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1993-03-21
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42KB
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993 lines
1 Vorbemerkungen
1.1 Hardwarevoraussetzungen
toXis läuft auf allen Computern der ST/STE/TT-Familie.
toXis läuft nicht in der niedrigen Bildschirmauflösung.
Wegen der umfangreichen Vergleichsdaten sollte für die Ar-
beit mit toXis ca. 500 KB Speicher zur Verfügung stehen.
toXis läuft auch auf Computern mit 512KB RAM, der Funk-
tionsumfang kann jedoch eingeschränkt sein. Dies betrifft
insbesondere die Größe der Vergleichsbibliothek und die
Größe der zu überprüfenden Dateien.
2 Arbeiten mit toXis
Im folgenden wird davon ausgegangen, daß Sie mit der Bedie-
nung von GEM-Programmen vertraut sind. Sollten Sie hier noch
Probleme haben, lesen Sie noch einmal die Systemhandbücher
durch oder fragen Sie Ihren Atari-Händler.
Da toXis voll menügesteuert ist, werden Sie schnell mit der
Bedienung vertraut sein. Unterstützt werden Ihre ersten
Schritte durch eine 'Extrahilfe', die zu jedem angewählten
Menüpunkt eine kurze Erklärung gibt. Außerdem ist bei
Funktionen, die zu Datenverlust führen könnten, zusätzlich
eine Abbruchmöglichkeit gegeben.
In der Betriebsart als Acessory bietet toXis die Möglichkeit
der Bedienung über eine eigene Menüleiste im Display-Fenster.
Diese Menüleiste muß aber durch anklicken aktiviert werden.
Dialoge finden seit Version 5.10 in Fenstern statt, dadurch
können Sie diese nach belieben verschieben.
Um die Bedienung von toXis zu vereinfachen, ist auch eine
Steuerung über die Tastatur möglich. Damit Sie die Tasten
leicht finden, steht hinter vielen Menüeinträgen ein Zeichen
in spitzen Klammern. Durch Drücken dieser Taste wird die
gleiche Funktion ausgeführt, wie durch Anklicken des
Menüeintrages mit der Maus.
Nach dem Start von toXis wird zunächst die Vergleichs-
bibliotheken geladen. Nach Beendigung des Ladevorganges er-
scheint die Benutzeroberfläche und die toXis Infomeldung.
Nach Anklicken von OK oder Drücken von RETURN ist toXis ar-
beitsbereit. Sie sehen jetzt zwei Fenster "toXis Display"
und "toXis Status". Im Display-Fenster wird das gerade
untersuchte Objekt angezeigt, im Status-Fenster erfolgt die
Ausgabe der Ergebnisse des Programmlaufes.
2.1 Funktionen im Menü 'Virus'
Im Menü Virus befinden sich die Aktionen zur Virensuche und
Reparatur.
2.1.1 Bootsektor prüfen
Der Bootsektor der Diskette wird gelesen und auf Virenbefall
untersuchen. Falls die Diskette kein Bootprogramm oder gar
einen Virus enthält, sollten Sie das toXis-Bootprogramm mit
"Bootsektor schützen" auf die Diskette aufbringen. Sollten
Sie mit dieser Funktion auf ein unbekanntes Bootprogramm
gestoßen sein können Sie dieses in die Bibliothek aufnehmen,
damit es in Zukunft als Virus oder Bootprogramm korrekt er-
kannt wird.
2.1.2 Bootsektor schützen
Der Bootsektor der Diskette wird durch ein Schutzprogramm
vor Virenbefall geschützt. Zur Auswahl des Schutzprogrammes
Siehe Abschnitt 2.2.6. Achtung! Manche Disketten benötigen
ein eigenes Bootprogramm. Wenn Sie ein solches Bootprogramm
mit der Funktion Bootsektor schützen überschreiben, ist die
Diskette nicht mehr funktionsfähig!
2.1.3 Bootsektor reparieren
Durch Defekte oder Vireneinwirkung kann es vorkommen, daß
die Formatinformation des Bootsektors zerstört wurde. In
einem solchen Fall ist die Diskette nicht mehr lesbar. Durch
fehlende Fehlerabfragen im TOS kommt es beim Versuch von der
Diskette Daten zu lesen dann sehr häufig zu Systemabstürzen.
Mit der Funktion Bootsektor reparieren können Sie solche
schäden wieder beheben. Außerdem können Sie ein Bootprogramm
aus der Bibliothek auswählen, daß in den Bootsektor ge-
schrieben wird.
In der nun erscheinenden Dialogbox sehen Sie unter
"Format alt" das im Bootsektor enthaltene Format. Unter
"neu" können Sie neue Werte eintragen, um Fehler zu korri-
gieren. Falls Ihnen das Format nicht bekannt sein sollte,
wird dieses von toXis mit der Funktion "Format analysieren"
automatisch ermittelt. Dabei werden Leseversuche unternom-
men, um die tatsächliche Anzahl der Sektoren/Spur, Spuren
und Diskettenseiten zu ermitteln. Falls die Diskette defekte
Spuren und Sektoren enthält, oder mehr Sektoren als benutzt,
dies ist bei manchen Schnelladeformaten der Fall, ist das
Ergebnis der automatischen Analyse jedoch unbrauchbar. Falls
Sie über eine gleichartig formatierte Diskette verfügen kön-
nen Sie jedoch mit der Funktion Diskinfo, siehe Abschnitt
2.1.4, die Formatdaten ermitteln und bei der defekten Dis-
kette von Hand eintragen. Ist ein Eintrag unter "Format neu"
leer bleibt der alte Wert bestehen. Für den Eintrag ausführ-
bar gilt folgende Zuordnung:
-1: keine Änderung
0: nicht Ausführbar
1: Ausführbar
2: MS-DOS-Bootsektor auf Atari nicht ausführbar
3: MS-DOS-Bootsektor auf Atari ausführbar
Wenn Sie "Format aus Bibliothek" anwählen werden die ein-
stellungen unter "neu" nicht beachtet, es werden die Daten
der Bibliothek verwendet. Dies ist jedoch nur für Spiele-
disketten sinnvoll, da nur hier das Format auch mit der
Originaldiskette übereinstimmen muß.
