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Text File  |  1993-02-22  |  22KB  |  402 lines

  1. Windows Grafik-Benchmarks -- Probleme und Lösungen
  2. 16. Februar 1993
  3.  
  4. Wir wollen hier ein Problem beleuchten, das in der letzten Zeit im 
  5. Grafikkarten-Markt aufgetreten ist: die Zuverlässigkeit von WinBench, 
  6. einem wichtigen Test zur Beurteilung der Leistung von Windows-Beschleunigern, 
  7. ist erheblich in Zweifel gezogen worden, dadurch  daß Hersteller die 
  8. Testergebnisse durch Treiber-Manipulationen künstlich nach oben verändern 
  9. können.
  10.  
  11. Die Entwickler des WinBench-Tests, Ziff-Davis, haben das Problem erkannt 
  12. und arbeiten bereits an einer neuen Version von WinBench. Es gibt jedoch 
  13. immer noch viele Anwender, die weiterhin den Winbench-Test als einziges 
  14. Meßinstrument der Leistungsfähigkeit für Windows-Grafik verwenden. Wir 
  15. werden im folgenden alternative Benchmark-Tests vorstellen, von denen jeder 
  16. als Teil einer umfassenden und aussagekräftigeren Abfolge verschiedenster 
  17. Tests eingesetzt werden sollte, auch wenn die neue WinBench-Version verfügbar 
  18. ist. 
  19.  
  20. Das Problem mit WinBench entstand, als ein Grafikkarten-Hersteller einen Weg 
  21. entdeckt hatte, seinen Windows-Treiber so zu schreiben, daß der Treiber die 
  22. Testergebnisse künstlich "aufbläst", ohne jedoch eine entsprechende 
  23. Leistungssteigerung in "Real-World"-Anwendungen zu bewirken. Die derzeit 
  24. verfügbaren Versionen von WinBench lassen diese Manipulationen zu, denn der 
  25. Test ist größtenteils ein Wiederholungstest und kein Zufallstest. Durch 
  26. diese Besonderheit waren die Entwickler in der Lage, maximale Punktzahlen bei 
  27. den Testergebnissen zu erzielen, indem sie die Grafik-Treiber so programmiert 
  28. haben, wiederholte Aufrufe für die gleiche Operation  einfach zu ignorieren. 
  29. Dazu kommt, daß auch Bitmaps, Muster (Patterns) und Text-Strings "gecached" 
  30. werden können, um die WinBench-Ergebnisse drastisch zu steigern, ohne daß 
  31. dabei auch die Performance in den tatsächlichen Anwendungen erhöht wird.
  32.  
  33. Das Marktumfeld für Hersteller von Grafikkarten ist durch starken Wettbewerb 
  34. geprägt. Deshalb sind die Hersteller ständig bemüht, ihre Produkte 
  35. weiterzuentwickeln um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Als Folge der 
  36. starken Betonung durch die Grafikkarten-Industrie ist der Grafik-WINMARK zu 
  37. einer wichtigen Waffe im Marketingkrieg der Grafikkarten geworden. Wie 
  38. vorauszusehen, sind "Benchmark-bewußte" Treiber mit künstlich hochgetriebenen 
  39. WINMARK-Punkten mittlerweile ein verbreitetes Phänomen. Das Problem liegt nun 
  40. darin, daß die Anwender die Leistungsfähigkeit in Real-World-Applikationen 
  41. auf der Basis von WINMARK-Ergebnissen nicht mehr zuverlässig vorausschätzen 
  42. können.
  43.  
  44. Zur Bewertung der Windows Grafik-Performance empfehlen wir bei Hercules den 
  45. Anwendern, sowohl die Applikationen, mit denen sie arbeiten wollen als auch 
  46. zwei andere einfache Benchmark-Tests, WinTach und Speedy, zu verwenden. Diese 
  47. beiden Tests werden wir später noch erläutern. Nach ausgiebigen Untersuchungen 
  48. der Methoden, mit denen Display-Treiber "Benchmark-bewußt" gemacht werden, ist 
  49. Ziff-Davis nun dabei, den WinBench zu ⁿberarbeiten. Die neue Version, V.3.11, 
  50. soll den Techniken, die eingesetzt werden um die älteren Versionen von 
  51. WinBench (V.2.5 und V.3.1) künstlich aufzumöbeln, nun einen deutlichen Strich 
  52. durch die Rechnung machen. Wir bei Hercules begrüßen es, daß diese neue 
  53. Test-Version bald verfügbar ist, und wir wünschen uns, diesen Test als ein 
  54. zuverlässiges Meßinstrument für Grafik-Performance empfehlen zu können.
