeiten, mit Fritz Stra
mann Experimente durch, in denen Uranatome mit Neutronenstrahlen beschossen wurden. Dadurch hofften sie, neue Stoffe, die Transurane, mit einem h
heren Atomgewicht zu finden.
Als sie im Produkt ihres Beschusses Barium und Krypton entdeckten, war klar, da
ihnen die f
r unm
glich gehaltene Kernspaltung gelungen war, die gro
e Menge an Energie freisetzte. F
r diese Forschungen, die Grundlage sowohl zur Atombombe als auch zur Kernkraft wurden erhielt Hahn 1945 den Nobelpreis f
r Chemie.
Er starb am 28. Juli 1968 in G
ttingen.
VDHaile Selassie (1892 bis 1975)
"Der L
we von Juda" hinterlie
eines der
rmsten L
nder der Welt.
Der 255. Nachfolger einer Dynastie, die ihre Urspr
nge auf den Sohn des K
nigs Salomon und der K
nigin von Saba zur
hrt, wurde am 23. Juli 1892 in Edscharsa Gora/Har
rge geboren. Nach dem Tod seines Vaters 1906 wurde er von seinem Gro
onkel Kaiser Menilek II. an den Hof nach Addis Abeba geholt.
1916 wurde er Regent und Thronfolger, 1928 Negus (= K
nig) mit dem Thronnamen Haile Selassie I.; sein Geburtsname lautete T
nnen. 1930 wurde er prunkvoll zum Negus
st (K
nig der K
nige = Kaiser) gekr
nt. Er gab seinem Land 1931 die erste Verfassung.
hrend der italienischen Okkupation in den Jahren 1936-41 ging er nach Gro
britannien ins Exil. Er war ma
geblich an der Gr
ndung der OAU (Organisation unabh
ngiger Staaten) beteiligt. Am 12. September 1974 wurde er von einer provisorischen Milit
rregierung abgesetzt. Nicht zuletzt die D
rrekatastrophe des Jahres 1973 hatte das einst bl
hende Land zum elendsten Armenhaus Afrikas verwandelt.
Selassie starb am 27. August 1975 in Addis Abeba.
Hesse Hermann9
Times New Roman
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Heuss Theodor:
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Heydrich Reinhard;
Times New Roman
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Heym Georg=
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Times New Roman
Hedin Sven>
Times New Roman
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Hegel, Georg Wilhelm FriedrichD
Times New Roman
Times New Roman
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Heidegger Martin@
Times New Roman
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Heine HeinrichA
Times New Roman
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Heinemann Gustav W.B
Times New Roman
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Heinkel HeinrichC
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Heinrich I.D
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Heinrich II., der HeiligeD
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Hadrian Publius AeliusD
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Haeckel ErnstD
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u Hahn OttoH
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Haile SelassieD
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Times New Roman
EAlbrecht von Haller (1708 bis 1777)
Eines der gr
ten Universalgenies seiner Zeit.
Der am 16. Oktober 1708 geborene Berner war ein Wunderkind: Mit neun Jahren schrieb er ein griechisches Lexikon, als Zw
hriger eine chald
ische Grammatik, schon mit f
nfzehn besuchte er die Universit
t und promovierte mit neunzehn zum Doktor der Medizin.
Danach studierte er Mathematik und Botanik, schlie
lich lie
er sich in Bern als Arzt nieder. In dieser Zeit ver
ffentlichte er sein Lehrgedicht "Die Alpen", mit dem er zum Vorl
ufer f
r Schillers Gedankenlyrik wurde. 1736 berief ihn die Universit
ttingen zum Professor in gleich drei F
chern: Botanik, Chirurgie und Anatomie. Au
erdem gr
ndete er dort eine Geburtsklinik, einen botanischen Garten und eine Zeichenakademie.
In den Jahren 1745-53 redigierte er die "G
ttinger Gelehrten Anzeigen", denen er europaweit ein hohes Ansehen verschaffte. Seine anatomischen Forschungen beeinflu
ten die Physiologie bis weit ins vorige Jahrhundert. 1749 wurde er geadelt. 1753 kehrte Haller aus gesundheitlichen Gr
nden nach Bern zur
ck, wurde Rathausamtmann, dann Direktor der staatlichen Salzwerke in Roche.
Danach f
hrte er Aufsicht
ber Krankenh
user, betrieb die Reorganisation des schweizerischen Schulwesens,
rztefortbildung und Armenpflege. Trotz vieler Angebote verschiedener H
fe Europas verlie
er seine Heimat nicht mehr. Er starb am 12. Dezember 1777 in Bern.
.DEdmond Halley (1656 bis 1742)
Sein Name lebt in dem Halleyschen Kometen weiter.
Der englische Astronom wurde am 8. November 1656 in Haggerstone, London, geboren. Nach einem weitgef
cherten naturwissenschaftlichen Studium wurde er zun
chst Professor f
r Geometrie in Oxford. 1721 zum k
niglichen Astronom an der Sternwarte zu Greenwich ernannt, beobachtete er als erster einen vollst
ndigen Vorbeizug des Merkur vor der Sonne.
Er empfahl die Messung der Venusdurchg
nge zur Bestimmung der Sonnenparallaxe. 1679 erstellte er einen "Catalogus stellarum Austrialanum". nur durch seine finanzielle Unterst
tzung wurde die Publikation der "Principia mathematica" Newtons m
glich.
Seine Vielseitigkeit bewies er bei der ersten Erstellung einer Sterbetafel f
r eine Lebensversicherung. Von ihm stammen eine Formel zur barometrischen H
hemessung, eine Linsenformel und erste Hinweise
ber m
gliche Zusammenh
nge zwischen erdmagnetischen- und Polarlichterscheinungen.
Er starb am 25. Januar 1742 in Greenwich. 1705 sagte er die Wiederkehr des nach ihm benannten Kometen voraus.
CWalter Hallstein (1901 bis 1982)
Eine Doktrin des "kalten Krieges" erhielt seinen Namen.
Hallstein wurde am 17. November 1901 in Stuttgart geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften wurde er 1930-41 Professor in Rostock, 1941-48 arbeitete er in der gleichen Funktion in Frankfurt am Main. 1950/51 zun
chst Staatssekret
r im Bundeskanzleramt, wechselte er anschlie
end von dort in gleicher Position bis 1958 ins Ausw
rtige Amt.
Von 1958-67 war er Pr
sident der Kommission der EWG. Die nach ihm benannte "Hallstein-Doktrin" (1955 formuliert) gestattete der Bundesrepublik Deutschland nur Beziehungen zu Staaten, von denen die DDR nicht anerkannt wurde. F
r ein Jahrzehnt war sie effektives Mittel zur Verhinderung der diplomatischen Anerkennung der DDR durch nichtkommunistische L
nder.
Nach dem deutsch-sowjetischen Vertrag von 1970 wurde sie endg
ltig aufgegeben. Hallstein starb am 29. M
rz 1982 in Stuttgart.
rBFrans Hals (ca. 1581 bis 1666)
Einer der gr
ten Bildnismaler aller Zeiten.
Der zwischen 1581 und 1585 in Antwerpen geborene Haupmeister der Haarlemer Malerschule portraitierte zahlreiche prominente Haarlemer B
rger in Einzel- und Gruppenbildnissen. Bekannt ist vor allem sein "Festmahl der Offiziere der Sankt-Georgs-Sch
tzengilde" (1616).
erdem schuf er Genrebilder von Trinkern, Zigeunern und Frauen bei ihrer Arbeit. Gro
e Lebendigkeit und treffende Charakterisierung zeichnen seine skizzenhaft wirkenden Gem
lde aus. Die Impressionisten sahen in Frans Hals einen Vorl
ufer. Er starb am 1. September 1666 in Haarlem.
SDJohann Georg Hamann (1730 bis 1788)
Wurde wegen seiner dunklen Ausdrucksweise "Magus des Nordens" genannt.
Am 27. August 1730 in K
nigsberg geboren, war der studierte Philosoph und Theologe als Hofmeister 1752, im Handel 1755, vor
bergehend als Redakteur 1764 und zuletzt im Zolldienst t
tig. Des Sprachphilosophen knappe Art war nicht geeignet, eine breite zeitgen
ssische Wirkung zu erzeugen, doch blieb ihm ein Einfluss auf wichtige Denker von Sturm und Drang, Klassik und Romantik, Idealismus und Existenzialismus nicht versagt (von Schiller bis Kierkegaard).
In klarer Opposition zur Trennung von Erkenntniskritik,
sthetik und Ethik im Zeichen der Vernunft bei Immanuel Kant, beharrte Hamann auf einer glaubens- und gef
igen Einheit im Erlebnis. Er hob Irrationalit
t und Intuition positiv von blo
er Verstandest
tigkeit ab.
Seine "Sokratischen Denkw
rdigkeiten" (1759) ragen aus dem vor allem sprachphilosophisch bemerkenswerten Werk heraus. Hamann, Freund von Johann Gottfried Herder und Friedrich Jacobi, starb am 21. Juni 1788 in M
nster, wo er seine letzten Jahre mit Freunden verbrachte
@Hamilkar Barkas (290 bis 229 vor Christus)
Der punische "Blitz" vor dem Rom Respekt hatte.
Der Vater Hannibals, um 290 vor Christus geboren, geh
rte zu den einflussreichsten Heerf
hrern und Politikern Karthagos. Im 1. Punischen Krieg pl
nderte er die K
ste Bruttiums bis Kyme 247, in Westsizilien besetzte er Heircte und die Gegend um den Eryx, von wo aus er Drepanum entsetzen wollte (244-241).
Nach Roms Sieg bei den
dischen Inseln unterzeichnete er einen Friedensvertrag, der Karthagos Verzicht auf Sizilien fes
tschrieb, schlug anschlie
end in Afrika den karthagischen S
ldneraufstand nieder (238) und ging als gew
hlter Stratege 237 nach Spanien.
Hier baute er sich von Karthago Nova, dem heutigen Cartagena, aus eine starke Machtbasis f
r einen neuen Krieg gegen Rom auf. Dabei eroberte er S
dspanien um den Baetis und gelangte in den Besitz gewinnbringender Silbergruben. Hamilkar Barkas fiel 229 vor Christus am Jucarfluss im Kampf gegen die Oretaner.
pDAlexander Hamilton (1757 bis 1804)
Mitverfasser der "Federalist Papers" im amerikanischen Verfassungskonflikt.
Der am 11. Januar 1757 auf den kleinen Antillen geborene Anwalt war einer der herausragendsten Pers
nlichkeiten der jungen Vereinigten Staaten von Amerika. Im Unabh
ngigkeitskrieg Adjutant George Washingtons, stand er f
r eine konservative Politik und eine starke Zentralgewalt gegen
ber den 13 unabh
ngig gewordenen Kolonien.
Sein sch
rfster Konkurrent war der zumindest auf dem Papier demokratisch-egalit
re und f
derale Ideen vertretende Thomas Jefferson. In der verfassunggebenden Bundesversammlung konnte sich Hamilton mit seiner Forderung nach Wahl von Pr
sident und Senatoren auf Lebenszeit nicht durchsetzen, doch wurden zentralistische Elemente in die Verfassung eingebaut, die Hamilton als erster Finanzminister der USA nutzte.
Er sicherte den Staatskredit und f
rderte Handels-, Finanz- und Schifffahrtsinteressen. Der Anh
nger einer von Bildungseliten gef
hrten Nation duldete keine Kritik an seiner Politik (Aufruhrgesetz 1798). Hamilton fiel am 12.Juli 1804 im Duell mit seinem politischen Gegner Aaron Burr.
DLady Emma Hamilton
(ca. 1765 bis 1815)
Ihre Liebe zu Lord Nelson kannte keine Kompromisse.
Emma Lyon, um 1765 in Great Neston, Cheshire, geboren, wuchs in einfachen Verh
ltnissen auf. Sie galt als eine der sch
nsten Frauen ihrer Zeit. 1791 heiratete sie den englischen Gesandten in Neapel, den Altertumsforscher Sir William Hamilton, mit dem sie bereits geraume Zeit befreundet war.
Ihr politischer Einfluss in Neapel auf die K
nigin Karoline, die Tochter Maria Theresias, trug nicht wenig zur sp
teren Abh
ngigkeit beider Sizilien von England bei. 1798 lernte sie den Helden der Schlacht von Aboukir, Admiral Horatio Nelson, kennen, der Neapel in politischer Mission besuchte.
Die beiden verliebten sich ineinander, und sie folgte Nelson nach England, wo sie ihm zwei T
chter gebar. Sie konnten ihr Verh
ltnis jedoch nicht legalisieren, da auch nach Hamiltons Tod im Jahre 1803 Nelsons Frau die Scheidung verweigerte. Wenn Nelson durch seine Stellung auch Respekt f
r sie erzwang, so konnte er dadurch nicht verhindern, dass sich die Gesellschaft nach seinem Tod ( in der Schlacht von Trafalgar 1805) von Emma abwandte und sie ihre letzten Lebensjahre in bitterer Armut verbringen musste.
Sie starb am 15. Januar 1815 in Calais.
DDag Hammarskj
ld (1905 bis 1961)
Er weckte das schlechte Gewissen der reichen Nationen.
Der Sohn des bekannten schwedischen Juristen und Volkswirtschaftlers Hjalmar Hammarskj
ld wurde am 29. Juli 1905 in Jonk
pping geboren. Nach einem Jura- und Volkswirtschaftsstudium startete er seine Karriere als Beamter der Staatsbank, deren Pr
sident er bereits 1936 wurde.
Seit 1946 arbeitete er im Au
enministerium, er avancierte 1949 zum Unterstaatssekret
r und vertrat die schwedische Neutralit
tspolitik auf vielen internationalen Konferenzen. Am 7. April 1953 wurde er als Nachfolger Trygve Lies Generalsekret
r der Vereinten Nationen und 1957 wiedergew
Er versuchte die Rolle der UNO als friedensstiftende Macht in der Welt durchzusetzen. Sein Hauptanliegen war es, diese v
bergreifende Institution zu einem Instrument der Entkolonialisierung zu machen. Er starb am 18. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz auf einem Flug von Kinshasa (damals noch L
opoldsville) nach Ndola.
Im selben Jahr erhielt er postum den Friedensnobelpreis.
EHeinrich III. (1017 bis 1056)
Er lie
die Dome in Speyer, Worms und Mainz erbauen.
Wohl nicht nur wegen seines dunklen Teints, sondern auch zur Kennzeichnung der d
steren Religiosit
t, die ihn umgab, trug er den Beinamen "der Schwarze": Heinrich III., als Sohn des nachmaligen Kaisers Konrad II. am 28. Oktober 1017 geboren, wurde 1028 zum deutschen K
nig und 1046 zum Kaiser gekr
Er war eine kraftvolle Herrschergestalt aus salischem Geschlecht, unterwarf 1041 B
hmen und zwang Ungarn unter die Lehenshoheit des Reiches. Mehr noch als der Ausweitung der Macht (Sinnbild die Goslarer Kaiserpfalz) galt sein Augenmerk aber der Reinigung der Kirche im Geist der Benediktiner von Cluny (Kluniazensische Reform): In Rom stritten sich die drei P
pste um den heiligen Stuhl.
Heinrich III. zog 1046 nach Italien, setzte alle drei ab und an ihre Stelle Bischof Suitger von Bamberg, einen weitl
ufigen Verwandten, als Klemens II. Den Romzug nutzte der Kaiser zur Bindung der neuen Normannenreiche in Unteritalien an das Reich und als Patricius der Heiligen Stadt zur personellen Durchsetzung der Kurie mit Reformern.
Der fromme Herrscher, der bei seiner Eheschlie
ung mit Agnes von Poitou (1043) die Spielleute und Spa
macher fortgejagt hatte, schloss am 5. Oktober 1056 in Bodfeld (Harz) f
r immer die Augen.
EHeinrich IV. (1050 bis 1106)
Den Vater verlor er fr
h, der Sohn st
rzte ihn.
Nur 39j
hrig starb 1056 Kaiser Heinrich III. und hinterlie
den am 11. November 1050 wohl in Goslar geborenen Sohn und Nachfolger Heinrich IV., der zun
chst unter der Regentschaft der Mutter Agnes von Poitou, 1062 von Erzbischof Anno von K
ln und schlie
lich 1066 von Erzbischof Adalbert von Bremen stand.
Der K
nigsmacht tat dieses Wechselspiel nicht gut, und Heinrich hatte es schwer sich durchzusetzen: 1073-75 rebellierten die Sachsen, 1073 wollte sich die Kurie nicht der k
niglichen Einsetzung (Investitur) des Mail
nder Erzbischofs f
gen, so dass es zum Investiturstreit und zum Bann durch Papst Gregor VII. kam.
Vergeblich versuchte Heinrich IV., den kirchlichen Widerstand durch Absetzung des Papstes zu brechen. 1077 musste er mit Frau und Kind im Schnee den ber
hmten Gang nach Canossa antreten, wo der Papst seine Bu
e annahm und ihn vom Bann l
ste. Inzwischen sah sich der K
nig und Kaiser (seit 1084) Gegenk
nigen, erneutem Bann und schlie
lich dem Aufstand seiner S
hne gegen
Den des
ltesten, Konrad,
berstand er durch dessen Tod 1101, doch der j
ngere, der sp
tere Heinrich V., zwang den Vater 1105 zur Abdankung. Wenig sp
ter ereilte den Verfemten am 7. August 1106 in L
ttich der Tod.
`EHeinrich V. (ca. 1086 bis 1125)
Er arrangierte sich schlie
lich mit dem Papst.
Obwohl er schon 1098 zum K
nig gew
hlt worden war und 1105 den Vater Heinrich IV. vertrieben hatte, wurde er erst nach dessen Tod 1106 von allen deutschen Reichsf
rsten als Nachfolger anerkannt. Heinrich V., vermutlich am 11. August 1086 geboren, galt zun
chst als Vertreter der kirchlichen Partei, doch als Papst Paschalis II. auf das Verbot der Einsetzung (Investitur) von Bisch
fen durch den K
nig pochte, machte Heinrich wie seine Vorg
nger Front gegen ihn.
Auf einem Romzug nahm er den Papst und viele Kardin
le gefangen, erzwang die Zusage des Investiturrechts und am 13. April 1111 die Kaiserkr
nung. Bald nach seiner R
ckkehr nach Deutschland wiederrief die Kurie aber die Abmachungen, und der Papst schleuderte seinen Bannstrahl gegen den Kaiser, der durch innere Wirren (Niederlage gegen Lothar von Sachsen 1115 am Welfesholz) geschw
cht war.
1116 zog Heinrich V. erneut gegen Rom, erwarb die Mathildischen G
ter in Italien und konnte 1119 mit dem neuen Papst Kalixt II. einen Kompromiss finden, der auf einem Reichstag 1122 als Wormser Konkordat verk
ndet wurde und nun die Investitur von Bisch
fen und
bten durch weltliche (Zepter) und geistliche Gewalt (Ring und Stab) vorsah.
Mit dem kinderlosen Heinrich, der am 23. Mai 1125 in Utrecht starb, erlosch das salische Herrscherhaus.
FHeinrich VI. (1165 bis 1198)
Sein Erbreichsplan scheiterte an Papst und F
rsten.
Schon im Jahr 1169 wurde er deutscher K
nig und 1186 Mitregent seines Vaters, des m
chtigen Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa. Heinrich VI., 1165 in Nimwegen geboren, war keine strahlende Herrschergestalt, aber machtbewusst und, zeitweilig, vom Gl
ck beg
nstigt.
Seine Frau Konstanze brachte ihm als Erbin des K
nigreiches Sizilien den Anspruch auf die dortige Krone ein, sp
ter rettete ihn ein Fall von "Kingnapping" vor dem Verlust der s
dlichen Besitzungen: Heinrich VI. wurde 1189 Stellvertreter des Vaters und im Jahr darauf sein Nachfolger, 1191 lie
er sich zum Kaiser kr
nen, konnte aber das sizilische Erbe nicht antreten, weil die dortigen Gro
en, unterst
tzt vom englischen K
nig Richard L
wenherz, Tancred von Lecce favorisierten.
Im Reich erhob sich eine starke F
rstenopposition, und mit Coelestin III. erwuchs dem Kaiser ein harter p
pstlicher Gegner, als sich 1192 nach der Gefangennahme von Richard L
wenherz durch den
sterreichischen Herzog Leopold pl
tzlich eine neue Lage ergab.
Heinrich nutzte sie zur Erpressung eines riesigen L
segeldes, das er f
r einen neuen Italienzug verwendete und das ihm das sizilianische Erbe sicherte. England wurde nun lehensabh
ngig, im Mittelmeerraum dominierte der Kaiser, im Reich erweiterte er seine Hausmacht (z.B. Elsass).
Doch gegen sein Vorhaben, die Krone f
r die Staufer erblich zu machen, opponierten Papst und F
rsten. Heinrich erreichte nur noch die Wahl seines zweij
hrigen Sohnes Friedrich II. zum deutschen K
nig ehe er am 28. September 1198 in Messina starb. Das nach dem pl
tzlichen Tod entstandene Machtvakuum nutzte Innozenz III. zum Ausbau der p
pstlichen Position.