Mit "Bootsektor schreiben" wird der ausgewählte Bootsektor
mit dem unter "neu" eingestellten Format geschrieben.
Mit "OK" verlassen Sie das Reparaturmenü wieder.
2.1.4 Diskinfo
Die Formatinformation der Diskette wird ausgelesen und ange-
zeigt. Bei fehlerhaften Eintragungen erhalten Sie eine Mel-
dung.
2.1.5 Dateien prüfen
Die Linkvirenüberprüfung wird gestartet. Hierfür sollten
Sie zunächst festlegen, welche Dateien auf Virenbefall
untersucht werden sollen. Siehe dazu Abschnitt 2.2.5.
2.1.6 Speichertest
Hierbei wird geprüft, ob bereits ein Virus im Speicher
steht. Außerdem werden resetfeste Programme angezeigt. Be-
achten Sie auch, das resetfeste RAM-Disks nicht auch reset-
feste Programme sein müssen, denn nur die Daten müssen den
Reset überstehen, nicht das Treiberprogramm.
Da bei der Speicherprüfung nach residenten Programmen
gesucht wird, die sich außerhalb des vom Gemdos verwalteten
Speichers befinden, kann es hierbei hin und wieder auch zu
Fehldiagnosen kommen.
- Programme, die massiv in die Speicherverwaltung eingrei-
fen, werden manchmal fälschlicherweise als Virus erkannt.
Z.B. REVOLVER, K-SWITCH, ebenso manche Harddisk-Treiber.
- Das Verfahren funktioniert sehr gut bei Bootsektorviren,
jedoch in der Regel NICHT bei speicherresidenten Link-
viren!
Falls Sie eine Fehlermeldung erhalten, die Sich auf ein An-
wenderprogramm zurückführen läßt, können Sie mit "Vektoren
übernahmen", siehe Abschnitt 2.3.4, die beanstandeten
Systemvektoren in die Bibliothek aufnehmen, dadurch wird
diese Fehlermeldung beim nächsten Speichertest unterdrückt.
2.1.7 Komplettprüfung
Speichertest, Bootsektorprüfung und Dateiprüfung werden
nacheinander ausgeführt.
2.1.8 Ende
Das Programm wird beendet.
2.2 Funktionen im Menü 'Einstellung'
Hier finden Sie die Einstellungen mit denen Sie toXis für
Ihren Anwendungsfall anpassen können.
2.2.1 Laufwerksauswahl
Aufruf der Dialogbox zum Festlegen des Laufwerkes für die
Bootsektorprüfung.
2.2.2 Online Speicher
Hier stellen Sie die Betriebsart der Online-Speicherüberwa-
chung ein. Es gibt dabei 4 Betriebsarten:
- Vektoränderung zulassen
die Speicherprüfung ist außer Funktion
- Vektoränderung melden
Bei Änderungen von Systemvektoren erhalten Sie
nur eine Meldung
- Nichtidentifizerbare blockieren
Neu installierte Systemvektoren werden wieder mit
dem altern Wert überschrieben, wenn sie keine
XBRA-Kennung haben.
- Jede Änderung blockieren
Neu installierte Systemvektoren werden sofort
wieder mit dem altern Wert überschrieben.
2.2.3 Online Laufwerk
Hiermit wird die Überwachung von Laufwerkszugriffen einge-
stellt. Es gibt die folgenden Möglichkeiten:
- Bootsektorprüfung
Hiermit stellen Sie ein, ob der Bootsektor
einer neu eingelegten Diskette automatisch
geprüft werden soll.
- Linkvirenprüfung
Hiermit stellen Sie ein, ob ein Programm
beim Start automatisch auf Linkvirenbefall
geprüft werden soll.
- Schreibzugriff auf ausführbare Programme
Soll ein vorhandenes ausführbares Programm zum
Schreiben geöffnet werden, erhalten Sie eine
Schreibschutzmeldung sowie eine Information,
um welches Programm es sich handelt.
Falls Ihnen keine Ursache für den Schreibzugriff
bekannt ist, besteht die Möglichkeit, daß ein
Linkvirus versucht Programme zu befallen.
- nur-lesen-Attribut rücksetzen
Soll das nur-lesen-Attributeines ausführbaren
Programmes rückgesetzt werden, wird dies gesperrt
und eine Fehlermeldung ausgegeben. Damit ist es
einem Linkvirus nicht mehr möglich das nur-lesen-
Attribut eines ausführbaren Programmes unbemerkt
zurückzusetzen, um das Programm befallen zu
können.
