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- Alles ueber Points
- Was ist ein "Point"?
-
- Ein Point-System ist die komfortabelste Moeglichkeit, mit einer
- FidoNet-Mailbox Nachrichten und Files auszutauschen. Neue
- Nachrichten werden in gepackter Form vom Point bei der Mailbox
- abgeholt. Sie koennen jederzeit gelesen werden; offline, in aller
- Ruhe und ohne die Telefongebuehren zu strapazieren. Antworten und
- neue Nachrichten werden mit einem speziellen Editor geschrieben.
- Dieser Editor bietet meistens die Moeglichkeit, Texte aus anderen
- Programmen im ASCII- Format zu uebernehmen. Die Nachrichten
- werden gepackt, wieder an die Mailbox geschickt, dort in die
- entsprechenden Nachrichtenbereiche aufgeteilt und den anderen
- Online-Anrufern, Points und FidoNet-Mailboxen zur Verfuegung
- gestellt.
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- FidoNet-Mailboxen, die fuer Online-Anrufer offen stehen - es gibt
- auch sogenannte "Mail Only-Nodes" - reservieren pro Tag eine
- bestimmte Zeitspanne, in der sie ausschliesslich fuer andere
- FidoNet-Systeme erreichbar sind ("national mailing hour"). In
- dieser "zone mailing hour", wie sie neuerdings genannt wird,
- werden Online-Anrufer nicht in die Mailbox gelassen. Point-User
- sind davon nicht betroffen, denn ihre Software identifiziert sich
- beim Verbindungsaufbau als FidoNet-System.
-
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- Was ist "FidoNet"?
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- FidoNet ist ein privates, internationales Rechnernetzwerk, das
- derzeit (Juni '89) aus ungefaehr 4700 Rechnern ("Nodes") besteht.
- Im Fruehjahr '84 wurde es vom heutigen Apple-Programmierer Tom
- Jennings und einem Freund gegruendet. Zwei Monate spaeter war es
- bereits auf 60 Rechner angewachsen. Obwohl die meisten Rechner
- dieses Netzwerks unter dem PC-/MS-DOS-Betriebssystem arbeiten,
- ist FidoNet nicht gleichzusetzen mit einem reinen
- MS-DOS-Netzwerk, sondern definiert nur die Art und Weise, wie
- ueber asynchrone Waehlleitungsmodems Nachrichten ausgetauscht
- werden (das "Protokoll") und die interne Struktur der
- Nachrichten.
- FidoNet ist unterteilt in Zones, Regions, Networks und Nodes.
- Eine FidoNet-Zone ist einem Kontinent, eine Region einem Land
- bzw. einem Staat und ein Network einem Bundesland oder einem
- Bezirk gleichzusetzen. Die kleinste Einheit von FidoNet sind die
- einzelnen Rechner, die FidoNet-Nodes. Jeder dieser Nodes hat eine
- eindeutige numerische Bezeichnung, eine "Matrix-Adresse". So
- sehen verschiedene Matrix-Adressen in voller Schreibweise aus:
- 1:135/20.0
- 2:31/1.0
- 2:310/2.0
- 3:748/56.0
- 4:61/12.0
- Das allgemeine Format ist Zone:Network/Node.Point. Derzeit sind
- in der FidoNet-Topologie Zone 1 (USA), Zone 2 (Europa), Zone 3
- (Australien) und Zone 4 (Suedamerika) definiert. Zones bestehen
- aus Regions, Regions bestehen aus Networks, die von Nodes geformt
- werden. Zone-Nummern sind immer einstellig, Region-Nummern
- zweistellig, Network-Nummern in der Regel drei- oder vierstellig.
- Nodenummern koennen bis zu fuenfstellig sein. Ein Node ist immer
- gleichzeitig "Point Null".
- Die "primaere" FidoNet-Adresse enthaelt eine drei- oder
- vierstellige Networknummer. Ein Node kann unter Umstaenden mehr
- als eine Adresse haben, z.B. eine zweistellige Region-Nummer.
- Solche Adressen werden fuer spezielle Verwaltungsaufgaben
- vergeben und fungieren als Alias-Adresse ("Aka").
- Oesterreich ist seit 13. November '87 als Region 31 Bestandteil
- von FidoNet. Die erste oesterreichische Mailbox, die den
- Fido-Net-Betrieb aufnahm, war "Another Node" (2:31/1.0, betrieben
- von Werner Berghofer). In kurzem Abstand kamen die damalige
- "TGM-Mailbox" (Sysop: Werner Illsinger), "Files & Database"
- (Sysop: Thomas Gaspar) und "Cuckoo's Nest" (Sysop: Werner
- Schlagnitweit) dazu. Wesentlichen Anteil an der Aufbauarbeit in
- Oesterreich hatte Rudolf Stricker, Muenchen (2:507/414.0 T-Bus).
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- Warum die Bezeichnung "Point"?
-
- Die Software eines Point-Systems wird oft in gleicher oder
- aehnlicher Form von FidoNet-Mailboxen verwendet.
- FidoNet-Mailboxen sind in einer Liste ("Nodelist") aufgefuehrt,
- die woechentlich aktualisiert wird ("Nodediff").