CHeinrich (VII.) (1211 bis 1242)
Er mochte auf sein Erbe nicht warten.
steren Deutschland f
hlte sich Kaiser Friedrich II. nie recht wohl, und so
bergab er die dortige Regentschaft schon seinem unm
ndigen
ltesten Sohn Heinrich, geboren 1211 auf Sizilien, 1220 zum K
nig gew
hlt und 1222 gekr
nt. Seit 1229 regierte Heinrich kraft eigener Gewalt, die jedoch den F
rsten gegen
ber immer beschr
nkt blieb, denen der K
nig manches Zugest
ndnis machen mu
Vielleicht erhoffte er sich von der Abnabelung mehr Macht, jedenfalls emp
rte sich Heinrich offen gegen den Vater. 1235 aber mu
te er sich unterwerfen, wurde nach Italien in Gefangenschaft gebracht und starb dort, vielleicht durch eigene Hand, am 12. Februar 1242 in Martirano.
Als K
nig wird der Rebell nur in Klammern mitgez
BHeinrich I. (1068 bis 1135)
Ein Ursurpator auf dem Thron.
Der auch Henry Beauclerc genannte j
ngste Sohn Wilhelm des Eroberers wurde 1068 in Selby in der Grafschaft York geboren und bem
chtigte sich nach dem Tod seines Bruders Wilhelm II. Rufus in Abwesenheit seines
lteren Bruders Robert Kurzhose der Herrschaft.
Er gab seinen Untertanen eine Charta, die als Vorl
uferin der ber
hmten Magna Charta Liberatum gilt. 1106 unterwarf er die Normandie und nahm dabei Kurzhose in lebensl
ngliche Gefangenschaft. Nach Heinrichs Tod am 1. Dezember 1135 in Lyons-La-For
t entbrannte ein blutiger Streit zwischen seiner Tochter Mathilde und dem Grafen Stephan von Blois um den Thron.
DHeinrich II. Kurzmantel (1133 bis 1189)
niglicher Gegenspieler Thomas Beckets.
Der Enkel Heinrichs I. von England wurde am 5. M
rz 1133 in Le Mans geboren. Seine Mutter war die Witwe Kaiser Heinrichs V., sein Vater Gottfried V. Graf von Anjou-Plantagenet, den sie in zweiter Ehe geheiratet hatte. Mit dem Thronanspruch seiner Mutter konnte er sich gegen Stephan I. von Blois durchsetzen.
Durch eigene Eroberungen und seine Ehe mit Eleonore von Aquitanien herrschte er zudem
ber weite Teile Frankreichs und Irlands. Er f
hrte die von den normannischen K
nigen begonnenen Rechtsreformen weiter und brachte so den Adel gegen sich auf.
1164 erlie
er die Konstitution von Clarendon, die die Kleriker der weltlichen Gerichtsbarkeit unterstellte, und forderte so den Protest Thomas Beckets heraus, den er zwar verbannte, nach dessen Ermordung er jedoch seine Pl
ne aufgeben mu
te. Nach 1171 gab es mehrere Aufst
nde des Adels, an denen auch seine S
hne beteiligt waren.
In einem solchen Kampf fiel er am 6. Juli 1189 in Chinon.
Albrecht von HallerD
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Halley EdmondL
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Hallstein WalterM
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Hals FransN
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Hamann Johann GeorgD
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Hamilkar BarkasD
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Hamilton AlexanderD
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Hamilton Emma, LadyD
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Hammarskj
ld DagD
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Heinrich III.D
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Heinrich IV.D
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Heinrich V.D
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Heinrich VI.D
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Heinrich (VII.)D
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Heinrich I.D
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Heinrich II. KurzmantelD
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@Heinrich VII. (1457 bis 1509)
ndete den Tudor-Absolutismus.
Der englische K
nig wurde am 24. Januar 1457 auf Pembroke Castle in Wales geboren und war der Sohn des Earl of Richmond, Edmund Tudor. Durch die Heirat mit der Erbin Eduards IV. vereinte er die Thronanspr
che der H
user Lancaster und York.
Er musste vor K
nig Richard III. nach Frankreich fliehen, besiegte diesen aber mit Hilfe franz
sischer Truppen 1485 bei Bosworth und beendete damit die 1455 ausgebroch
enen Rosenkriege. Die Ohnmacht des ausgebluteten Adels nutzte er geschickt zur St
rkung seiner Stellung und begr
ndete so den "Tudor-Absolutismus".
Er starb am 21. August 1509 in Richmond.
HHeinrich VIII. (1491 bis 1547)
Seine "Frauengeschichten" f
hrten zum Bruch mit der r
mischen Kirche.
Der j
ngere Sohn Heinrichs VII. wurde am 28. Juni 1491 in Greenwich geboren und war f
r den geistlichen Stand bestimmt. Nach dem pl
tzlichen Tod seines Bruders im Jahr 1509 bestieg er den Thron und heiratete dessen Witwe Katharina von Aragonien.
Er war ein strenger Gegner der Reformation und hatte vom Papst den Titel "Verteidiger des Glaubens" erhalten. Da er nicht wie noch sein Vater gegen innere Gegner k
mpfen musste, konnte er die ganze Machtf
lle des K
nigtums entfalten, er war ein prachtliebender, intelligenter, aber auch gewaltt
tiger Renaissancef
Der 1512-1514 gef
hrte Krieg gegen Frankreich strapazierte die Staatskasse, brachte England jedoch in eine hervorragende Ausgangsposition f
r weitere K
mpfe. Unter seiner Herrschaft wurden bereits die Grundlagen des modernen englischen Staates und seiner zentralistischen Verwaltung gelegt.
Um seine Position nach innen zu st
rken, ben
tigte er jedoch einen Thronfolger. Die K
nigin hatte ihm bisher nur die Tochter Mary geboren und war nicht mehr jung. Der Papst verweigerte ihm jedoch die Scheidung - schlie
lich war Katharina eine Nichte Karls V. Nach jahrelangen Verhandlungen erlie
Heinrich 1535 die Suprematsakte, die England von der katholischen Kirche trennte und ihn zum Oberhaupt der englischen Staatskirche machte.
Er lie
sich scheiden, nahm damit jahrelange Feindschaft mit Spanien in Kauf und heiratete seine M
tresse Anna Boleyn. Die Gegner dieser Entscheidung, Sir Thomas More und John Fisher, wurden hingerichtet.
In dieser Zeit entstand die rechtliche Union mit Wales, und Heinrich erlangte 1542, nach der R
ckeroberung Irlands, den Titel eines K
nigs von Irland. Schon 1536 lie
Heinrich Anna Boleyn, die ihm die Tochter Elisabeth geschenkt hatte, unter dem Vorwurf des Ehebruchs hinrichten, seine dritte Frau Johanna Seymor, die ihm den ersehnten Thronfolger Eduard gebar, starb im Kindbett.
Von der klugen, aber h
sslichen Anna von Kleve lie
er sich rasch scheiden, die f
nfte Frau, Catherine Howard, wurde nach zweij
hriger Ehe wegen Ehebruchs enthauptet. Ab 1543 war er mit Catherine Parr verheiratet, die ihn
berlebte. Er starb am 28. Januar 1547 in Westminster.
DHeinrich III. (1551 bis 1589)
Geriet im "Krieg der drei Heinriche" zwischen die Fronten der Konfessionen.
Am 19. September 1551 in Fontainebleau zur Welt gekommen, bereitete der Sohn Heinrichs II. von Valois und der Katharina von Medici als Herzog von Anjou 1572 die Hugenottenmorde der Bartholom
usnacht vor. Im gleichen Jahr wurde er zum K
nig von Polen gew
hlt und erlie
die nach ihm benannte Wahlkapitulation ("Articuli Henriciani").
1574 erhielt er als Nachfolger seines Bruders Karl IX. die franz
sische Krone und machte den Hugenotten im Edikt von Beaulieu 1576 wichtige Konzessionen. Die Thronfolge in Frankreich wurde Anla
seiner Kehrtwendung: Da Heinrich kinderlos blieb und sein erbberechtigter Bruder starb, hatte der Hugenotte Heinrich (IV.) von Navarra die Anwartschaft auf das Erbe seines Vaters.
Dagegen emp
rte sich die katholische Heilige Liga unter Heinrich I. von Guise. Nach dem Verlust der Hauptstadt lie
der K
nig den Herzog von Guise ermorden und verb
ndete sich seinerseits mit dem zum Nachfolger erkl
rten Hugenottenf
hrer. Bei der Belagerung von Paris fiel Heinrich III. am 2. August 1589 in Saint-Cloud dem Attentat eines Dominikaners zum Opfer.
KEHeinrich IV. (1553 bis 1610)
Der erste Bourbone auf franz
sischem Thron war ein toleranter Volksk
Der Schwager und Nachfolger Heinrichs III., geboren am 13. Dezember 1553 in Pau, verheiratet mit Margarete Valois, musste als K
nig von Navarra und hugenottischer F
hrer in der Bartholom
usnacht (1572) seinem Glauben abschw
ren. 1576 konnte er aus der Gefangenschaft fliehen und errang im folgenden Jahr bei Contras einen Sieg
ber das k
nigliche Heer, verb
ndete sich dann aber mit Heinrich III.
Sein Erbanspruch wurde ihm von der Heiligen Liga, dem Papst und Philipp II. von Spanien auch nach des K
nigs Tod streitig gemacht. Durch den Glaubens
bertritt 1593 ("Paris ist eine Messe wert !" erleichterte er seine Kr
nung in Chartres 1594. Heinrich IV. sicherte trotz eigener Konversion zum Katholizismus den Hugenotten im Toleranzedikt von Nantes 1598 die Religionsfreiheit.
Im selben Jahr beendete er den Krieg mit Spanien im Vertrag von Vervins. Im Inneren st
rkte er gegenreformatorische Kr
fte, sanierte mit Hilfe des Herzogs von Sully die Staatsfinanzen und baute die Verkehrswege aus. Die Gr
ndung Quebecs 1608 bedeutete den Anfang der franz
sischen Kanada-Kolonisation.
Ein Eingreifen in den J
lich-Klevischen Erbfolgestreit verhinderte der Tod Heinrichs, der am 14. Mai 1610 in Paris von dem katholischen Fanatiker Ravaillac ermordet wurde.
CDashiell Hammett (1894 bis 1961)
Vom Detektiv zum Kriminalschriftsteller.
Hammett wurde am 27. Juni 1894 im amerikanischen Maryland geboren. Acht Jahre lang war er Detektiv bei der ber
hmten Pinkerton Agentur, bevor er 1922 anfing, Kurzgeschichten f
r Krimimagazine zu schreiben. Bis 1934 verfa
te er f
nf Romane, die ihn neben Raymond Chandler zum ber
hmtesten amerikanischen Kriminalautor machten.
Hammett gilt als Begr
nder der sogenannten "Hard-soiled-School", die einen schn
rkellosen, stark aktionsbezogenen Stil sowie eine unsentimentale Sprache pflegte. Er beeinflu
te damit auch Autoren wie Ernest Hemingway. Hammetts Romane wurden in Hollywood verfilmt.
Als Detektiv Sam Spade erlangte Humphrey Bogart in "Der Malteser Falke" Weltruhm. Hammett, der auch als Drehbuchautor arbeitete, wurde wegen angeblicher sozialistischer Umtriebe vom McCarthy-Ausschu
1951 zu einer Gef
ngnisstrafe verurteilt und bekam Berufsverbot.
Er starb am 10. Januar 1961 in New York.
5EHammurabi (ca. 1728 bis 1686 vor Christus)
Er schuf das erste schriftlich fixierte Rechtssystem.
1930 stie
en franz
sische Arch
ologen in Mari am Euphrat auf ein ganzes Archiv von Tontafeln in Keilschrift. Darin war vielfach von jenem K
nig Hammurabi die Rede, dessen Gesetzesstele man seit 1902 kannte und dessen Regierungszeit sich jetzt ziemlich genau mit 1728 bis 1686 vor Christus festlegen lie
Mit seiner Kodifizierung des Rechts hatte Hammurabi eine Grundlage f
r schnellere richterliche Entscheidungen geschaffen, die im dichtbesiedelten Zweistromland das Zusammenleben regeln sollte. Babylonische Sprache und Keilschrift wurde verbindlich.
Das Reich des zu den aus Syrien eingewanderten Amoritern geh
renden K
nigs erstreckte sich von Assyrien im Norden bis zur M
ndung der beiden gro
en Str
me Euphrat und Tigris, von Syrien im Westen bis Elam im Osten. Der K
nig aus der 1. Dynastie von Babylon regierte es energisch und erfolgreich, wie aus Tontafelerrlassen und Steuerverzeichnissen hervorgeht.
Dabei kam Hammurabi die Rivalit
t und Zerstrittenheit der verschiedenen Stadtstaaten mit ihren jeweiligen Priesterkasten zugute, die er jeweils gegeneinander ausspielen und sich so die Macht sichern konnte. Nach dem Tod der
berragenden Herrschergestalt zerfiel das Reich jedoch rasch und erlag schlie
lich den Kassiten.
DKnut Hamsun (1859 bis 1952)
r sein monumentales Werk "Segen der Erde" erhielt der Norweger den Nobelpreis f
r Literatur.
Der Sohn eines Schneiders wurde am 4. August 1859 als Knut Pedersen in Lom, Oppland, geboren. Er durchlebte eine harte Jugend, die ihn als Landstreicher und Gelegenheitsarbeiter auch in die Vereinigten Staaten f
hrte. Die Begegnung mit dieser f
r ihn fremden und feindlichen Industriewelt pr
gte sein sp
teres Werk.
Er stellte ihr eine pantheistische, aristokratische Lebenshaltung entgegen und verkl
rte den freien Vagabunden. Als beispielhaft hierf
r gelten bereits seine fr
hen Romane "Hunger" (1890), "Mysterien" (1892), "Neue Erde" (1893) und "Pan" (1894). F
r den Roman "Segen der Erde", der das einfache und naturverbundene Leben das
dlandbauern Isak auf Sellanraa in Nordland stilisiert und der ein Evangelium des schlichten Lebens predigt, erhielt er 1920 den Nobelpreis.
Hamsun ist bis heute umstritten, weil er 1941 den Einmarsch deutscher Truppen in Norwegen begr
te und bis zuletzt aus seiner Bewunderung f
r Hitler keinen Hehl machte. 1947 wurde er wegen Landesverrats zu einer Geldstrafe von 475.000 norwegischen Kronen verurteilt, was seinen finanziellen Ruin bedeutete.
Er starb am 19. Februar 1952 in Norholm bei Larvik.
EGeorg Friedrich H
ndel (1685 bis 1759)
Der "unerreichte Meister aller Meister" (Beethoven).
Der Sohn eines Hofarztes, am 23. Februar 1685 in Halle an der Saale geboren, studierte auf Wunsch seines Vaters zun
chst Jura, nahm aber zwischenzeitlich Orgelunterricht und erhielt 1702 seine erste Organistenstelle in seiner Heimatstadt. Nach dem Tod des Vaters ging er 1703 nach Hamburg und wurde als Geiger und Cembalist am dortigen Opernhaus eingestellt.
Seine erste Oper "Almira" (1705) brachte ihm einen beachtlichen Erfolg. 1707-1709 bereiste H
ndel Italien und eroberte mit seinen Serenaden und Kantaten die italienische Musikwelt. Ab 1710 kurf
rstlicher Kapellmeister in Hannover, brachte ihm die Auff
hrung seiner Oper "Rinaldo" (1711) in London solchen Erfolg, dass er sich 1712 (Georg I. Ludwig war inzwischen K
nig geworden) eingeb
rgert wurde.
r das von ihm gegr
ndete K
nigliche Opernhaus schrieb er zahlreiche Opern (u.a. "Julius Caesar"). Nach dem Zusammenbruch des Unternehmens 1737 widmete er sich ab 1740 ausschlie
lich dem Komponieren von Oratorien ("Messias", 1742), Kantaten, Orgelkonzerten und Orchesterwerken wie der "Feuerwerksmusik" (1748).
ndel, im Alter fast v
llig erblindet, starb am 14. April 1759 in London und wurde in der Westminster Abbey beigesetzt.
HKarl August F
rst von Hardenberg
(1750 bis 1822)
Seine kluge Politik trug ma
geblich zum Sturz Napoleons bei.
Hardenberg wurde am 31. Mai 1750 in Essensrode bei Gifhorn geboren. Bis 1782 war er im hannoveranischen Staatsdienst, dann verwaltete er als preu
ischer Minister Ansbach-Bayreuth, dessen Anschluss an Preu
en er betrieben hatte. Er war ma
geblich am Baseler Frieden 1795 beteiligt, wurde Kabinettsminister und schlie
lich Leiter der Au
enpolitik, bis Napoleon nach dem Zusammenbruch Preu
ens 1806 seine Entlassung verf
Auf diese Art zum nationalen M
rtyrer geworden, schloss er sich der patriotischen Gruppierung um Freiherr vom Stein an, dessen Ann
herung an Russland Hardenberg auf Betreiben Zar Alexanders I. wieder zum Au
enminister machte. Beim Frieden von Tilsit 1807 fiel er Napoleon erneut zum Opfer und floh nach Riga, von wo er den K
nig jedoch weiterberiet und die Berufung Steins ebenso wie dessen sp
tere Entlassung betrieb.
Im Gegensatz zu Stein war Hardenberg liberaler und mehr als dieser vom Freiheits- und Gleichheitsgedanken der franz
sischen Revolution beeinflusst, wiewohl er eine starke staatliche Autorit
t bevorzugte. Als Friedrich Wilhelm III. ihn 1810, zu einer Zeit h
chster Bedrohung durch Napoleon, zum Staatskanzler berief - allein das war ein Akt des Widerstands -, f
hrte er zwar die Steinschen Reformen weiter, gab ihnen jedoch eine pragmatischere, freih
ndlerisch-liberale Wende.
Er setzte die Gleichberechtigung der Juden durch und f
rderte die Humboldtschen Bildungsreformen. Sein Gesetz zur Gleichbesteuerung scheiterte jedoch am Widerstand des Adels, der sich auch gegen die eingeleitete Bauernbefreiung wehrte, die so in den Anf
ngen stecken blieb.
enpolitisch betrieb Hardenberg vor allem Vorbereitungen zum Sturz Napoleons. K
hl wartete er ab, bis die Katastrophe vor Moskau ihm Gelegenheit gab, durch geschickte B
ndnispolitik den offenen Widerstand in den Befreiungskriegen anzufachen.
Beim Wiener Kongress 1813/1814 setzte er sich f
r Verst
ndigung und M
igung ein, wurde im eigenen Land danach jedoch ein Opfer der einsetzenden Restauration, die seine Gleichheitsbestrebungen zunichte machte. Politisch praktisch mattgesetzt, aber immer noch hoch angesehen, starb er am 26. November 1822 auf dem R
ckweg vom Veroneser Kongress in Genua.
DFriedrich Harkort (1793 bis 1887)
Wirtschaftspionier, innovativer Gr
ndungsunternehmer und Politiker mit Sinn f
r soziale Belange.
Friedrich Harkort wurde am 22. Februar 1793 auf Gut Harkorten bei Wetter in der Grafschaft Mark geboren. Nach einer Lehrzeit in Elberfeld arbeitete er auf dem v
terlichen Gut, zu dem Hammerwerke zur Stahlerzeugung, Tabakm
hlen, Branntweinbrennereien usw. geh
rten.
Er weitete diese ersten gewerblichen Anfangsunternehmen zu einem gro
ttenwerk aus, er errichtete eKupferwalzwerke und versah diese mit den neuesten technischen Innovationen aus England. Unter den bedeutenden b
rgerlichen Politikern Deutschlands im 19. Jahrhundert nahm Harkort eine Sonderstellung ein.
Er beeinflu
te die Anf
nge der Industrialisierung Westdeutschlands ma
geblich, als politischer Publizist verfa
te er den umfassendsten Entwurf f
r eine soziale Integration der neu entstandenen Arbeiterschicht in die b
rgerlich-industrielle Gesellschaft.
Seine parlamentarische T
tigkeit begann fr
h im Westf
lischen Provinziallandtag und endete erst im hohen Alter als Mitglied des ersten Deutschen Reichstages im Jahre 1874. Der erfolgreiche Politiker scheiterte jedoch schlie
lich als Unternehmer, er starb am 6. M
rz 1887 in Hombruch bei Dortmund.
DAdolf von Harnack (1851 bis 1930)
Engagierter Theologe und Wissenschaftler.
Der Theologe wurde am 7. Mai 1851 in Dorpat geboren. 1874 lehrte er an der Universit
t Leipzig, 1879 folgte er dem Ruf als Professor f
r Kirchengeschichte nach Gie
en, dann ging er 1886 nach Marburg und schlie
lich 1889 nach Berlin, wo er ein Jahr sp
ter Mitglied der Akademie der Wissenschaften wurde.
Er war einer der wichtigsten Vertreter der historischen Schule innerhalb der liberalen evangelischen Theologie um die Jahrhundertwende. Als solcher forderte er die Aufgabe des Dogmas, das sich seiner Auffassung nach vom Evangelium entfernt hatte, und setzte sich auch f
r die Erforschung gegens
tzlicher Anschauungen innerhalb der Geschichte ein.
Ein weiteres wichtiges Anliegen war ihm die soziale Problematik seiner Zeit von 1903 bis 1912 war er Gr
ndungsmitglied und Pr
sident des "Evangelischen Sozial Kongresses". 1911 war er einer der ma
geblichen Begr
nder der "Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur F
rderung der Wissenschaften", aus der die heutige "Max-Planck-Gesellschaft" hervorging, und war bis zu seinem Tod ihr Pr
sident.
erdem war er von 1905 bis zu seiner Emitierung 1921 Generaldirektor der "Preu
ischen Staatsbibliothek" in Berlin. Er starb am 10. Juni 1930 in Heidelberg.
EHartmann von Aue (ca. 1160 bis 1200)
"Ein ritter... der was Hartman genant, dienstman war er zOuwe."