- Schreibschutz für Laufwerke
Hier können Sie Laufwerke gezielt schreibschützen,
ähnlich dem Schreibschutz einer Diskette.
Bei Zugriffen auf schreibgeschützte Laufwerke oder
Dateien erhalten Sie die Schreibschutzmeldung des
Betriebssystems. Bei Betätigen der Taste "NOCHMAL"
wird der Zugriff trotzdem ausgeführt. Damit haben
Sie die Möglichkeit in Ausnahmesituationen den
Schreibschutz zu umgehen, z.B. wenn ein Programm
Konfigurationsdaten im eigenen Programmcode ab-
speichert.
Achtung! Wenn Sie begonnen haben Schreibzugriffe
mit der Taste "NOCHMAL" zuzulassen müssen Sie dies
weiterführen! Wenn Sie zunächst Schreibzugriffe
zulassen, dann aber sperren, kann dies zu Fehlern
in der Datenstruktur des betreffenden Laufwerkes
führen. Datenverluste währen die unweigerliche
Folge!
2.2.4 HD-Auswahl
Falls Sie einen Festplattentreiber vom Typ AHDI ab Version
3.0 verwenden, kann toXis von diesem Treiber abfragen wel-
che Festplatten an Ihrem Computer angeschlossen sind. Ver-
wenden Sie einen anderen Festplattentreiber, so müssen Sie
diese Angaben selbst eintragen. Im zweiten Fall erscheint
eine Dialogbox mit folgenden Einstellmöglichkeiten:
- Festplattendefinition: Fortlaufende Nummer für die Ein-
stellungen
- Anschluß: An welche Schnittstelle ist die
Festplatte angeschlossen
SCSI: SCSI - Schnittstelle des TT,
auch für die eingebaute Fest-
platte des TT verwendet.
ACSI: Der normale DMA-Anschluß
sonst. Andere Festplatten.
- Gerätenr. Die Gerätenummer der Fest-
platte, bei Eingebauten
Festplatten 0.
- Laufwerksnr. Zusätzliche Laufwerksnummer
wenn mehrere Plattenlaufwerke
in einem Gerät enthalten sind.
Bei original Atari-Hardware
immer 0.
- Definition löschen Einstellungen für diese
Festplatte löschen.
- Test Ist die eingestellte Fest-
platte ansprechbar?
- Suchen Sucht nach Festplatten
- OK Einstellung beenden.
2.2.5 Dateiprüfung
Hier können Sie spezifizieren, welche Aktionen bei der
Dateiprüfung ausgeführt werden sollen. Es erscheint eine
Dialogbox mit folgenden Einstellmöglichkeiten:
- Suchgebiet für Dateiprüfung
hier wählen Sie aus wo die zu prüfenden Dateien zu suchen
sind. Folgende Einstellungen sind möglich:
Datei einzelne Dateien, Auswahl mit Fileselectbox
Disk Auf dem eingestellten Laufwerk
Pfad Rekursiv in einem Pfad, Auswahl mit Fileselectbox
Laufwerk Auf den eingestellten Laufwerken A-Z
- Namenserweiterungen der ausführbaren Programme
hier geben Sie an, welche Namenserweiterungen für die
Suche nach Ausführbaren Programmen verwendet werden sollen.
Die Standardeinstellung ist PR?, AC?, APP, TOS, und TTP.
- Schnellprüfung
Von den zu prüfenden Programmen wird nur der Start einge-
lesen. Ein Linkvirus muß dort Veränderungen vornehmen, um
lauffähig zu sein. Die Prüfzeiten insbesondere beim Prüfen
von Festplatten werden drastisch verkürzt. Da vor dem Auf-
nehmen in die Bibliothek jedoch das gesamte Programm gela-
den werden muß, kommt die Zeitersparnis durch die Schnell-
prüfung in der Regel nur bei Wiederholungsprüfungen voll
zum tragen.
- Unbekannte Programme automatisch in die Bibliothek
aufnehmen
Trifft toXis auf ein unbekanntes Programm, wird dieses
automatisch in die Bibliothek aufgenommen, wenn kein Vi-
renbefall erkannt wurde.
- Prüfsummen bei ... Dateien überwachen
Hierbei können Sie einstellen, welche nicht ausführbaren
Dateien auf Veränderung überwacht werden sollen. Dies
dient weniger zur Erkennung von Virenbefall sondern eher
zur Erkennung von Defekten. Folgende Einstellungen sind
Möglich:
allen Alle nicht Ausführbaren Dateien werden über-
wacht
keinen Keine Überwachung
folgenden Überwachung der Dateien mit den eingestellten
Namenserweiterungen
- Start
Die Dateiprüfung wird gestartet
- OK
Dialogbox verlassen
2.2.6 Bootsektortyp
Einstellung des Schutzprogrammes für "Bootsektor schützen".
Folgende Einstellungen sind Möglich:
1 Standardschutzprogramm, erzeugt die Meldung "Kein Virus im
Bootsektor".
2 MS-DOS lesbarer Bootsektor, erzeugt sowohl auf Atari als
auch auf MS-DOS-Computern beim Booten die Meldung "Kein
Virus im Bootsektor". Die Schutzwirkung gegen Virenbefall
ist jedoch wesentlich geringer als beim Typ 1.
