Magnetic Pages Article | 1995-08-20 | 53KB | 217 lines
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Das Modem-Lexikon
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A Dieser Text soll Ihnen einige Einblicke in die FunktionsweiseA von Modems liefern, insbesondere in den Unterschieden zwischen
den einzelnen Modellen.
C Einige Begriffserklaerungen werden vonnoeten sein. Ich werde aber,A im Gegensatz zu anderen Dokumentationen, Sie nicht mit allzuA technischen Details bombardieren. Denn WIE ein Modem seine DatenD uebertraegt, duerfte Ihnen recht egal sein, oder ? Zum Teil sindB technische Erlaeuterungen allerdings erforderlich, damit Sie vollA informiert sind und zudem beim Modemkauf nicht gravierende
Fehler begehen.
B Dieser Text erhebt keinen Anspruch auf Vollstaendigkeit. Ich habeC mich zwar bemueht, alle Dinge zu beruecksichtigen, aber auch hier? koennen manche Angaben unschluessig sein oder schlicht fehlen.
@ Zu manchen Gerten finden sich typische, marktgerechte Preis-A Angaben. Diese beziehen sich immer auf das heutige Datum. Es istC nicht auszuschliessen, dass zu dem Zeitpunkt, wo Sie diesen TextA lesen, die Preise sich weiter nach unten bewegt haben. In jedem0 Falle sollten Sie sich immer genau informieren.
B Ueber Berichtigungen und Fehlerhinweise freue ich mich. Sie= koennen mir diese via Netz senden, an die folgende Adresse :
C Ueber Resonanz bin ich stets erfreut. Verfuegen Sie noch nichtC ueber die Moeglichkeit, an obigen Netzwerken teilzunehmen, soB koennen Sie mir auch einen Brief schreiben, ich werde ihn( garantiert beantworten. Meine Adresse :
> Juergen Meyer, Rueterstrae 66, W-2000 Hamburg 70, Deutschland
Was ist ein Modem ?
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C Modem ist eigentlich nur eine Abkuerzung fuer "Modulator-B Demodulator". Durch diese Abkuerzung ist eigentlich schonB definiert, was ein Modem ueberhaupt macht: Es wandelt elektrischeC Signale um. Ueblicherweise werden Daten vom Computer in ToeneA umgesetzt, die ber das Telefonnetz geleitet werden koennen. AnB der anderen Seite muss sich ebenfalls ein Modem befinden, welchesB die Toene wieder in einen seriellen Strom von Bits umsetzt, die= dann von einem anderen Computer in Daten umgewandelt werden.
C Eigentlich musste es ja "Der Modem" heissen, es hat sich aberB eingebuergert, das hier besprochene Geraet "Das Modem" zu nennen.
B Gleiches gilt auch fuer eine weitere Angabe, die in ZusammenhangB mit Modems immer zu lesen ist, naemlich "Baud" bzw. "Baudrate".D Korrekterweise muesste es "bps" bzw. "bps-Rate" heissen, denn mitA Baud wird eigentlich etwas anderes bezeichnet (was ebenfalls mitC der Technik "Modem" zu tun hat, eine Erlaeuterung waere aber zuB technisch und fuer Sie kaum interessant). Da sich auch das WortB "Baud" anstelle von "bps" eingebuergert hat, verwende ich diesesA in diesem Text ebenfalls. Mit "Baud" wird dieB Uebertragungsgeschwindigkeit des Modems angegeben. Es gibtA verschiedene Modelle mit verschiedenen Baudraten und weiteren2 Moeglichkeiten, darauf gehe ich noch spaeter ein.
B Zu guter Letzt gibt es noch eine "Unart", die sich eingebuergertA hat. In diversen Publikationen wird immer strikt zwischenA "Modem" und "Akkustikkoppler" unterschieden. Ein AkustikkopplerB ist aber ebenso ein Modem, naemlich ein Modulator-Demodulator. ImA Allgemeinen wird durch Angabe dieses Wortes unterschieden, ob@ das Gert direkt an das Telefonnetz angeschlossen wird (dann istA immer von "Modem" die Rede) oder ob die Koppelung zwischen demA Telefonnetz und dem Modulator-Demodulator mittels einesC herkoemmlichen Telefones hergestellt wird. Ein solches Geraet wirdA dann "Akustikkoppler" genannt, da keine direkte (elektrische)A Verbindung zum Telefonnetz hergestellt wird, sondern eineB akustische Verbindung (durch Zuhilfenahme des Telefonhoerers)
verwendet wird.
A Ich rate Ihnen von dem Erwerb eines Akustikkoppler auf jedenC Fall ab. Ein Akustikkoppler ist ziemlich stoeranfaellig, da in derB Regel Erschuetterungen (auf der Unterlage, z.B. ein Tisch, wo derB Akkustikkoppler drauf steht) oder hohe Lautstaerken dieE Uebertragung massgeblich stoeren koennen und nicht selten zuC Verbindungs-Abbruechen fuehren. Zudem sind Akustikkoppler in IhrerB Uebertragungsgeschwindigkeit sehr begrenzt, selbst moderne (undB zudem vielfach teurere als Modems) Akustikkoppler ermoeglichenB eine maximale Baudrate von 2400 Baud, was heutzutage laengst* nicht mehr unbedingt Stand der Dinge ist.
B Bei den Modems gibt es funktionell keine grossen Unterschiede.B Alle Geraete werden normalerweise direkt an die TelefonleitungC angeschlossen und koennen selbst eine Verbindung durch Weahlen derB Rufnummer herstellen. Die meisten Modems koennen sowohl imA Impuls-Wahl-Verfahren (IWV) als auch im Mehrfrequenz-Wahl-C Verfahren (MFV) waehlen. In Deutschland herrscht in grossen Teilen$ noch das Impuls-Wahl-Verfahren vor.
B Die Ansteuerung der Modems wird normalerweise ueber einenA standadisierten Befehlssatz, den sogenannten "Hayes-Befehlssatz"A vorgenommen. Dieser wird auch manchmal mit "AT Kommandosprache"A bezeichnet. Selbst die meisten ZZF-zugelassenen Modems, die inB der Regel immer den CCITT V.25bis Standard unterstuetzen, weil@ dieser lange Zeit ausschlielich von der ZZF anerkannt wurde,1 beherrschen heutzutage meist den Hayes-Standard.
B Die Bezeichnung kommt uebrigens von der Firma Hayes in den USA.A Jene Firma hat mit die ersten Modems, damals noch mit nur 300A bps, hergestellt. Zu jener Zeit braute jeder (der noch wenigen)B Hersteller von Modems sein eigenes Sueppchen, was die AnsteuerungC von Modems anging. Das war natruelich nicht gerade foerderlich,B insbesondere nicht fuer jene, die bereits eine Mailbox betriebenB haben und teilweise ganze Programmteile umschreiben mussten, weilB das gekaufte Modems wieder voellig anders war, als ein anderes,
evtl. schon bekanntes Modell.