  55.  
  56.  
  57. Alternativen zu WinBench
  58.  
  59. WinTach und Speedy unterscheiden sich von WinBench, denn sie konzentrieren 
  60. sich nicht auf das Testen von sich unmittelbar wiederholenden Befehlen. Die 
  61. derzeit aktuellen Versionen von WinBench zeichnen z.B. eine Linie mehrfach 
  62. hintereinander an derselben Stelle auf den Bildschirm, um so die 
  63. Geschwindigkeit beim Linienzeichnen zu messen. Speedy und WinTach dagegen 
  64. führen in einer länger andauernden Abfolge eine Vielzahl völlig 
  65. unterschiedlicher Befehle aus. Dadurch wird es für die Entwickler von 
  66. Software-Treibern weit schwieriger, die Treiber an die Besonderheiten des 
  67. Tests anzupassen und so zu "stricken", daß die Ergebnisse künstlich 
  68. hochgetrieben werden.
  69.  
  70. Wenn es darum geht, die Grafik-Performance von Grafikkarten zu beurteilen, 
  71. ist es für den Anwender immer besser, so viele verschiedene Tests wie möglich 
  72. durchzuführen. Denn jeder Test deckt einen anderen Bereich ab und basiert in 
  73. seinen Eigenheiten auf dem ganz speziellen Standpunkt des jeweiligen 
  74. Entwicklers. Um nun ein repräsentatives Bild zu erhalten, sollte der Anwender 
  75. so viele durchdacht gestaltete Hilfsmittel wie möglich verwenden. Sowohl 
  76. WinTach als auch Speedy sind frei erhältlich und ermöglichen es Ihnen, in 
  77. Ihren eigenen Systemen die Performance zu messen.
  78.  
  79.  
  80. Verwendung von Benchmark-Tests 
  81.  
  82. Um genaue Meßwerte der Leistungsfähigkeit zu erhalten ist es ganz besonders 
  83. wichtig, verschiedene Geräte in derselben oder einer identischen Konfiguration 
  84. zu testen. So sollten z.B. die Ergebnisse aus einem Test, der in der Auflösung 
  85. 1024 x 768 in 256 Farben durchgeführt wurde, nicht mit den Ergebnissen 
  86. verglichen werden, die bei 640 x 480 in 256 Farben erzielt wurden. Auch dürfen 
  87. Tests, die auf unterschiedlichen CPU-Plattformen gelaufen sind (z.B. 386/25 
  88. und 486/33) nicht miteinander verglichen werden, es sei denn, der Vergleich 
  89. der Performance von Ähnlich konfigurierten Rechnern ist Gegenstand des Tests. 
  90. Dabei darf auch die Farbtiefe nicht übersehen werden: der Vergleich von 1024 
  91. x 768 in 16,7 Millionen Farben mit der Arbeitsweise im Modus 1024 x 768 in 
  92. nur 256 Farben ist nur dann sinnvoll, wenn genau die relativen Performance-
  93. Unterschiede in diesen beiden Farbtiefen ermittelt werden sollen. Der Anwender 
  94. sei hier ausdrücklich darauf hingewiesen, darauf zu achten, daß nur "Äpfel mit 
  95. Äpfeln" verglichen werden - es sei denn, es ist ausdrückliches Ziel, einen
  96. "Äpfel mit Birnen"-Vergleich durchzuführen.
  97.  
