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PGP.023
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Text File
|
1994-12-23
|
9KB
|
222 lines
PGP (nur 'medium')
==================
Bei PGP (Pretty Good Privacy) handelt es sich um Verschlüsselung nach dem
RSA-Verfahren. Dieses Verfahren ist extrem sicher und verbreitet sich
immer mehr.
PGP arbeitet mit sogenannten Schlüsseln, einem privaten Secret-Key (den
Sie niemals weitergeben dürfen) und einem Public-Key, den Sie
veröffentlichen sollten (zumindest sollten Sie ihn an Ihre Briefpartner
weitergeben).
PGP bietet verschiedene Möglichkeiten Nachrichten zu verschlüsseln und auf
Echtheit zu prüfen.
1. Signieren
Mit PGP können Sie Nachrichten, die Sie verschicken, signieren. Jeder, der
Ihren Public-Key besitzt, kann prüfen, ob die Nachricht wirklich von Ihnen
kommt und unverändert ist.
2. Verschlüsseln
Wenn Sie den Public-Key des Empfängers einer Nachricht haben, so können
Sie die Nachricht verschlüsseln. Eine verschlüsselte Nachricht kann nur
mit dem zugehörigen Secret-Key entschlüsselt werden (also allein vom
Empfänger, von niemandem anderes und auch nicht mehr von Ihnen).
3. Signieren & Verschlüsseln
Wenn Sie den Public-Key des Empfängers besitzen und dieser ebenfalls Ihren
Public-Key besitzt, so können Sie Nachrichten verschlüsseln und signieren.
Die Funktionen für PGP sind nur anwählbar, wenn PGP installiert ist,
ansonsten sind die Menüeinträge und Buttons disabled dargestellt.
UPoint benutzt ein externes pgp.ttp, welches nicht von mir stammt. Für
Fehler oder unerwartete Effekte von pgp.ttp bin ich nicht verantwortlich.
Nachrichten schreiben mit PGP
-----------------------------
In den Dialogen zum Schreiben von Mail und News finden Sie ein PopUp mit
der Bezeichung 'PGP', welches Ihnen die möglichen Optionen zur Auswahl
stellt. "verschlüsseln" und "signieren & verschlüsseln" sind nur bei Mail
möglich. "signieren" können Sie auch News.
Weitere Einstellungen müssen Sie nicht vornehmen, UPoint ruft PGP
selbstständig auf und übergibt die notwendigen Parameter.
Falls PGP einen Fehler meldet, haben Sie die Möglichkeit, das Verschicken
abzubrechen oder die Nachricht als normale, nicht mit PGP bearbeitete
Nachricht abzuschicken.
Ein Fehler kann z.B. sein, daß ein (zum Verschlüsseln) benötigter
Public-Key in Ihrem Keyfile nicht vorhanden ist.
Nachrichten entschlüsseln & Signatur prüfen
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Beim Lesen von Nachrichten (Mail und News) können Sie den Menüeintrag
'PGP' anwählen. Sie werden dann in einer Alertbox gefragt, ob Sie die
aktuelle Nachricht prüfen möchten. Ist die Nachricht verschlüsselt, wird
sie bei der Prüfung automatisch entschlüsselt.
Bestätigen Sie die Abfrage, so ruft UPoint PGP auf. Bei diesem Vorgang
müssen mehrere Dateien kopiert werden und PGP kann durchaus etwas länger
zur Entschlüsselung benötigen. Falls es nun also etwas dauert, bis Sie
eine Meldung erhalten, so ist dieses normal.
PGP gibt nach der Prüfung verschiedene Ergebnisse zurück.
1. "Nachricht ist keine PGP-Nachricht"
2. "Nachricht ist fehlerhaft oder Public-Key fehlt"
Diese Meldung bedeutet, daß entweder die Nachricht manipuliert wurde,
nicht vom angegebenen Absender stammt, oder der Public-Key des Absenders
nicht in Ihrem Public-Keyring vorhanden ist. Leider ist eine genauere
Unterscheidung nicht möglich.
3. "Nachricht & Signatur sind ok"
Das sollte der Normalfall sein (wenn Sie den Public-Key des Absenders
besitzen). Diese Nachricht ist unverfälscht und stammt mit Sicherheit vom
angegebenen Absender.
Handelt es sich bei der Nachricht um eine Mail, so können Sie diese nun
als Klartext (in entschlüsselter Form) in Ihre Mailbox übernehmen.
Installation von PGP
UPoint arbeitet mit der Version 2.3a von PGP. PGP gehört nicht zum
Lieferumfang, kann aber auf verschiedenen ftp-Servern abgefordert werden.
Das UPoint mit zukünftigen Versionen zusammenarbeitet, kann nicht
garantiert werden, ist aber wahrscheinlich.
Kopieren Sie PGP.TTP in den SYS-Ordner von UPoint. Außerdem gehören
(soweit schon vorhanden) die Dateien PUBRING.PGP und SECRING.PGP,
LANGUAGE.TXT und CONFIG.TXT in den SYS-Ordner.
In der CONFIG.TXT werden verschiedene Einstellungen für PGP gemacht (siehe
die Dokumentation). Ich lege eine fertige CONFIG.TXT bei (die im
Normalfall ohne Änderungen benutztwerden kann).