Nur wenig ist
ber das Leben des mittelalterlichen Dichters bekannt. Vermutlich wurde Hartmann um 1160 geboren; den Ort "Ouwe" hat man nicht endg
ltig identifiziert. Er war ein Ritter, also adeliger Herkunft, konnte - was er ausdr
cklich vermerkte - lesen und schreiben und war daher vermutlich kl
sterlich erzogen worden. Seine Stellung war die eines "dienstman", also eines Ministerialen, vermutlich in Schwaben.
Es ist wahrscheinlich, da
er an einem Kreuzzug teilnahm, entweder am 3. (1189-92) unter Friedrich Barbarossa oder 1197/98 unter Heinrich VI., der wegen des pl
tzlichen Todes des Herrschers abgebrochen wurde und von der Geschichtsschreibung nicht numeriert wird. Die Kreuzzugteilnahme brachte in der Lyrik Hartmanns die endg
ltige Abwendung vom h
fischen Minnesystem.
Seine bedeutendensten Werke waren jedoch seine Epen, die meist nach dem Vorbild und den Vorlagen von Chr
tien de Troyes entstanden und gro
e Wirkung auf die Literatur seiner Zeit hatten. Er schrieb mit dem "Iwein" und dem "Erec" wichtige Epen zum Kreis um die Artus-Sagen, in denen er den rechten Weg zwischen Minne und Ritterpflicht diskutiert. Die beiden anderen Hauptwerke, der "Arme Heinrich" und die Heiligenlegende "Gregorius", dienten Thomas Mann und Gerhart Hauptmann als Vorlage zu eigenen Werken.
Hartmann starb wahrscheinlich um 1200.
@Nicolai Hartmann (1882 bis 1950)
Er begr
ndete den kritischen Rationalismus.
Der Philosoph, geboren am 20. Februar 1882 in Riga, wurde 1909 Privatdozent, 1920 Professor in Marburg, dann 1925 in K
ln und 1931 in Berlin. Seit 1946 lehrte er in G
ttingen und war
nglich der Marburger Schule des Neukantianismus verpflichtet. Hartmann schuf eine alle Probleme der Philosophie umfassende Ontologie und entwickelte darin einen Schichtenaufbau des Seins.
Er unterscheidet eine anorganische, eine organische und eine geistig-seelische Schicht. Die jeweilig h
here Schicht baut auf der unteren auf, l
t sich aber nicht v
llig darauf zur
hren. Der Philosoph entwickelte eine Kategorienlehre, mit der der Weg der Erkenntnis dargestellt werden kann, wobei er eine eindeutige idealistische oder materialistische Position vermied.
Er lie
die Sph
re des realen neben der des idealen Seins stehen, ohne eine hierarchische Abh
ngigkeit anzunehmen. Zur idealen Sph
re geh
ren beispielsweise die moralischen Werte, denen Hartmann ein absolutes Sein zuschrieb. Seine wichtigsten Werke sind: "Grundz
ge einer Metaphysik der Erkenntnis", "Ethik", "Das Problem des geistigen Seins", "Zur Grundlegung der Ontologie", "M
glichkeit und Wirklichkeit" und "Der Aufbau der realen Welt".
Er starb am 9. Oktober 1950 in G
ttingen.
FHarun ar Raschid (766 bis 809)
Der m
rchenhafte Kalif aus "Tausendundeiner Nacht" war ein grausamer Despot.
Bei nur wenigen Herrschern klaffen Wirklichkeit und Legende so weit auseinander wie bei Kalif Harun, dessen Beiname "der Rechtgeleitete" bedeutet. Geboren wurde er im Februar 766 in Rai bei Teheran und war entfernt mit Mohammed verwandt. 786 wurde er der Nachfolger seines Bruders Ar-Hadi und 5. Kalif des Abbasidenreiches, das zu diesem Zeitpunkt in gro
er kultureller und wirtschaftlicher Bl
te stand, die von seinen Vorg
ngern und vor allem ihren Wesiren aus der Familie der Barmekiden eingeleitet worden war.
Schon bald nach seiner Thronbesteigung war Harun gezwungen, viele Aufst
nde der unterjochten V
lkern grausam niederzuschlagen. Wertvolle Besitzt
mer des Kalifenreiches in Afrika gingen f
r immer verloren. 802 lie
er dann das gesamte Geschlecht der Barmekiden, die auch ihm als Minister gedient hatten aus Angst vor Ihrer Macht vernichten.
r Bagdad wirkte sich die Zeit seiner Herrschaft jedoch vorteilhaft aus: Er lie
viele pr
chtige Bauten errichten, die Stadt wurde zu einem Zentrum des Welthandels und der Kultur, und in dieser Zeit entstanden auch viele der M
rchen aus "Tausendundeiner Nacht", durch die der Kalif sp
ter zum strahlenden Helden und gerechten Herrscher wurde.
Der Austausch von Botschaften zwischen Harun und Karl dem Gro
en geh
rt allerdings vermutlich auch in das Reich der Legenden. Harun starb am 24. M
rz 809 in Tus bei Mesched auf einem Feldzug zur Unterdr
ckung einer Rebellion in Charassan.
CHatschepsut (1490 bis 1468 vor Christus)
Eine Friedensf
rstin auf dem Pharaonenthron.
Die Tochter des dritten Pharao der 18. Dynastie, Thutmosis I., wurde die "Gro
e Gemahlin" ihres Halbbruders Thutmosis II. und
bernahm nach dessen Tod 1490 die Regentschaft f
r ihren unm
ndigen Stiefsohn Thutmosis III. In einem Staatsstreich machte sich Hatschepsut 1488 zur Alleinherrscherin und gestand Thutmosis nur die formelle Rolle eines Mitregenten zu.
Sie beendete die Expansionspolitik ihres Vorg
ngers, lie
jedoch Handelsexpeditionen in das sagenumwobene Weihrauchland Punt unternehmen. Neben Reformen der Verwaltung war ihre Baut
tigkeit bedeutsam. Unter Leitung ihres Ministers Senenmut wurden im Reichstempel zwei 30 Meter hohe Obelisken und der Terrassentempel Der el-Bahari, das bedeutendste Bauwerk des Neuen Reichs, errichtet.
Nach ihrem vielleicht gewaltsamen Tod 1468 lie
Thutmosis III. ihre Statuen beseitigen und ihre Namensinschriften tilgen.
CWilhelm Hauff (1802 bis 1827)
tromantiker an der Schwelle zum Realismus.
Hauff wurde am 29. November 1802 in Stuttgart geboren. Er studierte Theologie und Philosophie in T
bingen und schloss sich der dortigen "Burschenschaftlichen Kompagnie" an. Nach dem Studium arbeitete er als Hauslehrer, wobei er die Zeit fand, ausgedehnte Reisen zu unternehmen.
hrend seine Lyrik zun
chst wenig Anklang fand, wurde er 1826 durch den dreib
ndigen historischen Unterhaltungsroman "Lichtenstein" (1826) einem breiteren Publikum bekannt. Im selben Jahr entstanden auch die von E.T.A Hoffmann beeinflussten skurrilen "Mitteilungen aus den Memoiren des Satans", ein Jahr sp
ter die "Phantasien aus dem Bremer Ratskeller".
Die bekanntesten Werke des Sp
tromantikers an der Schwelle zum Realismus sind seine Kunstm
rchen, darunter "Kalif Storch", "Zwerg Nase", "Das Wirtshaus im Spessart" und "Das kalte Herz". Er starb erst 25j
hrig am 18. November 1827; einige seiner Gedichte wurden zu Volksliedern.
$GGerhart Hauptmann (1862 bis 1946)
1912 erhielt er den Nobelpreis f
r Literatur.
Hauptmann wurde am 15. November 1862 in Obersalzbrunn in Schlesien als Sohn eines Hoteliers geboren, studierte von 1880 bis 1885 Philosophie, Geschichte und Naturwissenschaften, au
erdem an den Kunstakademien von Breslau und Dresden. Sein Ziel, Bildhauer zu werden, gab er 1884 auf.
Als er im Jahr darauf die Gro
kaufmannstochter Marie Thienemann heiratete, war er finanziell unabh
ngig und wurde freier Schriftsteller. Nachdem er in Berlin, Dresden, Italien und Hiddensee gewohnt hatte, lie
er sich 1901 in "Haus Wiesenstein" in Agnetendorf nieder. Nach der Trennung von seiner ersten Frau heiratete er 1904 Margarete Marschalk.
Den Durchbruch als Dramatiker hatte er nach kleineren Erfolgen mit Familien- und Milieudramen wie "Vor Sonnenaufgang" (1889), im Jahre 1892 mit seiner Schilderung des Weberaufstandes 1844 in Schlesien: "Die Weber" waren naturalistisches Theater, erstmals wurde auf der B
hne Dialekt gesprochen.
Es folgten weitere bis heute viel gespielte realistisch-naturalistische Dramen wie "Der Biberpelz" (1893), "Rose Bernd" (1903) und "Die Ratten" (1911). Neben dem n
chtern-realistischen, krass sozialkritischen Hauptmann gab es aber noch einen zweiten, neuromantisch-phantasievollen, wie die B
hnendichtungen "Winterballade" oder "Hanneles Himmelfahrt" zeigen, ebenso seine Hartmann Nachdichtung "Der arme Heinrich".
erdem schrieb er Romane und Novellen. In seinem Sp
twerk griff er antike Themen auf, nach dem I. Weltkrieg schrieb er das satirische Hexameter-Epos "Des gro
en Kampffliegers Till Eulenspiegel Abenteuer" (1928). Seine gro
e Popularit
t sch
tzte ihn vor den Nazis, die ihn duldeten, so dass er auch in dieser Zeit ungehindert publizieren konnte. Er starb am 6. Juni 1946 in Agnetendorf im Riesengebirge.
FKaspar Hauser (ca. 1812 bis 1833)
Sein Geheimnis wird wohl nie gel
ftet werden.
Am Pfingstmontag, dem 26. Mai 1828, tauchte nachmittags zwischen vier und f
nf auf dem N
rnberger Unschlittplatz ein etwa 16j
hriger, verwahrloster, b
uerlich gekleideter Junge auf, der, offensichtlich geistig zur
ckgeblieben und kaum f
hig zu sprechen, seinen Namen mit Kaspar Hauser angab.
Seit dieser Zeit wird
ber seine Herkunft ger
tselt -
ber 2.000 wissenschaftliche Ver
ffentlichungen zu dem Thema gingen verschiedensten Theorien nach. Die popul
rste besagte, der Junge sei ein von der Gr
fin Hochberg aus dynastischen Gr
nden beiseitegeschaffter badischer Erbprinz, w
hrend n
chterne Zeitgenossen und Autoren ihn f
r einen Betr
ger hielten.
Weder f
r die eine noch die andere Version lie
en sich stichhaltige Beweise erbringen, ebenso wenig wie f
r die Angabe Hausers, allein in einem unterirdischen Verlies aufgewachsen zu sein, obwohl sein offensichtlich verk
mmerter Seelenzustand, der sich trotz liebevoller p
dagogischer Bem
hungen nicht besserte, derartiges wahrscheinlich macht und sein Name so zum Synonym f
r psychische Sch
den durch fehlenden menschlichen Kontakt wurde.
Viele Prominente nahmen sich seiner an, allen voran der Rechtsgelehrte Anselm Feuerbach. 1831 wurde Hauser von Lord Stanhope adoptiert, der ihn bei dem Volksschullehrer J.G. Meyer in Ansbach unterbrachte. F
r das dortige Gericht machte er einfache Schreibarbeiten.
Am 14. Dezember 1833 kam Hauser mit einer t
dlichen Stichwunde in der Brust nach Hause, an der er drei Tage sp
ter starb. Bis heute sind die Umst
nde nicht gekl
rt - wahrscheinlich wurde er das Opfer eines Attentats, obwohl es auch Stimmen gibt, die Selbstmord vermuten.
Times New Roman
Times New Roman
e wurden zu Volksliedern.
Heinrich VII.D
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Heinrich VIII.D
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Heinrich III.D
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Heinrich IV.D
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Hammett DashiellD
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HammurabiD
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Hamsun KnutD
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!Hardenberg Karl August, F
rst vonD
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Harkort FriedrichD
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Harnack Adolf vonD
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Hartmann von AueD
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Hauff WilhelmD
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EHoward Hawks (1896 bis 1977)
Der Regisseur fand sich in vielen Genres zurecht.
Hawks, geboren am 30. Mai 1896 in Goshen, Indiana, arbeitete zun
chst in der Requisitenabteilung der "Mary-Pickford-company", dann als Cutter und Drehbuchautor und leitete schlie
lich die Abteilung "Filmstoffe" bei "Paramount". 1926 inszenierte er seinen ersten Film "Road to Glory".
Hawks war in vielen Genres zu Hause und dr
ckte ihnen seinen Stempel auf - so dem Gangsterfilm ("Scarfarce", 1932), dem Detektivfilm ("The Big Sleep", 1946), dem Abenteuerfilm ("Hatari!", 1962) und ganz besonders auch dem Western ("Red River", 1948; "Rio Bravo", 1959; "El Dorado", 1967).
Besonders talentiert war Hawks f
r die schnellen "Screwball"-Kom
dien (Schneeball-Kom
dien), die oft das traditionelle Rollenklischee der Geschlechter ad absurdum f
hrten, etwa "Bringing Up Baby" (1938) wo Katherine Hepburn Cary Grant an den Rand des Wahnsinns treibt.
In den 60er Jahren wurde Hawks von den sp
teren Protagonisten der franz
sischen Nouvelle Vague als fr
her Autorenfilmer entdeckt und gew
rdigt. Wie viele der ganz Gro
en in Hollywood hat er nie einen Oscar bekommen. Daher musste man ihm den "Life-Achievement-Award" geben; er erhielt den Ehrenoscar 1974.
Hawks starb am 26. Dezember 1977 in Palm Springs, Kalifornien.
DNathaniel Hawthorne (1804 bis 1864)
Ein fr
her Meister des psychologischen Romans.
Hawthorne, am 4. Juli 1804 in Salem, Massachusetts, geboren, entstammte einer verarmten aristokratischen puritanischen Kapit
nsfamilie. Nach Abschluss des Bowdon Colleges, wo er Longfellow kennenlernte, zog er sich lange Zeit in die Einsamkeit zur
1836/1837 arbeitete er als Journalist, dann im Zollamt von Boston und wurde schlie
lich Zollinspektor von Salem, verlor jedoch die Stellung bei einem Pr
sidentenwechsel. Sein Meisterwerk, "Der scharlachrote Buchstabe", der im puritanischen Neuengland des 17. Jahrhunderts spielt, kam 1850 heraus, er gilt als einer der ersten gro
en Romane der USA.
Sein Grundthema, Schuld und Vergebung, findet auch in anderen Werken Hawthornes seinen Niederschlag, etwa in "Das Haus der sieben Giebel" (1851) und "Der Marmorfaun" (1860). Au
erdem schrieb er viele Kurzgeschichten. Essays und Erz
hlungen. Da er st
ndig Geldsorgen hatte, ging er 1852 als Konsul nach Liverpool und bereiste ganz Europa, ehe er 1859 nach Amerika zur
ckkehrte. Hawthorne, dessen letzte vier Romane unver
ffentlicht blieben, starb am 19. Mai 1864 in Plymouth, New Hampshire.
@Joseph Haydn (1732 bis 1809)
Neben Mozart und Beethoven einer der Hauptvertreter der Wiener Klassik.
Der Sohn eines Wagenbauers, am 31. M
rz oder 1. April 1732 in Rohrau in Nieder
sterreich geboren, trat mit acht Jahren in den Chor der Wiener Stephanskirche ein und f
hrte nach seinem Stimmbruch (1749) ein k
mmerliches Dasein als Gelegenheitsmusiker, bis ihn der damals ber
hmte Komponist Porpora als Kammerdiener einstellte.
Durch seine fr
hen Klaviersonaten und Streichquartette bekannt geworden, stellte ihn F
rst Esterh
zy 1761 als zweiten Kapellmeister seiner Privatkapelle in Eisenstadt ein, deren alleinige Leitung Haydn 1766
bernahm und 24 Jahre innehatte. nach Aufl
sung der Kapelle wurde er mit einer hohen Jahrespension abgefunden und ging nach Wien.
Der inzwischen in ganz Europa ber
hmte Komponist erhielt 1791 die Ehrendoktorw
rde der Universit
t Oxford. W
hrend der Verleihung wurde seine "Oxford-Symphonie" gespielt. Ab 1795 war er Kapellmeister der neu zusammengestellten Eisenst
dter Esterh
zy-Kapelle. In dieser Zeit entstanden seine gro
en Oratorien "Die Sch
pfung" (1798) und "Die Jahreszeiten" (1801) sowie seine letzten Streichquartette, darunter das "Kaiserquartett" mit der Melodie des Deutschlandliedes.
Der Mitbegr
nder der Wiener Klassik, dessen umfangreiches Werk unter anderem 104 Symphonien umfasst, darunter die "Abschiedssymphonie" und die "Symphonie mit dem gro
en Paukenschlag", starb wenige Tage=
nach dem Einmarsch der Franzosen in Wien am 31. Mai 1809.
CWilliam Randolph Hearst
(1863 bis 1951)
Die "Yellow Press" geht auf ihn zur
Hearst wurde 1863 in San Francisco geboren, erwarb er 1887 seine erste Zeitung und baute bis 1910 das gr
te amerikanische Zeitungsimperium samt eigenem Nachrichtendienst auf. Er folgte dabei dem Sensationskonzept seines sch
rfsten Konkurrenten Joseph Pulitzer, diese Art Presse erhielt den Namen "Yellow Press" nach dem ersten Zeitungscomic "The Yellow Kid", der bei Hearst erschien.
Hearsts riesieger Konzern hatte gro
en politischen Einflu
auf die amerikanische Politik. So setzte er sich f
r den Isolationismus ein und bek
mpfte Nazi-Deutschland. Privat band ihn eine gro
e Liebe an die Schauspielerin Marion Davis, die er nie heiraten konnte, weil seine Frau die Scheidung verweigerte.
Deutliche Parallelen zu seinem Leben hatte Orson Welles legend
rer Film "Citizen Kane", den er stark bek
mpfte. Er starb am 14. August 1951 in seinem und Marion Davis Haus in Beverly Hills.
DJohn Heartfield (1891 bis 1968)
Entwickelte die Photomontage zur politischen Agitationswaffe.
Als erstes von vier Kindern kam Helmut Herzfeld am 19. Juni 1891 in Berlin zur Welt. 1898 verloren die Herzfeld-Kinder ihre Eltern und wurden von Pflegeeltern erzogen. Helmut machte zuerst eine Buchh
ndlerlehre, entschlo
sich dann Maler zu werden und wurde 1909 an der K
niglich bayrischen Kunstgewerbeschule in M
nchen zugelassen.
1913 ging er nach Berlin und begann nach einigen Erfolgen als Graphiker, so 1914 auf der K
lner Werkbund-Ausstellung, zu zeichnen und zu malen. W
hrend des I. Weltkrieges
nderte er seinen Namen aus Protest gegen die antienglische Stimmung in John Heartfield.
Von 1916 gab er mit seinem f
nf Jahre j
ngeren Bruder Wieland Herzfelde sowie mit George Grosz die Zeitschrift "Neue Jugend" heraus, 1917 gr
ndeten sie den Malik-Verlag und hoben 1919 die Berliner Dada-Gruppe mit aus der Taufe. In den folgenden jahren entwickelte Heartfield, der der Kommunistischen Partei beigetreten war, die Photomontage (genauer Photocollage) zum Mittel des politischen Kampfes gegen Militarismus, Kapitalismus und Faschismus.
1933 emigrierte er
ber Prag nach England und kehrte 1950 nach Deutschland (DDR) zur
ck. Am 26. April 1968 starb er in Ostberlin.
qFFriedrich Hebbel (1813 bis 1863)
Versuchte, "sein individuelles Verh
ltnis zum Universum in seiner Notwendigkeit zu begreifen".
Der Sohn eines Maurers, am 13. M
rz 1813 in Wesselburen Dithmarschen, geboren, wuchs in
rmlichen Verh
ltnissen auf und wurde zun
chst Kirchspielschreiber. 1835 ging er nach Hamburg, wo ihn die N
herin Else Lensing aufopferungsvoll unterst
tzte. Trotz
erster finanzieller Not studierte er in Heidelberg und M
nchen und vollendete 1841 in Hamburg seine erste Trag
die, "Judith", der 1843 die "Genoveva" folgte.
Schon hier offenbarte sich Hebbels dichterische Kraft, die ihn in die erste Reihe der deutschen Dramatiker stellt. Sein b
rgerliches Trauerspiel "Maria Magdalena" (1844) zeigt in realistischen Bildern die erstarrte Welt des deutschen Kleinb
rgertums.1845 lie
sich Hebbel in Wien nieder, wo er im Jahr darauf die Burgschauspielerin Christine Enghaus heiratete, die viel Verst
ndnis f
r seine Stimmungen aufbrachte und sogar Else Lensing, die ihm zwei Kinder geboren hatte, nach Wien holte.
Hier schrieb er seine gro
en Meisterwerke "Herodes und Mariamne" (1850), "Agnes Bernauer" (1855) und "Gyges und sein Ring" (1856), die seine von Hegel und Schopenhauer beeinflusste Auffassung von der Trag
die als dem schicksalsbedingten Zusammensto
des Einzelwillens mit dem Weltwillen am vollkommensten ausdr
cken und im Konflikt zwischen pers
nlichem Wunschbild und Weltgesetz zum Untergang der Helden f
Der Trilogie "Die Nibelungen" (1862) folgte die Trag
die "Demetrius" (1863), die unvollendet blieb. Hebbel, der au
erdem Lyrik und umfangreiche Tageb
cher hinterlie
, starb am 13. Dezember 1863 in Wien.
