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- 14 Fakultaet fuer Chemie und Pharmazie
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- INSTITUT FUER ANORGANISCHE CHEMIE
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- Am Institut fuer Anorganische Chemie sind 7
- Arbeitsgruppen taetig, die im Berichtszeitraum zahlreiche
- Originalpublikationen, Uebersichtsartikel und Buchbeitraege verfasst
- haben. Die wissenschaftlichen Aktivitaeten spiegeln sich darueber
- hinaus in der Beteiligung an ueberregionalen und internationalen
- Forschungsprojekten (DAAD, NATO, BMFT, DFG, VW, IBM, Degussa usw.),
- der Einwerbung von zusaetzlichen Forschungsmitteln und Grossgeraeten
- und Einladungen zu Konferenzen, Vortraegen bzw. Gastprofessuren wider;
- mehrere auslaendische Wissenschaftler waren zu Forschungsaufenthalten
- am Institut taetig.
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- Die am Institut vertretenen Arbeitsgebiete
- spannen einen weiten Bogen von der klassischen anorganischen
- Festkoerperchemie ueber die Chemie polyedrischer Cluster- sowie
- Phosphor- und Schwefelverbindungen bis zur metallorganischen
- Komplexchemie und bioanorganischen Chemie. Neben den rein
- synthetischen und analytischen Gesichtspunkten interessieren vor allem
- die Aufklaerung von Bindungsverhaeltnissen, Ligandenfunktionen,
- Reaktionsmechanismen, Katalyseeigenschaften, Selektivitaets- und
- Aktivierungsprozessen; dabei werden saemtliche modernen
- spektroskopischen Methoden mit den Schwerpunkten
- Kristallstrukturanalyse, Elektronenmikroskopie, Multikernresonanz- und
- Festkoerper-NMR-Spektroskopie angewandt und entwickelt.
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- Neben der intensiven Beschaeftigung mit Problemen der reinen Grundlagenforschung
- gewinnt die angewandte Forschung als Antwort auf aktuelle
- Herausforderungen immer mehr an Bedeutung, z. B. bei der organischen
- Synthese mit Hilfe von Uebergangsmetallkomplexen, bei der
- homogenkatalysierten Erzeugung von Erdoelersatzstoffen (Produkt- und
- Enantioselektivitaet), der Konzeption und Produktion neuer
- kristalliner und amorpher Materialien und Untersuchung ihrer Struktur,
- der Untersuchung neuer Traegermaterialien wie sie bei der
- Polykondensation von bifunktionellen Silanen (Sol-Gel-Prozess)
- erhalten werden, sowie bei der Entwicklung von Katalysatoren zur
- Abgasreinigung und Rauchgasentschwefelung. In diesem Zusammenhang
- beteiligt sich das Institut an den Forschungsschwerpunkten
- Realstruktur, Fehlordnung und Dynamik im Festkoerper des
- Forschungsfoerderungsprogramms des Landes Baden-Wuerttemberg.
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- Die einzelnen Arbeitsgruppen innerhalb des Instituts befassen sich mit
- folgenden individuellen Forschungsprojekten: Hochdruckreaktionen von
- Metalloxidfluoriden, Thermoanalytik von Reduktionsprozessen, Probleme
- der HC-Aktivierung, Darstellung von Metallacyclen und
- hohlwasserstoffueberbrueckten Komplexen als Modellsubstanzen in der
- homogenen Katalyse, Cyclo-Cotrimerisierung von Alkinen mit
- Heteroalkinen, Methanol-(hydro)carbonylierung zu Acetaldehyd,
- Essigsaeure oder Ethylidendiacetat, dynamische NMR-Untersuchungen an
- fluktuierenden (Ether-phosphan)metall-Komplexen, polysiloxan-gebundene
- (Ether-phosphan)metall-Komplexe und ihre CP-MAS-NMR-spektroskopische
- Charakterisierung, massgeschneiderte Liganden fuer die
- enantioselektive Hydrierung, Chemie und Strukturchemie von Kupfer,
- Silber und Gold, Synthese und Strukturuntersuchungen von Verbindungen
- mit Metall-Stickstoff-Bindungen, d10-d10-Wechselwirkungen und
- polyedrischen Clustergeruesten, Bestimmung der Struktur von
- kristallinen und amorphen Festkoerpern, neue Varianten der
- Perowskit-Chemie unter besonderer Beruecksichtigung von katalytischen
- Eigenschaften, Lumineszenzeffekten und Supraleitungsphaenomenen.