  98. Auch die Bildwiederholraten (Refresh-Raten oder Bildfrequenzen) müssen bei 
  99. der Grafik-Performance Berücksichtigung finden: obwohl qualitative Faktoren 
  100. wie die Bildstabilität und -intensität sich nicht in Benchmark-Punkten 
  101. niederschlagen, haben sie doch einen erheblichen Einfluß auf die Praxis des 
  102. Anwenders. In sehr vielen Fällen führt eine Erhöhung der Bildfrequenz zu 
  103. einem drastischen Absinken der Grafik-Benchmarks. Ganz besonders deutlich 
  104. wird das bei DRAM-Boards. Wenn Sie zwei Geräte miteinander vergleichen, von 
  105. denen das eine mit 80 Hz arbeitet während das andere mit 60 Hz Refresh läuft, 
  106. werden Sie den Unterschied deutlich erkennen.
  107.  
  108. Wenn Sie ein Testergebnis beschreiben, sollten Sie sehr sorgfältig alle 
  109. Informationen dokumentieren, die sicherstellen, daß Sie Ihre Ergebnisse mit 
  110. anderen Auswertungen zuverlässig vergleichen können. Die Dokumentation der 
  111. Testergebnisse sollte so aussehen: "Grafik-Beschleuniger X lieferte ein 
  112. Benchmark-Ergebnis von Y bei der Auflösung von 1024 x 768 im 256-Farben-Modus 
  113. (Large Fonts) und 72 Hz Bildfrequenz in einem 486/33-ISA-Bus Computer mit 
  114. 8 MB System-Speicher." Es gibt oftmals auch andere Variablen, die Einfluß auf 
  115. die Performance haben. Das ist z. B. Cache-Memory oder die Anwesenheit von 
  116. ATM, die Frage, ob das System von einem Netzwerk aus läuft, der Grad der 
  117. Platten-Fragmentierung und viele andere Faktoren. Wenn immer es möglich ist, 
  118. sollten Sie exakt dasselbe System verwenden, um verschiedene Geräte zu testen. 
  119. Nur so können Sie die Zahl der Einflußgrößen reduzieren, die bei 
  120. verschiedenen Systemen zu Abweichungen führen können.
  121.  
  122.  
  123. Beschreibung der Testverfahren
  124.  
  125. WinTach
  126.  
  127. WinTach wurde 1992 von Texas Instruments entwickelt. Die WinTach-Entwickler 
  128. stellten einen Querschnitt aus vier typischen Arten von Windows-Anwendungen 
  129. her, um die API(Application Programming Interface)-Aufrufe zu charakterisieren, 
  130. die für diese Programme typisch sind. WinTach kombiniert diese API-Aufrufe 
  131. mit Real-World-Programm-Logik und simuliert so die Performance des getesteten 
  132. Windows-Systems in den vier Applikationen:
  133.  
  134. Textverarbeitung
  135. Im Mittelpunkt der Anwendungen steht die Gestaltung von Textdokumenten mit 
  136. einer Vielzahl von Schrifttypen, Stilen und Formatierungsoptionen. Obwohl der 
  137. größte Teil der Zeit, während der mit einem Textverarbeitungsprogramm 
  138. gearbeitet wird, auf die Texteingabe entfällt, ist für das wiederholte 
  139. Neuzeichnen großer Textmengen und für das Scrollen (oder Blättern) durch die 
  140. Seiten eine hohe Grafikleistung erforderlich.
  141.  
  142. CAD/Zeichnen
  143. Bei diesen Anwendungen geht es um die Gestaltung von Technischen Zeichnungen 
  144. oder Illustrationen. Die Rechenleistung des Computers wird eingesetzt, um eine 
  145. große Zahl von gezeichneten Objekten zu manipulieren und zu speichern. Während 
  146. der größte Teil der Zeit in einer Zeichen-Applikation damit zugebracht wird, 
  147. die Zeichnungselemente einzugeben, wird eine sehr hohe Grafik-Performance 
  148. insbesondere dann benötigt, wenn die Zeichnung regeneriert, im Maßstab 
  149. verändert oder gescrollt werden muß.
  150.  
  151. Tabellenkalkulation
  152. In diesen Anwendungen werden tabellarische Daten verarbeitet. Ein Großteil 
  153. der Zeit dient zur Eingabe der Daten, die Hauptanforderung an Grafikleistung 
  154. liegt im Scrollen durch große Tabellen. Die Darstellung der numerischen Daten 
  155. in Form von Grafiken stellt zusätzliche Anforderungen an die Grafikfähigkeit.