CJohann Peter Hebel (1760 bis 1826)
Unvergessen ist sein "Kannitverstan".
Johann Peter Hebel, geboren am 10. Mai 1760 in Basel war zun
chst P
dagogiumssch
ler in L
rrach, wurde Hauslehrer und Vikar, sp
ter Direktor des Karlsruher Gymnasiums und Pr
lat. Schlie
lich zog er 1819 in den Badischen Landtag ein. tief verwurzelt in seiner alemannischen Heimat, schrieb er viele Gedichte in L
rracher Mundart, die er zwischen 1802 und 1820 herausbrachte.
Hebel war ein hervorragender Beobachter, und so entstanden von 1808 bis 1811 jene kleinen humorvollen und auch belehrenden Kalendergeschichten des "Rheinischen Hausfreundes", von denen er die besten sp
ter im "Schatzk
stlein des rheinischen Hausfreundes" (1811) herausbrachte.
Sie machten ihn ber
hmt, obwohl ihm immer mehr an den Gedichten gelegen war, die ihres Dialekts wegen aber nur schwer zug
nglich waren. Hebel starb am 22. September 1826 in Schwetzingen.
EErich Heckel (1883 bis 1970)
Hauptvertreter des deutschen Expressionismus.
Im Jahr 1905 gr
ndeten drei Autodidakten, Architekturstudenten und ein Maler, in Dresden eine Malergruppe, die einmal Weltruhm erlangen sollte. Es war die Vereinigung "Die Br
cke", die bis 1913 fortbestand. Eines der Gr
ndungsmitglieder, Erich Heckel, geboren am 31. Juli 1883 im s
chsischen D
beln, hatte 1904 an der technischen Hochschule in Dresden ein Architekturstudium begonnen. Was die jungen Maler einte, war die Ablehnung des etablierten Kunstbetriebs, Opposition zu allem Althergebrachten.
Heckel und seine Freunde (der einzige Maler war Ernst Ludwig Kirchner) zogen zum Malen hinaus ins Gr
ne, arbeiteten in leuchtenden, pastos aufgetragenen Farben, wobei f
r ihren Stil
bersteigerte eckige Formen charakteristisch sind. Seit 1907 hatte sich Heckel der Malerei und Graphik, die f
r ihn eine immer gr
ere Rolle spielte verschrieben und sein Architekturb
ro aufgegeben. 1911 ging er nach Berlin. Eines seiner wichtigsten Bilder aus dieser Zeit ist "Zwei M
nner am Tisch" (1912). Im I. Weltkrieg diente Heckel als Krankenpfleger und dokumentierte in vielen graphischen Bl
ttern seine Betroffenheit.
hrend des Dritten Reiches als "entarteter K
nstler" verfemt, reiste Heckel viel und hielt seine Eindr
cke in Skizzen fest. Nachdem er 1944 nach Hemmenhofen am Bodensee gezogen war, lehrte er 1949-55 als Professor an der Kunstakademie Karlsruhe. Am 27. Januar 1970 starb er in Radolfszell.
EFriedrich Franz Karl Hecker
(1811 bis 1881)
"Seht, da steht der wilde Hecker.... lechzend nach Tyrannenblut."
Der badische Revolution
r wurde am 28. September 1811 geboren. Erst Advokat am Mannheimer Oberhofgericht, wurde er 1842 in die 2. badische Kammer gew
hlt. Hecker trat entschieden f
r eine deutsche Nationalrepr
sentation, ein einheitliches Recht im Deutschen Bund und f
r Religionsfreiheit ein.
Seine
berzeugungskraft lie
Hecker so gef
hrlich erscheinen, dass er anl
sslich einer Reise aus Preu
en ausgewiesen wurde. Vom Liberalen zum radikalen Demokraten geworden, forderte er im Fr
hjahr 1848 die Beseitigung der deutschen Monarchien, konnte das Frankfurter Vorparlament jedoch nicht f
r seine Ziele gewinnen.
Daraufhin verlie
er zusammen mit den Radikalen die Stadt am Main, um im deutschen S
dwesten einen Volksaufstand in die Wege zu leiten, gewann aber nur eine "Schar" von 800 Mann, die sich im April 1848 nicht mehr mit der von Georg Herwegh angef
hrten deutsch-franz
sischen Arbeiterkolonne zusammenschlie
en vermochte.
Sie unterlag bereits am 20. April 1848 im Gefecht bei Kandern, das Hecker zun
chst zu vermeiden suchte, einem Bundeskontingent. Der gescheiterte Anf
hrer floh in die Schweiz und emigrierte 1849 in die USA. Am Sezessionskrieg nahm Hecker als Oberst der Unionstruppen teil. Der Revolution
r, der 1873 noch einmal Deutschland besucht hatte, starb am 24. M
rz 1881 in Saint Louis.
>EHeinrich der Seefahrer (1394 bis 1460)
Seine Kapit
ne setzten Segel in die Neuzeit.
Zur See gefahren ist er im eigentlichen Sinne h
chst wenig, Beinamen und Ruhm verdiente er sich, indem er anderen die richtigen (See-) Wege wies. Heinrich, als vierter Sohn (Infant) K
nig Johanns I. von Portugal am 4. M
rz 1394 in Porto geboren, machte erstmals von sich reden, als er sich 1415 an der Spitze einer Landungsarmada Ceute an der nordafrikanischen K
ste eroberte und daf
r zum Herzog von Viseu ernannt wurde.
Doch nicht kriegerische, sondern wissenschaftliche Expeditionen sicherten ihm seinen Platz in der Geschichte. Als Prinz und seit 1420 als - zun
chst nur gesch
hrender - Hochmeister des Christusordens mit ergiebigen Mitteln ausgestattet, lie
der Infant Schiffe zur Fahrt nach Westen und S
den ausr
sten.
Ihnen gelang 1419 die Wiederentdeckung Madeiras, 1427 erreichten sie die Azoren, und 1434 umfuhr Kapit
n Gil Ea
es als erster Wei
er Kap Bojador. Dank Verbesserungen im Schiffsbau (Karavellen) und in der Nautik, die Heinrich entwickeln lie
und selbst mitentwickelte, wurden sp
ter Fahrten bis Kap Verde (1444), zum Senegal und nach Guinea (1456) m
glich.
Damit war das Tor zum Zeitalter der Entdeckungen weit aufgesto
en und die Grundlage des Kolonialreiches geschaffen. Heinrich starb am 13. November 1460 in Sagres, Faro.
EHeinrich der L
we (ca. 1129 bis 1195)
Der ungekr
nte K
nig war ein schlechter Diplomat.
Der Welfe wurde um 1129 in Ravensburg geboren und folgte schon als Zehnj
hriger seinem Vater als Herzog von Bayern. 1142 gelang es ihm mit Hilfe von Verwandten, auch das seinem Vater entzogene Sachsen vom Stauferk
nig Konrad III. wieder zugesprochen zu bekommen, w
hrend Bayern mehr und mehr in die H
nde der Babenberger fiel.
Die alten Rivalit
ten zwischen Staufern und Welfen kamen nach dem Regierungsantritt seines Vetters Friedrich I. Barbarossa 1152 zur Ruhe, der Heinrichs Rechte in Bayern wiederherstellte, w
hrend dieser sich auf den Italienfeldz
gen des Kaisers hervortat. War er durch seine erste Ehe mit Roger II. von Sizilien gekommen, so brachte die zweite Ehe mit Mathilde, der Tochter Heinrichs II., nun gute Beziehungen zu England. 20 Jahre herrschten in Deutschland praktisch zwei K
nige in gegenseitigem Einvernehmen.
1172
bersch
tzte Heinrich jedoch seine Macht: Die Weigerung des Welfen, an Friedrichs Italienfeldzug teilzunehmen, endete 1179/1180 mit seiner Verbannung. Er floh nach England und kam 1185 w
hrend Barbarossas Abwesenheit zur
ck nach Deutschland, um seine Macht wiederherzustellen, doch dies misslang, als England nach Barbarossas Tod wegen der Gefangennahme von Richard L
wenherz in die Abh
ngigkeit Heinrichs VI. geriet.
1194 gab es dann doch noch eine halbherzige Vers
hnung zwischen Staufern und Welfen. Ein Jahr sp
ter, am 6. August 1195, starb Heinrich der L
we in Braunschweig.
DHeinrich von Mei
en (ca. 1250 bis 1318)
"Frauenlob" war einer der wichtigsten Dichter des Sp
tmittelalters.
Der um 1250 in Mei
en geborene Heinrich war b
rgerlicher Herkunft und bereiste als fahrender Lied- und Spruchdichter die F
rstenh
fe. 1278 hielt er sich am Hof Rudolfs von Habsburg auf und war im selben Jahr Zeuge der Schlacht auf dem Marchfeld.
Auch Aufenthalte bei Wenzel II. von B
hmen und Waldemar von Brandenburg sind nachgewiesen. Heinrich von Mei
en kn
pfte an die staufische Klassik an, die er mit Bilderreichtum und einem manierierten Stil zu
bertreffen suchte. In seinen Spr
chen gestaltete er weltliche und geistliche Themen und f
hrte in der Vermischung von Lied und Spruch zum Meistersang hin, stand jedoch als Hofdichter dieser Kunstauffassung fern, obwohl die Meistersinger ihn als ihr Vorbild und als Begr
nder ihrer Kunst ansahen.
Durch einen Verswettkampf mit dem Fahrenden Bartel Regenbogen, in dem es um die Bezeichnungen vrouwe (Frau) oder w
p (Weib) ging, erhielt er seinen Beinamen "Frauenlob". H
Seit 1312 lebte er in Mainz, wo er am 29. November 1318 an einer Vergiftung starb.
$DHeinrich von Plauen (ca. 1370 bis 1429)
Er rettete den Deutschen Orden.
Bei Tannenberg schlug im Jahre 1410 ein polnisch-litauisches Heer die Streitmacht des Deutschen Ordens, dessen Hochmeister Ulrich von Jungingen fiel und dem nun die v
llige Vernichtung drohte. Doch auf der Marienburg hielt Heinrich von Plauen, vor 1370 geboren, seit 1407 Komtur von Schwetz, die Stellung.
Der Orden bestellte ihn zum Nachfolger Ulrichs, und schon am 1. Februar 1411 konnte der neue Hochmeister in Thorn Frieden mit Polen schlie
en. Die geringen Gebietsabtretungen trafen den Orden kaum, doch die hohen Kriegsentsch
digungen zwangen Heinrich zu Steuererh
hungen, zumal er auf rasche Fortsetzung des Krieges dr
ngte.
Die neuen Lasten und das Risiko einer weiteren Niederlage lie
en die Opposition wachsen und f
hrten 1413 zur Absetzung des Hochmeisters. Heinrich wurde des Hochverrats beschuldigt und, obwohl ihm nichts nachzuweisen war, ein Jahrzehnt in Haft gehalten, so da
ihm nur noch wenige Jahre in Freiheit blieben, ehe er am 9. November 1429 in Lochst
dt starb.
DHeinrich von Morungen
(ca. 1150 bis 1222)
"Ez tuot vil we. swer herzecliche minnet."
Der Dichter wurde um 1150 auf Burg Morungen bei Sangershausen in Th
ringen geboren und war ein Ministeriale des Markgrafen Dietrich von Mei
en, wo er vermutlich auch Walther von der Vogelweide traf. Eine Urkunde bezeugt 1213 seine Anwesenheit in Leipzig, er vermachte dort seinen Besitz dem neuen Thomaskloster in Leipzig und trat 1217 selbst dort ein.
Heinrich stand stark unter dem Einflu
der Troubadourdichtung und hatte eine enge Beziehung zur fr
fischen Epik Th
ringens. Obwohl sein Themenkreis sehr eng auf den Frauenpreis beschr
nkt war, bildete seine Lyrik, rund 33 Lieder sind
berliefert, den formalen H
hepunkt des deutschen Minnesangs und machte ihn zum bedeutendsten Lyriker neben Walther und Reinmar.
Seine Lieder waren leidenschaftlich und sinnenstark, h
ufig benutzte er Lichtmetaphorik und
bernahm Formulierungen aus dem Marienkult. Minne war jedoch f
r ihn nicht eine abstrakte gedankliche Aufgabe, sondern eine magische, zerst
rerische Macht. Ungew
hnlich war auch sein Bewu
tsein von der Notwendikeit und dem Wert seiner Dichtung.
Er starb 1222 in Leipzig.
CHeinrich von Veldeke (ca. 1145 bis 1215)
Der Begr
nder der h
fischen Epik.
Heinrich wurde um 1145 in der Gegend von Maastricht geboren. Er entstammt einer Ministerialenfamilie in den Diensten der Grafen von Loon. Aus Selbstaussagen innerhalb seiner Werke wird deutlich, da
er eine geistliche Ausbildung genossen hat, also schreiben und lesen konnte.
Im Auftrag der Gr
fin Agnes von Loon entstand vor 1170 die Versegende "Servatius", die sich wegen des limburgischen Dialekts aber nur am Niederrhein verbreitete. Auf der Hochzeit der Gr
fin von Kleve mit Ludwig III. von Th
ringen wurde ihm das halbfertige Versepos "Eneide" gestohlen, das auf der franz
sischen Version des "
neis" des Vergil beruhte und die Antike Vorlage v
llig auf die h
fische Kultur des Mittelalters
bertrug und so den neuen h
fischen Roman begr
ndete.
Erst neun Jahre sp
ter, 1183, gab ihm Hermann von Th
ringen das Werk zur
ck, mit dem Auftrag es zu vollenden, was Heinrich bis 1189 gelang. Er starb um 1215.
@Werner Karl Heisenberg
(1901 bis 1976)
Seine Theorie der Unsch
rferelation bewirkte einen grundlegenden Umbruch in der Physik.
Der Physiker Heisenberg, am 5. Dezember 1901 in W
rzburg geboren, studierte in M
nchen Physik und verfa
te seine Dissertation
ber ein Thema aus der Hydrodynamik. Sein eigentliches Interesse galt jedoch der Atomphysik. So versuchte er, empirische Regelm
igkeiten in den Emissionsspektren zu finden.
Ferner begr
ndete er die Quantentheorie der Wellenfelder. Knapp 30 Jahre alt, hatte er in Leipzig, wohin er als Professor f
r theoretische Physik berufen worden war, die namhafte Kopenhagener Schule aufgebaut. Mit Born und Jordan entwickelte er die Quantenmechanik, bei der er das Bohrsche Atommodell verbesserte.
Heisenberg ging davon aus, da
Elektronen "station
re" Energiewerte haben und diese sich nur in Quantenspr
ngen ver
ndern k
nnen. 1927 stellte er dann die Theorie der Unsch
rferelation auf, die einen Umbruch im Weltbild der Physik bedeutete und die klassische Physik revolutionierte.
Er fand, da
Atomteilchen nicht ohne Fehler zu beobachten sind, weil die Beobachtungsmethode das Untersuchungsobjekt beeinflu
t. Damit ist das Geschehen in einem Atom nicht mehr nach streng kausalen Gesetzen zu beschreiben. Die G
ltigkeit des Kausalit
tsgesetzes wird
dadurch nicht in Frage gestellt, wohl aber die Unzul
nglichkeit der menschlichen Kausalit
tsforschung.
Grundlage seiner Theorie war das Postulat, da
nur beobachtbare Gr
en in die Diskussion einbezogen werden d
rfen. Er ging dabei aber nicht so weit wie die Neupositivisten, die letztlich jede Theorienbildung ablehnten. Ferner f
hrte der Physiker Untersuchungen
ber die Supraleitung und die kosmische Ultrastrahlung durch.
1941 wurde er Professor f
r Physik und Direktor am Max-Planck-Institut in Berlin und setzte nach Kriegsende alles daran, die deutsche Wissenschaft wieder aufzubauen. Heisenberg, neben Planck und Einstein der bedeutendste Physiker dieses Jahrhunderts, starb am 1. Februar 1976 in M
nchen.
Buck Pearl S.
Buddha Siddhartha Ga>^
Bugatti Ettore
Buick David Dunbar
low Bernhard Heinrj
Bunsen Robert Wilhele
uel Luis
Burckhardt Jacob
rger Gottfried Aug
Burnet Frank MacFarlf
Burns Robert
Busch Wilhelm
Busoni Ferruccio
Buxtehude Dietrich
Byron Lord George Go
Caesar Julius
Cagliostro Alessandr
Calder
n Pedro, de l
Caligula
Callas Maria
Camus Albert
starb 1222 in Leipzig.
Hauptmann GerhartD
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Hauser Kasparo
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Hawks HowardD
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Hawthorne NathanielD
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Haydn JosephD
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Hearst William RandolphD
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Heartfield JohnD
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Hebbel FriedrichD
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Hebel Johann PeterD
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Heckel ErichD
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Hecker Friedrich Franz KarlD
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Heinrich der SeefahrerD
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Heinrich der L
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Heinrich von Mei
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Heinrich von PlauenD
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Heinrich von MorungenD
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DHermann von Helmholtz (1821 bis 1894)
Der "Reichskanzler der deutschen Physik" entdeckte den Energieerhaltungssatz.
Der am 31. August 1821 in Potsdam geborene Helmholtz wurde zun
chst zum Milit
rarzt und Anatomielehrer ausgebildet. 1842 promoviert, trat er 1845 der Physikalischen Gesellschaft bei, die in der Zeitschrift "Fortschritte der Physik" Forschungs
berblicke zu geben versuchte.
1847 hielt Helmholtz einen Vortrag "
ber die Erhaltung der Kraft", der die empirische Best
tigung eines Gesetzes formulierte, zu dem auch Julius Robert Mayer unabh
ngig von ihm wesentliches beitrug. Der Herausgeber der Zeitschrift "Annalen der Physik" lehnte damals die Ver
ffentlichung des Vorlesungsmanuskripts als zu spekulativ ab.
1858 wurde Helmholtz als Physikprofessor nach Heidelberg, 1871 nach Berlin berufen. 1888 wurde er Pr
sident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin. Zu den Leistungen des Gelehrten, der am 8. September 1894 in Heidelberg starb, geh
ren die Messung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Nervenreizen, die Entwicklung augenoptischer Instrumente, die Bestimmung der Wellenl
nge des ultravioletten Lichts, akustische Forschungen und die Begr
ndung der wissenschaftlichen Meteorologie.
NFErnest Hemingway (1899 bis 1961)
Er lebte und starb wie die gebrochenen Helden seiner B
cher.
Der am 21. Juli 1899 in Oak Park, Illinois, geborene Schriftsteller entfloh schon fr
h dem Zwang von Schule und Elternhaus und begann seine Karriere als Journalist beim "Kansas City Star". Viele der dort erlernten Grundelemente solider journalistischer Sprache waren stilbildend f
r sein gesamtes sp
teres Werk.
Dieser pr
gnante, unpathetische Stakkatostil, bei dem er sich vorwiegend der Umgangssprache bedient, zeichnet bereits seine fr
hen Skizzen
ber Stierk
mpfe und Kriegserlebnisse "In our time" (1925) aus. Seine Helden sind n
chterne, maskuline Charaktere, die sich allein fundamentalen Lebenskrisen stellen.
Hemingway f
hrte ein abenteuerliches und wechselvolles Leben. 1918 ging er als Kriegsfreiwilliger an die italienische Front und beschrieb seine Erlebnisse in dem Roman "In einem anderen Land" (1929). Zun
chst Reporter im Nahen Osten, danach Berichterstatter im Spanischen B
rgerkrieg, war er sp
ter Boxer, Hochseefischer, Gro
wildj
ger und ein begeisterter Stierkampfanh
nger, und so stehen Abenteuer und Mutproben des Mannes, h
ufig machismohaft
berzeichnet, im Mittelpunkt seiner Romane.
Zu seinen bekanntesten Werken z
hlen "Fiesta" (1926), "Haben und Nichthaben" (1937), "Wem die Stunde schl
gt" (1940) und "Der alte Mann und das Meer" (1952). F
r dieses Buch erhielt er 1953 den Pulitzerpreis, den Merit Award der American Academy of Arts and Letters und als Kr
nung seines Schaffens 1954 den Nobelpreis.
Der stark depressive Hemingway starb am 2. Juli 1961 durch Selbstmord in Ketchum, Idaho.
DSonja Henie (1912 bis 1969)
seken" wurde sie von den Berlinern liebevoll genannt.
Wenn sie in der Spreestadt auftrat, war der Sportpalast bis auf den letzten Platz gef
llt. Henie, geboren am 8. April 1912 in Christiana, dem heutigen Oslo, lie
sich dann als Eislaufprinzessin feiern. Schon mit elf Jahren zeichnete sich ihre bespiellose Karriere ab, denn da wurde die Tochter eines Fabrikanten erstmals norwegische Meisterin im Eiskunstlauf.
Die internationalen Erfolge lie
en ebenfalls nicht lange auf sich warten: 1927-1936 errang sie zehnmal hintereinander die Weltmeisterschaft, holte dreimal in Folge (1928 / 1932 / 1936) olympisches Gold und siegte 1931-1936 ununterbrochen bei Europameisterschaften - eine bis heute unerreichte Bilanz.
Nach dieser Serie stieg die zierliche L
uferin ins Showgesch
ft ein. Die Eisrevuen im Land der unbegrenzten M
glichkeiten riefen, und auch Hollywood lockte mit Traumangeboten. Die gesch
chtige Norwegerin starb am 12. Oktober 1969 w
hrend eines Fluges in der N
he ihrer Heimatstadt.
