Magnetic Pages Article | 1994-12-14 | 11KB | 154 lines
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; Die Geschichte des Amiga - von Matthias Sch
ssler
K 1983/84 bastelten in Californien ein paar Hippies in einer Garage an einer( Platine f
r eine sp
tere 16Bit Konsole.
I Diese Platine war das Herzst
ck der sp
teren Amigas und viele Chips sindJ noch in den heutigen neuen Amigas enthalten (z.B. der Sound-, Copper- und> Blitterchip) und viele Begriffe basieren auf diese Urplatine.
J So hie
en die Freundinnen der Entwickler Paula, Agnus und Denis und diese' Namen tragen die Hauptchips des Amiga.
C Nicht zuletzt wegen dieser Namen der Chips und der Beziehungen derJ weibliche H
lfte des Entwicklerteam mit den Sunnyboys wurde diese Konsole+ Amiga (Amiga=spanisch "Freundin") genannt.
C Auch der Begriff "Guru Meditation" stammt aus dieser Zeit. Als dieK Entwickler wie so oft mit den Nerven am Ende waren, machten sie eine Yoga-J
bung namens "Guru Meditation" und deshalb wurde ein Systemabsturz so be-
nannt.
G 1984 bei der CES in Las Vegas kaufte Commodore diese Platine, da ATARII kurz vor der Messe den ST rausbrachte und Commodore kein passendes Ger
tJ verf
gbar hatte um die weltweite F
hrung bei den "Home"-Computern mit dem
C64 verteidigen zu k
nnen.I "Wenn man diese Platine nicht schnell in einen leistungsf
higen Computer? umbaut,
berrollt der ST den Markt", so ein Commodore-Manager.
G Die Hippies hatten den Amiga als ausbauf
hige Konsole konzipiert, aber" "Big C" war ganz anderer Meinung.
K Sofort nach der Messe wurde die Platine in die Commo EntwicklungsabteilungC geschickt und wurde innerhalb k
rzester zu einem leistungsf
higen,I Multimediacomputer mit erstem Multitasking umber
stet. Einer dieser Ent-J wickler war Jay Miner, der im Sommer 94 in den USA verstarb (er arbeitete6 ab 88 bei ATARI und seit sp
ter bei der 3DO-Company).
I 1985 wurde der Amiga 1000 vorgestellt. Der Preis betrug 6000,- (!!!) DM,G war nur in der NTSC-Version erh
ltlich, hatte 256 KB RAM, Kick 1.0 und& musste von Diskette gestartet werden.I Die Fachpresse war begeistert, schlie
lich waren die Grafik-. Sound- undF Multitaskingf
higkeiten mit (bunter)grafischer Benutzeroberfl
che mitL Piktogrammen eine Sensation. Im selben Jahr kam DPaint heraus und war eben-
falls ein gro
er Erfolg.
L 1986 wurde der 1000er in Deutschland zum Preis von 2000,- DM (ohne Monitor)H verkauft, Kick 1.2 erscheint, der erste Amiga-Virus SCA macht sich
berH den Compi her und "Defender of the Crown" wird durch seine (immer noch)I tolle Grafik zu Klassiker. Ach ja, der 1000er hatte ab '86 512KB Ram !!!
J 1987 gelingt Commodore der Durchbruch. Der preiswerte 500er erscheint f
rH den Heimbereich, der A2000 f
r den Profibereich. Der C64 wird durch die< neuen Amigas abgel
st und die Amiga-Welle rollt kr
ftig an.F Noch ein paar Preise: Der 500er kostete mit HF-Modulator 1300 DM, einI Monitor 800,-DM und eine 512KB-Erweiterung ri
ein Loch von (haltet Euch# fest) 300-400,-DM in die Tasche!!!
I 1988 erscheint der erste 32Bit Computer - der ACORN Archimedes und wurdeH zum Totalflop. Die Spiele "Carrier Command", "StarGlider2", "Elite" undF "Intercepter" zeigten durch beeindruckende Vektorgrafik die Power des
Amiga.