A Die Firma Hayes hat dann Ihren Kommando-Satz in der breitenB (Fach-) Oeffentlichkeit publik gemacht und zudem eine klareB Erklaerung der einzelnen Features aufgelistet. Zudem wurdeA vorgeschlagen, sich doch an diesen Kommando-Satz zu orientieren.A Die meisten Hersteller (und heute nahezu alle) sind daraufB eingegangen und haben den Hayes-Kommando-Satz in Ihre GeraeteB implementiert. So konnte eigentlich jeder Kaeufer eines nicht-C Hayes-Geraetes sicher sein, dass sein Modem genau diegleichen- Befehle kennt wie das Original Hayes-Modell.
@ Im Laufe der Zeit kam es dazu, da andere Firmen ModemsA hergestellt haben, die weiter entwickelt und moderner waren, alsC die derzeit verfuegbaren Modelle der Firma Hayes. Dadurch musstenC zwangslaeufig die Hersteller den AT-Befehlssatz selbststaendigA modifizieren, da es ja noch keine Vorlagen von der Firma HayesA gab. Die Unterschiede sind besonders ab 9600 bps oder 14400 bpsC Modems ersichtlich. Fuer den Anwender ist dies aber kein grossesA Hindernis, denn die Anleitungen zu den Modems haben sich im@ Laufe der Zeit deutlich verbessert, so da man die firmen-A eigenen Erweiterungen schnell nachlesen und das Modem
entsprechend einstellen kann.
A Ein kleiner Nachteil beim Modemkauf darf nicht verschwiegenA werden: Bei den meisten, nicht ZZF-zugelassenen Modems liegt nurA eine Anleitung bei, die in Englisch gehalten ist. Die meistenC Hersteller nehmen allerdings Ruecksicht darauf, dass nicht jederB vollstens des Englisch maechtig ist und verfassen ihre AnleitungB in einem leicht verstaendlichen Englisch. Zudem liefern einigeD Haendler zusammengefasste, deutsche Anleitungen mit, so dass dieD Installation eines Modems keine grosse Huerde darstellt. FuerA beliebte Modelle, die eine hohe Verbreitung besitzen, sind oftB komplette, ins Deutsche uebersetzte Anleitungen zu bekommen,B welche von Privatleuten uebersetzt wurden und in vielen Mailboxen9 und anderen, oeffentlichen Datensystemen zu finden sind.
Von Baud & Bits
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A In der Branche betreffend Modems ist "Baud" bzw. "Baudrate" dasD Schlagwort schlechthin. Verstaendlich, dass man sagen kann, jeB hoeher die Baudrate, desto "besser" das Modem. Insbesondere inB der letzten Zeit gibt es recht viele Haendler und Firmen, dieA diesen Begriff allerdings etwas falsch verstehen und in vielen9 Faellen den Kunden bewusst mit falschen Angaben blenden.
B Wie ich oben bereits erwaehnt habe, ist normalerweise die AngabeA "Baud" fehlerhaft, da in der Werbung und in den Unterlagen derB meisten Haendler aber von Baud die Rede ist, behalte ich dieseD "falsche" Aussage bei. Korrekt muesste es, wie oben erwaehnt, "bps" heissen.
A Es gibt im Wesentlichen folgende Gruppen von Modemen. DieB einzelnen Bezeichnungen, die ich dahinter auffuehre, werden+ weiter unten denn ausfuehrlich erlaeutert.
3 Gruppe 1 : Modems und Akkustikkoppler mit 300 Baud
B Geraete dieser Klasse sind eigentlich nicht mehr neu zu erwerben.B Sie sind aufgrund Ihrer absolut langsamen Uebertragungs-B geschwindigkeit und der Fehleranfaelligkeit (insbesondere beiB Akustikkopplern) auch kaum noch anzutreffen. Geraete dieserC Klasse unterstuetzen zumeist V.21 und Bell 103 (die Erklaerungen+ zu "V.21" sowie "Bell 103" folgt spaeter).
: Der Kauf eines solchen Geraetes ist nicht empfehlenswert.
Gruppe 2 : Modems mit 1200 Baud
A Modems mit 1200 Baud waren lange Zeit Stand der Dinge.B Ermoeglichten sie doch eine schon recht schnelle und sichereB Datenuebertragung. Akustikkoppler mit 1200 Baud gab es meinerB Kenntnisse nach nicht. Modems dieser Art unterstuetzen zumeistA V.22 und Bell 212A (1200 Baud) sowie V.21 und Bell 103 (300B Baud). Einige 1200 Baud-Modems ermoeglichen auch V.23, denC speziellen 1200/75 Baud Modus, der hierzulande fuer BTX benoetigtC wird. Zu BTX koennen Sie weiter unten etwas ausfuehrlichere
Informationen lesen.
B Ein solches Geraet ist ebenfalls nicht mehr lohnend. Die meistenB Hersteller produzieren auch keine 1200 Baud Geraete mehr, da dieC mittlerweile sehr guenstigen 2400 Baud Geraete einenB Verbreitungsgrad erreicht haben, welcher den Markt fuer die3 langsameren 1200 Baud Geraete ueberfluessig macht.
3 Gruppe 3 : Modems und Akustikkoppler mit 2400 Baud
A In dieser Gruppe gibt es neben den Modems auch Akustikkoppler,B die mit 2400 Baud arbeiten. Die Gruppe der 2400 Baud Geraete istA sehr umfangreich, so da ich hier auch etwas ausfuehrlicherB darauf eingehe. 2400 Baud Modems unterstuetzen in der Regel dieA Modi V.21 und Bell 103 (300 Baud), V.22 und Bell 212A (1200A Baud) sowie V.22bis (2400 Baud). Die amerikanische Bell-Norm,A die es hierzulange nicht gibt bzw. nicht verwendet wird,B existiert nur fuer 300 und 1200 Baud, danach sind auch die US-3 Hersteller auf die CCITT-Empfehlungen eingegangen.
A Ein Akustikkoppler mit 2400 Baud ist absolut nicht zu empfehlen.B Geraete dieser Art hatten ihre Daseinsberechtigung, als es nochC nicht moeglich war, ein ZZF-zugelassenes Modem mit 2400 Baud fuerA unter 1500 DM zu bekommen. Mittlerweile sind ZZF-zugelasseneA Modems mit 2400 Baud billiger als vergleichbare Akustikkoppler.B Zudem sind Modems von Haus aus bequemer, zuverlaessiger undB ermoeglichen mehr Optionen. Haben Sie Lust dazu, eine gutA besuchte Mailbox anzurufen, in dem Sie 20 mal die Rufnummer derA Mailbox in Ihr Telefon eingeben? Sicherlich nicht, und bei einem% Modem ist dies auch nicht notwendig.
B 2400 Baud Modems sind mittlerweile sehr preisguenstig und bereitsB fuer unter 200 DM (nicht ZZF-zugelassen) zu erhalten. Zu dem gibtB es viele 2400 Baud Modems, die ueber sinnvolle Extra-OptionenD verfuegen. Ueber die gaengigsten Features will ich Sie nun
informieren.