"CPeter Henlein (ca. 1485 bis 1542)
Der Schlossermeister gilt als Erfinder der tragbaren Kleinuhr.
Der geb
rtige N
rnberger erblickte vermutlich 1485 das Licht der Welt und stammte aus einem Handwerkergeschlecht, das schon lange im Metallgewerbe t
tig war.
ber sein Leben wei
man nur, da
er 1509 Schlossermeister wurde, es zu Wohlstand brachte und im September 1542 in seiner Heimatstadt starb.
Zu dem Verm
gen, das er erwarb , mag die Erfindung der Taschenuhr nicht wenig beigetragen haben. Henlein fertigte w
rfel- und trommelf
rmige Uhren im Kleinstformat, die 40 Stunden gingen und die Stunde schlugen. Die Mechanik
bernahm er von Standuhren. Das Problem, das Henlein meisterte, lag in der Verkleinerung der Zugfeder und im Erzielen einer gleichm
igen Antriebskraft mittels einer Federbremse.
YCO. Henry (1862 bis 1910)
In seinen Geschichten stehen die kleinen Leute im Mittelpunkt.
O. Henry war das Pseudonym des am 11. September 1862 in Greensboro, North Carolina, geborenen William Sydney Porter. Er war zun
chst Bankangestellter, doch nach dem Tod seiner Frau lie
er sich treiben und f
hrte jahrelang ein Vagabundenleben, das ihm eine dreij
hrige Haftstrafe einbrachte.
Nach seiner Entlassung ging er nach New York, wo er sich durch Gelegenheitsarbeiten
ber Wasser hielt und nebenbei schrieb. Seine etwa 600 Kurzgeschichten geben einen realistischen, mal heiteren, mal sentimentalen Einblick in das Leben der einfachen New Yorker um die Jahrhundertwende.
hrend er das Leben am Existenzminimum gut verkraftet hatte, konnte er mit seinem aufkommenden Erfolg nicht fertig werden und verfiel der Trunksucht. Er starb am 5. Juni 1910 in New York.
MDHeraklit (ca. 550 bis 480 vor Christus)
Wegen des Tiefsinns seiner Lehre wurde er "der Dunkle" genannt.
Heraklit wurde um das Jahr 550 vor Christus geboren. Der aus vornehmer Familie stammende Heraklit suchte als Einzelg
nger, Ver
chter der Masse und Feind der Demokratie im Leben wie im Denken eigene, bis dahin unbetretene Wege. Der Philosoph sah ein Einheitliches jenseits der Vielheit.
Der Satz: "Wir k
nnen nicht zweimal in denselben Flu
steigen" wird ihm ebenso zugeschrieben wie die Erkenntnis: "Alles flie
t, nichts besteht." F
r Heraklit war der Urstoff der Welt das Feuer. Dabei dachte er wahrscheinlich nicht so sehr an das Feuer im w
rtlichen Sinne, sondern mehr im
bertragenen Sinne von Urenergie.
Das gro
e Gesetz, nach dem sich aus der einen Urenergie unabl
ssig die Vielheit entfaltet, ist die Einheit der Gegens
tze. Die Fragmente, die diese dunkle und vom Geheimnis umwitterte Gestalt in der Geschichte der Philosophie hinterlassen hat, bestehen weiter wie der niemals ausgesch
pfte Brunnen eines halbversch
tteten, urt
mlichen Wissens.
Heraklit starb im Jahre 480 vor Christus.
G(Roger Vadim Plemmiannikov, geboren in Frankreich am 26.01.1928, gest. am 11.02.2000)
Casanova der franz
sichen Filmszene
Nahezu alle seine Filme waren im Kino erfolgreich, weil sie auf eine unkonventionelle Art Unterhaltung bieten. Unkonventionell daran ist, da
Vadim seine Zuschauer zwingt, sich der stilistisch nicht einfachen Ausdrucksweise des K
nstlers zu ergeben.
Mit dem Spielfilmerstling "...und immer lockt das Weib" (1956) erzielt er f
r sich und seine damalige Frau Brigitte Bardot einen beispiellosen Erfolg im Ausland und vor allem in den USA. Der Film gilt als sensationell erotisch. Und die Publicity und Skandale, die sich um ihn ranken, bringen beiden internationalen Ruhm.
Der zweite Spielfilm "Spuren in die Vergangenheit" (1957) geh
rt neben dem subtilen Horrorfilm "Und vor Lust zu sterben" (1960) zu seinen beeindruckendsten Filmen.
Aus der Vielfalt der erotischen Geschichten, wie "In ihren Augen ist immer Nacht" (1957), "Das Ruhekissen" (1962), "Der Reigen" und "Don Juan 73" (1972), die mal mehr oder weniger poesievoll waren, ragen zwei heraus: die Emile-Zola-Verfilmung "Die Beute" (1966) und die Comic-Verfilmung "Barbarella" (1967).
hrend seiner Studienzeit in vielen europ
ischen L
ndern arbeitete Roger Vadim als Journalist f
rs "Paris Match". Dort trifft er auf Brigitte Bardot, die f
rs Titelbild der Zeitschrift posiert. Seine K
nstlerlaufbahn beginnt er in Paris als B
hnendarsteller, zum Film kommt er 1947 als Regieassistent und Drehbuchautor von Marc All
gret, bei dem er bis 1955 bleibt.
Roger Vadim war verheiratet mit Brigitte Bardot (1952 bis 1957) und deren Kolleginnen Annette Stroyberg (Vadim), "Barbarella" Jane Fonda (1965 bis 1973) und Maria Schneider. Au
erdem hatte er Liaisons mit Cath
rine Deneuve (von ihr hat er einen Sohn), Marie-Christine Barrault und weitere, deren Auflistung den Rahmen dieser Seite sprengen w
rde. Vadim starb am 11.2.2000 an Krebs.
DSophronius Eusebius Hieronymus
(um 347 bis 420)
Der Kirchenvater wurde zum Patron der Hochschulen, Bibliotheken und
bersetzer.
Der um 347 in Dalmatien geborene Hieronymus zog sich nach seinen Grammatik-, Rhetorik- und Philosophiestudien in Rom als Einsiedler in die W
ste von Chalkis zur
ck, um sich dort in strengster Askese exegetischen Arbeiten zu widmen. Der religi
se Streit der M
nche veranlasste ihn aber bald, nach Antiochia zu gehen, wo er 379 zum Priester geweiht wurde.
In den Jahren 382 bis 385 hielt er sich in Rom auf, wo er Sekret
r von Papst Damasus I. wurde. Nach dessen Tod machte er sich Hoffnungen auf den Stuhl Petri, doch hatte er wegen seiner asketischen Ansichten und seiner Kritik an verweltlichten Klerikern zu viele Gegner. Er zog sich schlie
lich nach Bethlehem zur
ck, wo er bis zu seinem Tod 420 mehrere Kl
ster leitete.
erst sensible, sowohl zwischenmenschlich als auch im Glauben
erst leidenschaftliche Hieronymus war neben Augustinus der gelehrteste lateinische Kirchenvater. Au
er zahlreichen theologischen Schriften verdankt ihm die Kirche die "Vulgata", die jahrhundertlange kanonische lateinische
bersetzung des Alten und Neuen Testaments.
DJohann Lucas von Hildebrandt
(1668 bis 1745)
Wichtigster Baumeister des
sterreichischen Hochbarock neben J. B. Fischer von Erlach.
Hildebrandt wurde am 14. November 1668 in Genua geboren. Er begann als Milit
ringenieur, seit etwa 1693 war er als Architekt t
tig, 1701 trat er in kaiserliche Dienste ein. Er arbeitete in erster Linie in
sterreich und im s
ddeutschen Raum. Seine gro
artigsten Bauten stehen in Wien.
Er schuf Adelspalais, Kirchen, lieferte Entw
rfe f
r die W
rzburger Residenz und Schloss Pommersfelden. Eines seiner Meisterwerke ist das Palais Daun-Kinsky in Wien. Hauptwerk ist das Obere und Untere Belvedere, ehemaliges Gartenpalais des Prinzen Eugen von Savoyen in Wien, das zu den sch
nsten Palastanlagen der Welt z
Bedeutend sind auch seine Treppenh
user wie in Schloss Mirabell in Salzburg von 1721-27. Hildebrandt vertrat eine malerisch-dekorative Architekturauffassung. Seine Bauten sind festlich, heiter und geistreich und stark vom Ornamentdekor des Rokokos gegliedert.
Er starb am 16. November 1745 in Wien.
@Hildegard von Bingen (1098 bis 1179)
Ihre Kr
uterheilkunde gewinnt heute wieder mehr an Bedeutung.
Hildegard wurde 1098 in Bermersheim bei Alzey geboren; vermutlich war sie die Tochter des Edelfreien Hildebertus von Vernersheim. Sie trat fr
h in das Benediktinerkloster T
Disibodenberg ein, wo sie umfassend ausgebildet wurde. Sie war von Kindheit an vision
r begabt und wurde die erste Mystikerin Deutschlands.
Ihre Schriften in lateinischer Sprache umfassten sowohl eine von der Mystik beeinflusste dreib
ndige Glaubenslehre (1141) als auch eine Naturheilkunde (1150/1160), deren zweiten Teil eine umfassende Kr
uterheilkunde enth
lt, die f
r die mittelalterliche Medizin unentbehrlich war und heute wiederentdeckt wird.
erdem prangerte sie Missst
nde in der Kirche an. Sie starb am 17. September 1179 in dem von ihr gegr
ndeten Kloster Rupertsheim bei Bingen.
EHeinrich Himmler (1900 bis 1945)
Beim Massenmord "anst
ndig geblieben" zu sein, sah er als sein "ewiges Ruhmesblatt".
r immer wird das furchtbarste Verbrechen der Menschheitsgeschichte mit seinem Namen verbunden bleiben: die "Endl
sung der Judenfrage", der "Holocaust". Der gelernte Landwirt Himmler, in M
nchen am 7. Oktober 1900 zur Welt gekommen, nahm 1923 am gescheiterten Hitler-Putsch teil, trat in die NSDAP und fr
h auch in die SS (Schutzstaffel) ein, deren Reichsf
hrer er 1929 wurde.
Nach der Machtergreifung 1933 schuf Himmler das Terrorsystem der Konzentrationslager (KZ), wurde 1936 Chef der deutschen Polizei und baute seine SS und ihren milit
rischen Arm, die Waffen-SS, zielstrebig zur Elite des F
hrerstaates aus. Systematisch setzte er die rassistischen Wahnideen seines "F
hrers" in die Tat um, bis hin zum V
lkermord an Juden, Zigeunern und anderen "Untermenschen", und war w
hrend des Krieges als "Reichskommissar f
r die Festigung des deutschen Volkstums" verantwortlich f
r die brutale Umsiedlungspolitik in den besetzten Gebieten.
Seit 1943 Innenminister und seit Juli 1944 Befehlshaber des Ersatzheeres, versch
rfte er zugleich den polizeistaatlichen Druck in der kriegsm
den Heimat. Als milit
rischer F
hrer in den letzten Kriegsmonaten versagte Himmler jedoch vollst
ndig. Von Hitler kurz vor Ende wegen geheimer Kontakte zum Feind als "Verr
ter" aus der Partei ausgesto
en, wurde der SS-Chef am 23. Mai 1945 in L
neburg gefasst.
Mit einer Giftkapsel entzog er sich der irdischen Gerechtigkeit.
9FPaul Hindemith (1895 bis 1963)
Ein Handwerklicher Meister innerhalb der Komponistenavantgarde.
Bereits mit 14 Jahren studierte Hindemith, geboren am 16. November 1895 in Hanau am Main, Komposition am Hochschen Konservatorium in Frankfurt am Main unter Arnold Ludwig Mendelssohn, einem Gro
neffen von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
1915-1923 Konzertmeister des Frankfurter Opernhauses, 1922-1929 Bratschist im Amar-Quartett, wurde er 1921 zum Mitbegr
nder der Donaueschinger Kammermusikfeste, deren Leitung er bis 1926 innehatte. Ber
hmt und ber
chtigt machte den jungen Komponisten sein "Streichquartett C-Dur" (1922), mit dem er sich
ber bisher geltende Werte in der Musik v
llig hinwegsetzte.
1927 ging er dann als Kompositionslehrer an die Berliner Hochschule f
r Musik. Hier entstand sein Lehrwerk "Unterweisung im Tonsatz". Vier Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er seine Arbeit in Berlin aufgeben, obwohl sich unter anderem Furtw
ngler f
r ihn eingesetzt hatte.
ber die Schweiz (1938) kam er 1940 in die Vereinigten Staaten, unterrichtete bis 1953 an der Yale University in New Haven, Connecticut, ehe er sich endg
ltig in der Schweiz niederlie
, wo er ab 1951 an der Universit
rich lehrte. S
mtliche Gattungen der Musik sind im Schaffen des Komponisten und Musikwissenschaftlers vertreten.
Neben Symphonien, Kammermusik, Liederzyklen, wie "Das Marienleben" (1922/1923) nach Texten von Rilke, ist die Oper "Mathis der Maler" (1034) ein Musikdrama um Matthias Gr
newald, als sein Hauptwerk anzusehen. Er starb am 28. Dezember 1963 in Frankfurt am Main.
)EPaul von Beneckendorff und von Hindenburg
(1847 bis 1934)
"Das Volk scheint den Hitler zu wollen."
Ob einem der Offizier und Politiker von Hindenburg als Retter oder Verh
ngnis erscheint, ist eine Frage des Standorts: Der am 2. Oktober 1847 in Posen geborene Feldherr sch
tzte 1914 mit seinem Sieg bei Tannenberg Deutschland vor dem Einmarsch der Russen, der greise Reichspr
sident
bergab am 30. Januar 1933 dem Mann die Macht, der eben dieses Reich in den Untergang f
hren sollte.
Eigentlich hatte Hindenburg seine Karriere schon hinter sich, als er 1914 reaktiviert und zum "Helden der Ostfront" wurde. 1916
bernahm er die F
hrung der Obersten Heeresleitung, konnte aber das Wunder im Westen aber nicht wiederholen und musste 1918 zur Kapitulation raten.
Der Republik stand er innerlich fern, versagte sich aber nicht, als ihn die Konservativen 1925 als Reichspr
sident wollten. Zwar hielt er sich als solcher streng an die Verfassung, untergrub sie aber zugleich durch inflation
ren Einsatz von Notverordnungen, als seit 1930 kaum noch Mehrheiten im Reichstag herzustellen waren.
Die Pr
sidialkabinette m
ndeten in Hitlers Kanzlerschaft und nach Hindenburgs Tod am 2. August 1934 auf dem westpreu
ischen Gut Neudeck in die Diktatur des "b
hmischen Gefreiten", wie Hindenburg Hitler meist absch
tzig genannt hatte.
DHippokrates (ca. 460 bis 375 vor Christus)
Der ber
hmteste Arzt des Altertums.
Die Biographie des griechischen Wunderarztes liegt weitgehend im dunkeln. Man wei
lediglich, dass er um 460 vor Christus auf der
isinsel Kos geboren wurde und um 375 im thessalischen Larissa starb. Sicher ist auch, dass er der klassischen griechischen Medizin wichtige Impulse gegeben hat.
Jedoch stammt das in den alexandrinischen Schulen zusammengetragene "Corpus Hippocraticum" allenfalls zu einem kleinen Teil von ihm selbst. Die Lehre vom
rztlichen Ethos wurde nach ihm Hippokratismus benannt. Danach ist es die Aufgabe des Arztes, die Krankheit durch exakte Beobachtung des Patienten gr
ndlich zu erforschen. Gemeinsam mit dem Erkrankten soll der Heilkundige der Krankheit wiederstehen.
Dabei muss er seine Erfahrung zum Wohle des Erkrankten einbringen. Er ist verpflichtet, sich nur solcher Methoden zu bedienen, die dem Patienten nutzen, auf keinen Fall aber schaden d
rfen. Noch heute werden die
rzte im hippokratischen Eid auf dieses Ethos verpflichtet.
EHirohito (1901 bis 1989)
Er forderte von den Japanern, "das Unertr
gliche zu ertragen".
Bis ins Jahr 660 nach Christus reicht die Herrscherreihe zur
ck, deren 124. Glied Hirohito war, geboren am 29. April 1901, Regent seit 1921, japanischer Kaiser (Tenno) seit 1926. Er kam in einer Umbruchzeit an die Macht, als Japan industriell und von der Volkszahl her f
rmlich explodierte.
Die f
hrenden Milit
rs entwarfen daher Pl
ne zur Gewinnung von Rohstoffressourcen und "Lebensraum". 1931 wurde die Mandschurei annektiert, 1937 kam es zum
berfall auf China und 1941 schlie
lich zum Krieg mit den USA und Gro
britannien, der nach den Atombombenabw
rfen auf Hiroshima und Nagasaki mit der Kapitulation Japans endete.
Seither spekulierten Presse und Stammtische, stritten Historiker und Juristen
ber Hirohitos Anteil am imperialistischen Programm und an der "nationalen Katastrophe". Dabei hat sich die mittlere Linie durchgesetzt: Der Tenno verhinderte die Angriffe nicht, forcierte sie aber ebenso wenig, erzwang hingegen 1945 die Beendigung des Krieges durch seine "g
ttliche" Autorit
t, die es den Japanern erm
glichte, das "Unertr
gliche zu ertragen" und sich friedlichen Triumphen zuzuwenden.
Zwar nicht mehr als "Gott", doch als h
chste irdische Instanz verehrt, starb der Kaiser am 5. Januar 1989 in Tokio.
>CMagnus Hirschfeld (1868 bis 1935)
Der verfemte Pionier der Sexualforschung.
Der am 14. Mai 1868 in Kolberg geborene Sohn eines j
dischen Arztes interessierte sich bereits als Student f
r die Entwicklung und die St
rungen des menschlichen Geschlechtstriebes. Als Arzt in Berlin stellte er dann die "Zwischenstufentheorie" auf: Zwischen m
nnlicher und weiblicher Sexualit
t gibt es zahlreiche nat
rliche Varianten.
Davon
berzeugt, k
mpfte Hirschfeld in der
ffentlichkeit f
r eine tolerante Haltung gegen
ber homosexuellen Mitb
rgern. Diesen erteilte er in seinem 1918 gegr
ndeten "Institut f
r Sexualwissenschaft" Rat. Zus
tzlich richtete er dort die erste deutsche Eheberatungsstelle ein.
Stets starker Kritik ausgesetzt, musste Hirschfeld schlie
lich 1934 nach Nizza fliehen, wo er ein Jahr sp
ter an seinem Geburtstag starb.
BAugust Horch (1868 bis 1951)
Vom Schmiedelehrling zum Gr
nder der Audiwerke.
Geboren am 12. Oktober 1868 in Winnigen an der Mosel, absolvierte Horch eine Schmiedelehre, sattelte dann aber auf Maschinenbau um, da er f
r den Beruf des Schmieds zu schm
chtig war. Nachdem er in der Autofabrik von Carl Benz schnell Karriere gemacht hatte, gr
ndete er schon 1899 eine eigene Firma.
nf Jahre sp
ter mu
te er im Streit mit anderen Teilhabern seine Fabrik verlassen. Er
bersetzte seinen Namen, den die alte Fabrik weiterf
hren durfte, einfach ins Lateinische (audi = horch) und gr
ndete mit den Audiwerken ein Konkurrenzunternehmen. Horch starb am 3. Februar 1951 im oberfr
nkischen M
nchberg.
bedienen, die dem Patienten nutzen, auf keinen Fall aber schaden d
rfen. Noch heute werden die
rzte im hippokratischen Eid auf dieses Ethos verpflichtet.
Heinrich von VeldekeD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Heisenberg Werner KarlD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hermann von HelmholtzD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hemingway ErnestD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Henie Sonja
Times New Roman
Times New Roman
Henlein PeterD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
O. Henry
Times New Roman
Times New Roman
HeraklitD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Vadim Roger
Times New Roman
Times New Roman
Hieronymus Sophronius EusebiusM
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hildebrandt Johann Lucas vonD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hildegard von BingenD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Himmler Heinrich
Times New Roman
Times New Roman
Hindemith PaulD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
)Hindenburg Paul von Beneckendorff und vonM
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
HippokratesD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
9HAlfred Hitchcock (1899 bis 1980)
Der Meister der Spannung.
Hitchcock wurde am 13. August 1899 in London geboren und arbeitete nach jesuitischer Erziehung kurze Zeit in der Werbung, bevor er ab 1920 Schriften und Hintergr
nde f
r Stummfilme gestaltete. Ab 1922 war er Regieassistent, Dekorateur und Drehbuchautor und sammelte erste Erfahrungen als Regisseur, auch bei der deutschen UFA.
Nach weniger wichtigen Filmen drehte er 1927 "The Lodger", in dem bereits die wesentlichen Komponenten seines Stils auftauchen: der Durchschnittsmensch, der in au
ergew
hnliche Situationen ger
t, eine Spannungsgeladene Handlung und eine v
llig auf Wirkung abgestellte, unkonventionelle Regie.
Nach vielen erfolgreichen Filmen in England, darunter "Sabotage" (1936) und "The Lady Vanishes" (1938), ging er 1939 nach Hollywood, sein erster Film dort war "Rebecca" (1940). Nun kamen als weitere wichtige Zutat verst
rkt psychologische Elemente in die Filme. In den folgenden Jahren wurde so gut wie jeder Hitchcockfilm ein Erfolg, der Name bekam die Funktion eines G
tesiegels.