- FidoNet-Mailboxen muessen bestimmte Mindestauflagen erfuellen, um
- in die Nodelist aufgenommen zu werden, z.B. Erreichbarkeit
- innerhalb einer bestimmten Zeit, meist Zugang fuer Online-Anrufer
- usw. Point-Systeme haben diese Auflagen nicht zu erfuellen, sie
- haben nur einen "User" - ihren Betreiber - und sind auch nicht in
- der Nodelist enthalten, sondern werden als "Anhaengsel" eines
- Fido-Nodes gekennzeichnet: 2:310/2.2 bedeutet Point 2 von Node 2
- aus Network 310, Europa.
-
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- Was ist "Echomail"?
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- Mailboxen aus verschiedenen Netzwerken nehmen an
- Nachrichten-Konferenzen zu bestimmten Themen teil. Die
- Nachrichten eines Sachgebietes (Nachrichtenbereich, "Area")
- werden von der Mailbox-Software paketiert, zum Zweck der
- schnelleren Uebertragung komprimiert und automatisch an die
- naechsten Nodes geschickt, die an diesem Area teilnehmen. Damit
- ist es moeglich, z.B. mit Menschen aus mehreren Staaten und unter
- Umstaenden aus verschiedenen Kontinenten elektronisch ueber
- bestimmte Sachgebiete Nachrichten auszutauschen, zu konferieren.
- Echomail-Nachrichten sind grundsaetzlich oeffentlich, d.h. sie
- koennen von jedem Teilnehmer gelesen werden.
- Der Begriff "Echomail" wurde 1986 von Jeff Rush, einem
- Fido-Net-Sysop der ersten Stunde, gepraegt. Jeff Rush schrieb
- auch die erste fuer FidoNet verwendbare Echomail-Software.
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-
- Was ist "Matrix-Mail"?
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- Echomail wird breit gestreut und verteilt. Im Gegensatz dazu wird
- Matrix-Mail nur zwischen zwei FidoNet-Systemen ausgetauscht und
- kann auch privat geschrieben werden, d.h. der Inhalt der
- Nachricht ist nur fuer Absender, Empfaenger und die Betreiber
- ("Sysops") der Fido- Net-Mailbox lesbar.
- Matrix-Mail wurde frueher "FidoNet-Mail" genannt; nur alte
- Fido-Haudegen ("grizzled FidoNet-veterans") gebrauchen diese
- Bezeichnung auch heute noch. Wynn Wagner III, der die
- FidoNet-Software der zweiten Generation ("Opus Computer Based
- Conversation System", "YooHoo/2U2"-Handshake usw.) wesentlich
- gepraegt hat, ist ein Sympathisant der "Cyberpunk"-Bewegung, die
- sich vordergruendig durch sarkastischen Humor, Vorliebe fuer
- Science Fiction und Max Headroom und bestimmte aeussere
- Kennzeichen ("mirror shades, nerf bats") zu erkennen gibt. Aus
- ideologischen Gruenden lehnte Wynn Wagner III einen Begriff wie
- "network" ab und ersetzte ihn durch "matrix".
- Point-Systeme nehmen in der Regel an mehreren Echo-Areas teil.
- Sie verlangen die Installation eines bestimmten
- Nachrichtenbereiches als "persoenlichen Briefkasten" des
- Betreibers: jenes Subdirectory, in das die Nachrichten gelangen,
- die via Matrix-Mail nur an den Point-Betreiber persoenlich
- gerichtet sind. Dieses Subdirectory ist nicht gleichzusetzen mit
- einem Echomail-Area: Echo- mail-Konferenzen haben eindeutige
- Konferenz-Namen, die nichts mit dem physischen Subdirectory-Namen
- beim Point-System bzw. in der Mailbox zu tun haben. Ein Area
- "Matrix" oder "FidoNet-Mail" gibt es nicht; sehr wohl aber z.B.
- die Areas "Interuser" oder "Clone".
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- Welche Hardware ist noetig fuer ein Point-System?
-
- FidoNet-kompatible Software gibt es fuer PC-/MS-DOS-Rechner,
- Apple Macintosh-, Commodore Amiga- und Atari-Rechner. Vereinzelt
- gibt es auch Installationen auf DEC Vax-Rechnern, Unix-Systemen
- und Mainframes. Obwohl es Point-Systeme gibt, die ohne Harddisk
- auskommen, sollten doch ungefaehr drei oder vier Megabyte fuer
- den geplanten Point-Betrieb auf einer Harddisk zur Verfuegung
- stehen.
- Neue FidoNet-kompatible Software wird primaer auf der PC-/MS-
- DOS-Plattform entwickelt und ist als erstes immer fuer diese
- Betriebssysteme verfuegbar. Die komfortabelsten und
- betriebssichersten Programme sind in der IBM PC- und Clone-Welt
- zu finden.
- Als Untergrenze fuer die Uebertragungsgeschwindigkeit des Modems
- sind 1200 Baud anzusehen. Hier gilt: je schneller, desto besser.
- Als Standard duerfte sich derzeit eine Geschwindigkeit von 2400
- Baud etabliert haben, obwohl damit die Teilnahme an grossen
- Echomail-Konferenzen ("Interuser", "C-Echo", "Pascal") kein
- Vergnuegen ist. Hier sind 9600 Baud und mehr zu empfehlen.
- FidoNet-Software arbeitet ausschliesslich mit Modems, die den
- weltweiten Standard, den Hayes-AT-Befehlssatz, unterstuetzen.
-
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- Welche Software ist noetig fuer ein Point-System?