3 Gelöschter Bootsektor, unter MS-DOS lesbar. Dieser Boot-
sektor hat praktisch keinerlei Schutzwirkung. Der Boot-
sektor ist dann hilfreich, wenn andere Virensuchprogramme
Bootsektoren vom Typ 1 oder 2 fälschlicherweise als Virus
erkennen.
2.2.7 Darstellungsart
Hier bestimmen Sie die Textgröße im Display- und im Status-
Fenster, sowie die Anzeigeartart im Displayfenster.
Für Bootsektoren, Ausführbare Programme und nicht ausführba-
re dateien können Sie folgende Anzeigearten auswählen:
Hexdump Ausgabe als Hexdump und Text
ASCII Ausgabe nur als Text
Disasm. list Disassemblierte Ausgabe
Disasm. trace Disassemblierte Ausgabe, wobei unbedingte
Verzweigungen mitverfolgt werden. Es entsteht
auf diese Weise ein guter Eindruck des
Programmablaufes.
2.2.8 Voreinstellung
Einstellungen für den Programmstart
Speicher für Dateiprüfung
hier geben Sie An wieviel Speicher beim Start von toXis zum
Laden für Dateien reserviert werden soll. Diese Einstellung
ist insbesondere in der Betriebsart als Accessory wichtig,
da unnötig reservierter Speicher sonst den anderen Program-
men fehlt.
Startkommandos
Hier können Sie eingeben, was beim Start von toXis auto-
matisch ablaufen soll. Eingeben können Sie eine Folge von
Zeichen, die so interpretiert werden, als wenn sie von der
Tastatur kämen. Außer den Buchstabenkommandos, die Sie der
Menüleiste entnehmen können, gibt es noch das Kommando "!"
für die Darstellung der Infobox und das Kommando "~" für
eine Pause von 1s. Voreingestellt ist "ZM!", d.h. Belegung
der Bibliothek anzeigen, Speichertest und die Infobox.
2.2.9 Einstellung sichern
Speichern der Einstellungen in der Datei TOXIS.INF.
2.2.10 Einstellung laden
Einstellungen werden geladen.
2.3 Funktionen im Menü 'Bibliothek'
Im Menü Bibliothek finden Sie die Programmpunkte zur ver-
waltung der Bibliothek.
2.3.1 Boot übernehmen
Ein unbekanntes Bootprogramm kann als gutartig in die
Bibliothek aufgenommen werden. Wenn Sie sich nicht letzlich
sicher sind, ob es sich vielleicht um einen Virus handeln
könnte, verwenden Sie das in Abschnitt 4.4 beschriebene Ver-
fahren.
2.3.2 Virus übernehmen
Ein unbekanntes Bootprogramm kann als Boosektorvirus in die
Bibliothek aufgenommen werden.
2.3.3 Als Datei speichern
Ein unbekanntes Bootprogramm kann als Datei abgespeichert
werden, z.B. für weitere Analysen.
2.3.4 Vektoren übernehmen
Nach dem Speichertest, siehe Abschnitt 2.1.6, können Sie
Vektordatensätze übernehmen, die Fehlalarm verursachen.
2.3.5 Bibliothek laden
Die Bibliotheksdatei wird neu geladen. Damit ist es Ihnen
möglich mit mehreren Bibliotheksdateien zu Arbeiten.
2.3.6 Bibliothek speichern
Die Bibliotheksdatei wird gespeichert. Damit seht Ihnen die
aktualiserte Bibliothek nach dem nächsten Start von toXis
automatisch zur Verfügung.
2.3.7 Bibliothek anzeigen
Informationen über die Belegung der Bibliotheksdatei werden
angezeigt.
2.4 Funktionen in Menü 'Diverses'
2.4.1 Protokoll
Das Druckerprotokoll wird ein- oder ausgeschaltet
2.4.2 Kaltstart
Der Speicher wird gelöscht, dann Reset durchgeführt.
2.5 Funktionen in Menü 'Hilfe'
Unter diesem Menüpunkt finden Sie die Einstellungen zur
Benutzerführung.
2.5.1 Extrahilfe
Bei eingeschalteter Extrahilfe erhalten Sie vor der Aus-
führung irgend einer Aktion eine kurze Erläuterung und eine
Abbruchmöglichkeit.
2.5.2 Warnmeldungen
Warnmeldungen können ausgeschaltet werden um dem geübten
Benutzer eine schnellere Bedienung zu ermöglichen.
3 Gefahrenhinweise
Durch toXis können unter ungünstigen Umständen Daten zer-
stört werden! Es sind die folgenden Gefahrenquellen bekannt:
- Ein Bootprogramm hatte eine nützliche Funktion. Durch
überschreiben mit der Funktion "Diskette Schützen" wird
das Bootprogramm zerstört! Insbesondere bei kopierge-
schützter Software oder Disketten, die ein spe-
zielles Betriebssystem verwenden, ist hier Vorsicht
geboten! Spieledisketten enthalten fast immer einen ein
spezielles Bootprogramm!
- Wenn Sie nach "Diskette Prüfen" und vor "Diskette
Schützen" die Diskette wechseln, wird keine erneute
Bootsektoranalyse vorgenommen. Sie überschreiben also
ein evtl. vorhandenes, nützliches Bootprogramm, ohne
dies zu bemerken.
