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Chaos Computer Club 1997 February
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1997-02-28
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5KB
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167 lines
ika-Uaffenkonto geworben. Ob-
ohl hier die Möglichkeit des Miss-
~rauchs genauso ersichtlich ist wie
Ei Computern. Finden wir nichtig.
~rau, aber Schau, wem.
Wozu brauchen
[ie Sandinisten Computer?
,penell empört ist Jan darüber,
lass wir ausdrücklich auch Compu-
er nach Nica schicken wollen und
chOttelt zu den zwei möglichen An-
vendungen aus unserer Broschüre
Telefonnetz und Lehrerabrech.
ungen) denkbare Alternativen aus
lem Armel. In ähnlicher Richtung
endierte auch das Votum einer Frau
in undererersten Diskussionsveran-
taltung, sie gab unter anderem zu
Bedenken, vor 30 Jahren sei es Ja
chliesslich auch bei uns ohne Com-
~uter gegangen.
Dazu möchten wirzuerst klarstel-
~n: Unsere Gruppe sammelt aus.
chliesslich fÜr das erwähnte UNI-
lektroniklabor Marerial, nicht für
lirekt-produktive EDV-Anwen.
lungen, weder für neue noch für
chon bestehende. Wir sind die er-
ten, die davor Wanten, in Fällen
vo es bisher ohne ging, unüberlegt
Computer einzusetzen, schon aus
unseren Erfahrungen heraus, was
die Effizienz in der Übergangsphase
betrifft. In bestimmten Fällen kann
der Einsatz moderner Technik aber
richtig und wichtig sein.
Auch uns ist aufgefallen, dass ins-
besondere die sandinistische Jugend
etwas zu euphorisch in die Compu-
ter-Zulcunft blickt. Anscheinend ist
für sie die Teilnahme an der Moder-
ne auch eine Motivation für ihren
Kampf, während ihnen der Preis,
die Risiken und Gefahren, die mit
diesen Techniken verknüpft sind,
nicht sehr bewusst sind. Wo immer
sich Gelegenheit bietet, werden wir
mit Nicaraguanern deshalb auch die
Folgen der Computer-Einsatzes bei
uns diskutieren. Vielleicht kommen
sie darum herum, alle unsere
schlechten Erfahrungen nochmals
selbst machen zu müssen. Diese Ge-
spräche möchten wir aber in einer
Situation führen, in welcher die Ni-
caraguuner wirklich die Wahl ha-
ben, moderne Techniken einzuset-
zen─oder eben bewusst darauf zu
verzichten. Mit Leuten, die Gele-
genheit hatten, zu begreifen, wie
diese Wunderdinger eigentlich
funktionierend Jemanden, der
nichts zu essen hat, vor den Gefah-
ren des tJbergewichtes zu warnen,
, -; .. .~
bei Der Raster. __ -
ist für uns, gelinde gesagt, paternali-
stisch.
Wir glauben, Jan hat (und mit
ihm jene Frau an der Veranstaltung,
mit welcher ich Übrigens gerne noch
weiter diskutiert hätte─wo find ich
dich?), keine Vorsteüung davon, wie
weitgehend unsere Welt schon auf
den Gebrauch des Computers ab-
stellt. In Forschung und Entwick-
lung läuft heute beinahesichtsmehr
ohne Rechner. Sogar und vorallem
so sympathische, einfach ausschau-
ende Dinge wie Windgeneratoren,
Sonnenzellen, material- und ener-
giebewusste Bauten, dezentrale
Stromversorgungsnetze, leichte Ve-
lobeslandteile, auch Jans heissge-
Iiebte Radiosender, wurden in die-
ser Qualität erst durch Rechnersi-
mulationen, CNC-WerkzeugTna-
sch~Ten und Computeroptimierun-
gen möglich oder beinhalten selbst
modernste Elektronik. Nicaragua
hat vielleicht den wirtschaftlichen
Stand Europas vor 50 Jahren, aber
andere Voraussetzungen und ande-
re IJmgebungsbedingungen.
NO HORE SECRETS
NO lilORE EXCUSES
NO lIIORE LIIVIITS
fahadunq... ~ ~ ' 1/~ 1,? N --- ~ - -
Zum Schluss
Einige von Jans Einwänden und
Vorschlägen müssen weiter disku-
tiert werden. Das Wasserkopf-Pro-
blem Managuas, die aufgeblasene
Bilrokratie etc. müssen gewichtige
Argumente sein, wenn über Com-
puterlösungen in diesem Bereich
diskutiert wird. Andere Punkte, wie
zum Beispiel die Telefonbrigaden,
finden wir in der vorgeschlagenen
Form naiv, was die Ausbildung von
Nicaraguanern betrifft, übemssen
im Bezug auf unsere Möglichkeiten
(mindestens jetzt nach) und ein
Schritt in die falsche Richtung in Sa-
chen Leinabhängigkeit. Als blot-
massnahme kann sie Über Lacht
schon aktuell werden.
Wer weiterdislcutieren will mit
uns, wer sich für eine Mitarbeit
(nicht nur technisch) interessiert,
wer unsere Projekt-Beschreibung
möchte und vorallem, wer noch
Elektrodikmaterial entbehren kann
(wirklich alles zwischen Glühbirne
und Computer), moge sich doch mit
uns in Verbindung setzen.
Kontakt:
Verein `<Technik für die Dritte Weits/
«Computer für Nicaragua»
Postfach 165
802S Zürich
, ~
.. ~?