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- *** Hilfe für das HMO - Programm "HUECKEL.TOS" (24.04.91, UwS) ***
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- Allgemeines:
- Dieses Programm berechnet die Energieeigenwerte und MO - Vektoren von
- Pi - Systemen nach der Hückel - Näherung. Das übliche Vorgehen ist:
- Eingabe der Verbindungsmatrix -> evtl. Eingabe von Heteroatomen
- -> Rechnen -> Eingabe der Besetzungszahlen -> Ausgabe der Ergebnisse.
- Grundlage dafür ist eine Diagonalisierung der Hückel-Matrix nach
- dem Householder-Verfahren.
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- 1. Neues Molekül
- Hier wird einfach die Anzahl der Atome eingegeben. Es sind maximal 60
- Atome vorgesehen. Dabei wird die alte topologische Matrix und die
- Informationen über Heteroatome rigoros gelöscht. Ist die neue Atomzahl
- größer als die alte, wird gefragt, ob man die alte topologische Matrix
- übernehmen möchte (z.B. Benzol --> Anilin).
- Nach Beendigung wird automatisch Menuepunkt 2 aufgerufen.
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- 2. Topologische Matrix editieren
- Hier gibt man neue Bindungen ein oder löscht alte. Aus praktischen Er-
- wägungen genügen hier die Tasten des Ziffernblocks. Ist eine neu ein-
- zugebene Bindung schon vorhanden oder eine zu löschende noch nicht
- eingegeben, so ertönt nur ein Hinweiston.
- Zweckmäßigerweise gibt man hier nur Bindungen ein, die Atome über
- das Pi-System verbinden. Es ist hilfreich, sich das Pi-Gerüst vor
- Eingabe des Moleküls auf ein Blatt Papier aufzuzeichnen und die Atome
- mit Nummern zu versehen.
- Mit 'r' oder '0' definiert man ein Ringsystem, z. B. Benzol zwischen
- At. 1 und At. 6, und Naphthalin zwischen 1 und 6 sowie zwischen 5
- und 10. Durch nachträgliches Löschen einer Bindung gelangt man
- sehr schnell zur Definition langen Ketten (z.B. Eicosadecaen mit
- 0 1 20 - 1 20).
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- 3. Heteroatom-Definitionen
- Dieser Menüpunkt erlaubt die Eingabe von Heteroatomen. Momentan sind nur
- N und O als 1-pi- und 2-pi-Donoren vorgesehen. Typische Beispiele sind:
- - Pyridin mit N als 1-pi-Donor
- - Anilin, Pyrrol und Indol mit N als 2-pi-Donor
- - Benzophenon und Acrolein mit O als 1-pi-Donor
- - Furan, Anisol und Divinylether mit O als 2-pi-Donor
- Es ist nicht vorgesehen, daß zwei Hetero-Atome direkt über das pi-Gerüst
- miteinander verbunden sind. In einem solchen Fall ertönt bei der Eingabe
- eine Warnmeldung. Heteroatom-Definitionen können rückgängig gemacht
- werden, indem man sie als C-Atom deklariert.
- Die Statistik zeigt die gesetzten Heteroatome sowie deren Korrekturwerte
- für das Coulomb-Integral (alpha -> alpha + delta alpha) und das Reso-
- nanz-Integral (beta -> beta * f). Die voreingestellten Werte stammen aus
- Heilbronner/Bock: "Das HMO-Verfahren".
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- 4. Rechnen
- Jetzt bekommt der Computer eine kleine Rechenaufgabe.
- Er macht sich sogleich an die Arbeit und berechnet die
- Eigenwerte und Eigenvektoren nach dem Householder-Verfahren.
- Dabei werden die topologische Matrix und die Heteroatomdaten
- natürlich nicht gelöscht.
- Die Diagonalisierung ist ein n^3-Schritt und kann ein paar Sekunden
- dauern.
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- 5. Orbitalbesetzungen
- Die Besetzung der MOs kann entweder automatisch über das Aufbau-Prinzip
- erfolgen oder manuell eingegeben werden.
- Im ersten Fall fragt das Programm nach der Gesamtladung des Moleküls
- und berechnet daraus die Gesamtelektronen und aus den Orbitalenergien
- die Besetztung der einzelnen MOs.
