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- Die AGFMB ist der Versuch der Konstitutionalisierung der starkzergliederten dezentralen
- MallBoxstruktur in der Bundesrepublik Deutschland (geschätzte 8.000 MallBoxen)um
- hier geschlossen gegenüber Öffentlichkeit, Institutionen und Firmen aufzutreten Unter
- anderem ist es Ziel und Zweck des Vereines (laut Satzung):
- Zweck der AGFMB ist die Vertretung und Unterstützung der Interessen der in ihr organi-
- sierten MallBoxon und Betreibergemeinschaften freier und unabhängiger MailBoxen so-
- wie der Landesverbände in diesen Fragen Der Satzungszweck wird auch dadurch ver-
- wirklicht, die elektronische Kommunikation für jedermann zugänglich und nutzbar zu
- machen. Vereinszweck ist deshalb insbesondere die Gewährleistung freiheitlicher und
- gleichberechtigter Kommunikation seiner Mitglieder bzw. der dort angeschlossenen l~ut-
- zer öffentlicher elektronischer Datenkommunikation.
- Der Verein fühlt sich einem sozial- und demokratieverträglichen Zugang zur elektroni-
- schen Kommunikation im Sinne das Allgemeinwohls verpflichtet. Dazu fördert er beson-
- ders:
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- das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung,
- den Verbraucherschutz von Betreibern und Anwendern öffentlicher MailBoxsysteme
- und elektronischer Medien,
- die Gestaltung und Umsetzung der datenschutzrechtlichen Belange und Bestimmun-
- gen in elektronischen Kommunikationsmedien,
- die Aufklärung der MailBox-Betreiber, Betreibergemeinschaften von MailBoxon und
- der Anwender elektronischer Kommunikation über diese Rechte und Pflichten.
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- Für seine Mitglieder bietet der Verein nun resultierend:
- organisierte Öffentlichkeitsarbeit für die verschiedenen Einsatzgebiete und Anwendun-
- gen elektronischer Kommunikation in MailBoxon in der Bundesrepublik.
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- Rechtsschutz für die diversen derzeit problematischen Fälle im Betrieb von MailBoxen
- auch in Bezug auf Rechtsberatung und Klärung derzeit noch nicht klar definierter Si-
- tuationen.
- die Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen und Institutionen in Hinblick auf das Stel-
- len von Sachverständigen für den Bereich Telekommunikation.
- die Bereitstellung vorrübergehenden Ersatzes für beschlagnahmte Hardware (z.B. in
- einem laufenden Verfahren) für die Mitglieder (in zumutbarer Qualität um z.B. einen
- Notbetrieb gewährleisten zu können).
- die Bereitstellung eines Logo und eines Qualitätssiegel, daß MitgliedsMallBoxon sich
- an definierte Richtlinien zur inhaltlichen Gestaltung halten (z.B. Pomographie nur ge-
- gen Altersnachweis, keine Raubkopien, wirengeprüfte Software).
- Verbraucherschutz für den Telekommunikationsbereich (Beratung im Bereich des Mo-
- demkaufes, Empfehlungen, Hardwaretests, Zusammenarbeit mit Softwareentwicklern
- für den Bereich Terminalprogramme, Polstprogramme).
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- Demokratie direkt
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- Autor: ppc, mc
- Pieferent Flans Hübner, Datenreisender
- Jdrgen Christ, Joumalist bei einem Privatsender (.~.christ╜ldionic.zer.de)
- Matthias Lehnhard, Hochset7u/e für bildende Kdnste, Hamburg
- pudelnun, Medienkünstler (pudelnun eSb~onic.zer.de)
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- "Demokratie direkt" war das indirekte Schlagwort dieser Veranstaltung. Die Möglichkei-
- ten, Demokratie transparenter zu gestalten, Datenbanken für alle, Wahlen durch Nutzung
- der elektronischen Datenübertragung interessiert Hans Hübner. Jürgen Christ ist eher
- den konventionellen Medien verbunden. Er erinnerte an die allgemeine Berichterstattung
- über 'Hacker und das .Jnwesen, das sie treiben' und das diese Berichte immer falsch
- gewesen seien. Die Frage sei aber, ob die Zuschauerinnen die Wahrheit wissen oder
- lieber eine gute Story mitbekommen wollen.