MNP - Microcom Network Protocol
B Recht viele erhaeltliche Modems sind mit dem MNPA Fehlersicherungsprotokoll ausgestattet. MNP erlaubt es Ihnen,B garantiert eine fehlerfreie Verbindung zu besitzen. NatuerlichB muessen auf beiden Seiten MNP-Modems vorhanden sein, damit dieser
Modus genutzt werden kann.
B Generell sind alle Modems stets abwaertskompatibel. Wenn Sie alsoB ein Modem mit MNP, V.42 (Erklaerung folgt) oder sonstigen@ Features erwerben, ist immer garantiert, da Sie auch eineC Verbindung mit Modems aufnehmen koennen, die nicht ueber eines der) Features verfuegt (oder ueber garkeins).
A Das MNP ist in mehrere Klassen aufgeteilt. Nennenswert sind dieB Klassen MNP-4 und MNP-5. Erhaeltlich gibt es normalerweise nurB Modems mit MNP-5, was bedeutet, dass alle Klassen von 1 bis 5 inB diesem Modem integriert sind. Einige Haendler werben mit "MNP bisC Klasse 7" oder sonstige, hoehere Werte als Fuenf - Seien SieA kritisch bei solchen Angeboten. Es gibt so gut wie keine MailboxB oder sonstige Daten-End-Einrichtung, die ueber eine MNP-KlasseD groesser als 5 verfuegt. Zudem ist MNP bereits von einemB verbesserten Protokoll, V.42, abgeloest worden. Dazu lesen Sie
gleich etwas.
B MNP-4 ermoeglicht eine Verbindung, die absolut fehlerfrei ist.B Die Modems legen ueber die Daten, die gesendet und empfangenB werden, eine Pruefsumme. Ist die bestehende TelefonverbindungB nicht besonders gut und werden Daten nicht korrekt uebertragen,A so erzeugt das MNP eine Fehlermeldung, woraufhin das gegnerischeB Modem die soeben uebertragenen Daten erneut sendet. Sie bekommenA selbst von diesem Vorgang nichts mit, die Modems "unterhalten"@ sich sozusagen selbst. Der Vorteil dabei ist, da Sie Ihre DatenB immer sauber empfangen, ohne Stoerzeichen, wie es bei einer1 normalen Verbindung manchmal der Fall sein kann.
B MNP-4 beschleunigt zudem Ihre Datenuebertragung um ca. 10B Prozent. Somit haben Sie auch mit dem MNP eine hoehereC Uebertragungsgeschwindigkeit, die zwar nicht ueberdimensional ist,4 sich aber dennoch bereits angenehm bemerkbar macht.
B MNP-5 ermoeglicht alle Features, die oben zu MNP-4 beschriebenA wurden. Zudem erlaubt MNP-5 das Komprimieren ("Packen") der
Daten, die gesendet werden.
D Im taeglichen Gebrauch haengt es stark von Ihren Beduerfnissen ab,A ob Sie MNP-5 verwenden sollten oder nicht (die Modems selbstA haben immer MNP 1-5 eingebaut, MNP-4 Modems gibt es nicht; SieC koennen aber MNP-5 abschalten, so dass sich ein Modem mit MNPA immer nur maximal mit MNP-4 mit einem anderem MNP-Modem@ verbindet). Wenn Sie ausschlielich Texte oder normale DatenA (z.B. Nachrichten, Informationen aus Pressediensten oder NutzungB des DATEX-P Dienstes der Telekom) uebertragen wollen, ist MNP-5B sehr sinnvoll. Sie koennen eine nochmalige Steigerung um ca. 30C Prozent in Ihrer Uebertragungsgeschwindigkeit geniessen. Auch hierB brauchen Sie sich selbst um nichts zu kuemmern. Die Daten werdenB von Ihrem Modem selbstaendig komprimiert und auf der Gegenstelle
wieder entkomprimiert.
C Unguenstigere Uebertragungsgeschwindigkeiten ergeben sich dann,B wenn die Daten, die Sie uebertragen, bereits komprimiert sind.B Das ist haeufig bei Programmen der Fall, die mit einem ArchiverB (ein Packprogramm fuer Dateien) bereits gepackt wurden und somitA in komprimierter Form in der Mailbox (z.B.) vorliegen. BeiB solchen Daten wuerde MNP-5 versuchen, die Daten nochmals zuB komprimieren, obwohl es diese bereits sind. Dann "verbraet" einB MNP-Modem einen grossen Teil seiner Rechenzeit, was im EndeffektD dazu fuehrt, dass Ihre Uebertragungsgeschwindigkeit wesentlichB langsamer ist, als haetten Sie die Kompression ausgeschaltet und
wuerden nur MNP-4 verwenden.
B 2400 Baud Modems mit MNP gibt es bereits fuer unter 300 DM (nicht
zugelassene Modelle).
V.42 und V.42bis
A MNP ist eine Erfindung der US-Amerikanischen Firma "Microcom"A und wurde auch in Fremdfabrikaten eingebaut, da diese Firma dasA Protokoll "MNP" zur freien Nutzung freigegeben hatte. Ein GrundC dafuer war, dass es bis dato keine Empfehlung der CCITT gab, dieA das Uebertragen von Daten mit FehlersicherungsprotokollenA betraf. Die CCITT ist eine internationale Organisation, dieB Richtlinien und Standards fuer den gesamten Bereich der@ Telekommunikation setzt. Es sind europische, amerikanische? sowie auch asiatische Laender Mitglied in dieser Organisation.
A Nun sind entsprechende Empfehlungen da, die den Namen "V.42" undA "V.42bis" tragen. V.42 wird auch oft mit LAP-M oder LAPM9 (bedeutet: Link Access Procedure for Modems) bezeichnet.
C V.42 ermoeglicht wie MNP-4 eine fehlerfreie uebertragung mitC Steigerung der Uebertragungsgeschwindigkeit. Im grossen und ganzen& ist V.42 genauso aufgebaut wie MNP-4.
C Wenn Sie sich fuer ein Geraet mit V.42 oder V.42bis entscheiden,A so sind sie ebenfalls immer in der Lage, mit einem Modem eineB fehlerkorrigierende Verbindung aufzunehmen, welches nur ueber dasC MNP verfuegt, nicht aber ueber V.42. Das von der CCITT genormteD V.42 Protokoll ist naemlich abwaertskompatibel zu MNP, so dass Sie> mit einem V.42 Modem automatisch auch ein MNP Modem besitzen.
B Sollten Sie fuer ein 2400 Baud Modem entscheiden, so sei es IhnenD empfohlen, ein Geraet mit V.42 bzw. V.42bis zu waehlen. Geraete9 dieser Art sind ebenfalls fuer unter 300 DM erhaeltlich.
B V.42bis ist im Prinzip das Gegenstueck zu MNP-5, also eineB Kompression der uebertragenen Daten. Im Gegensatz zu MNP-5 istB der Algorithmus, nach dem V.42bis arbeitet, wesentlich "klueger"A als der von MNP-5. Ein V.42bis Modem erkennt automatisch, ob esC sich ueberhaupt lohnt, die Daten zu komprimieren. Erkennt es, dassA die Daten bereits komprimiert sind, so unternimmt es keineA Versuche, die Daten nochmals zu komprimieren und nutzt nur dieA fehlerkorrigierende Funktion. Die Wahl, ob komprimiert werdenA kann oder nicht, wird vom Modem selbst vorgenommen, und kannA mehrmals waehrend einer Verbindung wechseln, so da sie immer den" hoechstmachbaren Durchsatz haben.
