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1991-06-05
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07201030301800
1
2Seite #
F0110030
9[...................................................]001
Ç
Anleitung
=========
Kraftwerk - Simulator
=====================
ÇÇÇÇ
1.0 Inhaltsverzeichnis
==================
1.0 Inhaltsverzeichnis
2.0 Vorher
3.0 Programmstart
4.0 Bedienelemente
4.1 DasFunktionsbild
4.2 Hilfe
4.3 Erfolg
4.4 Leitstand
4.5 Armaturen
4.6 Leitgeräte
4.7 Schalter
4.8 Datei
4.9 VerhaltenderAnzeigen
5.00 Gas-Kraftwerk
5.01 DerBrennstoff
5.02 DieVerbrennungluft
5.03 DieBrenner
5.04 DasRauchgas
5.05 DieSpeisewasserversorgung
5.06 DerEconomiser
5.07 DerVerdampferunddieKesseltrommel
5.08 DieÜberhitzerundderEinspritzkühler
5.09 DerLuftvorwärmer
5.10 DasAnfahrventil
5.11 DieÜberdrucksicherung
5.12 DieDampfturbine
5.13 DieHilfsölpumpe
5.14 DasWellendrehwerk
5.15 DerSchnellschluß
5.16 DerGenerator
5.17 DerKondensatorunddieStrahlwasserpumpe
5.18 DerKühlwasserkreislauf
5.19 DieKondensatförderung
5.20 DerSpeisewasserbehälter
5.21 DerEigenbedarf
6.0 Maschinen
6.1 Pumpen
6.2 Gebläse
6.3 Elektromotoren
ÇÇÇÇ
7.0 UnterschiedezwischenSimulationundRealität
8.0 Betriebsanleitung
8.1 Kesselfüllen
8.2 Kesselvorbelüften
8.3 Kesselanfahren
8.4 Turbosatzanfahren
8.5 Blockbelasten
8.6 Betrieb
8.7 Turbosatzabstellen
8.8 Kesselabstellen
9.0 Schlußwort
Anhänge
=======
10.0 Grundlagen
10.1 WasserundWasserdampf
10.2 VerbbrennungvonKoksgas
10.3 VerwendeteMaßeinheiten
10.4 Begriffe
11.0 Versuche
11.1 VersuchzurSattdampftemperatur
11.2 VersuchzumLuftüberschuß
ÇÇÇÇ
2.0 Vorher
======
FertigenSiebittemindestenseineArbeitskopieIhrerDis-
kettean.AußerdemlegenSiefürspätereVersuchewenigstenseine
formatierteDiskettebereit.
3.0Programmstart
=============
BootenSiemithöchstensdreiAccessories,wennesmehr
sind,gehtdieWeltauchnichtunter,Accessoriessindohnehin
gesperrt.StartenSiedasProgrammdurchDoppelklickauf
KRAFTW.PRG.Siewerdendannaufgefordert,dieUhrzustellen.
FallsSiegleich"ok"anklickenoder"Return"drücken,zeigt
dieKraftwerkuhrdieZeitabProgrammstart.WennSieProtokoll
führenmöchten,istdasrechtpraktisch.Anschließendsehen
SiesichdemFunktionsbildundderMenuezeilegegenüber.
SolltenSiejetztkeinenHupentongehörthaben,sostellenSie
bittedieLautstärkeneuein.
ÇÇÇÇ
4.0Bedienelemente
==============
4.1DasFunktionsbild
zeigtdiesymbolischeDarstellungeinesKraftwerkblockes.
AllewichtigenMeßwertewerdennebendenSymbolenangezeigt.
AmoberenRandfindetmandieMenuezeile,mitderenHilfealle
Eingriffeausgeführtwerden.
4.2Hilfe
InderMenuezeilerechtssteht"Hilfe",dahinfahrenSie
mitdemMauszeigerundeineAuswahlwirdIhnengeboten.Dasteht
"Bezeichnungen",Siezeigendarauf,"Bezeichnungen"erscheint
weißaufschwarzemGrund,einmaldielinkeMaustastedrückenund
imFunktionsbildstehendieNamenallerAggregate.WennSie
wissenwollen,wasdieZahlenindenKästchenbedeuten,klappen
SiedieAuswahlwiederherausundklicken"Meßstellen"an.Die
Namensindverschwunden,dafürsindalleMeßstellenbezeichnet.
WennSie"Hilfeaus"anklicken,sindSiewiederbeiderursprüng-
lichenAnsicht,demFunktionsbild.ProbierenSiebittenoch
"Grenzwerte"aus.EserscheinteineweitereAuswahl,zeigenSie
mitdemMauszeigeraufeineZeileunddrückenSiedielinke
Maustaste,dieAuswahlverschwindet,dafürerscheinteineBox,
siezeigtdenGrenzwertunddiebeimErreichenautomatischaus-
gelösteAktion.Mit"ok"sagtman,daßmanesverstandenhat
unddieAnzeigewirdweggeräumt.
4.3Erfolg
Neben"Hilfe"steht"Erfolg".Unter"Abrechnung"finden
Sie6Zähler.AmAnfangistnurderuntenrechtsinteressant,
erzeigteinennegativenGewinnan,alsodenVerlust,denSie
bisjetzterzielthaben,weildieFestkostenjaauchentstehen,
wenndasKraftwerknichtbetriebenwird.SpätersolltenSiesich
auchmitdenanderenZählernbeschäftigen,umdenKraftwerkblock
möglichstwirtschaftlichzubetreiben.
Bei"Anlage"werdendieRestlebensdauernderwichtigsten
Aggregateangezeigt,dasolltenimmerundüberall100%stehen,
sonsthabenSieschwerwiegendeFehlergemacht.
ÇÇÇÇ
4.4Leitstand
MitHilfedieserAuswahlkönnenSiesichimLeitstand
umsehen."Funktionsbild"dürfteklarsein."Kesselschreiber"
erlaubteinenBlickaufdreidemDampferzeugerzugeordnete
Punktschreiber.JederPunktrepräsentiertdenDurchschnitt
einesMeßwertesüber24Sekunden."Maschinenschreiber"zeigt
dreiderTurbinezugeordneteSchreiber.Unter"Meldungen"
solltenSiedreiEintragungenfinden.DieHupevorhinsollte
Siedaraufaufmerksammachen,daßmindestenseineMeldung
eingegangenist,dieeineGefahranzeigt.Siesolltendann
entsprechendreagierenundnacheinigerZeitistderZustand
wiedernormal.WiederwirdeineMeldungausgegeben,siewird
voneinemhellenGlockentonbegleitet,wieauchandereMel-
dungen,dieSieerwartethabensollten.
BittezurückzumFunktionsbild.
4.5Armaturen
HierfindenSieverschiedenenAggregatenzugeordnete
Schalter.SehenSiesichbitteallesan,dieBedeutungenwerden
erstspätererläutert.
4.6Leitgeräte
WählenSiebitte"Zusatzwasserventil",daszweitevonunten.
ImschwarzenBalkenfindenSieganzlinkseinkleinesweißes
Feld,zeigenSiemitderMausdarauf,drückenSiedielinke
MaustasteundhaltenSiesiegedrückt.WennSiejetztdieMaus
nachrechtsbewegen,folgtIhnendasweißeFeld,gleichzeitig
zeigtdieProzentanzeige,wieweitSieverstellthabenundaufdem
FunktionsbilduntenrechtssehenSie,wievielZusatzwasserinden
HotwellströmtundwiedaderWasserstandsteigt.Jetztwissen
wirbeide,waseinLeitgerätist.Daßmanesmit"ok"wieder
9[...................................................]011
loswird,brauchtmannichterklären.
4.7Schalter
FürjedenMotor,derimFunktionsbilddargestelltist,gibt
eshiereinenSchalter,dermitdieserFunktiongewähltwerden
kann umihnzubetätigen.AuchderGenerator-Leistungschalter
unddasSynchronisiergerätwerdenvonhierausbedient.