L 1989: Die Amiga'89 in K
ln wurde zum Hit, der Amiga-Joker erscheint und ich# kaufe meinen A500 (siehe Artikel).
L 1990 erscheint der A3000 mit 68030 Prozessor und viel durch Kompatiblit
ts-/ probleme auf (Kick 2.0, zu schneller Rechner).
L 1991 wird der A500+ als HiTech-Alternative zum "normalen" 500er vorgestelltL und war nicht von Erfolg gekr
nt. Das CDTV setzte technisch Ma
be, wurdeE jedoch durch falsche Vermarktung zum Flop (20000 verkaufte Einheiten
weltweit !!!).
F 1992 findet in K
ln und Frankfurt Messen statt und in Frankfurt (WOC)J wurde der 600er mit SMD-Technik, der Super-4000er, der Amiga 1200 und das4 CD-Rom-Laufwerk A570 f
r den Amiga 500 vorgestellt.9 Der A600 wird auch nicht zum Erfolg (trotz serienm
igemI AT-Bus-Festplatten-Schnittstelle und kleinerer Verbesserungen wie einge-H bautem HF-Modulator, Kickstart 2.0, leicht verbesserter Grafikchips undE 1MB ChipMem). Es gab auch einen A600HD mit serienm
iger Festplatte.K Vom Atari Falcon 030 h
rt man trotz toller Hardware nichts................
H 1993 wird das CD32 auf der Computer 93 vorgestellt und es werden wie im< letzten Jahr tausende 1200er allein auf der Messe verkauft.E Ich kaufe mir den frischen A4000/030, das CD1200 und der A4000 Tower' werden zur n
chsten CeBit versprochen.
L 1994: Seit Mitte letzten Jahres kusieren Ger
chte
ber finanzielle Probleme= Commodores und auf der CeBit 94 verdichteten sie sich sogar.K Kurz darauf meldete Commodore Interational eine freiwillige Liquidation an< und behauptete, da
bald ein neuer Investor gefungen werde.J Dieser Investor, so stellte sich kurz darauf heraus, sein der Electronik-K Gigant SAMSUNG und jeder hoffte, da
der Deal schnell
ber die B
hne geht,H um weiteren Schaden des Amiga fernzuhalten. Doch das lange Warten began? nun und die Lagerbest
nde der H
ndler wurden zusehend kleiner.@ Eine Entscheidung sollte (O-Ton)"in den n
chsten Tagen" fallen.J Der Deal platzte. Neue Investoren wollten mitmischen, unter ihnen AMSTRADL und David Pleasence von Commodore UK, der von taiwanesichen- und chinesisch; Geldgebern und der deutschen Citybank das Vertrauen bekam.K Bald zog AMSTRAD sein Gebot zur
ck und es stellte sich heraus, da
SAMSUNGE nur einige AMIGA-Chips zur eigenen Produktverbesserung haben wollte.E Das Blatt schien sich zu Pleasence Gunsten zu wenden. Er wollte alleL Patente, Rechte und Firmen die zu Commodore sowie die EntwicklungsabteilungB kaufen, neue Rechner konzipieren und die Amiga-Produktion von denK Phillipinen nach Schottland verlegen. Er hatte alle Chancen das Dilemma zu beenden.
E Doch als am Stichtag der Zuschlag des Liquidators ausblieb herrschteK Unruhe. 2 weitere Firmen wollten sich "das Schn
ppchen des Jahres" sichernJ und nicht ohne Grund: Commodore hatte Ums
tze bis zu 1 Mrd. $ im Jahr undG mit dem Amiga konnten erhebliche Marktanteile gekauft werden. Die Ent-- wicklungsabteilung ist eine Klasse f
r sich.D Durch das monatelange Warten gingen Lagerbest
nde zu Ende, denn dieF Produktion wurde schon lange gestoppt und die L
nderdivisionen CommosK machten pleite. So auch die deutsche Niederlassung in Frankfurt, die sogarE die Gesch
fte der bankrotten franz
sischen Gesch
ftsstelle
bernahm.H Nur die englische Europa-Zentrale und die skandinawische Stelle blieben
verschont.
