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- Fax mal wieder...: Beliebt sind nach wie vor auch die Spiele mit den Faxgeräten anderer
- Leute, insbesondere weil das noch oft artzutreffende Thermopapier nach wie vor recht
- teuer ist. Wer für die Auftröstung nicht selbst Geld an die Telekom abführen will, läßt
- seinem Gegner von Anbietern, die über die kostenloseben Service-130-Nummern er-
- reichbar sind, Informationen und Preislisten zufaxen, damit er auch immer gut informiert
- ist. Weniger Erfolg ist dem Endiosfax mit Klopapier oder dem zusammengeklebten Papier
- beschieden, weil viele Geräte automatisch abschalten. Besser soll es sein, sehr kurze
- aber viele Faxe zu schicken, die dann die Funktion des eventuell vorhandenen Papier-
- schneiders überprüfen. Dumme Krieger, die nicht zu dumm sind, fälschen natürlich vor
- solchen Aktionen ihre eigene Absenderkennung am Fax, wenn sie selbst die Fax-Anrufe
- tätigen. Dies ist insbesondere ratsam, wenn man im Namen und mit Unterschrift des
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- Gegeners Kühlschränke, Zeitschriftenabos, Big Bands zu Geburtstagen usw. Ordert
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- Anrufe: Wer freut sich nicht über einen netten Anruf? Nerviger ist dagegen schon, wenn in
- jeder Nacht dutzende Modembenutzer auf der privaten Sprachleitung anrufen, weil ein
- liebenswerter Zeitgenosse die Nummer als neue MailBox in diversen Medien angeprie-
- sen hat. Beliebt sind auch Sonderangebote ("Verschenke Porsche") Witziger für den
- Angerufenen sind dann schon falsch verbundene oder gewählte Gespräche, die man
- gern mit Reaktionen wie: "Nein, Klaus ist zwar hier, aber er will nicht mehr mit Dir spre-
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- chen - er sagt, Du weißt schon wieso" oder "Nein, ich bin nicht von der Firma X, sondern
- von der Steuerfahndung, wir führen hier gerade eine Beschlagnahme der Akten wegen
- des Verdachts der Steuerhinterziehung durch- beantwortet.
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- Junkmails: Recht einfallslos - und auch hauptsächlich den Netzbetreiber - schädigend
- sind die bekannten pausenlosen Zitate und Ignorier-Meldungen, Junkrnails genannt. Als
- Hilfe gegen dumme Benutzer, die das noch nicht erkannt haben, wurde der Vorschlag
- gebracht, im Kopf der Nachricht eine Information dazu unterzubringen, wieviel Zeit der
- Absender für das Schreiben der Nachricht aufgewendet hat. Natürlich wäre dazu eine
- Modifikation der Mallprogramme notwendig. Es stellte sich heraus, daß viele erfahrene
- Anwender die Einsteigerfragen in Diskussionsforen oft als dumme und nervige Fragen
- ansehen, weil Neueinsteiger oft nicht die grundlegenden Richtlinien für die Kommunikati-
- on im Netz oder die Zusammenfassungen der bisherigen Fragen (FAQ - frequently as-
- ked questions) beachten. Wenn Neulinge dies absolut nicht begreifen wollen, wandern
- sie schnell in das sogenannte "killfile" und werden gar nicht mehr gelesen, Kriegsführung
- durch Isolation.
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- Pnntmedien vs E-Mail: Der letzte Teil des Workshops handelte von der Berichterstattung
- der Printmedien, insbesondere Focus, Spiegel, Emma usw., in den letzten Monaten. Zu
- einem Großteil wird die MallBoxszene dort durch schlecht recherchierte Besichte in die
- Kinderporno- oder Naziecke gedrängt, ohne die Möglichkeiten und anderen Themen in
- den Netzen zu erwähnen. Der (urund dafür mag die Angst der konventionellen Medien
- vor der neuen schnelleren Technologie zu sein. Durch diese Artikel liefern die Journali-
- sten Politikern Argumente für die Einschränkung der Informationsfreiheit in Netzen und
- das Verbot der Verschlüsselung privater Nachrichten. Man sieht hier deutlich, daß auch
- Dummheit außerhalb der Netze mehr als ausreichend vorhanden ist
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- L~ 24 -wissenschafnicht Fachmatt für Datenremente'73ic 2nirn8~111~'ber .