ÇÇÇÇ
4.8Datei
Mit"Zustandsichern"könnenSiedengegenwärtigenZustand
desKraftwerkblockesaufDiskettesichern,fallsSieeineforma-
tierteDiskettehaben.WählenSieeinenpassendenNamenfür
denoderdasFileundhängenSiebitte".INF"an.
Mit"Zustandladen"könnenSiediesenodervonderArbeits-
disketteeinenanderenZustandladen,wiewäreesmit
"GEFUELLT.INF"?
Mit"Ende"verlassenSiedasProgrammundallesbisdahin
geleisteteistunwiderbringlichverloren,ohneSicherheitsabfrage,
fallsSienichtebendenZustandgesicherthaben.WennSiebei
einemrealenKraftwerkauf"Notaus"drücken,gibtesauchkeine
Sicherheitsabfrage,dannistallesaus,ok?
4.9 VerhaltenderAnzeigen
Daseinzige,waswährenddesBetrachtensaktualisiertwird,
istdasFunktionsbild.AllesanderezeigtdenZustand,denes
hatte,alsesaufgerufenwurde.WennSiealsodasWeiterlaufen
vonSchreibernbeobachtenwollen,müssenSiesiealle24Sekunden
wiederaufrufen.WennSiez.B.unter"Armaturen""Sperrdampf"
eingeschaltethabenundSiewollenwissen,obesgeklappthat,
soklickenSie"ok"anundwählenanschließendneu,Siesehen
danndenaktualisiertenZustand.WenneinAggregatausfällt,wird
allerdingseineMeldungausgegebenunddieHupeertönt.
DieAnzeigersindDigitalanzeiger,siekönnennurganze
Zahlenanzeigen.Wird17angezeigt,sokannderwahreWertsowohl
17alsauch17,999...betragen,oderjederbeliebigeWert
zwischendiesenbeidenGrenzen.
SchreibersindAnaloganzeiger,hierwerdensieallerdings
auchzuDigitalanzeigern,einPunktmußschließlichdurchein
Pixelrepräsentiertwerdenunddiesindabzählbar,inderReali-
tätsindaberdiemöglichenÖrterderPunktedieeinSchreiber
druckenkann,nichtabzählbar.
SollteIhnenirgendwanneinmaleinAggregatimFunktionsbild
fehlen,dannhabenSieeskaputtgemacht.Danngibtesnurnoch
eins,dieSimulationüber"Ende"verlassenundneustarten.
ÇÇÇÇ
5.00 Gas - Kraftwerk
===============
Wärmekraftwerke wandeln Wärmeenergie in elektrische Ener-
gie um.Wärmeenergie gewinnt man in Kernkraftwerken durch
Umwandeln von Atomkernenoder in Kraftwerken für fossile Energie
durch Verbrennen von Kohle, Öloder Gas. Als Brenngase kommen
Erdgas und Nebenprodukte aus der Industrie,wie Gichtgas vom
Hochofenprozeß oder Koksgas von der Kokserzeugung in Frage.
5.01Der Brennstoff.
Das Koksgas wird in einem Dampferzeuger, landläufig Kessel
genannt, verbrannt. Vorher passiert es eine Regelklappe, mit der
der Brennstoffzufluß eingestellt wird. Im Falle von Gefahr wird
die Gaszufuhr unterbunden. Die Gasmenge wird in Nm³/h (Normkubik-
meter pro Stunde) gemessen.DerHeizwertvonKoksgasistnicht
konstant,erkannsichgeringfügigändern.
5.02Die Verbrennungsluft.
Die Verbrennungsluft wird durch das Frischluftgebläse, kurz
Frischlüfter genannt, zu den Brennern befördert. Die Luftmenge
wird mitHilfe einer Regelklappe eingestellt. Je Kubikmeter
Koksgas werden etwa vier Kubikmeter Luft benötigt. Wird den
Brennern zuwenig Luft zugeführt, so wird das Koksgas unvollständig
verbrannt und im Rauchgas wird CO, Kohlenmonoxyd, gemessen. CO im
Rauchgas kann zu Schäden an Verdampferrohren führen, mit Sicher-
heit bringt es Ärger mit dem GewerbeaufsichtsamtwegenderSchä-
digungunsererUmwelt. Ist die Luftmenge zu groß, wird unnötig viel
Rauchgas Wärmeenergie aus dem Kessel in die Umwelt transportieren,
der Wirkungsgrad sinkt. Man erkennt es daran, daß die O2 - Messung
mehr als 2% anzeigt. Wird eine Luftmenge von 15000 Nm³/h unter-
schritten, so wird durch eine Sicherung das Koksgas abgesperrt.
Wenn die optimale Luftmenge wesentlich überschritten wird, kann
die Flamme am Brenner ausgeblasen werden, auch in diesem Falle
beendet eine Sicherung die Brennstoffzufuhr.
5.03DieBrenner.
AndenBrennernwerdenKoksgasundLuftgemischtund
entzündet.Umzuvermeiden,daßdieBrennerbeschädigtwerden,
darfdieKoksgasmengejeBrennernurzwischen1500Nm³/hund
5000Nm³/hbetragen,andernfallswirdderBrennerautomatisch
abgeschaltet.BeizukleinerKoksgasmengelägedieFlammezu
dichtvordemBrennermundunddieserwürdezuwarm,beizugroßer
KoksgasmengewürdederBrennerüberlastet.Manchmalfallen
BrennerauchohneersichtlichenGrundaus.
Ç
5.04Das Rauchgas.
Das bei der Verbrennung entstehende Rauchgas kann eine
Temperatur von maximal 2000 °C erreichen. Vor allem durch Wärme-
strahlung gibt es Energie an die mit Wasser gefüllten Verdampfer-
rohre ab. Durch Strahlung und durch Wärmeleitung wird auf die
dampfgefüllten Überhitzerrohre Wärme übertragen, durch Leitung
werden die Verbrennungsluft und das Speisewasser vorgewärmt. Bei
jedem dieser Schritte sinkt die Temperatur des Rauchgases. Je
tiefer die Temperatur des Rauchgases am Kesselaustritt, je höher
ist der Wirkungsgrad des Kessels. Unterschreitet die Abgas-
temperatur jedoch 130°C, so kommt es zu Taupunktunterschreitungen.
Im Rauchgaskanal kondensiert z.B. schweflige Säure aus dem
Schwefelgehalt des Koksgases und es kommt zu Schäden.
5.05Die Speisewasserversorgung.
Aus dem Speisewasserbehälter fördert die Speisepumpe Wasser
in den Kessel, um das verdampfte Wasser zu ersetzen. Es muß im
Mittel genau soviel Wasser gefördert werden, wie verdampft wird.
Die Wassermenge wird mit dem Speisewasserventil eingestellt. Da
nur Wasser verdampft, nicht aber in ihm eventuell gelöste Salze,
muß das Wasser vollentsalzt sein. Leitungswasser ist ungeeignet,
teilentsalztes ( destiliertes ) Wasser erfordert besondere
Verfahren.
5.06Der Economiser.
Nach dem Speisewasserventil erreicht das Speisewasser den
Speisewasservorwärmer, kurz Eco genannt. Er besteht aus etlichen
parallelgeschalteten Rohren. Der Eco wird vom Rauchgas umströmt,
nachdem dieses den Luftvorwärmer verlassen hat und bevor es den
Kessel verläßt. Der Eco nimmt als letzte Heizfläche Wärme aus dem
Rauchgas auf.
Ç
5.07Der Verdampfer und die Kesseltrommel.
Das im Eco vorgewärmte Wasser gelangt in die Kesseltrommel.