  156.  
  157. Malen
  158. Die Anwendungen drehen sich um die Gestaltung und Manipulation von Grafiken 
  159. und Bildern, die als Bildpunkte definiert sind (Bitmap) - nicht als Vektoren. 
  160. Die Farbtiefe ist die wichtigste Bestimmungsgröße der Bildqualität, es kommt 
  161. jedoch bei der Manipulation der Bilder auch eine Vielzahl grafischer 
  162. Primitiven zum Einsatz. Weitverbreitete Operationen sind das Zeichnen von 
  163. Linien, Rechtecken und Flächenfüllen sowie Freihandzeichnen mit 
  164. unterschiedlichen Pinselarten.
  165.  
  166. Bei der Ausführung bewertet WinTach das Grafiksystem und stellt die 
  167. Ergebnisse als "RPM" dar, das bedeutet "Relative Performance Measurement". 
  168. Dieser RPM-Index wird individuell für jede einzelne Anwendung berechnet, er 
  169. zeigt jeweils die Leistung des Systems in genau dieser Klasse von Anwendungen. 
  170. Zusätzlich wird ein Overall-RPM-Index ermittelt, um die Leistungsfähigkeit 
  171. über alle Anwendungsarten hinweg auszudrücken. (Die Berechnung des 
  172. Overall-RPM erfolgt als einfacher Durchschnittswert der individuellen 
  173. Anwendungs-Indizes.) Der RPM-Index ist so skaliert, daß sowohl die Auflösung 
  174. als auch die Farbtiefe der Test-Konfiguration im Ergebnis berücksichtigt 
  175. werden. Das Programm selbst enthält die umfassende Erklärung der 
  176. RPM-Berechnung. Diese Erklärung findet sich im "WinTach Overview" unter 
  177. dem Titel "Calculation of the WinTach RPM Index", anzuwählen vom Hilfe-Menü 
  178. des Programms aus. Mit Hilfe des RPM-Index kann der Anwender die 
  179. Grafik-Performance von verschiedenen Windows-Workstations oder Grafikkarten 
  180. leicht miteinander vergleichen.
  181.  
  182. WinTach liefert eine eingehende on-line-Erklärung, in der die spezifischen 
  183. Windows-GDI-Aufrufe der vier Anwendungs-Benchmarks aufgeschlüsselt werden, 
  184. gelistet nach der Häufigkeit der Aufrufe.
  185.  
  186. Da Texas Instruments, Entwickler der TMS340 Grafik-Prozessor-Familie, auch 
  187. den WinTach entworfen hat, gab es den Vorwurf, der Test sei an sich schon 
  188. unausgewogen und bevorteile TIs eigene Grafikprozessoren. Wir haben diese 
  189. Einseitigkeit des Tests nicht feststellen können. Die Hercules Produktlinie 
  190. beinhaltet sowohl Grafikkarten, die auf TMS 34020-Prozessoren aufbauen als 
  191. auch auf IIT AGX-Grafikchips basierende Grafik-Beschleuniger-Boards. In 
  192. unseren ausgiebigen Tests haben wir festgestellt, daß die relativen Stärken 
  193. beider Designs ganz exakt in ihren WinTach-Ergebnissen widergespiegelt werden. 
  194. Das Testverfahren mißt die Leistungsfähigkeit einer Grafikkarte und ihres 
  195. Treibers, indem Standard-API-Aufrufe  ausgeführt werden, völlig unabhängig 
  196. von der Architektur, die der Grafikkarte zugrundeliegt. Sollten Sie dennoch 
  197. Bedenken haben, der Test könnte TI-basierende Produkte favorisieren, empfehlen 
  198. wir, den Test nicht zu verwenden, wenn Sie eine TI-basierende Grafikkarte mit 
  199. einer anderen Grafikkarte vergleichen wollen, die keinen TI-Prozessor 
  200. verwendet.
  201.  