-
- Die drei Grundfunktionen eines Point-Systems sind die Verbindung
- mit der FidoNet-Mailbox, Ent- und Verpacken von Nachrichten und
- deren Verwaltung. Diese Funktionen werden von Mailer,
- Mail-Prozessor und Editor uebernommen.
- Hier ein vereinfachtes Diagramm zum Verdeutlichen des Ablaufes
- und des Zusammenspiels der Software:
- ----------------
- I Mailer I
- ----------------
- -------I---I----
- I Mail I----------
- I Prozessor I I
- ---------------- I
- -------I-------- --------I--------
- I Editor I I neue Messages I
- ---------------- -----------------
- I-----------------I
- Als Beispiele fuer Mailer-Software seien BinkleyTerm oder
- FrontDoor genannt. In der MS-DOS-Umgebung ist fuer den Betrieb
- des Mailers ein bestimmter Low Level-Treiber notwendig, der die
- hardwarenahe Steuerung der seriellen Schnittstelle uebernimmt.
- Solche Treiber sind als "FOSSIL"-Treiber bekannt. "FOSSIL" steht
- in diesem Zusammenhang fuer "Fido/Opus/SEAdog Standard Interface
- Layer". Populaere Treiber in der DOS-Welt sind X00.SYS, BNU.COM
- oder OPUS- COM.COM.
- Wichtigste Aufgabe des Mail-Prozessors ist es, die komprimierten
- Nachrichten-Pakete, die nach der Verbindung mit der Mailbox
- ("WaZoo session") im dafuer reservierten Subdirectory ("inbound")
- gelandet sind, zu entpacken, entsprechend den Konferenznamen
- ("area names") in die dafuer reservierten Subdirectories zu
- verteilen ("toss") und die Verweise und Bezuege ("reply links")
- zwischen Nachrichten gleichen Betreffs ("Subject:") herzustellen
- ("maint"). Bekannte Mail-Prozessoren in der DOS-Welt sind
- ConfMail, TosScan und Qmail. Zum Ver- und Entpacken der
- Nachrichten benoetigt der Mail-Prozessor noch zusaetzlich ein
- entsprechendes Hilfsprogramm ("utility"). Die bekanntesten
- Programme dieser Art sind "PKpak/PKunpak", "PKzip/ PKunzip",
- "Zoo", "Pak" und "LHarc".
- Mit dem Editor werden Nachrichten gelesen und geschrieben,
- ausgedruckt, im ASCII-Format exportiert und geloescht. Die
- meisten Editoren bieten zusaetzliche Features wie "Umheben" einer
- Nachricht von einem in ein anderes Area ("move"), Weiterleiten
- einer Nachricht in ein anderes Area und/oder an einen anderen
- Teilnehmer ("forward") und das Absetzen einer Message an mehrere
- Teilnehmer ("carbon copy"). MsgEd, Sirius, OpEd und der
- FrontDoor-Editor sind die gebraeuchlichsten Editoren.
- Werden neue Messages exportiert, ist die Ablaufreihenfolge
- umgekehrt: Subdirectories werden nach neuen Messages durchsucht
- ("scan"), an die am jeweiligen Echo-Area partizipierenden Nodes
- weitergeleitet, komprimiert und im dafuer reservierten
- Subdirectory ("outbound") bereitgestellt. Aufgabe des Mailers
- ist es jetzt, in regelmaessigen Abstaenden zu ueberpruefen, ob
- Messages weiterzuleiten sind und ob zum aktuellen Zeitpunkt ein
- Anruf erwuenscht ist.
-
-
- "Origin lines" und "SEEN-BY lines"
-
- Beide Begriffe stammen aus der Echomail-Terminologie. Sie
- bezeichnen Dinge, die fuer das klaglose Funktionieren der
- Echomail von grosser Bedeutung sind.
- Die "origin line" ist so etwas wie eine Visitenkarte des
- Point-Systems oder der Mailbox. Anhand der "origin line" ist es
- moeglich, den Ursprung einer Echomail-Message zu identifizieren.
- Der Inhalt dieser Zeile kann zum Teil vom Point- bzw.
- Mailbox-Betreiber selbst beeinflusst werden, andere Elemente sind
- fix vorgegebener Bestandteil. Eine "origin line" kann z.B. so
- aussehen:
- --- ConfMail V3.31
- * Origin: Severin's exile [no quotes, pleeze] (2:310/2)
- Die "origin line" wird entweder vom Editor, vom Mail-Prozessor
- oder von der BBS-Software nach einer "tear line" (---) am Ende
- einer Nachricht angefuegt. Meistens ist nach den drei
- Bindestrichen ("dashes") der "tear line" noch der Name des
- Mail-Prozessors oder des Editors vermerkt. Die "origin line"
- enthaelt ein Leerzeichen, "* Origin: ", den Namen des
- Point-Systems bzw. der Mailbox, einen (optionalen) mehr oder
- weniger originellen Begleittext, und - getrennt durch Leerzeichen
- und Klammern - die FidoNet-Adresse des Systems, von dem die
- Message stammt.
- "origin lines" sollten nicht laenger als insgesamt 79 Zeichen
- sein und nur Zeichen aus dem Bereich zwischen 20 hex und 7E hex
- enthalten; also z.B. keine Rechner-spezifischen Umlaute, Grafik-
- oder Sonderzeichen.