Sie istein waagerecht liegender, dickwandiger Behälter, der nicht
mit dem Rauchgas in Berührung kommt, also nicht beheizt wird. Nach
unten führen die, ebenfalls nicht beheizten, Fallrohre das Wasser
aus ihr heraus in die beheizten Verdampferrohre. In diesen steigt
ein Wasser - Dampf - Gemisch nach oben. Da die Verdampferrohre in
den oberen Teil der Trommel münden, trennen sich an dieser Stelle
Wasser und Dampf. Kessel,beidenennurdieGewichtsdifferenz
zwischenkälteremundwärmeremWasserdafürsorgt,daßdieVer-
dampferrohredurchströmtwerden,nenntmanNaturumlaufkessel,wenn
dazueinePumpeeingesetztwird,sprichtmanvoneinemZwangsum-
laufkesselundKesselohneTrommel,beidenendasWasservonder
SpeisepumpedurcheinRohrsystemgedrücktwirdindemderVer-
dampfungspunktnichtfestgelegtist,heißenZwangsdurchlaufkessel.
BeiunseremNaturumlaufkesselmußder Wasserstand in der Trommel
in halberTrommelhöhe gehalten werden, also zwischen -5und+5cm.
WennderWasserstand zu tief ist, wird ein Teil der Verdampferrohre
nichtmit Wasser versorgt und überhitzt, bei zu hohem Wasserstand
kannder Dampf Wassertropfen mitreißen und Rohre beschädigen. Über
dasTrommelablaßventil kann Wasser abgelassen werden. Wenn der
Wasserstand zuweit fällt, wird die Brennstoffzufuhr unterbrochen.
5.08Die Überhitzer und der Einspritzkühler.
Um den Wirkungsgrad der Gesamtanlage zu steigern und die
Bildung von Wassertropfen im Dampf zu vermeiden, wird dem Dampf
in den Überhitzern Energie zugeführt, dabei steigt die Dampf-
temperatur. Sie sollte am Ende des ersten Überhitzers 480°C
keinesfalls überschreiten, um Rohrschäden zu vermeiden. Am Ende
des zweiten Überhitzers sollte die Temperatur im Betrieb 500°C
betragen, 505°C dürfen nicht überschritten werden. Um die Tem-
peratur in diesen Grenzen zu halten, befindet sich zwischen den
Überhitzerstufen der Einspritzkühler. Mit dem Einspritzventil wird
Speisewasser dosiert und im Einspritzkühler in den Dampf ein-
gesprüht. Dieses Wasser verdampft zuverlässig im zweiten Über-
hitzer.Rohrschäden können ihre Ursache auch in zu schnellen
Temperaturänderungen haben. Sie führen zu sogenannten Rohrbläsern
oderRohrreißern. Kesselrohre werden undicht oder reißen auf und
einTeil des Dampfes strömt in den Rauchgasraum. Oft bemerkt man
sienur durch Vergleich der Summe aus Speisewasser und Einspritz-
wassermit der Dampfmenge. Es dürfte klar sein, daß Dampf-
temperaturen um600°C schwere Schäden nach sich ziehen, bei
dieser Dampftemperaturwird daher das Feuer gelöscht. Der zweite
Überhitzer liegt nach demVerdampfer an zweiter Stelle im
Rauchgasstrom, gefolgt vom erstenÜberhitzer.
5.09Der Luftvorwärmer.
Wenn das Rauchgas den ersten Überhitzer verläßt, enthält es
nochmehr Wärmeenergie, als der Eco aufnehmen kann. Im Luftvor-
wärmer,kurz Luvo, wird diese Energie auf die Verbrennungsluft
übertragenund so Brennstoff gespart.
Ç
5.10Das Anfahrventil.
Ein Kraftwerk kann man nicht einfach einschalten, es muß
langsamund vorsichtig angefahren werden, Temperaturen dürfen sich
nichtzu schnell ändern, um bleibende Schäden so gering wie
möglich zuhalten, trotzdem verkürzt jeder Anfahrvorgang die
Lebensdauereines Kraftwerkes. Je nach Bauart dauert es mehrere
Stunden bisTage, bis ein Kraftwerk voll in Betrieb ist. Während
dieser Zeitwird Dampf erzeugt, der nicht geeignet ist, die Turbine
anzutreiben. Er wird über das Anfahrventil in die Atmosphäre
geleitet.Mit dem Anfahrventil können Dampftemperatur und -druck
beimAnfahren beeinflußt werden. Im Normalbetrieb bleibt es
geschlossen.
5.11Die Überdrucksicherung.
Ein Dampferzeuger muß vor zu hohem Dampfdruck geschützt
werden.Bei einem Trommeldruck von 83 bar oder einem Frischdampf-
druck von81 bar öffnet das Anfahrventil vollständig und der Dampf
entweichtin die Atmosphäre,derDampfdruckwirdabgebaut.
5.12Die Dampfturbine.
Die Dampfturbine wandelt die Energie des Dampfes in
mechanischeEnergie um. Beim reinen Gleitdruckbetrieb bestimmt
allein derDampfdruck, welche Dampfmenge von der Turbine aufge-
nommen wird undwieviel mechanische Energie an den Generator
abgegeben wird. DieDüsenventile sind im Normalbetrieb vollständig
geöffnet. Um einenhohen Wirkungsgrad zu erzielen, wird ein großes
Wärmegefälle überdie Turbine angestrebt. Das wird erreicht, indem
man den Abdampfdruck bis auf ca. 5% des Atmosphärendruckes absenkt.
Um zuverhindern, daß an der Abdampfseite an der Wellendurchführung
Luftin den Abdampfraum eintritt, wird dort die Labyrinthdichtung
derWelle mit Sperrdampf abgedichtet. Wegen des hohen Dampfdruckes
undder großen mechanischen Kräfte besteht die Turbine aus dick-
wandigen,schweren Teilen und muß entsprechend langsam und sorg-
fältig vorgewärmt und in Betrieb genommen werden.
5.13Die Hilfsölpumpe.
Erst wenn eine Turbine eine Mindestdrehzahl erreicht hat, kann
siesichmithilfe ihrer Ölpumpe mit Schmieröl für die Lager und
Schnellschlußöl versorgen. Vor dem Anfahren der Turbine oder bei
einem Drehzahlabfall muß daher die Hilfsölpumpe eingeschaltet werden.
5.14DasWellendrehwerk.
MitdemWellendrehwerkwirdderTurbinenläuferwährenddes
VorwärmensunddesAbkühlensmitetwa60U/min,dasentspricht
1Hz,gedreht,umVerkrümmungenzuvermeiden.
Ç
5.15Der Schnellschluß.
Wegen der Wirtschaftlichkeit wirddieBetriebsdrehzahleiner
Turbinehoch gewählt. Für Turbosätze ohne Getriebe liegt durch die
Netzfrequenz von 50 Hz die maximale Drehzahl mit 3000 U/min fest.
Bei größeren Drehzahlen wird die Fliehkraft gefährlich für Gene-
rator und Turbine. Bei 3300 U/min spricht daher der Schnellschluß
an und das Düsenventil wird geschlossen. Die Turbine kann ebenfalls
beschädigt werden, wenn der Abdampfdruck 500 mbar übersteigt, da es
dann zur ÜberhitzungenamTurbinenendekommt, daher löstauch der
Abdampfdruck denSchnellschluß aus. Eine Frischdampftemperatur von
weniger als 450°Clöst ebenfalls den Schnellschluß aus.
5.16Der Generator.
Der Generator ist ein Drehstrom - Synchrongenerator. Er wan-
deltmechanische Energie in elektrische Energie um. Über einen
Leistungsschalter wird er mit dem Drehstromnetz verbunden.
Das funktioniert nur ohne erheblichen Schaden, wenn Spannung und
Frequenz von Generator und Netz gleich sind und überdies beide
phasengleich sind. Das Zuschalten von Generatoren wird daher
üblicherweise Schnellsynchronisiergeräten überlassen. Generatoren
und Motoren für elektrische Energie sind prinzipiell baugleich.