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- INSTITUT FUeR ORGANISCHE CHEMIEC Im Bereich des Lehrstuhls fuer
- Organische Chemie I sind in den Berichtsjahren die Arbeitsschwerpunkte
- Naturstoffchemie (Peptide, Nucleotide, Huminsaeuren, natuerlich
- vorkommende Metallkomplexe), Chromatographie, funktionalisierte
- Polymere, fortgesetzt worden. Aber auch Oekologie und Umweltforschung,
- Umweltschutz, Recycling und Katalyse sind in den letzten Jahren zu
- bestimmenden Schwerpunkten innerhalb des Instituts fuer Organische
- Chemie geworden. Praxisnahe Fragestellungen bilden eine wesentliche
- Ergaenzung der Grundlagenforschung. Die Palette der Forschungsgebiete
- reicht von der Erzeugung von Oel aus Klaerschlamm bis zur Untersuchung
- der Konformation von Arzneimitteln in Loesung, von der Entwicklung
- neuer Pestizide bis zu analytischen Fragestellungen.
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- Im Bereich des Lehrstuhls fuer Organische Chemie II wurden in diesem
- Berichtszeitraum folgende Forschungsschwerpunkte verfolgt: Organische
- Leiter und Halbleiter auf der Basis von polymeren makrocyclischen
- Metallkomplexen, hier bevorzugt Phthalocyanine und verwandte
- Makrocyclen. Es wurden vor allem loesliche Systeme untersucht, diese
- auch im Hinblick auf nicht linear optische Eigenschaften und ihren
- Einsatz als Langmuir Blodgett-Filme. Diese Arbeiten werden durch ein
- Landesforschungsfoerderungs-Projekt unterstuetzt. Weitere Schwerpunkte
- am Lehrstuhl fuer Organische Chemie II sind Untersuchungen ueber
- sogenannte low-gap-Polymere, wobei im Mittelpunkt Polythiophene stehen
- und sogenannte Bandpolymere als organische Halbleiter. Diese Projekte
- werden vom BMFT gefoerdert. Weitere Schwerpunkte sind die Chemie von
- Perfluoralkylsulfonen sowie Untersuchungen ueber spezielle
- Carbokationen, z. B. Alkinylcarbeniumionen.
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- In der Umweltforschung
- wurden von verschiedenen Arbeitsgruppen des Instituts analytische
- Methoden zur Erkennung und Quantifizierung umweltgefaehrdender
- Substanzen vorangetrieben und Verfahren zum Recycling von Abfaellen
- ausgearbeitet. Methoden zur Wiedergewinnung toxischer Metalle, wie
- Cadmium, Quecksilber, Plutonium, Nickel und Zink, chromatographische
- Methoden zur Analyse cancerogener Verbindungen in Abwaessern,
- Trinkwasser und Abfaellen zaehlen dazu ebenso, wie Arbeiten zur
- Gewinnung von Oel und Kohle aus Klaerschlamm und Muell und wie
- Verfahren zur Entschwefelung von Erdoel.
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- Im Schwerpunkt Naturstoffchemie, der mit dem Sonderforschungsbereich 76 eng
- verknuepft ist, wurden neue Antibiotika aufgeklaert und synthetisiert,
- die als natuerliche Insektizide Einsatz finden koennen; die Struktur
- von Huminsaeuren, die wichtige Inhaltsstoffe von Boeden und Gewaessern
- darstellen und deren Zusammensetzung ueber Jahrzehnte als gesichert
- angenommen wurde, ist neu ermittelt worden; zahlreiche
- Nucleinsaeurefragmente sind synthetisiert worden; elektrochemische
- Methoden wurden in die Naturstoffsynthese eingefuehrt.
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- Organische Radikale, elektrochemische Synthesen, Plasmachemie, Konfigurations-
- und Konformationsanalyse von Naturstoffen, Organo-Schwefel-Chemie,
- Carbene und thermische Umlagerungen von Kohlenwasserstoffen sind
- weitere Themen verschiedener Arbeitsgruppen.
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- Spektroskopische Methoden werden besonders auf dem Gebiet der 1H-, 13C- und
- Festkoerperkernresonanz und der ESR- (z. B. ENDOR)Spektroskopie
- angewandt und weiterentwickelt.C Einen uebergreifenden Schwerpunkt
- stellt die Entwicklung neuer und Verfeinerung bekannter
- chromatographischer Trennverfahren dar. Regelmaessig ausgebuchte
- Fortbildungskurse belegen die fuehrende Stellung, die das Tuebinger
- Institut in diesem Bereich einnimmt.