Er arbeitete mit vielen namhaften Schauspielern und Schauspielerinnen, besonders wichtig wurden Cary Grant und James Stewart, mit denen er einige seiner besten Filme drehte, so etwa "Notorious" (1946), "The Rear Window" (1954), "North by Northwest" (1959).
Von den 50er Jahren an bevorzugte Hitchcock auf der Leinwand den k
hlen, blonden Frauentyp, dazu geh
rten Grace Kelly, Janet Leigh und Tippi Hedren. Waren viele seiner Filme mit kom
diantischen und selbstparodistischen Zutaten versehen ("To Catch a Thief", "The Trouble with Harry"), so verlagerte er zu Beginn der 60er Jahre seine Thriller in die N
he des Horrorfilms und schockte das Publikum mit "Psycho" (1960) und "The Birds" (1963).
Hitchcock und seine Filme
bten gro
en Einfluss auf die franz
sische Nouvelle Vague und den Autorenfilm aus. In Fran
ois Truffauts Interview-Buch "Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?" (1966) gab er bereitwillig Auskunft
ber seine Arbeiten; es geh
rte zu den besten Filmb
chern
berhaupt.
Hitchcock starb am 29. April 1980 in Los Angeles.
@Ho Chi Minh (1890 bis 1969)
Symbolfigur europ
ischer und amerikanischer Protestbewegungen.
Der Begr
nder der vietnamesischen Unabh
ngigkeit und des kommunistischen Vietnam wurde am 19. Mai 1890 als Nguyen That Thanh geboren. 1912 wegen antifranz
sischer Bet
tigung von der franz
sischen Kolonialverwaltung aus dem Schuldienst entlassen, arbeitete er in Afrika, Amerika und Europa und nahm 1920 am Gr
ndungskongress der Kommunistischen Partei Frankreichs teil.
In Moskau 1924 ausgebildet, gr
ndete er aus dem Exil die kommunistische Partei seiner Heimat. Nguyen schuf die vietnamesische Unabh
ngigkeitsbewegung Vietminh. Im II. Weltkrieg bek
mpfte er die in Indochina eingedrungene japanische Armee und 1946-1954 die franz
sische Kolonialmacht, die die von ihm 1945 ausgerufene demokratische Republik Vietnam nicht anerkannt hatte.
Nach dem Ende der franz
sischen Kolonialherrschaft, der eine Teilung Vietnams folgte, bek
mpfte Ho Chi Minh, "der nach Erkenntnis Strebende", wie er sich seit 1945 nannte, die von den USA gest
tzte Republik S
dvietnam. Im kommunistischen Nordvietnam sollen die Durchsetzung der von Ho Chi Minh verlangten Bodenreform und sein Vorgehen gegen Intellektuelle
ber 100.000 Todesopfer gekostet haben.
Trotzdem gewann der asketisch wirkende Ho eine breite Volkst
mlichkeit und
auch eine starke Faszination auf die Studentenbewegung der 60er Jahre aus. Als er am 3. September 1969 starb, begann sich der Sieg Nordvietnams abzuzeichnen.
EThomas Hobbes (1588 bis 1679)
"Der Mensch ist des Menschen Wolf."
Der Philosoph und Staatstheoretiker, am 5. April 1588 in Malmesbury bei Bristol geboren, studierte in Oxford und wurde 1608 Hauslehrer des Grafen von Devonshire. Auf Reisen durch Europa lernte er Descartes und Galilei kennen, war ferner 1622-1626 Sekret
r von Francis Bacon.
Sein Interesse an einer wissenschaftlich fundierten Politik, das in zahlreichen Ver
ffentlichungen Ausdruck fand, f
hrte dazu, dass er mehrere Male nach Frankreich ins Exil gehen musste. Nach Erscheinen seines Hauptwerkes "Leviathan" (1651) verwies ihn K
nig Karl II. auch aus der englischen Kolonie in Paris, und seiner Geschichtsdarstellung "Behemoth or The Long Parliament" (1668) verweigerte er die Druckerlaubnis.
Hobbes begr
ndete, vom empirischen Materialismus ausgehend, die Theorie vom "Kampf aller gegen alle": Die Menschen seien im Naturzustand nur an ihrer Selbsterhaltung interessiert, m
ssten sich daher stets bek
mpfen, g
be es keinen Staatsvertrag, durch den sie alle Macht an einen Souver
n delegierten.
Dieser setze Recht und Moral, ohne selbst Beschr
nkungen unterworfen zu sein, sei jedoch der Ordnung und dem Schutz des Lebens verpflichtet. Hobbes steht damit schon jenseits der Renaissance als Theoretiker des Staatsabsolutismus, der bis ins 18. Jahrhundert das politische Gesicht Europas bestimmt hat.
Er starb am 4. Dezember 1679 in Hardwick Hall, Derbyshire.
`DFerdinand Hodler (1853 bis 1918)
Landschaftsmaler und umstrittener Maler des mythischen Pathos.
Der am 14. M
rz 1853 in Bern geborene Maler war Sch
ler von Barth
my Menn in Genf. Er begann mit realistischen Genrebildern, zeigte dann in seinen fr
hen Landschaftsbildern eine Neigung zum Impressionismus, dr
ngte aber zunehmend zur gro
en Szenerie, zum Figurenbild.
Seine Pathetik wird durch stilisierende Konturen unterstrichen. So entstand 1889 sein erstes gro
es umstrittenes Gem
lde: "Die Nacht". Es wurde als sittenwidrig aus dem Genfer Kunstsalon entfernt, brachte seinem Sch
pfer aber noch im selben Jahr in Paris einen gro
en Erfolg und den eigentlichen Durchbruch.
Hodlers monumentale Historienbilder und Lebensgleichnisse der Folgejahre tragen deutliche Z
ge des Jugendstils und des Impressionismus, beispielsweise der "R
ckzug bei Marignano" (1900) und "Der Auszug der Jenenser Studenten in den Freiheitskrieg" (1908). Seine sp
lde machten den am 19. Mai 1918 in Genf verstorbenen Hodler auch zu einem der bedeutendsten Maler der Alpenlandschaft.
qDAndreas Hofer (1767 bis 1810)
Der Tiroler Freiheitsk
mpfer und Volksheld endete vor dem Standgericht.
Der am 22. November 1767 in Sankt Leonhard im Passeiertal geborene Hofer hatte fr
h die v
terliche Wirtschaft "Am Sande" (Sandwirt)
bernommen. Schon zu Zeiten Josephs II. vertrat er seine Gemeinde im Tiroler Landtag. Im Jahre 1809 organisierte er die Verteidigung seiner Heimat gegen das bayerisch-franz
sische Expeditionskorps und setzte auch nach dem Sieg am Berg Isel (25. und 29.5)
ber die Bayern und dem Waffenstillstand von Znaim (12.7) den Kampf um Tirol fort.
Er vernichtete ein s
chsisches Regiment im Eisacktal (Sachsenklemme) und wurde, nachdem sein Volksaufgebot erneut am Berg Isel (13.8) die franz
sischen Truppen unter General Lef
bre vernichtend geschlagen hatte, Regent von Tirol. Dennoch opferte Franz II. aufgrund der milit
rischen
bermacht der Franzosen im Frieden von Sch
nbrunn (14.10) die Freiheit Tirols.
In Verkennung der politischen Lage setzte Hofer jedoch den Kampf fort. Durch Verrat wurde er von den Franzosen in einer Almh
tte aufgesp
rt und am 20. Februar 1810 in Mantua standrechtlich erschossen.
CJacobus Henricus van
t Hoff
(1852 bis 1911)
Der erste Chemie-Nobelpreistr
Am 30. August 1852 in Rotterdam geboren, bekam der niederl
ndische Naturwissenschaftler 1878 eine Professur f
r Chemie, Mineralogie und Geologie in Amsterdam. 1896 wurde er auf den Lehrstuhl f
r Chemie an der Universit
t Berlin berufen.
t Hoff gilt als einer der ersten Vertreter der physikalischen Chemie und ist mit seiner Lehre vom asymmetrischen Kohlenstoffatom Mitbegr
nder der sogenannten Stereochemie. F
r die Entdeckung des osmotischen Druckes bei verd
nnten L
sungen erhielt er 1901 den ersten Nobelpreis f
r Chemie ("van
t Hoffsches Gesetz").
Er arbeitete au
erdem an neuen Methoden zur Bestimmung des Molekulargewichtes und an einer Lehre zur Bestimmung der Geschwindigkeit von chemischen Reaktionen. Die von ihm aufgestellte "van
t Hoffsche Regel" besagt, dass die Reaktionsgeschwindigkeit bei einer Erh
hung der Temperatur um zehn Grad bis zu viermal so schnell wird.
t Hoff starb am 1. M
rz 1911 in Berlin.
GErnst Theodor Amadeus Hoffmann
(1776 bis 1822)
Musiklehrer, Komponist und Schriftsteller.
Hoffmann wurde am 24. Januar 1776 in K
nigsberg geboren; er war der Sohn eines Juristen und wuchs bei einem wunderlichen Onkel auf. Der vielseitig begabte Hoffmann wurde wie sein Vater Jurist; 1800 begann er als Regierungsassessor in Posen.
Er hatte sowohl literarische, musikalische (aus Liebe zu Mozart nannte er sich "Amadeus") als auch zeichnerische Talente - die bissigen Karikaturen, die er von hochgestellten Pers
nlichkeiten anfertigte, gef
hrdeten mehr als einmal seine Karriere und f
hrten schlie
lich zur Strafversetzung nach Plozk.
1804 wurde er Rat in Warschau. Als er diesen Posten durch Napoleons Einmarsch verlor, beschloss er, als Musiker zu arbeiten. Er wurde Musikdirektor in Bamberg, wo er unter anderem auf Beethoven aufmerksam machte und auch als Musiklehrer und Komponist in Erscheinung trat.
Nach den Stationen Leipzig und Dresden wurde er schlie
lich Regierungsrat am Kammergericht in Berlin, wo er als Richter an den Demagogenprozessen gegen die Burschenschaften beteiligt war. In Berlin widmete er sich endg
ltig der Literatur; enge Bekanntschaft mit Chamisso, Fouqu
und anderen romantischen Dichtern f
hrte zu regelm
igen Treffen, die er sp
ter in der Rahmenhandlung seiner Geschichtensammlung "Die Serapionsbr
der" (1821) schilderte.
Hoffmann gilt als Meister der schaurigen und phantasievollen Novelle und beeinflusste stark die englischen "Gothic Novels", die zum Horrorgenre f
hren. Ihn allein darauf festzulegen, w
re jedoch kurzsichtig. Viele seiner Geschichten zeugen von seinen gro
en musikalischen und bildnerischen Kenntnissen und F
higkeiten und machten deutlich, wie zerrissen sein Leben zwischen pflichtbewusstem Beamtentum und k
nstlerischen Interessen war.
Leben und Werk wurden zum Stoff von Jacques Offenbachs Oper "Hoffmanns Erz
hlungen", sein "Nussknacker" die Vorlage zu Tschaikowskys Ballett. Er starb am 25. Juni 1822 in Berlin.
CAugust Heinrich Hoffmann von Fallersleben
(1798 bis 1874)
Das "Lied der Deutschen" brachte ihn in Schwierigkeiten.
Hoffmann, als Sohn eines Kaufmannes am 2. April 1798 in Fallersleben bei Braunschweig geboren, studierte in G
ttingen Theologie und Philologie und war ab 1823 Bibliothekar in Breslau, bis er 1830 eine Professur f
r Germanistik an der dortigen Universit
t erhielt.
1842 wurde er wegen seiner nationalliberalen Haltung, die er in seinen "Unpolitischen Liedern" (1840/1841) vertrat, zu denen auch das 1841 auf Helgoland entstandene "Deutschlandlied" geh
rt, seines Amtes enthoben und des Landes verwiesen. Nach seiner Rehabilitierung (1848) stellte ihn der Herzog von Ratibor 1860 durch Vermittlung von Franz Liszt auf Schloss Corvey in Westfalen ein.
Hier starb Hoffmann von Fallersleben am 19. Januar 1874. Neben seiner politischen Lyrik hat er zahlreiche Volkslieder verfasst, darunter "Alle V
gel sind schon da" und "Winter ade".
DHugo von Hofmannsthal
(1874 bis 1929)
Sein "Jedermann" geh
rt zum festen Repertoire der Salzburger Festspiele.
Der Sohn eines Bankdirektors, geboren am 1. Februar 1874 in Wien, ver
ffentlichte unter verschiedenen Pseudonymen bereits w
hrend seiner Schulzeit erste Gedichte. Ab 1901 lebte er als freier Schriftsteller, arbeitete ab 1906 st
ndig mit Richard Strauss zusammen und schuf mit ihm durch seine literarischen Opernlibretti eine neue Form des Musiktheaters.
Mit Max Reinhardt wurde er 1917 zum Mitbegr
nder der Salzburger Festspiele. Seine ersten Sammlungen formvollendeter Gedichte (1903/1907) waren gepr
gt von Schwermut. Sch
nheit und Tod beherrschten als Grundthemen seine lyrischen Dramen "Der Thor und der Tod" (1900), "Der Wei
cher" und "Die Frau im Fenster" (beide 1897).
Nach einer Krise verlie
er die lyrische Gespanntheit des Fin de si
cle und wandte sich der Erneuerung antiker und christlich-abendl
ndischer
berlieferungen zu: "Das kleine Welttheater" (1903), "Alkestis" (1911). Mysteriensiele wie "Jedermann" und "Das gro
e Salzburger Welttheater" entstanden in den Jahren 1911 und 1922. Zu erw
hnen sind noch seine beiden Kom
dien "Der Schwierige" (1921) und "Der Unbestechliche" (1923).
Hofmannsthal starb am 15. Juli 1929 in Rodaun bei Wien.
CWilliam Hogarth (1697 bis 1764)
Wegbereiter der englischen Karikatur.
Hogarth, am 10. November 1697 in London geboren, ging zun
chst bei einem Goldschmied in die Lehre, machte sich 1718 als Kupferstecher selbst
ndig und wandte sich zehn Jahre sp
ter der Malerei zu. 1753 erschien seine kunsttheoretische Schrift "Analyse der Sch
nheit".
1757 wurde Hogarth als Nachfolger seines Schwagers zum Hofmaler Georgs II. ernannt. Sein Schaffen umfasst Portraits, Buchillustrationen und Sittenbilder. Besonders bemerkenswert sind seine satirischen Kupferstichserien, in denen er das trostlose Leben der unteren Schichten ebenso schonungslos darstellte wie die moralische Verkommenheit der hohen Gesellschaft ("Leben einer Dirne", 1732; "Leben eines W
stlings", 1733; "Die Modeheirat", 1744; "Die Wahlen", 1755).
Diese "moral pictures" gelten als Beginn der englischen Karikatur. Am 25. Oktober 1764 starb Hogarth, vielfach geehrt und hochgeachtet, in seinem Londoner Haus.
DHans Holbein der
ltere
(ca. 1465 bis 1524)
Maler zwischen Sp
tgotik und Renaissance.
Als Maler war der
ltere Holbein noch mehr der Sp
tgotik als der auch f
r die Kunst anbrechenden neuen Epoche verpflichtet. Perspektivische Rauml
sungen, die vor allem seine Zeitgenossen besch
ftigten, haben ihn erst in den letzten Jahren seines Lebens interessiert.
Seine Hauptmotive sind sakrale Themen, aufgearbeitet in fl
chigen, reliefartig geschichteten Bildkompositionen. Dabei war Holbein ein hervorragender Portraitist, dessen individuelle Darstellungen schon in die Malerei der Zukunft verweisen. Der Stil seines Fr
hwerkes l
sst vermuten, dass er um 1465 in Augsburg geboren, zun
chst im augsburgisch-kulmischen Raum gearbeitet hat.
in den nach 1490 entstandenen Arbeiten l
sst sich niederl
ndischer Einfluss erkennen. 1493 wird er in einer Urkunde als B
rger Ulms genannt, wo er mit dem Ulmer Bildhauer Michael Erhart einen Marienaltar ausf
hrte. In den folgenden Jahren arbeitete Holbein an Alt
ren f
r die Frankfurter Dominikanerkirche, f
r Basel, Eichst
tt, Kaisheim und Weingarten, au
erdem sind zahlreiche Bildniszeichnungen
berliefert.
Holbein starb um 1524 vermutlich in Basel.
DHans Holbein der J
ngere
(1497 bis 1543)
Hofmaler des englischen K
nigs Heinrich VIII.
Hans Holbein der J
ngere, Sohn von Hans Holbein dem
lteren, ist als Malerf
rst und Portraitist der wichtigsten Pers
nlichkeiten seiner Zeit in die Kunstgeschichte eingegangen. Seine Meisterschaft und k
hl-sachliche Beobachtungsgabe waren f
r nachfolgende K
nstler vorbildlich.
Im Winter 1497/1498 in Augsburg geboren, wurde er in der Werkstatt seines Vaters ausgebildet, der 1513/1514 seine S
hne Hans und Ambrosius (ebenfalls Maler) dann auf Wanderschaft schickte, bei der Hans vermutlich nach Konstanz, Basel, Isenheim und Italien kam und die Kunst seiner Zeit kennenlernte.
1519 kehrte er nach Basel zur
ck und wurde von der Malerzunft als Meister aufgenommen. 1524 ging er nach Frankreich, danach auf Empfehlung von Erasmus von Rotterdam in die Niederlande, nach Belgien und immer wieder nach England, wo Heinrich VIII. ihn 1536 zu seinem Hofmaler ernannte und er es zu einem betr
chtlichen Verm
gen brachte.
Zu den bekanntesten Arbeiten geh
ren Portraits wie die des "Schreibenden Erasmus von Rotterdam" (1523), "Holbeins Frau mit den beiden
lteren Kindern" (1528) und zahlreiche Bilder des europ
ischen Hoflebens.
Holbein starb am 29. November 1543 in London.
[HJohann Christian Friedrich H
lderlin
(1770 bis 1843)
Eine leider viel zu kurze Schaffenszeit.
Der Sohn eines Klosterhofmeisters wurde am 20. M
rz 1770 in Lauffen am Neckar geboren und sollte auf Wunsch seiner Mutter Priester werden. Ab 1788 studierte er in T
bingen Theologie, sein Studiengenosse war Hegel, der wie zuvor sein Freund Schelling seine Einstellung zum Christentum beeinflusste, was ihn schlie
lich vom Priesterberuf Abstand nehmen lie
1793 lernte er Schiller kennen, der ihm eine Hauslehrerstelle bei seiner Freundin Charlotte von Kalb vermittelte, die er jedoch wegen mangelnder Strenge bald wieder verlor. Als sich die Hoffnung auf eine Dozentur zerschlug, arbeitete er wieder als Lehrer, diesmal in Frankfurt im Hause des Bankiers Gontard, zu dessen Frau Susette er bald eine schw
rmerische Liebe hegte, die diese zwar erwiderte, die jedoch v
llig ausweglos war.
Susette wurde in dem 1799 erschienenen autobiographischen Briefroman "Hyperion" zu seiner "Diotima", nachdem es im Jahr zuvor seiner Leidenschaft wegen zum Bruch mit der Familie Gontard gekommen war. Noch zweimal versuchte er es vergeblich mit Hauslehrerstellen.
Als sich erste Anzeichen einer Geisteskrankheit zeigten, kehrte er schlie
lich 1802 von Bordeaux in die Heimat zur
ck. Die Nachricht vom Tode Susettes verschlimmerte seinen Zustand, er wurde in die T
binger Nervenklinik eingewiesen und schlie
lich 1807 als unheilbar entlassen. Noch 37 Jahre lebte er bei dem Schreinerehepaar Zimmer in deren Haus am Neckar, sp
ter "H
lderlinturm" genannt. Er starb am 7. Juni 1843.
lderlins Schaffenszeit war nur kurz, er stand mit seiner vom Griechentum und antiker Mythologie gepr
gten Philosophie des Idealismus zwischen Klassik und Romantik. Seine sprachgewaltigen, in antike Formen mit neuen Inhalten gef
llten Gedichte beklagen das versunkene goldene Zeitalter und die vergeblichen Hoffnung einer Erneuerung des Griechentums.
Die dramatische Empedokles-Fragmente (1798) und der Briefroman "Hyperion" stehen der Lyrik nah. Obwohl von vielen Zeitgenossen hochgesch
tzt, wurde H
lderlin von einem breiteren Publikum erst vor dem I. Weltkrieg entdeckt.
CHermann Hollerith (1860 bis 1929)
Schuf die Basis f
r das moderne Computerzeitalter.
Hollerith, deutsch-amerikanischer Erfinder, wurde am 29. Februar 1860 in Buffalo, New York, als Sohn eines 1850 nach Amerika ausgewanderten Professors f
r alte Sprachen geboren und studierte bis 1879 Ingenieurwissenschaften an der Columbia University.
Als Assistent eines Professors erfand er dann ein Lochkartensystem, durch das die Auswertung der Volksz
hlung von 1880 erheblich vereinfacht wurde - sie h
tte im Normalfall zehn Jahre gedauert. Mit diesem Verfahren konnte man die Daten schnell lesen und Sortieren, so dass sich bei der n
chsten Volksz
hlung 1890 die Bearbeitungszeit auf vier Wochen verk
rzte.
1890 erhielt Hollerith daf
r die Ehrendoktorw
rde der Columbia University. Sein System, das schnell in Firmen und B
ros Einzug hielt, war der Grundstein f
r die Gr
ndung der Firma IBM. Der Vater der Datenverarbeitung erlag am 17. November 1929 in Washington einem Herzschlag.
@Arno Holz (1863 bis 1929)
Er war der Mitbegr
nder des Naturalismus.