Wenn der Generator einmal als Motor läuft, weil die Turbine keine
mechanische Energie liefert, schadet das dem Generator nicht. Die
Turbine nimmt allerdings bei dieser Betriebsart Schaden, weil jetzt
der Dampf Energie aufnimmt und seine Temperatur steigt über das
zulässige Maß. Wenn der Generator aus dem Netz Energie aufnimmt,
läuft das Rückwattrelais an und schaltet nach 15 s den Generator
ab.
5.17Der Kondensator und die Strahlwasserpumpe.
Der Kondensator ist ein großer, unter dem Abdampfanschluß der
Turbine angeordneter Behälter. Ihn durchlaufen, von Kühlwasser
durchströmte, Rohre. Der Abdampf der Turbine gibt an diese seine
Verdampfungswärme ab und kondensiert. Das Kondensat sammelt sich
im Hotwell, einem Auffangbehälter. Da der Abdampf den Raum nicht
mehr erfüllt, stellt sich im Kondensator ein Druck von ca. 50 mbar
ein. Dazu muß allerdings durch Undichtheiten eindringende Luft
entfernt werden. Das leistet eineWasserstrahlpumpe, die ihrer-
seitsvoneiner Strahlwasserpumpe versorgt wird. In den Hotwell
mündet dieZusatzwasserleitung, über sie und das Zusatzwasser-
ventil kannvollentsalztes Wasser in den Wasser/Dampfkreislauf
eingespeistwerden. Wenn der Wasserstand im Hotwell bis in den
Kondensatorsteigt, gelangt der Abdampf nicht mehr an die Kühl-
wasserrohre,er kondensiert nicht mehr und der Abdampfdruck
steigt schnell an.
Ç
5.18Der Kühlwasserkreislauf.
Die vom Abdampf aufgenommene Verdampfungsenergie erwärmt
dasKühlwasser. Es fließt zum Kühlturm und gibt da etwa 1/3 der
eingesetzten Energie an die Umgebung ab. Diese Energie ist
leider kaum nutzbar, da das Kühlwasser eine Temperatur von
lediglich 30°C hat. Mittels einer Kühlwasserpumpe wird das
Kühlwasser vom Kühlturm über den Kondensator zurück zum Kühl-
turm bewegt. Wenn die Kühlwasserpumpe ausfällt, erwärmt sich das
Kühlwasser im Kondensator rasch, der Abdampf kondensiert nicht
mehr, der Abdampfdruck steigt und bald darauf spricht der
Schnellschluß an.
5.19Die Kondensatförderung.
Das sich im Hotwell sammelnde Kondensat wird von der Konden-
satpumpeüber das Kondensatventil in den Speisewasserbehälter
gepumpt. DerWasserstand im Hotwell sollte bei etwa 50 cm gehalten
werden.
5.20Der Speisewasserbehälter.
Der Wasserstand im Speisewasserbehälter sollte 10 dm nicht
unterschreiten, bei 6 dm wird die Speisepumpe abgeschaltet, 60 dm
sollte er nicht überschreiten, bei 64 dm läuft er über. Der
Speisewasserbehälter ist ein Vorratsbehältnis und gleicht
Schwankungen im Wasser/Dampfkreislauf aus. Er ist über eine
Leitung mit einer Anzapfung der Turbine verbunden. Dampf, der in
der Turbine bereits Arbeit geleistet hat, wird so in das Wasser
im Speisewasserbehälter geleitet. Er wäscht eventuell im Wasser
gelösten Sauerstoff aus und wärmt das Wasser vor, außerdem bildet
er über der Wasseroberfläche ein Dampfpolster, daß den Luft-
sauerstoff hindert, sich im Wasser zu lösen.
5.21Eigenbedarf.
Zum Betrieb eines Kraftwerkes ist elektrische Energie, der
Eigenbedarf, notwendig. Während des Anfahrvorganges liefert das
Netzdiese Energie, im Normalbetrieb wird sie vom Generator
abgenommen.Zu ihrer Verteilung dient die Eigenbedarfschaltanlage.
Nach demEinschalten eines großen Motors muß mit dem Einschalten
desnächsten solange gewartet werden, bis der Anlaufstrom
abgeklungenist, da es sonst zu einer Überlastung der Eigenbedarf-
schaltanlagekommen kann.
Ç
6.0 Maschinen
=========
6.1Pumpen.
Pumpen werden beschädigt, wenn sie länger als einige Sekunden
laufen,ohne eine zur Kühlung ausreichende Menge zu fördern. Um
eine Pumpe bei geringer Fördermenge betreiben zu können, öffnet man
die Mindestmengenleitung. Sie läßt etwa 50 t/h vom Austritt der
Pumpe zu dem Behälter, aus dem die Pumpe fördert, zurückfließen.
Bei zu geringem Wasserstand in diesem Behälter wird die Pumpe
automatisch abgestellt, das nennt man " Trockenlaufschutz ".
Ehe eine Pumpe in Betrieb genommen werden kann, sind das
zugehörige Regelventil und die Mindestmenge zu schließen.
Andernfalls könnte der Pumpenmotor wegen Überlastung abgeschaltet
werden. Nach Abklingen des Anlaufstromes wird die Mindestmenge
geöffnet und dann die Fördermenge durch Verstellen des Regel-
ventiles eingestellt. Übersteigt diese Menge 50 t/h, so sollte
die Mindestmenge geschlossen werden. Die Speisepumpe hat als
einzige Pumpe dieses Kraftwerks eine Hilfsölpumpe, sie muß
einige Minuten vor dem Starten der Speisepumpe eingeschaltet
werden.
6.2Gebläse.
Das Frischluftgebläse sollte nur bei geschlossener Frisch-
luftklappe zugeschaltet werden, um eine Überlastung des Motors
beimAnlaufen zu vermeiden.
6.3Elektromotoren.
Alle Pumpen und das einzige Gebläse werden durch Elektro-
motorenangetrieben.NebendenSymbolenderMotorensinddie
AnzeigenfürdieMotorbelastungdargestellt,siezeigendie
AuslastunginProzent.WenndieBelastungeinesMotorslängere
Zeitgrößerals100%ist,wirder,eheerSchadennimmt,abge-
schaltet.Im Moment des Einschaltens nimmteinMotor einensehr
hohen Anlaufstrom auf. Er kann bis 700 % des Nennstromesbetra-
gen.Das bedeutet eine starke Erwärmung des Motors. Daherdürfen
großeMotoren (Speisepumpe,Kondensatpumpe,Kühlwasspumpe,
Strahlwasserpumpe und Frischlüfter) höchstens dreimal je Stunde
eingeschaltetwerden.
Ç
7.0UnterschiedezwischenSimulationundRealität.
==============================================
Vorbilder für diese Simulation waren ein Kessel und eine Tur-
bine in einem Industriekraftwerk, die allerdings stark "entfeinert"
wurden. Nur die wichtigsten Unterschiede sollen hier aufgeführt
werden. Beim realen Kessel gibt es eine linke und eine rechte
Koksgasleitung, jede Brennstoffleitung kann durch einen Schieber
abgesperrt werden, in jeder Leitung liegt eine Sicherheitsab-
sperrung und eine Regelklappe. Die Simulation kommt mit einer
Brennstoffleitung aus, die Funktionen von Absperrschieber und
Sicherheitsabsperrung übernimmt die Regelklappe zusätzlich.
Der reale Kessel ist mit zwei Frischluftgebläsen und einem
Rauchgasgebläse ausgerüstet, der Druck im Feuerraum wird um
ca. 1 mbar unter dem Atmosphärendruck ein gestellt. Die Simulation
kommt mit einem Frischlüfter aus, der Feuerraumdruck wird nicht
beachtet. Der reale Kessel hat zwei Dampfstränge, jeden Überhitzer
gibt es also zweimal, je einmal links und rechts, außerdem sind
bei ihm drei Überhitzer in Reihe geschaltet, dazwischen liegen zwei
Dampfkühler je Seite oder je Strang, also sechs Überhitzer und vier
Kühler, der Simulator kommt mit zwei Überhitzern und einem Ein-
spritzkühler aus. Das Anfahrventil übernimmt bei der Simulation
zusätzlich die Funktion des Überdruck - Sicherheitsventiles.