- Die Warnmeldungen, z.B. beim Löschen des Bootsektors
können abzuschalten werden. Wer größere Diskettenmengen
zu bearbeiten hat wird dies zu schätzen wissen. Durch
einen unachtsamen Tastendruck können nun jedoch fast un-
bemerkt Bootprogramme zerstört werden! Beachten Sie
auch, die Warnmeldungen in den Voreinstellungen enthal-
ten sind, und nicht bei jedem Programmstart explizit
abgeschaltet werden müssen.
- Manche Linkviren treten in verschiedenen "Mutationen"
auf. Das Reparieren eines virusbefallenen Programmes
erzeugt deshalb manchmal Programme, die nicht lauffähig
sind.
- Die Formatanalyse bei "Bootsektor reparieren" geht davon
aus, daß alle auf der Diskette vorhandenen Spuren und
Sektoren auch genutzt werden. Dies ist jedoch bei eini-
gen Schnelladeformaten nicht der Fall! Ebenso ist dies
nicht der Fall, wenn Sie eine Diskette mit niedriger Ka-
pazität auf eine Diskette höherer Kapazität kopieren,
ohne neu zu formatieren. In einem solchen Fall wird eine
intakte Diskette zerstört, wenn Sie den Bootsektor
schreiben, ohne die ermittelten Daten von Hand zu korri-
gieren.
4 Kleine Virenkunde
Ziel dieses Kapitels ist es, dem Anwender von toXis die
Funktion von Virusprogrammen zu erläutern und die bei
Virenbefall nötigen Gegenmaßnahmen zu erklären.
4.1 Was ist ein Virus?
Ein Virus ist ein Programm, das sich vermehren kann. Wie in
Biologie ist das Virus dabei auf die Hilfe eines Wirtes,
in unserem Fall den Atari ST, angewiesen.
4.2 Aufbau eines Virusprogrammes
Aus der Funktion eines Virusprogrammes ergibt sich, daß ein
Virus normalerweise die folgenden Programmteile enthält:
- Initialisierung
dieser Programmteil lädt oder verschiebt den Virus an
seine endgültige Zieladresse und setzt die Ereignisüber-
wachung in Gang.
- Ereignisüberwachung
dieser Programmteil zapft das Betriebssystem an und
wartet auf eine günstige Gelegenheit zum Eingreifen.
- Vermehrungsteil
dieser Programmteil wird von der Ereignisüberwachung
aufgerufen und bewirkt, daß ein neuer Virus auf die
Diskette oder Festplatte geschrieben wird.
- Aktionsteil
dieser Programmteil wird nur unter ganz bestimmten
Umständen von der Ereignisüberwachung aufgerufen und
bewirkt die üblen Sachen, vor denen es den Computeran-
wendern so graust.
4.3 Virenbefall beim Atari ST
Da wohl kein Anwender freiwillig ein Virusprogramm starten
würde, finden sich Viren normalerweise an den Stellen, wo
sie automatisch gestartet werden. Beim Atari ST gibt es
dafür zwei Möglichkeiten:
a) der Virus wird an ein Anwenderprogramm angehängt,
b) der Virus wird in den Bootsektor einer Diskette
geschrieben.
Da die Version a meistens durch die Verlängerung der
Anwenderprogramme auffällt, sind zur Zeit hauptsächlich
Viren vom Typ b im Umlauf.
4.4 Was tun bei Virenbefall?
Als nächstes bleibt zu klären, was zu tun ist, wenn Sie ein
praktisches Beispiel für die obigen Ausführungen in Form
einer virusbefallenen Diskette in Händen halten!
- Ruhe bewahren!
Viren im Bootsektor können meistens ohne Nebenwirkungen
vernichtet werden.
- Falls es sich um einen bekannten Virus handelt, wird
dieser durch Überschreiben mit dem toXis-Bootprogramm
vernichtet. Schalten Sie danach den Computer mindestens
20 s aus, um den Virus aus dem Speicher zu löschen.
Booten Sie dann von der neu behandelten Diskette. Dabei
muß die Meldung "Kein Virus im Bootsektor" erscheinen.
Falls dies nicht der Fall ist, müssen die obigen
Schritte wiederholt werden. Jetzt haben Sie den Virus
auf dieser Diskette vernichtet.
- Falls es sich um ein unbekanntes Bootprogramm handelt
muß zunächst festgestellt werden, ob dieses ein Virus
ist. Dafür benötigen Sie zwei leere Disketten, die im
folgenden mit A und B bezeichnet werden. Falls Sie eine
Festplatte besitzen, klemmen Sie diese ab.
Kopieren Sie die gesamte Diskette mit dem unbekannten
Bootprogramm auf Diskette A. Verwenden Sie dazu ein
Kopierprogramm wie z.B. "FCOPY", damit auch der Bootsek-
tor unverändert übertragen wird.
Formatieren Sie die Diskette B und löschen den Bootsek-
tor mit der toXis-Funktion "Bootsektor löschen."
Booten Sie von Diskette A.
Legen Sie Diskette B ein und lassen Sie sich das
Inhaltsverzeichnis anzeigen.
Prüfen Sie nun die Diskette B mit toXis auf Virenbefall.
Sollte der Bootsektor von Diskette B nun ein unbekanntes
Bootprogramm enthalten, kann das nur ein Virus sein.
Legen Sie die toXis-Diskette ein und nehmen Sie den
Virus in die Bibliothek der Virenprogramme auf. Vernich-
ten Sie den Virus durch Überschreiben mit dem toXis-
Bootprogramm.