- "SEEN-BY lines" bezeichnen die Adressen der FidoNet-Systeme, an
- die diese Nachricht gleichzeitig weitergeschickt wurde. Sie
- enthalten in einer oder mehreren mit "SEEN-BY" beginnenden Zeilen
- die numerisch aufsteigend sortierten FidoNet-Adressen jener
- Systeme, bei denen diese Message zum Lesen oder zur weiteren
- Verteilung bereit steht. Ein Beispiel:
-
- --- ConfMail V3.31
- * Origin: Severin's exile [no quotes, pleeze] (2:310/2)
- SEEN-BY: 2/231 31/0 310/1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14
- SEEN-BY: 313/1 2 316/1 2 507/1
-
- "310/1 2 3" usw. in obigem Beispiel bedeutet, dass im Network 310
- die Nodes 1 bis 14 die Message "gesehen" haben. Aus dem Network
- 313 und 316 haben Node 1 und Node 2 die Message bekommen; im
- Network 507 Node 1.
- Beim Importieren ("toss") von Echomail-Messages wird die Adresse
- des importierenden Systems in diese "SEEN-BY lines" eingefuegt.
- Beim Exportieren ("scan") werden die FidoNet-Adressen dieser
- Systeme eingefuegt, die an jenem Echomail-Area beteiligt sind,
- aus dem diese Message stammt.
- Die oben gezeigten Origin-Lines sind alle Beispiele fuer Messages
- aus einem FidoNet-Node. Hier eine korrekte Origin-Line, die aus
- einem Point-System stammt:
-
- --- TosScan '286
- * Origin: Got'ya (2:310/2.2)
- SEEN-BY: 2/231 31/0 310/1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14
- SEEN-BY: 313/1 2 316/1 2 507/1
-
- Und hier eine andere Origin-Line eines Point-Systems:
-
- --- FD 2.00
- * Origin: Netz/17 is coming (2:9100/4)
- SEEN-BY: 2/231 31/0 310/1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14
- SEEN-BY: 313/1 2 316/1 2 507/1 9100/4
-
- Das erste Beispiel zeigt, wie eine Point-Adresse in einer
- Origin-Line aussieht. Im zweiten Beispiel wird eine mangelhafte
- Installation der Point-Software sichtbar, und zwar ein Fehler in
- der Konfiguration des Mail-Prozessors. Der Grund: Points bekommen
- eine "Pseudo-Adresse" innerhalb von FidoNet.
- Der Betreiber der FidoNet-Mailbox, die Point-User mit Nachrichten
- versorgt, vergibt fuer sein privates Pointnetz eine
- Phantasienummer, die aber ausserhalb seines FidoNet-Nodes nicht
- "sichtbar" werden darf. Ist die Mail-Prozessor-Software sowohl
- beim FidoNet-Node ("bossnode") als auch beim Point-System korrekt
- installiert, wird diese Phantasienetznummer unterdrueckt. Diese
- private Pointnetz- Nummer muss deshalb unterdrueckt werden, weil
- nie sichergestellt ist, dass ein anderer FidoNet-Sysop fuer sein
- privates Pointnetz nicht die gleiche Netznummer verwendet. Darum
- ist es normalerweise auch verpoent, dass Point-Systeme
- Matrix-Mail unter Umgehung ihres Bossnodes direkt an den
- Empfaenger-Node senden.
- In Oesterreich wird aehnlich dem Nodediff-File ein zentrales
- Pointnet woechentlich aktualisiert und an alle heimischen
- FidoNet- Nodes geschickt, die Points unterstuetzen. Soferne
- jeder Sysop dieses Pointnet in seine Nodelist einbaut, sollten
- doppelte Pointnet-Nummern theoretisch nicht vorkommen.
-
-
- Wie man Messages schreibt
-
- Diese Ueberschrift mag unnoetig erscheinen: kann doch jeder von
- uns lesen und schreiben. Ein Blick in die Echomail-Areas zeigt
- aber, dass die Kultur des Schreibens von Messages zumindest in
- Oesterreich noch sehr unterentwickelt ist.
- Messages sollten ueblicherweise laenger als eine oder zwei Zeilen
- sein. Auch wenn die tatsaechliche Message nur eine Zeile lang
- ist, so kostet sie doch 512 bis 2048 Bytes Platz auf dem
- Speichermedium. Ein Gedanke, der in der "Laenge" einer Zeile
- ausdrueckbar ist, bedarf der Ueberpruefung, ob er wirklich durch
- diverse an der Echomail teilnehmende FidoNet-Mailboxen und
- Point-Systeme verbreitet werden soll.
- Kurze, klare und praegnante Saetze schreiben; nicht mit
- Leerzeilen sparen. Es ist eine gute Angewohnheit, pro Absatz nur
- einen bestimmten Gedanken zu verfolgen. Unleserliche Nachrichten,
- moegen sie auch noch so bemerkenswerten Inhalt haben, werden mit
- groesserem Widerstreben gelesen als solche, die sich einer
- klaren, uebersichtlichen Form bedienen.