Die reale Turbine besteht aus einem Hochdruck- und einem
Niederdruckteil. Sie wird durch zwei Dampfleitungen, in denen als
Sicherheitsorgan je eine Hauptabschließung liegt über vier Düsen-
ventile mit Dampf versorgt.
Der Dampfdruck vor Turbine wird vom Kessel konstant gehalten,
durchVerstellen der Düsenventile wird die Dampfmenge und damit
dieGeneratorleistung eingestellt. Die Simulation kommt mit einer
Dampfleitung, einem Turbinenteil und einem Düsenventil, das die
Sicherungsfunktion mit übernimmt, aus.
Die ölhydraulischen Sicherheits - und Regeleinrichtungen sind
nichtdargestellt, da die Dampfaufnahme der simulierten Turbine
aber vomDampfdruck bestimmt wird (Gleitdruckbetrieb), fällt das
nicht weiter ins Gewicht.
In der Realität müssen die Wasserstände in der Kühlturmtasse
und im Strahlwasserbecken in Grenzen konstant gehalten werden, in
der Simulation werden sie als in Ordnung angenommen.
Zur Verbesserung des Wirkungsgrades wird das Kondensat
zwischen Kondensatventil und Speisewasser durch Wärmetauscher, die
aus weiteren Anzapfungen der Turbine beheitzt werden, vorgewärmt.
Auch zwischen Speisepumpe und Speisewasserregelventil befinden sich
Wärmetauscher, in denen das Speisewasser vorgewärmt wird. Erstere
werden Niederdruck-, die zweiten Hochdruckvorwärmer genannt, in
der Simulation wurde darauf verzichtet.
Ç
Entlüftungen und Entwässerungen werden in der Simulation nur
allgemein bedient, etwa zur Erinnerung.
Das gesammte Gebiet der Wasserchemie wurde übergangen.
Von der gesamten Elektrik wurde nur das dargestellt, was vom
Leitstand aus im Normalbetrieb zu bemerken ist. So steht der
Eigenbedarf nach einem Totalausfall durch Überlastung beim
Simulator sofort wieder zu Verfügung.
Erregung und Kühlung des Generators werden als vorhanden
vorausgesetzt.
Zeitabläufewurdenteilweiseverkürzt,Wartezeitendienen
nurderErinnerung.
Von der Leittechnik sind nur Sicherheitseinrichtungen und
Meldeanlage nachgebildet, auf alles, was der Entlastung des
Personals dient, nämlich Steuerung und Regelung, wurde verzichtet,
nur so erhält der Benutzer die Möglichkeit, sich ein Bild von der
Bedienung eines Kraftwerkblockes zu machen, vor allem, wenn er
bedenkt, daß er sich im Leitstand eines realen Kraftwerkes einer
viel größeren Zahl von Schaltern, Leitgeräten, Anzeigern und
Schreibern gegenübersieht und daß es dort vieles mehr zu beachten
gilt als bei dieser stark vereinfachten Simulation.
AufderanderenSeitewirdderZustandderwichtigsten
AnlagenteilezujederZeitangezeigt,beimrealenKraftwerksind
dieseInformationennurunterhohemAufwandundnurwährendeines
Stillstandeszuerlangen.
Ç
8.0Betriebsanleitung
=================
8.1Kesselfüllen.
Nach jedem Programmstart steht der Trommelwasserstand auf
-50 cm, das heißt aber nicht, daß da auch der Wasserstand wäre,
sondern nur, daß gerade da das Ende des Messbereiches des Wasser-
standanzeigers ist. Der Kessel ist leer. Um ihn zu füllen, müßten
Sie Wasser mit der Speisepumpe aus dem Speisewasserbehälter in den
Kessel pumpen. Der Speisewasserbehälter ist auch leer. Sie können
ihn nur mit der Kondensatpumpe aus dem Hotwell füllen, aber im
Hotwell findet sich ebenfalls kein Wasser. Öffnen Sie das Zusatz-
wasserventil vollständig und beobachten Sie den Hotwellwasserstand.
Wenn er etwa 25 cm erreicht hat, schalten Sie die Kondensatpumpe
ein und öffnen die Kondensatmindestmenge(unter"Armaturen"und
"Kondensatpumpe"). Mit dem Kondensatventilstellen Sie eine
Kondensatmenge ein, die gerade unter der Zusatzwassermenge liegt,
Sie wollen erreichen, daß der Speisewasserbehälter gefüllt wird
und gleichzeitig der Hotwellwasserstand aufca. 50 cm ansteigt.
Also müssen Sie auch den Wasserstand desSpeisewasserbehälters
kontrollieren. Wenn er auf ca. 8 dmgestiegen ist, können Sie die
Speisepumpe einschalten. Vorhersollte aber bereits die Hilfsöl-
pumpe der Speisepumpe laufen, alsoschalten Sie sie sofort ein
(unter"Armaturen"und"Speisepumpe"). NachdemdieSpeisepumpe
eingeschaltetist,schaltetsichdieHilfsölpumpeautomatischab,
dadieÖlpumpederSpeisepumpedanngenügendÖlfördert.
Der Wasserstand im Speisewasserbehälter steigt nur langsam,
nützen Sie die Zeit zu einem " Rundgang ",kontrollieren Sie alle
Anzeiger, Leitgeräte undSchalter, ob allesin Ordnung ist und
richtig eingestellt ist.Öffnen Sie bei dieser Gelegenheit die
Kesselentlüftung undEntwässerung("Armaturen","Kessel") und
stellenSie das Anfahrventil auf etwa 25 %. Speisepumpe ein-
schalten,Mindestmenge öffnen("Armaturen","Speisepumpe") und
die Speisewassermenge aufhöchstens 50 t/heinstellen um den
Kesselzufüllen sind dienächsten Verrichtungen.
Vergessen Sie nicht, die Anzeigen zu kontrollieren und machen
Sieab und zu Ihren " Rundgang ".DabeiwerdenSiefeststellen,
daßnacheinigerZeitca.1t/hAnfahrdampfmengeangezeigtwird,
obwohlderKesselnochkeinenDampferzeugt.Dabeihandeltes
sichumdieLuft,dievomeinströmendenWasserverdrängtwird
undüberdasAnfahrventilentweicht.ÜberdieEntlüftungunddie
EntwässerunggelangtebenfallsLuftinsFreie,siewirdaber
nichtangezeigt.
Im übrigen heißt es warten, bissichderTrommelwasserstand
endlich rührt und nachca.35Minuten-5 cmerreicht hat. Schalten
Sie die Speisepumpe ab und schließenSie dieMindestmenge, Sie
brauchen die Pumpe in der nächsten Zeitnicht.
Wenn der Wasserstand des Speisewasserbehälters ungefähr 40 dm
erreicht hat, können Sie die Kondensatpumpe abschalten. Das Zusatz-
wasserventil sollten Sie auch schließen, den Hotwellwasserstand
haben Sie ja auf ca. 50 cm eingestellt. Kondensatmindestmenge nicht
vergessen! Der Kesselistgefüllt.
FallsSienichtüberdieDatei"GEFUELLT.INF"verfügen,so
solltenSiesiejetztmit"Zustandsichern"aufDiskettespeichern.
Ç
8.2Kesselvorbelüften.
Schalten Sie dazu den Frischlüfter ein undschaltenSiealle
Brennerein(unter"Armaturen"). Stellen SiemitderFrischluft-
klappe eine Luftmenge von mindestens 85 000 Nm³/h ein, nach 60
Sekunden ist der Kesselausreichend vorbelüftet,Siesolltendie
Meldungendabeibeachtenund könnendie Luftmenge auf mindestens
15 000 Nm³/h einstellen.StellenSiedieFrischluftklappeaufca.
12% undschaltenSiedannfünfBrennerab.Damit ist der Kessel
zündbereit.