- Wird ein Linkvirus erkannt, haben Sie oftmals die
Möglichkeit das befallene Programm noch zu retten.
Leider gibt es auch Linkviren, die das befallene Pro-
gramm vollständig zerstören.
- Bestehen Zweifel, ob ein Programm Virusbefallen ist, so
können Sie folgenden Test machen:
Kopieren Sie das virenverdächtige Programm zusammen mit
einigen anderen Programmen, darunter auch das TEST.PRG
von der toXis-Diskette auf eine gesonderte Diskette.
Klemmen Sie eine evtl. vorhandene Festplatte ab und
booten neu. Starten Sie dann abwechselnd das virenver-
dächtige Programm und die anderen Programme auf der
Diskette. Sollten sich Veränderungen an den Programmen
zeigen, ist dies ein Indiz für Linkvirenbefall. Beson-
ders deutlich wird dies am Programm TEST.PRG, da das
Programm nur 52 Bytes lang ist.
4.5 Wie sich ein Virus manchmal verrät
Obwohl ein Virus normalerweise so programmiert ist, daß man
ihn nicht bemerkt, kann es doch Fälle geben, in denen er
sich verrät. Wie viele Programme, so sind auch manche Viren
nicht Blitter-TOS kompatibel. So z.B. der "VIRE87" von der
bayrischen Hackerpost. Hier funktioniert die Schreibschut-
zabfrage des Virus mit Blitter-TOS nicht mehr. Das führt
dazu, daß beim Anzeigen des Inhaltsverzeichnisses einer
schreibgeschützten Diskette plötzlich die Meldung "Diskette
schreibgeschützt" erscheint, die hier normalerweise nicht
erscheinen dürfte.
Ein weiteres Indiz für Virenbefall ist das plötzliche
Versagen von Bootprogrammen wie z.B. der 60-Hz Umschaltung
oder dem RAM-TOS Bootprogramm.
Bei Linkviren ist die Verlängerung der befallenen Programme
ein untrügliches Zeichen für Virenbefall. Viele Linkviren
versuchen beim Start eines befallenen Programmes alle auf-
findbaren Programme ebenfalls zu verseuchen. Dies benötigt
jedoch erheblich mehr Zeit als der Start des unbefallenen
Programmes.
4.6 Prophylaxe
Sie sollen nun erfahren, wie Sie den Viren durch das
Beherzigen einiger weniger Verhaltensregeln das Leben
möglichst schwer machen können.
- Booten Sie immer von derselben, schreibgeschützten Dis-
kette, die durch das toXis-Bootprogramm geschützt ist.
Booten Sie insbesondere NIEMALS wahllos von FREMDEN Dis-
ketten.
- Prüfen Sie alle neuen Programmdisketten vor der ersten
Benutzung mit toXis auf Virenbefall.
- Halten Sie Ihre Disketten so lange schreibgeschützt,
wie es irgendwie möglich ist.
- Schützen Sie alle Disketten mit dem toXis-Bootprogramm.
Ausgenommen diejenigen Disketten, die ein spezielles
Bootprogramm benötigen.
- Prüfen Sie Ihre Disketten regelmäßig mit toXis auf
Virenbefall.
- Fertigen Sie regelmäßig Sicherheitskopien von Ihren
Daten an. Bei Programmen ist es sinnvoller eine ein-
malige Sicherheitskopie beim Erwerb des Programmes
durchzuführen. Da Sie sonst evtl. auf eine bereits
virenbefallene Sicherheitskopie zurückgreifen!
- Da manche Linkviren die zu befallenden Programme anhand
ihrer Namenserweiterung erkennen, kann die Verbreitung
solcher Viren durch die Änderung der Namenserweiterung
der ausführbaren Programme verhindert werden. Damit
Programme mit geänderter Namenserweiterung trotzdem vom
Betriebssystem gestartet werden, muß die Datei
DESKTOP.INF angepasst werden. Dies sei am folgenden
Beispiel erklärt.
In der Datei DESKTOP.INF finden Sie die folgenden vier
Zeilen:
#G 03 FF *.PRG@ @
#G 03 FF *.APP@ @
#F 03 04 *.TOS@ @
#P 03 04 *.TTP@ @
Kopieren Sie diese Zeilen und überschreiben Sie in den
kopierten Zeilen die Namenserweiterungen mit neuen
Namen. Die in den folgenden Zeilen gewählten Namen, EXE
statt PRG, GDO statt APP, COM statt TOS und BAT statt
TTP stellen lediglich ein Beispiel dar. Ihrer Phantasie
sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Vermeiden Sie jedoch
solche Bezeichnungen, die schon für andere Zwecke ver-
geben sind, z.B. BAS oder DOC.
#G 03 FF *.EXE@ @
#G 03 FF *.GDO@ @
#F 03 04 *.COM@ @
#P 03 04 *.BAT@ @
Durch diese Modifikation wird erreicht, daß sowohl
Programme mit den alten Namenserweiterungen, als auch
solche mit den selbstdefinierten vom Betriebssystem
gestartet werden. Die Änderung ist natürlich erst nach
einem RESET wirksam.
- Da viele Viren resetfest sind, ist es sinnvoll den
Computer von Zeit zu Zeit ganz auszuschalten, um alle
Programme im Speicher zu löschen. Da jedoch allzuhäufi-
ges Ausschalten dem Atari nicht guttut, ist es besser,
entweder die Kaltstart-Funktion von toXis oder das
von Atari zum TOS 1.4 gelieferte Programm COLDBOOT.PRG
zu verwenden.