Holz wurde am 26. April 1863 in Rastenburg in Ostpreu
en als Sohn eines Apothekers geboren. 1875 ging er nach Berlin und arbeitete dort ab 1881 als Redakteur. 1885 erhielt er f
r seinen Gedichtband "Buch der Zeit" den Schillerpreis. Ab 1888 lebte und arbeitete er mit Johannes Schlaf zusammen, gemeinsam entwickelten sie in der programmatischen Schrift "Die Kunst, ihr Wesen und ihre Gesetze" die Theorie des Naturalismus und setzten sie praktisch um.
In Zusammenarbeit entstanden der Novellenzyklus "Papa Hamlet" und das Drama "Die Familie Selicke". Ihre Forderung, Kunst solle genaue Wiedergabe der Realit
t beziehungsweise der Natur sein, f
hrten zu neuen, experimentellen Ausdrucksweisen.
Nachdem er sich m
it Schlaf
berworfen hatte, zog sich Holz weitgehend zur
ck und ging literarisch konsequent eigene Wege abseits aller Str
mungen. Sein Geld verdiente er durch Patente auf Kinderspielzeug, doch war er Mitglied der preu
ischen Akademie der K
nste.
1898 ver
ffentlichte er seinen sprachlich virtuosen Gedichtband "Phantasus", der als sein lyrisches Hauptwerk gilt. Bekannter wurde auch seine Tragikom
die "Traumulus" (1904). Er starb am 26. Oktober 1929 in Berlin.
bCHoraz (65 bis 8 vor Christus)
Er war Freund und Dichterkollege Vergils.
Der 65 vor Christus geborene Quintus Horatius Flaccus war Sohn eines Freigelassenen, wurde 42 als Anh
nger des Brutus enteignet und 38 Qu
storensekret
r. Maecenas entdeckte sein gro
es Dichtertalent und f
hrte ihn um den Kreis um Vergil ein, mit dem er sich befreundete und der ihn Augustus vorstellte.
Neben Vergil ist Horaz, der 8 vor Christus starb, einer der bedeutendsten Dichter lateinischer Sprache. Sein umfassendes literarisches Werk spiegelt das Weltbild eines feinsinnigen Epikureers und in seinen formvollendeten Oden ("Carmina"), die sich an klassische griechische Vorbilder anlehnen, entsteht der Glanz des "Goldenen Zeitalters", aber auch die Sehnsucht nach der sittlichen Wiedergeburt Roms.
Weiter von Bedeutung sind seine Satiren ("Sermones"), Epoden und zwei B
cher Briefe.
Washington einem Herzschlag.
HirohitoD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hirschfeld Magnus
Times New Roman
Times New Roman
Hitchcock AlfredD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Ho Chi MinhD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hobbes Thomas
Times New Roman
Times New Roman
Hodler Ferdinand
Times New Roman
Times New Roman
Hofer Andreas
Times New Roman
Times New Roman
Hoff Jacobus Henricus van
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hoffmann Ernst Theodor AmadeusD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
*Hoffmann von Fallersleben, August HeinrichD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hofmannsthal Hugo vonD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hogarth William
Times New Roman
Times New Roman
Holbein Hans, der
ltereM
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Holbein Hans, der J
ngereM
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
lderlin Johann Christian FriedrichD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
Hollerith HermannD
Times New Roman
Times New Roman
Times New Roman
DHomer (wahrscheinlich im 8 Jahrhundert)
pfer der ber
hmtesten Weltliteratur.
Eine historisch kaum fa
bare Gestalt ist dieser Dichter, der nach der
berlieferung die "Ilias", die den Kampf um Troja besingt, sowie die "Odyssee", die die Irrfahrten des Odysseus schildert, verfa
t haben soll. Aus werkimmanenten Hinweisen und antiken Zeugnissen ergibt sich als wahrscheinlichste Datierung f
r seine Existenz das 8. vorchristliche Jahrhundert, und als seine Heimat wird das ionische Kleinasien, m
glicherweise Smyrna, angenommen (Beziehungen zu Chios gelten als denkbar).
Schon in der Antike stritten sich sieben St
dte um das Privileg, Geburtsstadt jenes geheimnisvollen Dichters zu sein, dessen behauptete Blindheit wohl Legende ist. Aufgrund sprachlicher und kultureller Indizien bezweifelt die moderne Philologie, da
"Ilias" und "Odyssee" vom selben Autor stammen.
Sie wurden in einem zeitlichen Abstand von etwa 30 Jahren verfa
t. Wegen des vollendeten Versma
es (Hexameter) und der sprachlichen Kunstfertigkeit geh
rte schon bei Griechen und R
mern das Rezitieren aus beiden Gro
epen (je 1.600 Verse) zum allgemeinen Bildungsgut der beg
terten Klasse.
Beide Werke faszinieren noch heute.
CArthur Honegger (1892 bis 1955)
Er verarbeitete in seiner Musik Einfl
sse vom Jazz bis zum gregorianischen Choral.
Der Sohn Schweizer Eltern, am 10. M
rz 1892 in Le Havre geboren, ging nach seiner Ausbildung am Z
richer Konservatorium auf Veranlassung des Komponisten und Dirigenten Friedrich Hegar nach Paris (1913) und setzte seine Studien am Konservatorium unter dem Organisten und Komponisten Widor fort.
Ab 1920 geh
rte er der "Gruppe der Sechs" an, einer mehr freundschaftlichen Verbindung von Komponisten, die den Dichter Jean Cocteau zu ihrem Wortf
hrer gew
hlt hatten. International bekannt machten Honegger sein Oratorium "K
nig David" (1921) und sein Orchesterwerk "Pacific 231" (1923).
Das musikalische Werk des weltoffenen und vorurteilslosen Komponisten reicht
ber religi
se Sch
pfungen, Jazz- und Filmmusiken, Opern und Kammermusik bis hin zu Marionetten- und Rollschuhballettkompositionen. Honegger starb am 27. November 1955 in Paris.
DHerbert Clark Hoover (1874 bis 1964)
Minimum an Planung, Maximum an Freiheit.
Die Deutschen erinnern sich an ihn als den gro
en Wohlt
ter nach den beiden Weltkriegen, die Amerikaner verbinden mit seinem Namen Not und Panik der Weltwirtschaftskrise: Der gelernte Ingenieur Herbert Hoover aus West Branch, Iowa, geboren am 10. August 1874, brachte 1918 die Hilfslieferungen der USA nach Europa in Gang (Hoover-Speisungen), erwies sich als f
higer Organisator und wurde 1928 mit gro
en Hoffnungen mitten im
berbordenden Boom f
r die Republikaner ins Wei
e Haus gew
Statt eines neuen
konomischen Gipfels folgte aber 1929 der B
rsenkrach, der Zusammenbruch der Weltwirtschaft. Der Bilderbuchliberale Hoover weigerte sich, staatlich gegenzusteuern, musste 1932 der Stundung aller Zahlungen an die USA f
r ein Jahr zustimmen (Hoover-Moratorium) und wurde im selben Jahr von Franklin D. Roosevelt bei den Pr
sidentschaftswahlen geschlagen.
Fortan entwickelte er sich zum sch
rfsten Kritiker des neuen Pr
sidenten und verfocht eine isolationistische Politik. Politisch damit ins Abseits geraten, blieb er karitativ t
tig und half nach 1945 erneut dem darbenden Europa. Er starb am 20. Oktober 1964 in New York
CMax Horkheimer (1895 bis 1973)
Neben Adorno einer der Begr
nder und wichtigsten Vertreter der "kritischen Theorie".
Der deutsche Philosoph und Soziologe Max Horkheimer wurde am 14. Februar 1895 in Stuttgart geboren. 1930-33 war er Professor f
r Sozialphilosophie in Frankfurt am Main und leitete das von ihm gegr
ndete Institut f
r Sozialforschung. 1933 emigrierte er in die Vereinigten Staaten, leitete sein inzwischen in Deutschland geschlossenes Institut als "Institute of Social Research" in New York weiter, erhielt 1940 die amerikanische Staatsb
rgerschaft, kehrte 1949 nach Frankfurt zur
ck und
bernahm erneut die Leitung seines inzwischen wiedererrichteten Instituts f
r Sozialforschung.
Er machte es zusammen mit Theodor W. Adorno zum Zentrum der "kritischen Theorie", der sogenannten Frankfurter Schule", die zum Ausgangspunkt der antiautorit
ren Studentenbewegung der 60er Jahre wurde. Horkheimer starb am 7. Juli 1973 in N
rnberg.
don von Horv
th (1901 bis 1938)
Mit seinen "Geschichten aus dem Wienerwald" schuf er das moderne Volksst
sterreichische Schriftsteller, als Edmund von Horv
th am 8. Dezember 1901 in Fiume, dem heutigen Rijeka, geboren, studierte in M
nchen Geisteswissenschaft und lebte ab 1934 als freier Schriftsteller in Berlin, danach in
sterreich. 1938 emigrierte er nach Frankreich und kam am 1. Juni desselben Jahres durch einen Unfall in Paris ums Leben.
In treffender Menschendarstellung
bte er scharfe Kritik an der herrschenden b
rgerlichen Moral. Zu seinen bekanntesten Werken geh
ren neben den Romanen "Der ewige Spie
er" (1930) und "Jugend ohne Gott" (1938) die Theaterst
cke "Glaube, Liebe, Hoffnung" (Urauff
hrung 1936) und "Die Unbekannte aus der Seine" (Urauff
hrung 1949).
DHrabanus Maurus (ca. 780 bis 856)
Der Universalgelehrte erhielt sp
ter den Ehrennamen (Primus) Praeceptor Germaniae, (Erster) Lehrer Deutschlands.
Hrabanus Maurus, auch Hrabanus Magnentius ("der Mainzer") genannt, wurde um 780 in Mainz geboren und erwarb sich als Sch
ler Alkuins von Tours, des f
hrenden Kopfs des damaligen Zentrums lateinischer theologischer Gelehrsamkeit, eine umfassende Kenntnis aller damaligen Wissenschaften.
Nach dem Studium zun
chst Lehrer, dann Leiter der Klosterschule in Fulda, f
hrte er Bibliothek und Schule zu h
chstem Ansehen und machte die Schule, nachdem er 822 Abt des Klosters geworden war, zur wichtigsten Bildungsst
tte nach Tours. 842 legte er die Abtsw
rde nieder.
In seinen zahlreichen Schriften trug Hrabanus Maurus den Wissensstoff der damaligen Zeit zusammen, der haupts
chlich aus Werken antiker und fr
hmittelalterlicher Autoren bestand. Daneben schrieb er Gedichte und f
rderte die deutschsprachige Literatur. 847 wurde er Erzbischof von Mainz und hatte dieses Amt neuen Jahre inne, bis er 856 starb.
DEnver Hoxha (1908 bis 1985)
Schottete sein Land gegen alle neuen Str
mungen ab.
Der am 16. Oktober 1908 in Gjirokast
r geborene albanische Lehrer und Politiker organisierte nach dem Einmarsch italienischer Truppen in Albanien (1939) kommunistische Zellen. 1943 gelang es der von ihm aufgebauten Widerstandsbewegung, sich gegen "gro
albanische" Gruppierungen durchzusetzen.
Nachdem Hoxha im Juli 1944 die F
hrung der kommunistischen Befreiungsarmee
bernommen hatte, war er vom Herbst 1944 bis Kriegsende Chef der provisorischen Regierung Albaniens, danach bis 1954 Ministerpr
sident, 1946-1953 auch Au
enminister. Die Stellung als Oberbefehlshaber der Streitkr
fte hatte er bis zu seinem Lebensende inne.
Als 1. Sekret
r des Zentralkomitees der der Kommunistischen Partei bestimmte der Diktator seit 1954, nach blutigen S
uberungen, die politische Richtung seines Landes. Hoxha f
hrte das zum ersten atheistischen Staat erkl
rte Albanien in die politische Isolation: 1948 brach er mit Jugoslawien, 1956 mit der Sowjetunion, n
herte sich zwar seit 1960 Peking an, doch Maos Tod 1976 beendete auch diese Beziehung.
Enver Hoxha starb am 11. April 1985 in Tirana.
CHenry Hudson (ca. 1550 bis 1611)
Verschollen im h
chsten Norden.
Den Seeweg nach Indien hatte man gesucht und die Neue Welt gefunden, die nun als riesiges Hindernis quer zur gew
nschten Fernostroute lag. Das lie
britische und holl
ndische Kaufleute nicht ruhen: Sie fanden im englischen Kapit
n Henry Hudson, geboren um 1550, den k
hnen Seefahrer, der bereit war, einen Weg durchs Eismeer um Nordamerika herum zu erkunden.
1608 startete er zu einem ersten Versuch, wagte 1609 zwei weitere Reisen, bei denen er den nach ihm benannten nordamerikanischen Fluss entdeckte, und stie
bei einer dritten Expedition 1610 zwischen Baffinland und Labrador in die gro
e Bucht im Norden Kanadas vor, die heute wie die Meeresstra
e dorthin ebenfalls seinen Namen tr
Auf dem R
ckweg im Juni 1611 wurde die Verpflegung knapp, die Mannschaft meuterte und setzte Hudson mit Sohn und sieben Gef
hrten aus. Man hat nie wieder von ihnen geh
FEHrosvit von Gandersheim (ca. 935 bis 975 nach Chr.)
Sie war die erste dramatische Dichterin in Deutschland.
Wahrscheinlich um 935 geboren, trat die aus s
chsischem Adelsgeschlecht stammende Hrosvit schon in jungen Jahren in das braunschweigische Kanonissenstift Gandersheim ein. Dort erhielt sie unter dem Einflu
der
btissin Gerberga literarische und theologische Bildung. Sie begann ihr literarisches Schaffen um 959 mit Verslegenden
ber Heilige und M
rtyrer, wobei sie sich von der Tradition l
ste und sie zu eigenst
ndigen, kunstvollen Epen ausgestaltete.
Bedeutender noch sind ihre sechs Dramen in Reimprosa, die
ltesten dramatischen Versuche des Mittelalters. Als Lesedramen waren sie nicht zur Auff
hrung bestimmt, ihre Lekt
re sollte Kleriker, die heidnische Autoren wie den r
mischen Lustspieldichter Terenz lasen, erbauen.
In Mittellatein geschrieben, handeln sie vor allem vom Sieg der Keuschheit
ber die Laster. In ihrem Drama "Pafnutius" (Die Bekehrung der Buhlerin Thais) griff Hrosvit ein schon im Drama "Abraham" behandeltes Thema wieder auf: die Bekehrung im Freudenhaus.
Der Einflu
Hrosvits auf sp
tere Autoren ist nur schwer einzusch
tzen. Erst im 15. Jahrhundert wurde ihr Werk, das lange Zeit als verschollen galt, in einer Regensburger Handschrift wiederentdeckt. Die Dichterin starb wahrscheinlich um 975 nach Christus.
eERicarda Huch (1864 bis 1947)
"Der Fall Deruga" geh
rt zu den klassischen Kriminalromanen.
Die Schriftstellerin wurde am 18. Juli 1864 in Braunschweig geboren; sie entstammte einer wohlhabenden Patrizierfamilie. Sie studierte als eine der ersten Frauen Geschichte und Philosophie in Z
rich und promovierte 1891. Danach war sie Sekret
rin an der Z
richer Zentralbibliothek und arbeitete bis 1897 als Lehrerin dort, dann ging sie nach Wien und Berlin.
1899 heiratete sie den italienischen Arzt Ermanno Ceconi und ging mit ihm nach Triest, nach ihrer Scheidung war sie drei Jahre mit ihrem Vetter Richard Huch verheiratet. Als auch diese Ehe gescheitert war, lebte sie als freie Schriftstellerin in M
nchen, sp
ter in Berlin und Jena.
Ihre Lyrik, haupts
chlich Liebesgedichte, und ihre fr
hen Erz
hlungen sind der Neuromantik zuzuordnen, der wichtigsten Gegenstr
mung zum Naturalismus. Nachhaltigen Eindruck hinterlie
en jedoch vor allem ihre geistesgeschichtlichen und historischen Werke wie "Die Romantik" (1899-1908) und "Der gro
e Krieg in Deutschland" (1912-1914). Ber
hmt wurde ihr publikumswirksamer "klassischer" Kriminalroman "Der Fall Deruga" (1917), in dem es um Euthanasie geht.
Ricarda Huch war als erste Frau Mitglied der Preu
ischen Akademie der Wissenschaften, verlie
sie aber 1933 aus Protest gegen die Nazis. Sie starb am 17. November 1947 in Sch
nberg im Taunus.
@Hugo Capet (ca. 940 bis 996)
ndete die Dynastie der Kapetinger.
Der um 940 geborene Sohn Herzogs Hugos des Gro
en von FranzB
ien war als Herr der Ile der France der m
chtigste Vasall des Westfrankenreichs. Sein Vater hatte 937 den Karolingerk
nig Ludwig IV. gefangengenommen und war erst nach Intervention Kaiser Ottos I. des Gro
en bereit, ihn wieder freizulassen.
Als Ludwig V. ohne Leibeserben starb, war der Weg zum Thron frei, und die Kronvasallen w
hlten den mit einer Karolingerin verheirateten Capet zum K
nig. Er mu
te zwar Aufst
nde der letzten Karolinger in Niederlothringen niederwerfen, konnte aber bis zu seinem Tod am 24. Oktober 996 die Herrschaft seines Hauses in Frankreich sichern.
DAlfred Hugenberg (1865 bis 1951)
Der Medienzar geriet unter die politischen R
So sehr er sich als rechtsextremer Agitator auch m
hte, seinen Platz in der Geschichte erhielt er erst, als er einem "Gr
eren" in den Sattel half. Alfred Hugenberg aus Hannover, geboren am 19. Juni 1865, kam aus der Wirtschaft, war von 1909 bis 1918 Vorstandsmitglied bei Krupp, engagierte sich dann im Pressewesen und wurde durch Aufk
ufe (Provinzbl
tter, Nachrichtenagenturen u.a.) der gr
te Meinungsmacher in der Weimarer Republik, die er erbittert bek
mpfte.
r die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) kam er 1919 ins Parlament und wurde 1928 Parteivorsitzender. Zusammen mit dem Frontk
mpferbund "Stahlhelm" und den Nationalsozialisten bildete er 1931 die "Harzburger Front" in der Illusion, Hitler f
r seine Ziele einspannen zu k
nnen. Hugenberg verhalf vielmehr dem machthungrigen Volkstribunen durch seine Presse zum entscheidenden
ffentlichen Durchbruch und durch Fehleinsch
tzung 1933 zur Kanzlerschaft.
Damit war Hugenbergs politisches Spiel beendet: Er wurde kaltgestellt und musste gro
e Teile seines Konzerns verkaufen. Er starb am 12. M
rz 1951 bei Rinteln.
,DHoward Robert Hughes (1905 bis 1976)
Er flog um die Welt, und die Herzen Hollywoods flogen ihm zu.
Hughes wurde am 24. Dezember 1905 in Houston, Texas, als Erbe der eintr
glichen "Hughes Tool Company" geboren. Im Laufe seines Lebens baute er das v
terliche Unternehmen zu einem riesigen Firmenimperium aus, zu dem unter anderem die bekannte "Hughes Aircraft Company" geh
Mit 19 Jahren st
rzte er sich in die Film- und Glamourwelt Hollywoods, wo er als freier Produzent von Filmen wie "The Outlaw" und "Hell
s Angels", aber auch als gro
giger Liebhaber vieler Schauspielerinnen wie zum Beispiel Lana Turner und Ginger Rogers bekannt wurde.
In den 30er Jahren machte Hughes auch als Pilot von sich reden. Drei Geschwindigkeitsweltrekorde mit den in eigenen Werken erbauten Flugzeugen konnte er verbuchen. Ab 1954 zog sich der Multimilliard
r und Lebemann aus der
ffentlichkeit zur
ck und residierte einsam in einem seiner vielen Hotels in Las Vegas.
Nach seinem Tod am 5. April 1976 verursachte die Suche nach seinem Testament noch einmal einen gro
en Wirbel.
&EVictor Hugo (1802 bis 1851)
Frankreichs popul
rster Dichter.
Am 26. Februar 1802 wurde Victor Hugo in Besan
on geboren und bereiste w
hrend seiner Jugend mit dem Vater ganz Frankreich. Schon 1819 erhielt er von der Acad
mie Fran
aise den ersten literarischen Preis und begr
ndete mit einer literarischen Zeitschrift, "Le Conservateur litt
raire", die romantische Schule.
Sein Vorwort zum Drama "Cromwell" (1827) markierte eine Revolution im Theaterschaffen, weil Hugo die Fesseln der klassischen Regeln aufbrach und ein freies Theater als Abbild der Welt proklamierte. Wenig sp
ter entwickelte er mit "Notre-Dame de Paris" (Der Gl
ckner von Notre-Dame, 1831) das Genre des historischen Romans, den er in "Les Mis
rables" zum Instrument der Anklage gegen die soziale Unterdr
ckung fortentwickelte.
Die Schl
sselthemen seiner Lyrik: Leid, Sehnsucht und Hoffnung auf Erl
sung, haben die gesamte romantische Dichtung Frankreichs gepr
gt. Zugleich nahm Hugo engagiert am politischen Leben teil. Der Konservative unterst
tzte die Monarchie: 1848 war er Streiter f
r Napoleon III., mit dem er sich aber 1851
berwarf, so dass er aus Frankreich fliehen musste.
Aus dem Exil richtete er seine Schm
hgedichte gegen den Kaiser. Nach Napoleons Sturz durfte Hugo nach Frankreich zur
ckkehren. Er starb am 22. Mai 1851 in Paris.