SiekönnenauchdiesenZustandals"ZUENDBER.INF"speichern.
8.3Kessel anfahren.
StellenSiedieKoksgaklappeauf2%,essolltesicheine
Koksgasmengevon 1500 Nm³/h einstellen. Fallssichbeidieser
ProzedurderBrennerabschaltet,müssenSienochmalvorbelüften.
Wennallesgeklappthat,wirdnach einiger Zeit der Trommel-
wasserstand steigen, das Wasser im Verdampfer und in der Trommel
erwärmt sich und dehnt sich aus. Mit dem Trommelablaßventil halten
Sie den Wasserstand zwischen -5 und +5 cm. Beobachten Sie die
Anzeigen für Drücke und Temperaturen. Die Kesselentwässerungen
schließen Sie, wenn die Temperaturen vorEinspritzung, Kesselaus-
tritt und Frischdampf alle 180°C überschritten haben.
NachlängererZeitfallendiesedreiTemperaturenundfast
gleichzeitigwirdAnfahrdampfmengeangezeigt.Baldsteigtder
TrommeldruckundauchFrischdampfdruckwirdangezeigt.
Wenn der Frischdampfdruck2 bar anzeigt, schließen Sie die
Kesselentlüftungen.
Irgendwannwird der Trommelwasserstand fallen, obwohl das
Trommelablaßventilgeschlossen ist. Bereiten Sie dann die Speise-
pumpe zum Einschaltenvor, Sie müssen verhindern, daß der Trommel-
wasserstand -10 cm erreicht (siehe unter "Grenzwerte").
Durch vorsichtiges VerändernderEinspritzwassermenge,der
Brennstoffmenge und des Anfahrventiles sollten Sie erreichen,daß
der Frischdampfdruck ca. 22 bar, die Anfahrdampfmenge ca. 10t/h
und die Frischdampftemperatur 460 - 480°C betragen. Zwischendurch,
bei einem Trommeldruck von 20 bar sollten Sie durch Öffnen und
anschließendes Schließen der Entlüftung den Kessel nachentlüften.
ÇÇÇÇ
8.4Turbosatz Anfahren.
ÖffnenSiebittedieTurbinen-EntwässerungundschaltenSie
dieHilfsölpumpederTurbineein("Armaturen"und"Turbine").Nach
mindestens5MinutenWartezeitschaltenSieauchdasWellendrehwerk
ein.WenndieFrischdampftemperatur350°Cerreichthatundder
Frischdampfdruckistgrößerals3barkönnenSiedieSperrdampf-
versorgunginBetriebnehmen.DanachstartenSiedieStrahlwasser-
pumpeundderAbdampfdruck(imMomentistdasnochLuftdruck)
beginntzufallen.SchaltenSiejetztauchdieKühlwasserpumpeein.
Wennerbisauf500mbargefallenistunddieFrischdampftemperatur
hat450°Cüberschritten,öffnenSiedasDüsenventilaufca.7%um
dieTurbinevorzuwärmen.Nach5MinutenistdieTurbinesoweitvor-
gewärmt,daßSiesieanstoßenkönnen.WennderFrischdampfdruck
22barerreichthat,öffnenSiedasDüsenventilweiter,wobeiSie
dieFrequenzanzeigebeobachten.BeieinerAnzeigevon2Hz,das
entsprichteinerDrehzahlvon120jeMinute,schaltensiedas
Wellendrehwerkaus.SteigernSiedieDrehzahlunddamitdie
Frequenzauf12Hz,d.h.währenddernächsten5Minutensolldie
Frequenzununterbrochenzwischen11und13Hzbetragen.
DanachsteigernSiedieFrequenzraschauf50Hz(3000U/min).
BeidieserFrequenzschaltetsichdieHilfsölpumpeautomatischab.
StabilisierenSiedieseFrequenzundSchaltensie"Synchronisieren"
ein.Nachetwa12SekundenschließtsichderGenerator-Leistungs-
schalter,fallsdieFreqenzsichwährenddieserZeitnichtgeändert
hat.AndernfallsmüssenSienochmaldieFrequenzstabilisierenund
dasSynchronisiergerätstarten.
WennderSchaltergeschlossenist,istderGeneratoramNetz.
DurchweiteresÖffnendesDüsenventileserhöhenSiedieGenerator-
leistungauf2MWundhaltenSie5Minutenkonstant.Danach
könnenSiedieEntwässerungschließenunddieLeistungmitetwa
1MW/minsteigern,bisdasDüsenventilvollständiggeöffnetist.
WährenddergesamtenAnfahrzeitsolltenSie,durchlangsames
SchließendesAnfahrventiles,verhindern,daßderFrischdampfdruck
fällt,außerdemmüssenSiedenHotwellwasserstandmitderKonden-
satpumpeunddemKondensatventilkontrollieren.
8.5Block belasten.
Durch steigern der Brennstoffmenge und der Luftmenge können
Sie den Block dazu bringen, mehr und mehr elektrische Energie ins
Netz zu liefern. Achten Sie dabei auch auf die Rauchgasanzeigen,
der Sauerstoffanteil im Rauchgas ( O2 ) sollte bei 2 % liegen, Co
9[....................................................]001
im Rauchgas ist zu vermeiden.
BeijederBrennstoffänderungistzuüberprüfenobSieBrenner
zu-oderabschaltensollten.EinBrennermußmindestens1500Nm³/h
unddarfhöchstens5000Nm³/hKoksgasverbrennen,andernfallswird
erabgeschaltet.SiesolltenehermehralswenigerBrennerinBe-
tiebhaben,wennIhneneinBrennerausfälltundalleBrennersind
starkbelastet,sokanndasdazuführen,daßalleBrennernachein-
anderausfallen.
Die Frischdampftemperaturkontrollieren Sie mit dem Ein-
spritzventil, sie sollte zwischen495 und 505°C betragen. Beim
Gleitdruckbetrieb, wie hier, ändertsich die Leistung mit dem
Dampfdruck.
ÇÇÇÇ
8.6Betrieb.
Wichtig sind ständig wiederholte Kontrollen aller Anzeigen,
so werden Fehler früh erkannt und korrigiert, ehe sie zu größeren
Störungen führen. Sind Verstellungen erforderlich, verstellen Sie
eher weniger als zuviel. Bevor Sie nochmals eingreifen, warten Sie
ab, bis Beharrung eingetreten ist. Überschlagsrechnungen für die
Stärke der Eingriffe schützen Sie vor Überraschungen.
Daß Sie die Grenzwerte direkt abfragen können, sollte Ihnen helfen,
sie auswendig zu lernen.
8.7Turbosatzabstellen
VermindernSielangsamundmöglichstgleichmäßigundgleich-
zeitigdieBrennstoff-unddieFrischluftmenge, sodaßdieLeistung
mitetwa1MWproMinutesinkt.HaltenSiedenTrommelwasserstand
unddenHotwellwasserstandimerlaubtenBereichundkontrollieren
SiedieTemperaturKesselaustrittmitdemEinspritzventil.Wenn
dieSpeisewassermenge50t/hunterschreitet,öffnenSiedieMin-
destmengederSpeisepumpe,dasgleichegiltfürdieKondensatmenge
unddieKondensatpumpe.BeieinerLeistungvon3MWöffnenSiedas
Anfahrventillangsambisca.15%.SchließensiedasDüsenventil
langsam.BeachtenSiedabei,daßdieLeistungnichtzuschnell
sinkt.SoerreichenSie,daßderGeneratorEnergieausdemNetz
aufnimmt.DasRückwattrelaisschaltetnach15SekundendenGenera-
torvomNetz.SofortsinktdieFrequenzundSiemüssendieHilfs-
ölpumpezuschaltenundkönnenbeiderGelegenheitdieTurbinenent-
wässerungöffnen.