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- INSTITUT FUeR PHYSIKALISCHE UND THEORETISCHE CHEMIE
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- Schwerpunkte der
- Forschung in der Physikalischen Chemie sind Untersuchungen von
- Molekuelen, Festkoerpern und Oberflaechen unter thermodynamischen,
- kinetischen und spektroskopischen Gesichtspunkten.
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- 1987 wurde ein
- "Zentrum fuer Grenzflaechenanalytik und Sensorik"
- eingerichtet. Schwerpunkt der Arbeiten an diesem Zentrum ist die
- Grundlagenforschung zu neuen Materialien und Grenzflaechenphaenomenen
- in der Molekular- und Mikroelektronik, in der chemischen und
- biochemischen Sensorik sowie in der heterogenen Katalyse. Dabei werden
- Elektronen-, Photonen-, Atom- und Ionenstrahl-Untersuchungsmethoden
- zum Studium der vibronischen, elektronischen und magnetischen
- Quantenstruktur niederdimensionaler Systeme eingesetzt. Ziel ist es,
- eine Korrelation des atomistischen Aufbaus dieser Systeme mit
- elektrischen, optischen, magnetischen und chemischen Eigenschaften
- ueber die statistische Thermodynamik zu bekommen. Untersuchte
- Substanzklassen sind Metalle, Halbleiter, Oxide mit Elektronen-,
- Ionen- und gemischter Leitung, kristallisierbare und polymere
- organische Materialien und Membranen.
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- Mit Hilfe der
- Mikrowellenspektroskopie und der Elektronenbeugung in der Gasphase
- werden geometrische Strukturen kleiner Molekuele bestimmt, wobei der
- Schwerpunkt bei fluorierten Verbindungen und Phosphorverbindungen
- liegt.
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- Infrarot-, Raman- und Kernresonanz-Spektroskopie liefern
- Aussagen ueber intermolekulare Wechselwirkungen, insbesondere
- Wasserstoffbrueckenbindungen in niedermolekularen Assoziaten und
- Polymeren.
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- Im Bereich der UV/VIS-Spektroskopie werden
- anwendungsbezogene Untersuchungen ueber chemische Aktinometer und
- ueber die Photostabilitaet von Laserfarbstoffen durchgefuehrt.
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- Absorptions- und Emissions-Spektroskopie im UV-Bereich dient der
- Untersuchung von Elektronen- und Protonenuebertragung zwischen
- Molekuelen und Festkoerpern bei der heterogenen Katalyse an
- polykristallinen Materialien sowie hierbei entstehender kurzlebiger
- Zwischenprodukte.
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- Schwerpunkte der Arbeitsgruppen der
- Theoretischen Chemie sind theoretische Behandlungen chemischer
- Reaktionen mit aussergewoehnlichen Eigenschaften wie zeitlich
- periodischen und spontan unregelmaessigen Oszillationen. Daneben
- werden die quantenchemischen Grundlagen einer neuen Klasse der fuer
- die technische Anwendung wichtigen eindimensionalen Leiter
- erarbeitet.
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- Interdisziplinaere Forschungsaktivitaeten am Institut
- fuer Physikalische und Theoretische Chemie:
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- 1.Sonderforschungsbereich "Physikalische und chemische Grundlagen der
- molekularen Elektronik" (gemeinsam mit der Universitaet Stuttgart).
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- 2.Verbundprojekt mit dem Max Planck-Institut (Stuttgart) und
- Battelle-Institut (Frankfurt): "Sensoren mit
- Festkoerperionenleitern."
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- 3.VW-Stiftungs-Projekt, gemeinsam mit der Experimentalphysik:
- "Atomistische Eigenschaften von Josephson-Tunnelkontakten."
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- 4.DFG-Schwerpunktprogramm "Hochenergetische Spektroskopie von
- Molekuelen und Festkoerpern: Defekte an Oxiden."
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- 5.Verbundprojekt mit der University of Kent, England:
- "Characterization of adsorbed species on organo-metallic sensor
- materials."
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- 6.Forschungsschwerpunkt des Landes Baden-Wuerttemberg, gemeinsam mit
- den Instituten fuer Anorganische und Organische Chemie: "Heterogene
- und homogene Katalyse, Reaktivitaet und Quanten-Struktur fixierter
- Uebergangsmetallkomplexe."