DAlexander Freiherr von Humboldt
(1769 bis 1859)
Revolutionierte die Naturforschung und begr
ndete die Geographie als exakte Landschaftsbeobachtung.
Der am 14. September 1769 in Berlin geborene Humboldt gilt als der wirkliche Entdecker Lateinamerikas. Zusammen mit dem franz
sischen Botaniker Aim
Bonpland erforschte er 1799-1804 w
hrend einer fast 10.000 Kilometer langen Reise die Karibik, S
d- und Mittelamerika zum ersten Mal grundlegend.
Neben Ortsbestimmungen, H
hen- sowie Flusslauf- und Meeresstrommessungen nahm er auch
kologische Landschaftsforschungen vor. Die Ergebnisse ver
ffentlichte er von 1805-1834 in dem 36 B
nde umfassenden Werk "Voyage aux r
gions
quinoxiales du Noveau Continent", mit dem er die wissenschaftliche Landeskunde begr
ndete.
Auf Einladung von Zar Nikolaus I. bereiste er 1829 Sibirien und gab nach der R
ckkehr den Impuls zum Aufbau eines weltweiten Netzes von Beobachtungsstationen zur Bestimmung des Erdmagnetismus. Bis zu seinem Tode am 6. Mai 1859 in Berlin widmete sich Humboldt der Sammlung und Darstellung des gesamten Wissens
ber die Erde.
Diese Forschungen publizierte er in einem Werk mit dem Titel "Kosmos", von dem 1840-1862 f
nde erschienen.
CWilhelm Freiherr von Humboldt
(1767 bis 1835)
Seinen Grunds
tzen sind Gymnasium und Universit
t bis heute verpflichtet.
Wilhelm von Humboldt, geboren am 22. Juni 1767 in Potsdam, war neben Freiherr vom Stein und Hardenberg einer der wichtigsten preu
ischen Reformer. Als preu
ischer Unterrichtsminister gr
ndete er 1810 die Berliner Universit
t, reorganisierte das Bildungswesen und f
hrte eine wissenschaftliche Lehrerausbildung ein.
Zweck des Bildungswesens sollte die Vermittlung einer Allgemeinbildung sein, die sprachliche und naturwissenschaftliche F
cher als Schl
sseldisziplinen zum Verst
ndnis der Welt miteinander verbindet. Gymnasium und Hochschule sollten den Jugendlichen zur wissenschaftlichen Arbeit erzeihen und zur Bildung einer freien Pers
nlichkeit beitragen.
Neben seinem Amt betrieb Humboldt sprachwissenschaftliche Studien, die die moderne Sprachinhaltsforschung und die generative Grammatik richtungsweisend beeinflusst haben. Er starb am 8. April 1835 in Berlin-Tegel.
qEDavid Hume (1711 bis 1776)
Der Schotte begr
ndete den Positivismus.
Hume wurde am 7. Mai 1711 in Edinburgh geboren. Bereits mit 26 Jahren schrieb er w
hrend eines mehrj
hrigen Aufenthaltes in Frankreich sein bedeutendes Werk, die "Abhandlung
ber die menschliche Natur", das 1740 in London erschien. Hume musste aber erst durch eine Reihe kleinerer Schriften die Aufmerksamkeit der
ffentlichkeit auf sich lenken, ehe er Beachtung fand.
Inzwischen hatte er im Privatdienst mehrerer britischer Staatsm
nner Europa bereist. Zwei Bewerbungen Humes um ein akademisches Lehramt waren vergeblich. Statt dessen nahm er eine Stellung als Bibliothekar in Edinburgh an. Diese T
tigkeit regte ihn an, seine umfassende "Geschichte Englands" zu schrieben, ein Werk, das ihn ber
hmt und verm
gend machte. Danach ging er als Gesellschaftssekret
enpolitik in der englischen Regierung. Die letzten Jahre bis zu seinem Tod am 25. August 1776 verbrachte er zur
ckgezogen im Kreise seiner Freunde in Edinburgh.
Die Philosophie Humes kn
pfte an Locke an und f
hrte sie weiter. Er vertritt erkenntnistheoretisch einen radikalen Empirismus: Alle Vorstellungen f
hrt er auf Sinneseindr
cke und Ideen zur
ck, die miteinander verkn
pft werden. Er lehnte daher alle urs
chliche (a priori) Erfahrung ab, da nur wiederholte Erfahrung zur Denknotwendigkeit werde und so schlie
lich Kausalit
tscharakter bekomme.
hCEngelbert Humperdinck (1854 bis 1921)
Seine M
rchenoper "H
nsel und Gretel" machte ihn ber
Der deutsche Komponist, geboren am 1. September 1854 in Siegburg, studierte in K
ln und M
nchen, arbeitete 1880-1882 am Festspielhaus in Bayreuth mit Richard Wagner zusammen, der ihn anfangs stark beeinflusste. Nach Beendigung seiner Assistenzzeit in Bayreuth unternahm er mehrere Reisen durch Europa, lehrte am Konservatorium in Barcelona (1885) und leitete 1900-1920 die Meisterklasse f
r Komposition an der Berliner Akademie.
Seine Schauspielmusiken, Chorwerke, Orchesterwerke und Kammermusiken sind heute v
llig in Vergessenheit geraten, einzig die Oper "H
nsel und Gretel" (1893), in der er Volks- und Kinderlieder mitverarbeitete, steht heute noch um die Weihnachtszeit auf dem Spielplan der gro
en Opernh
user.
Humperdinck starb am 27. September 1921 in Neustrelitz.
FJohannes Hus (ca. 1370 bis 1415)
r eine tschechische Kirche und Nation.
Der tschechische Reformator, Nationalheld und M
rtyrer wurde um 1370 in Husinec, S
hmen, geboren. Nach seiner Priesterweihe im Jahre 1400 begann er seine Lehrt
tigkeit an der Prager Universit
t, wo er ab 1401 Dekan der Artistenfakult
t wurde.
bernahm die Gedanken des englischen Theologen John Wyclif, der f
r die Autorit
t des Gewissens eintrat und Kritik am weltlichen Besitz der Kirche
bte. Diese Lehre verkn
pfte er mit tschechisch-nationalistischen Ideen. Die an der Prager Universit
t in der Mehrheit befindlichen Deutschen verwarfen 1403 die 45 Wyclifschen S
tze, und Hus geriet mehr und mehr in die gro
en politischen Auseinandersetzungen, denn K
nig Wenzel von B
hmen stellte sich im Streit der Neutralen, konnte aber an der Universit
t nur die tschechische "Nation" hinter sich bringen.
1410 ordnete eine Bulle Alexanders V. die Verbrennung der Schriften Wyclifs und die Verfolgung von dessen Anh
ngern an. Gest
tzt auf den K
nig und das tschechische Volk, konnte Hus dem Bann trotzen und weiter predigen. Als sich jedoch die theologische Fakult
t der Prager Universit
t gegen ihn aussprach, mussten Hus und seine Anh
ngerschaft Prag verlassen.
Unter Zusicherung freien Geleits stellte sich Hus dem Konzil zu Konstanz, wurde jedoch sofort nach seiner Ankunft als Ketzer verklagt und gefangengesetzt. Bald lie
en ihn auch die politischen Instanzen fallen, um den Verlauf des Konzils nicht zu gef
hrden. Als er den Widerruf der von ihm vertretenen Lehre verweigerte, vor allem die R
cknahme der in seiner Schrift "
ber die Kirche" (1413) ge
erten Kritik an der kirchlichen Hierarchie, wurde er als Ketzer verurteilt und am 6. Juli 1415 verbrannt.
DEdmund Husserl (1859 bis 1950)
Er geh
rte zu den einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts.
Husserl, am 8. April 1859 im s
hrischen Pro
nitz geboren, studierte Mathematik und Naturwissenschaften und wurde Assistent des ber
hmten Karl Weierstra
. Danach lehrte Husserl in Halle, G
ttingen (seit 1901 Professor) und von 1916 bis zu seiner Emeritierung 1928 in Freiburg im Breisgau.
Husserl gilt als der Begr
nder der Ph
nomenologie. Schon in seinem ersten Werk "Philosophie der Arithmetik" (1891) sind die Grundz
ge seines Denkens erkennbar. Husserl glaubte, die Philosophie neu begr
nden zu k
nnen, indem er das reine, aller empirischen Einfl
sse beraubte Bewusstsein in den Mittelpunkt r
ckte, dessen Inhalte aus unmittelbarer intuitiver Wesensschau stammen. Sein Hauptwerk, "Ideen zu einer reinen Ph
nomenologie und ph
nomenologischen Philosophie", erschien 1913 und bedeutet einen Umbruch im Denken des 20. Jahrhunderts.
Nach dem Tode Husserls am 26. April 1938 in Freiburg zeigte sich, dass seine publizierten Schriften nur einen kleinen Teil seines Gesamtwerkes ausmachen. Schon 1950 wird unter dem Titel "Husserliana" vom Husserl-Archiv in L
wen, Belgien, eine Gesamtausgabe seiner Schriften besorgt.
EJohn Huston (1906 bis 1987)
"Es gibt keine Trennung zwischen Stil und Thema".
Huston, am 5. August 1906 in Nevada, Montana, als Sohn des Schauspielers Walter Huston geboren, machte sich zun
chst in Hollywood einen Namen als Drehbuchautor, bevor ihm 1941 mit "Die Spur des Falken", dem ersten Film der "schwarzen Serie", ein gl
nzendes Regiedeb
t gelang.
Hustons erster Nachkriegserfolg war 1948 "Der Schatz der Sierra Madre" mit seinem Vater und Humphrey Bogart in den Hauptrollen, der ebenfalls in "Key Largo" (1948) und "African Queen" (1952) zu sehen war. gemeinsam mit dem Schauspieler f
hrte Huston den Protest Hollywoods gegen McCarthy an.
In den 50er und 60er Jahren drehte Huston rund 20 Filme, unter denen neben "Moulin Rouge" (1952) und "Moby Dick" (1956) vor allem "Misfits" (Nicht gesellschaftsf
hig, 1961) als letzter Film der Stars Clark Gable und Marilyn Monroe Geschichte machte.
Neben ambitionierten Projekten gab es bei Huston auch immer wieder rein kommerzielle Produkte. Nach einer weniger erfolgreichen Phase ab Mitte der 60er Jahre kam er mit seinem Sp
twerk noch einmal ins Gespr
ch: Seine letzten drei Filme "Unter dem Vulkan" (1984), "Die Ehre der Prizzis" (1985) und die Joyce-Verfilmung "The Dead" 81987), die er, bereits todkrank, nur unter schwierigsten Bedingungen fertigstellen konnte, brachten ihm
berschwengliche Kritiken. Huston, unter dessen ruhiger, fast beobachtender Regie viele Schauspieler mit H
chstleistungen gl
nzten, starb am 28. August 1987 in Los Angeles.
DUlrich Reichsritter von Hutten
(1488 bis 1523)
"Es ist eine Lust zu leben."
Man hat den fr
h Verstorbenen den "ersten Journalisten" genannt, und in der Tat richtete er mit der Feder weit mehr aus als mit dem Schwert: Reichsritter Ulrich von Hutten, geboren am 21. April 1488 auf Burg Steckelberg, legte sich fr
h mit allen Autorit
ten an, entfloh 1505 der Klosterschule Ettal, trieb sich als "Studiosus" herum, verdingte sich von 1511 - 1518 beim Mainzer Kurf
rsten Albrecht II. und lernte bei einem Romaufenthalt (1515-1517) Klerus und Papsttum verachten.
Das trieb ihn in die Arme der Reformation Luthers, dessen Sache er sich verschrieb. In Dialogen (u.a. "Vadiscus", 1520) und Streitschriften (u.a. "Dunkelm
nnerbriefe", 1517) griff er Kirche und mittelalterliche Gelehrsamkeit an, pries den geistigen Aufbruch des Humanismus und pr
gte griffige Formeln im Kampf gegen Rom, wo mit drei Dingen "gehandelt" werde:
"mit Christo, geistlichen Lehren und Weibern". Die Wirkung seiner Schriften war gewaltig, hingegen blieb ihm politischer Erfolg versagt. Nach gescheitertem Reichsritteraufstand 1521 fl
chtete er sich zu Zwingli, der ihm ein Refugium auf der Insel Ufenau im Z
richsee verschaffte, wo Hutten am 29. August 1523 an der Syphilis starb.
EAldous Huxley (1894 bis 1963)
Er warnte uns vor der "sch
nen neuen Welt".
Huxley wurde am 26. Juli 1894 in Goldaming in Surrey geboren, er entstammte einer der bekanntesten britischen Gelehrtenfamilien; sein Gro
vater Thomas Henry Huxley war einer der wichtigsten Mitstreiter Darwins. Zun
chst war er Dozent in Oxford, nach dem I. Weltkrieg arbeitete er als Journalist und Kunstkritiker und lie
sich schlie
lich in Kalifornien nieder.
Seine ersten Lyrikb
nde kamen ab 1916 in rascher Folge heraus, 1921 erschien sein erster Roman "Crome Yellow". Huxley war ein bissiger Sp
tter und Satiriker, hinter seiner fast b
sartigen Fassade verbarg sich jedoch ein Moralist, der den Glauben an das Leben verteidigte. 1932 erschien sein Roman "Sch
ne neue Welt", neben Orwells "1984" wohl das ber
hmteste Beispiel einer negativen Utopie, das im Zeitalter der Genforschung und der allgegenw
rtigen Computer aktueller denn je ist.
In den 50er Jahren geriet Huxley in die Schlagzeilen mit seinem Essay "Die Pforten der Wahrnehmung" (1953), f
r den er Drogenselbstversuche unter
rztlicher Aufsicht durchgef
hrt hatte. Seine Auffassung, Drogen wie Mescalin seien bei kontrollierter Anwendung weniger sch
dlich als Alkohol und Nikotin, l
ste kontroverse Diskussionen aus. Er starb am 22. November 1963 in Los Angeles.
@Christiaan Huygens (1678 bis 1695)
Formulierte 1678 die Wellentheorie des Lichts.
Am 14. April 1629 in Den Haag geboren, wirkte der Diplomatensohn vornehmlich in seinem Geburtsort und an der neugegr
ndeten Akademie der Wissenschaften in Paris als Mathematiker, Physiker, Astronom und Uhrenbauer. 1659 erm
glichten ihm Beobachtungen der Schwingungsdauer von Pendelk
rpern auf kreisf
rmigen Bahnen die Konstruktion des ersten mechanischen Instruments f
r eine exakte Zeitmessung.
Mit Hilfe eines selbstgebauten Fernrohres gelang Huygens 1656 die Entdeckung des ersten Saturnmondes wie des Saturnringes. Die 1690 erg
nzte Wellentheorie des Lichtes stand in Konkurrenz zur Korpuskeltheorie Newtons und erkl
rte vornehmlich Reflexions- und Brechungsph
nomene (Huygenosches Prinzip).
Huygens korrespondierte unter anderem mit Leibnitz, gegen
ber dessen Infinitesimalrechnung er skeptisch blieb. Er starb am 8. Juli 1695 in Den Haag.
u Holz Arno
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Hoover Herbert ClarkM
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o Ferr
wurde am 24. August 1916 in Monaco geboren. Er stammte aus einem sehr religi
s gepr
gten Elternhaus. Sein Vater war Personalchef bei der f
rstlichen Kurverwaltung. Seine Mutter war italienischer Herkunft, aus dieser Linie kommt sicherlich auch seine musikalische Ader. Ein Onkel m
tterlicherseits war Musiker im monegassischen Orchester. Die Schuljahre verbrachte Ferr
im kl
sterlichen Internat im italienischen Bordighera, wohin das Internat 1904 aus Marseille umgezogen war. F
r den damals schon recht freidenkenden Jungen eine Katastrophe. Entgegen den Vorstellungen seines Elternhauses, wo man ihn gerne in der Verwaltung mit einem guten Job gesehen h
tte, wurde Ferr
Musiker. Mit seiner ersten Frau wohnte er in einem kleinen Dorf nahe Monaco und bewirtschaftete ein kleines Anwesen. Autodidaktisch bildete er sich musikalisch weiter und erhielt Theoriestunden in Komposition von Leonid Sabaniev, einem verarmten russischen Emigranten, der in seiner Jugend bei Skrjabin studiert hatte. Die Bezahlung erfolgte in Form von Naturalien.
Nach Kriegsende ging Ferr
nach Paris, lange, magere Jahre in kleinen Musikkellern, in denen er seine ersten Chansons schrieb und vortrug. Viele seiner Chansons wurden auch von anderen Interpreten mit gro
em Erfolg gesungen. Es folgte die Trennung von seiner Ehefrau und die Hochzeit mit Madeleine, einer jungen Frau, die eine Tochter mit in die Ehe brachte. Einem zuf
lligen Treffen mit F
rst Rainier von Monaco in Paris folgte die Einladung nach Monte Carlo, wo er das Chanson du mal aim
von Apollinaire eindrucksvoll orchestrierte und selbst auff
hrte. Wieder zur
ck in Paris folgten zwar Plattenaufnahmen, kommerzieller Erfolg war ihm dennoch nicht beschieden. Anfang der sechziger re
ssierte er mit gro
en Auftritten im Olympia, dem Mekka des Chansons, zusammen mit seinem Freund und Techniker Maurice Frot und dem blinden Paul Castanier am Klavier. W
hrend f
nfzehn Jahren waren diese ein unzertrennliches Dreiergespann, ihre Wege sollten sich erst 1973 trennen und L
o Ferr
und Maurice Frot erst kurz vor Ferr
s Tod wieder zusammenf
hren. "Popaul
Castanier starb1991 im Alter von sechsundf
nfzig Jahren.
s Werk ist enorm. Da sind seine Kompositionen und die Auff
hrungen mit dem Mail
nder Symphonieorchester, seine Vertonungen von Rutebeuf, dem franz
sischen Pendant zu Walter von der Vogelweide und von Villon, dem Stra
endichter des ausgehenden Mittelalters.
Dazu die Musik zu den Klassikern des 19ten Jahrhunderts. Charles Baudelaire, Paul Verlaine und vor allem Arthur Rimbaud, der im Alter von zwanzig Jahren mit dem Schreiben aufgeh
rt hatte und zu dem sich Ferr
besonders hingezogen f
hlte.
vertonte aber auch Gr
en dieses Jahrhunderts wie Guillaume Apollinaire, Ren
Baer, Louis Aragon und vor allem seinen Zeitgenossen und engen Freund Roger Caussimon.
Die Ereignisse im Mai 68 brachten auch f
o Ferr
e Ver
nderungen. Das bisher eher seinem Alter entsprechende Publikum wurde um die revoltierende Jugend erweitert, der Ferr
aus der Seele sprach. Der Freidenker galt als der Anarchist des franz
sischen Chansons, der S
nger der Revolte.
Es folgte die Trennung von Madeleine und die Heirat mit Marie-Christine, Tochter spanischer Franco-Fl
chtlinge, mit der er sich in der Toskana niederlie
und drei Kinder hatte.
Die siebziger Jahre waren gepr
gt von einem Ausflug in die Welt des Pop und vor allem durch endlos wirkende, z.T. transzendente Monologe und psychedelischer Musik. In den Achtzigern folgte dann die R
ckkehr zu alten St
cken, vermischt mit neuen T
nen, aber auch Aufnahmen neuer Chansons. Bei den Auftritten kam die Musik, die er meist mit dem Mail
nder Symphonieorchester aufgenommen hatte, vom Band. Er begleitete sich selbst am Klavier. Der staatlich subventionierte und privilegierte Musikbetrieb war ihm verha
t. Allen voran Karajan, den er als Symbol f
r die "Kom
der sogenannten E-Musik ansah.
o Ferr
starb am 14. Juli 1993, nach neunmonatigen Qualen, in seinem Haus in der Toskana.
Um das Begr
bnis geheim zu halten, wurde sein Leichnam unter Angabe des M
dchennamens seiner Mutter, Scotto, nach Monaco
berstellt. Erst nach der Bestattung im Familiengrab wurde sein Tod bekanntgegeben.
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CEdith Piaf (1915 bis 1963)
Der "Spatz von Paris".
Giovanna Gassion erblickte am 15. Dezember 1915 in der Arrestzelle einer Pariser Polizeistation das Licht der Welt. Da die Eltern sich nicht um sie k
mmerten, wuchs sie bei der Gro
mutter auf. Mit 15 Jahren begann sie die ersten Chansons zu singen und wurde Ende der 30er Jahre von Maurice Chevalier entdeckt. "Mon l
gionaire" machte die wegen ihrer zierlichen Figur "le piaf de Paris" genannte Chansonette bereits vor Kriegsausbruch ber
Nach 1945 begann ihre gro
e Karriere. Die B
hnen der Welt standen ihr offen. Sie entdeckte und f
rderte Yves Montand und Gilbert B
caud, bald ebenfalls Stars des Chanson. Die Bestseller "La vie en rose (1950)", "C`est
Hambourg" (1955), C`est l`amour" (1960) markierten ihren Erfolgsweg zur Million
Im Sommer 1962 sang sie von der Plattform des Eifelturms vor Tausenden, von Scheinwerfern angestrahlt, ihr Lebensbekenntnis: "Non, je ne regrette rien". Am 11. Oktober 1963 starb die "K
nigin des Chanson".
Palme Olof
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o+Paracelsus Phillippus Aureolus TheophrastusM
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Petrarca Francesco
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Adenauer Konrad
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Gutenberg Johannes
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Gyges
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Tussaud Marie
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Tutanchamun
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