J Die neuen Interresenten waren die amerik. Elektronichandelskette CEI, dieE einen finanzkr
ftigen Geldgeber hat und die deutsche PC-Firma ESCOM.H Alle Amiga-Besitzer h
tten gerne Pleasence als neuen Amiga-Bo
gesehen,J der, trotz mystiri
ser Geldgeber, offen alle Pl
r nach der
bernahmeG vorlag. ESCOM will bald auch Gesch
fte in GB er
ffnen und wollte wahr-K scheinlich einen gro
en Konkurrenten auschalten (der Amiga ist MARKTF
in UK).H Von CEI wu
te man auch nicht viel und wurde als Au
enseiter betrachtet.D Extrem hohe Summen wurden als Preis von Commodore genannt: zwischen6 16 Mill.DM bis 256 Mill. US-Dollar machten die Runde.L Eine Bedingung des Liquitators war es, da
der Amiga als Computer weiterge-! f
hrt und weiterentwicklet wird.K Pleasence k
ndigte im Fall einer
bernahme an, den A1300 zu bauen und 1995J den Amiga der neuen Generation mit 64Bit-Risc Prozessor und neuen Grafik-D und Soundchips zu pr
sentieren. er strebte einen v
lligen NeuaufbauK der Firma an, die nicht mehr Commodore hei
en sollte sondern "AMIGA CORPO-
RATION.K Von den anderen Konzernen die Commo kaufen wollten wu
te man keine solchen
ne.F Auf der WOC 94 in K
ln gab es keine Amigas zu kaufen und es herrschte
noch immer unklarheit.K Alle Leute hatten sich schon aud D.Pleasence als neuen Bo
verbissen, doch: am Stichtag erhielt
berraschenderweise CEI den Zuschlag.K CEI wird ebenfalls neue Modelle bringen, genaues wei
man aber moch nicht.
2 Wie kam es zu dem Sturz des ehemaligen Riesen ???K Mi
managment, ver
ffentlichung von schlechten Modellen (A500+,A600), keineF Werbung, schlechte Unterst
tzung von Usern, H
ndlern und Entwicklern,J katastrophale Verluste der PC-Line machten aus einem erfolgreichen Unter-
nehmen einen Scherbenhaufen.K Zu guterletzt wurden die Amiga-Fans durch Falschmeldungen des Konkurstands+ und Ignoranz gegen
ber Anfragen gepeinigt.I "Eine Entscheidung f
llt bald", "der Konkurs C= Internat. hat keine Aus-G wirkung auf den (deutschen) Markt", "die Manager haben alles im Griff"I hie
es immer, obwohl ab der Liquidierung die Manager keine Einflu
mehrH hatten (der Liquidator entschied) und es gewaltige Auswirkungen auf denI deutschen Markt hatte (es gab keine neuen Amigas mehr zu kaufen, Commo D> ging pleite, Kaufh
user schmissen Amigas aus dem Angebot...).
J Das Erste, was der neue Eigent
mer machen mu
, ist ein neues H
ndler- undI Servicenetz aufbauen, neue Modelle vorstellen, die EntwicklungsabteilungH stark vergr
ern (es arbeiteten zuletzt nur noch 13 Ingenieure !!!) und
Werbung schalten.I Der Amiga der neuen Generation M U
kommen sonst gehen viele Amiga-UserC zu anderen Computern, wenn sie es nocht nicht schon gemacht haben.
J Wenigstens ist ein Investor gefunden und der Amiga kann halbwegs beruhigtL sein 10j
hriges Bestehen feiern, er ist einer der wenigen Computer der seit)
ber 10 Jahre in der Gunst der User ist.G Und 8-10 Mill. verkaufter Amigas weltweit ist eine gute Basis f
r neue
henfl
gevon Commodore.K In diesem Sinne m
ge der Amiga noch (mindestens) weitere 10 Jahre "leben".