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- 7.BMFT-Industrie-Verbundprojekt: "Katalytische Oxidation und
- Reduktion von Schadstoffen in Abgasen."
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- 8.Forschungskooperation mit dem Institut fuer Zahn-, Mund- und
- Kieferheilkunde: "Elektrochemie und photo-elektronenspektroskopische
- Charakterisierung von Korrosionsschichten an Dentallegierungen."
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- 9.BMFT-Verbundprojekt mit den Instituten fuer Experimentalphysik,
- Anorganische Chemie und Kristallographie: "Festkoerperchemie,
- Strukturanalyse und Duennschichttechnologie fuer oxidische
- Hoch-Tc-Supraleiter."
- 10.BMFT-Verbundprojekt mit dem NMI Reutlingen
- und der Universitaet Mainz: "Spektroskopische und funktionelle
- Charakterisierung von Membran-Oberflaechen."
- 11.ESPRIT Basic
- Research EG Action, Forschungsverband mit Queen Mary College, London
- (GB), University of Edinburgh (GB), University of Genua (I), MPI
- Stuttgart und Fa. Leitz, Wetzlar: "Structure and transport properties
- of organic low-dimensional systems for applications to it."
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- 12.EEC-Forschungsverbund mit JRC Petten (NL), Ispra (I), Universitaet
- Madrid (E) und Universitaet Milano (I): "Chemical thin film
- sensors."
- 13.BMFT-Verbundprojekt mit dem Fraunhofer-Institut fuer
- Physikalische Messtechnik, Freiburg und dem Zentrum fuer
- Mikroelektronik der Univ. Lausanne (Schweiz): "Duennschichtstrukturen
- zur chemischen Sensorik."
- 14.BMFT-Verbund mit der KFK Karlsruhe,
- Universitaet Heidelberg, Universitaet Stuttgart und der Industrie:
- "Transportphaenomene in Polymersubstrat/Grenzschichten: Praeparation
- und Charakterisierung niederdimensionaler molekularer Systeme fuer
- elektronische Anwendungen."
- 15.BMFT-Verbundprojekt mit den
- Instituten fuer Organische Chemie und dem MPI fuer Biologie:
- "Biosensoren: Sensorsysteme auf Rezeptorbasis."
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- 16.Materialforschungszentrum Univ. Tuebingen/Stuttgart
- (Materialforschungsprojekt 1): "Biohybride Organe."
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- 17.Materialforschungszentrum Univ. Tuebingen/Stuttgart
- (Materialforschungsprojekt 4): "Biosensorik und Biokompatibilitaet."
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- PHYSIOLOGISCH-CHEMISCHES INSTITUT
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- Am Physiologisch-Chemischen
- Institut werden in 11 verschiedenen Arbeitskreisen neue Gebiete der
- Biochemie, darunter Anorganische Biochemie, Biochemie der Hormone,
- Enzymologie, Molekulargenetik, Neurobiochemie, Pathobiochemie,
- Physikalische Biochemie, Schadstoffbiochemie, Stoffwechselregulation
- und Zellbiochemie bearbeitet.
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- Anorganisch-biochemische
- Fragestellungen umfassen: Die natuerliche Rolle von Schwermetallen im
- Organismus, Mechanismen der Toxizitaet von Cadmium, Quecksilber und
- Kupfer auf molekularer Ebene, Entgiftung (Dekontamination) von
- inkorporierten Schwermetallen durch endogene (vom Organismus selbst
- synthetisierte) Komplexbildner und deren moegliche Anwendungsbereiche,
- Pharmakologische Wirkung und Anwendung von Kupfer-Komplexen zur
- moeglichen Behandlung von Rheuma, Arthritis und anderen entzuendlichen
- Prozessen.
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- Molekulare Mechanismen der Hormonwirkung werden im
- Zusammenhang von Insulin-Rezeptorbindungen untersucht. Aufgrund dieser
- Bindungsstudien wird die Synthese eines niedermolekularen
- Insulinfragmentes angestrebt, das noch alle zur Rezeptorbindung
- notwendigen Parameter enthaelt und volle biologische Wirkung
- zeigt. Die Wirkungsweise maennlicher Sexualhormone (Androgene) soll
- auf molekularer Ebene durch Untersuchung von Struktur, Wirkungsweise
- und Regulation spezifischer Hormon-Rezeptoren aufgeklaert werden.
