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- Seite 4 Ausgabe 50
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- und Kommunikationsanlagen nebst
- autonomen Stromversorgungenin
- Farradayschen Käfigen eingehunkort
- und Aussenanbindungen zu Kupfer-
- netzen und Antennen mit teilweise
- mehrere Meter langen
- Glasfaserentkopplungen angebunden,
- um Überschläge zu verhindern.
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- Ausserhalb militärischer Belange
- erschien bisher die Möglichkeit eines
- EMP-Problems eher theoretischer
- Natur zu sein, nach dem Motto: Wenn
- sie Atomwaffen einsetzen' brauch ich
- meinen Computer eh nicht mehr.
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- Nunmehr verdichten sich aber
- die Anzeichen für eine einsatzfähige,
- handliche EMP-Waffe mit relativ
- begrenztem Wirkungsradius, die
- _ohne Atomwaffe funktioniert.
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- Bei einer Konferenz über
- nichttödliche Waffen der US-Streit-
- kräfte wurde vor einigen Monaten eine
- Entwicklung vorgestellt, die in einen
- Crnise Missile - Kopf passt und einen
- Wirkungskreis von einigen hundert
- Metern hat. Die Effizienz der Waffe
- wurde durch einen Ausrichtungsfehler
- bei einem ersten Test an der Bord-
- elektronik der Autos der Beschäftigten
- des Testlabors unfreiwillig demon-
- striert- etliche dutzend Fahrzeuge
- waren platt.
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- Die Berichte lauten dahinge-
- hend, das die Richtung des EMP-
- Schlags vorherbestimmbar ist und ein
- Cruise Missile-Gefechtskopf bereits
- bis zur Einsatzreife entwickelt wurde.
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- Die Technologie beruht den
- Berichten zufolge auf der explosiven
- Kompression eines starken Elektroma-
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- gneten bei maximal aufgebautem Feld
- durch gleichförmig um die Spule
- verteilte konventionelle Sprengladun-
- gen - ähnlich der Funktionsweise eines
- bestimmten Atomwaffentyps bei dem
- eine poröse Urankugel komprimiert
- wird, um eine überkritische Masse-
- konzentration zu erreichen. Offenbar
- steht die Entwicklung im Zusammen-
- hang mit der forcierten Verwendung
- von nichtnuklearen Technologien' die
- im Rahmen des SDI-Programms
- entstanden sind.
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- Denkbar sind auch andere
- Funktionsprinzipien, wie z EI. mittels
- des Magneto-Hydrodynarnischen
- Effekts (~ID-Generator), bei dem die
- nötigen Ströme mit einer modifizierten
- kleinen Feststoffrakete mit
- ionisierbarem Gasstrahl und einem
- starken Elektromagneten erzeugt
- werden könnten.
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- Be' Experimenten in der UdSSR,
- die angeblich für Zwecke der geologi-
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- Die Datenschleuder- Das wissenschaftliche Fachblatt für Datenreisende ~
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- Ausgabe 50
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- Seite 5
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- schen Tiefenforschung durchgeführt
- wurden, entstand ein Feld, das laut
- Versuchsprotokoll "Auswirkungen bis
- in die Ionosphäre hatte. Wir nutzten
- die Gelegenheit gleich zu entsprechen-
- den Messungen", so die Forscher.
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- Das wirkliche Problem an der
- ganzen Geschichte ist, daß es sich bei
- einer derartigen Waffe um eine reine
- Know-How Frage handelt. Jeder
- ambitionierte Staat oder sogar eine
- grössere Privatorganisation ist wahr-
- scheinlich in der Lage, eine solche
- Waffe in etwas primitiveren Form
- nachzubauen, da offenbar keine
- Materialien benötigt werden, die unter
- irgendeiner internationalen Kontrolle
- stehen wie etwa Uran oder Plutonium.
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- Lediglich einige Erfahrungen in
- konventioneller Sprengtechnik und
- sonstiger Standard-High-Tech sind
- erforderlich. Der Entwicklungs-
- aufwand dürfte um einiges unter dem
- für eine primitive Atomwaffe liegen,
- ganz zu schweigen von dem Wegfall
- des Materialproblems. Es handelt sich
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- bei einem derartigen Gerät schlicht
- um eine perfekte Terrorwaffe, da bei
- ihrem Einsatz kaum körperliche
- Schtiden bei Menschen zu befürchten
- sind (exklusive Herzschrittmacher-
- träger u.ä.), der sonstige Schaden beim
- Einsatz in einem westlichen Industrie-
- land an der richtigen Stelle aber
- gigantisch wäre.
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- Sollte z.B. irgendeine Gruppe
- damit drohen, so ein Gerät im Frank-
- furter Bankenviertel einzusetzen,
- würde es kaum Möglichekeiten einer
- Gegenwehr geben. Vor dem Hinter-
- grund dieses Wissens erscheinen
- verschiedene Geschehnisse im Zusam-
- menhang mit dem Einsatz von Glasfa-
- sernetzen in etwas anderem Licht.
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- Die momentane Kostenstruktur
- im Glasfasermarkt, die es ärmeren
- Ländern und Organisationen meist
- nicht gestattet, sich mit vernünftigem,
- halbwegs ENfP-sicherem Equipment
- auszurüsten, dürfte wohl weitgehend
- politisch bedingt sein. Die Technologie
- zur Herstellung von hochqualitativer
- Glasfaser ist momentan in den Händen
- sehr weniger Grosskonzerne, die eine
- sehr restriktive Vermarktungspolitik an
- den Tag legen.
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- I]ie Einstufung von bestimmten
- Glasfasertechnologien als ausbuhr-
- kontrollierte dual-use (sowohl militä-
- risch als auch zivil nutzbare) Technik
- in den Herstellerländern tut ein
- übriges, um eine Verbreitung in
- Länder, die potentielle Einsatzgebiete
- von westlichen EMP-Waffen sind, zu
- verhindern.
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- So wurde offenbar gezielt eine
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- Die Datenschleuder - Das wissenschaftliche Fachblatt für Datenreisende ~
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