  202. Ein anderer Kritikpunkt am WinTach ist, daß die Gewichtung der API-Aufrufe 
  203. die Real-World-Applikationen nicht exakt widerspiegele. Als Komponenten-Test, 
  204. d.h. als Test, der auf Grafik-Operationen fokussiert ist - im Gegensatz zu 
  205. System-Operationen als Ganzes -, ist der WinTach-Test ein ausgezeichnetes 
  206. relatives Meßinstrument. Wenn Sie WinTach auf zwei verschiedenen Grafikkarten 
  207. oder Treibern fahren, bei gleicher Auflösung und Farbtiefe und in demselben 
  208. Rechner, werden Sie zuverlässige Aussagen zur Beschreibung der relativen 
  209. Leistungsfähigkeit der beiden Geräte oder Treiber erhalten. Wir haben in der 
  210. Praxis nicht feststellen können, daß sich die Rangfolge der Grafikkarten 
  211. verändert, die anhand der relativen Performance im WinTach eingestuft wurden, 
  212. wenn dieselben Boards unter Zuhilfenamhe von deutlich komplizierteren 
  213. Real-World-Applikations-Skripts getestet werden. Wie nah der WinTach jedoch 
  214. das Verhalten in aktuellen Anwendungen wiedergibt, ist eine andere Frage, die 
  215. unabhängig von der vergleichenden Analyse der Leistung grafischer Sub-Systeme 
  216. beantwortet werden muß.
  217.  
  218.  
  219. Speedy
  220.  
  221. Speedy kann auf verschiedene Weise eingesetzt werden, um die relative 
  222. Leistungsfähigkeit von Grafik-Hardware- und Display-Treiber-Kombinationen 
  223. zu vergleichen. Speedy testet eine breit ausgewählte Vielzahl von Windows 
  224. Graphics Device Interface (GDI)-Aufrufen und liefert eine einzige 
  225. "SpeedMark"-Zahl für die leichte Vergleichbarkeit mit anderen Systemen oder 
  226. Geräten, auf denen Speedy gelaufen ist. Dabei führt Speedy alle 
  227. Raster-Operationen aus, die im GDI definiert sind und ist dadurch zugleich 
  228. ein geeigneter Test für die Vollständigkeit und Kompatibilität eines 
  229. Display-Treibers.
  230.  
  231. Speedy wurde von Hercules entwickelt, um die Stärken von besonders 
  232. hochentwickelten Grafikkarten aufzuzeigen. Es gibt zwei Hauptgebiete in denen 
  233. sich Speedy von anderen Grafik-Performance-Benchmarks unterscheidet. Erstens 
  234. testet Speedy viele verschiedene parallel ablaufende Anwendungen - im 
  235. Gegensatz zu WinBench und WinTach, deren Einzeltests sequentiell ablaufen. 
  236. Diese Parallelität, zusammen mit der Verwendung von Zufallskoordinaten 
  237. innerhalb eines jeden Einzeltests, hat zur Folge, daß es sehr schwierig ist, 
  238. einen Display-Treiber so zu manipulieren, daß höhere Speedy Testergebnisse 
  239. ausgewiesen werden.
  240.  
  241. Der Test berücksichtigt zusätzlich eine andere wichtige Bestimmungsgröße, die 
  242. einen großen Einfluß auf die Performance haben kann: Speedy fordert von dem 
  243. Display-Treiber, mit mehreren Applikationen gleichzeitig zu arbeiten. Die 
  244. Möglichkeit, mehrere Applikationen simultan zu fahren, ist eines der 
  245. charakteristischen Merkmale des Windows-Betriebssystems. Der Grad, bis zu dem 
  246. die CPU Grafik-Befehle und -Aufgaben auslagern kann, um sich anderer Aufgaben 
  247. anzunehmen, z. B. Pixels-pro-Sekunde zu berechnen, stellt demzufolge einen 
  248. wichtigen Teil des Performance-Vorteils eines Windows-Grafik-Beschleunigers 
  249. dar.
  250.  
  251. Der zweite Unterschied besteht darin, daß Speedy Farbpaletten durchläuft, 
  252. indem er das RGB-Modell von Windows verwendet, unabhängig von der aktuellen 
  253. Pixeltiefe des Display-Adapters. Das hat zur Folge, daß ein Treiber für 256 
  254. Farben diejenigen Farben, die nicht in seiner Palette enthalten sind, durch 
  255. Dithering simulieren muß. Andere Benchmark-Tests lassen die Farbtiefe 
  256. unberücksichtigt, so daß der Test mit einem 16,7 Millionen 
  257. Farben-Grafikadapter sich äußerlich nicht unterscheidet und auch nicht mehr 
  258. von dem Treiber verlangt als der Test eines Adapters, der nur 16 Farben 
  259. darstellen kann.