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- Multienzymkomplexe spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation des
- Zellstoffwechsels. Mit Hilfe enzymkinetischer, physikochemischer und
- elektronenoptischer Methoden wird versucht, diese
- Regulationsmechanismen zu entschluesseln. Die Arbeiten haben unter
- anderem das Ziel, kuenstliche Multienzymkomplexe zu entwickeln, die
- bei biotechnologischen Verfahren eingesetzt werden koennen.
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- Molekulargenetische Methoden sind als neue Untersuchungstechniken
- hervorragend geeignet als Hilfsmittel zur Aufklaerung intrazellulaerer
- Regelvorgaenge bei Mikroorganismen. Es ist gelungen, Hefestaemme durch
- genetische Veraenderungen zu "konstruieren", in denen durch Ausfall
- spezifischer Regelsysteme einzelne Inhaltsstoffe in hoher Ausbeute
- gebildet werden, was deren industrielle Aufarbeitung wesentlich
- erleichtert. Untersuchungen mit analoger Zielsetzung werden derzeit an
- Streptomyceten durchgefuehrt. Durch gezieltes Einfuehren neuer
- peptidcodierender Gensequenzen sollen Hefestaemme hergestellt werden,
- die fuer die biotechnologische Produktion von Peptidhormonen verwendet
- werden koennen.
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- Durch die Entwicklung von Methoden, die die
- Kultivierung von Zellen des Gehirns ermoeglichen, sowie Kreuzungen
- (Hybride) verschiedener Gehirnzellen und von Tumorzellen herzustellen
- vermoegen, ist es moeglich geworden, die Funktion der molekularen
- Mechanismen von Signaluebertragungen zwischen den einzelnen
- Gehirnzellen zu analysieren. So koennen beispielsweise die
- Wirkungsmechanismen von Neurohormonen an Zellkulturen mit
- biochemischen Methoden studiert werden. Weiterhin werden Zellkulturen
- fuer Untersuchungen zur unterschiedlichen Funktion der einzelnen im
- Gehirn vorkommenden Zelltypen eingesetzt. Es eroeffnen sich hier neue
- Wege, die komplexen, innerhalb des Gehirns wirkenden chemischen
- Vorgaenge aufzuklaeren.
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- In der Physikalischen Biochemie werden
- Arbeiten auf dem Gebiet der Isolierung, Strukturaufklaerung und
- biologischen Wirkung von Peptidhormonen sowie der physiologischen
- Wirkung biologisch aktiver Verbindungen aus Heilpflanzen
- durchgefuehrt. Darueber hinaus werden biologisch aktive Peptide und
- Kohlenhydrate synthetisiert. Ausserdem werden Zellkulturen fuer
- Untersuchungen zum Stoffwechsel und zum Wirkungsmechanismus von
- Arzneimitteln entwickelt. Diese Untersuchungen haben unter anderem die
- Reduzierung von Tierversuchen bei der Entwicklung und Pruefung von
- Pharmaka zum Ziel.
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- Kulturen von Leberzellen werden zur
- Charakterisierung von Kontrollmechanismen hoeherer Organismen
- eingesetzt. Hier koennen die Wirkungen von Hormonen auf den
- Zell-Stoffwechsel sowie pathobiochemische Mechanismen untersucht
- werden. Ebenso koennen Zell-Zell-Interaktionen und deren Auswirkungen
- auf biochemische Vorgaenge nur in Kulturen erfasst werden. Die
- Vorgaenge der Ausscheidung von Gallensaeuren und deren medikamentoese
- Beeinflussung werden untersucht. Weiterhin werden Methoden entwickelt,
- durch die Leberzellen ueber laengere Zeitraeume in Kultur gehalten
- werden koennen, so dass sie fuer Arbeiten zum Nachweis und zum
- Wirkungsmechanismus von Schadstoffen als Alternative zu Tierversuchen
- eingesetzt werden koennen.
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- Im Bereich der Zellbiochemie werden
- verschiedene Aspekte der Gen-Verdopplung (DNA-Replikation) im Kern von
- tierischen Zellen, insbesondere von Krebszellen, untersucht. Die
- derzeitigen Projekte befassen sich insbesondere mit der Regulation der
- DNA-Replikation in Tumorzellen sowie mit ihrer zeitlichen und
- raeumlichen Organisation. Bei den Arbeiten werden
- biochemisch-molekular-biologische, zellbiologische und
- gentechnologische Methoden sowie Computermodelle eingesetzt.