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- Matthias Lehnhardt brachte seine Kompetenz in der künstlerischen Telematik mit ein. Die
- Wahrheit gäbe es nicht. Wohl gäbe es eine Hoffnung, eine lllusion von Wahrheit. Aber
- 'Wahrheit' und 'Information' seien falsche Begriffe. Erfahrbar sei nur das, wo der Sinn
- eine Brücke zur Erinnerung schlägt. Die Silben "ha hop ü hü" bleiben uns nicht in der
- Erinnerung. Der Satz "Der Hase hoppelt über den Hügel" bleibt uns im Kurzzeitgedächt-
- nis erhalten. Im Grunde würden wir alle in einem 'Realitätstunnel' leben. Wir seien von
- permanenter Täuschung umgeben. So sehen wir irn Fernsehen nicht fünfundzwanzig
- einzelne Bilder, die in einer Sekunde abgespult werden, sondern sehen eine fließende
- Bewegung. Der Künstler padeluun möchte dagegen schon gerne auch die Wahrheit ken-
- nen, er glaubt sogar - zumindest für sich selbst - die Wahrheit zu kennen. Er meint, daß
- Wahrheit (die in permanentem Fluß ist) aus der ständigen Kommunikation der Menschen
- untereinander entspringt. 'Liebe' sei in diesem Zusammenhang ein wichtiges Wort.
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- Für die Kommunikation eigneten sich MallBoxen in besonderer Weise. Sie ermöglichten
- die schnelle Kommunikation unter großen Gruppen von Menschen überweite Entfernun-
- gen hinweg. Lehnard verwies auf die Bedeutung, die solchen "Orten der Kommunikation"
- in der Geschichte zukam. Die Französische Revolution sei in den bürgerlichen Salons
- vorgedacht worden. Ohne die Diskussionen über eine andere Geselschaft hätten objekti-
- ve Faktoren-wiedie Erhöhung des Brotpreises-nicht zu tonertiefgreifenden Umgestal-
- tung der Gesellschaftsordnung führen können. Derzeit kommunizieren weltweit etwa dreißig
- Millionen Menschen über MailBoxen. Wie ein Zuhörer kritisch anmerkte, rekrutiert sich
- diese "kleine Elite" weitgehend aus der Mittelschicht. Denn vorwiegend hier fänden sich
- die nötigen Computerkenntnisse und das erforderliche Geld für die MallBox-Hard- und
- Software. Diese soziale Zusammensetzung beeinflusse die Wahl der Gegenstände und
- die entstehende "Wahrheit". Hübner meinte, daß Zeitungen alleine nicht zur demokrati-
- schen Kontrolle des Staates ausreichen. Journalismus lenke das Interesse der Leser und
- Leserinnen. Er setze aus der unendlichen Vielfalt der Themen die Ölwichtigstenz auf die
- Tagesordnung. Die "User" dieses Mediums hätten über den Prozeß keine Kontrolle. In
- einer Zeit zunehmender Pressekonzentration steige die Gefahr der Meinungsmanipulati-
- on BG! MailBoxen sei diese Gefahr nicht gegeben, da die Nutzer selbst ihre Agenda
- setzen. In der Diskussion kam auch die Reaktion von Journalisten auf MailBaxen zur
- Sprache. Diese seien teilweise total begeistert über die weitreichenden Möglichkeiten,
- die sich für die Recherche öffnen. Die meisten allerdings schlotterten noch vor Angst, daß
- sie überflüssig werden könnten. Wozu Zeitung lesen oder fernsehen, wenn MailBoxen
- schneller und zuverlässiger informieren. Im Publikum überwog die Meinung, daß die her-
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- 4~3ie :3nftn8~1~1elllttrl Das wissenschaftliche Fachblatt fÜr Datetr~reisends | Seite 13 |
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