  260.  
  261. Die einfachste Anwendungsmöglichkeit von Speedy ist, Auto Run im 
  262. Kontroll-Menü anzuwählen (oder die F2-Taste zu drücken). Speedy füllt den 
  263. Bildschirm mit acht verschiedenen Grafik-Applikationen, die alle parallel 
  264. ablaufen. In der Bildmitte wird ein Fenster geöffnet, in dem ein Wert 
  265. angegeben ist, und nach 70 Sekunden wird in diesem Fenster ein Speedmark-Wert 
  266. dargestellt. Sie beenden Speedy nun durch Drücken der F10-Taste oder indem 
  267. Sie "Kill All Instances" im Kontroll-Menü der laufenden Anwendung anwählen. 
  268.  
  269. Wenn Speedy im Auto-Run-Modus läuft, stellt der Wert in der Bildmitte die 
  270. Gesamtzahl an Pixels-pro-Sekunde dar, die von allen acht Applikationen 
  271. generiert wird, geteilt durch 100.000. Dieser Wert wird einmal pro Sekunde 
  272. berechnet. Nachdem Speedy 70 Sekunden lang durchgelaufen ist, wird ein 
  273. Mittelwert berechnet und als SPEEDMARK-Rating präsentiert. Bei der 
  274. Mittelwertberechnung bleiben die ersten zehn Sekunden des Testdurchlaufs 
  275. unberücksichtigt, da in dieser Phase zunächst Initialisierung und 
  276. Font-Caching stattfinden und das Gesamtbild somit verfälscht würde. Sie 
  277. können den Test zwar unbegrenzt weiterlaufen lassen, jedoch wird sich das 
  278. SPEEDMARK-Rating nicht mehr ändern.
  279.  
  280.  
  281. Der Speedy Auto Run-Test besteht aus den folgenden Applikationen:
  282.  
  283. MemToScr ist ein Memory to Screen Bit Block Transfer (BitBlt)-Test, der die 
  284. Leistung mißt, mit der die Display-Hardware/Treiber-Kombination als 
  285. Bildpunkte definierte Daten (Bitmap) vom Host-Speicher zum Bildschirm-Speicher 
  286. transferiert.
  287.  
  288. PolyHatch mißt die Leistung der Display-Hardware/Treiber-Kombination beim 
  289. Zeichnen von mit Mustern gefüllten Polygonen.
  290.  
  291. ScrtoScr ist ein Screen-to-Screen BitBlt-Test, der die Leistung mißt, mit der 
  292. die Display-Hardware/Treiber-Kombination als Bildpunkte definierte Daten 
  293. (Bitmap) von einem Teil des Bildschirms zu einem anderen verschiebt.
  294.  
  295. VecSolid testet die Leistungsfähigkeit der Display-Hardware/Treiber-
  296. Kombination beim Zeichnen von Linien mit veränderlichen Farben.
  297.  
  298. Rops ist ein Test, der alle 256 Raster-Operationen ausführt, die im 
  299. Windows-GDI definiert sind. Eine Raster-Operation definiert, wie die Bits in 
  300. einem Quellen-Bitmap (Source) logisch mit den Bits im Ziel-Bitmap 
  301. (Destination) kombiniert sind.
  302.  
  303. Fonts testet die Leistungsfähigkeit der Display-Hardware/Treiber-Kombination 
  304. beim "Realisieren" oder Schreiben verschiedener True-Type-Schriftgrößen und 
  305. -Farben.
  306.  
  307. VecStyle testet die Leistungsfähigkeit der Display-Hardware/Treiber-
  308. Kombination beim Zeichnen von Linien in verschiedenen Farben und Mustern.
  309.  
  310. PolySolid mißt die Leistung der Display-Hardware/Treiber-Kombination beim 
  311. Zeichnen von einfarbig gefüllten Polygonen. Wenn die spezifizierte Füllfarbe 
  312. in der aktuellen Farbpalette nicht verfügbar ist, muß der Treiber eine 
  313. "geditherte" Farbe benutzen, um die spezifizierte Farbe so gut es geht zu 
  314. simulieren.