- Umlaute und Sonderzeichen vermeiden. Auch wenn PC-/MS-DOS das
- Standard-Betriebssystem der heutigen Zeit ist und man der Meinung
- ist, dass ohnehin nur unvernuenftige Zeitgenossen Rechner mit
- anderen Betriebssystemen verwenden: es ist eine grobe
- Unhoeflichkeit, in Echomail-Areas Umlaute, Sonder- und
- Grafikzeichen zu schreiben. Anders ist die Sachlage in
- Fidomail-Messages: wenn man weiss, dass der Empfaenger der
- Message einen Rechner mit identischem Zeichensatz verwendet,
- spricht nichts dagegen, alle moeglichen Zeichen einzusetzen.
- Nicht bis zum aeussersten rechten Rand des Bildschirms schreiben;
- Einstellungen zwischen 66 und 72 verwenden. Seitdem die
- Verwendung von Editoren gewaltig ansteigt, steigt auch die Anzahl
- von Antworten ("replies"), die Zitate ("quotes") aus der
- Original-Message enthalten. Die wenigsten Leute, die einen
- Editor verwenden, verschwenden scheinbar auch nur einen Gedanken
- an die Leser ihrer Messages. Jede zitierte Zeile sollte am
- Zeilenende ein "hartes" Return enthalten, auch wenn es beim
- eigenen Editor so aussieht, als wuerde sie noch zwischen linken
- und rechten Rand passen. Der naechste Leser verwendet unter
- Umstaenden eine andere Spaltenposition fuer den rechten Rand.
- Hier zwei Beispiele:
- > beim Quoten sollte man daran denken, dass der eigene Editor nicht
- unbedingt das Zentrum der Milchstrasse darstellt.
- > beim Quoten sollte man daran denken, dass der eigene
- > Editor nicht unbedingt das Zentrum der Milchstrasse
- > darstellt.
- Welches Zeichen man zur Markierung der zitierten Textes verwendet
- ist sicherlich Geschmackssache. Ob man dem dezenten ">" den
- Vorzug gibt oder sich in C-aehnliche Gebilde wie "F.K.|" verirrt
- sei jedem selbst ueberlassen.
- Zwischen dem Anteil der eigenen Antwort und dem Anteil an
- zitiertem Text sollte ein gewisses gesundes Verhaeltnis bestehen;
- sicherlich ist es in den wenigsten Faellen notwendig, die ganze
- Message, auf die sich die Antwort beziehen soll, zu zitieren.
- Wahrscheinlich reicht es aus, zwei oder drei markante Saetze in
- der eigenen Antwort zu zitieren. Absolut unnoetig ist das
- komplette Wiederholen der Original-Message inklusive Origin- und
- SEEN-BY-lines, ^APATH-Zeile und ^Aeid-Kludge.
- Ein weiteres Zeichen von Message-Kultur ist die sinnvolle
- Verwendung des "Subject:"-Feldes im Header einer Message. Bei
- allen Editoren ist es moeglich, im Zuge einer Antwort ein unter
- Umstaenden nicht gluecklich gewaehltes "Subject:" zu aendern. Wie
- kommen hunderte von Lesern dazu, fuer Nachrichten Geld und
- Speicherplatz zu opfern, bei denen zwischen "Subject:" und dem
- eigentlichen Inhalt der Message wenig oder gar kein Zusammenhang
- besteht?
- Auch gilt es zu bedenken, ob die Message, die man soeben zu
- schreiben beabsichtigt, wirklich in diesem Echo-Area angebracht
- ist. Nachrichten wie
- "Hallo Klaus. Danke fuer die Info. Ich konnte gestern
- nicht, darum rufe ich Dich morgen an."
- sollten als private Message via Matrix-Mail gesandt werden und
- nicht als Echomail-Message, die ihren Weg durch einige -zig
- Rechner nimmt.
- Die meisten Mailbox-Programme verhindern von sich aus, dass in
- Echo-Areas private Nachrichten geschrieben werden koennen; anders
- die Editoren, die ein Point-System einsetzt. Eine private Message
- in einem Echo-Area bereitet dem Sysop der Mailbox zusaetzliche
- Arbeit, sie wieder zu "ent-privatisieren".
- Die meisten Echo-Areas, die ueber mehr als ein Land verteilt
- werden, sind in englischer Sprache gehalten. Dass in jedem Area
- die richtige Sprache verwendet wird, ist genauso Bestandteil der
- elektronischen Hoeflichkeit wie der Verzicht auf Umlaute und
- nationale oder rechnerspezifische Sonderzeichen.
- Bei manchen Messages empfiehlt es sich, vor Beantwortung erst mal
- besser eine Nacht zu schlafen. Sollte die Lust an der Antwort
- bzw. die Wut ueber eine Message nicht zu daempfen sein, ist es
- oft heilsam, eine sehr erbitterte, boese, gemeine und direkte
- Nachricht ("flame") zu verfassen und sie nach einigen Minuten zu
- loeschen, anstatt sie abzusenden.
-
-
- Wie man Point-User wird
-
- Die meisten FidoNet-Mailboxen haben Point-Software zum Download
- bereit. Sollte das Modem fuer die benoetigten Programme zu
- langsam sein, ist sicher jeder FidoNet-Sysop bereit, alle
- notwendigen Programme auf Disketten zu kopieren, persoenlich zu
- uebergeben oder per Post zu senden.