A Die Komprimierung des MNP-5 kann die Daten zu maximal 50 ProzentB packen, egal welche Daten uebertragen werden. Das liegt u.a. amA Konzept des MNP. Die neue Kompression, V.42bis, kann dagegenA Komprimierungs-Raten von maximal 98 Prozent erreichen. DiesesD ist natuerlich nur unter extremen Bedingungen moeglich (naemlichB wenn Sie z.B. nur Leerzeichen uebertragen, doch wann kommt dieserA Fall vor ?). Generell komprimiert V.42bis aber besser als MNP-5,A alleine deshalb ist es empfehlenswert, ein Modem mit V.42bis zu% waehlen, anstelle eines MNP-Modells.
Augen auf beim Kauf !
B Wie so oft, wird man als potentieller Kunde von Haendlern undA dessen Werbung oft genug schlicht besch...., um es auf gutA Deutsch zu sagen. Denn gerade Features wie MNP oder V.42bisA bieten Spielraum dazu, bestimmte Werbeaussagen so zu6 formulieren, dass man einen Kunden prima leimen kann.
A MNP sowie auch V.42bis Modems werden normalerweise mit einerB hoeheren Baudrate angesteuert, als mit der, mit der wirklichC uebertragen wird. Die Uebertragungs-Baudrate ist in dieser GruppeA von Modems stets 2400 Baud. Bei normalen Modems, also ohne MNPA oder V.42bis, schalten Sie die Baudrate in IhremB Terminalprogramm (dieses Programm benoetigen Sie, um das Modem zuB verwenden, es gibt fuer jeden erdenklichen Computer mindestensA ein Dutzend Terminalprogramme, die meisten sind sogar freiB kopierbar oder gegen eine geringe Gebuehr (Shareware) zuA bekommen) normalerweise auf 2400 Baud. Damit ein MNP oder einD V.42bis Modem ueberhaupt eine hoehere UebertragungsgeschwindigkeitC erzielt, als die eines normalen 2400 Baud Geraetes, muessen SieB die Baudrate zwischen Modem und Ihrem Computer erhoehen.B Ueblicherweise kann man jedes MNP oder V.42bis Modem mit 9600A Baud ansteuern. Sie schalten Ihr Terminalprogramm auf 9600 Baud,A und das Modem wandelt automatisch zwischen der Baudrate um, mit6 der die Verbindung tatsaechlich zustandegekommen ist.
B Dies ist noetig, weil die Modems mit MNP oder V.42bis ja nur dannC eine effektive Erhoehung der UebertragungsgeschwindigkeitB erreichen koennen, wenn Sie die Daten schneller senden, als sieB ueber die Telefonleitung transferiert werden. Ein ProtokollC zwischen Modem und Ihrem Computer sorgt dann dafuer, dass keineA Daten verloren gehen. Dies bedarf auch nur einer EinstellungA Ihres Modems und Ihres Computers, ansonsten brauchen Sie sich$ hierum ebenfalls nicht zu kuemmern.
B Die Notwendigkeit, eine hoehere Baudrate zu verwenden, als die,A die das Modem in Wirklichkeit beherrscht, wird dann in derB Werbung gern dazu missbraucht, Ihnen ein Modem mit einer hohenB Uebertragungsrate anzupreisen, die es in Wirklichkeit garnichtA hat. Da es kaum greifende Gesetze gegen solche unlautere WerbungA gibt, achten Sie also genau auf das, was in der Werbung steht.C Im Zweifelsfalle waehlen Sie lieber einen anderen Haendler, derC korrekt schreibt, um was fuer ein Geraet es sich wirklich handelt.A Hier sind Ihre Chancen, auf einen guten Service zu treffen,D sicherlich groesser als bei einem Haendler, der solche Werbe-A Praktiken verfolgt. Nehmen Sie im Falle einer Undeutlichkeit der@ Aussagen die V.xx Normen zur Hand. Ein Modem, da als "9600 BaudB Modem" angepriesen wird, aber kein V.32 (folgt spaeter)A beherrscht, ist kein echtes 9600 Baud Modem, sondern ein 2400@ Baud Modem, da Sie aufgrund der eingebauten MNP und/oderB V.42bis Funktion mit 9600 Baud ansteuern koennen. GenerellA sollten Sie sich nicht von 50 DM Preis-Unterschied blendenA lassen, Service ist auch hier eines der wichtigsten Kriterien,' die man beim Modem-Kauf setzen sollte.
A Achten Sie also beim Kauf darauf, ob es sich bei demB angepriesenem Geraet um ein 2400 Baud Modem mit MNP oder V.42bisB handelt (welches Sie mit 9600 Baud ansteuern koennen), oder ob esA sich um ein echtes 9600 Baud Modem handelt. Im ZweifelsfalleA fragen Sie erst nach, bevor Sie bestellen oder einen KaufvertragB akzeptieren. Es ist uebrigens legitim, ein 2400 Baud Modem mitA MNP oder V.42bis so anzupreisen, da "maximal 9600 Baud moeglichB sind" - dies stimmt auch, mit MNP oder V.42bis waeren theoretischB 9600 Baud moeglich, aber praktisch werden Sie den Wert nie
erreichen.
A Ein weiteres "Unding" betrifft die Modems mit MNP oder V.42bis@ selbst, wobei hier hauptschlich MNP Modems betroffen sind.B Manche Hersteller und auch Haendler verkaufen "2400 Baud ModemsB mit MNP" fuer einen sagenhaften Preis. Was nicht dabei steht, istB die Tatsache, dass das MNP nur mittels Software in Ihrem ComputerA realisiert wird, und nicht durch die Hardware des Modems. DiesesB hat entscheidende Nachteile: In den meisten Faellen ist die@ Software nur fr IBM PC & IBM AT sowie kompatible ComputerC verfuegbar. Besitzen Sie einen anderen Computer, koennen Sie dasB angepriesene Feature, naemlich MNP, garnicht nutzen. DesweiterenA sind die bisher mitgelieferten Programme ziemlich fehlerhaft undB zudem langsam. Es benoetigt schon eines noch teuren, schnellenA 386er AT's oder gar 486er AT's, damit Sie mit der mitgeliefertenB Software den Komfort erreichen, als wenn Sie ein vernuenftiges,A echtes MNP-Modem besitzen. Desweiteren sind Sie immer dazuA gezwungen, die Software zu nutzen, die dem Modem beiliegt. SieB koennen daher nie evtl. bessere Programme nutzen, ohne dann aufB MNP verzichten zu muessen. Deshalb: Kaufen Sie sich nur ein Modem: mit MNP oder V.42bis via Hardware, niemals via Software !