DieseVorgehensweiseistallgemeinüblichundausGründen
derSicherheitzuempfehlen.WürdenSiestattdessendenGenerator
vomNetztrennen,währendernochEnergieinsNetzliefert,so
würdesichnachdemAbschaltendieDrehzahlrascherhöhenundder
Schnellschlußwürdeansprechen.WenndanneinwichtigesTeil
versagt,könntedieDrehzahlsoweitansteigen,daßschwereSchäden
dieFolgewären.
SchaltenSiedieKondensatpumpeabundschließenSiedas
KondensatventilunddieMindestmenge.WenndieFrequenzauf
1Hzgesunkenist,istesZeit,dasWellendrehwerkeinzuschalten,
sperrenSiedenSperrdampfundschaltenSieStrahlwasserpumpeund
dieKühlwasserpumpeab.
8.8Kesselabstellen.
NachdemAbstellendesTurbosatzesvermindernSiedieKoks-
gasmengebisauf1500Nm³/h.DieLuftmengewirdauf15000 Nm³/h
abgesenkt. HaltenSiediesenZustandetwa5Minuten,dann
schaltenSiedenletztenBrennerab,schließendieKoksgasklappe
unddieFrischluftklappeundschaltendanndenFrischlüfterab.
DurchlangsamesschließendesAnfahrventilessorgenSiedafür,
daßdieTemperaturvorEinspritzkühlernichtzuschnellsinkt,
solltedieTemperaturamKesselaustrittansteigen,sohabenSie
dasAnfahrventilzuschnellgedrosselt.WenndieVerdampfung
beendetist,könnenSiedieSpeisepumpeabschalten,dieMindest-
mengeunddasSpeisewasserventilschließen.
ÇÇÇÇ
9.0Schlußwort.
Ich hoffe, Sie verlieren bei den Anfangsschwierigkeiten nicht
den Mut, dann werden Sie mit der Zeit einen Einblick in dieKraft-
werktechnik erhalten.
Im Übrigen wünsche ich Ihnen viel Vergnügen.
C.Wünsche
ÇÇÇÇ
10.0Grundlagen
==========
10.1Wasser undWasserdampf.
WennmanWassererwärmt,ihmalsoEnergiezuführt,steigt
seineTemperatur,bisderSiedepunkterreichtist.Dabeidehntes
sichaus,derWasserstandimGefäßsteigt.WennSiedieses
ExperimentinHöhedesMeeresspiegelsausführen,solltedie
Siedetemperatur100°C betragen,aufeinemhohenBergwürdenSie
einegeringereSiedetemperaturmessen. Darausfolgt,daßdie
SiedetemperaturvomDrucküberdemWasserabhängt.Wennmanden
Druck aufeinZwanzigsteldesAtmosphärendruckeseinstellt,das
sindetwa50mbar,sosinktdieSiedetemperaturaufetwa33°C.
FührenSiedemWassernochmehrEnergiezu,sosteigtdie
Temperaturnichtweiter,esbeginntaberzusprudeln.ImWasser
bildensichDampfblasen,siesindleichteralsdasumgebende
Wasser,siesteigennachobenundplatzen,dasWasserverdampft.
EsistvomflüssigenindengasförmigenAggregatzustandüberge-
gangen.Gasesindunsichtbar,wasSieaufsteigensehensind
winzigeWassertropfen,diesichdabilden,woderDampfEnergie
andieumgebendeLuftabgibt.Um1kgWasservon20°Cauf100°C
zuerwärmen,brauchtmaneineEnergievon335kJ(Kilojoule),um
diegleicheMengeWasserzuverdampfenbrauchtman2261kJ.Wenn
SiedieTemperaturdergleichenMengeDampfum80°Csteigern
wollen,brauchenSieca.160kJ.AlledieseProzessesindumkehr-
bar,wennWasserdampfkondensiert,wirddabeieineWärmemengevon
2261kJjekgfrei.WennsichineinemgeschlossenemRaumzur
gleichenZeitWasserundWasserdampfbefinden,sohabenbeidedie
gleicheTemperatur,nämlichdieSiedetemperatur,sieheißtauch
SattdampftemperaturundistvomDruckimBehälterabhängig.
TrenntmandenDampfvomWasser,etwaindemmanihndurcheine
RohrleitungabfließenläßtundführtmanihmEnergiezu,so
steigtseineTemperatur.DampfwirdalsSattdampf bezeichnet,
wennseineTemperaturderSattdampftemperaturentsprichtundbei
höhererTemperatursprichtmanvonHeißdampf.
Ç
10.2VerbrennungvonKoksgas.
Luftbestehtzu21%ausSauerstoff,zu78%ausStickstoff
undderRest,nämlich1%,sindKohlendioxydundEdelgase.
Koksgasbestehtzuca.50%ausWasserstoff,zuca.25%aus
MethanundÄthenca.10%sindKohlenmonoxyd,derRestsindStick-
stoffundKohlendioxyd.WennmanLuftundKoksgasaneinemBrenner
zusammenführtundentzündet,soverbindetsichderWasserstoffmit
demSauerstoffderLuftzuWasser,ebensoderWasserstoffanteil
desMethansunddesÄthens,derKohlenstoffdesMethansunddes
ÄthensunddasKohlenmonoxydverbindensichmitSauerstoffzu
Kohlendioxid.Dasgiltnatürlichnur,solangegenügendSauerstoff
zurVerfügungsteht.AlsVerbrennungsproduktentstehteinRauch-
gas,daßausWasserdampf,Kohlendioxyd,Stickstoffundetwa2%
Sauerstoffbesteht.DamitauchjedesKohlenstoffatomseinezwei
Sauerstoffatomefindet,müssenwireinengeringenLuftüberschuß
amBrennereinstellen,daherdieca.2%Sauerstoff,andernfalls
würdesichKohlenmonoxydbildenundwirmüßtenunssagenlassen,
daßwirunsereUmwelt,mehralsunbedingtnotwendig,schädigen.
EingrößererLuftüberschußwürdebedeuten,daßdieWärmeenergie
sichaufeinegrößereRauchgasmengeverteilt,somitwäredie
Rauchgastemperaturgeringer,außerdemwürdeeinegrößereRauch-
gasmengemehrWärmeenergieüberdenSchornsteinindieUmwelt
transportieren.BeidesverschlechtertdenWirkungsgradundschä-
digtdieUmwelt.
DieEntstehungvonStickoxydenwirdhiernichtbeachtet,da
sievonkonstruktivenUmständenweitmehrabhängtalsvonder
Betriebsweise.
Ç
10.3 VerwendeteMaßeinheiten
bar Bar Druck
1baristetwaderAtmosphärendruck,hierwirdallerdings,
wieesinderKraftwerktechnikoftvorkommt,damit
Überdruckgemeint,obwohldasnichtkorrektist.Bei
AtmosphärendrucksolltendieDruckanzeigereigentlich
1bar anzeigen,siezeigenhierjedoch0baran.
cm Zentimeter Länge
dm Dezimeter=10cmLänge
EEinheit
1EistkeineMaßeinheitundwirdhiernurderVoll-
ständigkeithalbererwähnt,damitistderkleinste
Unterschiedgemeint,deneinZähleranzeigenkann.
HzHertz Frequenz
1HzbedeuteteinePeriodeeinerSchwingungjeSekunde.
kJKilojouleWärmeenergie
1kJsind1000Joder1000Ws(Wattsekunden).
kWhKilowattstunde ElektrischeEnergie
1kWh sind3600kJ.
m³KubikmeterWasservolumen
1m³WasserwiegtetwaeineTonne.
mbar Millibar Druck(absolutdruck)
1mbaristeintausendstelbar,wirdhierkorrektverwendet,
1000mbarentsprechendemAtmosphärendruck,
0mbaristderDruckdesVakuums.
MWMegawattElektrischeLeistung
1MWentspricht1000kWoder1360PS,wenndieseLeistung
eineStundelanginAnspruchgenommenwurde,wurde1MWh
Energieverbraucht.
Nm³Normkubikmeter Gasmenge
1Nm³istdieGasmenge,diebeieinerTemperaturvon20°C
undbeiAtmosphärendruckeinenWürfelvon1mKantenlänge
füllt.