- Es ist ohnehin notwendig, mit dem Sysop, bei dessen FidoNet-
- Mailbox man beabsichtigt Point zu werden, persoenlichen Kontakt
- aufzunehmen. Erfahrungsgemaess tauchen immer wieder einige
- Detailfragen auf, die der Betreiber eines FidoNet-Nodes aufgrund
- seiner Erfahrung sicher leicht beantworten kann. Naturgemaess ist
- es nicht sehr sinnvoll, bei einer Mailbox Point-User zu werden,
- die bereits sehr viele Points mit Nachrichten versorgt. Genauso
- wenig Spass macht es, oft stundenlang das Besetzt-Zeichen aus dem
- Modem hoeren zu muessen, weil die Mailbox des "bossnodes" bei
- Online-Anrufern ungemein beliebt ist.
-
-
- Stichwortverzeichnis
-
- 2U2 Teil des "YooHoo"-Handshakes, mit dem zwei FidoNet-Systeme
- einander identifizieren. Der anrufende Node sendet "YooHoo", der
- antwortende Node schickt "2U2" als Bestaetigung.
-
- Adresse [FidoNet- oder Matrix-Adresse] eindeutige numerische
- Kennzeichnung eines FidoNet-Nodes im Format Zone:Net/Node.Point
-
- aka eine oder mehrere Alias-FidoNet-Adresse(n) eines Nodes.
-
- ARC urspruenglich von System Enhancement Association (SEA)
- entwikkeltes Programm zur Kompression und Dekompression von
- Files; wurde zum Synonym fuer - auch mit Hilfe anderer Programme
- - komprimierte Files. Nach einem Rechtsstreit zwischen SEA und
- PKware ("PKarc") im Sommer '88 hat ARC an Sympathie eingebuesst
- und wird derzeit kaum mehr verwendet.
-
- ARCmail Synonym fuer komprimierte Nachrichten-Pakete; ist nicht
- eindeutig Indikator fuer die Benuetzung von ARC. Wird neuerdings
- als compressed mail bezeichnet.
-
- Areafix Hilfsprogramm, das der Sysop eines FidoNet-Nodes zur
- automatischen Aenderung seiner Echomail-Verteilerliste verwenden
- kann.
-
- bark file request nach SEAdog-Konvention.
-
- BBS Bulletin Board System; hierzulande auch Mailbox genannt.
-
- BinkleyTerm sehr populaeres Mailer-Programm fuer PC-/MS-DOS.
- Autoren: Bob Hartman, Vince Perriello und Allan Applegate ("the
- Binkley trio"). Aktuelle Version (Stand: Juni '89): 2.20
-
- bit stream der imaginaere Strom, der uns via elektronischer
- Kommunikation ueber alle Grenzen und Kontinente hinweg verbindet
- ("cu on the bitstream").
-
- bossnode eine Mailbox, die Points betreut.
-
- busy Besetzt-Zeichen des Telefon, wird vom Modem im Klartext an
- die Software gemeldet.
-
- carrier Traegerfrequenz des Modems, auf die die zu uebertragenden
- Signale moduliert werden.
-
- CBCS Computer Based Conversation System; Bezeichnung von Wynn
- Wagner III fuer seine Opus-Software.
-
- ConfMail [the conference mail system] Echomail-Prozessor von Bob
- Hartman. Features: Import und Export in ARCmail-Form, reply link,
- automatisches Loeschen und Neunumerieren nach einem bestimmten
- Alter der Messages.
-
- connect wird vom Modem an die Software gemeldet, sobald eine
- Verbindung hergestellt ist.
-
- continuous mail Erreichbarkeit eines Nodes im gesamten
- Betriebszeitraum. Fido war bis zur Version 11w nur innerhalb
- bestimmter events fuer andere Nodes erreichbar.
-
- cps characters per second; im Zeitalter von High Speed-Modems ist
- eine praezisere Angabe der effektiven
- Uebertragungsgeschwindigkeit durch cps als durch Angabe der
- Baudrate moeglich.
-
- crash mail dringende Express-Nachricht, die meistens
- unkomprimiert direkt, ohne Routing, vom Node des Schreibenden an
- den Node des Empfaengers geschickt ("gecrasht") wird.
-
- cu lautmalerisch fuer "See you", eine uebliche Abschiedsfloskel
- am Ende von Messages.
-
- dox lautmalerisch fuer "documentations", die meist jedem
- Softwarepaket beiliegende Gebrauchsanleitung ("read the dox").
-
- efficiency Angabe fuer die tatsaechlich erreichte Geschwindigkeit
- bei Mail- oder File-Transfers. 100% efficiency sind gegeben, wenn
- (Baudrate geteilt durch 100) und cps identisch sind.
-
- event Ereignis; in diesem Zusammenhang: geplanter Punkt im
- taeglichen Ablauf der Mailer- oder BBS-Software. Mit Hilfe von
- events wird das "Verhalten" der Mailer-Software gesteuert, z.B.
- zu welcher Zeit Anrufe durchgefuehrt werden, Online-Anrufer im
- BBS erlaubt sind usw.
-
- fake address Pseudo-FidoNet-Adresse, die der sysop des bossnodes
- fuer sein privates Pointnetz vergibt [siehe S. 11].
-
- Fido im urspruenglichen Sinn: der amerikanische Hunde-Archetyp,
- vergleichbar mit dem "Flocki" unserer Breiten. Tom Jennings
- verwendet diesen Namen fuer seine BBS-Software.