2400 Baud Modems mit Telefax
A In letzter Zeit sind viele 2400 Baud Modems auf den MarktD gekommen, die zusaetzlich ueber eine Fax-Option verfuegen. Auch/ hier gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen.
C Einige Modelle verfuegen nur ueber die "Sendfax"-Option. DasB bedeutet, dass Sie mit einem solchen Modem nur Telefaxe versendenB koennen, aber nicht in der Lage sind, welche zu empfangen.C Wichtig ist bei allen Geraeten mit Fax-Option, dass sie nachC "Gruppe 3 Fax" arbeiten. Ansonsten koennen viele Fax-Geraete IhreC Uebertragung nicht empfangen. Fuer die meisten Bereiche langt einB SendFax-Modem auch aus, dies haengt davon ab, was Sie mit TelefaxB ueberhaupt machen wollen. Ein SendFax-Modem ist dann besondersB interessant, wenn Sie bereits ein richtiges Faxgeraet haben, aberA die Vorteile des Computer-Telefax nutzen wollen. Diese sind 1.)A erstklassige Qualitt beim Empfaenger, da kein Verlust durch denB Scanner des Faxgeraetes, 2.) einfache Handhabung, man brauchtA geschriebene Texte nicht erst ausdrucken, um sie dann per FaxB versenden zu koennen, sondern faxt sie direkt aus demB Textprogramm heraus, 3.) Serienfaxe, mit einem FaxModem koennenA Sie problemlos einen beliebigen Text an beliebig viele? Adressaten versenden, z.B. fuer Rundschreiben, Preislisten o..
A Was oft nur im Kleingedrucktem zu finden ist, ist die Tatsache,B dass viele SendFax-Modelle auch nur mit V.27ter arbeiten, dasB bedeutet, dass Sie Faxe nur mit 2400 oder 4800 Baud versendenC koennen. Da gerade beim Faxen recht grosse Datenmengen auftreten,B kostet es Sie umso mehr Telefongebuehren. Fragen Sie also beiA einem SendFax-Modem, ob es mit 9600 Baud Faxe versenden kann@ (die Norm hierzu heit "V.29"). FaxModems, die auch Faxe2 empfangen koennen, verfuegen meistens ueber V.29.
C Jedes mir bekannte Fax-Modem verfuegt ueber beigelegte (meistA englische) Software, mit der Sie Faxe erstellen und versendenC koennen. Wenn Software beiliegt, so ist Sie fast immer nur fuerA IBM PC & IBM AT sowie kompatible Computer geeignet. Besitzen SieA keinen Computer des "Industriestandards", dann sollten SieC Angebote von Haendlern wahrnehmen, die Fax-faehige Modems inkl.B Software speziell fuer Ihren Computer verkaufen. Die Fax-SoftwareB ist in der Regel auch einzeln erhaeltlich, besitzen Sie alsoB bereits ein Fax-Modem, aber keinen PC/AT, so koennen Sie jeneA meist auch einzeln erwerben - Oft sind Pakete (Modem inkl.C Software fuer Ihren Computer) guenstiger als die entsprechendenA Einzelpreise, bei einem Neukauf sollten Sie also gleich dieA Software dazunehmen. Ein einfaches Terminalprogramm langt inB diesem Fall nicht aus; die Fax-Optionen koennen nur mit< speziellen, dafuer geschriebenen Programmen genutzt werden.
A Empfehlenswerter sind allerdings 2400 Baud Modems mit Fax-A Optionen, die das Senden UND Empfangen von Faxen erlaubt. Diese@ arbeiten dann in der Regel auch mit V.29, so da Sie Faxe mitB maximal 9600 Baud senden und empfangen koennen. Dies bedeutetC natuerlich, dass Ihre Faxe schneller bearbeitet und transferiertB werden koennen und dies zudem Telefongebuehren einspart. AuerdemB haben Sie immer die Moeglichkeit, ein Fax zu empfangen, sollte& sich eine Notwendigkeit dazu ergeben.
A 2400 Baud Modems mit MNP oder V.42bis sowie Fax-Empfang und Fax-B Versand nach Gruppe 3 (G3) gibt es bereits fuer unter 350 DM.C Viele Haendler bieten Pakete mit Software fuer nicht-kompatible PC- oder AT Computer bereits fr unter 400 DM an.
Gruppe 4 : Modems mit 9600 Baud
A Nun steigen wir in die Gruppen der Highspeed-Modems ein. ImA Wesentlichen ist hier nicht mehr soviel zu sagen. Alles, was SieC in der Gruppe 3 ueber MNP und V.42 gelesen haben, gilt fuer 9600
Baud Modems genauso.
A 9600 Baud Modems werden in der Regel mit 19200 Baud angesteuert,A wenige Modelle mit 38400 Baud. Auch hier gilt wieder dasA Stichwort "unlautere Werbung", denn hier schreiben mancheB Haendler ebenfalls "19200 oder 38400 Baud Modems". Also: Auch bei6 9600 Baud Modems lieber nachfragen, als blind kaufen.
C Modems mit 9600 Baud verfuegen immer ueber MNP, die meisten7 Modelle ebenfalls ueber V.42, wenige auch mit V.42bis.
B Sollten Sie zwingend den V.21 Modus (300 Baud) benoetigen, achtenB Sie darauf, ob Ihr anvisiertes Modem diesen auch unterstuetzt.B Bei den Modems ab 9600 Baud ist es oft der Fall, dass der 300B Baud Modus via V.21 nicht mehr unterstuetzt wird. NormalerweiseA brauchen Sie diesen heutzutage auch absolut nicht mehr, sollteA dies aber ausnahmsweise doch der Fall sein, fragen Sie danach.D Jeder qualifizierte Haendler muss Ihnen uebrigens auf solche FragenD schluessige Antworten geben koennen. Wenn Sie das Gefuehl haben,D Ihr Gespraechspartner weiss garnicht so recht ueber ModemsA Bescheid, dann seien Sie kritisch und vorallendingen skeptisch,3 ob dieser Haendler die richtige Wahl fuer Sie ist.
B Modems mit 9600 Baud sind im Verhaeltnis zu 2400 Baud ModemsB natuerlich teurer. Die Preise sind bei Highspeed-Modems generellA sehr verschieden, 9600 Baud Modems gibt es ab 550 DM bis hin zu# 2000 DM (ZZF-zugelassene Modelle).
C Ein 9600 Baud Modem unterstuetzt natuerlich alle Modi der 2400C Baud Geraete, also V.22bis und V.22 bzw. Bell 212A. Die Norm fuerA 9600 Baud wird V.32 genannt. Ein 9600 Baud Modem beherrschtB ebenfalls 4800 Baud, die Norm dafuer lautet auch V.32 (V.326 beinhaltet also Verbindungen mit 4800 und 9600 Baud).
Gruppe 5: Modems mit 14400 Baud
A Der Stand der Technik sind derzeit Modems mit V.32bis, dieseC Norm laesst maximal 14400 Baud zu. Ein Modem mit V.32bisA beinhaltet V.32 (4800 & 9600 Baud), V.22bis (2400 Baud) und V.22B bzw. Bell 212A. Die meisten, aber nicht alle Modelle ermoeglichenA ebenfalls V.21 bzw. Bell 103 (300 Baud). Auch hier gilt: WennB Sie zwingend 300 Baud benoetigen, fragen Sie beim Kauf eines
V.32bis Highspeed Modems nach.