  315.  
  316. Zusätzlich zu diesen Tests im Auto Run steht Ihnen noch ein weiterer Test zur 
  317. Wahl:
  318.  
  319. DIBToScreen testet die Leistungsfähigkeit der Display-Hardware/Treiber-
  320. Kombination bei der Verwaltung von BitBlts, wenn das Quellen-Bitmap (Source) 
  321. nicht im gleichen Format gespeichert ist wie das Screen-Bitmap. Dieser Aufruf 
  322. testet die Decodierungsfähigkeit des Treibers.
  323.  
  324. So erhalten Sie die Tests
  325.  
  326. Für den Fall, daß Sie die Tests noch nicht besitzen, sind beide, WinTach 
  327. und Speedy, über das Hercules Computer Technology BBS erhältlich.
  328.  
  329.         001-510-623-7449 (V.32bis)
  330.         001-510-623-7034 (V.32)
  331.         001-510-623-7142 (1200/2400)
  332.  
  333. Wenn Sie im Hauptmenü des Hercules BBS sind, drücken Sie einfach "D", um das 
  334. Herunterladen (Download) zu initialisieren und geben Sie den Dateinamen an, 
  335. entweder WINTACH.ZIP oder SPEEDY.ZIP.
  336.  
  337. Wir bei Hercules interessieren uns für Ihre Grafik-Performance. Starten Sie 
  338. WinTach oder Speedy auf Ihrem Computer, drucken Sie den folgenden Teil dieses 
  339. Dokuments aus und tragen Sie Ihre Ergebnisse und einige 
  340. Hintergrundinformationen ein. Wir freuen uns, wenn Sie uns den Ausdruck dann 
  341. per Fax zusenden (Fax-Nr. 001-510-623-1112).
  342.  
  343.  
  344. Und hier sind nun einige für Sie sehr interessante Vergleichswerte: 
  345. die Benchmark-Testergebnisse der Hercules Graphite Card (Modell HG210) 
  346.  
  347. Getestet in der Auflösung 1024 x 768 mit 256 Farben und 72 Hz Bildfrequenz 
  348. auf einem Compaq Deskpro/i mit 8 MB RAM. Der eingesetzte Treiber ist 
  349. AGX.DRV mit "Large Fonts".
  350.  
  351.     Prozessor       WinTach         Speedy
  352.     386DX/25        16,78           16,57
  353.     386DX/33        20,06           19,48
  354.     486DX/33        28,46           25,67
  355.     486DX/66        34,16           28,62
  356.  
  357. ____________________________________________________________________________________
  358.  
  359. FAX an Hercules Computer Technology
  360.  
  361. Fax-Nr. 001-510-623-1112
  362.  
  363. Mein Name:              __________________________________
  364.  
  365. Mein System-
  366. Hersteller:             __________________________________              
  367. Modell:                 ____________________
  368.  
  369. Prozessor:              __________________              
  370. Taktrate:               _________     
  371. Speicher (RAM):         ____________
  372.  
  373. Mein Grafik-
  374. karten-Hersteller:      _________________________________     
  375. Modell:                 ____________________
  376.  
  377. Auflösung:              ______________          
  378. Anzahl Farben:          ______ 
  379. Bildfrequenz:           _____________
  380.  
  381. Treiber (von WinTach 
  382. angegebener Name):      ________________________________________
  383.  
  384. WinTach RPM:            __________________      
  385. SpeedMark:              _________________________________
  386.  
  387.  
  388. Bitte geben Sie mir mehr Informationen über Grafik-Beschleuniger von Hercules
  389. per  O Telefon   O Fax  O Post  O E-Mail  (bitte ankreuzen!)
  390.  
  391. unter der folgenden Nummer/Anschrift:
  392.  
  393. Anschrift               --------------------------------
  394.             --------------------------------
  395.             --------------------------------
  396.             --------------------------------
  397.  
  398. Telefon                 --------------------------------
  399. Fax                     --------------------------------
  400.  
  401.                ---  Ende ---
  402.