Magnetic Pages Article | 1994-12-14 | 7KB | 36 lines
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Guten Tag,
I tja, traurig aber wahr: Ende Oktober ist mir meine 420er Western DigitalI HD abgeraucht. Schnueff, sie war doch noch so jung! Spur 0 Sektor 5 beim! formatieren als defekt gemeldet.
M Da sie erst 8 Monate alt war, bin ich also zu ESCOM hier in Kassel gegangen,N damit ich diese repariert bekomme (bei dem Schaden ziemlich unwahrscheinlich)I bzw. eine neue oder entsprechende Platte bekomme. Es war ein Donnerstag,3 Abends gegen 19.00 Uhr. Der Laden war nahezu leer.
L Nachdem man mich eine Weile hat warten lassen, kam ich nun an die Reihe mitN meiner Fehlerbeschreibung. Da der erste Schock: Ein Verkaeufer teilt mir mit,N dass die Platte nicht bei ESCOM gekauft sei. Ooops, mir sackt das Herz in dieN Hose und mit halblauter Stimme sage ich, waerend ich spuere, wie mir das BlutL in den Kopf steigt: "Doch, die war aber in meinem Rechner drin, den ich beiH ESCOM gekauft habe." Der Verkaeufer sagt: "NEIN! Wir kleben *immer* ein: Garantie-Siegel auf die Platten, bevor wir sie verbauen."
Ich zeige ihm die Rechnung.
M "Ach so, in Bielefeld haben Sie den Rechner gekauft, tja, der Laden ist nochM ziemlich jung, die haben nicht so viel Ahnung!" Ich frage mich, was das eine
mit dem anderen zu tun hat.O "Tja" sagt der Verkaeufer, offensichtlich der Filial-Leiter, "dann muessen wirO die wohl einschicken." Ich frage hoeflich, ob es keine Moeglichkeit gaebe, dieI Platte hier vor Ort zu testen, da sie meiner Meinung nach unwiderruflichN defekt sei. "Da muessen Sie naechste Woche Donnerstag *oder* *Freitag* wiederI kommen, da haben wir Werkstatt-Tag." Es ist ein Donnerstag, wohlgemerkt.O Darauf hin entgegne ich, dass ich wieder kaeme, da es ja offensichtlich keinen/ anderen Weg gaebe. Also zottele ich wieder ab.
J Am darauffolgenden Donnerstag bin ich wieder im Laden. Ich sage, dass ichJ gekommen sei, um meine defekte Platte testen zu lassen. Man erinnert sichL an nichts und faengt wieder an, die Platte komisch zu beaeugen, als ob eine* 3,5" Platte nur vom Mars stammen koennte.J "Ja, die schicken wir dann ein." Ich sage: "Wieso, ich bekam letzte WocheJ Donnerstag die Auskunft, heute wieder kommen zu muessen, damit die PlatteH untersucht wird." "Nein, die muessen wir schon einschicken" bekomme ichL zurueck. Ich rege mich noch ein bisschen ueber die vergangene Woche auf undK stimme der Prozedur eines Service-Auftrages zu. Da der Verkaeufer, der denI Auftrag bearbeitet etwas langsam ist, kein Kopierpapier mehr im KopiererL ist und sich so schnell auch kein neues auftreiben laesst, dauert alles ca.K 30 Minuten. Heruas kommt ein Zettel, ohne Firmenkopf, mit magerer Produkt-
und Fehlerbeschreibung.K Ich verlasse leise fluchend den Laden und warte heute immer noch (nach ca.0 4 Wochen) auf eine Nachricht oder meine Platte.
M Es geht weiter: Letzte Woche Donnerstag (immer an Donnerstagen, wie komisch)J verabschiedet sich mein Monitor (ESCOM 15" VGA) sang- und klanglos. TrotzM gutem Zureden und dem Ueberpruefen der Stromverbindung macht er keinen MucksM mehr! Dumm gelaufen! Die Platte war zu verschmerzen, der Monitor jetzt nicht
mehr.G Also gehe ich gleich Nachmittags zu ESCOM, wieder mit meinem KaufbelegL bewaffnet, un teile die Fehlermeldung mit. Die "studentische Aushilfskraft"H (so bezeichnet er sich selbst) ist leider allein im Laden und nicht be-L rechtigt, Reparatur-Auftraege entgegen zu nehmen. Also wird auf eine Werbe-L Postkarte von Microsoft der Satz "Auftrag zur Reparatur erteilt" gekritzeltL und ich unterschreibe. Eine Kopie des Kaufbeleges wird mangels KopierpapierL zu einer nahezu unloesbaren Aufgabe, nach 5 Minuten intensiver Suche findetK sich ein Blatt, auf das man kopieren kann. Die "studentische Aushilfe" ist
bei allem recht freundlich.
' Der Monitor bleibt in der Ecke stehen.
G In der hektik, vergisst er, meinen Namen und Anschrift aufzuschreiben.
H Heute bin ich wieder da gewesen. Ich frage nach dem Auftrag, der mir imM Nachhinein ausgehaendigt werden soll, und bekomme als Antwort, dass er nichtH geschrieben worden sei. Warum, frage ich. Ohne Daten geht das nicht undM ausserdem steht der Monitor (nach einer Woche!) immer noch im Laden. Er kannH ohne Auftrag (alles muss seine Ordnung haben) nicht versandt werden. ImG Uebrigen waere er so oder so erst am kommenden Montag versandt worden.
Das sind 11 Tage!
D Ich frage nach einem Ersatz fuer mein Geraet. Das kann nur der Chef/ entscheiden und der ist erst morgen wieder da!
K Leider kann der Auftrag auch jetzt nicht geschrieben werden, da derjenige,L der ihn schreiben soll, gerade eine Bestellung oder aehnliches eintippt undH *der* Rechner (anscheinend der *einzige* Rechner bei ESCOM) belegt ist!
K So langsam wird bei mir der Geduldsfaden duenner und ich beginne, die ZeitK auszurechnen, die mein Monitor brauchen wird, bis er wieder funktionierendI bei mir auf dem Tisch steht. Ich komme auf 5 bis 7 Wochen (denn drei bisO vier Wochen dauert Reparatur und Versand und ...) und aeussere diesen Zeitraum
laut.L Dem Verkaeufer guckt wie ein paralysiertes Karnickel ("mentale Emmigration"L nannte meine Deutschlehrerin diesen Zustand) und es tut ihm leid. Mir auch!
M Man einigt sich schliesslich darauf, auf die Kopie der Rechnung ein "AuftragI zur Reparatur erteilt" zu kritzeln, was ich dann mit Namen und Anschrift' und meiner Unterschrift versehen soll.M Bumms! Geht nicht! *Der* Kugelschreiber ist weg. Ich warte also weiter bangeM Minuten, waehrend die "studentische Aushilfskraft" nach *dem* KugelschreiberI sucht. Ich denke an kleine gruene Kugelschreiberfresser. Hurra, *er* istI gefunden. Gesagt, getan. Ich verlasse, diesmal etwas lauter fluchend den
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