- Bei der zweiten Wahl kann man die Eingabe durch eine negative Besetzungs-
- zahl beenden.
- Danach werden Dichtematrix (Bindungsordnungen) und freie Valenzen
- errechnet. Dies ist auch ein n^3 Schritt.
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- 6. Bildschirm-Ausgabe
- Der Computer gibt in der Reihenfolge steigender Energie die Eigenwerte
- sowie die Besetzung der MOs und die MO-Vektoren auf dem Monitor aus.
- Danach gibt er Gesamtenergie und Resonanzstabilisierung im Vergleich
- zu Ethen an, sofern keine Hetero-Atome im Molekül enthalten sind.
- Die Bindungsordnungen beziehen sich natürlich nur auf den
- Pi-Anteil; ein Wert von 1.00 entspricht einer ganzen Bindung,
- wie sie im Ethen besteht. Die Werte in der Hauptdiagonalen dieser
- Dreiecksmatrix geben an, wieviel das Atom der entsprechenden
- Spalte (= Zeile) am Kuchen der Pi - Elektronen partizipiert.
- Ein Wert von 1.00 entspricht einem neutralen C-Atom, wogegen
- 0.67 einer pos. Partialladung von 1/3 eines Elektrons entspricht.
- Der Einfachheit halber werden die Partialladungen, die durch die
- pi-MOs entstehen, auch noch ausgedruckt. Des weiteren erhält man die
- Angabe der freien Valenzen der entsprechenden Atome.
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- 7. Drucker- und File-Ausgabe
- Die Ergebnisse werden auf einen Drucker ausgegeben oder in ASCII-Format
- in ein File geschrieben.
- Dabei kann noch eine Titelzeile eingegeben werden, und wahlweise kann
- man auch die topolog. Matrix sowie die Heteroatom-Statistik ausgeben
- lassen. Ansonsten s. 6. !
- Bei der Datei-Ausgabe wird eine existierende Datei gleichen Namens nicht
- überschrieben, sondern die neuen Ergebnisse werden angehängt, sodaß man
- sich eine ganze Sammlung von Molekülen anlegen kann.
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- 8. Zeichnen eines MO-Diagramms
- Nach dem Zeichnen befindet man sich in einem einfachen Menue, in dem
- man die Grafik unter einem einzugebenden Namen abspeichern kann oder
- eine Hardcopy der Grafik auf den Drucker geben kann.
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- 9. Hilfe
- So wurde dieser Text auf den Bildschirm gezaubert.
- Die (unsichtbaren) Tastenbelegungen sind hierbei:
- - <SPACE> eine Bildschirseite weiter
- - b eine Bildschirmseite zurück
- - q Verlassen des Hilfsbildschirms
- - sonst eine Zeile weiter
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- i. Einlesen vom Control-File
- Die Dateien müssen sich im Ordner .\input befinden und auf .CTL
- enden. Deshalb wird nur der maximal 8 Zeichen lange Hauptteil des
- Namens gefragt. Gibt man hier den Leerstring ein, zo verlässt man
- diesen Menuepunkt.
- Beim Einlesen wird ausgegeben, welche Datengruppen gefunden worden
- sind.
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- o. Ausgabe der Daten auf Control-File
- Es gilt das gleiche wie unter dem letzten Punkt beschrieben.
- Natürlich werden nur die Daten soweit vorhanden geschrieben.
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- 0. Ende
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- Anregungen:
- - Bestätige, daß zykl. 4n + 2 Elektronensysteme große Stabilisierungs-
- energien haben (Hückel-Aromaten)!
- - Warum reagiert Naphthalin in alpha-Stellung schneller als in beta?
- Versuche, den ÜZ durch eine Zwischenverbindung nachzubauen!
- - Verfolge den HOMO-LUMO - Abstand bei offenkettigen, konjugierten
- Polyenen von C2 bis C20!
- - An welchen Stellen reagieren Anthracen und Phenanthren gerne? Beachte
- bei Phenanthren die Bindungsordnungen und freien Valenzen!
- - Ist Azulen ein Dipol?
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- --- Fertig ---
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