B V.32bis Modems ermoeglichen die Baudraten 4800, 7200, 9600, 12000A und 14400 Baud innerhalb des V.32bis Protokolles. Ein FeatureA dieser Modems ist es, bei schlechter Leitung automatisch aufA eine kleine Baudrate herabzuschalten. Bei Steigerung derB Leitungsqualitaet kann teilweise auch wieder heraufgeschaltetA werden. Aufgrund dieser Option wurden auch die Baudraten "7200"C und "12000" Baud neu eingefuehrt. Die Schrittweite betraegt dannB naemlich, wie Sie sicherlich erkennen, immer kontinuierlich 2400
Baud.
A Modems mit V.32 (also 4800 oder 9600 Baud, siehe obige Gruppe)A beherrschen diese Option, gemeinhin als "Fall-Forward" undA "Fall-Backward" bezeichnet, im Gegensatz zu oft anders lautendenB Texten in der Fachpresse NICHT - Ein V.32 Geraet beherrschtB allenfalls die Moeglichkeit des "Retrain". Beim "Retrainen" wirdA physikalisch vollkommen neu conntected, und das funktioniert soA ganz astrein bei nur ganz wenigen V.32 Modems. "Fall-Forward"@ und "Fall-Backward" sind Features, die ausschlielich unterB V.32bis moeglich sind. Manchmal wird dieses Feature auch "ASL"A genannt (Adaptive Speed Levelling). Jedes Modem, welches V.32bisA beherrscht, hat diesen Modus eingebaut. Sie brauchen alsoA hierbei ausnahmsweise mal nicht explizit danach zu fragen. UnterA V.32bis gibt es auch wesentlich seltener Probleme mit dem
Retrainen als unter V.32.
A Mehr gibt es eigentlich speziell zu 9600 oder 14400 Baud ModemsA nicht zu sagen. Alle von mir beschriebenen Aussagen, dieB generell gehalten sind, gelten fuer Gruppe 4 und diese GruppeA genauso. Modems mit 14400 Baud V.32bis gibt es ab 700 DM bis hin" zu 4000 DM (zugelassene Modelle).
Bestimmte Highspeed-Modems
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A Erst in letzter Zeit gelang es, einigen, vorwiegend aus FernostA stammenden Herstellern, 14400 Baud V.32bis Highspeed-Modems zuB niedrigen Preisen anzubieten. Dies war nur moeglich durch dieA Entwicklung eines Singe-Chip-Modemsatzes von der Firma RockwellA oder AT & T (beides US-Amerikanische Firmen). Hierbei befindetB sich die gesamte Elektronik fuer ein V.32bis Modem inkl. FaxA Senden und Fax Empfangen auf einem Chip. Dadurch lassen sichA komplette Modems durch geringe externe Beschaltung herstellenA und so kommt es, da in letzter Zeit vermehrt guenstige# Highspeed-Modems erhaeltlich sind.
A Lange Zeit gab es eigentlich nur zwei nennenswerte HerstellerA von Highspeed-Modems: US Robotics und Telebit. Beide HerstellerA haben bereits der Normierung von V.32 und V.32bis Modems auf denC Markt gebracht, die 9600 Baud ermoeglichten, spaeter auch 14400C oder mehr. Da es wie bereits erwaehnt noch keine Standards fuerC diese Uebertragungsgeschwindigkeiten gab, mussten beide Firmen IhrA eigenes Protokoll entwickeln. Bei der Firma US Robotics wirdA dieses Protokoll "HST" genannt, bei der Firma Telebit "PEP".B Beide sind gaenzlich eigene Entwicklungen und nicht zueinanderB kompatibel. Sie koennen also z.B. HST nur dann nutzen, wenn SieC selbst ueber ein US-Robotics-Modem verfuegen und die Gegenseite: ebenfalls. Gleiches gilt fuer die Telebit-Modems und PEP.
A Die Modems beider Firmen haben eine sehr hohe Verbreitung. EsB ist auch insbesondere aktuell zu ersehen, dass diese Modems inB der Gruppe der Highspeed-Modems am zuverlaessigsten arbeiten.B Waehrend ein Teil der neu erscheinenden Low-Cost-Highspeed-ModemsA noch erhebliche Probleme bereiten und Fehler in der FirmwareA (Betriebssystem des Modems) aufweisen, sind die Telebit und USA Robotics Modems nahezu fehlerfrei und arbeiten auch unterA schlechtesten (Leitungs-) Bedingungen einwandfrei. Es istB abzusehen, dass die "Kinderkrankheiten" der Low-Cost-Highspeed-B Modems in absehbarer Zeit ausgemerzt werden (sofern moeglich;C denn einiges laesst sich nur durch einen neuen Chipsatz regeln,B der Nachteil der Low-Cost-Produkte), aber wer Wert auf QualitaetA und vorallendingen Support legt, sollte sich die AnschaffungB eines bewaehrten Modems der Firma US Robotics oder TelebitC ueberlegen. Insbesondere Mailbox-Betreiber schwoeren seit Jahren> auf die gute Funktionalitaet der Modems dieser beiden Firmen.
B Ein weiteres Kriterium ist natuerlich auch das Protokoll dieserA Modems. Es gibt vereinzelt noch Mailboxen oder Netzwerke, dieA ein reines "HST"-Modem oder ein reines "PEP"-Modem besitzen.B Damit ist gemeint, dass es sich um die alten Modell der Firmen USA Robotics und Telebit handelt, die Highspeed nur auf den firmen-B eigenen Protokollen ermoeglichen, aber kein V.32 oder V.32bisA beherrschen. Mittlerweile bieten beide Firmen ein "Courier DualA Standard" (US Robotics) bzw. "Trailblazer T2500" oder "TelebitB Worldblazer" (Telebit) an. Diese Geraete beherrschen dann sowohlB V.32bis (und alle anderen CCITT-Protokolle, die ueblich sind) undA den jeweils eigenen Standard. Da sich V.32bis immer mehrB gegenueber reinen HST oder reinen PEP-Modems durchsetzt, ist auchB die Anschaffung eines solchen Modems empfehlenswert, benoetigt
man HST oder PEP.
Kleines Begriffs-Lexikon
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C Hier moechte ich Sie mit einigen Fachwoertern und -BegriffenB vertraut machen, die ich im obigen Text erwaehnt habe.A Insbesondere finden Sie hier Information zu den einzelnen CCITT-A Normen, welche beim Modemkauf wichtig sind. Die Reihenfolge ist
nicht gesondert geordnert.
V.21A Mit V.21 wird das technische Verfahren bezeichnet, welches eineC Uebertragungsrate von 300 Baud ermoeglicht. Viele AkustikkopplerA sowie uralte Modems unterstuetzen ausschlielich diesen Modus mitA 300 Baud. Eigentlich gibt es kaum noch Mailboxen oder sonstige@ Telekommunikationsdienste, die ausschlielich 300 BaudB ermoeglichen. Daher ist es in der Regel auch nicht zwingend@ erforderlich, da Ihr anvisiertes Modem diesen Modus
unterstuetzt.