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- Wir machen Gott
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- Autor: chris
- Referent. [3emd von den Brinken
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- A'be - ! Aufrebus' AM
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- Schon vor drei Jahren hat Bernd von den Brinken gezeigt, daß sich Rechner über ein
- EEG steuern lassen. Inzwischen gibt es auch konkrete Anwendungen, wie beispielswei-
- se über eine Rückkopplung zwischen Computergrafik und Atemfrequenz der Atemryth-
- mus eines Menschen durch sogenanntes ~Pacing and Leading'zu beeinflussen ist.'Pa-
- cing and Leading' bedeutet, daß sich zuerst der Computer auf den Rhythmus des Men-
- schen (z.B. Atemfrequenz) einstellt und dann durch eine leichte beständige Abweichung
- den Menschen in die gewünschte Richtung 'steuert'. Dies ist allerdings noch Zukunftsvi-
- sion, da sich ein EEG bisher erst sehr begrenzt auswerten läßt.
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- Sehr wohl wird schon die Bewegung der Augenmuskel erfaßt, um es Geläh~Fnten zu er-
- möglichen, einen Computer zu steuern. Die Idee der CyberBox ist, dem Benutzer eine
- vollständig grafische Schnittstelfe zu bieten. Es ist im Sinne des Wortes möglich, sich
- durch eine Datenwelt zu bewegen. Diese Technik soll auf normalen PCs funktionieren
- und mit einer Modemverbindung mit 14400 Bit pro Sekunde arbeiten können, um sie
- einem möglichst breiten Spektrum von Benutzern zugänglich zu machen.
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- Um dies realisieren zu können, wird im Moment ein Tokenstandard (ein Token ist eine
- kleine Informationseinheit, die für eine Teilinformation, wie z.B. 'rot' stehen kann) entwik-
- kelt. Die Grafiken, für die die Kokens stehen, werden von einem Programm auf dem Rechner
- des Anwenders errechnet und müssen somit nicht als Bildinformation über die Telefonlei-
- tung übertragenwerden. Ein Programm zurBerechnung der3D-Grafikenwurdevon Bemd
- von den Brinken während des Workshops vorgeführt. In der endgültigen Anwendung soll
- eine Auswahl bestimmter Bereiche einer Datenbank durch das Betreten von virtuellen
- Gebäuden möglich sein, in dem sich ein neuer Raum mit einer weiteren Untergliederung
- in Themen als Gebäude stattfindet. Der Benutzer wird erst auf der untersten Ebene mit
- den Daten in Form von Buchstaben und Zahlen konfrontiert. Dies ermöglicht auch eine
- Kommunikation zum Selbstzweck, die Bernd von den Brinken auf Grund seiner Beobach-
- tungen des Benutzerverhaltens in den Datennetzen für sinnvoll hält, da es seiner Ansicht
- nach oft gar nicht mehr um die Inhalte, sondern um die Kommunikation als solche geht.
- Ein kosmisches Bewußtsein in virtuellen, grafischen 3D-Datenbanken - Gott im Compu-
- ter? Die Weiterentwicklung des Projektes wird auf dem nächsten CCC im Jahre 1994
- dokumentiert werden.
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- Urheben ~
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- Autor / Referent: Kurd Alsleben, Prof. Fier künstlerische Telematik ~ Computer an der HfbK' Hamburg
- Die Datenkunst läuft darauf hinaus, daß Kunst im Netz Verkehr ist, Austausch. Für das
- Urheberrecht folgt daraus ein Dilemma:
- In solcher Kunst...
- gibt es keinen Künstlerautor,
- gibt es kein Werk,
- gibt es keine Vervielfältigung,
- gibt es keine Öffentlichkeit.
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- Einleitung
- Ich komme von der interdisziplinären Computerei der Hochschule für bildende Künste
- (HfbK), Hamburg. Unser dortiges Umfeld ist ein, unter den datenkünstlerischen Initiativen
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- |~l~ ![n~ll8~l~lellhrtl DU ~Anasenschaftliche Fachblatt fttr Datenreisende | Seite 25 |
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