Vor den in Umlauf befindlichen Antiviren möchte ich an
dieser Stelle einmal eindringlich warnen. Da diese Programme
meist keine Gnade kennen und ALLE ausführbaren Bootpro-
gramme überschreiben, insbesondere sind von Antiviren be-
schriebene Bootsektoren nicht mehr unter MS-DOS lesbar.
4.7 Hinweise für Festplattenbesitzer
Auch wenn Ihre Festplatte bootfähig ist, wird trotzdem beim
Einschalten des Systems zunächst der Bootsektor der Diskette
eingelesen und ausgeführt. Bei einem RESET wird jedoch nur
der Bootsektor des vermerkten Bootlaufwerkes gelesen und
ausgeführt. Schweißausbrüche wegen des Ausbleibens der Mel-
dung "Kein Virus im Bootsektor" bei RESET sind also unbe-
gründet. Aus dem gleichen Grunde bleiben Festplattenbe-
sitzer auch meistens von Bootsektorviren verschont. Wegen
der weitaus größeren Datenmenge, die auf dem Spiel steht,
ist jedoch trotzdem besondere Vorsicht angebracht! Mit der
TOS-Version 1.4 wurde der Ablauf des Warmstartes geändert.
Es wird jetzt trotz angeschlossener Festplatte auch beim
Warmstart (RESET) zunächst von Diskette gebootet! Fest-
plattenbesitzer sollten diese virenfreundliche Neuerung
stehts berücksichtigen!
4.8 Linkviren
Unter Linkviren versteht man solche Viren, die sich an
Anwenderprogramme anhängen. Da sich die Erkennung solcher
Viren besonders schwierig gestaltet, werden hierfür von
toXis drei verschiedene Diagnoseverfahren angewendet.
Das erste Verfahren verwendet Vergleichsdaten über das zu
prüfende Programm, wie z.B. Längen der Programm- und Daten-
segmente sowie CRC-Prüfsummen. Dieses Verfahren hat den Vor-
teil, daß alle Änderungen am Programm erkannt werden, also
auch der Befall durch heute noch nicht bekannte Viren später
einmal entdeckt werden kann. Bei den mitgelieferten Ver-
gleichsdaten von ca. 300 Programmen können jedoch auch da-
durch Abweichungen entstehen, daß die Daten von einer anderen
Programmversion stammen, als das zu untersuchende Programm.
Abweichungen entstehen oft auch durch in kommerziellen
Programmen enthaltenen Seriennummern.
Deshalb prüft ein zweites Diagnoseverfahren das Auftreten
bestimmter Bytekombinationen, die für einige Viren typisch
sind. Hierdurch kann der Virenbefall mit diesen Viren sicher
nachgewiesen werden. Soweit möglich können diese Viren auch
wieder aus den befallenen Dateien entfernt werden.
Zusätzlich wird noch durch ein drittes Verfahren geprüft, ob
der Dateiaufbau korrekt ist. Mit dem letzten Diagnosever-
fahren sind zwar keine exakten Aussagen über den Virenbefall
möglich, es hat aber den Vorteil, daß nebenbei noch defekte
Dateien aufgespürt werden.
4.9 Effekte, die oft mit Viren verwechselt werden
Es gibt viele Fälle, in denen sich der Atari recht seltsam
verhält. Damit Sie in solchen Fällen von einer Virenpanik
verschont bleiben hier eine kurze Aufzählung von Fällen,
in denen kein Virus im Spiel ist.
- In vielen Programmen finden sich leichtere oder schwerere
Softwarefehler. Überlegen sie deshalb zuerst, ob der ver-
meintliche Virus nicht vielleicht ein Softwarefehler sein
könnte. Falls Sie mehrere Programme gleichzeitig verwen-
den, wie z.B. Ramdisks, Druckertreiber, Terminkalender
u.s.w., bedenken Sie bitte, daß möglicherweise kein Soft-
warehersteller genau Ihre Kombination von Computertyp,
TOS-Verion sowie Ansammlung von Accessories und Speicher-
residenten Programmen jemals getestet hat! Fehler, die
erst in der Kombination mehrerer Programme auftreten sind
gar nicht so selten.
- Bedenken Sie auch, daß das TOS, d.h. das Betriebssystem
des Atari, insbesondere in den älteren Versionen eine
Menge an Fehlern enthält. Hier eine kurze Auswahl der Feh-
ler, die oft mit Viren verwechselt werden:
- Der Wechsel einer Diskette wird oft nicht erkannt. Dies
führt dann zu Datenverlust, wie Verschwinden oder un-
brauchbar werden von Dateien oder Ordnern. Ein Totalver-
lust aller Daten auf der Diskette kann dann vorkommen,
wenn die neu eingelegte Diskette ein anderes Format auf-
weist als die alte Diskette. Eine besonders böse Falle ist
das Formatieren einer Diskette in einem neuen Format, da
dies von der Hardwareüberwachung nicht als Diskettenwech-
sel erkannt wird. Sie sollten eine neu formatierte Dis-
kette deshalb sicherheitshalber unmittelbar nach dem For-
matieren aus dem Laufwerk entnehmen, um die Hardwareer-
kennung auszulösen. Da das TOS einen Diskettenwechsel auch
an der Seriennummer im Bootsektor zu erkennen versucht,
entstehen Fehler in den Fällen, in denen diese Serien-
nummern bei mehreren Disketten gleich sind. Hierfür gibt
es folgende Ursachen:
Manche Kopierprogramme erzeugen exakte 1:1 Kopien, bei
denen auch die Seriennummern im Bootsektor identisch sind.