Bell 103
B Bell 103 ist die amerikanische Norm fuer 300 Baud. Diese wurdeA (genauso wie Bell 212A) vor den Normierungen der CCITT geformt,B daher erklaert sich die Notwendigkeit dieser nationalenA Standards. Jedes mir bekannte Modem, welches 300 und/oder 1200B Baud unterstuetzt, erlaubt gleichzeitig die CCITT und die Bell-
Normen.
V.22
B 1200 Baud werden in der Regel nach V.22 getaetigt. V.22@ beinhaltet ausschlielich 1200 Baud und ist damit wie V.21 eineB Norm, die nur eine Baudrate unterstuetzt. Modems, die nur V.22B und V.21 (bzw. die Bell-Normen) unterstuetzen, sind so gut wieA nicht mehr zu erhalten und sollten auch gebraucht nicht erworben6 werden - Der Neupreis fuer 2400 Baud ist zu guenstig.
Bell 212A
B Wie bei 300 Baud ist Bell 212A die amerikanische Eigennorm fuer
1200 Baud uebertragungen.
V.22bis
A V.22bis beinhaltet sowohl 2400 als auch 1200 Baud. NormalerweiseA wird mit V.22bis immer auf 2400 Baud eine VerbindungC hergestellt. V.22bis ermoeglicht normalerweise die Moeglichkeit,B waehrend der Verbindung zwischen 1200 und 2400 Baud hin- undA herzuschalten. Allerdings machen dies wenige Modems fehlerfrei,A diese Funktion ist auch nur in den allerwenigsten Modem-
Anleitungen zu finden.
V.23
B V.23 ist der sogenannte "BTX-Modus". Waehrend alle anderenB erwaehnten Verfahren immer vollduplex mit gleicher BaudrateB sowohl auf Empfaenger als auch auf Sender-Seite arbeiten, handeltA es sich bei V.23 um einen Split-Modus. Bei V.23 ist die BaudrateB auf Empfaenger-Seite immer 1200 Baud, auf Sender-Seite nur 75B Baud, was sehr wenig ist. Die Empfaenger- und Sender-Seite kannA auch umgedreht werden, allerdings ist dies wiederum nicht immerB bei jedem Modem mit V.23 moeglich und es ist auch kein UmschaltenD waehrend einer Verbindung moeglich, so dass dieser Modus dann noch
etwas Sinn haette.
C V.23 wird hauptsaechlich in Deutschland und in GrossbritannienB eingesetzt. Nicht alle Modems unterstuetzen diesen Modus. WennA Sie BTX mit Ihrem Modem betreiben wollen und nicht in einerD groesseren Stadt wohnen, so sollten Sie darauf achten, dass Ihr. anvisiertes Modem den Modus V.23 ermoeglicht.
D In allen groesseren Staedten Deutschlands (evtl. in den neuenC Bundeslaendern noch nicht ueberall) wird der BTX-Zugang auch mitB V.22 und V.22bis ermoeglicht. In diesem Falle ist dies auf jedenA Fall V.23 vorzuziehen, da die Benutzung von BTX dann etwasA schneller ist. Wohnen Sie aber in einer kleineren Stadt undE koennen die naechste groessere Stadt, die einen V.22 oder V.22bisA Zugang besitzt, nicht zum Ortstarif erreichen, so sollten SieB ein Modem mit V.23 waehlen, da V.23 bundesweit zum OrtstarifA genutzt werden kann (bzw. BTX, welches dann mit 1200/75 Baud
arbeitet).
B Die Nummer fuer den bundesweiten V.23 Zugang lautet 190 oderB 0190. In den meisten Staedten, die einen V.22 oder V.22bis BTX-B Zugang erlauben, sind die Rufnummern 19300 fuer V.22 (1200 Baud)@ und 19304 fr V.22bis (2400 oder 1200 Baud). Bitte informierenB Sie sich aber selbst ueber die Rufnummern, wenn Sie den BTX-
Dienst nutzen moechten.
V.32
C Highspeed-Modems, die den V.32 Modus unterstuetzen, koennen mitB einer Uebertragungsrate von bis zu 9600 Baud arbeiten. V.32C beinhaltet die Normen fuer Uebertragungs-Geschwindigkeiten von
4800 und 9600 Baud.
V.32bis
A V.32bis ist eine Weiterentwicklung des V.32 und erlaubt eineB maximale Uebertragungsrate von 14400 Baud. V.32bis beinhaltet dieC Normen fuer Uebertragungs-Geschwindigkeiten von 4800, 7200, 9600,
12000 und 14400 Baud.
MNPA MNP ist ein Software-Protokoll, welches in die Hardware desA Modems implementiert ist. MNP erlaubt es, eine fehlerfreieC Verbindung zu erhalten. Damit ist gemeint, dass keine StoerzeichenB durch schlechte Telefon-Verbindungen auftreten. AusfuehrlicheA Informationen zu MNP finden unter dem Stichwort "Von Baud && Bits" und Unter-Stichwort "Gruppe 3".
V.42
C V.42 ist die (spaeter erfolgte) Normung der MNP-MoeglichkeitenA durch die CCITT. Ein Modem, welches V.42 beherrscht, kannA ebenfalls eine fehlersichere Leitung mit einem Modem aufbauen,A welches selbst nur MNP beherrscht. V.42 impliziert sozusagen
MNP.
V.42bis
A Analog zu MNP-5 (siehe weiter oben) ist V.42bis die Normung derB CCITT fuer Datenkompression. V.42bis ist wesentlich effektiverA als MNP-5, die Komprimierung Ihrer zu empfangenen/zu sendendenA Daten wird besser vorgenommen als bei MNP-5. Zudem ist dasA Protokoll V.42bis in der Lage, zu "erkennen", ob dieD uebertragenen Daten bereits komprimiert sind und unterlaesst inA diesem Falle weitere Komprimierungs-Versuche, die sich nur? negativ auf die Uebertragungs-Geschwindigkeit auswirken wrden.
V.27ter
B Mit dieser Normierung wird die Moeglichkeit bezeichnet, einA Telefax mit 2400 oder 4800 Baud zu versenden. Die Modems, dieB nur ber V.27ter verfuegen, sind sogenannte "Sendfax"-Modems, dassC heisst mit einem solchem Modem koennen Sie nur Faxe versenden, undA dies zudem recht langsam. Modems, die nur V.27ter beherrschen,3 sind aber nur noch selten auf dem Markt zu finden.
V.29
B V.29 ist eine Weiterentwicklung von V.27ter und ermoeglicht dasA Versenden von Faxen mit 2400, 4800, 7200 oder 9600 Baud. V.29A ist im Gegensatz zu V.27ter ein Modus, welcher ebenfallsA halbduplex arbeitet, aber auch dazu verwendet werden kann, z.B.B Telefax-Empfang zu ermoeglichen. Modems mit Telefax-Senden und1 Empfangen haben demzufolge immer V.29 eingebaut.