Sie müssen außerdem im Reader unter Parameter/PGP die Installation von PGP
durchführen (Die PGP-Funktionen von UPoint sind ansonsten nicht anwählbar).
decrypt: +batchmode +force
signieren: -sta +batchmode +force
verschlüsseln: -ea +batchmode +force
beides: -esa +batchmode +force
Außerdem müssen Sie einen String zur Erkennung Ihres Secret-Keys (z.B. den
Teil mit der Netzadresse) und die Pass-Phrase des Secret-Keys eingeben,
ansonsten wird PGP bei jedem Aufruf nach diesen Eingaben fragen. Enthalten
Pass-Phrase oder Erkennungsstring Leerzeichen, müssen Sie die Strings in
Quotezeichen setzen.
UPoint benutzt PGP zum Verschlüsseln, Entschlüsseln und Signieren. Das
Key-Managment müssen Sie direkt mit PGP durchführen.
Alle mir bekannten PGP-Versionen für den Atari (incl. der Version 2.3)
haben die unangenehme Eigenschaft, Meldungen auszugeben. Benutzen Sie
nicht Gemini oder ein anderes Programm, mit dem Sie die Ausgabe auf
'stdout' umlenken können, so läßt es sich nicht vermeiden, daß diese
Ausgaben auf dem Bildschirm erscheinen. Es handelt sich hierbei nicht um
einen Fehler von UPoint und es stellt keine Funktionseinschränkung in
irgendeiner Form dar (es ist nur unschön).
Erstellung eigener Schlüssel
============================
Um PGP zu benutzen, müssen Sie mit
pgp -kg
ein Schlüsselpaar generieren. PGP benötigt nun verschiedene Eingaben von
Ihnen.
Länge
Je größer Ihr Schlüssel, desto länger dauern Ver- und Entschlüsselung
(denken Sie auch an andere User, die Ihnen etwas schicken möchten). Der
'military grade' mit 1024 Bit ist sehr sicher, vom 'casual grade' mit 384
Bit sollte man absehen. Wir empfehlen einen 512-Bit-Schlüssel zu benutzen.
Pass-Phrase
Mit der Pass-Phrase wird der eigene Secret-Key geschützt. Die Pass-Phrase
darf für die Benutzung mit UPoint nicht länger als 46 Zeichen sein. Die
Pass-Phrase ist Ihr Codewort zur Benutzung Ihres Secret-Keys.
Benutzer-ID
Mit der Benutzer-ID werden die Keys ausgewählt. Es ist üblich und
sinnvoll, in die Benutzer-ID Ihre vollständige Netzadresse aufzunehmen.
Eine Benutzer-ID sollte z.B. so aussehen:
S. Brusch <brusch@eslapion.shnet.org>
Anschließend benötigt PGP noch eine zufällige Folge von Tastenanschlägen
um den Key zu berechnen. Es ist besser, irgendeinen Text zu tippen, als
einfach irgendwelche Tasten hintereinander.
PGP wird nun eine Weile beschäftigt sein, um den Key zu errechnen (die
Zeit für die Keyerstellung hat nichts mit den Zeiten für Ver- und
Entschlüsselung zu tun).
Es befinden sich jetzt die Dateien PUBRING.PGP, SECRING.PGP und
RANDSEED.PGP im SYS-Ordner.
Nach der Erstellung Ihres Keys sollten Sie diesen Beglaubigen und
anschließend sollten Sie unbedingt Sicherheitskopien der Schlüsseldateien
machen und diese gut verwahren.
Beglaubigen von Keys
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Einen Key beglaubigt man mit
pgp -ks <Benutzer-ID>
Die Beglaubigung sagt aus, daß sie sich sicher sind, daß der Schlüssel
wirklich dem angegebenen Benutzer gehört. Wenn Sie Schlüssel weitergeben,
wird diese Beglaubigung mit dem Schlüssel weitergegeben (Je mehr Leute
einen Schlüssel beglaubigt haben, desto sicherer kann man sein, daß der
Schlüssel ok ist).
Sie sollten Ihren eigenen Schlüssel vor einer Weitergabe ebenfalls
beglaubigen (wer glaubt einem Schlüssel, der nicht einmal vom eigenen
Benutzer beglaubigt wurde ?).
Keys weitergeben
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Sie können Public-Keys weitergeben. Dazu muß der Schlüssel mit
pgp -kxa <Benutzer-ID> <filename>
aus der Schlüsseldatei extrahiert werden. Sie erhalten eine Datei, die
problemlos verschickt werden kann.
Auch Ihren eigenen Public-Key können Sie so weitergeben.
Keys übernehmen/einfügen
------------------------
Wenn Sie eine Datei erhalten haben, die einen oder mehrere Public-Keys
enthält, so können Sie diese speichern und mit
pgp -ka <filename>
den/die Keys in Ihre PUPRING.PGP übernehmen. PGP wird bei jedem Key
fragen, ob Sie den Key beglaubigen wollen, was Sie nur machen sollten,
wenn Sie sich sicher sind, daß der Key wirklich dem angegebenen Benutzer
gehört (siehe Beglaubigen).