Auch auf MS-DOS-Computern formatierte Disketten sind auf
dem Atari lesbar. Ein MS-DOS-Computer formatiert jedoch
nur Disketten mit identischer Seriennummer.
Um die Probleme beim Diskettenwechsel minimal zu halten,
sollten Sie folgende Ratschläge beachten:
Nach einem Diskettenwechsel im Desktop unbedingt die ESC-
Taste Drücken. Im Desktop oder in der Fileselect-Box eines
Programmes nach einem Diskettenwechsel immer bis zum Wur-
zelverzeichnis zurückgehen und danach die gewünschten
Ordner wieder öffnen.
Wenn Sie für ein Programm zwei Disketten benötigen, z.B.
Programm- und Datendiskette, ist es bei einem Laufwerk
vorteilhaft eine Diskette als Laufwerk A: die andere als
Laufwerk B: anzusprechen. Diese Betriebsart wird vom TOS
korrekt verwaltet.
Verwenden Sie nach Möglichkeit nur Disketten in einem ein-
zigen Format, am besten dem Systemformat des Atari.
- Im TOS fehlen praktisch überall Abfragen auf sinnlose
Eingaben. So führt das Einlegen einer defekten Diskette
im Desktop oft zum Absturz der Sortierroutine für die
Dateinamen, da zuviele Dateien gefunden werden. Dies
äußert sich in der Regel durch ein Muster aus senkrechten
schwarzen Streifen auf dem Bildschirm und nachfolgendem
Absturz mit 2 Bomben.
- Durch Fehler in der FAT (File-Allocation-Table) kann es
vorkommen, daß das TOS Daten auf Spuren sucht, die gar
nicht existieren. Dabei wird versucht den Schreib-Lesekopf
des Laufwerkes über den mechanischen Anschlag hinauszube-
wegen, was sehr laute knarrende Geräusche verursacht. In
einem solchen Fall ist die Diskette defekt. Sie können nur
noch versuchen alle Dateien, bei denen dieser Effekt nicht
auftritt auf eine andere Diskette zu kopieren.
- Tritt während des Betriebes der Fileselect-Box ein Fehler
auf, z.B. Lesefehler auf der Diskette, kann es zu einem
Absturz der Fileselect-Box kommen. Dies äußert sich darin,
daß der Pfadname sinnlose Zeichen enthält und nicht mehr
verändert werden kann. Ein ähnlicher Effekt zeigt sich,
wenn der ausgewählte Pfadnahme zu lang wird. In einem
solchen Fall hilft nur noch ein Reset.
- Durch Schwächen bei der Ordner- und Speicherverwaltung
kann es nach längerer Betriebszeit zu Fehlern und System-
abstürzen kommen. Hier helfen nur regelmäßige Kaltstarts.
- Durch die voll ausgelastete Hardware des Atari ST (nur so
kommt der günstige Preis zustande) können auch Fehler ent-
entstehen. Die Versorgungsspannung liegt oft unterhalb der
erlaubten Toleranzen. Dies äußert sich manchmal durch
schwarze senkrechte Linien, die sich von oben her in das
Bild ziehen. Sinkt die Spannung noch weiter ab verschwin-
den alle weißen Flächen vom Bildschirm. Nur noch die Über-
gangskanten von schwarz nach weiß bleiben sichtbar. Der
Effekt wird verursacht durch das zu schwache Video-Aus-
gangssignal. Der Effekt tritt nur beim monochromen Monitor
SM124 auf.
Der gleiche Effekt kann seine Ursache aber auch im Monitor
haben. Der Stecker mit dem das Monitorkabel im inneren des
Monitors (SM124) mit der Platine verbunden ist kann korro-
dieren. Der entstehende Übergangswiederstand schwächt das
Videosignal ab. Die beste Lösung ist in diesem Fall das
Entfernen des Steckers und direktes Anlöten des Kabels.
Diese Arbeit darf wegen der lebensgefährlichen Hochspan-
nung im Monitor nur von einem Fachmann durchgeführt wer-
den.
- Vorsicht auch bei eigener Bastelei am Computer!
Die Spezial-IC's von Atari sind nicht nur sündhaft teuer
sondern auch sehr empfindlich! Besonders bei Speicherauf-
rüstungen kann die MMU zerstört werden. Dies wirkt sich
dann so aus, daß im Speicher wahllos Bit's umkippen. Auf
dem Bildschirm erscheinen deshalb dann auch vereinzelte
schwarze Punkte und der Rechner stürzt ab.
- Die DMA-Schnittstelle ist intern mit dem Disk-Controler
verbunden, aber insbesondere bei den älteren Computer der
ST-Serie nicht gepuffert! Der Betrieb des Computers mit
einem abgeschalteten Gerät am DMA-Bus ist deshalb nicht
zu empfehlen! Datenverlust auf angeschlossenen Festplatten
und Disketten kann sonst nicht ausgeschlossen werden! Ins-
besondere den Laserdrucker sollten Sie abklemmen, wenn Sie
ihn nicht einschalten wollen.