Nm³/h NormkubikmeterproStunde Gasdurchfluß
t/hTonnenproStunde DurchflußbeiDampfundWasser Wasser
U/min UmdrehungenproMinute Drehzahl
°CGradCelsius Temperatur
0°CistdieTemperaturdesschmelzendenEises,
100°C istdieTemperaturdessiedendenWassersbeiAtmos_
phärendruck,derTemperunterschiedzwischenbeiden
Wertenbeträgt100K(Kelvin),wennhiereinTem-
peraturunterschiedmit°Cangegebenwurde,soistdas
leichtverständlich,abernichtganzrichtig.
Ç
10.4ErläuterungeinigerBegriffe
Block KleinsteKraftwerkseinheit,bestehtauseinem
KesselundeinemTurbosatzundallenHilfs-und
Nebeneinrichtungen,diezumBetriebnotwendigsind.
UmdieFolgenvonBetriebsstörungenzubegrenzen,
achtetmandarauf,daßmanKraftwerksblöckesoweit
wiemöglichisoliert.
Festkosten SindalleKosten,inDM,aufdiediebetriebsweise
keinenEinflußhat.DassindzumBeispieldie
LöhneundGehälter,Amortisation,ZinsenfürKre-
diteundsicherlichauchSteuern.Brennstoff-
kosten,dieKostenfürvollentsalztesWasserund
elektrischeEnergiezählennichtdazu.
HeizwertistdieWärmemenge,diefreiwird,wennmaneine
bestimmteMengeeinesStoffesrestlosmitSauer-
stoffverbindet,alsoverbrennt.
LabyrinthdichtungDieWellendurchführungenderTurbinemüssen,
wegendergroßenDruckunterschiede,abgedichtet
werden.DazufindensichaufderWelleingeringen
AbständenradialeBlechringe.ImGehäusebefinden
sichebenfallssolcheRinge,dieindie Lücken
zwischendenRingenderWelleragen.Damitkanndie
Wellendurchführungzwarnichtvollständigabge-
dichtetwerden,aberdiedurchtretendeDampfmenge
istgering.AufderAbdampfseitederTurbinewird
indasLbyrinthSperrdampfstömenlassen,umzu
verhindern,daßLuftindenAbdampfraumeindringt.
LeistungsschalteristimGegensatzzumSteuerschaltereinSchal-
ter,derdenEnergieflußdirektherstellenoder
unterbrechenkann.ErverfügtimmerüberVorrich-
tungenzumLöschenvonLichtbögen,diebeimAb-
schaltenvongrößerenLeistungenentstehen.
Leitstand DerRaum,indemsichdieBedienelementebefinden.
IndasSteuerpultsinddieLeitgeräteunddie
Steuerschaltereingebaut.DerPultaufbauistmit
denAnzeigernbestückt.DahinterstehtdieSchrei-
bertafel,insiesinddieSchreibereingebaut.
Protokoll DasBedienungspersonalträgtstündlichalle wich-
tigenMeßwerteineinenVodruckein. Aufdiesem
findetman24Zeilen,fürjedeStunde desTages
eine,undfürjedenMeßwerteineSpalte.Damit
wirdaucherreicht,daßwenigstenseinmalje
StundediewichtigstenZuständekontrolliert
werden.
ÇÇÇÇ
PunktschreibersindRegistriergeräte,dieaufPapierstreifen,in
gleichenZeitabständen,Punktedrucken.JederPunkt
stelltdenMomentanwerteinerMeßgrößedar.Ein
PunktschreiberkannverschiedeneMeßstellenauf
einemDiagrammdarstellen.FürjedeMeßstelle
ergibtsichdanneineKettevonPunkten,dieim
IdealfallezueinerdurchgehendenLiniewird.
RestlebensdauerEinKraftwerksneubauhatvorderInbetrieb-
nahmeeineRestlebensdauervon100%.Wennwir
davonausgehen,daßesniegeschädigtwurdeund
auchnichtöfteran-undabgefahrenwurdealsbei
derKonstruktionvorgesehenwarunddaßesfür
eineLebensdauervon25ausgelegtist,sosollte
esnach12,5JahreneineRestlebensdauervon50%
haben.InWirklichkeitwirddieRestlebensdauer
füreinzelneTeiledesKraftwerksbeilängeren
Stillständen,diederÜberholungdienen,durch
aufwendigeMessungenundPrüfungenbestimmt.Bei
dieserSimulationsolltedieRestlebensdauer
immer100%betragen.
SteuerschaltersindSchalter,dieinderRegelvonMenschendirekt
betätigtwerdenundeineAktionauslösen.Sie
gebenz.B.einenBefehlaneinenLeistungsschalter.
Turbosatz BaueinheitausDampfturbineundGenerator.
VerdampfungspunktistderOrtimKessel,andemdasWasserin
dengasförmigenZustandübergeht.
WellendurchführungheißtdieStelleanderTurbine,wodieWelle
durchdasGehäusenachaußentritt.
ÇÇÇÇ
11.0Versuche
========
11.1VersuchzurSattdampftemperatur.
EinkleinesExperimentsagtdamehralsvieleWorte:
LadenSiebitte"EXPERIM.INF",undnotierenSiedenTrommeldruck,
dieTemperaturKesselaustrittunddieTemperaturnachEinspritzung.
FallsIhnendieseBezeichnungennochnichtvielsagen,so
gehenSiemitdemMauszeigerganznachrechtsobenindieMenue-
zeileundwählenSieunter"Hilfe"weiter"Meßstellen",dann
solltenSiefinden,wasSiesuchen.
Unter"Leitgeräte"findenSiedas"Einspritzventil",öffnen
Sieesbittelangsambisaufca.17%undbeobachtenSiedabeidie
EinspritzwassermengeunddieTemperaturnachEinspritzung.Wasda
vorgehthabenSieerwartet:DieEinspritzwassermengesteigtund
dieTemperaturnachEinspritzungfällt.NachkurzerZeitfällt
auchdieTemperaturKesselaustritt.WennSiedieEinspritzwasser-
menge weitersteigern,werdenSiefeststellen,daßdieTemperatur
nachEinspritzungnichtmehrfällt,eshatsichdieSattdampftem-
peratureingestellt.Inden2.ÜberhitzerströmtjetzteinGemisch
ausWasserundDampf.DasWasserverdampftunddieTemperatur
Kesselaustrittfällt.DieTemperaturnachEinspritzungsolltenun
sogargerinfügigansteigen,daderDampfdruckimKesselsteigt,
damitauchdieSattdampftemperatur.ProbierenSieruhignoch
etwas,SieruinierendamitkeinenrealenDampferzeuger,mitdem
könntemansoetwasnichtungestraftversuchen.WählenSiebitte
unter"Erfolg"einmal"Anlage",SiefindendadieRestlebens-
dauernderwichtigstenAnlagenteile,dastehtjetztsichernicht
mehrüberall100%.
11.2VersuchzumLuftüberschuß.
AndieserStellesolleinweiteresExperimentdenSachver-
haltverdeutlichen.LadenSiebittedenZustand"12MW.INF".
SehenSiesichbittedieKesselschreiberunddieMaschinen-
schreiberan,derZustandisteinigermaßenstabil.ÖffnenSie
jetztbittedieFrischluftklappeaufca.55%,nacheinigerZeit
erreichtderSauerstoffanteilimRauchgas10%,fallsnicht,
öffnenSiedieFrischluftklappenochetwas.VerändernSiebitte
dieKoksgasmengenicht.DurchlangsamesschließendesEinspritz-
ventilesversuchenSiedieTemperaturKesselaustrittauf500°C
zuhalten,wenndasVentilgeschlossenist,bleibtnichtsanderes
übrig,alszuzusehen,wiedieTemperaturfällt.AndenSchreibern
läßtsichdasErgebnisdesVersuchesambestenbeurteilen.