-
- Fido Newsletter seit 1984 woechentlich erscheinende elektronische
- Publikation; Forum fuer Soft- und Hardware-Angelegenheiten,
- Insider-Humor, philosophische Betrachtungen usw. Wird ab Montag
- morgen via FidoNet in den USA verteilt; ist ueblicherweise
- Dienstag oder Mittwoch in den FidoNet-Mailboxen verfuegbar.
-
- FOSSIL Fido/Opus/SEAdog Standard Interface Layer. Einheitliches
- Software-Interface, ueber das PC-/MS-DOS-FidoNet-Programme die
- serielle Schnittstelle ansprechen [S. 8]
-
- FrontDoor DOS-Mailer-Software neuartiger Konzeption. Autor:
- Joaquim Homrighausen, 1:135/20.0
-
- hold Nachrichten und Files, die fuer ein anderes FidoNet-System
- bestimmt sind, werden nicht weitergeschickt, sondern bis zum
- naechsten Anruf des Empfaengers bereitgehalten. Sie stehen im
- Hold-Status im Outbound-Subdirectory des Senders.
-
- host zentraler Node eines Networks, erkenntlich an der Nodenummer
- 0 oder 1 (z.B. 2:507/0.0). Aufgabe des Host-Nodes ist es unter
- anderem, Nachrichten weiterzuleiten, die aus seinem Network
- stammen oder fuer Nodes aus seinem Network bestimmt sind. In der
- Kombination FidoNet-Node und Point uebt der bossnode Host-
- Funktion aus.
-
- IFNA International Fido Network Association. Administrative
- Dachorganisation von FidoNet mit Sitz in Honolulu und St. Louis.
-
- magic filename symbolischer Filename, der den request nach einen
- oder mehreren bestimmten Files erlaubt, ohne dass der Node bzw.
- Point, der den file request absetzt, den exakten Filenamen kennen
- muss (ueblich z.B. fuer Files wie "Nodediff", "Nodelist",
- "Newsletter").
-
- mail only Betriebsmodus eines Mailers bzw. einer BBS-Software, in
- der nur Anrufe von anderen FidoNet-Systemen beantwortet werden
- (ZMH). Online-Anrufer werden in diesem Betriebsmodus hoeflich
- aber bestimmt zurueckgewiesen [siehe auch S. 2].
-
- message header fixer Bestandteil einer FidoNet-Message. Enthaelt
- die Felder "From:", "To:", "Subject:", Datum, Uhrzeit, Origin-
- und Destination-Node und diverse Attribute (private, kill/ sent,
- recv'd, in transit, crash, hold etc.)
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- message thread Kette von sinngemaess zusammengehoerenden
- Nachrichten mit gemeinsamen Thema oder "Subject:"-Feld ("this is
- a reply to #23", "see #50", "part of a conversation" usw.)
- NMH siehe ZMH und S. 2
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- node Knoten eines Netzwerks, eine einzelne FidoNet-Mailbox.
- Kleinster Bestandteil von FidoNet.
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- nodediff Textfile, der spezielle Steueranweisungen fuer ein
- Editier-Programm enthaelt. Das Editier-Programm aktualisiert
- woechentlich mit Hilfe der Nodediff-Files die Nodelist. Wird ab
- Freitag nachmittag in komprimierter Form an die FidoNet-Nodes
- verteilt. Die Extension der Nodediff-Files besteht aus ".A" und
- zwei Zahlen, mit denen die Woche bezeichnet wird, fuer die der
- jeweilige Nodediff-File gueltig ist.
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- nodelist [St. Louis-nodelist] Gesamtverzeichnis aller FidoNet-
- Nodes der ganzen Welt. Muss normalerweise mit einem speziellen
- Nodelist-Compiler in ein binaeres Format gebracht werden, das die
- Mailer-Software verarbeiten kann.
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- Ommm Opus Matrix Message Masher; dient zum Routing von
- komprimierten Message-Paketen.
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- Opus BBS-Software fuer PC-/MS-DOS. In der Urversion seit 1986
- verfuegbar; wurde von vielen irrtuemlich als "Fido-Clone"
- missverstanden. Derzeit aktuelle Version: 1.03b (Autor: Wynn
- Wagner III), Version 1.10 (Autor: George Stanislav) ist in den
- USA im Beta-Test-Einsatz. Opus 1.03a brachte durch einen Bug in
- der internen Datumsberechnung Ende Februar/Anfang Maerz '88 einen
- Grossteil von FidoNet fuer drei Tage zum Stillstand.
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- plop ploetzliche Unterbrechung einer Modem-Verbindung; meistens
- bedingt durch Leitungsstoerungen oder Software-Probleme. Moderne
- Mailer-Software kann nach einem unterbrochenen File-Transfer an
- der Abbruchstelle wieder "aufsetzen" und den verbleibenden Rest
- der noch zu uebertragenden Files senden.
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- poll Anruf, der von einem FidoNet-System getaetigt wird, auch
- wenn momentan keine Nachrichten oder Files zu senden sind.
- Ueblicherweise "pollt" der Point den Bossnode in regelmaessigen
- Abstaenden, um fuer ihn bereitliegende neue Nachrichten
- abzuholen. Bei automatisch ("unattended") arbeitenden
- FidoNet-Systemen werden polls zu bestimmten Zeitpunkten meistens
- ueber events gesteuert.
