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Text File
|
1994-12-19
|
3KB
|
66 lines
Das 'g'-Protokoll
-----------------
Das 'g'-Protokoll ist das Standardprotokoll für UUCP. Alle mir
bekannte Systeme beherrschen es (zumindest teilweise).
Das 'g'-Protokoll sendet Daten in Paketen, die Größe der Pakete
kann zwischen 32 Byte und 4 kByte liegen. Zusammen mit der
Fenstergröße ist die richtige Wahl der Paketgröße entscheidend für
die Geschwindigkeit.
Die Datenpakete sind mit mehreren Mechanismen zur Erkennung von
Übertragungsfehlern versehen und müssen vom Empfänger (Slave)
geprüfte und bestätigt werden.
Damit bei fehlerfreien Übertragungen der Master durch das Warten
auf die Bestätigung nicht ausgebremst wird, kann mit der Fenster-
größe angegeben werden, wieviel Datenpakete der Master senden darf,
bevor er eine Bestätigung für das erste Paket abwarten muß. Es
können also mehrere Pakete direkt hintereinander verschickt werden.
Auf diese Weise kann das 'g'-Protokoll bei fehlerfreien sehr
schnell werden.
Der Nachteil dieses Verfahrens tritt erst bei Übertragungsfehlern
auf. Bei ungünstiger Konfiguration der Paket- und Fenstergröße kann
die Übertragung stark gebremst werden.
Erhält der Master keine Bestätigung für ein Paket, oder die
Nachricht, daß es fehlerhaft empfangen wurde, so muß er alle Pakete
ab dem fehlerhaften Paket nocheinmal senden.
Im "worst case" muß er maximal die Anzahl der mit Fenstergröße
eingestellen Pakete versenden.
Es ist also zweckmäßig, die Paket- und Fenstergröße nicht zu groß
zu wählen. Sie sollten gerade so groß sein, daß es bei einer
fehlerfreien Übertragung nicht zu Verzögerungen kommt. Treten
häufiger Fehler auf, ist es eher zweckmäßig, die Paketgröße zu
verringern, denn die Fenstergröße. Die Chance, das so mehr korrekte
Pakete übertragen werden, ist größer.
Gute Werte erreicht man beispielsweise bei einer 14400er-Verbindung
mit Paketgrößen von 1024 Byte und Fenstergröße 5.
Großen Einfluß hat auch die Puffergröße für die seriellen Schnitt-
stellen auf Sender- und Empfängersystem. Tritt ein Fehler auf
und muß der Master Pakete neusenden, so wird natürlich erst
alles übertragen, was schon im Puffer ist (es wird dann auf der
Empfängerseite verworfen).
Der Sendepuffer sollte daher nicht zu groß sein (und je nach
Rechnergeschwindigkeit zwischen einem und drei Paketen fassen).
Der Empfangspuffer dagegen darf ruhig groß gewählt werden. Hier
bringt ein großer Puffer nur Vorteile.
Die feste Paketgröße wird von einigen wenigen UUCP-Systemen
verlangt (sie können es nicht besser). Wenn möglich, sollte man
darauf verzichten. Muß man sie benutzen, sollte man die Paketgröße
nicht zu groß wählen (ich empfehle max. 512 Byte).
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