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- INSTITUT FUeR CHEMISCHE PFLANZENPHYSIOLOGIE
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- Am Institut fuer
- Chemische Pflanzenphysiologie beschaeftigen sich derzeit vier
- Arbeitsgruppen mit Forschungen im Bereich der Pflanzenphysiologie und
- der pflanzlichen Biochemie. Dabei werden sowohl Themen der
- Grundlagenforschung als auch praxisorientierte Probleme bearbeitet.
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- Eine der Gruppen studiert die Primaerprozesse der pflanzlichen
- Photosynthese und deren moegliche Simulation in kuenstlichen
- Systemen. Dabei interessieren besonders die Freisetzung molekularen
- Sauerstoffs durch belichtete Kristallsuspensionen und die Reduktion
- des Kohlendioxids an Halbleiter-Oberflaechen. Dieselbe Gruppe
- untersucht Stoffwechselstoerungen, die eine Begasung mit ozonreicher
- Luft in Fichtennadeln ausloest.
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- Die seit Jahren laufenden Arbeiten
- ueber die Identifizierung von Schadstoffen aus Algen und deren
- Biogenese werden auch weiterhin fortgesetzt.
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- Eine andere Gruppe
- kombiniert ueber Protoplasten, Protoplastenfusion und
- Pflanzenregeneration Sorteneigenschaften in Kartoffeln und untersucht,
- Resistenzen somatisch zu uebertragen und Resistenzmechanismen
- aufzuklaeren. In einem weiteren Projekt wird ueber die Photobiochemie
- von blaulicht-gesteuerten Reaktionen und Photorezeptoren bei niederen
- Pilzen gearbeitet.
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- Eine vierte Arbeitsgruppe widmet sich
- Untersuchungen zur Osmoregulation von Pflanzen. Anknuepfend an
- fruehere Untersuchungen an der einzelligen Alge Dunaliella wurde mit
- Experimenten zu Wasserstress-Problemen bei landwirtschaftlichen
- Kulturpflanzen begonnen.
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- PHARMAZEUTISCHES INSTITUT
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- Der Bereich Pharmazie umfasst 9 Arbeitsgruppen, die an den Lehrstuehlen fuer
- Pharmazeutische Chemie, Pharmaz. Technologie, Pharmaz. Biologie sowie
- Pharmakologie fuer Naturwissenschaftler taetig sind.
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- Aufgrund der unterschiedlichen Fachrichtungen ergibt sich ein sehr breites
- Arbeitsspektrum.
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- Pharmazeutische Chemie
- Arzneistoffsynthese
- unter Verwendung dreidimensionaler Computergraphik/Molecular
- Modelling-Verfahren;
- in-vitro-Untersuchung zur
- Arachidonsaeurekaskade;
- Chirale Amphiphile, chirale Liposomen,
- Phospholipidanaloga;
- Entwicklung chemischer und
- physikalisch-chemischer Methoden zur Arzneimitteluntersuchung;
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- Analytik herkoemmlicher und synthetischer Rausch- und Suchtmittel;
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- Wirkungsmechanismus von Arzneistoffen (Antidepressiva, Biochemie der
- Signal- und Reizuebertragung).
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- Pharmazeutische Technologie
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- Als erster Arbeitsschwerpunkt sind feste Arzneiformen und insbesondere
- Fragen der Tablettierung zu nennen. Die Arbeiten umfassen sowohl die
- Instrumentierung von Tablettenpressen, die Entwicklung neuer
- Hilfsstoffe fuer die Tablettierung, die Optimierung von
- Tablettenrezepturen und Arbeiten zum Kompressionsvorgang. Der zweite
- Arbeitsschwerpunkt befasst sich mit der Stabilisierung von
- Arzneiformen vorzugsweise aus dem Gebiet der Loesungen und der
- pflanzlichen Arzneizubereitungen.
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- Pharmazeutische Biologie
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- Naturstoff-Isolierung und -Strukturaufklaerung (Biosynthese und
- Biotransformation), Techniken der Zellkulturproduktion.
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- Pharmakologie fuer Naturwissenschaftler
- Mechanismus der Freisetzung von Insulin und ihre Beeinflussung;
- Neuropeptide und ihre Wirkungen;
- Rezeptortypen.
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- Das Pharmazeutische Institut ist
- daneben massgeblich an der laufenden Bearbeitung der amtlichen
- Arzneibuecher beteiligt. Die Ergebnisse dieser umfangreichen Arbeiten
- erscheinen als Monographien im Europaeischen, Deutschen und
- Homoeopathischen Arzneibuch.
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