G3, GR3, Gruppe 3, Group 3
A Mit diesen Bezeichnungen wird ein Modem beschrieben, welches inA der Lage ist, ein Telefax mit 2400, 4800, 7200 oder 9600 Baud zuB senden und auch zu empfangen. Gruppe 3 (G3) ermoeglicht auch dasB uebertragen von Faxseiten mit 200 (genauer: 196) dpi anstelle vonA 100 (genauer: 98) dpi. Dies ermoeglicht eine bessere Qualitt derD uebertragung. Die meisten herkoemmlichen Faxgeraete arbeiten nachB Gruppe 3, so dass Sie auch problemlos mit einem V.27ter oder V.29B Sendfax-Modem ein Fax senden koennen, da Gruppe 3 beide Normen
beinhaltet.
B Firmen-eigener Standard der Firma US Robotics. ErmoeglichteC bereits 1986 die uebertragung von Daten mit 9600 Baud. SpaeterA wurde dieses Protokoll auf 14400 Baud erweitert. HST ist einB asymmetrisches Protokoll, was bedeutet, dass man auf Sender-SeiteB nicht die gleiche Baudrate wie auf Empfaenger-Seite besitzt, dieB Uebertragung aber dennoch vollduplex ist. Beim HST-ProtokollD uebetraegt die Baudrate der einen Richtung 14400 Baud, der anderenB Richtung 450 Baud (frueher: 9600 und 300 Baud). Die ModemsB erkennen nun selbstaendig, in welche Richtung mehr DatenC uebertragen werden und koennen die Richtungen dann blitzartigB vertauschen. Je nach uebertragung kann der Highspeed-Kanal alsoB auf der Empfaenger, als auch auf der Sende-Richtung liegen. HSTC ist durch dieses Verfahren auch weniger anfaellig gegenueberB Stoerungen auf der Telefonleitung als eine normale V.32bisB Verbindung. Es ist wesentlich leichter, eine HST-Verbindung ueberA interkontinentale Verbindungen aufzubauen als eine V.32bis-A Verbindung, da beim HST-Protokoll die Modems erst normal auf; 2400 Baud connecten und dann auf HST hoch- und umschalten.
A Analog zum HST-Protokoll der Firma US Robotics ist PEP derA Eigenstandard der Firma Telebit. PEP ist von der Anzahl derA betriebenen Modems in der Welt weiter verbreitet als HST. DasA PEP-Protokoll ist nochmals wesentlich resistenter als HSTB gegenueber schlechten Verbindungen. PEP besitzt auch eigeneA Carrier-Frequenzen, es wird also nicht auf V.22bis connectet wieB bei HST. PEP ist in der DatenuebertragungsgeschwindigkeitA wesentlich flexibler als HST, so gibt es keine festen Baudraten.B Generell kann man sagen, dass momentan so um die 18000 Baud beiC PEP durchaus ueblich sind. Fuer dieses Jahr ist ein neues Telebit-B Modem angekuendigt, welches sogar bis zu 23000 Baud mit PEPB ermoeglicht. Das PEP-Protokoll ist technisch gesehen eine kleineB Sensation, so staunen heute noch viele Elektronik-"Freaks" ueberA die Realisierung dieses Protokolles. Aufgrund der verwendetenB Modulations-Art ist es noch resistenter gegenueber schlechtenB Leitungen als HST und deswegen z.B. in den neuen BundeslaendernB ein sehr beliebtes Protokoll, ermoeglicht es doch trotzA teilweiser noch aus Vorkriegszeiten stammender Telefon-Technik. passable Datenuebertragungsgeschwindigkeiten.
Schlusswort
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A Ich hoffe, allen Interessierten einen kleinen Einblick in dieA Welt der Modems gegeben zu haben. Es soll nicht Sinn diesesA Textes sein, auf alle Einzelheiten der Thematik einzugehen.C Vielmehr hoffe ich, dass insbesondere DFUE-Neulinge nun etwasA "schlauer" geworden sind und sich einen evtl. Kauf eines neuenC Modems vorher gruendlich ueberlegen. Generell sollten Sie sich
immer diese Fragen stellen:
) - Was will ich ueberhaupt damit machen ?
A Wenn Sie nur ein bichen in den Boxen stoebern wollen undA vielleicht BTX oder Datex-P nutzen wollen, langt ein 2400 BaudD Geraet voellig fuer Sie aus. Empfehlenswert ist allerdings einA Modem mit mindestens MNP. Wenn Sie schnell mal ein Fax versendenC oder auch empfangen wollen, waere ein Geraet mit 300-2400 Baud undA MNP/V42 im Modemteil und Senden/Empfangen nach Gruppe 3 im Fax-C Teil fuer Sie genau das Richtige. Solche Geraete sind rechtA preiswert zu erhalten und zumeist auch mit Software3 ausgestattet, sprich, Sie koennen sofort loslegen.
G Wenn Sie stattdessen gleich wissen, dass Sie die Moeglichkeit nutzenB wollen, das grosse Public-Domain und Shareware-Angebot derA Mailboxen in Anspruch zu nehmen, dann ist Ihnen eigentlich nurA der Kauf eines Highspeed-Modems mit V.32bis oder V.32 zuB empfehlen. Denn die Laengen der Programme steigen stetig,B Computer oder Betriebssysteme mit grafischen Oberflaechen wieA z.B. Windows (PC), der Macintosh-Finder oder Andere "verbraten"B recht viel Speicher, so dass selbst einfache PD-ProgrammeB problemlos mal 300 KByte lang sein koennen (wohlbemerkt:
komprimiert).
B Folgend erhalten Sie eine Liste mit typischen UebertragungsratenA von Modems. Dabei sind dieser Werte wirklich nur alsB Anhaltspunkte zu sehen, aber keine Garanten fuer Ihr zu" erwerbenes oder erworbenes Modem.
B 2400 Baud Modem ohne MNP: ca. 230 Zeichen pro Sekunde, fuer eine6 100 KByte Datei benoetigen Sie ca. 7 Min. und 40 Sek.
B 2400 Baud Modem mit MNP, Kompression aus, uebertragene Datei istB bereits komprimiert: ca. 270 Zeichen pro Sekunde, fuer eine 1002 KByte Datei benoetigen Sie ca. 6 Min. und 30 Sek.
B 2400 Baud Modem mit V.42bis, uebertragene Datei ist bereitsB komprimiert: ca. 280 Zeichen pro Sekunde, fuer eine 100 KByte, Datei benoetigen Sie ca. 6 Min. und 10 Sek.
B 9600 Baud Modem mit V.42bis, uebertragene Datei ist bereitsB komprimirt, ca. 1100 Zeichen pro Sekunde, fuer eine 100 KByte, Datei benoetigen Sie ca. 1 Min. und 55 Sek.
B 14400 Baud Modem mit V.42bis, uebertragene Datei ist bereitsB komprimirt, ca. 1650 Zeichen pro Sekunde, fuer eine 100 KByte+ Datei benoetigen Sie ca. 1 Min. und 3 Sek.