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- quote Antwort auf eine bestimmte Message, die einen Teil der
- Original-Message in zitierter Form enthaelt. "Quote lines" sind
- meistens durch das Zeichen ">" am Zeilenbeginn gekennzeichnet
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- reply link Wiederherstellen der Verweise und Bezuege innerhalb
- eines Message-Areas; wird vom Mail-Prozessor meistens
- unmittelbar nach dem Importieren ("toss") neuer Echomail-Messages
- durchgefuehrt. Erkenntlich an Anmerkungen wie "this is a reply to
- #23", "see #50", "part of a conversation" usw., die im Message
- Header bzw. am Ende der Message eingefuegt werden.
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- request [file request] Anfordern bestimmter Files von einem
- anderen FidoNet-System. Gegensatz: manueller Download im FidoNet-
- BBS.
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- routing Festlegung des Weges, den Nachrichten von einem FidoNet-
- System auf den Weg in ein anderes FidoNet-System nehmen.
- Ueblicherweise werden Nachrichten an einen Node eines Netzwerkes
- an dessen host geschickt, der sie dann innerhalb seines Netzes
- weiterleitet. Kriterien fuer routing sind z.B. Baudraten,
- Telefonkosten usw.
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- RTFM read the fucking manual; Standardantwort auf eine Frage, die
- durch Lesen der Programm-Dokumentation zu beantworten ist.
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- SEAdog Mailer-Software von System Enhancements Association;
- erstes continuous mail-faehiges FidoNet-Paket.
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- SEAlink von System Enhancements Association modifizierte XModem-
- Version.
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- sysop Betreiber einer Mailbox im allgemeinen, hier: eines
- FidoNet- Systems (BBS oder Point).
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- user Online-Anrufer eines BBS. Als Wortspiel in Anlehnung an
- "looser" oft auch als "luser" bezeichnet.
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- USR HST Jargon-Kuerzel fuer das USRobotics Courier HST-Modem.
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- HST: High Speed Technology, hersteller-eigene Bezeichnung fuer
- Modems mit Uebertragungsgeschwindigkeiten von 9600 Baud und mehr.
- Standard-9600-Baud-Modem im FidoNet.
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- WaZoo [WaZoo session] Bezeichnung fuer eine Verbindung zweier
- FidoNet-Systeme nach Opus-Stil.
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- XModem sehr weit verbreitetes File Transfer-Protokoll von Ward
- Christiansen.
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- YooHoo wird vom anrufenden FidoNet-System als Beginn des Hand-
- shakes gesendet. Das angerufene System antwortet mit "2U2".
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- ZedZap Wynn Wagner III-eigene Bezeichnung fuer eine
- WaZoo-Session, in der mit ZModem-Protokoll ARCmail und Files
- ausgetauscht werden.
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- ZMH Zone Mailing Hour; frueher: National Mailing Hour (NHM).
- Zeitspanne in der Nacht, in der FidoNet-Systeme nicht fuer
- Online- Anrufer erreichbar sind, sondern ausschliesslich
- untereinander Nachrichten austauschen. In Europa: 3:30 Uhr bis
- 4:30 Uhr; waehrend der Sommerzeit eine Stunde spaeter [siehe S.
- 2].
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- ZModem sehr leistungsfaehiges und effizientes File
- Transfer-Protokoll von Chuck Forsberg (Omen Technologies). Durch
- plop unterbrochene ZModem-Transfers koennen an der "Bruchstelle"
- ohne Datenverlust bei neuerlichem Anruf fortgesetzt werden. Wurde
- erstmals von Wynn Wagner III in der Opus-Software verwendet.
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- ZOOmail Nachrichtenpakete, die mit dem Komprimierprogramm "Zoo"
- gepackt wurden.
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- zonegate FidoNet-Node, der zentral alle Matrix-Messages einer
- FidoNet-Zone mit dem zonegate einer anderen FidoNet-Zone
- austauscht.
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- Anmerkungen
- Ich ersuche alle Leser dieser Seiten um Entschuldigung, sollte
- ich das eine oder das andere Themengebiet ihrer Meinung nach
- nicht ausfuehrlich genug behandelt haben. FidoNet-Software und
- FidoNet-Adressen aendern sich unter Umstaenden sehr schnell. Die
- in den diversen Beispielen angefuehrten Software-Namen bzw.
- FidoNet-Adressen sind unter Umstaenden zum Zeitpunkt, da dieser
- Text gelesen wird, nicht mehr aktuell. Ich ersuche auch hier um
- Nachsicht.
- Besten Dank fuer die vielen Tips und Hinweise an Erich Jeckl
- (2:310/2.5), Johannes Hoerhan (2:310/10.0), Max Hantsch
- (2:310/3.24), Werner Illsinger (2:310/1.0) und Werner
- Schlagnitweit (2:310/3.0).
- Dieser Text darf in jeder Form publiziert und vertrieben werden,
- unter der einen Bedingung, dass damit kein finanzieller Gewinn
- gemacht wird; Entschaedigungen fuer Druck, Papier und Versand
- ausgenommen. Sollten im Text selbst Aenderungen vorgenommen
- werden, ersuche ich darum, sie eindeutig zu kennzeichnen. Bei
- Veroeffentlichung in einem Print-Medium waere ich fuer
- Namensnennung und Belegexemplar sehr dankbar.
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- Werner Berghofer
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- FidoNet 2:310/2.0 Severin's exile, +43-222-2166322
- Postanschrift: A-1020 Wien, Volkertplatz 8/12
- Wien, 22. Juni 1989
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